Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR REGULATING ENTRY OF LIGHT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/055274
Kind Code:
A1
Abstract:
The application relates to a device for regulating the entry of light into a room, said device having a specially designed switchable layer containing a twisted nematic liquid-crystal medium and a dichroic compound.

More Like This:
Inventors:
JUNGE MICHAEL (DE)
BEYER ANDREAS (DE)
PATWAL URSULA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/002564
Publication Date:
April 23, 2015
Filing Date:
September 22, 2014
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
G02F1/00; C09K19/02; C09K19/60; E06B9/24
Domestic Patent References:
WO2013060406A12013-05-02
WO2013020629A12013-02-14
WO2014090367A12014-06-19
WO2014090373A12014-06-19
WO2014135240A22014-09-12
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Regulierung des Lichteintritts in einen Raum,

umfassend eine schaltbare Schicht S enthaltend ein flüssigkristallines Medium, das mindestens eine dichroitische Verbindung enthält, wobei für die Dicke d der Schicht S und die optische Anisotropie Δη des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S gilt: d < 2 pm / Δη und wobei die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte elektrische

Spannung oder im Schaltzustand der Vorrichtung mit angelegter elektrischer Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand vorliegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Dicke d der Schicht S und die optische Anisotropie Δη des

flüssigkristallinen Mediums der Schicht S gilt: d < 0.9 μιτι / Δη und d > 0.2 Mm / Δη .

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass genau eine Orientierungsschicht, bezeichnet als O1 , an die eine Seite der schaltbaren Schicht S angrenzt, und genau eine andere

Orientierungsschicht, bezeichnet als O2, an die gegenüberliegende Seite der schaltbaren Schicht S angrenzt. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungsschichten 01 und 02 derart gestaltet sind, dass sie im angrenzenden Bereich der Schicht S jeweils unterschiedlich ausgerichtete Orientierungsachsen der Moleküle des

flüssigkristallinen Mediums bewirken.

Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reiberichtungen der Orientierungsschichten 01 und O2 einen Winkel von 30 bis 270° einschließen.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungsschichten 01 und O2 eine homogene Anordnung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S angrenzend an die Orientierungsschicht bewirken.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungsschichten 01 und O2 an ihrer Oberfläche angrenzend an die Schicht S geriebenes Polyimid aufweisen.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S bei homogener

Ausrichtung im Zustand ohne angelegte Spannung einen Winkel von 1° bis 10° mit der Ebene der Orientierungsschicht 01 bzw. O2 einschließen.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S bei homeotroper Ausrichtung im Zustand ohne angelegte Spannung einen Winkel von 89° bis 80° mit der Ebene der Orientierungsschicht 01 bzw. O2 einschließen.

10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass sie keinen Polarisator umfasst.

11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht S eine Dicke zwischen 2 und 12 pm hat.

12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht S einen

Lichttransmissionsgrad des Hellzustands τν heii. berechnet nach der Europäischen Norm EN410, Gleichung (1), von mindestens 30% aufweist.

13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht S mindestens zwei verschiedene dichroitische Verbindungen aufweist.

14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie in allen ihren Schaltzuständen in der Durchsicht farblos ist.

15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine dichroitische Verbindung gewählt ist aus Azoverbindungen, Anthrachinonen, Methinverbindungen, Azomethinverbindungen, Merocyanin- verbindungen, Naphthochinonen, Tetrazinen, Perylenen, Terrylenen, Quaterrylenen, höheren Rylenen, Squarainen, Benzothiadiazolen, Diketopyrrolopyrrolen und Pyrromethenen.

16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte

Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand und homogen ausgerichtet vorliegen und im Schaltzustand der Vorrichtung mit angelegter Spannung unverdrillt nematisch und homeotrop ausgerichtet vorliegen.

17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrillung der

Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im verdrillt nematischen Zustand über die gesamte Schichtdicke gesehen zwischen 100° und 260° beträgt.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die die Verdrillung der

Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im verdrillt nematischen Zustand über die gesamte Schichtdicke betrachtet zwischen 320° und drei vollständigen Umdrehungen beträgt.

19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die dielektrische Anisotropie Δε des flüssigkristallinen Mediums größer als 3 oder kleiner als -3 ist.

20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssigkristalline Medium eine oder mehrere chirale Verbindungen in einer Gesamtkonzentration von 0.01 bis 3 Gew.-% enthält.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie umfasst.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere Glasschichten umfasst, welche in entspiegelter Ausführung vorliegen.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Flächenausdehnung von mindestens 0.05 m2 aufweist.

Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur homogenen Regulierung des Lichteintritts durch eine Fläche in einen Raum geeignet ist.

Fenster, enthaltend eine Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24.

26. Verwendung einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der

Ansprüche 1 bis 23 zur homogenen Regulierung des Lichtdurchtritts durch eine lichtdurchlässige Fläche in einen Raum.

Description:
Vorrichtung zur Regulierung des Lichteintritts

Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zur Regulierung des Lichteintritts in einen Raum, welche eine schaltbare Schicht enthaltend ein flüssigkristallines Medium und eine dichroitische Verbindung umfasst, wobei das flüssigkristalline Medium in mindestens einem Schaltzustand der Vorrichtung in einem verdrillt nematischen Zustand vorliegt.

Unter dem Begriff Licht wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere elektromagnetische Strahlung im UV-A-, VIS-, sowie NIR- Bereich verstanden. Insbesondere wird darunter Licht einer Wellenlänge verstanden, welche von den üblicherweise in Fenstern verwendeten Materialien (z. B. Glas) nicht oder nur in einem vernachlässigbaren

Umfang absorbiert wird. Gemäß den üblicherweise verwendeten

Definitionen wird unter dem UV-A-Bereich eine Wellenlänge von 320 bis 380 nm verstanden, unter dem VIS-Bereich eine Wellenlänge von 380 nm bis 780 nm verstanden und unter dem NIR-Bereich eine Wellenlänge von 780 nm bis 2000 nm verstanden.

Unter dem Begriff flüssigkristallines Medium wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Material verstanden, das unter bestimmten Bedingungen flüssigkristalline Eigenschaften aufweist. Typischerweise enthält das flüssigkristalline Medium gemäß der Erfindung mindestens eine Verbindung, deren Moleküle eine langgestreckte Form aufweisen, d.h. in einer Raumrichtung deutlich länger (Längsachse) sind als in den anderen beiden Raumrichtungen.

Unter einer dich roitischen Verbindung wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine lichtabsorbierende Verbindung verstanden, bei der die Absorptionseigenschaften von der Orientierung der Verbindung relativ zur Polarisationsrichtung des Lichts abhängig sind. Typischerweise weist eine dichroitische Verbindung gemäß der vorliegenden Anmeldung eine langgestreckte Form auf, d.h. die Verbindung ist in einer Raumrichtung deutlich länger (Längsachse) als in den anderen beiden Raumrichtungen. Unter einem verdrillt nematischen Zustand (twisted nematic State) wird ein Zustand verstanden, in dem die Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums jeweils innerhalb einer Ebene, die parallel zur Ebene der schaltbaren Schicht liegt, parallel zueinander vorliegen, jedoch gegenüber den Orientierungsachsen der Moleküle benachbarter Ebenen um einen bestimmten Winkel gedreht sind. Die relative Drehung der

Orientierungsachse in einer Ebene gegenüber der Orientierungsachse in einer anderen Ebene ist proportional zum Abstand der Ebenen zueinander auf einer Achse parallel zur schaltbaren Schicht, so dass die

Orientierungsachsen eine Helix mit Helixachse senkrecht auf der Ebene der schaltbaren Schicht beschreiben. Fig. 2 der Abbildungen, die in folgenden Abschnitten näher erläutert wird, verdeutlicht den verdrillt nematischen Zustand.

Auf dem Gebiet der Vorrichtungen zur Regulierung des Lichteintritts in Räume (schaltbare Fenster, smart Windows) sind in der vergangenen Zeit eine Reihe von unterschiedlichen technischen Lösungen vorgeschlagen worden.

Eine mögliche Lösung ist die Verwendung einer schaltbaren Schicht enthaltend ein flüssigkristallines Medium in unverdrillt nematischem

Zustand in Mischung mit einer oder mehreren dichroitischen

Verbindungen. Durch Anlegen einer Spannung kann bei diesen

schaltbaren Schichten eine Veränderung der räumlichen Orientierung der Moleküle der dichroitischen Verbindung erzielt werden, welche eine Änderung der Transmission durch die schaltbare Schicht bewirkt. Eine entsprechende Vorrichtung ist beispielsweise in WO 2009/141295 beschrieben. Alternativ kann eine solche Transmissionsänderung auch ohne elektrische Spannung durch einen Temperatur-induzierten Übergang von einem isotropen Zustand des flüssigkristallinen Mediums zu einem flüssigkristallinen Zustand erzielt werden, wie beispielsweise in

US 2010/0259698 beschrieben.

Es ist in diesem Zusammenhang von Interesse, Vorrichtungen zur

Regulierung des Lichteintritts in einen Raum bereitzustellen, welche eine möglichst große Energie-Regulationsfähigkeit aufweisen, d.h. beim Schalten einen möglichst großen Unterschied in ihrer Lichtdurchlässigkeit aufweisen. Der Unterschied wird auch als Schalthub oder Hub bezeichnet. Durch einen möglichst großen Schalthub können die Vorrichtungen den Energie-Eintrag in einen Raum und damit beispielsweise die Temperatur dieses Raums effektiv regulieren. Weiterhin ist es von Interesse, dass die Vorrichtungen möglichst einfach konstruiert sind, insbesondere möglichst wenige Schichten aufweisen. Nochmals weiterhin sollten die Vorrichtungen eine möglichst geringe elektrische Spannung für den Schaltvorgang benötigen, also energieeffizient arbeiten. Nochmals weiterhin sollten die Vorrichtungen möglichst geringe Mengen an flüssigkristallinem Medium enthalten.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden nun gefunden, dass die oben genannten technischen Aufgaben durch Bereitstellung einer neuartig aufgebauten Vorrichtung zur Regulierung des Lichteintritts, die ein verdrillt nematisches flüssigkristallines Medium aufweist, gelöst werden können. Unerwarteterweise weist eine solche Vorrichtung einen deutlich größeren Schalthub auf, verglichen mit Vorrichtungen mit unverdrillt nematischem flüssigkristallinen Medium in der schaltbaren Schicht. Gegenstand der Erfindung ist daher eine Vorrichtung zur Regulierung des Lichteintritts in einen Raum, umfassend eine schaltbare Schicht S enthaltend ein flüssigkristallines Medium, das mindestens eine

dichroitische Verbindung enthält, wobei für die Dicke d der Schicht S und die optische Anisotropie Δη des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S gilt: d < 2 pm / Δη und wobei die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte elektrische Spannung oder im Schaltzustand der Vorrichtung mit angelegter elektrischer Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand vorliegen. Die optische Anisotropie wird dabei bei 20°C und 589 nm bestimmt wie in "Merck Liquid Crystals, Physical Properties of Liquid Crystals", Status Nov. 1997, Merck KGaA, Deutschland angegeben.

Bevorzugt gilt für die Dicke d der Schicht S und die optische Anisotropie Δ η des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S: d < 1 μη / Δη .

Besonders bevorzugt gilt: d < 0.9 pm / Δη und d > 0.2 pm / Δη.

Bevorzugt umfasst die Vorrichtung eine oder mehrere, besonders bevorzugt zwei Orientierungsschichten, welche direkt angrenzend an die schaltbare Schicht S angeordnet sind. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass genau eine Orientierungsschicht, bezeichnet als O1 , an die eine Seite der schaltbaren Schicht S angrenzt, und genau eine andere

Orientierungsschicht, bezeichnet als O2, an die gegenüberliegende Seite der schaltbaren Schicht S angrenzt.

Bevorzugt bewirken die Orientierungsschichten eine homogene Anordnung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S angrenzend an die Orientierungsschicht. Sie können gemäß einer alternativen

Ausführungsform der Erfindung jedoch auch so gestaltet sein, dass sie eine senkrechte Anordnung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S angrenzend an die Orientierungsschicht bewirken.

Weiterhin bevorzugt bewirken die Orientierungsschichten eine Ausrichtung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S an der

Grenzfläche zur jeweiligen Orientierungsschicht entlang der Reiberichtung der Orientierungsschicht. Es ist bevorzugt, dass die Orientierungsschichten O1 und O2 derart gestaltet sind, dass sie im angrenzenden Bereich der Schicht S jeweils unterschiedlich ausgerichtete Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums bewirken. Dies führt zu einer Verdrillung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums. Es ist bevorzugt, dass die Reiberichtungen der Orientierungsschichten O1 und O2 einen Winkel von 30 bis 270° einschließen, besonders bevorzugt einen Winkel von 100° bis 260°, ganz besonders bevorzugt einen Winkel von 160 bis 255°, und am stärksten bevorzugt einen Winkel von 230 bis 250°.

Bevorzugt sind die Orientierungsschichten Polyimid-Schichten. Besonders bevorzugt weisen die Orientierungsschichten an ihrer Oberfläche

angrenzend an die Schicht S geriebenes Polyimid auf. Auf bestimmte, dem Fachmann bekannte Art geriebenes Polyimid führt zu einer

Vorzugsausrichtung der Verbindungen des flüssigkristallinen Mediums in Reiberichtung, wenn die Verbindungen planar zur Orientierungsschicht vorliegen. Weiterhin können Polymere, die durch einen

Belichtungsvorgang mit polarisiertem Licht erhalten wurden, als

Orientierungsschicht zum Erreichen einer Vorzugsrichtung der

Verbindungen des flüssigkristallinen Mediums verwendet werden

(photoalignment).

Für Orientierungsschichten, die eine senkrechte Anordnung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums bewirken sollen, sind dem Fachmann entsprechende Ausführungsformen bekannt.

Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Moleküle des flüssigkristallinen

Mediums bei der homogenen Ausrichtung im Zustand ohne angelegte Spannung nicht völlig planar auf der Orientierungsschicht vorliegen, sondern einen leichten Aufstellwinkel aufweisen (pretilt). Bevorzugt schließen die Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S bei homogener Ausrichtung im Zustand ohne angelegte Spannung einen Winkel von 1° bis 10° mit der Ebene der Orientierungsschicht O1 bzw. O2 ein, besonders bevorzugt einen Winkel von 2° bis 9°, und ganz besonders bevorzugt einen Winkel von 3° bis 8°. Dies kann durch geeignete Ausgestaltung der Orientierungsschicht erreicht werden. Verfahren hierzu sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise durch geeignete Wahl der Curing-Zeiten und Curing-Temperaturen für kommerziell erhältlich Polyimid-Ausgangsstoffe nach empirischen Verfahren und/oder Herstellerangaben. Durch die Wahl eines Pretiltwinkels im bevorzugten Bereich kann ein besonders homogenes Erscheinungsbild der Vorrichtung in der Durchsicht erreicht werden, und optische Störungen werden vermieden. Für den alternativen Fall der homeotropen Ausrichtung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im Zustand ohne angelegte Spannung ist es bevorzugt, dass die Orientierungsachsen der Moleküle nicht völlig senkrecht auf der Ebene der Orientierungsschicht 01 bzw. 02 stehen, sondern mit dieser einen leicht von 90° abweichenden Winkel

einschließen. Bevorzugt beträgt der Winkel, der in diesem Fall von den Orientierungsachsen mit der Ebene der Orientierungsschicht 01 bzw. 02 eingeschlossen wird 89° bis 80°, besonders bevorzugt 88° bis 81° und ganz besonders bevorzugt 87° bis 82°. Weiterhin bevorzugt ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Schicht S zwischen zwei Substratschichten angeordnet bzw. von diesen

eingeschlossen. Die Substratschichten können beispielsweise aus Glas oder einem Polymer bestehen, insbesondere aus Glas, PET, PEN, PVB oder PMMA.

Bevorzugt ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie keinen Polarisator auf Polymerbasis, besonders bevorzugt keinen in fester

Materiephase vorliegenden Polarisator und ganz besonders bevorzugt überhaupt keinen Polarisator umfasst.

Die Vorrichtung kann jedoch gemäß einer alternativen Ausführungsform auch einen oder mehrere Polarisatoren aufweisen. Bevorzugt sind dies Linearpolarisatoren. Wenn ein oder mehrere Polarisatoren vorhanden sind, so sind diese bevorzugt parallel zur Schicht S angeordnet.

Wenn genau ein Polarisator vorhanden ist, so ist dessen

Absorptionsrichtung bevorzugt senkrecht stehend zur Vorzugsausrichtung der flüssigkristallinen Verbindungen des flüssigkristallinen Mediums der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf derjenigen Seite der Schicht S, auf der sich der Polarisator befindet. ln der erfindungsgemäßen Vorrichtung können sowohl absorptive als auch reflektive Polarisatoren eingesetzt werden. Bevorzugt werden

Polarisatoren verwendet, die als dünne optische Filme vorliegen. Beispiele für reflektive Polarisatoren, die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden können, sind DRPF- (diffusive reflective polariser film, 3M), DBEF- (dual brightness enhanced film, 3M), DBR- (layered-polymer distributed Bragg reflectors, wie in US 7,038,745 und US 6,099,758 beschrieben) und APF-Filme (advanced polariser film, 3M, vgl. Technical Digest SID 2006, 45.1 , US 2011/0043732 und US 7023602). Weiterhin können Polarisatoren basierend auf Drahtgittern (WGP, wire-grid- polarisers), welche Infrarotlicht oder VIS-Licht reflektieren, eingesetzt werden. Beispiele für absorptive Polarisatoren, welche in den

erfindungsgemäßen Vorrichtungen eingesetzt werden können, sind der Itos XP38-Polarisatorfilm und der Nitto Denko GU-1220DUN- Polarisatorfilm. Ein Beispiel für einen circularen Polarisator, welcher erfindungsgemäß verwendet werden kann, ist der Polarisator APNCP37- 035-STD (American Polarizers). Ein weiteres Beispiel ist der Polarisator CP42 (ITOS). Es ist bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung genau eine schaltbare Schicht aufweist.

Bevorzugt hat die Schicht S eine Dicke von 2 bis 12 [im, besonders bevorzugt von 3 bis 10 pm und ganz besonders bevorzugt von 4 bis 8 pm. Dies bewirkt einen besonders hohen Hub der Lichttransmission.

Bevorzugt weist die Schicht S einen Lichttransmissionsgrad des

Hellzustands T V heii, berechnet nach der Europäischen Norm EN410, Gleichung (1), von mindestens 30%, bevorzugt mindestens 35%, besonders bevorzugt mindestens 40% und ganz besonders bevorzugt mindestens 50% auf. Der Lichttransmissionsgrad des Hellzustands τ ν heii der schaltbaren Schicht wird in Prozent angegeben. Er wird berechnet aus dem Verhältnis des Lichttransmissionsgrads der schaltbaren Schicht im Hellzustand der Vorrichtung bezogen auf eine Vorrichtung mit schaltbarer Schicht ohne Farbstoff als Referenz. Er wird nach der Europäischen Norm EN410, Gleichung (1) (Bestimmung der lichttechnischen und

strahlungsphysikalischen Kenngrößen von Verglasungen) ermittelt aus den spektralen Transmissionsgraden unter Berücksichtigung der relativen spektralen Verteilung der Normlichtart und des spektralen

Heilempfindlichkeitsgrads des Normalbeobachters.

Bevorzugt ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht S mindestens zwei verschiedene dichroitische Verbindungen aufweist, bevorzugt genau 2, 3, 4, 5 oder 6 verschiedene dichroitische

Verbindungen, besonders bevorzugt genau 2, 3 oder 4 verschiedene dichroitische Verbindungen.

Es ist weiterhin bevorzugt, dass mindestens eine der dich roitischen

Verbindungen lumineszierend ist, bevorzugt fluoreszierend. Unter Fluoreszenz wird dabei verstanden, dass eine Verbindung durch Absorption von Licht einer bestimmten Wellenlänge in einen elektronisch angeregten Zustand versetzt wird, wobei die Verbindung anschließend unter Emission von Licht in den Grundzustand übergeht. Bevorzugt hat das emittierte Licht eine längere Wellenlänge als das absorbierte Licht.

Weiterhin bevorzugt ist der Übergang vom angeregten Zustand in den Grundzustand spin-erlaubt, erfolgt also ohne Änderung des Spins.

Weiterhin bevorzugt ist die Lebensdauer des angeregten Zustands der fluoreszierenden Verbindung kürzer als 10 "5 s, besonders bevorzugt kürzer als lO^ s, ganz besonders bevorzugt zwischen 10 "9 und 10 "7 s.

Die Absorptionsspektren der dichroitischen Verbindungen im

flüssigkristallinen Medium ergänzen sich bevorzugt derart, dass für das Auge der Eindruck von schwarzer Farbe der Vorrichtung entsteht.

Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung in allen ihren Schaltzuständen in der Durchsicht farblos, wobei ein grauer oder schwarzer Eindruck ebenfalls als farblos gilt.

Bevorzugt decken die zwei oder mehr dichroitischen Verbindungen des flüssigkristallinen Mediums einen großen Teil des sichtbaren Spektrums ab. Bevorzugt wird dies dadurch erreicht, dass mindestens eine dichroitische Verbindung rotes Licht absorbiert, mindestens eine grünes bis gelbes Licht absorbiert und mindestens eine blaues Licht absorbiert.

Wie genau eine Mischung von dichroitischen Verbindungen hergestellt werden kann, die für das Auge schwarz bzw. grau erscheint, ist dem Fachmann bekannt und beispielsweise in Manfred Richter, Einführung in die Farbmetrik, 2. Auflage, 1981 , ISBN 3-11-008209-8, Verlag Walter de Gruyter & Co., beschrieben.

Weiterhin bevorzugt absorbieren die dichroitischen Verbindungen vorwiegend Licht im UV-VIS-NIR-Bereich, d. h. in einem

Wellenlängenbereich von 320 bis 2000 nm. UV-Licht, VIS-Licht und NIR- Licht sind dabei wie oben definiert. Besonders bevorzugt weisen die dichroitischen Verbindungen Absorptionsmaxima auf, die im Bereich von 400 bis 1300 nm liegen.

Der Anteil aller dichroitischen Verbindungen zusammen im

flüssigkristallinen Medium beträgt bevorzugt insgesamt 0.01 bis 10 Gew.- %, besonders bevorzugt 0.1 bis 7 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0.2 bis 7 Gew.-%. Der Anteil einer einzelnen dichroitischen Verbindung beträgt bevorzugt 0.01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0.05 bis 7 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0.1 bis 7 Gew.-%.

Der genau bevorzugte Anteil der dichroitischen Verbindungen am flüssigkristallinen Medium ist abhängig von der Dicke der Schicht S. Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Produkt aus Anteil der dichroitischen Verbindungen an der flüssigkristallinen Schicht und der Dicke der Schicht zwischen 8 und 40 Gew.-% * pm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 35 Gew.-% * μπι liegt. Weiterhin bevorzugt sind die dichroitischen Verbindungen gewählt aus den in B. Bahadur, Liquid Crystals - Applications and Uses, Vol. 3, 1992, World Scientific Publishing, Abschnitt 11.2.1 angegebenen Verbindungsklassen und besonders bevorzugt aus den in der dort vorhandenen Tabelle aufgeführten expliziten Verbindungen. Bevorzugt ist mindestens eine dichroitische Verbindung, besonders bevorzugt sind alle dichroitischen Verbindungen gewählt aus

Azoverbindungen, Anthrachinonen, Methinverbindungen,

Azomethinverbindungen, Merocyaninverbindungen, Naphthochinonen, Tetrazinen, Perylenen, Terrylenen, Quaterrylenen, höheren Rylenen, Squarainen, Benzothiadiazolen, Diketopyrrolopyrrolen und Pyrromethenen.

Anthrachinonfarbstoffe sind beispielsweise beschrieben in EP 34832, EP 44893, EP 48583, EP 54217, EP 56492, EP 59036, GB 2065158, GB 2065695, GB 2081736, GB 2082196, GB 2094822, GB 2094825, JP-OS 55-123673, DE 3017877, DE 3040102, DE 3115147, DE 3115762, DE 3150803 und DE 3201120, Naphthochinonfarbstoffe sind beispielsweise beschrieben in DE 3126108 und DE 3202761 , Azofarbstoffe in EP 43904, DE 3123519, WO 82/2054, GB 2079770, JP-OS 56-57850, JP-OS 56- 104984, US 4308161 , US 4308162, US 4340973, T. Uchida, C. Shishido, H. Seki und M. Wada: Mol. Cryst. Lig. Cryst. 39, 39-52 (1977) und H. Seki, C. Shishido, S. Yasui und T. Uchida: Jpn. J. Appl. Phys. 21 , 191-192 (1982), und Perylene in EP 60895, EP 68427 und WO 82/1191.

Ganz besonders bevorzugt sind Benzothiadiazol-Farbstoffe, wie

beispielsweise in JP 2008/268762, JP 2003/104976, WO2004002970,

X. Zhang et al., J. Mater. Chem. 2004, 14, 1901-1904, X. Zhang et al., J. Mater. Chem., 2006, 16, 736-740, und X. Li et al., Org. Lett. 2008, 10, 17, 3785-3787, und in der noch nicht offengelegten Anmeldung

EP 13002711.3 offenbart. Weiterhin ganz besonders bevorzugt sind Rylen- Farbstoffe, wie beispielsweise in EP 2166040, US 2011/0042651 ,

EP 68427, EP 47027, EP 60895, DE 3110960 und EP 698649 offenbart. Weiterhin ganz besonders bevorzugt sind Diketopyrrolopyrrole, wie beispielsweise in der noch nicht offengelegten Anmeldung EP 13005918.1 offenbart.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das flüssigkristalline Medium ausschließlich dichroitische Verbindungen gewählt aus den Klassen der Benzothiadiazol-Farbstoffe, Azofarbstoffe,

Diketopyrrolopyrrolfarbstoffe und Rylen-Farbstoffe. Beispiele für bevorzugte dichroitische Verbindungen, die im

flüssigkristallinen Medium enthalten sein können, sind in der folgenden Tabelle abgebildet.









35 - 19-







35



NH 2 O NH 2

35

Die schaltbare Schicht S der Vorrichtung umfasst ein flüssigkristallines Medium.

Bevorzugt ist das flüssigkristalline Medium bei Betriebstemperatur der Vorrichtung nematisch flüssigkristallin. Besonders bevorzugt ist es in einer Spanne von +-20 °C, ganz besonders bevorzugt in einer Spanne von +- 30 °C über- und unterhalb der Betriebstemperatur der Vorrichtung nematisch flüssigkristallin. Erfindungsgemäß liegen die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums entweder im Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte Spannung oder im Schaltzustand der Vomchtung mit angelegter Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand vor. Bevorzugt liegen die Moleküle in diesem Zustand weiterhin homogen angeordnet vor.

Bevorzugt liegen die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im

Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand und homogen ausgerichtet vor. In diesem Fall ist es weiterhin bevorzugt, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im Zustand mit angelegter Spannung unverdrillt nematisch und homeotrop ausgerichtet vorliegen.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform liegen die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im Schaltzustand der Vorrichtung ohne angelegte Spannung unverdrillt nematisch und homeotrop ausgerichtet vor. In diesem Fall ist es weiterhin bevorzugt, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums im Zustand mit angelegter Spannung in einem verdrillt nematischen Zustand und homogen ausgerichtet vorliegen. Bevorzugt beträgt die Verdrillung der Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im verdrillt nematischen Zustand über die gesamte Schichtdicke gesehen weniger als eine vollständige Umdrehung, besonders bevorzugt zwischen 30 und 270°, ganz besonders bevorzugt zwischen 100° und 260°, noch stärker bevorzugt zwischen 160 und 255° und am stärksten bevorzugt zwischen 230 und 250°.

Hierdurch wird ein nochmals erhöhter Schalthub erhalten, insbesondere wenn die Vorrichtung auch eine geringe Dicke d der Schaltschicht S aufweist, bevorzugt eine Dicke d der Schaltschicht S, welche der

Gleichung d < 2 μιτι / Δη entspricht, mit Δη als der optischen Anisotropie des flüssigkristallinen Mediums der Schaltschicht S.

Ein Beispiel für eine solche Verdrillung der Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums ist in Fig. 2 gezeigt (vgl.

Erläuterung in folgendem Abschnitt).

Gemäß einer alternativen, unter bestimmten Bedingungen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Verdrillung der

Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im verdrillt nematischen Zustand über die gesamte Schichtdicke betrachtet zwischen 270° und fünf vollständigen Umdrehungen (1800°), bevorzugt zwischen 320° und drei vollständigen Umdrehungen (1080°), besonders bevorzugt zwischen 340° und 740°, und ganz besonders bevorzugt zwischen 360° und 720°. Solche Ausführungsformen sind insbesondere dann bevorzugt, wenn keine Zwischenzustände zwischen den beiden Grundzuständen„Ein" und„Aus" angesteuert werden, sondern nur die genannten beiden Grundzustände.

Weiterhin bevorzugt hat das flüssigkristalline Medium einen Klärpunkt, bevorzugt einen Phasenübergang von einem nematisch flüssigkristallinen Zustand zu einem isotropen Zustand, im Temperaturbereich von 70 °C bis 170 °C, bevorzugt von 90 °C bis 160 °C, besonders bevorzugt von 95 °C bis 150 °C und ganz besonders bevorzugt von 105 °C bis 140 °C.

Bevorzugt ist weiterhin die dielektrische Anisotropie Δε des

flüssigkristallinen Mediums größer als 3, besonders bevorzugt größer als 7, und ganz besonders bevorzugt größer als 8.

Gemäß einer alternativen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist die dielektrische Anisotropie des flüssigkristallinen Mediums kleiner als -3, besonders bevorzugt kleiner als -7, und ganz besonders bevorzugt kleiner als -8.

Weiterhin bevorzugt umfasst das flüssigkristalline Medium 3 bis 30 verschiedene Verbindungen, bevorzugt 8 bis 20, besonders bevorzugt 10 bis 18 verschiedene Verbindungen.

Weiterhin bevorzugt hat das flüssigkristalline Medium eine optische

Anisotropie (Δη) von 0.01 bis 0.3, besonders bevorzugt von 0.04 bis 0.27. Weiterhin bevorzugt hat das flüssigkristalline Medium einen spezifischen elektrischen Widerstand von mehr als 10 10 Ohm*cm.

Verbindungen, welche als Bestandteile des flüssigkristallinen Mediums verwendet werden können, sind dem Fachmann bekannt und können beliebig gewählt werden.

Weiterhin ist es bevorzugt, dass das flüssigkristalline Medium mindestens eine Verbindung enthält, welche Strukturelemente basierend auf 1 ,4- Phenylenen und 1 ,4-Cyclohexylenen aufweist. Besonders bevorzugt ist es, < ass das flüssigkristalline Medium mindestens eine Verbindung enthält, welche 2, 3 oder 4, besonders bevorzugt 3 oder 4 Strukturelemente basierend auf 1 ,4-Phenylenen und 1 ,4-Cyclohexylenen aufweist.

Das flüssigkristalline Medium kann eine oder mehrere chirale

Verbindungen enthalten. Diese liegen dann bevorzugt in einer Gesamtkonzentration von 0.01 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0.05 bis 1 Gew.-% vor. Um hohe Werte für die Verdrillung zu erhalten, kann die Gesamtkonzentration der chiralen Verbindungen auch höher als 3 Gew.-% gewählt werden, bevorzugt bis maximal 10 Gew.-%. Durch die Verwendung eines chiralen Dotanden im flüssigkristallinen Medium kann die Richtung der Verdrillung im Sinne einer rechts- oder linksgängigen Helix eingestellt werden.

Es können auch Kombinationen von zwei oder mehr verschiedenen chiralen Dotierstoffen verwendet werden. Dadurch kann die

Temperaturstabilität der Vorrichtung verbessert werden.

Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung sind die chiralen Dotierstoffe auch mit lichtabsorbierenden Eigenschaften ausgestattet, sind also Farbstoffe.

Bevorzugt ist die chirale Verbindung so gewählt, dass sie eine

Helixganghöhe p der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums induziert, die folgender Gleichung entspricht, wobei d die Dicke der Schicht S ist: 0.1 < d/p < 0.75, bevorzugt

0.3 < d/p < 0.65, besonders bevorzugt

0.4 < d/p < 0.55.

Besonders bevorzugt ist es, dass der Wert für den Quotienten d/p der Verdrillung der Orientierungsachsen der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S angepasst ist. Insbesondere ist es bevorzugt, dass für eine Verdrillung von 180° ein Wert für d/p von 0.1 bis 0.7 gewählt wird, für eine Verdrillung von 220° ein Wert für d/p von 0.23 bis 0.73 gewählt wird, für eine Verdrillung von 240° ein Wert für d/p von 0.28 bis 0.78 gewählt wird, und für eine Verdrillung von 270° ein Wert für d/p von 0.33 bis 0.77 gewählt wird. Für Zwischenwerte der Verdrillung ist entsprechend zu interpolieren. Bevorzugte chirale Verbindungen zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die in der folgenden Tabelle abgebildeten Verbindungen:

Das flüssigkristalline Medium enthält bevorzugt einen oder mehrere

Stabilisatoren. Die Gesamtkonzentration der Stabilisatoren liegt bevorzugt zwischen 0.00001 und 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0.0001 und 1 Gew.-% der Gesamtmischung. Die Vorrichtung weist bevorzugt Mittel zur Ausrichtung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S durch elektrische Spannung auf. Bevorzugt weist sie zwei oder mehr Elektroden auf, die zu beiden Seiten der Schicht S angebracht sind. Die Elektroden bestehen bevorzugt aus ITO oder aus einer dünnen, bevorzugt transparenten Metall- und/oder Metalloxidschicht, beispielsweise aus Silber oder einem alternativen, dem Fachmann für diese Verwendung bekannten Material. Die Elektroden sind bevorzugt mit elektrischen Anschlüssen versehen. Die Stromversorgung wird bevorzugt durch eine Batterie, einen Akkumulator, eine

Superkapazität oder durch externe Stromversorgung bereitgestellt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist bevorzugt die folgende

Schichtabfolge auf, wobei die Schichten bevorzugt unmittelbar aneinander angrenzen (vgl. auch Fig. 1 ):

1 ) Substratschicht, bevorzugt Glasschicht oder Polymerschicht

2) elektrisch leitende Schicht, bevorzugt ITO-Schicht

3) Orientierungsschicht 01

4) schaltbare Schicht S

5) Orientierungsschicht O2

6) elektrisch leitende Schicht, bevorzugt ITO-Schicht

7) Substratschicht, bevorzugt Glasschicht oder Polymerschicht.

Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass die Vorrichtung weitere Schichten umfasst.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie sämtliche Energie, die sie zur Schaltung der schaltbaren Schicht S benötigt, selbst erzeugt. Die Vorrichtung ist also bevorzugt autonom und benötigt keine von außen zugeführte Energie. Dazu umfasst sie bevorzugt eine Vorrichtung zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie, besonders bevorzugt eine Solarzelle.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie elektrisch mit den Mitteln zur elektrischen Schaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbunden. Die Bereitstellung der Energie durch die Solarzelle kann direkt oder indirekt, d. h. über eine dazwischengeschaltete Batterie oder

Akkumulator oder sonstige Einheit zur Speicherung von Energie, erfolgen. Bevorzugt ist die Solarzelle außen an der Vorrichtung angebracht oder sie ist innen in der Vorrichtung angebracht, wie beispielsweise in

WO 2009/141295 offenbart. Bevorzugt eingesetzt werden Solarzellen, die bei diffusem Licht besonders effizient sind, sowie transparente Solarzellen. Es können beispielsweise Silicium-Solarzellen oder organische Solarzellen in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen verwendet werden.

Weiterhin bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Vorrichtung ein

Lichtleitsystem, welches Licht aus der schaltbaren Schicht S zu einer Einheit leitet, welche Lichtenergie in elektrische Energie oder

Wärmeenergie umwandelt. Bevorzugt ist das Lichtleitsystem aufgebaut wie in WO 2009/141295 beschrieben. Das Lichtleitsystem sammelt und konzentriert Licht, das auf die Vorrichtung trifft. Bevorzugt sammelt und konzentriert es Licht, das von fluoreszierenden dichroitischen

Verbindungen in der schaltbaren Schicht S enthaltend das flüssigkristalline Medium emittiert wird. Das Lichtleitsystem steht mit einer Vorrichtung zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie, bevorzugt einer Solarzelle, in Kontakt, so dass das gesammelte Licht konzentriert auf diese trifft.

Bevorzugt leitet das Lichtleitsystem Licht durch innere Totalreflexion.

Bevorzugt ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass das

Lichtleitsystem mindestens einen Wellenlängen-selektiven Spiegel aufweist, welcher bevorzugt gewählt ist aus einer oder mehreren

cholesterischen Flüssigkristallschichten.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere Glasschichten umfasst, welche in entspiegelter Ausführung vorliegen. Die Herstellung von Antireflexionsbeschichtungen erfolgt durch Beschichtungsmethoden der Dünnschichttechnik. Dazu zählen beispielsweise die physikalische Gasphasenabscheidung, wie thermisches Verdampfen und Sputterdeposition. Die Entspiegelung kann durch ein Einfachschichtsystem oder durch ein Mehrfachschichtsystem erreicht werden. Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei oder mehr Glasschichten aufweist, und dass der

Lichtreflexionsgrad Dv nach Norm EN410 der Gesamtheit der Schichten der Vorrichtung mit Ausnahme der schaltbaren Schicht S kleiner als 35 % ist, bevorzugt kleiner als 30 % ist, besonders bevorzugt kleiner als 25 % ist und ganz besonders bevorzugt kleiner als 20 % ist.

Besonders bevorzugt liegt ein wie oben angegebener Lichtreflexionsgrad pv nach Norm EN410 der Gesamtheit der Schichten der Vorrichtung mit Ausnahme der schaltbaren Schicht S vor, und die Vorrichtung enthält drei oder mehr Glasschichten.

Der Lichtreflexionsgrad pv der Vorrichtung wird bestimmt, indem mit einem Spektralphotometer die spektralen Reflektionsgrade der

Schichtenanordnung gemessen werden, und indem daraus gemäß der Norm EN410, Gleichung (4), unter Berücksichtigung der relativen spektralen Verteilung der Normlichtart und des spektralen

Hellempfindlichkeitsgrad des Normalbeobachters der Parameter Oy berechnet wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für beliebige Räume verwendet werden, inbesondere für solche Räume, die nur begrenzten Luftaustausch mit der Umgebung aufweisen und lichtdurchlässige Begrenzungsflächen aufweisen, durch die Energie-Eintrag von außen in Form von Lichtenergie stattfinden kann. Die Vorrichtung ist bevorzugt auf einer lichtdurchlässigen Fläche oder in einer Öffnung eines Gebäudes, eines Containers, eines Fahrzeugs oder eines sonstigen weitgehend geschlossenen Raums aufgebracht. Besonders bevorzugt ist die Verwendung der Vorrichtung für Räume, welche starker Sonneneinstrahlung durch lichtdurchlässige

Flächen, beispielsweise durch Fensterflächen, ausgesetzt sind.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur homogenen

Regulierung des Lichteintritts durch eine Fläche in einen Raum geeignet. Unter homogen wird dabei verstanden, dass der der Lichteintritt durch die Fläche über eine größere Ausdehnung gleichmäßig stark ist. Bevorzugt beträgt die Ausdehnung mindestens 0.01 m 2 , besonders bevorzugt mindestens 0.1 m 2 , ganz besonders bevorzugt mindestens 0.5 m 2 , und am stärksten bevorzugt mindestens 1 m 2 . Homogen, also gleichmäßig, ist dabei in Abgrenzung zu gemustert oder nach Domänen unterteilt (gepixelt) zu verstehen, wie es bei optischen Schaltvorrichtungen der Fall ist, die in Anzeigevorrichtungen verwendet werden. Geringfügige Abweichungen von der Homogenität, insbesondere wenn sie durch Defekte entstehen, werden bei dieser Definition vernachlässigt.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der

erfindungsgemäßen Vorrichtung zur homogenen Regulierung des

Lichteintritts durch eine lichtdurchlässige Fläche in einen Raum.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zusätzlich auch zur ästhetischen Raumgestaltung eingesetzt werden, beispielsweise indem sie Licht- und Farbeffekte erzeugt. Auch kann sie zur Signalerzeugung verwendet werden. Beispielsweise können Tür- und Wandelemente enthaltend die erfindungsgemäße Vorrichtung von einem lichtundurchlässigen, beispielsweise grauen oder farbigen Zustand in einen transparenten Zustand geschaltet werden. Die Vorrichtung kann auch eine weiße oder farbige flächige Hinterleuchtung, die in der Helligkeit moduliert wird, oder eine gelbe flächige Hinterleuchtung, die mit einer blauen Gast- Wirtsanzeige in ihrer Farbe moduliert wird, umfassen. Weitere ästhetische Effekte können durch seitlich einstrahlende Lichtquellen wie weiße oder farbige LEDs in Kombination mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugt werden. Auch können eine oder beide Glasseiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit angerauhtem oder strukturiertem Glas versehen sein zur Lichtauskopplung oder zur Lichteffekterzeugung.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße

Vorrichtung Bestandteil eines Fensters, besonders bevorzugt eines

Fensters mit Mehrscheiben-Isolierglas. Dabei können eine oder beide der optionalen Substratschichten der Vorrichtung die Scheiben des Fensters darstellen. Bevorzugt umfasst das Fenster enthaltend die Vorrichtung insgesamt drei oder mehr Glasscheiben. Dabei ist es bevorzugt, dass die Vorrichtung zwischen zwei Glasscheiben des Fensters angeordnet ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung im Inneren von Mehrscheiben- Isolierglas angebracht oder außen an einem solchen Glas angebracht. Allgemein bevorzugt ist die Verwendung auf einer zum Innenraum hin gerichteten Seite einer Scheibe oder im Zwischenraum zwischen zwei Glasscheiben bei Mehrscheiben- Isolierglas. Es sind jedoch auch andere Anordnungen denkbar und in bestimmten Fällen vorzuziehen. Der Fachmann kann dabei Vor- und Nachteile bestimmter Anordnungen bezüglich der Haltbarkeit der Vorrichtung, optischen und ästhetischen Gesichtspunkten, praktischen Gesichtspunkten bezüglich der Reinigung der Scheiben sowie bezüglich der Reaktivität der Vorrichtung gegenüber Temperaturänderungen gegeneinander abwägen.

