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Title:
DEVICE FOR RECEIVING AND UNCOILING AT LEAST ONE ROLL OF WIRE, METALLURGICAL PLANT EQUIPPED WITH SAID DEVICE AND METHOD FOR UNCOILING WIRE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/014125
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for receiving and uncoiling at least one roll of wire (2, 2a, 2b), wherein the device (1) comprises a housing (1a), which has one after the other in the vertical direction a receiving region (10) and a working region (11) for the at least one roll of wire (2, 2a, 2b), and wherein the device (1) also comprises at least one transporting box (1b, 1b', 1b'', 1bx, 1by), which can be inserted at least in the receiving region (10) of the housing (1a), wherein each transporting box (1b, 1b', 1b'', 1bx, 1by) can receive one roll of wire (2, 2a, 2b), and wherein the at least one transporting box (1b, 1b', 1b'', 1bx, 1by) is able to be moved in the housing (1a) from the receiving region (10) into the working region (11). The invention also relates to a metallurgical plant (100) with at least one device (1) according to the invention and to a method for uncoiling wire (20) from at least one roll of wire (2, 2a, 2b) using a device (1) according to the invention, wherein a continuous uncoiling of wire (20) takes place in the working region (11) of the housing (1a).

Inventors:
DORNDORF MARKUS (DE)
HENRICH MICHAEL (DE)
MUELLER ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/064413
Publication Date:
January 31, 2013
Filing Date:
July 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
DORNDORF MARKUS (DE)
HENRICH MICHAEL (DE)
MUELLER ALEXANDER (DE)
International Classes:
B65H49/12; B65H49/16
Foreign References:
JPH05138350A1993-06-01
JPS56108657A1981-08-28
JPH1192036A1999-04-06
DE3810098C11989-03-23
CA2299192A12001-03-24
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Aufnahme und zum Abspulen mindestens einer Drahtrolle (2, 2a, 2b), wobei die Vorrichtung (1) ein Ge- häuse (la) umfasst, das in vertikaler Richtung nacheinander einen Aufnahmebereich (10) und einen Arbeitsbereich (11) für die mindestens eine Drahtrolle (2, 2a, 2b) aufweist, und wobei die Vorrichtung (1) weiterhin mindestens eine, zumindest im Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la) einsetzbare Transport- box ( lb, lb ' , lb , lbx, lby) umfasst, wobei pro Transportbox

( lb, lb ' , lb , lbx, lby) je eine Drahtrolle (2, 2a, 2b) aufnehmbar ist, und wobei die mindestens eine Transportbox

lb, lb ' , lb , lbx, lby) im Gehäuse (la) aus dem Aufnahmebereich (10) in den Arbeitsbereich (11) verschiebbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

wobei der Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la) mindestens einen, an den Aufnahmebereich (10) anschließenden Lagerungsbereich (IIa) zur Aufnahme der mindestens einen Transportbox (lb, lb ' , lb ' ' , lbx, lby) und weiterhin einen an den mindestens einen Lagerungsbereich (IIa) anschließenden Abspulbereich (IIb) zur Aufnahme der mindestens einen Transportbox

(lb, lb ' , lb ' ' , lbx, lby) umfasst. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,

wobei das Gehäuse (la) mindestens eine Arretiervorrichtung (lc) umfasst, welche eine Verschiebung der mindestens einen Transportbox ( lb, lb ' , lb , lbx, lby) vom Arbeitsbereich (11) zurück in den Aufnahmebereich (10) verhindert.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

wobei jede Transportbox ( lb, lb ' , lb , lbx, lby) zumindest eine horizontale Bodenplatte (12) und mindestens eine Seitenwand (13) aufweist, wobei die mindestens eine Seitenwand (13) an mindestens einer Stelle des Umfangs der Bodenplatte (12) durch eine Seitenwandöffnung (13a) zur Durchführung von Draht (20) unterbrochen ist und die Bodenplatte (12) eine Boden¬ plattenöffnung (12a) zur Durchführung von Draht (20) auf- weist, und wobei die Seitenwandöffnung (13a) und die Boden¬ plattenöffnung (12a) ineinander übergehend angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

wobei das Gehäuse (la) derart eingerichtet ist, dass die min¬ destens eine Transportbox ( lb, lb ' , lb , lbx, lby) im Arbeitsbe¬ reich (11) wieder aus dem Gehäuse (la) entnehmbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

wobei das Gehäuse (la) zur Aufnahme von gleichzeitig mindes¬ tens zwei, insbesondere von gleichzeitig drei Transportboxen ( lb, lb ' , lb ' ' ) eingerichtet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

wobei das Gehäuse (la) an seiner Oberseite mindestens eine Durchführöffnung (14) zur Drahtdurchführung aufweist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

wobei die Vorrichtung (1) mindestens eine Transporteinrich- tung (ld) zum Verschieben der mindestens einen Transportbox (lb, lb ' , lb ' ' , lbx, lby) in dem Gehäuse (la) umfasst.

9. Verfahren zum Abspulen von Draht (20) von mindestens einer Drahtrolle (2, 2a, 2b) unter Einsatz einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei ein kontinuierliches Ab¬ spulen von Draht (20) im Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la) erfolgt.

