Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR SPREADING GRANULATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/030559
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for spreading granulate (2), in particular for spreading sand into the gap between rail (3) and wheel (4) of a rail vehicle (5), having a housing (6), having at least one inlet (7) for the granulate (2), and having at least one outlet (8) for the granulate (2), having an axially movable dosing piston (9), and having a compressed-air connection (11) which opens out in a pressure chamber (10) and which serves for the actuation of the dosing piston (9) by means of compressed air for the purposes of dosing the granulate (2), wherein at least one bore (14) is provided in the dosing piston (9). To create a device (1) which is of particularly simple and compact construction, a conveying air chamber (12) which is separate from the pressure chamber (10) and which has a compressed-air connection (13) is provided, and the at least one bore (14) in the dosing piston (9) connects the conveying air chamber (12) to the at least one outlet (8) for the granulate (2), such that the granulate (2) can be conveyed to the at least one outlet (8) independently of the dosing by means of compressed air.

Inventors:
REICH ALEXANDER (DE)
BARTLING WERNER (DE)
WEISS RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/070955
Publication Date:
February 13, 2020
Filing Date:
August 05, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
NOWE GMBH (DE)
International Classes:
B61C15/10
Domestic Patent References:
WO2008061650A12008-05-29
Foreign References:
US2243243A1941-05-27
US2606780A1952-08-12
EP0656292A11995-06-07
FR593382A1925-08-21
US1356982A1920-10-26
US2360226A1944-10-10
AT403559B1998-03-25
FR593382A1925-08-21
EP0656292A11995-06-07
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER PATENTANWÄLTE (AT)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche :

1. Vorrichtung (1) zum Streuen von Granulat (2), insbesondere zum Streuen von Sand in den Spalt zwischen Schiene (3) und Rad (4) eines Schienenfahrzeuges (5), mit einem Gehäuse (6), zumin dest einem Zulauf (7) für das Granulat (2) und zumindest einem Auslass (8) für das Granulat (2), einem axial bewegbaren Dosier kolben (9) und einem in einer Druckkammer (10) mündenden Druck- luftanschluss (11) zur Betätigung des Dosierkolbens (9) mittels Druckluft zur Dosierung des Granulats (2), wobei im Dosierkolben (9) zumindest eine Bohrung (14) vorgesehen ist, dadurch gekenn zeichnet, dass eine von der Druckkammer (10) getrennte Förder luftkammer (12) mit einem Druckluftanschluss (13) vorgesehen ist, und dass die zumindest eine Bohrung (14) im Dosierkolben (9) die Förderluftkammer (12) mit dem zumindest einen Auslass

(8) für das Granulat (2) verbindet, sodass das Granulat (2) un abhängig von der Dosierung mittels Druckluft zu dem zumindest einen Auslass (8) förderbar ist.

2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Dosierkolben (9) mehrere vorzugsweise ringförmig angeordnete Bohrungen (14) angeordnet sind.

3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (14) zur Mittelachse (A) des Dosierkolbens (9) ge neigt angeordnet sind.

4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass um jenem Ende des Dosierkolbens (9), das dem zumindest einen Auslass (8) für das Granulat (2) zugewandt ist, eine mit dem zumindest einen Zulauf (7) für das Granulat (2) verbundene vorzugsweise ringförmige Granulatkammer (15) angeord net ist.

5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass der zumindest eine Zulauf (7) für das Granu lat (2) geneigt, vorzugsweise um 30° bis 60° geneigt,

insbesondere um 45° geneigt angeordnet ist.

6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Ende des Dosierkolbens (9), das dem zu mindest einen Auslass (8) für das Granulat (2) zugewandt ist, zugespitzt ausgebildet ist.

7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, dass eine Feder (16) zum Rückstellen des Dosier kolbens (9) vorgesehen ist.

8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (16) in einem dichten Federraum (30) angeordnet ist.

