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Title:
DEVICE FOR SUPPORTING MOVEMENTS AND LIFTING MOVEMENTS OF THE HUMAN BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/072855
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (10) for supporting movements and lifting movements of the human body, which device can be worn on the body, comprising: a hip element (20); two shoulder straps (40); a back element (30), which is provided on the hip element (20) and has at least one reinforcing element (32) made, at least in part, of an elastic material; and two leg straps (50), which are provided on the hip element (20), are made, at least in part, of an elastomer and are provided on the hip element (20) to run as an extension of the back element (30), each of the leg straps (50) comprising a knee element (70) with an upper knee loop (71), a lower knee loop (72), and a kneecap element (73) which preferably leaves the kneecap uncovered.

Inventors:
MAST JONAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/077492
Publication Date:
April 18, 2019
Filing Date:
October 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
MAST JONAS (DE)
International Classes:
A61F5/02
Foreign References:
US6190342B12001-02-20
US6099446A2000-08-08
US7662121B22010-02-16
US20100121240A12010-05-13
US6450131B12002-09-17
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER, PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (10) zur Unterstützung von Bewegungen und He¬ bebewegungen des menschlichen Körpers, welche am Körper tragbar ist, mit einem Hüftelement (20), mit zwei Schul¬ terbändern (40), mit einem Rückenelement (30), welches an dem Hüftelement (20) angeordnet ist und zumindest ein Versteifungselement (32) aufweist, das zumindest ab¬ schnittsweise aus einem formelastischen Material gefer- tigt ist, und mit zwei an dem Hüftelement (20) angeordne¬ ten Beinbändern (50), die zumindest abschnittsweise aus einem Elastomer gefertigt sind und so an dem Hüftelement (20) angeordnet sind, dass sie in Verlängerung des Rü¬ ckenelements (30) verlaufen,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass jedes der Beinbänder (50) ein Knieelement (70) aufweist, wel¬ ches eine obere Knieschlaufe (71), eine untere Knie¬ schlaufe (72) und ein vorzugsweise die Kniescheibe frei¬ lassende Kniescheibenelement (73) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ver¬ steifungselement (32) im an den Körper angelegten Zustand der Vorrichtung (10) im Wesentlichen parallel zur Wirbel- säule ausgerichtet ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Rü¬ ckenelement (30) zwei oder mehr Versteifungselemente (32) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ver¬ steifungselement (32) aus Kunststoff gefertigt ist. 5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das formelastische Material ein E-Modul von mehr als 600 N/mm2 aufweist. 6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ver¬ steifungselement (32) auswechselbar an dem Rückenelement (30) angeordnet ist, vorzugsweise in eine an dem Rücken¬ element (30) angeordnete Tasche eingeschoben ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Schulterbänder (40) in ihrer Länge verstellbar ausgebil¬ det sind.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Schulterbänder (40) jeweils mit einem Ende (41) an dem Rückenelement (30) und mit dem anderen Ende (42) entweder an dem Rückenelement (30) oder dem Hüftelement (20) ange¬ ordnet sind.

Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Hüf¬ telement (20) als vorzugsweise in der Weite verstellbarer Hüftgurt ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Elastomer ein E-Modul von weniger als 600 N/mm2 aufweist

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass jedes der Beinbänder (50) lösbar an dem Hüftelement (20) befes tigt ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass jedes der Beinbänder (50) in der Länge verstellbar ausgebildet ist .

13. Vorrichtung nach Anspruch 12,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die obe re Knieschlaufe (71) und/oder die untere Knieschlaufe (72) offenbar und wiederverschließbar, vorzugsweise mit¬ tels eines Klettverschlusses oder eines sonstigen Ver¬ schlusses (74, 75), ausgebildet sind.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass jedes der Beinbänder (50) ein vorzugsweise lösbar befestigtes Fußelement (60) aufweist, welches eine Knöchelschlaufe (61) und eine Sohlenschlaufe (62) aufweist, welche insbe sondere derart miteinander verbunden sind, dass sie ein 8-förmiges Element bilden.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zwischen der Knöchelschlaufe (61) und der Sohlenschlaufe (62) ein Fersenband (63) angeordnet ist, welches vorzugsweise an ihren einander abgewandten Bereichen befestigt ist.