Besonders bevorzugt ist eine Anordnung, bei der eine erste Glasscheibe des Fensters durch eine Glasscheibe der Vorrichtung gebildet ist, so dass die Schichtenabfolge des Fensters enthaltend die Vorrichtung wie folgt ist: ) Glasschicht

2) elektrisch leitende Schicht, bevorzugt ITO-Schicht

3) Orientierungsschicht

4) schaltbare Schicht S

5) Orientierungsschicht

6) elektrisch leitende Schicht, bevorzugt ITO-Schicht

7) Glasschicht

8) Glasschicht,

wobei zwischen der Glasschicht 7) und 8) ein Freiraum vorliegt, welcher beispielsweise mit einem isolierenden Gas, wie einem Edelgas, gefüllt sein kann.

Bevorzugt ist das Fenster derart angeordnet, dass die Schicht 1 ) an den Außenraum und die Schicht 8) an den Innenraum angrenzt. Eine umgekehrte Anordnung ist jedoch auch möglich und unter bestimmten Bedingungen bevorzugt. Die oben angegebene Schichtenfolge kann durch weitere Schichten, wie beispielsweise zusätzliche Glasschichten oder Schutzschichten,

beispielsweise gegen UV-Strahlung, gegen NIR-Strahlung, gegen VIS- Strahlung und/oder gegen physische Beschädigung, ergänzt sein. Ein Fenster enthaltend die erfindungsgemäße Vorrichtung kann durch Nachrüsten eines bereits bestehenden Fensters gemäß dem Stand der Technik oder durch komplette Neuherstellung erhalten werden.

Bevorzugt ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Flächenausdehnung von mindestens 0.05 m 2 aufweist, bevorzugt mindestens 0.1 m 2 , besonders bevorzugt mindestens 0.5 m 2 und ganz besonders bevorzugt mindestens 0.8 m 2 .

Die Vorrichtung stellt eine schaltbare Vorrichtung dar. Unter Schaltung der Vorrichtung wird dabei eine Änderung der Lichtdurchlässigkeit der

Vorrichtung verstanden. Diese kann erfindungsgemäß zur Regulierung des Licht-Durchtritts durch die Vorrichtung genutzt werden. Die Vorrichtung ist bevorzugt elektrisch schaltbar. Der Schaltvorgang erfolgt im Fall von elektrischer Schaltung durch eine Ausrichtung der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums durch das Anlegen von Spannung. Die mindestens eine dichroitische Verbindung wird dadurch ebenfalls ausgerichtet, so dass ein Unterschied in der

Lichtdurchlässigkeit der Vorrichtung bewirkt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird dabei die Vorrichtung von einem Zustand mit hoher Absorption, d. h. geringer Lichtdurchlässigkeit, der ohne Spannung vorliegt, durch Anlegen von Spannung in einen

Zustand mit geringerer Absorption, d. h. höherer Lichtdurchlässigkeit, geschaltet.

Bevorzugt ist das flüssigkristalline Medium in beiden Zuständen nematisch. Der Zustand ohne angelegte Spannung ist bevorzugt dadurch

gekennzeichnet, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums, und damit die dichroitischen Verbindungen, parallel zur Oberfläche der Vorrichtung ausgerichtet vorliegen (homogene Orientierung). Dies wird bevorzugt durch eine entsprechend gewählte Orientierungsschicht erreicht. Der Zustand unter Spannung ist bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums, und damit die dichroitischen Verbindungen, senkrecht zur Oberfläche der Vorrichtung vorliegen.

Bevorzugt ist wenigstens ein überwiegender Teil der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im Zustand mit angelegter elektrischer Spannung senkrecht zur Ebene der Schicht S ausgerichtet.

In einer alternativen, ebenfalls möglichen und in bestimmten Fällen bevorzugten Ausführungsform wird die Vorrichtung von einem Zustand mit niedriger Absorption, d. h. hoher Lichtdurchlässigkeit, der ohne Spannung vorliegt, durch Anlegen von Spannung in einen Zustand mit höherer Absorption, d. h. geringerer Lichtdurchlässigkeit, geschaltet. Bevorzugt ist das flüssigkristalline Medium in beiden Zuständen nematisch. Der Zustand ohne angelegte Spannung ist bevorzugt dadurch

gekennzeichnet, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums, und damit die dichroitischen Verbindungen, senkrecht zur Oberfläche der Vorrichtung ausgerichtet vorliegen (homeotrope Orientierung). Dies wird bevorzugt durch eine entsprechend gewählte Orientierungsschicht erreicht. Der Zustand unter Spannung ist bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass die Moleküle des flüssigkristallinen Mediums, und damit die dichroitischen Verbindungen, parallel zur Oberfläche der Vorrichtung vorliegen.

Bevorzugt ist wenigstens ein überwiegender Teil der Moleküle des flüssigkristallinen Mediums der Schicht S im Zustand mit angelegter elektrischer Spannung parallel zur Ebene der Schicht S ausgerichtet.

Beschreibung der Abbildungen

Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Schichtenabfolge einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei sind Substratschicht (1 ), elektrisch leitfähige Schicht (2), Orientierungsschicht O1 (3a), schaltbare Schicht S (4),

Orientierungsschicht O2 (3b), eine weitere elektrisch leitfähige Schicht (2) und eine weitere Substratschicht (1) hintereinander, direkt aneinander angrenzend angeordnet.

Fig. 2 zeigt einen senkrechten Blick auf die Orientierungsschichten O1 (3a) und 02 (3b). 02 liegt vom Betrachter her gesehen hinter 01. Der Pfeil (5) stellt die Reiberichtung der Orientierungsschicht O1 dar. Der Pfeil (6) stellt die Reiberichtung der Orientierungsschicht O2 dar. Das Symbol (7) verdeutlicht die Verdrillung der flüssigkristallinen Verbindungen der schaltbaren Schicht zwischen den Orientierungsschichten 01 und 02. Im vorliegenden Fall beschreiben die flüssigkristallinen Verbindungen eine linksgängige Helix mit einem Drehwinkel von 270° zwischen den

Orientierungsschichten 01 und 02, da sie an der Grenzfläche zu O1 parallel zur Reiberichtung von 01 ausgerichtet sind, und an der

Grenzfläche zu O2 parallel zur Reiberichtung von O2 ausgerichtet sind.

Beschreibung der Bezugszeichen

1 Substratschicht, bevorzugt aus Glas oder Polymer

2 elektrisch leitfähige Schicht

3a Orientierungsschicht O1

4 Schaltbare Schicht S

3b Orientierungsschicht O2

5 Reiberichtung in der Orientierungsschicht O1

6 Reiberichtung in der Orientierungsschicht O2

7 Verdrillungswinkel der flüssigkristallinen Verbindungen der

schaltbaren Schicht (linksgängige Helix, wenn O2 hinter 01 liegt)

Ausführungsbeispiele

Im Folgenden werden Strukturen von flüssigkristallinen Verbindungen durch Abkürzungen wiedergegeben (Akronyme). Diese Abkürzungen werden in WO 2012/052100 explizit vorgestellt und erklärt (S. 63 - 89), so dass zur Erläuterung der Abkürzungen in der vorliegenden Anmeldung auf die genannte offengelegte Anmeldung verwiesen wird. Alle physikalischen Eigenschaften werden nach "Merck Liquid Crystals, Physical Properties of Liquid Crystals", Status Nov. 1997, Merck KGaA, Deutschland bestimmt und gelten für eine Temperatur von 20°C. Der Wert von Δη wird bei 589 nm bestimmt.