10. Verfahren nach Anspruch 9,

wobei das kontinuierliche Abspulen von Draht (20) im Abspul¬ bereich (IIb) des Arbeitsbereichs (11) erfolgt und im Lage¬ rungsbereich (IIa) mindestens eine Transportbox (lb') mit ei¬ ner Drahtrolle (2a) zwischengelagert wird. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10,

wobei jede Transportbox (lby), deren Drahtrolle (2, 2a, 2b) ab¬ gespult ist, aus dem Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la) entnommen und danach eine Transportbox (lbx) mit, insbesonde- re fabrikneuer, Drahtrolle (2x) im Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la) eingesetzt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

mit folgenden Schritten:

- Anordnen einer ersten Drahtrolle (2) mit einem ersten

Drahtanfang (2an) und einem ersten Drahtende (2en) in einer ersten Transportbox (lb''),

- Einbringen der ersten Transportbox (lb'') in den

Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la),

- Verschieben der ersten Transportbox (lb'') in den

Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la), wobei eine

Arretierung der ersten Transportbox (lb'') im

Arbeitsbereich (11) mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung (lc) erfolgt,

- Anordnen einer zweiten Drahtrolle (2a) mit einem zweiten Drahtanfang (2aan) und einem zweiten Drahtende (2aen) in einer zweiten Transportbox (lb'),

- Einbringen der zweiten Transportbox (lb') in den

Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la),

- Verbinden des ersten Drahtendes (2en) mit dem zweiten

Drahtanfang (2aan) ,

- Verschieben der zweiten Transportbox (lb') in den

Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la), wobei eine

Arretierung der zweiten Transportbox (lb') im

Arbeitsbereich (11) mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung (lc) erfolgt und wobei die erste

Transportbox (lb'') durch die zweite Transportbox (lb') innerhalb des Arbeitsbereiches (11) weitergeschoben wird, und

- Abspulen von Draht (20) beginnend mit dem ersten

Drahtanfang (2an) .

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

mit folgenden Schritten:

- Anordnen einer ersten Drahtrolle (2) mit einem ersten

Drahtanfang (2an) und einem ersten Drahtende (2en) in ersten Transportbox (lb''), - Einbringen der ersten Transportbox (lb'') in den Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la),

- Verschieben der ersten Transportbox (lb'') in den

Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la), wobei eine

Arretierung der ersten Transportbox (lb'') im

Arbeitsbereich (11) mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung (lc) erfolgt,

- Anordnen einer zweiten Drahtrolle (2a) mit einem zweiten Drahtanfang (2aan) und einem zweiten Drahtende (2aen) in einer zweiten Transportbox (lb'),

- Einbringen der zweiten Transportbox (lb') in den

Aufnahmebereich (10) des Gehäuses (la),

- Verschieben der zweiten Transportbox (lb') in den

Arbeitsbereich (11) des Gehäuses (la), wobei eine

Arretierung der zweiten Transportbox (lb') im

Arbeitsbereich (11) mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung (lc) erfolgt und wobei die erste

Transportbox (lb'') durch die zweite Transportbox (lb') innerhalb des Arbeitsbereiches (11) weitergeschoben wird, und

- Abspulen von Draht (20) beginnend mit dem ersten

Drahtanfang (2an) und/oder dem zweiten Drahtanfang (2aan) .

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder Anspruch 13,

wobei die erste Transportbox (lb'') aus dem Arbeitsbereich (11) entnommen wird, sobald die erste Drahtrolle (2) abge¬ spult ist, wobei während der Entnahme der ersten Transportbox (lb'') kontinuierlich Draht (20) von der zweiten Drahtrolle (2a) abgespult wird.

15. Metallurgische Anlage (100), umfassend einen metallurgi¬ schen Ofen (110) mit einem Ofengefäß (110a) zur Aufnahme von Metallschmelze, weiterhin mindestens eine Vorrichtung (1,1') nach einem der Ansprüche 1 bis 8, sowie mindestens eine

Drahtfördereinrichtung (30) zum Abspulen von Draht (20) einer im Arbeitsbereich (11) der mindestens einen Vorrichtung

(1,1') angeordneten Drahtrolle (2) und zum Einbringen des abgespulten Drahts (20,20') in das Ofengefäß (110a).

Description:
Beschreibung

Vorrichtung zur Aufnahme und zum Abspulen mindestens einer Drahtrolle, damit ausgestattete metallurgische Anlage sowie Verfahren zum Abspulen von Draht

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und zum Abspulen mindestens einer Drahtrolle, eine damit ausgestatte ¬ te metallurgische Anlage sowie ein Verfahren zum Abspulen von Draht.

Vorrichtungen zum Abspulen von Drahtrollen, auch „Coils" genannt, sind im Bereich der Hüttentechnik hinreichend bekannt. Um eine Metallschmelze mit einer bestimmten chemischen Zusam- mensetzung zu erzielen, werden Legierungs- oder Zusatzstoffe, die dazu benötigt werden, in einen metallurgischen Ofen, wie einen Elektrolichtbogenofen oder Pfannenofen, eingebracht. Dies erfolgt häufig durch Einführen eines Drahts in den Ofen, der den oder die fehlenden Legierungsbestandteile oder Zu- satzstoffe enthält. Der Draht schmilzt im Ofenraum auf und verändert die chemische Zusammensetzung der Metallschmelze in die gewünschte Richtung.

Derartige Vorrichtungen und Vorgehensweisen sind beispiels- weise in der DE 38 10 098 Cl oder der CA 2,299,192 beschrie ¬ ben .

Die benötigten Drahtrollen werden üblicherweise in oder auf einer Aufnahmevorrichtung neben dem Ofen angeordnet und der Drahtanfang in eine Drahtfördereinrichtung eingefädelt, mit der der Draht von der Drahtrolle abgespult und in den Ofen ¬ raum befördert wird. Drahtfördereinrichtungen können dabei manuell betrieben werden oder automatisch ansteuerbar sein. Als Vorrichtung zur Aufnahme einer Drahtrolle dient im ein- fachsten Fall der Boden neben einem Ofen, eine Arbeitsplattform am Ofens oder generell irgendeine Plattform in Nähe des Ofengefäßes . Dabei werden oft mehrere Drahtspulen benötigt, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden, um eine Metallschmelze gewünschter Zusammensetzung im Ofengefäß zu erzeugen. Diese werden bisher nebeneinander gelegt und benöti- gen daher viel Platz.

Sobald eine Drahtrolle verbraucht ist oder absehbar ist, dass diese mengenmäßig für die nächste zu behandelnde Metall ¬ schmelze nicht mehr ausreicht, wird der vorhandene Rest der Drahtrolle gegen eine für die weitere Behandlung geeignete Drahtrolle ausgetauscht. Die erfolgt während und/oder nach der Behandlung einer Metallschmelze im Ofengefäß. Der benö ¬ tigte Zeitaufwand für das Wechseln einer Drahtrolle und das erneute Einfädeln des Drahtanfangs in die Drahtfördereinrich- tung ist relativ hoch. Die Reste der Drahtrollen werden verworfen und bleiben ungenutzt.

Im Hinblick auf die zunehmende Anfrage von Betreibern metal ¬ lurgischer Anlagen nach möglichst kompakten Anlagen erweist sich der hohe Platzbedarf für die benötigten Drahtrollen im Bereich des Ofens inzwischen als störend. Auch der zeit- und personalintensive Wechsel von Drahtrollen steht zunehmend in der Diskussion. Weiterhin ist ein Verwerfen von Resten von Drahtrollen im Hinblick auf eine zunehmende Verknappung von Rohstoffen und Energie nicht mehr zeitgemäß.

Es ist somit Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile im Zusam ¬ menhang mit herkömmlicher Drahteinspulung zu beseitigen. Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Aufnahme und zum Abspulen mindestens einer Drahtrolle gelöst, wobei die Vor ¬ richtung ein Gehäuse umfasst, das in vertikaler Richtung nacheinander einen Aufnahmebereich und einen Arbeitsbereich für die mindestens eine Drahtrolle aufweist, und wobei die Vorrichtung weiterhin mindestens eine, zumindest im Aufnahme ¬ bereich des Gehäuses einsetzbare Transportbox umfasst, wobei pro Transportbox je eine Drahtrolle aufnehmbar ist, und wobei die mindestens eine Transportbox im Gehäuse aus dem Aufnahme ¬ bereich in den Arbeitsbereich verschiebbar ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein kontinuier- liches Zuführen von Draht einer chemischen Zusammensetzung oder auch von mehreren Drähten gleicher oder unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung zu einer metallurgischen Anlage. Aufgrund einer Anordnung von mehreren Drahtrollen gleicher oder unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung übereinander ist der Platzbedarf für die benötigten Drahtrollen auf im Wesentlichen den Platzbedarf lediglich einer einzigen Drahtrolle reduziert. Ein Verbinden der Drahtanfänge und Drahtenden von Drahtrollen zum nacheinander folgenden Abspulen der Drahtrollen ist genauso möglich wie ein gleichzei- tiges, unabhängiges Abspulen von Draht von zwei oder mehr Drahtrollen im Gehäuse. In beiden Fällen ist ein restloses Aufbrauchen der eingesetzten Drahtrollen möglich, ohne dass es zu einer zeitintensiven Unterbrechung der Drahteinspeisung in eine metallurgische Anlage kommen muss. Drahtrollenreste fallen nicht mehr an und müssen demnach auch nicht abtransportiert und entsorgt werden. Insgesamt ermöglicht die erfin ¬ dungsgemäße Vorrichtung einen kontinuierlichen und damit besonders zeit- und kostensparenden Anlagenbetrieb. Dabei wird unter einer „Transportbox" in der einfachsten Aus ¬ führungsform eine transportierbare Aufnahme oder Unterleg ¬ platte für eine Drahtrolle verstanden, wie beispielsweise eine Palette oder dergleichen, die im wesentlichen zweidimensional ausgebildet ist und somit keinen Raum bzw. kein Volu- men zur Aufnahme der Drahtrolle definiert und auf welche die Drahtrolle einfach aufgelegt wird. Eine „Transportbox" kann aber genauso dreidimensional ausgelegt sein und einen Raum oder ein Volumen zur teilweisen oder vollständigen Aufnahme der Drahtrolle aufweisen.