9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Federraum (30) ein Ventil (31) angeordnet ist.

10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung zwischen Druckkammer (10) und Förderluftkammer (12) durch ein Trennelement (17) mit einer Füh rung für den Dosierkolben (9) gebildet ist.

11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Förderluftkammer (12) und dem zu mindest einen Zulauf (7) für das Granulat (2) ein Bypass (18) zur Führung eines Teils der zur Förderung des Granulats (2) ver wendeten Druckluft zum Zulauf (7) des Granulats (2) angeordnet ist .

12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bypass (18) eine Regulierschraube (19) vorgesehen ist.

13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Dosierkolben (9) und Gehäuse (6) eine Dichtung (20), vorzugsweise ein O-Ring, angeordnet ist.

14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Auslass (8) für das Gra nulat (2) mit einer Förderleitung (21) verbunden ist.

15. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierkolben (9) im Wesentlichen hori zontal angeordnet ist und das Gehäuse (6) von unten an einen Be- hälter (22) für das Granulat (2) anschließbar ist.

16. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierkolben (9) im Wesentlichen verti kal angeordnet ist und das Gehäuse (6) in einem Behälter (22) für das Granulat (2) angeordnet ist.

17. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanschlüsse (11, 13) unter Zwi schenschaltung eines Drosselventils (23) an einer gemeinsamen Druckluftleitung (24) angeschlossen sind.

18. Vorrichtung (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckluftleitung (24) ein Rückschlagventil (26) an geordnet ist.

19. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftanschlüsse (11, 13) an zwei unterschiedlichen Druckluftleitungen (24, 25) angeschlossen sind .

20. Vorrichtung (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckluftleitung (24) ein Entlüftungsventil (29) an geordnet ist.

Description:
Vorrichtung zum Streuen von Granulat

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Streuen von Granu lat, insbesondere zum Streuen von Sand in den Spalt zwischen Schiene und Rad eines Schienenfahrzeuges, mit einem Gehäuse, zu mindest einem Zulauf für das Granulat und zumindest einem Aus lass für das Granulat, einem axial bewegbaren Dosierkolben und einem in einer Druckkammer mündenden Druckluftanschluss zur Be tätigung des Dosierkolbens mittels Druckluft zur Dosierung des Granulats, wobei im Dosierkolben zumindest eine Bohrung vorgese hen ist.

Insbesondere bei Schienenfahrzeugen ist es üblich, durch Streuen von Granulat, insbesondere Sand, in den Spalt zwischen Schiene und Schienenrad, die Haftreibung zwischen Fahrzeugrad und Schie nenkopf für das Anfahren oder einen Bremsvorgang zu erhöhen. Zu diesem Zweck werden derartige Streuvorrichtungen vor den Rädern des Schienenfahrzeuges angeordnet und über die Fahrzeugsteue rung, beispielsweise manuell oder auch automatisiert, angesteu ert. Dabei ist es notwendig, eine geeignete Menge an Granulat aus einem dafür vorgesehenen Behälter zu dosieren und über eine entsprechende Förderleitung zum Spalt zwischen Schiene und Rad zu befördern.

Herkömmliche Vorrichtungen zum Streuen von Granulat umfassen da her meist eine entsprechende Dosiereinrichtung und eine davon getrennte Austragseinrichtung . Zum Dosieren einer gewünschten Granulatmenge eignen sich neben elektrisch, elektromagnetisch oder pneumatisch betätigten Kolben auch rotierende Zellenräder.

Die Beförderung des dosierten Granulats über eine Förderleitung zum Spalt zwischen Schiene und Rad erfolgt in der Regel eben falls über Druckluft, wie beispielsweise in der AT 403 559 B be schrieben wird.

Eine weitere über Druckluft betriebene Streuvorrichtung ist bei spielsweise aus der WO 2008/061650 Al bekannt geworden.

Die FR 593 382 A beschreibt eine Vorrichtung zum Streuen von Granulat der gegenständlichen Art, wobei die Dosierung und För- derung bzw. Auflockerung des Granulats am Beginn der Förderlei tung mit ein und demselben Druckluftstrom erfolgt.

Die EP 656 292 Al offenbart eine Sandstreuvorrichtung, bei der in sehr aufwändiger Weise eine pneumatische Dosierung und Förde rung des Sandes erfolgt.

Die Dosier- und Fördereinrichtungen bekannter Vorrichtungen zum Streuen von Granulat sind häufig relativ groß, weshalb sich der artige Konstruktionen wenig für ein Nachrüsten bestehender

Schienenfahrzeuge mit einem beschränkten Platzangebot eignen. Darüber hinaus ist für die Beförderung des dosierten Granulats über größere räumliche Distanzen ein relativ hoher Energieein satz bzw. ein hoher Druckluftbedarf erforderlich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer oben genannten Vorrichtung zum Streuen von Granulat, welche einen kompakten und platzsparenden Aufbau aufweist, so dass eine Nach rüstung auch bei bestehenden Schienenfahrzeugen mit beschränktem Platzangebot ermöglicht wird. Die gegenständliche Streuvorrich tung soll sich auch durch besonders hohe Effizienz hinsichtlich des erforderlichen Energiebedarfs auszeichnen. Nachteile bekann ter Streuvorrichtungen sollen vermieden oder zumindest reduziert werden .

Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, dass eine von der Druckkammer getrennte Förderluftkammer mit einem Druckluft anschluss vorgesehen ist, und dass die zumindest eine Bohrung im Dosierkolben die Förderluftkammer mit dem zumindest einen Aus lass für das Granulat verbindet, sodass das Granulat mittels Druckluft unabhängig von der Dosierung zu dem zumindest einen Auslass förderbar ist. Erfindungsgemäß wird durch die Anordnung einer von der Druckkammer getrennten Förderluftkammer und der zumindest einen Bohrung im Dosierkolben eine räumliche und funk tionale Integration der Dosier- und Förderfunktion erreicht. So mit ist im Gegensatz zum Stand der Technik zur Förderung des dosierten Granulats keine eigene Vorrichtung, beispielsweise ein separater Injektor erforderlich, sondern der Druckluftstrom zur Förderung des Granulats zum Auslass der Streuvorrichtung wird über die Förderluftkammer, die sich hinter dem Dosierkolben be- findet, über die zumindest eine Bohrung im Dosierkolben hin durchgeleitet. Der Austritt der Förderluft am vorderen Ende des Dosierkolbens findet räumlich getrennt zum Zulauf für das Granu lat, jedoch in unmittelbarer Nähe statt, so dass eine optimale Vermischung von Granulat und Förderluft erfolgt. Dies trägt zu einer besonders effizienten Förderung des Granulats zum ge wünschten Ort, in der Regel dem Spalt zwischen Schiene und Rad, bei minimalem Energieeinsatz bei. Im Wesentlichen ist die vor liegende Streuvorrichtung durch eine Kolbendosierung ohne In jektor gekennzeichnet. Der Aufbau der Streuvorrichtung ist besonders platzsparend und kompakt, weshalb sie sich insbesonde re für ein Nachrüsten bei Schienenfahrzeugen mit geringem zur Verfügung stehendem Platz eignet. Der kompakte und relativ ein fache Aufbau der Streuvorrichtung resultiert auch in einem re duzierten Wartungsaufwand.

Gemäß einem Merkmal der Erfindung sind im Dosierkolben mehrere vorzugsweise ringförmig angeordnete Bohrungen angeordnet. Dies verbessert die Verteilung der Förderluft und führt zu einem gleichmäßigen Förderstrom und in der Folge zu einer größeren überbrückbaren Förderstrecke bzw. einem geringeren Energieauf wand und Druckluftbedarf.

Wenn die Bohrungen zur Mittelachse des Dosierkolbens geneigt an geordnet sind, kann eine bessere Förderung des Granulats und eine höhere Beschleunigung erzielt werden. Dabei haben sich Nei gungswinkel im Bereich zwischen 1° und 5° als besonders geeignet herausgestellt .

Wenn um jenem Ende des Dosierkolbens, das dem zumindest einen Auslass für das Granulat zugewandt ist, eine mit dem zumindest einen Zulauf für das Granulat verbundene vorzugsweise ringförmi ge Granulatkammer angeordnet ist, kann ein verbesserter kontinu ierlicher Zulauf des Granulats gewährleistet werden. Durch den im Wesentlichen ringförmigen Zulauf des Granulats und die vor zugsweise ringförmige Ausströmung der Druckluft zur Förderung des Granulats kann der Energieeinsatz für die Förderung des Gra nulats und der Druckluftbedarf weiter reduziert werden, bzw. kann das Granulat über größere Strecken zum gewünschten Ort transportiert werden. Der zumindest eine Zulauf für das Granulat ist idealerweise ge neigt, vorzugsweise um 30° bis 60° geneigt, insbesondere um 45° geneigt angeordnet. Durch eine solche Neigung des Granulatzu laufs kann ein regelmäßiger und kontinuierlicher Zulauf des Gra nulats erzielt werden.

Wenn das Ende des Dosierkolbens, das dem zumindest einen Auslass für das Granulat zugewandt ist, zugespitzt ausgebildet ist, kann eine bessere Dosierung des Granulats erreicht werden, da durch die Spitze des Endes des Dosierkolbens bei einer Bewegung des Dosierkolbens die Spaltgröße stufenlos variiert werden kann.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Feder zum Rückstellen des Dosierkolbens vorgesehen. Dadurch kann auch ohne den Einsatz von Druckluft eine Rückstellung des Dosierkolbens in die Ausgangslage erreicht werden. Als Rückstellfeder dient be vorzugt eine Schraubenfeder, die eine vordefinierte proportional verlaufende Federkennlinie aufweist. Alternativ sind auch Tel lerfederpakete mit vergleichbarer Charakteristik vorstellbar. Jedenfalls muss die Kraft der Rückstellfeder eine schnelle und präzise Rückstellung des Dosierkolbens bewirken. Darüber hinaus verhindert die Rückstellfeder bei eventuell auftretendem Druck abfall, ein ungewolltes Auslaufen des Granulats.

Die Feder ist vorzugsweise in einem dichten Federraum angeord net. Durch die Anordnung eines solchen druckdichten Federraums, in dem die Rückstellfeder angeordnet ist, wird ein Druckpolster gebildet, der die Rückstellung des Dosierkolbens erleichtert.

Wenn in diesem Federraum ein Ventil angeordnet ist, kann eine kontrollierte Rückstellung des Dosierkolbens erfolgen.

Die Trennung zwischen Druckkammer und Förderluftkammer kann durch ein Trennelement mit einer Führung für den Dosierkolben gebildet sein. Die Führung zwischen Trennelement und Dosierkol ben kann beispielsweise durch entsprechende Dichtlippen ausge bildet sein.

Zwischen Förderluftkammer und dem zumindest einen Zulauf für das Granulat kann ein Bypass zur Führung eines Teils der zur Förde rung des Granulats verwendeten Druckluft zum Zulauf des Granu lats angeordnet sein. Durch die Führung eines Teils der

verwendeten Druckluft durch einen derartigen Bypass kann ein Un terdrück im Zulauf für das Granulat verhindert werden, der zu einem Zusammenpressen des Granulats und in der Folge zu einer Blockierung der Förderung des Granulats führen könnte. Bereits ein leichter kurzzeitiger Überdruck im Zulauf des Granulats kann das Auftreten eines unerwünschten Unterdrucks und somit Fehldo sierungen oder Fehlförderungen verhindern.

