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Title:
DEVICE FOR RETRIEVING A FLIGHT RECORDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/000670
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for retrieving a flight recorder (3), containing at least one recording device, which is carried aboard an airplane, in the form of a flight data recorder and/or a voice recorder that records relevant flight and airplane parameters during a flight with a time axis. The device (1) according to the invention is characterized in that the device comprises a floatable capsule (2) which surrounds the flight recorder (3). At least one means (4) is provided for separating the capsule (2) from the airplane, and the device (1) has a sensor system for controlling the at least one means (4) for separating the capsule (2), said sensor system being designed to analyze one or more parameters generated in the event of a plane crash.

Inventors:
BERNECKER HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/100220
Publication Date:
January 07, 2016
Filing Date:
July 01, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BERNECKER HERMANN (DE)
International Classes:
B64D45/00
Domestic Patent References:
WO2006110168A22006-10-19
Foreign References:
CH701262A22010-12-15
FR2960517A12011-12-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LIMBECK, ACHIM (DE)
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Claims:
ANSPRUCHE

Einrichtung ( 1 ) zur Bergung eines Flugschreibers {3j, beinhaltend zumindest ein an Bord eines Flugzeugs mitgeführtes Aufzeichnungsgerät in Form eines Flugdatenschreibers und/oder eines Stimmenrecorders, welches relevante Flug- und Flugzeugparameier während eines Fluges mit einer Zeltachse speichert,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Einrichtung (] } eine schwimmfähige Kapsel (2) umfasst, von weicher der Flugschreiber (3) umschlossen ist, wobei mindestens ein Mitte! (4) zur Abtrennung der Kapsel (2) vom Flugzeug vorgesehen ist und die Einrichtung ( 1 ) eine Sensorik zur Steuerung des mindestens einen Mittels (4) zur Abtrennung der Kapsel (2) aufweist, die zur Auswertung eines oder mehrerer durch den Flugunfall erzeugter Parameter bestimmt ist.

Einrichtung (1 ) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kapsei (2) federbelasiei ist.

Einrichtung ( 1 ) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kapsei (2j vorn Flugzeug absprengbar ist.

Einrichtung 0 ) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

elektrische, hydraulische und/oder pneumatische Anfriebsmiffei vorgesehen sind, welche eine Abtrennung der Kapsel {2} vorn Flugzeug bewirken.

5. Einrichtung ( 1 ) noch einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,, dass

mindestens ein Mitte! in Form einer Haiierung oder eines Befesti- gungs- oder Verbindungsmitteis vorgesehen ist, mittels dem die Kapsel (2) reversibel am Flugzeug angeordnet ist., und weiches mittels einer Steuerung geSöst werden kann.

Einrichtung ( 1 j nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Kapsei (2) aus mindestens zwei zylindrischen Röhren (2a, 2e} gebildet ist, weiche zumindest bereichsweise teleskopisch ineinandergreifen und wobei mindestens ein vorderes und ein hinteres Rohr (2a, 2dj einseitig wasserdicht geschlossen ausgebildet ist.

Einrichtung ( ! ) nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

nach der Abtrennung der Kapsel (2) bei einem Flugunfall mittels der sensorbefätigfen Steuerung die Röhren {2a, 2d) teleskopahig auseinandergeschoben werden.

Einrichtung ( 1 ) nach den Ansprüchen 6 und 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen den Röhren (2a,2ci) Dichtungsringe (20) vorgesehen sind. 9. Einrichtung p ) nach den Ansprüchen 6 bis S,

dadurch gekennzeichnet, dass

Führungshülsen (21 } vorgesehen sind, welche ein geführtes Ausel- nandergieiten der Röhren (2a,2d) gewährleisten.

Einrichtung ( 1 ) nach den Ansprüchen 6 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Auseinanderschieben der Röhren (2a,2d) miitels Elektromotoren, hydraulisch und/oder pneumatisch erfolgt. Einrichtung (1 ) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens ein pyrotechnischer Gasgenerator (4) vorgesehen ist, weicher nach der Abtrennung der Kapsei (2) vom Flugzeug zeitlich beabstandet ein Auseinanderpressen der mindestens zwei Röhren (2a,2ej bewirkt.

Einrichtung ( 1 ) nach den Ansprüchen 6 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Einrichtung (5) zur Zufühmng eines oder mehrerer Gase vorgesehen ist, weiche b£?im oder zum Auseinanderpressen der mindestens zwei Röhren (2a,2dj den Hohlraum der mindestens zwei Röhren (2a,2d) mit Gas befüllt und/oder der Gewähflefstung einer kontrollierten und sauberen Verbrennung dient.

Description:
Einrichtung zur Bergung eines Fiugschreibers

BESCHREIBUNG

Technisches Gebiet

[0001 ] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bergung eines Fiugschreibers (auch Black Box bezeichnet), beinhaltend zumindest ein an Bord eines Flugzeugs mitgeführtes Aufzeichnungsgeräi in Form eines Fäugciatenschreibers und/oder eines Stimmenrecorders, welches relevante Flug- und Flugzeugparameter während eines Fluges mit einer Zeitachse speichert. Nach einem Flugunfall können mittels des Fiugschreibers diese wichtigen Parameter wie bspw. Geschwindigkeit Höhe, Kurs und Beschleunigung während des Crashs sowie Triebwerksdaten, die Stellung der Start- und Landeklappen sowie des Fahrwerks und Ruderbewegungen, etc. aufgezeigt werden, weiche relevant sind, um den genauen Unfallhergang nachzuvoiiziehen. Stand der Technik

[0002] Herkömmliche Flugschreiber sind so ausgelegt, dass sie hohen Aufprallgeschwindigkeiten, hohen Temperaturen und einem hohen Wasserdruck Stand halten können. Zur Unterstützung bei der Ortung nach ei- nem Flugunfall im Unterwasserbereich sind diese zusätzlich mit einer Un- terwasser-Ortungsbake ausgestattet, wobei bei Kontakt mit Salzwasser ein Sonarsender aktiviert wird.

[0003] Sei Flugunfällen, welche sich im Wasserbereich ereignen, ist eine Ortung des Fiugschreibers unter Wasser dennoch aufgrund der geringen Reichweife des verwendeten Ultraschaijsignais oftmals unmöglich, zumal auch die Akkulaufzeit des Signalgebers auf einen Zeitraum von ca. 30 Tagen begrenzt ist. [0004] Hinzu kommt, cfass die Bergung von Flugschreibern in großen Tiefen einen enormen technischen und zeitiichen Aufwand erfordert und besonders kostenintensiv ist. Selbst wenn der Fiugschreiber geortet werden kann, ist es in der Regel notwendig, diesen mittels Tauch-Robotern oder U- Booten in der Tiefe zu bergen, was sich als überaus schwierig erweist.

Darstellung der Erfindung

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung zur Bergung eines Flugschreibers zu schaffen, weiche die vorgenannten Nachteile ausräumt und welche geeignet ist, ein Abtauchen des Flugschreibers nach einem Flugunfall im Wasserbereich erfolgreich zu verhindern. [0006] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhaffe Ausgestaltungen und Weilerbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den abhängigen Unferansprüchen angegeben.

[0007] Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine sehwimmfähige Kapsel umfassf, von weicher der Flugschreiber umschlossen ist, wobei mindestens ein Mittel zur Abtrennung der Kapsel vom Flugzeug vorgesehen ist und die Einrichtung eine Sensorik zur Steuerung des mindestens einen Mittels zur Abtrennung der Kapsel aufweist die zur Auswerfung eines oder mehrerer, durch den Flugunfall erzeugter Parameter bestimmt ist.

[0008] Als Mitte! zur Abtrennung der Kapsel vom Flugzeug kommen sämf- liehe Vorrichtungen in Betracht, die geeignet sind, die Kapsel seibsfsiändig vom Flugzeug in irgendeiner, aus fachmännischer Sicht denkbaren Weise abzutrennen. [0009] Ais geeignet erweisen sich bspw. Mittel in Form von Halterungen oder andere Befestigung*- oder Verbindungsmitteln, mitteis derer die Kapsei reversibel am Flugzeug angeordnet ist, und welche mittels einer Steuerung gelöst werden können,

[0010] Darüber hinaus kann die Kapsel absprengbar an dem Flugzeug angeordnet sein. Hierbei umfasst das mindestens eine Mittel ein Explosiv- mittel, weiches geeignet ist, die Kapsel vom Flugzeug abzusprengen. [00 Π 3 Die Kapsel ist in einer weiteren denkbaren Ausführungsform am Flugzeug in der Weise angeordnet, dass diese durch eine Abdeckung, Kappe oder Klappe am Flugzeug zum Außenbereich hin abgedeckt ist. Auch kann die Kapsel derart ausgestaltet sein, dass sie in ihrem zum AuSenbereich hin weisenden Bereich der Rumpfform oder Rumpfs trukfur ent- sprechend ausgebildet ist.

[0012] Die Kapsel kann darüber hinaus auch in einem Hohlraum (Schleuse) des Flugzeugs angeordnet sein, wobei die Kapsei mittels entsprechender Mitte! bei einem Flugunfall aus dieser Schieuse in den AuSenbereich entlassen wird. Hierzu kann die Kapsel im Innenbereich der Schleuse bspw. federbelastet sein, wobei diese bei Aktivierung der Schieuse in den AuSenbereich katapultiert wird.

[00133 Als Mittel kommen ferner elektrische, hydraulische und/oder pneumaiische Antriebsmiffei in Betracht, weiche eine Abtrennung der Kapsei vom Flugzeug bewirken können.

[001 4] Die Sensorik besteht aus einem oder mehreren Sensoren, welche bestimmte, durch den Flugunfall bzw. Hugzeugaufprafi erzeugte physikali- sehe oder chemische Eigenschaften (z. B.: Feuchtigkeit, Druck, Temperatur, Schall oder Beschleunigung) und/oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen. Kurzbeschreibung der Zeichnungen

[00 5] Weitere Ziele, Merkmaie, Vorteile und Anwenduhgsmögiichkeiten der erfindungsgemäßen Einrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines AusführungsbeispieSs anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezsehung.

[0016] in den Zeichnungen zeigen

[001 7] Fig.l die Einrichtung in einer vorteilhaften Ausführungsform; [0018] Fig.2 die Einrichtung im ausgefahrenen Zustand.

Ausführung der Erfindung

[0019] Wie aus Fig.l ersichtlich, umfasst die Einrichtung 1 eine am Flug- zeug, vorzugsweise am oder im Rumpf im Heckbereich des Flugzeugs, angeordnete, schwimmfähige Kapsel 2, von welcher der Flugschreiber 3 umschlossen ist.

[0020] In der in Fig. l dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die erfindungsgemäße Kapsel 2 aus mindestens zwei zylindrischen Röhren 2a,2b,2c,2d gebildet, weiche zumindest bereichsweise teleskopisch ineinandergreifen und wobei mindestens ein vorderes und ein hinteres Rohr 2a,2b,2c,2d einseifig wasserdicht geschlossen ausgebildet ist. In der in Fig. l dargestellten Ausführungsform ist die Kapsel 2 der Einrichtung I aus mehreren Röhren 2a,2b,2c,2d gebildet, die vorzugsweise aus hochfestem Aluminium oder anderen geeigneten Materialien bestehen. - i> -

[002 i ] In ihrem am Flugzeug„inaktiven" Zustand der Kapsel 2 sind die Röhren 2a..2b,2c,2d weitestgehend ineinandergeschoben, um möglichst wenig Raum in Anspruch zu nehmen. [0022] Nach der Abtrennung („Aktivierung") der Kapsei 2 bei einem Flugunfall mittels der sensorbetätigten Steuerung werden die Röhren 2a,2b,2c,2d teleskopartig auseinandergeschoben. Zum einen vergrößert sich durch das teleskopartige Auseinanderschieben der Röhren 2a,2b,2c,2d das Volumen der Kapsel 2, weiches die Schwimmfähigkeil gewählleistet, zum anderen bewirkt die Volumenvergrößerung der Kapsei 2, dass diese optisch besser erfasst werden kann.

[0023] Zusätzlich sollten die Röhren 2a,2b,2c,2d hierzu eine gut erkennbare Signaifarbe aufweisen, bspw. ein heiles Orange und vorzugsweise mit zusätzlichen Leuchtstreiren versehen sein.

[0024] Zwischen den Röhren 2a.2e sind vorfeilhafterweise Dichtungsringe 20 vorgesehen, weiche verhindern, dass in die Kapsei 2 Wässer eindringt. [0025] Darüber hinaus können (vorzugsweise Teflon-) Führungshülsen 21 und Dich f ringe 20 vorhanden sein, welche ein geführtes Auseinandergleiten der Röhren 2a,2e gewährleisten.

[0026] Das Ausesnanderschieben der Röhren 2a,2b,2c,2d kann mittels Elektromotoren, hydraulisch und/oder pneumatisch erfolgen.

[ÖG27] i einer ganz besonders vorteilhaften Ausgesfaltung der Erfindung ist hierzu an der Röhre 2a mindestens ein pyrotechnischer Gasgenerator 4 vorgesehen, weicher nach der Abirennung der Kapsei 2 vom Flugzeug zeitlich beabsfandet ein Auseinanderpressen der Röhren 2a,2b,2c,2d bewirkt. Der Gasgenerator 4 besteht vorzugsweise aus einer Anzündeeinheit und einem Festtreibstoff, wobei durch einen durch die Steuerung erzeugten Siromimpuls die Anzündeeinheif aktiviert wird. Das erstehende Gas strömt aus dem Gasgenerator 4 in den durch die Röhren 2a,2b,2c,2d ge- bildeten Hohlraum 22 und pressi die Röhren 2a,2h,2c,2d mittels der Expansion auseinander.

[0028] In einer weiteren in Fig.] und Fig.2 dargestellten Ausfuhrungsforrn der Erfindung weist die Kapsel 2 mindestens eine Einrichtung 5 zur Zuführung eines oder mehrerer Gase [bspw. Sauerstoff oder Luft; auf, weiche beim oder zum Auseinanderpressen der Rohren 2a.,2b,2c,2d den Hohlraum der Röhren 2a,2b,2c,2d mit Gas befüiif und/oder der Gewahrleistung einer kontrollierten und sauberen Verbrennung dient.

[0029] Die Kapsel 2 wird vorzugsweise im zusammengeschobenen Zustand im Heck des Flugzeugs montiert. Über Koniakte 23 an der Kapsel 2 werden die notwendigen Daten übertragen. Beim Absturz des Flugzeugs und Aufpral! auf dem Wasser wird die Kapsei 2 durch die Sensorik gesteuert vom Flugzeug abgetrennt. Nachdem die Kapsei 2 abgetrennt wurde, wird über kontrollierte Zündungen der Treibsätze der notwendige Druck erzeug] , um die Kapsel 2 auf ihre mögliche Gesamtlänge auszufahren. Gleichzeitig wird die Absturzsteile in dem Fiugschreiber 3 abgespeichert. Durch die Abtrennung vom Flugzeug wird ein Notrufsender aktiviert, um die Funksignale auszusenden. Durch ein vorzugsweise an der Kapsei 2 vorgesehenes Gegengewicht 24 an deren Spitze schwimmt die Kapsel 2 immer waagerecht und kann dadurch leichter geortet werden.

[0030] Die erfindungsgemäße Einrichtung 1 beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen. Liste der Bezugsziffern

Einrichtung

Kapsel

a.2b.2c2d Röhren

Flugschreiber

Mitte! ./ Gasgenerator

Einrichtung zur Zuführung von Gas0 Dichtungsringe

1 Teflon-Führungshülsen

2 Hohlraum

3 Kontakte zur Datenübertragung4 Gegengewicht