Das Gehäuse und eine Transportbox sind hinsichtlich ihrer Um- fangsform bevorzugt aneinander angepasst. So werden für Gehäuse mit rechteckigem Grundriss bevorzugt Transportboxen mit in Richtung der Vertikalen gesehen rechteckigem Umfang eingesetzt. Es können aber auch andere Grundrissformen für das Gehäuse, beispielsweise rund, oval, usw., und in Richtung der Vertikalen gesehene Umrissformen der Transportboxen einge- setzt werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung umfasst der Arbeitsbereich des Gehäuses mindestens einen, an den Aufnahmebereich anschließenden Lagerungsbereich zur Aufnahme der mindestens einen Transportbox und weiterhin einen an den mindestens einen Lagerungsbereich anschließenden Abspulbereich zur Aufnahme der mindestens einen Transportbox.

Es können aber auch Gehäuse eingesetzt werden, die zwei oder mehr Lagerungsbereiche und zwei oder mehr Abspulbereiche auf ¬ weisen. Insbesondere bei einem Bestücken der Vorrichtung mit Drahtrollen von unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung sind pro chemische Zusammensetzung ein Abspulbereich vorhanden, um die Drähte gleichzeitig abspulen zu können. Bei Ein- satz von Drahtrollen gleicher chemischer Zusammensetzung sind vorzugsweise lediglich ein bis zwei Abspulbereiche vorhanden. Das Vorhalten mehrerer Drahtrollen gleicher chemischer Zusammensetzung ermöglicht eine endlose Drahtabspulung, so dass eine neuerliche Einfädelung des Drahts zur Einspulung in ei- nen Ofen bei Beginn einer neuen Drahtrolle entfällt.

Insbesondere umfasst das Gehäuse der Vorrichtung mindestens eine Arretiervorrichtung, welche eine Verschiebung der mindestens einen Transportbox vom Arbeitsbereich zurück in den Aufnahmebereich verhindert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Arretiervorrichtung weist diese Haken auf, die beim Verschieben einer Transportbox in den Arbeits ¬ bereich des Gehäuses zurückklappen und nach einem Eintritt der Transportbox in den Arbeitsbereich selbsttätig zurück- klappen und der Transportbox den Rückweg versperren. Diese

Ausführungsform ist besonders einfach und kostengünstig aus ¬ führbar. Die mindestens eine Arretiervorrichtung kann aber alternativ auch manuell oder mittels eines motorischen Antriebs betätigt werden.

Bevorzugt weist jede Transportbox zumindest eine horizontale Bodenplatte und mindestens eine Seitenwand auf, wobei die mindestens eine Seitenwand an mindestens einer Stelle des Um- fangs der Bodenplatte durch eine Seitenwandöffnung zur Durchführung von Draht unterbrochen ist und die Bodenplatte eine Bodenplattenöffnung zur Durchführung von Draht aufweist, und wobei die Seitenwandöffnung und die Bodenplattenöffnung ineinander übergehend angeordnet sind. Diese Ausführungsform einer Transportbox ist insbesondere für den Fall geeignet, dass Drahtanfänge und Drahtenden von Drahtrollen aus benachbart im Gehäuse angeordneten Transportboxen miteinander ver- bunden werden. Die Seitenwandöffnung und die Bodenplattenöffnung ermöglicht eine ungehinderte Entnahme einer leeren

Transportbox, deren Drahtrolle vollständig abgespult wurde, während ohne Unterbrechung des abgespulten Drahts bereits die nächste Drahtrolle in der benachbarten Transportbox abgespult wird.

Das Gehäuse der Vorrichtung ist bevorzugt derart eingerich ¬ tet, dass die mindestens eine Transportbox im Arbeitsbereich wieder aus dem Gehäuse entnehmbar ist.

Dabei erfolgt die Entnahme der Transportbox insbesondere in einer Richtung, welche entgegengesetzt zur Richtung ist, in welcher diese in das Gehäuse eingesetzt wurde. Bevorzugt wer ¬ den nur leere Transportboxen aus dem Gehäuse entnommen.

In Ausnahmefällen können natürlich auch Transportboxen mit Drahtrollenresten entnommen werden.

Bevorzugt ist das Gehäuse zur Aufnahme von gleichzeitig min ¬ destens zwei, insbesondere aber von gleichzeitig drei Trans ¬ portboxen eingerichtet. Eine derartige Anordnung hat sich im Hinblick auf die erforderlichen Be- und Entladezyklen eines Gehäuses besonders bewährt. Dabei sind demnach der Aufnahme- bereich, ein Lagerungsbereich und ein Abspulbereich vorhanden, wobei jeder zur Aufnahme einer Transportbox eingerichtet ist . Das Gehäuse weist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung an seiner Oberseite mindestens eine Durchführöffnung zur Drahtdurchführung auf. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn der Arbeitsbereich oberhalb des Aufnahmebereichs angeordnet ist. Dies ist häufig bei einer Anordnung des Gehäuses auf Bodenhöhe von Vorteil. Werden meh ¬ rere Drahtrollen gleichzeitig im Gehäuse abgespult, so ist pro abzuspulender Drahtrolle vorzugsweise eine eigene Durch ¬ führöffnung vorhanden. D.h., pro Durchführöffnung wird insbesondere ein Draht hindurch transportiert.

Bei einer Anordnung des Aufnahmebereichs oberhalb des Ar ¬ beitsbereichs, beispielsweise bei der Installation des Gehäu ¬ ses auf einer erhöhten Ofenplattform über Bodenniveau, kann die Durchführöffnung für Draht durch das Gehäuse mit Vorteil aber auch unten oder seitlich am Gehäuse angeordnet sein.

Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise mindestens eine Trans ¬ porteinrichtung zum Verschieben der mindestens einen Transportbox in dem Gehäuse. Dabei kann es sich um eine Art Hebe-, Stapel- oder Absenksystem für mindestens eine Transportbox oder um ein anderes Transportsystem handeln, welches die eingesetzte Transportbox vom Aufnahmebereich in den Arbeitsbe ¬ reich transportiert. Dabei kann der Transport in vertikaler Richtung nach oben oder unten erfolgen, je nach Anordnung des Aufnahmebereichs gegenüber dem Arbeitsbereich.

Alternativ kann aber auch ein von der Vorrichtung weitgehend unabhängig betreibbarer Gabelstapler oder Hubwagen als Transporteinrichtung eingesetzt werden, um eine Transportbox in- nerhalb des Gehäuses zu verschieben. Dies ist besonders ef ¬ fektiv, wenn gegebenenfalls bereits ein Gabelstapler oder Hubwagen verwendet wird, um eine Transportbox mit einer

Drahtrolle zu bestücken. So kann die mit der Drahtrolle be- stückte Transportbox mittels des Gabelstaplers oder Hubwagens auch in den Aufnahmebereich des Gehäuses eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist hier die Verwendung eines Gabelstap ¬ lers, da dieser eine besonders schnelle Beladung von Trans- portboxen mit Drahtrollen und weiterhin eine schnelle Be-und Entladung des Gehäuses mit Transportboxen gewährleistet.

Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Abspulen von Draht von mindestens einer Drahtrolle unter Ein- satz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein kontinuierliches Abspulen von Draht im Arbeitsbereich des Gehäuses erfolgt .

Ein zeitintensives Auswechseln von Drahtspulen und das erneu- te Einfädeln des Drahtanfangs einer anderen Drahtrolle ent ¬ fallen. Eine Unterbrechung der Drahteinspulung wird vermieden. Die Drahteinspulung wird wesentlich vereinfacht und es ist weniger Personal erforderlich, um eine metallurgische An ¬ lage mit Drahteinspulung zu betreiben.

Besonders bevorzugt ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn das kontinuierliche Abspulen von Draht im Abspulbe ¬ reich des Arbeitsbereichs erfolgt und im Lagerungsbereich mindestens eine Transportbox mit einer Drahtrolle zwischenge- lagert wird.

Insbesondere wird jede Transportbox, deren Drahtrolle abge ¬ spult ist, aus dem Arbeitsbereich des Gehäuses entnommen und danach eine Transportbox mit, insbesondere fabrikneuer, Drahtrolle im Aufnahmebereich des Gehäuses eingesetzt.

Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte :

- Anordnen einer ersten Drahtrolle mit einem ersten

Drahtanfang und einem ersten Drahtende in einer ersten

Transportbox,

- Einbringen der ersten Transportbox in den Aufnahmebereich des Gehäuses, - Verschieben der ersten Transportbox in den Arbeitsbereich des Gehäuses, wobei eine Arretierung der ersten Transport ¬ box im Arbeitsbereich mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung erfolgt,

- Anordnen einer zweiten Drahtrolle mit einem zweiten

Drahtanfang und einem zweiten Drahtende in einer zweiten Transportbox,

- Einbringen der zweiten Transportbox in den Aufnahmebereich des Gehäuses,

- Verbinden des ersten Drahtendes mit dem zweiten

Drahtanfang,

- Verschieben der zweiten Transportbox in den Arbeitsbereich des Gehäuses, wobei eine Arretierung der zweiten Transport ¬ box im Arbeitsbereich mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung erfolgt und wobei die erste Transport ¬ box durch die zweite Transportbox innerhalb des Arbeits ¬ bereiches weitergeschoben wird, und

- Abspulen von Draht beginnend mit dem ersten Drahtanfang. Diese Vorgehensweise führt zu einer endlosen Aneinanderrei- chung von Drahtrollen, wobei lediglich zu Beginn einer Draht- einspulung einmalig ein Drahtanfang eingefädelt werden muss, um in einen metallurgischen Ofen eingeführt werden zu können. Die Verbindung der Drähte einzelner Drahtrollen erfolgt vorzugsweise durch kraft- und formschlüssiges Einpressen eines Drahtendes einer Drahtrolle und eines Drahtanfangs einer wei ¬ teren Drahtrolle in eine Hülse, insbesondere Kupferhülse. Alternativ umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte :

- Anordnen einer ersten Drahtrolle mit einem ersten

Drahtanfang und einem ersten Drahtende in einer

ersten Transportbox,

- Einbringen der ersten Transportbox in den

Aufnahmebereich des Gehäuses,

- Verschieben der ersten Transportbox in den

Arbeitsbereich des Gehäuses, wobei eine Arretierung der ersten Transportbox im

Arbeitsbereich mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung erfolgt,

- Anordnen einer zweiten Drahtrolle mit einem zweiten

Drahtanfang und einem zweiten Drahtende in

einer zweiten Transportbox,

- Einbringen der zweiten Transportbox in den

Aufnahmebereich des Gehäuses,

- Verschieben der zweiten Transportbox in den

Arbeitsbereich des Gehäuses, wobei eine

Arretierung der zweiten Transportbox im

Arbeitsbereich mittels der mindestens einen

Arretiervorrichtung erfolgt und wobei die erste

Transportbox durch die zweite Transportbox

innerhalb des Arbeitsbereiches weitergeschoben wird, und

- Abspulen von Draht beginnend mit dem ersten

Drahtanfang und/oder dem zweiten Drahtanfang.

Dies ermöglicht eine gleichzeitige Abspulung gleicher oder unterschiedlich chemisch zusammengesetzter Drähte. Die gleichzeitige Abspulung von Drähten gleicher chemischer Zusammensetzung kann vorgesehen sein, wenn große Mengen an Draht in kürzester Zeit eingespult werden müssen.

Bevorzugt wird die erste Transportbox aus dem Arbeitsbereich entnommen, sobald die erste Drahtrolle abgespult ist, wobei während der Entnahme der ersten Transportbox kontinuierlich Draht von der zweiten Drahtrolle abgespult wird.

Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine metallurgische Anlage, umfassend einen metallurgischen Ofen mit einem Ofengefäß zur Aufnahme von Metallschmelze, weiterhin mindestens eine erfindungsgemäße Vorrichtung, sowie mindestens eine Drahtfördereinrichtung zum Abspulen von Draht einer im Arbeitsbereich der Vorrichtung angeordneten Drahtrolle und zum Einbringen des abgespulten Drahts in das Ofengefäß.

Eine derartige metallurgische Anlage benötigt aufgrund der Anordnung der Drahtrollen in übereinander gestapelter Form in einem Gehäuse eine geringere Aufsteilfläche als herkömmliche Anlagen. Die Drahteinspulung kann kontinuierlich und damit besonders zeit- und kostensparend vorgenommen werden. Die eingesetzten Drahtrollen können vollständig aufgebraucht wer- den, so dass Drahtrollenreste nicht mehr anfallen und keiner Entsorgung mehr bedürfen.

Dabei kann eine Drahtfördereinrichtung manuell, beispielswei ¬ se über eine Handkurbel, betrieben werden oder mit Antriebs- motoren ausgestattet sein, die automatisch, insbesondere in

Abhängigkeit von der aktuellen chemischen Zusammensetzung der Metallschmelze, betrieben werden können. Eine Drahtfördereinrichtung kann dabei eingerichtet sein, einen oder mehrere Drähte gleicher oder unterschiedlicher chemischer Zusammen- setzung in das Ofengefäß zu transportieren. Eine Drahtfördereinrichtung kann beispielsweise zwei gegenläufig rotieren ¬ de Walzen umfassen, zwischen denen der Draht geklemmt und aufgrund der Rotation der Walzen durch den Walzenspalt hindurch in Richtung Ofen transportiert wird.

Die metallurgische Anlage umfasst insbesondere einen metal ¬ lurgischen Ofen in Form eines Elektrolichtbogenofens oder ei ¬ nes Pfannenofens.

Die Figuren 1 bis 10 zeigen beispielhaft Vorrichtungen zum Aufnehmen und Abspulen von Drahtrollen sowie metallurgische Anlagen mit derartigen Vorrichtungen. So zeigt

FIG 1 schematisch eine Vorrichtung zum Aufnehmen und

Abspulen von Drahtrollen;

FIG 2 das Gehäuse einer Vorrichtung gemäß FIG 1 ;

FIG 3 eine Beladungshilfskonstruktion für das Gehäuse;

FIG 4 eine Transportbox einer Vorrichtung gemäß FIG 1;

FIG 5 die Vorrichtung mit Gehäuse und drei Transport- boxen;

FIG 6 schematisch die Funktionsweise einer

Arretiereinrichtung am Gehäuse; FIG 7 die Arretiereinrichtungen in vergrößerter Darstellung;

FIG 8 eine Seitenansicht einer metallurgischen Anlage

mit einer Vorrichtung;

FIG 9 eine Draufsicht auf die metallurgische Anlage und

Vorrichtung gemäß FIG 8; und

FIG 10 eine weitere metallurgische Anlage mit zwei

Vorrichtungen . FIG 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zum Aufnehmen und Abspulen von Drahtrollen 2, 2a, 2b. Die Vorrichtung 1 ist hier zur Aufnahme und zum Abspulen von drei Drahtrollen 2, 2a, 2b eingerichtet und umfasst ein Gehäuse la, das in vertikaler Richtung nacheinander einen Aufnahmebereich 10 und einen Ar- beitsbereich 11 für die Drahtrollen 2, 2a, 2b aufweist. Die

Vorrichtung 1 umfasst weiterhin mehrere im Aufnahmebereich 10 des Gehäuses la einsetzbare Transportboxen lb,lb',lb'', lbx, lby, wobei pro Transportbox lb, lb ' , lb , lbx, lby je eine Drahtrolle 2,2a,2b,2x aufnehmbar ist und wobei die Transport- boxen lb, lb ' , lb , lbx, lby im Gehäuse la aus dem Aufnahmebe ¬ reich 10 in den Arbeitsbereich 11 verschiebbar sind. Hier befindet sich der Arbeitbereich 11 oberhalb des Aufnahmebe ¬ reichs 10. Diese können alternativ aber auch in umgekehrter Reihenfolge übereinander angeordnet sein.

Im Gehäuse la der Vorrichtung befinden sich in der Darstellung drei Transportboxen lb,lb',lb'' bestückt jeweils mit ei ¬ ner Drahtrolle 2, 2a, 2b. Eine bereits entleerte, aus dem Ar ¬ beitsbereich 11 des Gehäuses la entnommene Transportbox lby ist ebenfalls dargestellt. Auch eine Transportbox lbx, die bereits mit einer neuen Drahtrolle 2x bestückt ist, ist neben dem Gehäuse la erkennbar, wo sie sich in Warteposition befindet, um in den Aufnahmebereich des Gehäuses la eingebracht zu werden. Die Drahtrollen 2,2a,2b,2x weisen Drahtanfänge

2an, 2aan, 2ban, 2xan und Drahtenden 2en, 2aen, 2ben, 2xen auf, die miteinander verbunden werden. Transportboxen 2,2a im Arbeitsbereich 11 des Gehäuses werden dort durch eine Arretiervorrichtung lc gehalten, die aus vier am Gehäuse la abgeordneten, klappbaren Haken lc' gebildet ist. Die Haken lc' klappen nach oben, wenn eine Transportbox aus dem Aufnahmebereich 10 im Gehäuse la nach oben geschoben wird. Die Haken lc' klappen in die in FIG 1 dargestellte Lage zurück, sobald die verschobene Transportbox sich im Arbeits ¬ bereich 11 befindet und versperren der Transportbox den Rückweg nach unten.

Der Arbeitsbereich 11 kann in einen Lagerungsbereich IIa und einen Abspulbereich IIb für Transportboxen unterteilt sein.

Die Pfeile kennzeichnen die Richtungen, in welchen jede der Transportboxen lb, lb ' , lb ' ' , lbx, lby in das Gehäuse la einge ¬ bracht, im Gehäuse la verschoben und aus dem Gehäuse la ent ¬ nommen wird.

An der Oberseite des Gehäuses la wird Draht 20, der von der Drahtrolle 2 abgespult wird, durch eine Durchführöffnung 14 geführt. Dabei wird hier lediglich ein Draht 20 entnommen. Es können aber auch gleichzeitig Drähte von mehreren, nicht mit ¬ einander verbundenen Drahtspulen aus dem Gehäuse la geführt werden .

FIG 2 zeigt das Gehäuse la einer Vorrichtung 1 gemäß FIG 1 in dreidimensionaler Ansicht. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Elemente. FIG 3 zeigt eine Beladungshilfskonstruktion 15 für das Gehäuse la in dreidimensionaler Ansicht. Diese umfasst Leitbleche 15a, 15b und wird angrenzend zum Aufnahmebereich des Gehäuses la angeordnet (siehe auch FIG 5) , um das Einbringen einer Transportbox in den Aufnahmebereich 10 des Gehäuses la zu er- leichtern. Hier wird für das Einbringen einer Transportbox in den Aufnahmebereich 10 beispielsweise ein Gabelstapler ld, ld' (siehe FIG 10) eingesetzt. FIG 4 zeigt eine Transportbox lb der Vorrichtung 1 gemäß FIG 1 in dreidimensionaler Ansicht. Diese weist eine Boden ¬ platte 12 mit einer Bodenplattenöffnung 12a und weiterhin drei Seitenwände 13 mit einer Seitenwandöffnung 13a an der Vorderseite auf. Die Seitenwandöffnung 13a und die Bodenplat ¬ tenöffnung 12a gehen dabei ineinander über und ermöglichen das Durchführen von Draht. Beim Einsetzen der mit einer

Drahtrolle 2b bestückten Transportbox lb in das Gehäuse la zeigt die Seitenwandöffnung 13a zum Gehäuse la. Ist die

Drahtrolle 2b in der Transportbox lb abgespult, wird die Transportbox lb einfach aus dem Gehäuse la entfernt, ohne dass die Verbindung des Drahts 20 zur nächsten Drahtrolle, hier die nachfolgende Drahtrolle 2x (vergleiche FIG 1), un ¬ terbrochen werden müsste.

FIG 5 zeigt die Vorrichtung 1 gemäß FIG 1 mit Gehäuse la und drei Transportboxen lb,lb',lb'' in dreidimensionaler Ansicht, wobei sich in jeder Transportbox lb,lb',lb'' eine Drahtrolle 2b, 2a, 2 befindet. Im Übrigen kennzeichnen gleiche Bezugszei- chen wir in den vorhergehenden Figuren gleiche Elemente.

FIG 6 zeigt schematisch und in dreidimensionaler Ansicht die Funktionsweise einer Arretiereinrichtung lc am Gehäuse la. Gleiche Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Figuren kenn- zeichnen gleiche Elemente. Die hier gezeigte Transportbox lb weist im Bereich der Seitenwandöffnung 13a eine entfernbare Verstrebung 5 auf, die insbesondere zur Stabilisierung der Transportbox lb beispielsweise dann zum Einsatz kommen kann, wenn die Drähte von Drahtrollen in benachbarten Transportbo- xen im Gehäuse la der Vorrichtung 1 nicht verbunden werden.

Das Gehäuse la ist hier nur ausschnittsweise erkennbar, wobei Querstreben erkennbar sind, an denen die Arretiereinrichtung lc befestigt ist. Auf der linken Blattseite ist die Arretier- einrichtung lc mit klappbaren Haken lc' gezeigt, wie sie beim Vorbeischieben der Transportbox lb an der Arretiereinrichtung lc ausgerichtet sind. Auf der rechten Blattseite ist die Ar ¬ retiereinrichtung lc mit klappbaren Haken lc' gezeigt, wie sie nach dem Vorbeischieben der Transportbox lb an der Arretiereinrichtung lc ausgerichtet sind und eine Rückwärtsbewe ¬ gung der Transportbox lb im Gehäuse la verhindern. Die Trans ¬ portbox lb wird somit oberhalb der Arretiereinrichtung lc ar- retiert.

FIG 7 zeigt die Arretiereinrichtung lc mit den klappbaren Haken lc' in vergrößerter, dreidimensionaler Darstellung. Aufgrund ihres Eigengewichts klappen die Haken lc' in die ge- zeigte Position zurück, sobald eine Transportbox daran vorbei in den Arbeitsbereich des Gehäuses la geschoben wurde.

FIG 8 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer metallurgi ¬ schen Anlage 100 mit einer Vorrichtung 1' ähnlich FIG 5. Die metallurgische Anlage 100 umfasst einen metallurgischen Ofen 110 mit einem Ofengefäß 110a zur Aufnahme einer Metallschmel ¬ ze. Weiterhin umfasst die metallurgische Anlage 100 eine Drahtfördereinrichtung 30 zum Abspulen von Draht 20,20' von zwei im Arbeitsbereich 11 der Vorrichtung 1' angeordneten Drahtrollen. Die Drahtfördereinrichtung 30 fördert den abgespulten Draht 20,20' in das Ofengefäß 110a, wo der Draht 20,20' eingeschmolzen wird und die chemische Zusammensetzung der Metallschmelze im Ofengefäß 110a in die gewünschte Rich ¬ tung verändert. Im Unterschied zu der Vorrichtung 1 gemäß FIG 5 werden hier zwei Drähte 20,20' von zwei nicht miteinander verbundenen Drahtrollen im Gehäuse la abgespult und über zwei Durchtrittsöffnungen an der Oberseite des Gehäuses la abge ¬ führt. Die Drähte 20,20' können dabei gleiche oder unter ¬ schiedliche chemische Zusammensetzung aufweisen.

FIG 9 zeigt eine Draufsicht auf die metallurgische Anlage 100 und die Vorrichtung 1' gemäß FIG 8. Es ist erkennbar, dass die Drähte 20,20' von oben in den metallurgischen Ofen 110 eingeführt werden. Eine Einführung von Draht in den metallur- gischen Ofen 110 kann alternativ aber auch von der Seite oder von unten erfolgen. FIG 10 zeigt eine weitere metallurgische Anlage 100' mit zwei Vorrichtungen 1,1'. Gleiche Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Figuren kennzeichnen gleiche Elemente. Beide Vorrichtungen 1,1' sind mit je einer Beladungshilfskonstruktion 15,15' ausgestattet, die einem Gabelstapler ld,ld' ein schnelles und einfaches Be- Und Entladen des jeweiligen Ge ¬ häuses der Vorrichtungen 1,1' mit Transportboxen lbx, lby (siehe auch FIG 1) ermöglicht. Vorteilhafterweise wird hier ein Gabelstapler ld zur Beladung beider Vorrichtungen

1 , 1 ' eingesetzt . Die Drähte 20,20', welche mittels der Draht ¬ fördereinrichtung 30 von den Vorrichtungen 1,1' zum metallurgischen Ofen der metallurgischen Anlage 100' transportiert werden, unterschieden sich hier in ihrer chemischen Zusammensetzung .

Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Ausführungsformen der Vorrichtung und der metallurgischen Anlage sind lediglich beispielhaft gewählt. So kann anstelle eines Gabel ¬ staplers zur Be- und Entladung eines Gehäuses mit Transport- boxen selbstverständlich auch ein Förderband, ein Hebesystem, ein Hubwagen und dergleichen dienen. Auch die Ausgestaltung der Arretiereinrichtung kann variieren, wobei anstelle der Haken auch manuell oder mittels eines Antriebs betätigte Sperrstifte, Zwischenböden oder dergleichen vorgesehen werden können. Das Verschieben einer Transportbox innerhalb eines

Gehäuses kann nicht nur mittels eines vom Gehäuse unabhängi ¬ gen Antriebs, wie einem Gabelstapler oder Hubwagen, erfolgen, sondern auch über ein am Gehäuse installiertes Hebe-, Stapel ¬ oder Absenksystem oder ganz allgemein einen Transportmecha- nismus. Die Anordnung des Aufnahmebereichs unterhalb des Ar ¬ beitsbereichs ist optional und kann auch umgekehrt werden, beispielsweise wenn die Vorrichtung auf einer erhöhten Ofenplattform betrieben wird. In diesem Fall wird eine Transport ¬ box nicht im Gehäuse nach oben, sondern nach unten verscho- ben. Eine Drahtentnahme erfolgt dann beispielsweise unten am Gehäuse . Ein Fachmann ist hier demnach ohne weiteres in der Lage, andere als die gezeigten Ausführungsformen der Erfindung zu realisieren, ohne den Gedanken der Erfindung zu verlassen.