16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die

Beinbänder (50) in dem Bereich zwischen dem Knieelement (70) und dem Fußelement (60) in ihrer Länge verstellbar ausgebildet sind.

Description:
Vorrichtung zur Unterstützung von Bewegungen und Hubbewegungen des menschlichen Körpers

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung von Bewegungen und Hubbewegungen des menschlichen Körpers, welche am Körper tragbar ist.

Viele Personen, insbesondere gewerbliche Arbeitnehmer, sind bei unterschiedlichen Tätigkeiten hohen physischen Belastungen ausgesetzt. Hierbei wird insbesondere der Rücken beim Heben und Tragen von Lasen, durch ungünstige Haltungen oder sich ständig wiederholende manuelle Tätigkeiten stark belastet. Um hier eine Unterstützung zu ermöglichen, sind Vorrichtungen zur Unterstützung von Bewegungen und Hubbewegungen des menschli ¬ chen Körpers, welche am Körper tragbar sind, bekannt. Derarti ¬ ge Vorrichtungen werden auch als Exoskelette bezeichnet.

Dabei sind aktive und passive Exoskelette bekannt. Aktive Exoskelette zeichnen sich dadurch aus, dass sie elektrische Motoren, hydraulische Komponenten oder ähnliche Systeme auf ¬ weisen, die Bewegungen der Gelenke des menschlichen Körpers durch ihren Antrieb aktiv unterstützen können. Die Person er ¬ fährt somit eine direkte Unterstützung bei seinen Bewegungen und Tätigkeiten. Aktive Exoskelette weisen aufgrund der Ma ¬ schinen Elemente jedoch ein hohes Eigengewicht auf. Zudem ist die Abstimmung des Antriebs der Maschinenelemente auf den Be ¬ wegungsvorgang der Person nicht einfach, da die Maschinenele ¬ mente erkennen müssen, wann welcher Bewegungsvorgang durchge ¬ führt wird. Schließlich tragen derartige aktive Exoskelette vom Bauraum her auf und sind unhandlich zu handhaben.

Passive Exoskelette weisen keinen Antrieb auf, sondern spei ¬ chern potentielle Energie bei einer Flexion des Körpers oder des entsprechenden Gelenks. Bei einer Reflexion wird diese Energie wieder freigegeben und unterstützt die entsprechende Bewegung. Bekannt ist beispielsweise die Verwendung von Fe ¬ dern. Das Eigengewicht von passiven Exoskeletten ist in der Regel geringer als das von aktiven Exoskeletten, und üblicher ¬ weise trägt das passive Exoskelett weniger auf als das aktive Exoskelett .

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Unterstützung von Bewegungen und Hubbewegungen des menschli ¬ chen Körpers, insbesondere ein passives Exoskelett, derart weiterzubilden, dass es mehrere Funktionalitäten aufweist. Insbesondere ist wünschenswert, eine derartige Vorrichtung be ¬ reitzustellen, welche einerseits eine unterstützende Funktion von Bewegungen, insbesondere Hebebewegungen, andererseits aber auch eine präventive Funktion, insbesondere durch Einschrän ¬ kung von gesundheitsschädlichen Bewegungen, aufweist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Unterstützung von Bewegungen und Hubbewegungen des mensch ¬ lichen Körpers, insbesondere ein passives Exoskelett, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Unterstützung von Bewe ¬ gungen und Hebebewegungen des menschlichen Körpers, insbeson ¬ dere das erfindungsgemäße passive Exoskelett, welche am Körper tragbar ist, weist ein Hüftelement, zwei Schulterbänder, ein Rückenelement, welches an dem Hüftelement angeordnet ist und zumindest ein Versteifungselement aufweist, das zumindest ab ¬ schnittsweise aus einem formelastischen Material gefertigt ist, und zwei an dem Hüftelement angeordnete Beinbänder auf, die zumindest abschnittsweise aus einem Elastomer gefertigt sind. Dabei sind die Beinbänder so an dem Hüftelement angeord ¬ net, dass sie in Verlängerung des Rückenelements verlaufen, und weisen jeweils ein Knieelement auf, welches eine obere Knieschlaufe, eine untere Knieschlaufe und ein die Kniescheibe freilassendes Kniescheibenelement auf.

Als Hüftelement soll im Folgenden ein Element verstanden wer ¬ den, das im an eine Person angelegten Zustand der Vorrichtung im Bereich der Hüfte an der Person anliegt. Es kann, muss aber nicht zwingenderweise, zur Befestigung der Vorrichtung an der Person ausgelegt sein.

Als Rückenelement soll im Folgenden ein Element verstanden werden, dass zumindest abschnittsweise im an eine Person ange ¬ legten Zustand der Vorrichtung am Rücken der Person anliegt. Das Rückenelement kann einstückig mit dem Hüftelement verbun ¬ den sein.

Als Schulterbänder werden im Folgenden die Elemente verstan ¬ den, die das Rückenelement im an die Person angelegten Zustand der Vorrichtung am Rücken der Person anliegend fixieren. Sie können vom Rücken über die Schulter auf die Brust der Person und unterhalb der Arm wieder zum Rücken geführt verlaufen. Es ist aber auch möglich, dass das Rückenelement sowohl am Rücken als auch auf den Schultern aufliegt und die Schulterbänder nicht auf der Schulter selbst, sondern im Wesentlichen auf der Brust der Person verlaufen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich somit dadurch aus, dass sie einerseits zumindest abschnittsweise elastische Komponenten aufweist, welche bei Flexion der Gelenke Energie aufnehmen und diese bei Reflexion wieder freisetzen, um auf diese Weise die entsprechende Bewegung der Person zu unter ¬ stützen, andererseits jedoch auch zumindest abschnittsweise formelastische oder mit anderen Worten quasi starre oder quasi steife Komponenten aufweist, die gesundheitsschädliche Bewe ¬ gungen erschweren oder gar unterbinden.

Beispielsweise können beim Hinhocken oder beim Vorbeugen die aus einem Elastomer gefertigten Beinbänder, welche in Verlän- gerung des Rückenelements verlaufen, insbesondere durch den verlängerten Weg über das Gesäß der Person gespannt werden, wobei beim Aufstehen oder Aufrichten die Energie der Elastome ¬ re wieder freigesetzt werden und dadurch das Aufstehen oder Aufrichten der Person unterstützt werden kann. Allerdings kann beispielsweise ein gesundheitsschädliches Beugen aus der Wir ¬ belsäule aufgrund des Versteifungselements nahezu unterbunden werden, wenn das Versteifungselement nur ein Vorbeugen mit ge ¬ radem Rücken zulässt, wodurch die Bandscheiben entlastet wer ¬ den können. Wenn das Versteifungselement die Torsion des Ober- körpers einschränkt, kann eine Passion unter Last vermieden werden und die Person beispielsweise dazu angehalten werden, die relative Position zwischen Standpunkt und der zu hebenden oder bewegenden Last zu ändern. Das erfindungsgemäße Knieelement unterstützt das Kniegelenk, wobei die die Kniescheibe freilassende Ausgestaltung einen größeren Bewegungsraum der Kniescheibe ermöglicht und den Druck auf die Kniescheibe verringert. Zudem verlaufen die Beinbänder bei der erfindungsgemäßen Anordnung insbesondere vom Rücken nach vorne über das Knie, um eine Rückstellkraft erzeugen zu können. Insgesamt bietet somit die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Vorteil sowohl hinsichtlich der Unterstützungsfunktion als auch der Prävention auf. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dabei gleichzeitig den Vorteil aufweisen, dass bei Verwendung von sehr leichten Materialien ein geringes Eigengewicht er ¬ zielt werden kann. Die Vorrichtung kann einen sehr geringen Bauraum aufweisen und kann dadurch sowohl über der Kleidung als auch unter der Kleidung getragen werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Versteifungselement im an den Körper angelegten Zustand der Vorrichtung im Wesentlichen parallel zur Wirbelsäule ausge ¬ richtet. Ein derart angeordnetes Versteifungselement kann der Flexion des Rückens über einen gewissen Winkel hinaus, der Torsion des Oberkörpers über einen gewissen Winkel hinaus und/oder der seitlichen Neigebewegungen über einen gewissen Winkel hinaus, entgegenwirken.

Der gewünschte Effekt der Versteifung kann dadurch verbessert werden, dass das Rückenelement zwei oder mehr Versteifungsele ¬ mente aufweist.

Um das Eigengewicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mög ¬ lichst gering zu halten, ist bei einer vorteilhaften Ausge ¬ staltung das Versteifungselement aus Kunststoff gefertigt.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin ¬ dung weist das formelastische Material ein E-Modul von mehr als 600 N/mm 2 , beispielsweise ein E-Modul von mehr als 1000 N/mm 2 , insbesondere ein E-Modul von etwa 5000 N/mm 2 , auf. Der ¬ artige Materialien weisen eine ausreichende Steifigkeit auf, um den gesundheitsschädigenden Bewegungen entgegenwirken zu können. Derartige Materialien können je nach E-Modul gleich- zeitig aber noch eine geringe Elastizität aufweisen, um aus ¬ reichend Tragekomfort bieten zu können.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Versteifungselement auswechselbar an dem Rücken ¬ element angeordnet ist, vorzugsweise in eine an dem Rückenele ¬ ment angeordnete Tasche eingeschoben ist. Dies ermöglicht ei ¬ nerseits eine Anpassung der Art des Versteifungselements an die jeweilige Person. Andererseits kann die Reinigbarkeit der Vorrichtung verbessert werden.

Um die Vorrichtung auf einfache Art und Weise an die Größe der Person anpassen zu können, sind die Schulterbänder in ihrer Länge vorteilhafterweise verstellbar ausgebildet.

Vorzugsweise sind die Schulterbänder jeweils mit einem Ende an dem Rückenelement und mit dem anderen Ende entweder an dem Rü ¬ ckenelement oder dem Hüftelement angeordnet, was einen einfa ¬ chen Aufbau der Vorrichtung ermöglicht.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Hüftelement als Hüftgurt ausgebildet, wodurch eine zuverlässige Befesti ¬ gung der Vorrichtung an einer Person ermöglicht werden kann. Der Hüftgurt ist vorzugsweise in der Weite verstellbar, so dass eine Anpassung an den Hüftumfang der Person, welche die Vorrichtung anlegt, erfolgen kann.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Elastomer ein E-Modul von weniger als 600 N/mm 2 , beispiels ¬ weise von weniger als 150 N/mm 2 , insbesondere von weniger als 100 N/mm 2 , beispielsweise ein E-Modul von etwa 30 N/mm 2 , auf. Dies ermöglicht ausreichend Energie bei der Flexion aufzuneh- men und bei der Reflexion ausreichende Unterstützung bieten zu können .

Vorteilhafterweise ist jedes der Beinbänder lösbar an dem Hüf- telement befestigt. Dabei können die Beinbänder jeweils ein ¬ zeln lösbar an dem Hüftelement befestigt sein oder auch über ein gemeinsames Befestigungselement lösbar an dem Hüftelement befestigt sein. Dies ermöglicht ein einfacheres Anlegen der Vorrichtung. Dabei sind die Beinbändern insbesondere derart an dem Hüftelement befestigt, dass sie im an die Person angeleg ¬ ten Zustand der Vorrichtung über das Gesäß der Person an die Rückseite der Beine der Person geführt verlaufen. Insbesondere verlaufen die Beinbänder im an die Person angelegten Zustand der Vorrichtung etwa parallel zur Längsachse des Körpers.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass jedes der Beinbänder in der Länge verstellbar ausgebildet ist, wodurch die Vorrichtung auf einfache Art und Weise an die Grö ¬ ße der Person, die die Vorrichtung anlegt, angepasst werden kann.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die obere Knieschlaufe und/oder die untere Knieschlaufe offen ¬ bar und wiederverschließbar, vorzugsweise mittels eines Klett- verschlusses oder eines sonstigen Verschlusses, ausgebildet sind. Dies vereinfacht das Anlegen des Knieelements, da ein Überstreifen der Knieschlaufe ausgehend vom Fuß bis zum Knie ¬ bereich vermieden werden kann. Vorteilhafterweise weist jedes der Beinbänder ein Fußelement auf, welches eine Knöchelschlaufe und eine Sohlenschlaufe auf ¬ weist, welche insbesondere derart miteinander verbunden sind, dass sie ein 8-förmiges Element bilden. Ein derartiges Fußele- ment ermöglicht eine zuverlässige Fixierung des Beinbands am jeweiligen Fuß. Zudem ermöglicht ein derartiges Fußelement ei ¬ ne gute Kraftableitung über die Fußsohle. Das Fußelement ist vorzugsweise lösbar befestigt, was das Anlegen der Vorrichtung vereinfachen kann und was ein Auswechseln der Fußelemente er ¬ möglicht .

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen der Knöchelschlaufe und der Sohlenschlaufe ein Fer ¬ senband angeordnet ist, welches vorzugsweise an ihren einander abgewandten Bereichen befestigt ist. Ein derartiges Fersenband kann einem Verrutschen des Fußelement entgegenwirken.

Vorzugsweise sind die Beinbänder in dem Bereich zwischen dem Knieelement und dem Fußelement in ihrer Länge verstellbar aus ¬ gebildet, um die Länge der Beinbänder an die Größe einer die Vorrichtung tragenden Person anpassen zu können.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführ ¬ lich erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht von vorne auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 2 Ansicht von hinten auf die Vorrichtung gemäß

Fig. 1,

Fig. 3 eine Ansicht von vorne auf die Vorrichtung gemäß Fig.

1 im an eine Person angelegten Zustand,

Fig. 4 eine Ansicht von hinten auf die Vorrichtung gemäß

Fig. 1 im an eine Person angelegten Zustand, Fig. 5 ein Ansicht von vorne auf ein alternatives Ausfüh ¬ rungsbeispiel eines Fußelements einer Vorrichtung ge maß Fig. 1,

Fig. 6 eine Seitenansicht des Fußelements gemäß Fig. 5 und

Fig. 7 eine Ansicht von hinten auf ein zweites Ausführungs beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Die Figuren 1 bis 4 zeigen verschiedene Ansichten eines Aus ¬ führungsbeispiels einer Vorrichtung 10 zur Unterstützung von Bewegungen und Hebebewegungen des menschlichen Körpers, insbe ¬ sondere eines passiven Exoskeletts. Zur besseren Übersicht sind nicht sämtliche Bezugsziffern in sämtlichen Figuren ange ¬ geben .

Die Vorrichtung 10 weist ein Hüftelement 20 auf, welches in der vorliegenden Ausführungsform als Hüftgurt ausgebildet ist. Das Hüftelement 20 kann im Bereich der Hüfte an einer Person fixiert werden, beispielsweise, indem es die Hüfte umgreift. Zur Vereinfachung des Anlegens kann das Hüftelement eine

Schnappschnalle 22 oder alternativ auch einen Verschluss nach Art eines Gürtels oder einen Klettverschluss aufweisen. Dabei ist insbesondere wenigstens ein Ende des Hüftgurts längenver ¬ stellbar an der Schnappschnalle 22 angeordnet, um die Weite des Hüftelements 20 verstellen zu können.

An dem Hüftelement 20 ist vorzugsweise einstückig ein Rücken ¬ element 30 angeordnet, welches insbesondere eine derartige Länge aufweist, dass es im an eine Person 100 angelegten Zu ¬ stand (vgl. Fig. 3 und 4) vom Bereich der Hüfte bis in den Be ¬ reich des oberen Rückens oder Nackens erstreckt. Insbesondere kann das Rückenelement 30 auch an seinem dem Hüftelement 20 abgewandten Ende mit Abschnitten 39 auf den Schultern der Per ¬ son 100 aufliegen.

Das Hüftelement 20 und das Rückenelement 30 können aus einem textilen Material gefertigt sein.

Die Vorrichtung 10 weist zwei Schulterbänder 40 auf, welche jeweils ein erstens Ende 41 und ein zweites Ende 42 aufweisen. