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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR SPREADING WEB RUNS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/124951
Kind Code:
A1
Abstract:
Web spreading device, by means of which web runs, running adjacently in a web processing machine, may be spread apart from each other transverse to the direction of travel thereof, said web spreading device comprising: a) cutting devices (4), for longitudinally cutting a web (P) at least into a left, right and middle web run (T1, T2, T3), b) a left-handed deflection device (51, 61, 71) with left-handed deflection axis for the left-handed web run (T1), c) a right-handed deflection device (5r, 6r, 7r) with right -handed deflection axis for the right-handed web run (T3), d) a middle deflection device (5m, 6m, 7m; 23a-c) with mid deflection axis for the middle web run (T2), e) the deflection axes of at least two of the deflection devices have an inclination relative to the conveyor device (F) of the corresponding web run (T1, T3) and relative to the conveyor direction of the remaining web run (T2), such that the corresponding web runs (T1, T3) may be spread parallel to each other and to the other web run (T2).

Inventors:
WEISS RETO (CH)
Application Number:
PCT/EP2007/003864
Publication Date:
November 08, 2007
Filing Date:
May 02, 2007
Export Citation:
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Assignee:
WIFAG MASCHF AG (CH)
WEISS RETO (CH)
International Classes:
B65H23/32; B41F13/06; B65H23/02
Domestic Patent References:
WO2000006478A12000-02-10
Foreign References:
DE8717253U11988-06-23
DE10337248A12005-03-17
DE10337248A12005-03-17
DE10023169A12001-11-15
Other References:
See also references of EP 2013127A1
Attorney, Agent or Firm:
WESS, Wolfgang et al. (Stuntzstrasse 16, München, DE)
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Claims:

Anwaltsakte: 56 136 X1 Maschinenfabrik WIFAG

Ansprüche

1. Bahnspreizvorrichtung, mittels der in einer Bahnbearbeitungsmaschine nebeneinander geförderte Bahnstränge quer zu ihrer Förderrichtung voneinander abspreizbar sind, die Bahnspreizvorrichtung umfassend: a) Schneideinrichtungen (4) zum Längsschneiden einer Bahn (P) wenigstens in einen linken, rechten und mittleren Bahnstrang (Tl, T2, T3), b) eine linke Umlenkeinrichtung (51, 61, 71) mit linken Umlenkachsen für den linken Bahnstrang (Tl), c) eine rechte Umlenkeinrichtung (5r, 6r, 7r) mit rechten Umlenkachsen für den rechten Bahnstrang (T3), d) und eine mittlere Umlenkeinrichtung (5m, 6m, 7m; 23a-c) mit mittleren Umlenkachsen für den mittleren Bahnstrang (T2), e) wobei die Umlenkachsen von wenigstens zwei der Umlenkeinrichtungen relativ zu der Förderrichtung (F) des jeweils zugeordneten Bahnstrangs (Tl, T3) und relativ zu der Förderrichtung des noch verbleibenden weiteren Bahnstrangs (T2) je solch eine Neigung aufweisen, dass die zugeordneten Bahnstränge (Tl, T3) parallel voneinander und von dem weiteren Bahnstrang (T2) abspreizbar sind.

2. Bahnspreizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine (51, 61, 71, 5r, 6r, 7r) der Umlenkeinrichtungen quer zu der Förderrichtung (F) mit zumindest einer zur Bahnebene des ihr zugeordneten Bahnstrangs (Tl, T3; T12, T3) parallelen Richtungskomponente bewegbar ist.

3. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schneideinrichtungen (4) zur Verstellung einer Schnittposition quer zu der Förderrichtung (F) bewegbar ist.

4. Bahnspreizvorrichtung nach einer Kombination der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen und die wenigstens eine der Schneideinrichtungen (4) durch Kopplung, vorzugsweise mechanische Kopplung, zwangweise gemeinsam quer zu der Förderrichtung (F) bewegbar sind.

5. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen und die wenigstens eine der Schneideinrichtungen (4) auf einer gemeinsamen, quer zu der Förderrichtung (F) mit zumindest einer zur Bahnebene des der wenigstens einen der Umlenkeinrichtungen zugeordneten Bahnstrangs (Tl, T3; T12, T3) parallelen Richtungskomponente bewegbaren Lagereinrichtung (3), vorzugsweise einem linearbeweglichen Schlitten, angeordnet sind.

6. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Schneideinrichtungen (4) in Förderrichtung (F) zumindest im Wesentlichen in einer Flucht mit einem inneren Ende der wenigstens einen der Umlenkeinrichtungen angeordnet ist.

7. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen, vorzugsweise die mittlere Umlenkeinrichtung (5m, 6m, 7m; 23a-c), wenigstens ein Umlenkmittel (5m, 6m, 7m; 23b) umfasst, dessen Länge (Y) verstellbar ist.

8. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (Y) in Längsrichtung des Umlenkmittels (5m, 6m, 7m; 23b) in beide Richtungen veränderbar ist.

9. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das längenverstellbare Umlenkmittel (5m, 6m, 7m; 23b) wenigstens zwei längs der von dem längenverstellbaren Umlenkmittel gebildeten Umlenkachse relativ zueinander teleskopierbare Umlenkabschnitte aufweist, von denen vorzugsweise wenigstens einer hülsenförmig.

10. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch in Kombination mit Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Umlenkabschnitte und die wenigstens eine bewegbare Schneideinrichtung (4) durch Kopplung, vorzugsweise mechanische Kopplung, zwangsweise gemeinsam bewegbar sind.

11. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der Umlenkabschnitte und die wenigstens eine bewegbare Schneideinrichtung (4) nur durch relativ zueinander bewegte Getriebeglieder eines Getriebes miteinander gekoppelt sind.

12. Bahnspreizvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der Umlenkabschnitte und die wenigstens eine bewegbare Schneideinrichtung (4) auf einer gemeinsamen, quer zu der Förderrichtung (F) bewegbaren Lagereinrichrung (3), vorzugsweise einem linearbeweglichen Schlitten, angeordnet sind.

13. Bahnspreizvorrichtung nach einem der sechs vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das längenverstellbare Umlenkmittel (5m, 6m, 7m; 23b) bis auf eine kleinste Länge (Y) verstellbar ist, die zumindest im Wesentlichen einer kleinsten verarbeitbaren Breite des zugeordneten Bahnstrangs (T2) entspricht.

14. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Druckmaschine vor einer Druckeinheit (9) für wenigstens einen der Bahnstränge (Tl, T2, T3) angeordnet ist.

15. Bahnspreizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und wenigstens einem der folgenden Merkmale:

- die Bahnspreizvorrichtung ist in einer Druckmaschine auf dem Weg der Bahn (P) oder Bahnstränge (Tl, T2, T3) zwischen einer Druckeinheit (9) für die Bahn (P) o- der wenigstens einen der Bahnstränge (Tl, T2, T3) und einer Wendeeinrichtung für den wenigstens einen der Bahnstränge (Tl, T2, T3) angeordnet, wobei die Schneideinrichtungen (4) vorzugsweise hinter der Druckeinheit (9) angeordnet sind,

die Druckmaschine weist Trichter (21, 22, 23) zum Längsfalzen der Bahnstränge (Tl, T2, T3) auf, von denen wenigstens einer in einer Draufsicht auf die auf die Trichter (21, 22, 23) auflaufenden Bahnstränge (Tl, T2, T3) gesehen quer zur Förderrichtung der Bahnstränge verstellbar ist.

16. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die linken Umlenkachsen in Draufsicht auf den linken Bahnstrang (Tl) zu dessen Förderrichtung (F) schräg mit einer Neigung und die rechten Umlenkachsen in Draufsicht auf den rechten Bahnstrang (T3) zu dessen Förderrichtung (F) schräg mit einer Neigung weisen und die Neigungen entgegengesetzte Vorzeichen haben.

17. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkachsen von einer der Umlenkeinrichtungen, vorzugsweise der mittleren Umlenkeinrichtung (5m, 6m, 7m; 23a-c), im rechten Winkel zu der Förderrichtung (F) des zugeordneten Bahnstrangs (T2) weisen.

18. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor den Umlenkeinrichtungen wenigstens zwei Schneideinheiten (4) quer zur Förderrichtung (F) voneinander beabstandet angeordnet sind und die Bahnstränge (Tl, T2, T3) noch ungespreizt auf die Umlenkeinrichtungen auflaufen.

19. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen ein umschlingbares erstes Umlenkmittel (5m; 23a) und ein umschlingbares zweites Umlenkmittel (6m; 23b) aufweist, das dem ersten Umlenkmittel (5m; 23a) auf dem Weg des zugeordneten Bahnstrangs (T2) nächstbenachbart folgt, und dass eines (6m; 23b) dieser Umlenkmittel (5m, 6m; 23a, 23b) für eine Bahnlängenkompensation relativ zu dem anderen (5m; 23a) in Bezug auf den zugeordneten Bahnstrang (T2) heb- und senkbar ist.

20. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das heb- und senkbare Umlenkmittel (6m; 23b) das längenverstellbare Umlenkmittel (6m; 23b) nach einem der Ansprüche 7 bis 13 ist.

21. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen ein umschlingbares drittes Umlenkmittel (23c) aufweist, das dem zweiten Umlenkmittel (23b) auf dem Weg des zugeordneten Bahnstrangs (T2) nächstbenachbart folgt, und dass das zweite Umlenkmittel (23b) für die Bahnlängenkompensation relativ zu dem ersten und dem dritten Umlenkmittel (23a, 23c) quer zu der Ebene des zugeordneten Bahnstrangs (T2) bewegbar ist.

22. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei der Umlenkeinrichtungen (51, 61, 71, 5r, 6r, 7r) in Bezug auf die Förderrichtung (F) der Bahn (P) zumindest im Wesentlichen auf gleicher Höhe nebeneinander und die verbleibende dritte Umlenkeinrichtung (23a-c) in Förderrichtung (F) vor oder vorzugsweise hinter den zwei Umlenkeinrichtungen (51, 61, 71, 5r, 6r, 7r) angeordnet ist.

23. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtungen jeweils ein erstes Umlenkmittel (51, 5m, 5r; 51, 23a, 5r) und ein dem ersten Umlenkmittel in Förderrichtung (F) nächst folgendes zweites Umlenkmittel (61, 6m, 6r; 61, 23b, 6r) umfassen und die zweiten Umlenkmittel (61, 6m, 6r; 61, 23b, 6r) relativ zu dem ersten Umlenkmittel (51, 5m, 5r; 51, 23a, 5r) der jeweils gleichen Umlenkeinrichtung in Bezug auf den jeweils zugeordneten Bahnstrang (Tl, T2, T3) heb- und senkbar angeordnet sind.

24. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtungen jeweils ein dem zweiten Umlenkmittel nächst folgendes drittes Umlenkmittel (71, 7m, 7r) umfassen und die dritten Umlenkmittel (71, 7m, 7r) in Bezug auf den jeweils zugeordneten Bahnstrang (Tl, T2, T3) heb- und senkbar angeordnet sind, vorzugsweise jeweils gemeinsam mit dem zweiten Umlenkmittel (61, 6m, 6r) der jeweils gleichen Umlenkeinrichtung.

25. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Umlenkeinrichtungen gemeinsam oder jeweils pro Umlenkeinrichtung ein viertes Umlenkmittel (8, 9) vorgesehen ist, das oder die den zweiten o- der den dritten Umlenkmitteln (71, 7m, 7r) in Förderrichtung (F) als nächstes Umlenkmittel folgt oder folgen, und dass die zweiten Umlenkmittel (61, 6m, 6r) oder die dritten Umlenkmittel (71, 7m, 7r) relativ zu dem oder den vierten Umlenkmittel(n) (8, 9) heb- und senkbar angeordnet sind.

26. Bahnspreizvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtungen je einen heb- und senkbar angeordneten Träger (101, 10m, 1Or) umfassen und die Träger jeweils das zweite Umlenkmittel oder vorzugsweise das zweite und das dritte Umlenkmittel (61, 71, 6m, 7m, 6r, 7r) der jeweils gleichen Umlenkeinrichtung gemeinsam lagern.

27. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10m) der mittleren Umlenkeinrichtung (5m, 6m, 7m) mittels eines Hub- und Senkmechanismus, der ein scherenartig ein- und ausfahrbares Gestänge (14, 15) umfasst, mit einem Gestell (G) der Bahnspreizvorrichtung verbunden ist.

28. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge (14, 15) eine erste Achse (14), einen um die erste Achse schwenkbaren und mit dem Gestell (G) gelenkig verbundenen Gestängearm (15), einen um die erste Achse schwenkbaren und mit dem Träger (10m) gelenkig verbundenen Gestängearm (15), eine zweite Achse (14), einen um die zweite Achse schwenkbaren und mit dem Gestell (G) gelenkig verbundenen Gestängearm (15) und einen um die zweite Achse schwenkbaren und mit dem Träger (10m) gelenkig verbundenen Gestängearm (15) umfasst.

29. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub- und Senkmechanismus ein Koppelglied (13) umfasst, das die beiden Achsen (14) miteinander koppelt, so dass die Achsen längs des Koppel glieds aufeinan-

der zu und voneinander weg bewegbar und dadurch der Träger (10m) heb- und senkbar ist.

30. Bahnspreizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Umlenkeinrichtung (5m, 6m, 7m) in Bezug auf die Förderrichtung (F) zumindest im Wesentlichen auf gleicher Höhe wie die linke und die rechte Umlenkeinrichtung (51, 61, 71, 5r, 6r, 7r), vorzugsweise zwischen der linken und der rechten Umlenkeinrichtung, angeordnet ist.

31. Bahnspreizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Umlenkeinrichtung mit Umlenkachsen für einen Parallelversatz eines Zwischenstrangs (Tl 2) vorgesehen ist, eine der Schneideinrichtungen (4) zum Längsschneiden des Zwischenstrangs (T 12) hinter der weiteren Umlenkeinrichtung angeordnet ist und dass die mittlere Umlenkeinrichtung und eine von der linken Umlenkeinrichtung oder der rechten Umlenkeinrichtung gebildete bahnabwärtige Umlenkeinrichtung (51, 61) hinter der Schneideinrichtung (4) für den Zwischenstrang (T12) angeordnet sind.

32. Bahnspreizvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine andere der Schneideinrichtungen (4) vor der weiteren Umlenkeinrichtung und einer von der linken Umlenkeinrichtung oder der rechten Umlenkeinrichtung gebildeten bahnaufwärtigen Umlenkeinrichtung (5r, 6r) angeordnet ist.

33. Bahnspreizvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Umlenkeinrichtung länger ist als die bahnaufwärtige Umlenkeinrichtung (5r, 6r).

34. Bahnspreizvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkachsen der weiteren Umlenkeinrichtung in Draufsicht auf den Zwischenstrang (T 12) zu dessen Förderrichtung (F) schräg mit einer Neigung weisen, die Umlenkachsen der bahnaufwärtigen Umlenkeinrichtung (5r, 6r) in Draufsicht auf ihren zugeordneten Bahnstrang (T3) zu dessen Förderrichtung (F) schräg mit

einer Neigung weisen, diese Neigungen entgegengesetzte Vorzeichen haben und dass die Neigung der Umlenkachsen der weiteren Umlenkeinrichtung kleiner ist als die Neigung der Umlenkachsen der bahnaufwärtigen Umlenkeinrichtung (5r, 6r).

Description:

Anwaltsakte: 56 136 X1 Maschinenfabrik WIFAG

Vorrichtung zum Spreizen von Bahnsträngen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spreizen von Bahnsträngen in einer oder für eine Bahnbearbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine. Die Maschine ist vorzugsweise eine Rollenrotationsdruckmaschine, bevorzugt für den Offsetdruck, insbesondere Nassoffset. Es kann sich um eine Akzidenzdruckmaschine oder, bevorzugter um eine Zeitungsdruckmaschine für große Auflagen handeln.

Vorrichtungen zum Spreizen von Bahnsträngen sind beispielsweise aus der DE 103 37 248 Al und der DE 100 23 169 Al bekannt. Die bekannten Vorrichtungen sind auf die Verwen- düng in Druckmaschinen für einen maximal vier-seiten-breiten Zeitungsdruck beschränkt.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, das Spreizen auch von längs geschnittenen Bahnen größerer Breite zu ermöglichen.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Spreizen von Bahnsträngen, im folgenden Bahnspreizvorrichtung, umfasst Schneideinrichtungen zum Längsschneiden einer Bahn wenigstens in einer linken, einen rechten und einen mittleren Bahnstrang sowie ferner eine linke Umlenkeinrichtung für den linken Bahnstrang, eine rechte Umlenkeinrichtung für den rechten Bahnstrang und eine mittlere Umlenkeinrichtung für den mittleren Bahnstrang. Die Umlenkein- richtungen umfassen je wenigstens zwei Umlenkmittel, von denen jedes eine Umlenkachse für einen der Bahnstränge bildet. Bei eingezogener Bahn werden nach dem Längsschneiden die Bahnstränge über die wenigstens zwei zugeordneten Umlenkmittel geführt, umschlingen diese Umlenkmittel nacheinander und werden auf diese Weise umgelenkt. Um die unmittelbar nach dem Längsschneiden längs ihrer Seitenränder aneinander stoßenden Bahnstränge von- einander abzuspreizen, d.h. parallel zueinander zu versetzen, weisen die Umlenkachsen von wenigstens zwei der Umlenkeinrichtungen zu der Förderrichtung des jeweils zugeordneten Bahnstrangs und auch relativ zu der Förderrichtung des verbleibenden weiteren Bahnstrangs

in einer Draufsicht auf den jeweiligen Bahnstrang unmittelbar vor dem Einlaufen in die zugeordnete Umlenkeinrichtung gesehen, jeweils eine Neigung auf. Die um die geneigten Umlenkachsen umgelenkten Bahnstränge sind nach dem zweifachen Umlenken parallel zu sich selbst, bezogen auf die Position des jeweiligen Bahnstrangs vor dem Umlenken, und auch zu dem wenigstens einen weiteren Bahnstrang versetzt. Die Neigung der Umlenkachsen ist vorzugsweise so gewählt, dass die wenigstens zwei parallel versetzten Bahnstränge von dem wenigstens einen weiteren Bahnstrang und, sollten sie nächstbenachbart sein, auch voneinander einen Abstand aufweisen. Die Umlenkachsen für den einen und die Umlenkachsen für den wenigstens einen weiteren parallel zu versetzenden Bahnstrang können in Bezug auf die För- derrichtung der einlaufenden Bahnstränge zur gleichen Seite und nur mit unterschiedlich großen Winkeln geneigt sein, so dass die Bahnstränge mit unterschiedlich großem Versatz, aber zur gleichen Seite hin versetzt werden. Bevorzugter weisen die Neigungswinkel bezogen auf die Förderrichtung jeder unterschiedliche Vorzeichen auf, so dass einer der Bahnstränge nach links und der wenigstens eine andere Bahnstrang nach rechts versetzt wird, wobei der Versatz der Bahnstränge unterschiedlich oder vorzugsweise gleich ist.

Die erfindungsgemäße Bahnspreizvorrichtung ist insbesondere für den Einsatz in einer sechs- seiten-breiten Druckmaschine geeignet, um drei jeweils zwei-seiten-breite Bahnstränge voneinander abzuspreizen und mittig auf jeweils einen Längsfalztrichter zu fördern. Auf diese Weise können die Trichter je in einer festen Position für den Druck auf eine Bahn maximaler Breite angeordnet sein. Mittels der Bahnspreizvorrichtung können ohne änderung der Positionen der Trichter auch sechs-seiten-breite Bahnen bedruckt werden, die schmaler als die maximale Breite sind, indem derartige Bahnen längs geschnitten und die Bahnstränge auf die Trichter mittig gespreizt werden. Andererseits ist die Erfindung nicht auf das Spreizen von gleichbreiten Bahnsträngen beschränkt. So können beispielsweise auch Bahnen verarbeitet werden, die fünf-seiten-breit sind und in zwei zwei-seiten-breite Bahnstränge und einen ein- seiten-breiten Bahnstrang längs geschnitten werden. Grundsätzlich können auch noch schmalere Bahnen verarbeitet werden, beispielsweise drei-seiten-breite Bahnen, die in drei jeweils ein-seiten-breite Bahnstränge, im folgenden Teilstränge, längs geschnitten und durch das Spreizen in Bezug auf die Trichter positioniert werden. Die genannten Beispiele verdeutlichen den Zugewinn an Flexibilität hinsichtlich der Konfigurierung, beschränken die Erfindung jedoch nicht auf die genannten Bahn- und Teilstrangbreiten. Mittels der erfindungsgemäßen

Bahnspreizvorrichtung können wenigstens drei Teilstränge in Bezug auf die Trichter positioniert werden, während die Trichter nicht verstellt werden müssen und in bevorzugten einfachen Ausführungen auch quer zur Förderrichtung der auf die Trichter laufenden Teilstränge nicht verstellbar, sondern unbeweglich montiert sind. Andererseits kann die Bahnspreizvor- richtung jedoch auch vorteilhaft mit quer zur Förderrichtung seitlich verstellbaren Trichtern kombiniert werden, um die Flexibilität noch zu steigern.

In einer Weiterbildung ist wenigstens eine der Umlenkeinrichtungen, bevorzugter sind zwei oder gegebenenfalls noch mehr der Umlenkeinrichtungen, in Querrichtung zu dem jeweils zugeordneten Teilstrang bewegbar angeordnet, gesehen in einer Draufsicht auf den in die jeweilige Umlenkeinrichtung einlaufenden Teilstrang unmittelbar vor dem Umschlingen eines geneigten ersten Umlenkmittels der jeweiligen Umlenkeinrichtung. Solch eine Art der Bewegbarkeit ermöglicht die Verarbeitung von Bahnen unterschiedlicher Breite, indem die Umlenkeinrichtung oder die mehreren Umlenkeinrichtungen in Anpassung an unterschiedliche Breiten verstellt wird oder werden. Die Längsschneideinrichtungen sind vorteilhafterweise im gleichen Sinne verstellbar, vorzugsweise ist je eine der Längsschneideinrichtungen mit je einer quer verstellbaren Umlenkeinrichtung mechanisch gekoppelt. Die mechanische Kopplung ist derart, dass eine Querverstellung der jeweiligen Umlenkeinrichtung eine Querverstellung der jeweils zugeordneten Längsschneideinrichtung um das gleiche Maß bewirkt.

In bevorzugten Ausführungen ist wenigstens bei einer der Umlenkeinrichtungen wenigstens eines ihrer Umlenkmittel quer zur Förderrichtung eines zugeordneten Teilstrangs längenverstellbar. Vorzugsweise ist wenigstens ein Umlenkmittel der mittleren Umlenkeinrichtung längenverstellbar. In einer ersten Variante ist nur eines der Umlenkmittel der betreffenden Um- lenkeinrichtung längenverstellbar. In einer zweiten Variante sind mehrere der Umlenkmittel oder alle Umlenkmittel der betreffenden Umlenkeinrichtung längenverstellbar. Das oder die weitere(n) Umlenkmittel der wenigstens einen längenverstellbaren Umlenkeinrichtung ist oder sind in der ersten Variante vorzugsweise so lang, dass es oder sie den umschlingenden Teilstrang über dessen gesamte Breite stützt oder stützen. Das oder die weitere(n) Umlenk- mittel der längen verstellbaren Umlenkeinrichtung kann oder können sich über die gesamte Breite der Bahnspreizvorrichtung erstrecken. Das oder die längenverstellbare(n) Umlenkmittel ist oder sind vorteilhafterweise mechanisch mit wenigstens einer der Schneideinrichtungen

oder der bzw. den quer verstellbare(n) anderen Umlenkeinrichtung(en) mechanisch gekoppelt, so dass bei einer Querverstellung einer Längsschneideinrichtung oder Umlenkeinrichtung synchron im gleichen Ausmaß auch die Länge(n) des oder der längenverstellbaren Umlenk- mittel(s) verstellt wird oder werden. Das Wort "oder" wird hier und auch sonst im Sinne von "und/oder" verstanden, enthält also stets die Bedeutung von "entweder oder" und auch die weitere Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweiligen Zusammenhang nicht zwangsläufig etwas anderes nur ergeben kann.

Es müssen nicht sämtliche Teilstränge parallel zu sich selbst versetzt werden, obgleich eine entsprechende Bahnspreizvorrichtung auch ein Gegenstand der Erfindung ist. Bei beispielsweise drei Teilsträngen genügt es, wenn nur zwei dieser Teilstränge versetzt und der dritte ohne Versatz durch die Bahnspreizvorrichtung geführt werden. So können beispielsweise der mittlere Teilstrang ohne Versatz durch die Bahnspreizvorrichtung gefördert und der linke Teilstrang nach links und der rechte Teilstrang nach rechts von dem mittleren Teilstrang weg gespreizt werden. Der nicht versetzte Teilstrang wird vorzugsweise mittels der zugeordneten Umlenkeinrichtung so geführt, dass er die gleiche Weglänge wie die parallel zu sich selbst versetzten, d.h. abgespreizten Teilstränge zurücklegt. Die betreffende Umlenkeinrichtung dient als Bahnlängenkompensator. Von Vorteil ist, wenn der nicht gespreizte Teilstrang so umgelenkt wird, dass auf ihn zumindest im Wesentlichen die gleichen Reibungskräfte wie auf die umgelenkten Teilstränge wirken. Besonders vorteilhaft ist in derartigen Ausführungen, wenn die Umlenkeinrichtungen, zu denen auch der Bahnlängenkompensator zählt, jeweils gleich viele Umlenkmittel und entsprechend Umlenkachsen umfassen und die Teilstränge nicht nur in der Summe die gleiche Gesamtumschlingung erfahren, sondern auch die Um- schlingungswinkel untereinander gleich sind, beispielsweise indem das bei jeder der Umlenk- einrichtungen erste Umlenkmittel mit gleichem Umschlingungswinkel und auch das wenigstens eine weitere zweite Umlenkmittel jeweils mit dem gleichen Umschlingungswinkel umschlungen wird. Falls einer der Teilstränge nicht versetzt wird, ist dessen zugeordnete Umlenkeinrichtung, der Bahnlängenkompensator, vorzugsweise so ausgebildet, dass sie sowohl die Weglänge für den betreffenden Teilstrang an die Weglängen der anderen Teilsträngen angleicht als auch deren Umschlingungswinkel nachbildet. Vorteilhaft ist, wenn diese Umlenkeinrichtung die längenverstellbare Umlenkeinrichtung ist.

Die Bahnspreizvorrichtung kann erst hinter einem Druckwerk oder mehreren die Teilstränge nacheinander bedruckenden Druckwerken angeordnet sein, d.h. zwischen dem Druckwerk oder den mehreren Druckwerken einerseits und einer Wendeeinrichtung und nachfolgenden Trichtern andererseits. Die Schneideinrichtungen können vor dem oder den Druckwerk(en) angeordnet sein oder bevorzugt dahinter und bevorzugt unmittelbar vor den Umlenkeinrichtungen der Spreizvorrichtung. In einer ebenfalls bevorzugten Alternative ist die Bahnspreizvorrichtung vor einem ersten Druckwerk angeordnet, in dem einer, mehrere oder alle der durch die Bahnspreizvorrichtung geführten Teilstränge bedruckt wird oder werden. Der Längsschnitt breiter Bahnen in mehrere Teilstränge vor dem Druck eröffnet neue Möglichkei- ten den sogenannten Fan-Out-Effekt im Druckwerk zu beherrschen, da die mit einer Feuchteaufnahme und der Längsspannung einhergehenden änderungen der Breite bei schmaleren Teilsträngen auf einfachere Weise als bei einer breiteren Gesamtbahn kompensiert werden können. Ist die Bahnbearbeitungsmaschine eine Rollendruckmaschine, ist die Bahnspreizvorrichtung in derartigen Ausführungen zwischen einem Rollenwechsler, von dem die Bahn ab- wickelt, und dem im Bahnweg ersten Druckwerk angeordnet.

Falls einer der Teilstränge wie bereits erwähnt nicht versetzt wird, aber dennoch wie bevorzugt eine Längenkompensation für den betreffenden Teilstrang vorgenommen wird, kann die den Bahnlängenkompensator bildende Umlenkeinrichtung vor oder bevorzugter im Bahnweg hinter den Umlenkeinrichtungen für die anderen Teilstränge angeordnet sein. In einer ebenfalls bevorzugten Alternative ist die Umlenkeinrichtung für den nicht zu versetzenden Teilstrang in Förderrichtung zumindest im Wesentlichen auf gleicher Höhe neben oder vorzugsweise zwischen anderen Umlenkeinrichtungen der Bahnspreizvorrichtung angeordnet. Dies gestattet eine besonders kompakte Bauweise, so dass eine derartige Bahnspreizvorrichtung nur wenig Platz in der Maschine beansprucht und das Spreizen der Teilsträngen sowie die bevorzugte Längenkompensation innerhalb einer kurzen Bahnlänge durchgeführt werden kann.

Für das Spreizen und die optionale Längenkompensation sind die hierfür jeweils vorgesehe- nen Umlenkeinrichtungen in Bezug auf die Ebene des jeweils zugeordneten Teilstrangs heb- und senkbar gelagert. Hub- und Senkmechanismen für die wenigstens drei Umlenkeinrichtungen können je eine Linearführung und einen Antrieb für die Heb- und Senkbewegungen

der Umlenkeinrichtungen umfassen, vorzugsweise je eine eigene Linearführung und je einen eigenen Antrieb pro Umlenkeinrichtung. Die Antriebe können insbesondere je eine in Heb- und Senkrichtung erstreckte Spindel, einen Drehantrieb für die Spindeln und ein Spindelgegenglied pro Spindel umfassen, wobei die Spindeln mit dem jeweils zugeordneten Spindelge- genglied in einem Gewindeeingriff sind und das jeweilige Gegenglied linear geführt ist, so dass Drehbewegungen der Spindel eine entsprechende lineare Hebe- oder Senkbewegung des jeweiligen Spindelgegenglieds bewirken. Derartige Hub- und Senkmechanismen sind insbesondere für die linke und die rechte Umlenkeinrichtung von Vorteil. Für die mittlere Umlenkeinrichtung ist ein Hub- und Senkmechanismus vorteilhaft, der ein Gestänge mit wenigstens zwei Achsen und je Achse wenigstens zwei schwenkbaren Gestängearmen umfasst, wobei pro Achse je einer der Gestängearme gelenkig mit dem Gestell der Bahnbearbeitungsmaschine und der andere Gestängearm gelenkig mit einem Träger verbunden ist. An dem Träger ist eines der Umlenkmittel oder sind vorzugsweise zwei, gegebenenfalls auch noch mehr Umlenkmittel angeordnet, um das oder die der zugeordnete Teilstrang umgelenkt wird. Der Hub- und Senkmechanismus umfasst desweiteren ein Koppelglied, das die wenigstens zwei Achsen mechanisch miteinander koppelt. Das Koppelglied kann insbesondere eine Spindel sein, die mit jeder der beiden Achsen in einem Gewindeeingriff ist. Schließlich umfasst der Hub- und Senkmechanismus einen Antrieb, vorzugsweise ein Elektromotor, der vorteilhafterweise das Koppelglied antreibt und sich in derartigen Ausführungen an beispielsweise einer der Achsen abstützen kann. Die Gestängearme spreizen sich bei der Heb- und Senkbewegung scherenartig auseinander oder aufeinander zu und verringern so den Abstand zwischen dem Träger und der gelenkigen Verbindung mit dem Gestell.

Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen of- fenbart.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. Im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen offenbarte Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend be- schriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Figur 1 eine Bahnspreizvorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht,

Figur 2 die Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausfuhrungsbeispiels in einer Draufsicht auf die Ebene einer einlaufenden Bahn, Figur 3 eine Umlenkeinrichtung des ersten Ausführungsbeispiels für eine Längenkompensation bei einem nicht gespreizten Teilstrang,

Figur 4 drei durch die Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels geförderte Teilstränge,

Figur 5 drei mittels einer Bahnspreizvorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels gespreizte Teilstränge,

Figur 6 mittels der Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels durchführbare Spreizoperationen,

Figur 7 einen Längendehnungskompensator und eine unmittelbar vorgeordnete Führungseinrichtung, Figur 8 die Führungseinrichrung in einem Längsschnitt,

Figur 9 die Führungseinrichtung in einer Draufsicht,

Figur 10 eine Bahnspreizvorrichtung eines dritten Ausführungsbeispiels in einem Zustand für eine Maximal-Spreizung von Teilsträngen und

Figur 11 die Bahnspreizvorrichtung des dritten Ausführungsbeispiels in einem Zustand für Null-Spreizung.

Figur 1 zeigt Komponenten einer Rollenrotationsdruckmaschine, die eine Bahnspreizvorrichtung nach der Erfindung umfasst. Dargestellt ist der Weg einer zu bedruckenden Bahn P, der von einem Rollenwechsler 1 über die Bahnspreizvorrichtung zu einem Druckturm 20 führt. Zu der Bahnspreizvorrichtung gehören eine linke und eine rechte Längsschneideinrichtung 4, die dazu dienen, die Bahn P längs in drei Bahnstränge bzw. Teilstränge T zu schneiden, und Umlenkeinrichtungen 5 und 6, mittels denen die Teilstränge T parallel voneinander abgespreizt werden können. Die abgespreizten Bahnstränge T werden in Förderrichtung F zu dem Druckturm 20 gefördert und dort je beidseitig mehrfarbig bedruckt. Im Druckturm 20 sind mehrere Druckwerke vertikal übereinander angeordnet. Die Druckwerke umfassen je zwei einen Druckspalt für beidseitigen Druck bildende Druckzylinder 24, den Druckzylindern 24 zugeordnete Druckformzylinder sowie zugeordnete Färb- und Feuchtwerke für den Nassoff-

setdruck. Hinter dem Druckturm 20 werden die Teilstränge T entweder getrennt je allein oder je mit wenigstens einem weiteren Bahnstrang auf Falztrichter 21, 22 und 23 oder auf einen gemeinsamen Falztrichter geführt und mittels der Falztrichter getrennt oder mittels eines gemeinsamen Falztrichters gemeinsam längs gefalzt. Hinter dem Falztrichter oder den mehreren Falztrichtern 21, 22 und 23 kann in Förderrichtung F ein Falzapparat oder können mehrere Falzapparate zum Querschneiden und Querfalzen angeordnet sein.

Die von dem Rollenwechsler 1 in die Bahnspreizvorrichtung einlaufende Bahn P wird über eine Einlauf-Leiteinrichtung 3 zu den Längsschneideinrichtungen 4 gefördert. Die Längs- Schneideinrichtungen 4 weisen pro Längsschnitt zwei aufeinander zu- und voneinander abstellbare Schneidmesser auf, zwischen denen die Bahn P hindurchgefördert wird. Die durch den Längsschnitt erhaltenen Teilstränge T laufen dicht nebeneinander bis zu einer linken Umlenkeinrichtung für den linken Teilstrang und einer rechten Umlenkeinrichtung für den rechten Teilstrang. Die linke und die rechte Umlenkeinrichtung umfassen je ein erstes Umlenk- mittel 5, ein unmittel folgendes zweites Umlenkmittel 6 und ein dem zweiten Umlenkmittel 6 unmittelbar in Bahnweg folgendes drittes Umlenkmittel 7. Der linke und der rechte Teilstrang umschlingen die Umlenkmittel 5, 6 und 7 der jeweils zugeordneten Umlenkeinrichtung. Der mittlere Teilstrang wird zwischen den Umlenkeinrichtungen 5, 6, 7 gerade und von diesen unbeeinflusst weitergefördert bis zu einem Bahnlängenkompensator 25a-c. Die Umlenkmittel 5 und 6 weisen in einer Draufsicht auf die auf die Umlenkmittel 5 auflaufenden äußeren Teilstränge T mit einer Neigung zu der Förderrichtung F dieser Teilstränge T. Die Umlenkmittel 6 sind zu den Umlenkmitteln 5 parallel, so dass die beiden äußeren Teilstränge T parallel zu sich selbst und von dem mittleren Teilstrang T weg jeweils nach außen versetzt und in diesem Sinne abgespreizt werden. Die Umlenkmittel 7 hingegen weisen exakt senkrecht zu der För- derrichtung F des jeweils auflaufenden Teilstrangs T. Der mittlere Teilstrang T wird ohne Versatz durch die Bahnspreizvorrichtung gefördert. Er wird von den Schneideinrichtungen 4 unmittelbar zum Bahnlängenkompensator 25a-c geführt, der ein erstes Umlenkmittel 25a, ein zweites Umlenkmittel 25b und ein drittes Umlenkmittel 25c umfasst, um die der mittlere Teilstrang T jeweils umgelenkt wird. Alle drei Teilstränge T werden hinter der jeweils dritten Umlenkeinrichtung 7 oder 25c über eine Auslauf-Leiteinrichtung 8 geführt. Die drei Teilstränge T umschlingen gemeinsam die Auslauf-Leiteinrichtung 8 und werden von dort über

ein Vorspannwerk 19 in und durch den Druckturm 20 und schließlich über den Trichter oder die mehreren Trichter 21, 22 und 23 gefordert.

Figur 1 zeigt die beiden zweiten Umlenkeinrichtungen 6 und die beiden dritten Umlenkein- richtungen 7, die eine für den linken und die andere für den rechten Teilstrang T, in ihren beiden möglichen Endpositionen, einmal außer Eingriff mit dem jeweils zugeordneten Teilstrang T und einmal in einer Endposition für maximalen Parallelversatz. Die Bewegbarkeit der Umlenkeinrichtungen 6 und 7 ist mit einem Doppelpfeil angedeutet. In der Darstellung der Figur 1 ist die obere Position der Umlenkeinrichtungen 6 und 7 die Position für Null-Spreizung, in der die Umlenkeinrichtungen 6 und 7 den jeweils zugeordneten Teilstrang T nicht berühren. Die in Figur 1 untere Position ist die Position für Maximal-Spreizung. Der Längenkompensa- tor 25a-c ist im Zustand der maximalen Bahnwegverlängerung oder Bahnlängenvergrößerung dargestellt, den er dann einnimmt, wenn die Umlenkeinrichtung 5, 6, 7 sich im Zustand für Maximal-Spreizung befinden. Das mittlere Umlenkmittel 25b ist relativ zu den beiden ande- ren Umlenkmitteln 25a und 25c in Richtung auf eine Vergrößerung und in Richtung auf eine Verkleinerung der Bahnlänge des mittleren Teilstrangs T hin und her bewegbar. Die Richtung der Bewegbarkeit ist mit einem Richtungspfeil angedeutet. Die Umlenkmittel 6 und 7 und auch das Umlenkmittel 25b sind vorzugsweise längs des jeweiligen Verstellwegs stufenlos hin und her verstellbar, so dass das Ausmaß des Versatzes und abgestimmt auf den Versatz die Bahnlängenänderung des mittleren Teilstrangs T stufenlos eingestellt werden können.

Figur 2 zeigt die Bahnspreizvorrichtung in einer Draufsicht auf die Ebene der einlaufenden Bahn P, die auch noch die Ebene der Teilstränge T bis zu den ersten Umlenkeinrichtungen 5 ist. In der Draufsicht sind die Teilstränge mit T 1 für den linken Teilstrang, T 2 für den mittleren und T 3 für den rechten Teilstrang bezeichnet. Die äußeren Umlenkeinrichtungen werden durch Verwendung der Buchstaben "1" für links und "r" für rechts unterschieden. Die linken und rechten Umlenkmittel 51, 61 und 71 sowie 5r, 6r und 7r sind symmetrisch zu einer gedachten, in Förderrichtung F erstreckten Mittellinie angeordnet. Die ersten und zweiten Umlenkmittel 51, 61 und 71 sowie 5r, 6r und 7r weisen in der Draufsicht pfeilförmig gegen die Förder- richtung F, stoßen in der Mitte jedoch nicht aneinander. Vielmehr bleibt zwischen den Umlenkmitteln 51 und 5r sowie 5r und 6r soviel Platz, dass der mittlere Teilstrang T 2 zwischen den linken und rechten Umlenkmitteln 51, 61 und 71 sowie 5r, 6r und 7r auf geradem Wege,

ohne Richtungsänderung zu dem in Förderrichtung F abwärts angeordneten Bahnlängenkom- pensator 25a-c gefordert werden kann.

Die linken und rechten Umlenkmittel 51 bis 7r und der Bahnlängenkompensator 25a-c sind nicht nur wie bereits erwähnt für das Spreizen und die Bahnlängenkompensation in Bezug auf die Ebene des jeweiligen Teilstrangs Ti, T 2 oder T 3 heb- und senkbar, in Figur 1 in vertikaler Richtung, sondern zwecks Anpassung an unterschiedlich breite Bahnen P oder zum Längsschneiden in unterschiedlich breite Teilstränge Ti, T 2 und T 3 quer zur Förderrichtung F und zu der Richtung der Heb- und Senkbeweglichkeit bewegbar. Im Ausführungsbeispiel ist die zweite Art der Beweglichkeit eine Horizontalbeweglichkeit.

Mit G ist ein ortsfestes Gestell, beispielsweise das Maschinengestell oder ein eigenes ortsfestes Gestell der Bahnspreizvorrichtung bezeichnet. Die Bahnspreizvorrichtung umfasst eine linke Lagereinrichtung 3 für die linken Umlenkmittel 51, 61 und 71 und eine rechte Lagerein- richtung 3 für die rechten Umlenkmittel 5r, 6r und 7r. Die beiden Lagereinrichtungen 3 werden von dem Gestell G aufeinander zu und voneinander weg bewegbar gelagert. Die Lagereinrichtungen 3 sind vom Gestell lineargeführte Schlitten. Die ersten Umlenkmittel 51 und 5r sind bezüglich der jeweiligen Lagereinrichtung 3 ortsfest angeordnet. Die Umlenkmittel 51 und 5r sind fest mit der jeweiligen Lagereinrichtung 3 verbundene Umlenkstangen, die vor- teilhafterweise über eine innere Druckluftzuführung an ihrem äußeren Umfang mit Luft umspült werden können, um die Reibung für den jeweiligen Teilstrang Ti oder T 3 beim Spreizen zu verringern.

Die Bahnspreizvorrichtung umfasst ferner einen linken Träger 101 für die linken Umlenkmit- tel 61 und 71 und einen rechten Träger 1Or für die rechten Umlenkeinrichtungen 6r und 7r. Der linke Träger 101 ist an der linken Lagereinrichtung 3 und der rechte Träger 1Or ist an der rechten Lagereinrichtung 3 heb- und senkbar abgestützt. Die Lagereinrichtungen 3 bilden hierfür jeweils eine Linearführung für den zugeordneten Träger 101 oder 1Or. Die Umlenkmittel 61 und 71 sind an dem Träger 101 und die Umlenkmittel 6r und 7r sind an dem Träger 1Or ortsfest angeordnet. Die Umlenkeinrichtungen 61 und 71 sind jeweils fest montiert. Sie sind Umlenkstangen, vorzugsweise wie die Umlenkmittel 51 und 5r. Die Umlenkmittel 71 und 7r können alternativ am jeweiligen Träger 101 oder 1Or drehbar um jeweils eine senkrecht zur Förder-

richtung F weisende Umlenkachse gelagert sein. Durch Senken der Träger 101 und 1Or werden die Umlenkmittel 61, 71 und 6r und 7r in den jeweiligen Teilstrang Ti oder T 3 gesenkt, so dass sich der jeweilige Umschlingungswinkel vergrößert. Als Hebebewegung wird die Bewegung in Richtung einer Verkleinerung des jeweiligen Umschlingungswinkels verstanden. Durch eine Senkbewegung wird dementsprechend das Spreizmaß, d.h. der Parallelversatz, vergrößert und durch eine Hebebewegung verringert.

Bei dem Bahnlängenkompensator 25a-c sind das erste Umlenkmittel 25a und das dritte Umlenkmittel 25c bezüglich des Gestells G ortsfest und beide der Ober- oder Unterseite des mitt- leren Teilstrangs T 2 zugewandt angeordnet. Die Umlenkmittel 25a und 25c sind drehgelagerte Rotationskörper mit zur Förderrichtung F des mittleren Teilstrangs T 2 senkrechten Umlenkachsen. Das mittlere Umlenkmittel 25b ist auf der von den Umlenkmitteln 25a und 25c aus gesehen anderen Seite des Teilstrang T 2 heb- und senkbar angeordnet. Das Umlenkmittel 25b ist nicht drehbar, aber vorzugsweise wie die Umlenkmittel 5 mit Druckluft umspülbar. Durch eine Senkbewegung in den Teilstrang T 2 wird der Umschlingungswinkel vergrößert und durch eine Hebebewegung in die Gegenrichtung wieder verkleinert. Das Heben und Senken des Umlenkmittels 25b wird so vorgenommen, dass alle Teilstränge T 1 , T 2 und T 3 zwischen der Einlauf-Leiteinrichtung 2 und der Auslauf-Leiteinrichtung 8 (Figur 1) stets die gleiche Weglänge durchlaufen, d.h. gleiche Bahnlänge aufweisen, obgleich der mittlere Teilstrang T 2 keinen Parallelversatz erfährt. Desweiteren ist der Bahnlängenkompensator 25a-c so eingerichtet, dass die Summe der Umschlingungswinkel des mittleren Teilstrangs T 2 bei 25a, 25b und 25c zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise genau gleich der Summe der Umschlingungswinkel der beiden anderen Teilstränge T 1 und T 2 bei 51, 61, 71 und 5r, 6r, 7r ist.

Das mittlere Umlenkmittel 25b ist parallel zu seiner Umlenkachse längenverstellbar. Es ist hierfür als Teleskop mit einem mittleren sowie einem linken und einem rechten Teleskopteil gebildet. Das linke und das rechte Teleskopteil sind relativ zu dem mittleren Teleskopteil axial hin und her bewegbar, vorzugsweise unabhängig voneinander, wodurch die axiale Länge des Umlenkmittels 25b verstellbar ist. Die Längenverstellung ist abgestimmt auf die Verstel- lung der linken und der rechten Umlenkeinrichtung 5, 6 und Schneideinrichtung 4. Für die Abstimmung ist das linke Teleskopteil mit der linken Lagereinrichtung 3 und das rechte Teleskopteil mit der rechten Lagereinrichtung 3 mechanisch gekoppelt. Das mittlere Teleskopteil

ist hingegen relativ zum Gestell G axial nicht beweglich, sondern nur gemeinsam mit dem linken und dem rechten Teleskopteil heb- und senkbar angeordnet. Im Hinblick auf die Heb- und Senkbeweglichkeit ist das Umlenkmittel 25b mechanisch nicht mit den Umlenkmitteln 61, 71 und 6r, 7r gekoppelt. Die Abstimmung wird zum Zwecke der Bahnlängenkompensation steuerungstechnisch vorgenommen, d.h. elektrisch oder elektronisch.

Die linke Schneideinrichtung 4 ist an der linken Lagereinrichtung 3 und die rechte Schneideinrichtung 4 ist an der rechten Lagereinrichtung 3 abgestützt, so dass die Schneideinrichtungen 4 die Querbewegungen der jeweils zugeordneten Lagereinrichtung 3 und dementspre- chend der jeweils zugeordneten Umlenkmittel 61, 71 und 6r, 7r mitmachen, also wie die beiden querbewegbaren Teleskopteile des Umlenkmittels 25b synchron mit den linken und rechten Umlenkmitteln 61 bis 7r in Querrichtung bewegt werden.

Die Querbewegung der Lagereinrichtungen 3 und die Längenverstellung des Umlenkmittels 25b werden mit einem linken Versteller 12 und einem rechten Versteller 12, die jeweils als elektrischer Drehmotor ausgeführt sind, bewirkt. Die Versteller 12 treiben je eine in Querrichtung erstreckte Spindel an. Die Spindeln sind je mit zwei verdrehgesichert lineargeführten Gegengliedern in einem Gewindeeingriff. Eines der Gegenglieder ist jeweils mit der zugeordneten Lagereinrichtung 3 unbeweglich verbunden, so dass diese bei einem Drehantrieb der jeweils zugeordneten Spindel in Querrichtung verfahren werden. In Figur 2 ist angedeutet, dass das linke und das rechte Teleskopteil des Umlenkmittels 25b über ein eigenes verdrehgesichert linear geführtes Gegenglied mit der jeweils zugeordneten Gewindespindel in einem Gewindeeingriff ist und die Gegenglieder der gleichen Seite fest miteinander verbunden sind. Alternativ könnten das linke Teleskopteil mit der linken Lagereinrichtung 3 und das rechte Teleskopteil mit der rechten Lagereinrichtung 3 axial steif verbunden sein, so dass die Teleskopteile die Bewegungen der jeweils zugeordneten Lagereinrichtung 3 direkt mitmachen.

In Figur 2 ist mit PB die maximale Breite einer in der Druckmaschine verarbeitbaren Bahn P bezeichnet. Wird für die Erzeugung eines Druckprodukts eine Bahn P mit einer gegenüber der maximalen Breite PB reduzierten Breite PB re d verwendet, die um das Maß von beispielsweise 6x schmaler als die Bahn maximaler Breite PB ist, wird die Bahn P reduzierter Breite PB red vorzugsweise wie dargestellt mittig vom Rollenwechsler 1 abgewickelt und mittels den bei-

den Schneideinrichtungen 4 längs in die drei gleichbreiten Teilstränge Ti, T 2 und T 3 geschnitten. Die Trichter 21, 22 und 23 sind in Querrichtung zur Förderrichtung F so angeordnet, dass im Falle der Verarbeitung einer Bahn P der maximalen Breite PB diese Bahn in drei gleichbreite Teilstränge geschnitten und diese Teilstränge ohne Versatz mittig auf den jeweils zuge- ordneten Trichter 21, 22 oder 23 gefördert und längsgefalzt werden. Um die drei Teilstränge Ti, T 2 , T 3 ebenfalls mittig auf den jeweils zugeordneten Trichter 21, 22, 23 zu fördern, werden der linke Teilstrang Tj und der rechte Teilstrang T 3 nach außen jeweils um das Spreizmaß 2x versetzt. Nach dem Spreizen verlaufen die äußeren Seitenränder der Teilstränge Ti und T 3 um das Maß x innerhalb der gedachten äußeren Seitenränder einer Bahn der maximalen Breite PB. Der mittlere Teilstrang T 2 wird ohne Versatz durch die Bahnspreizvorrichtung geführt. Er umschlingt dabei nacheinander die Umlenkmittel 25a, 25b und 25c des Bahnlängenkompen- sators 25a-c, wobei das Umlenkmittel 25b soweit in den Teilstrang T 2 gesenkt ist, dass der mittlere Teilstrang T 2 zwischen der Einlauf-Leiteinrichtung 2 und der Auslauf-Leiteinrichtung 8 die gleiche Länge wie die beiden äußeren Teilstränge T 1 und T 3 aufweist.

Figur 3 zeigt den Bahnlängenkompensator 25a-c. Die äußeren Teilstränge T 1 und T 3 werden vom Bahnlängenkompensator 25a-c nicht beeinflusst. Dargestellt ist ein Beispielfall, in dem die verarbeitete Bahn P eine Breite von 3X aufweist und in die drei Teilstränge Tj, T 2 und T 3 mit je der Breite X längsgeschnitten wird. Die beiden äußeren Teilstränge Ti und T 3 werden um ein bestimmtes Spreizmaß, beispielsweise jeweils 2x, nach außen versetzt. Das längenverstellbare Umlenkmittel 25b weist eine variable axiale Länge Y auf, die entsprechend der Breite X des mittleren Teilstrangs T 2 stufenlos verstellbar ist. Die Länge Y kann exakt der Strangbreite X entsprechen oder aber ein gewisses übermaß aufweisen, dass jedoch zu jeder axialen Seite hin kleiner als das Spreizmaß ist, damit das Umlenkmittel 25b in den mittleren Teil- sträng T 2 gesenkt werden kann ohne die beiden äußeren Teilstränge Ti und T 3 zu berühren.

Figur 4 zeigt die Spreizoperation in einer schematischen Darstellung in einer Draufsicht auf die Bahn P und die Teilstränge Ti, T 2 und T 3 senkrecht zur Förderrichtung F am Ein- und Auslauf der Bahnspreizvorrichtung. Eingezeichnet sind die beiden Endpositionen, zwischen denen die linke und die rechte Lagereinrichtung 3 und dementsprechend die beiden Schneideinrichtungen 4 und die Umlenkmittel 61, 71 und 6r, 7r in Querrichtung hin und her verstellt werden können. Der maximale Verstellweg ist mit x bezeichnet. Entsprechend können Bahn-

breiten zwischen PB und PB red = PB-6x mittels der Bahnspreizvorrichtung verarbeitet werden. Dargestellt ist der auch in Figur 2 angenommene Beispielfall der Verarbeitung einer Bahn P der minimalen Bahnbreite PB-6x. Die Lagereinrichtungen 3 nehmen dementsprechend jeweils ihre innere Endposition ein, in der sie voneinander den geringsten in Querrich- tung gemessenen Abstand haben. Aus dieser inneren Endposition können sie für die Verarbeitung breiterer Bahnen P bis hin zur maximalen Bahnbreite PB jeweils nach außen verstellt werden, vorzugsweise stufenlos.

Figur 5 zeigt in einer schematischen Darstellung einer Bahn P und daraus gebildeter Teil- stränge T 12 , Ti, T 2 und T 3 ein Spreizbeispiel für eine Bahnspreizvorrichtung eins zweiten Ausführungsbeispiels. Die Bahn P wird in einer ersten Schnittoperation mittels einer nicht beweglich montierten Schneideinrichtung 4 nur in zwei Teilstränge längs geschnitten, nämlich die Teilstränge Ti 2 und T 3 . Der Teilstrang Tj 2 ist doppelt so breit wie der Teilstrang T 3 . Der Teilstrang Tj 2 wird mit nicht dargestellten, in der Draufsicht der Figur 5 linken Umlenk- mittein nach links und der Teilstrang T 3 wird mit nicht dargestellten, in der Draufsicht rechten Umlenkmitteln nach rechts versetzt. Die rechten Umlenkmittel der modifizierten Bahnspreizvorrichtung können den rechten Umlenkmitteln 5r, 6r und 7r des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen. Die linken Umlenkmittel werden durch gerade Verlängerung der linken Umlenkmittel 51, 61 und 71 der Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels erhalten. Die modifizierten Umlenkmittel unterscheiden sich von den Umlenkmitteln des ersten Ausführungsbeispiels lediglich durch ihre axiale Länge, die der doppelten Länge der Umlenkmittel 51, 61 und 71 entspricht. Der Teilstrang Ti 2 wird um solch ein Spreizmaß versetzt, dass er auf die beiden Trichter 21 und 22 zentriert weiterläuft. Die parallel zur Förderrichtung F gedachte Mittellinie des Teilstrangs Ti 2 verläuft mittig zwischen den Trichtern 21 und 22. Der Teilstrang T 12 wird mittels einer in Förderrichtung F abwärtigen weiteren fest montierten Schneideinrichtung 4 in die beiden Teilstränge Ti und T 2 längs geschnitten. Die Teilstränge Ti und T 2 werden je mit einer Umlenkeinrichtung voneinander abgespreizt, d.h. je parallel voneinander weg versetzt, so dass der Teilstrang Tj mittig auf den Trichter 21 und der Teilstrang T 2 mittig auf den Trichter 22 weitergefördert wird. Die Umlenkeinrichtungen für die Teilstränge Ti und T 2 können wie von herkömmlichen Bahnspreizvorrichtungen bekannt gestaltet sein. Ein bevorzugtes Beispiel für eine derartige Spreizvorrichtung wird in der DE 103 37 248 Al beschrieben. Die bahnabwärtige Schneideinrichtung 4 und die beiden bahnabwär-

tigen Umlenkeinrichtungen für die Teilstränge Ti und T 2 können in der Maschine separat von der bahnaufwärtigen Schneideinrichtung 4 und den beiden bahnaufwärtigen Umlenkeinrichtungen für die Teilstränge T 12 und T 3 angeordnet oder zu einer kompakten Bahnspreizvorrichtung in einem gemeinsamen Gestell vereinigt sein. Die bahnabwärtige Schneideinrichtung 4 und die zugeordneten Umlenkeinrichtungen für die Teilstränge T 1 und T 2 können sogar nach dem Druckwerk oder den mehreren Druckwerken für die Teilstränge T 1 und T 2 angeordnet sein.

Figur 6 zeigt Beispiele für unterschiedliche Spreizoperationen, die mit der Bahnspreizvorrich- tung des ersten Ausführungsbeispiels ausführbar sind. Das Beispiel I entspricht der anhand der Figuren 1 bis 4 erläuterten Spreizoperation.

Bei Ausführung der im Beispiel II dargestellten Spreizoperation wird die Bahn P nur mittels der linken Schneideinrichtung 4 geschnitten, so dass der linke Teilstrang T 1 und ein breiter rechter Teilstrang entstehen, der in Figur 6 mit T 2 + T 3 bezeichnet ist. Der Teilstrang T 1 wird mittels der Umlenkeinrichtung 51, 61, 71 abgespreizt, und der rechte Teilstrang T 2 + T 3 wird ohne Eingriff mit der rechten Umlenkeinrichtung 5r, 6r, 7r und dementsprechend ohne Versatz durch die Bahnspreizvorrichtung gefördert. Vorzugsweise wird der Teilstrang T 2 + T 3 jedoch mittels des Bahnlängenkompensators 25a-c innerhalb der Bahnspreizvorrichtung auf die gleiche Länge wie der Teilstrang T 1 gebracht. Das Umlenkmittel 25b ist in bevorzugten Ausführungen daher bis zum rechten Seitenrand des nicht gespreizten Teilstrangs T 2 + T 3 verlängerbar, d.h. das rechte Teleskopteil weist eine ausfahrbare Länge auf, die zumindest im Wesentlichen der Länge des Mittelteils des Umlenkmittels 25b entspricht. Spiegelbildlich die gleiche Spreizoperation zeigt das Beispiel III, wobei mittels nur der rechten Schneideinrich- tung 4 ein rechter Teilstrang T 3 und ein doppelt breiter linker Teilstrang T 1 + T 2 erzeugt wird. Die Erläuterungen zum Beispiel II gelten sinngemäß auch für das Beispiel III zur anderen Seite der Bahnspreizvorrichtung hin. Die Beispiele II und III demonstrieren die Flexibilität der Bannspreizvorrichtung. Für die Ausführung dieser Spreizoperationen wird im Beispiel II nur die linke Umlenkeinrichtung 51, 61, 71 und im Ausführungsbeispiel III nur die rechte Um- lenkeinrichtung 5r, 6r, 7r zum Einsatz gebracht, während die jeweils andere mit dem Teilstrang T 2 + T 3 im Beispiel II und dem Teilstrang Tj + T 2 im Beispiel III keine Berührung hat, zumindest keine Berührung hat, die eine Umlenkung bewirkt.

Die Beispiele IV und V zeigen Spreizoperationen für Bahnen P mit 4/6-Breite, die asymmetrisch zur axialen Mitte des Rollenwechslers 1 abgewickelt werden. Die Abwicklung ist so, dass nach dem Schnitt der im Beispiel IV rechte Teilstrang T 2 und der im Beispiel 5 linke Teilstrang T 2 ohne Versatz mittig durch die Bahnspreizvorrichtung gefordert und entweder der linke Teilstrang Ti im Beispiel IV oder der rechte Teilstrang T 3 im Beispiel V nach links oder nach rechts außen versetzt wird. Entsprechend kommt im Beispiel IV die rechte Umlenkeinrichtung 5r, 6r, 7r und im Beispiel V die linke Umlenkeinrichtung 51, 61, 71 nicht zum Einsatz.

Im Beispiel VI wird eine Bahn P entsprechend dem Beispiel IV verarbeitet, während im Beispiel VII eine Bahn entsprechend dem Beispiel V verarbeitet wird. Allerdings werden im Unterschied zu den Beispielen IV und V jeweils beide Teilstränge versetzt. Im Beispiel VI wird der rechte Teilstrang T 3 wie zum ersten Ausführungsbeispiel beschrieben nach rechts außen gespreizt. Um den in Bezug auf die Druckmaschine mittig in die Bahnspreizvorrichtung einlaufenden linken Teilstrang T 1 mittig auf den Trichter 22 zu spreizen, wird die linke Lagereinrichtung 3 mit insbesondere der linken Umlenkeinrichtung 51, 61, 71 entsprechend weit nach rechts verstellt. Die Bahn P wird mit einer der Schneideinrichtungen 4 längs geschnitten, während die andere Schneideinrichtung 4 außer Eingriff ist, und mittels der linken Umlenk- einrichtung 51, 61, 71 wie dargestellt gespreizt. Das Beispiel VII entspricht spiegelbildlich dem Beispiel VI, wobei die rechte Lagereinrichtung 3 mit insbesondere der rechten Umlenkeinrichtung 5r, 6r, 7r entsprechend weit nach links verstellt wurde. Eine derart extreme Verstellbarkeit der linken oder der rechten Lagereinrichtung 3 ist ein optionales Merkmal der Bahnspreizvorrichtung.

Die Figuren 7 bis 9 zeigen einen Längendehnungskompensator 26 mit einer im Bahnweg vorgeordneten Führungseinrichtung 27. Der Längendehnungskompensator 26 und die bevorzugt damit in Kombination eingesetzte Führungseinrichtung 27 kann insbesondere zwischen zwei auf die Teilstränge T 1 bis T 3 druckenden Druckwerken im Druckturm 20 angeordnet sein. Bevorzugte Merkmale solch einer Einrichtung werden in der DE 10 2005 048 246.5 beschrieben.

Die Figuren 10 und 11 zeigen eine Bahnspreizvorrichtung eines dritten Ausführungsbeispiels. Die Bahnspreizvorrichtung umfasst wie bereits anhand des ersten Ausfuhrungsbeispiels erläutert eine linke und eine rechte Lagereinrichtung 3, von denen in den Figuren nur die linke Lagereinrichtung 3 mit den von ihr gelagerten Komponenten dargestellt ist. Die linke Schneid- einrichtung 4 und die linken Umlenkmittel 51, 61 und 71 sind wie im ersten Ausführungsbeispiel fliegend gelagert, so dass sie nach innen in Richtung auf die rechte Seite der Bahnspreizvorrichtung frei abragen, also freie Enden aufweisen. Mit 101 ist ein linker Träger bezeichnet, der wie im ersten Ausfuhrungsbeispiel von der linken Lagereinrichtung 3 heb- und senkbar gelagert wird. Bezüglich der Spreizoperationen für den linken Teilstrang Ti und den nicht dargestellten rechten Teilstrang T 2 und der Konstruktion und Anordnung der hierfür vorgesehenen Komponenten, nämlich die Lagereinrichtungen 3, der Träger 101 und ein nicht dargestellter Träger 1Or und insbesondere die Umlenkeinrichtungen 51, 61 und 71 und 5r, 6r und 7r, wird auf die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist ein Bahnlängenkompensator 5m, 6m, 7m für den mittleren Teilstrang T 2 nicht in Förderrichtung F abwärts von den beiden äußeren Umlenkeinrichtungen angeordnet, sondern im Wesentlichen auf der gleichen Höhe zwischen der linken Umlenkeinrichtung 51, 61, 71 und der rechten Umlenkeinrichtung 5r, 6r, 7r. Der Bahnlängenkompensator 5m, 6m, 7m ist bezüglich der Förderrichtung F nicht exakt auf der glei- chen Höhe wie die beiden äußeren Umlenkeinrichtungen angeordnet. Die Umlenkmittel 5m, 6m und 7m sind in Bezug auf die Förderrichtung F ein wenig versetzt zu den entsprechenden äußeren Umlenkmitteln 51 bis 7r angeordnet. Der Versatz ist so gewählt, dass die quer zur Förderrichtung F gemessene axiale Länge der mittleren Umlenkmittel 5m, 6m und 7m entsprechend der Breite des mittleren Teilstrangs T 2 verstellt werden kann. Hierfür kann jedes der Umlenkmittel 5m, 6m und 7m entsprechend dem Umlenkmittel 25b des ersten Ausführungsbeispiels als Teleskopteil gebildet sein. Das mittlere erste Umlenkmittel 5m ist in nicht dargestellter Weise ortsfest bezüglich des Gestells G gelagert. Das mittlere zweite Umlenkmittel 6m und das mittlere dritte Umlenkmittel 7m sind gemeinsam an einem mittleren Träger 10m befestigt, der relativ zu dem Gestell G heb- und senkbar ist. Die Umlenkmittel 5m, 6m und 7m sind nicht drehbar montiert. Vorzugsweise sind sie zur Verminderung der Reibung luftumspült.

Die Heb- und Senkbewegung der Umlenkmittel 6m und 7m wird mittels eines Hub- und Senkmechanismus bewirkt, der im Ausfuhrungsbeispiel als Gestänge gebildet ist. Der Mechanismus umfasst zwei Achsen 14, die sich parallel zu den Umlenkmitteln 6m und 7m quer zur Förderrichtung F erstrecken. Der Mechanismus umfasst ferner Gestängearme 15, die in der Art eines Scherenmechanismus wirken. Die Gestängearme 15 sind je an einem Ende schwenkbar mit einer der Achsen 14 und an ihrem anderen Ende gelenkig je in einem Drehgelenk 16 entweder mit dem Gestell G oder dem Träger 10m verbunden. Die Befestigung am Gestell G kann beispielsweise durch nicht dargestellte öffnungen der linken und der rechten Lagereinrichtung 3 vorgenommen werden. Die Gestängearme 15 sind gelenkig einerseits mit jeweils einer der Achsen 14 und andererseits entweder dem Träger 10m oder dem Gestell G so verbunden, dass sie einander jeweils paarweise auf einer der Achsen 14 kreuzen und von der betreffenden Achse 14 ausgehend zwei Schenkel eines "V" bilden, die um die jeweilige Achse 14 aufeinander zu und voneinander weg klappbar sind.

Der Hub- und Senkmechanismus umfasst ferner einen Versteller 12, im dritten Ausführungsbeispiel ebenfalls ein elektrischer Drehmotor, und ein Koppelglied 13, das auch im dritten Ausführungsbeispiel als Spindel gebildet ist. Der Versteller 12 ist an einer der Achsen 14 befestigt. Das Koppelglied 13 erstreckt sich quer zu den beiden Achsen 14 und koppelt die beiden Achsen 14 miteinander, indem es mit jeder der Achsen 14 in einem Koppeleingriff ist. Der Koppeleingriff ist als Gewindeeingriff gestaltet. Das Koppelglied 13 wird von dem Versteller 12 drehangetrieben, so dass die nicht verdrehbaren Achsen 14 im Gewindeeingriff in Abhängigkeit von der Drehrichtung des Koppelglieds 13 voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden. Durch eine Bewegung der Achsen 14 aufeinander zu werden die paarweise ein V bildenden Gestängearme 15 voneinander weggeschwenkt und der Träger 10m mit den daran befestigten Umlenkmitteln 6m und 7m in den Teilstrang T 2 gesenkt. Derartige Hub- und Senkmechanismen finden beispielsweise für Wagenheber Verwendung, wobei dort im Allgemeinen der motorische Versteller 12 durch eine Handkurbel ersetzt ist.

Die Auslauf-Leiteinrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels umfasst zwei drehgelagerte, dicht nebeneinander angeordnete Walzen 8 und 9, die sich jeweils über die gesamte Breite der

Bahnspreizvorrichtung erstrecken und vom Gestell G drehgelagert werden. Durch solch eine

Anordnung wird der Umschlingungswinkel pro Walze im Vergleich mit einer einzigen Walze

und gleichem Umlenkungsgrad verringert. Die gespreizten Teilstränge Ti und T 3 und der in Bezug auf seine Bahnlänge angeglichene Bahnstrang T 2 umschlingen nebeneinander die Auslauf-Leiteinrichtung 8, 9 und werden anschließend über das Vorspannwerk 19 in den Druckturm 20 gefördert, wie dies anhand des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben wird. Die Bahnspreizvorrichtung des dritten Ausführungsbeispiels ist sehr kompakt, was in erster Linie auf die Anordnung des Kompoensators 5m, 6m, 7m zwischen den beiden äußeren Umlenkeinrichtungen 51 bis 7r zurückzuführen ist. Zur Kompaktheit trägt ferner bei, dass die zweiten und dritten Umlenkmittel 61, 71, 6m, 7m, 6r und 7r von der gleichen Seite her in den jeweiligen Teilstrang senkbar angeordnet sind und auch, dass die Teilstränge T 1 bis T 3 mittels der Auslauf-Leiteinrichtung 8, 9 wieder zurück in Richtung auf die Schneideinrichtung 4 geführt werden, im Ausführungsbeispiel parallel zur einlaufenden Bahn P. Sie werden vor, bei oder auch erst hinter der Schneideinrichtung 4 umgelenkt, in der Darstellung der Figur 10 nach oben und dann weiter zum Vorspannwerk 19 gefördert.

Figur 11 zeigt die Bahnspreizvorrichtung des dritten Ausführungsbeispiels in einem Zustand, in dem die Bahn P noch ungeschnitten durch die Bahnspreizvorrichtung gefördert werden kann. Sämtliche Träger 101, 10m und 1Or sind bis in eine Endposition soweit angehoben, dass die linken Umlenkmittel 51 und 61, die rechten Umlenkmittel 5r und 6r und die Umlenkmittel 6m und 7m des Bahnlängenkompensators die Bahn P nicht berühren. Die linke Lagereinrich- tung 3 und die rechte Lageeinrichtung 3 nehmen in Bezug auf die Querrichtung jedoch bereits eine auf die Breite der Bahn P abgestimmte Position ein. In diesem Zustand der Bahnspreizvorrichtung wird die Bahn P eingezogen. Beim Einziehen wird die Bahn P vom Rollenwechsler 1 über die Einlauf-Leiteinrichtung 2 und von dort durch die voneinander abgestellten Schneidrollen der Schneideinrichtungen 4 auf die ersten Umlenkmittel 5 geführt, im ersten Ausführungsbeispiel die Umlenkmittel 51 und 5r und im zweiten Ausführungsbeispiel auf die Umlenkmittel 51, 5m und 5r. Der Bahnanfang wird von den ersten Umlenkmitteln 5 geradewegs und unbeeinflusst von den heb- und senkbaren Umlenkmitteln bis zur Auslauf- Leiteinrichtung, im ersten Ausführungsbeispiel die einzige Auslaufwalze 8 und im zweiten Ausführungsbeispiel das Paar der Auslaufwalzen 8 und 9, geführt und die jeweilige Auslauf- Leiteinrichtung 8 oder 8, 9 umschlingend zum Vorspannwerk 19, durch den Druckturm 20 bis zu einem nicht dargestellten Wendestangenbereich automatisch eingezogen. Nach dem Einzug bis zum Wendestangenbereich wird die Bahn P bei geringer Geschwindigkeit längs ge-

schnitten. Hierfür werden lediglich die Schneideirtrichtungen 4 in die jeweilige Schnittposition gebracht. Nach dem Längsschneiden werden die linken Umlenkmittel 61 und 71, die rechten Umlenkmittel 6r und 7r und das oder die heb- und senkbare(n) Umlenkmittel des Bahn- längenkompensators, im ersten Ausfuhrungsbeispiel das Umlenkmittel 25b und im zweiten Ausfuhrungsbeispiel die Umlenkmittel 6m und 7m, in ihre für das Spreizen und die entsprechende Bahnlängenkompensation vorgesehene Spreiz- bzw. Kompensierposition bewegt, vorzugsweise synchron. Haben die Teilstränge Tl, T2 und T3 den Wendestangenbereich erreicht, werden sie weiter bis zu dem Falzapparat oder den mehreren Falzapparaten der Druckmaschine eingezogen. Typischerweise umfasst die Druckmaschine mehrere Rollen- Wechsler 1, erfindungsgemäße Bahnspreizvorrichtungen und Drucktürme 20. Die weiteren Bahnen P werden entsprechend eingezogen. Nachdem sämtliche Bahnen für eine bestimmte Druckproduktion eingezogen sind, werden die Bahnen bis auf die Geschwindigkeit des Fortdrucks beschleunigt. In der Beschleunigungsphase wird der Druckprozess gestartet.

Nachfolgend werden weitere, gegebenenfalls auch alternative Merkmale offenbart. Dabei wird nur beispielhaft auf die konkreten Ausführungsbeispiele Bezug genommen.

Variante 1

Anmerkung: Die nachfolgende Beschreibung beschränkt sich auf den komplexesten Fall der 2fach-Spreizung mit drei gleichgroßen, reduzierten Bahnbreiten.

Die Papierbahn P wird komplett in der Spreizvorrichtung beim autopaster 2fach gespreizt. Dabei wird die Papierbahn P im autopaster lagerichtig eingespannt. Die Papierbahn wird in der Spreizvorrichtung zweimal geschnitten: Einmal zwischen AB und CD und einmal zwi- sehen CD und EF. Der Schnitt ist je nach Spreizmaß (x) entsprechend neu zu setzen. Dazu wird das Messer 4 um mindestens x entsprechend verfahren / versetzt. Sind mehrere Spreizmaße zu realisieren, wird dies motorisch gelöst (Automationsgrad beibehalten). Erschwerend ist, dass sich die beiden Messer 4 jeweils voneinander entfernen müssen, resp. auf sich zu bewegen.

Der mittlere Strang T2 wird gerade weitergeführt, die beiden äußeren Stränge Tl und T3 werden um schräggestellte Umlenkmittel 51, 61 und 5r, 6r geführt, die beispielsweise als Umlenk-

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Stangen gebildet sind. Durch das Verfahren der Umlenkmittel 51, 61 und 5r, 6r wird ein Spreizmaß x erreicht.

Die Umlenkmittel 51, 61 und 5r, 6r und pro linker und rechter Gruppe je ein weiteres Um- lenkmittel 71 und 7r sind fliegend gelagert. Zu berücksichtigen ist, dass sich die Enden dieser Umlenkmittel genau auf der Schnittkante befinden, da sich die drei, noch nicht gespreizten Stränge Tj, T 2 und T 3 direkt nebeneinander befinden. Zu Beginn des Spreizvorganges wird jeweils die komplette Breite jedes Stranges einzeln geführt. Die Umlenkmittel sowie der jeweils zugeordnete Schlitten 3 werden jeweils gemeinsam mit dem Messer 4 je nach Spreiz- maß x verstellt. Sind mehrere Spreizmaße zu realisieren, wird dies motorisch gelöst.

Die durch die Spreizung verursachte Längendifferenz zwischen den äußeren Strängen Ti, T 3 und dem mittleren Strang T 2 wird ausgeglichen. Dazu sind in der Spreizvorrichtung entsprechende Leitorgane auf den Spreizschlitten vorgesehen, welche den Strang T 2 zusätzlich um- lenken. Alternativ wird ein separater Schlitten für den mittleren Strang T 2 vorgesehen.

Diese Variante entspricht dem asymmetrischen Spreizen, welche in der bereits realisierten Spreizvorrichtung möglich ist. Tests ergaben folgende Punkte:

1. Bahnlängendifferenz kann nur mit langsamem Einziehen ausgeglichen werden (Zeitverlust), 2. Bahnspannung ist in dieser Zeit entsprechend different.

Ein Testbericht liegt nicht vor. Das asymmetrische Spreizen wird in der heutigen Spreizvor- richtung zur Korrektur von Bahnverlaufsfehlern benutzt (bis ca. 2 cm).

Vorteile:

• Symmetrisches Drucken (Panoramaplatten) logisches, symmetrisches Einstellen der Farbschrauben, - regelmäßige Shuttereinstellung, die Wendestangen können ohne Einschränkungen wie bei einer normalen Produktion benutzt werden,

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als Haupttrichter eignet sich der mittlere Trichter (Bahnzugverteilung) • Komplettes Spreizen direkt beim autopaster → "Bearbeitung" der Papierbahn an einem Ort (vereinfachte Steuerung, da Steuerung am autopaster angegliedert)

Untervariante

Um die aufwändige Konstruktion zu vereinfachen, wird die Spreizvorrichtung auf ein einziges Spreizmaß fixiert. Dies macht eine motorische Verschiebung des Messers und der Umlenkstangen sowie des Spreizschlittens (seitwärts) überflüssig. Die Konstruktion ist jener der 4/2-Spreizvorrichtung ähnlich.

Variante 2

Die nachfolgende Beschreibung beschränkt sich auf den komplexesten Fall: 2fach-Spreizung mit 3 gleichgroßen, reduzierten Bahnbreiten.

Abweichend zu Variante 1 wird in der Spreizvorrichtung nur ein Strang von der Papierbahn abgeschnitten und gespreizt. Die zweite Spreizung wird durch die Wendestangen realisiert.

Das Messer in dieser Variante der Spreizvorrichtung ist gemäß Spreizmass x verschiebbar. Vereinfachend zu Variante 1 ist, dass nur ein Messer zu verschieben ist. Die Umlenkstangen enden wiederum am Schnitt. Beide Spreizschlitten sind seitlich verschiebbar (siehe Beschreibung zu Variante 1). Die Umlenkstangen sind asymmetrisch und in verschiedenen Winkeln ausgeführt, damit keine Bahnlängendifferenz auftritt. Die erforderliche Länge der Umlenkstangen für den breiteren Strang kann mehr als 1500mm betragen. Dies setzt eine entspre- chende Vergrößerung der konstruktiven Dimensionen voraus. Die Führungen sind wegen der Krafteinwirkungen vorzugsweise entsprechend verstärkt (vergrößert).

Der doppelt breite Strang wird um das doppelte Spreizmaß verschoben.

Der schmale Strang wird wie bei Variante 1 symmetrisch durch das Druckwerk geführt. Der doppelt breite Strang wird entsprechend versetzt durchgeführt. Nach dem Druckwerk wird der

doppelt breite Strang mittig geschnitten und mit den Wendestangen durch Wenden und Kehren gespreizt.

Vorteile: • nur ein Messer in der Spreizvorrichtung

Nachteile:

• die technische Realisierung für mehrere Spreizmaße ist wegen der motorischen Verschiebung vieler Elemente sehr aufwändig und entsprechend teuer

• asymmetrische Shutter

• asymmetrisches Einstellen der Farbschrauben (innerhalb AB und CD)

• Spreizung über mehrere Bausteine verteilt. Steuerung daher aufwändiger

Einschränkungen seitens der Wendestangen:

Das minimale Spreizmaß bei der Wendestange ist aus konstruktiven Gründen 55 mm.

Die Bahn EF wird gerade durch die Wendestangen durchgeführt, AB und CD werden gewen- det/gekehrt. Der Haupttrichter wird daher jener der Bahn EF sein.

Variante 3

Das Spreizen wird auch für 6/2 auf 4 Seiten beschränkt. Dazu wird eine für 4/2 ausgeführte Spreizvorrichtung entweder auf AB-CD oder auf CD-EF montiert. Das Messer befindet sich fix auf der Kante zwischen B und C beziehungsweise zwischen D und E. Für eine Spreizproduktion kann nun im autopaster lediglich eine 4seitenbreite Papierbahn eingespannt werden. Das Spreizen wird wie bekannt durchgeführt.

Eine Papierbahn maximaler Breite PB wird nicht gespreizt. Diese Papierbahn wird auch nicht durch die Spreizvorrichtung geführt, was bedeutet, dass sich der Bahneinzug von Spreizproduktion und Nicht- Spreizproduktion unterscheidet.

Vorteile:

• Einfache, bestehende Konstruktion der Spreizvorrichtung • Keine technischen, unbekannten Risiken

• Symmetrisches Drucken (Panoramaplatten) logisches, symmetrisches Einstellen der Farbschrauben regelmäßige Shuttereinstellung die Wendestangen können ohne Einschränkungen wie bei einer norma- len Produktion benutzt werden als Haupttrichter eignet sich der mittlere Trichter (Bahnzugverteilung)

• Komplettes Spreizen direkt beim autopaster → "Bearbeitung" der Pa pierbahn an einem Ort (vereinfachte Steuerung)

Bezugszeichen

1 Rollenwechsler, autopaster

2 Einlauf-Leiteinrichtung

3 Lagereinrichtung, Schlitten

4 Schneideinrichtung

51, 5m, 5r Umlenkmittel

61, 6m, 6r Umlenkmittel

71, 7m, 7r Umlenkmittel

8 Auslauf-Leiteinrichtung

9 Auslauf- Leiteinrichtung

101 Träger, Schlitten

10m Träger

1Or Träger, Schlitten

11 Führung

12 Versteller

13 Koppelglied

14 Achse

15 Gestängearm

16 Gelenk

17 -

18 -

19 Vorspannwerk

20 Druckturm

21 Trichter

22 Trichter

23 Trichter

24 Druckzylinder

25a, b, c Umlenkmittel des Bahnlängenkompensators

26 Längendehnungskompensator

27 Führungseinrichtung

F Förderrichtung

P Papierbahn

PB Papierbahnbreite

T Teilstrang

X Strangbreite

Y einstellbare Länge