A) Herstellung der Vorrichtungen

Es werden die erfindungsgemäßen Vorrichtungen

E1 bis E7 hergestellt, sowie die Vergleichsvorrichtungen V1 bis V6.

Die Vorrichtungen weisen die folgende Schichtabfolge auf: a) Glasschicht aus poliertem 1.1 mm Soda-Lime-Glas von Coming b) ITO-Schicht, 200 Angström

c) Orientierungsschicht O1 aus Polyimid AL-1054 von JSR, 300 Angström, gerieben, oder Polyimid Nissan SE-3140, 300 Angström, gerieben d) Schaltbare Schicht mit flüssigkristallinem Medium (Zusammensetzung und Dicke unten bei den entsprechenden Beispielen angegeben) e) Orientierungsschicht O2, wie c) aufgebaut; in unten angegebem Winkel zur Reiberichtung der Schicht c) gerieben

f) wie b)

g) wie a) Die ITO-Schichten werden entsprechend kontaktiert, um elektrisch schaltbar zu sein.

Der schaltbaren Schicht wird der folgende Dotierstoff

beigefügt, in je nach gewünschter Verdrillung unterschiedlicher

Konzentration.

Zur benötigten Konzentration in Massenprozent des Dotierstoffs gelangt man mit folgender Berechnung: c (%) = 100 / (p * 11.94) wobei p in pm einzugeben ist und der Wert für p wie folgt erhalten wird für die verschiedenen Dicken d der Schicht und die verschiedenen

Verdrillungswinkel: d / 0.10 für 90° Verdrillung

d / 0.40 für 180° Verdrillung

d / 0.48 für 220° Verdrillung

d / 0.53 für 240° Verdrillung

d / 0.57 für 270° Verdrillung

B) Verwendete Materialien

CCZPC-3-5 3

C) Erhaltene Ergebnisse

In allen Fällen werden die Vorrichtungen durch Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden vom Dunkel- in den Hellzustand geschaltet. Es wird in beiden Zuständen jeweils der Lichttransmissionsgrad gemäß der Norm EN410, Gleichung (1 ), bestimmt. C-1) Beispiel 1

Die Helltransmission T v hen beträgt in beiden Fällen 70%. Host Farbstoffe Farbstoff- Dicke d der d * Δ n in Verdrillung Dunkel- in GesamtSchaltμιτι (Winkel Trans¬

Verhältnis konz, in schicht in zwischen mission der Anteile Gew.-% * μηη den Reibe τ ν dunkel μιΐΊ richtungen

von Ol und

02

E1 H1 D1:D2:D3 19 5 0.67 240° 20.6 %

1 :0.8:2

V1 s.o. s.o s.o. 25 3.36 0° 36.0 %

Die erfindungsgemäße Vorrichtung E1 weist eine deutlich geringere

Dunkeltransmission auf und damit, bei gleichbleibender Helltransmission, einen deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtung V1. Die

Vergleichsvorrichtung ist durch eine Verdrillung von 0° und einen Wert von d* Δ n in μιτι von mehr als 2 gekennzeichnet.

C-2) Beispiel 2

Die Helltransmission τ ν ηβη beträgt in beiden Fällen 59.7%.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung E2 weist eine deutlich geringere

Dunkeltransmission auf und damit, bei gleichbleibender Helltransmission, einen deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtung V2. Die Vergleichsvorrichtung ist durch eine Verdrillung von 0° und einen Wert von d* Δ n in μιτι von mehr als 2 gekennzeichnet.

C-3) Beispiel 3 Die Helltransmission T v ne n beträgt in beiden Fällen 79.3%.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung E3 weist eine deutlich geringere Dunkeltransmission auf und damit, bei gleichbleibender Helltransmission, einen deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtung V3. Die

Vergleichsvorrichtung ist durch eine Verdrillung von 0° und einen Wert von d * Δ n in μηη von mehr als 2 gekennzeichnet.

C-4) Beispiel 4

Die Helltransmission T v he n beträgt in beiden Fällen 69.9 %.

Host Farbstoffe Farbstoff- Dicke d der d * Δ n in Verdrillung Dunkel-

GesamtSchaltμιτι (Winkel Transkonz, in schicht in zwischen mission

Gew.-% * μιτι den Reibe τ ν dunkel μητι richtungen

von 01 und

02

E4 H1 D1 12.5 5 0.67 240° 24.8 %

V4 s.o. s.o s.o. 25 3.36 0° 38.0 %

Die erfindungsgemäße Vorrichtung E4 weist eine deutlich geringere

Dunkeltransmission auf und damit, bei gleicher Helltransmission, einen

deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtung V4. Die

Vergleichsvorrichtung ist durch eine Verdrillung von 0° und einen Wert

d* Δ n in \im von mehr als 2 gekennzeichnet.

C-5) Beispiel 5

Die Helltransmission τ ν ηβ ιι beträgt in allen Fällen 71.0 %.

Host Farbstoffe Farbstoff- Dicke d der d * Δ n in Verdrillung Dunkel-

GesamtSchaltMm (Winkel Transkonz, in schicht in zwischen mission

Gew.-% * μιτι den Reibe τ ν dunkel

Mm richtungen

von 01 und

02

V5-1 H1 D1 12.0 24.19 3.25 0° 38.6 %

V5-2 s.o. s.o. s.o. 5.94 0.81 0° 38.9 %

V5-3 s.o. s.o. s.o. 3.00 0.40 0° 38.7 %

V5-4 s.o. s.o. s.o. 24.19 3.25 240° 37.2 %

E5-1 s.o. s.o. s.o. 5.94 0.81 240° 27.8 %

E5-2 s.o. s.o s.o. 3.00 0.40 240° 21.7 % Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen E5-1 und E5-2 weisen eine deutlich geringere Dunkeltransmission auf und damit, bei gleicher Helltransmission, einen deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtungen V5-1 bis V5- 4. Die Vergleichsvorrichtungen sind durch eine Verdrillung von 0° und/oder einen Wert von d* Δ n in μητι von mehr als 2 gekennzeichnet.

C-6) Beispiel 6

Die Helltransmission τ ν ηβΜ beträgt in allen Fällen 71.0 %.

Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen E6-1 bis E6-5 weisen eine deutlich geringere Dunkeltransmission auf und damit, bei gleicher Helltransmission, einen deutlich größeren Hub als die Vergleichsvorrichtungen V6-1 bis V6- 4. Die Vergleichsvorrichtung V6-1 ist durch einen Wert von d* Δ n von mehr als 2 μηη gekennzeichnet. Die Vergleichsvorrichtungen V6-2 bis V6-4 sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keine Verdrillung aufweisen. Bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen ist der Wert von d* Δ n und die Verdrillung variiert. Dabei zeigt sich, dass insbesondere eine Kombination von geringem Wert für d* Δ n und einer hohen Verdrillung zu einem sehr hohen Hub führt.

C-7) Beispiel 7 Die Helltransmission Theii bei 545 nm beträgt in allen Fällen 61.0 %.

Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen E7-1 bis E7-6 weisen

unterschiedliche Hostmischungen und unterschiedliche Werte für d * Δ n auf. Es zeigt sich, dass tatsächlich der Wert d * Δ n und nicht unmittelbar die Dicke der schaltbaren Schicht die erhaltenen Werte für die

Dunkeltransmission beeinflusst.