Um die im Bypass strömende Druckluft einstellen zu können, ist im Bypass vorzugsweise eine Regulierschraube vorgesehen. Im ein fachsten Fall ist die Regulierschraube zur Einstellung der durch den Bypass strömenden Druckluft durch eine Regelschraube gebil det, welche den Querschnitt des Bypasses entsprechend verändert.

Zwischen Dosierkolben und Gehäuse kann eine Dichtung, vorzugs weise ein O-Ring, angeordnet sein. Eine derartige Dichtung, wel che vorzugsweise aus elastischem Material, wie z.B. Gummi gebildet wird, kann sichergestellt werden, dass im Ruhezustand kein Granulat in den Auslass der Streuvorrichtung gelangt.

Der zumindest eine Auslass für das Granulat kann mit einer För derleitung verbunden sein. Die über einen entsprechenden Flansch oder dgl . am Auslass befestigbare Förderleitung transportiert das dosierte Granulat an die vorgesehene Stelle, insbesondere den Spalt zwischen Rad und Schiene des Schienenfahrzeugs, um die Haftreibung zwischen Rad und Schiene zu erhöhen und ein Anfahren bzw. Abbremsen des Schienenfahrzeugs zu erleichtern.

Gemäß einer Ausführungsvariante ist der Dosierkolben im Wesent lichen horizontal angeordnet und das Gehäuse von unten an einen Behälter für das Granulat anschließbar. Diese Variante eignet sich besonders für ein Nachrüsten der Streuvorrichtung bei be stehenden Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, da die Bauhöhe besonders gering ist. Die Streuvorrichtung kann in die sem Fall einfach an einem vorhandenen Granulatbehälter von unten angeschlossen und befestigt werden. Alternativ dazu kann der Dosierkolben auch im Wesentlichen ver tikal und das Gehäuse in einem Behälter für das Granulat ange ordnet sein. Diese Variante eignet sich besser bei einer

Neukonstruktion eines Schienenfahrzeugs, bei der allenfalls ein größeres Platzangebot für die Unterbringung des Granulatbehäl ters und dem Dosierkolben besteht.

Gemäß einer Variante der Erfindung sind die Druckluftanschlüsse unter Zwischenschaltung eines Drosselventils an einer gemeinsa men Druckluftleitung angeschlossen. Hier erfolgt die Versorgung der Dosier- und Fördereinrichtung der gegenständlichen Streuvor richtung über eine gemeinsame Druckluftleitung bzw. einen ge meinsamen Druckluftanschluss. Dieses sog. Einleitungssystem ist insbesondere für einen Arbeitsdruck von 3 bar bis 8 bar max . 10 bar ausgelegt, und eignet sich insbesondere für die Überbrückung kürzerer Förderwege, wie z.B. unterhalb von 1,5 m. Über das Drosselventil oder einem Strömungswiderstand kann der Druck für die Förderung des Granulats gegenüber dem Druck für die Bewegung des Dosierkolbens entsprechend reduziert werden.

Wenn in der Druckluftleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist, kann eine sog. Nachblaseffekt bzw. eine Nachblasfunktion zum Freiblasen der Förderleitung nach Beendigung eines Streuvor gangs erzielt bzw. verbessert werden. Nach dem Wegschalten der Druckluftversorgung wird der Dosierkolben in seine Ausgangsstel lung zurückbewegt. Die noch vorhandene Druckluft in der Druck kammer gelangt durch das Rückschlagventil über die

Druckluftleitung in die Förderluftkammer und transportiert all fällige Ablagerungen von Granulat in der Förderleitung zum Ende der Förderleitung.

Bei eine alternativen Variante sind die Druckluftanschlüsse an zwei unterschiedlichen Druckluftleitungen angeschlossen. Bei dieser Variante werden fahrzeugseitig zwei Druckluftversorgungen zur Verfügung gestellt, welche über zwei unterschiedliche Druck luftleitungen in die Druckkammer bzw. Förderluftkammer transpor tiert wird. Dieses System ist ebenfalls für einen Arbeitsdruck von 3 bar bis 8 bar bis max. 10 bar ausgelegt, eignet sich je doch für die Überbrückung größerer Förderwege, beispielsweise bis 15 m. Wenn in der Druckluftleitung ein Entlüftungsventil angeordnet ist, kann die Rückstellung des Dosierkolbens in die Ausgangslage unterstützt werden.

Fig 1 zeigt eine Pinzipdarstellung einer an einem Schienenfahr zeug montierten Vorrichtung zum Streuen von Granulat;

Fig 2 zeigt einen Seitenschnitt durch eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Streuen von Granu lat in einer horizontalen Anordnung;

Fig 3 zeigt ein Schnittbild durch die Vorrichtung zum Streuen von Granulat gemäß Fig. 2 entlang der Schnittlinie III - III;

Fig 4 zeigt eine vertikale Anordnung der Vorrichtung zum Streu en von Granulat in einem Behälter für das Granulat;

Fig 5 zeigt ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer Me thode zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Streuen von Granulat;

Fig 6 zeigt ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer al ternativen Methode zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Streuen von Granulat; und

Fig 7 zeigt ein schematisches Zeitdiagramm zur Veranschauli

chung der Regelung der Druckluftquellen zum Betreiben der Vorrichtung zum Streuen von Granulat.

Fig. 1 zeigt eine Pinzipdarstellung einer Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2, welches an einem Schienenfahrzeug 5 mon tiert ist. Die Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 ist un ter einem Behälter 22 für das Granulat 2 angeschlossen, und dosiert und fördert eine gewünschte Menge an Granulat 2, über eine Förderleitung 21 in den Spalt zwischen Rad 4 eines Schie nenfahrzeugs 5 und Schiene 3, um die Reibung zwischen Schiene 3 und Rad 4 zu erhöhen. Die Steuerung der Vorrichtung 1 zum Streu en des Granulats 2 erfolgt in der Regel manuell oder automa tisch.

In Fig. 2 ist ein Seitenschnitt durch eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 in einer horizontalen Anordnung unter einem Behälter 22 für das Granulat 2 dargestellt. Die Vorrichtung 1 beinhaltet ein Gehäuse 6 mit zumindest einem Zulauf 7 für das Granulat 2 und zumindest einem Auslass 8 für das Granulat 2, an dem eine entsprechende Förderleitung 21 angeschlossen ist, welche das dosierte Granulat 2 an die gewünschte Stelle leitet. Zur Dosierung des Granulats 2 befindet sich ein axial beweglicher Dosierkolben 2 innerhalb des Gehäuses 6. Die Bewegung des Dosierkolbens 9 erfolgt über Druck luft, die über einen Druckluftanschluss 11 in die Druckkammer 10 Druckluft eingeblasen werden kann. Wird der Dosierkolben 9 aus der Ausgangslage wegbewegt, wird der Zulauf 7 für das Granulat 2 freigegeben, wodurch eine nach der axialen Verschiebung und Dau er der Verschiebung des Dosierkolbens 9 entsprechende Menge an Granulat 7 vor den Dosierkolben 9 dosiert werden kann. Im darge stellten Ausführungsbeispiel ist der Zulauf 7 für das Granulat 2 mit einer vorzugsweise ringförmigen Granulatkammer 15 verbunden, so dass ein gleichmäßiger kontinuierlicher Zulauf des Granulats 2 möglich ist. Getrennt von der Druckkammer 10 befindet sich eine Förderluftkammer 12 innerhalb des Gehäuses 6 der Vorrich tung 1, in welche Förderluftkammer 12 über einen entsprechenden Druckluftanschluss 13 ebenfalls Druckluft eingebracht werden kann. Über zumindest eine Bohrung 14 im Dosierkolben 9 gelangt die Druckluft der Förderluftkammer 12 zum Ende des Dosierkolbens 9 beim Auslass 8 für das Granulat und dient somit zur Förderung des dosierten Granulats 2 über die Förderleitung 21 zu der ge wünschten Stelle, insbesondere dem Spalt zwischen Rad 4 und Schiene 3. Vorzugsweise sind mehrere Bohrungen 14 im Dosierkol ben ringförmig angeordnet, um eine ringförmige Verteilung der Druckluft zur Förderung des Granulats 2 zu erzielen. Eine Nei gung der Bohrungen 14 gegenüber der Mittelachse A des Dosierkol bens 9, beispielsweise um einen Winkel zwischen 1° und 5° unterstützt eine Förderung des Granulats 2 mit möglichst gerin gem Energieaufwand. Der Dosierkolben 9 kann am freien Ende, wel ches dem Auslass 8 für das Granulat 2 zugewandt ist, zugespitzt ausgebildet sein, was die Dosierung des Granulats 2 erleichter. Auch der Zulauf 7 für das Granulat 2 kann mit einer gewissen Neigung, vorzugsweise 30° bis 60°, versehen sein. Dadurch wird ein kontinuierlicher Zulauf des Granulats 2 von einem Behälter 22 (nicht dargestellt) erreicht. Eine Feder 16 dient vorzugswei se zum automatischen Rückstellen des Dosierkolbens 9 in die Aus gangslage. Die Feder 16 kann durch eine Schraubenfeder gebildet sein, welche in einem dichten Federraum 30 angeordnet ist. Über ein Ventil 31 kann der Federraum 30 bei Bedarf entlüftet werden. Um in der Ausgangslage des Dosierkolbens 9 eine Dichtheit zu ge währleisten und ein ungewolltes Auslaufen von Granulat 2 vom Zu lauf 7 zum Auslass 8 zu verhindern, kann eine entsprechende Dichtung 20, insbesondere ein O-Ring aus geeignetem elastischem Material, angeordnet sein. Zur Trennung zwischen Druckkammer 10 und Förderluftkammer 12 kann ein Trennelement 17 mit einer ent sprechenden Führung für den Dosierkolben 9 angeordnet sein. Das Trennelement 17 ist ebenso wie das vor der Förderluftkammer 12 angeordnete Element mit entsprechenden Arretierschrauben (nicht dargestellt) am Gehäuse 6 befestigt, was durch die strichpunk tierten Linien angedeutet wird. Am Trennelement 17 und ebenso an dem vor der Förderkammer 12 angeordneten Element sind auch ent sprechende Führungen und Dichtungen für den axial beweglichen Dosierkolben 9 angeordnet.

Um einen Unterdrück im Zulauf 7 für das Granulat 2 zu verhin dern, kann ein Bypass 18 zwischen Förderluftkammer 12 und Zulauf 7 für das Granulat 2 angeordnet sein, über welchen Bypass 18 ein Teil der zur Förderung des Granulats 2 verwendeten Druckluft zum Zulauf 7 des Granulats 2 geführt wird. Über eine Regulierschrau be 19 im Bypass 18 kann die Menge der über den Bypass 18 geführ ten Druckluft eingestellt werden.

Fig. 3 zeigt ein Schnittbild durch die Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 gemäß Fig. 2 entlang der Schnittlinie III - III. Bei dieser Ausführungsvariante ist die Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 im Wesentlichen horizontal unter einem Behälter 22 für das Granulat 2 angeordnet. Aus dem Schnittbild gemäß Fig. 3 ist ersichtlich, dass im Dosierkolben 9 sechs Bohrungen 14 ringförmig im Dosierkolben 9 angeordnet sind. Die ringförmige Granulatkammer 15 ist in dieser Schnittbilddarstellung ebenfalls gut ersichtlich. Die horizontale Anordnung der Vorrichtung 1 eignet sich insbesondere zum Nachrüsten bestehender Schienen fahrzeuge mit beschränktem räumlichen Platzangebot.

In Fig. 4 ist eine vertikale Anordnung der Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 in einem Behälter 22 für das Granulat 2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante, welche gegenüber einer horizontalen Anordnung mehr Bauhöhe in Anspruch nimmt, ist die Vorrichtung 1 zum Streuen des Granulats 2 im Behälter 22 für das Granulat 2 angeordnet. Ansonsten unterscheidet sich die Funktion der Vorrichtung 1 nicht von jener der horizontalen An ordnung gemäß den Figuren 2 und 3.

Fig. 5 zeigt ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer Me thode zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2. Bei diesem sog. Einleitungssystem ist eine Druckluftquelle 27 über eine gemeinsame Druckluftleitung mit sowohl der Druckkammer 10 bzw. dessen Druckluftanschluss 11 verbunden als auch mit der Förderluftkammer 12 bzw. deren Druck- luftanschluss 13. Über einen Druckluftregler 28 und ein Drossel ventil 23 kann das gewünschte Niveau der Druckluft für die

Bewegung des Dosierkolbens 9 einerseits und die Förderung des Granulats andererseits eingestellt werden. Ein Rückschlagventil 26 in der Druckluftleitung 24 dient dazu, dass der sog. Nach blaseffekt eintritt, bei dem nach Beendigung des Dosier- und Förderverfahrens die in der Druckkammer 10 vorhandene Druckluft nicht in die Druckleitung 24 expandiert sondern in die Förder luftkammer 12 gelangt und verbleibendes Granulat 2 in der För derleitung 21 wegtransportiert.

In Fig. 6 ist ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer alternativen Methode zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vor richtung 1 zum Streuen von Granulat 2 wiedergegeben. Bei der al ternativen Methode werden zwei Druckluftleitungen 24, 25 mit den Druckluftanschlüssen 11 für die Druckkammer 10 bzw. 13 für die Förderluftkammer 12 verbunden. Über entsprechende Druckluftreg ler und ein entsprechendes Drosselventil 23 können die für die Bewegung des Dosierkolbens 9 und die Förderung des Granulats 2 gewünschten Niveaus der Druckluft eingestellt werden. Bei diesem sog. Zweileitungssystem erfolgt die Versorgung der Dosierkammer 10 und die Versorgung der Förderluftkammer 12 über getrennte Druckluftleitungen 24, 25 und die Funktion der Dosierung und Förderung sind unabhängig voneinander separat Steuer- und regel bar .

Schließlich zeigt Fig. 7 ein schematisches Zeitdiagramm zur Ver anschaulichung der Regelung der Druckluftquellen zum Betreiben der Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2. Die Druckluft pl zur Bewegung des Dosierkolbens wird entsprechend der gewünschten Dosierung des Granulats 2 angesteuert. Nach Abschalten der Druckluft pl für die Bewegung des Dosierkolbens 9 fällt der Druck pl in der Druckkammer 10 langsam ab. Die Druckluft p2 zur Förderung des Granulats wird über den Abschalt Z eitpunkt des Do sierkolbens 9 hinaus länger aktiviert, um ein sicheres Transpor tieren des Granulats 2 durch die Förderleitung 21 und ein entsprechendes Freiblasen der Förderleitung 21 zu erzielen.

Die vorliegende Vorrichtung 1 zum Streuen von Granulat 2 zeich net sich durch weniger Bauteile, eine platzsparende Bauweise, ein geringeres Gewicht sowie geringere Kosten aus, wodurch eine breite Anwendung auch zum Nachrüsten bestehender Schienenfahr zeuge möglich ist. Darüber hinaus zeichnet ist die gegenständli che Streuvorrichtung durch kurze Reaktionszeiten, einen geringen Verschleiß und einen geringen Energiebedarf aus.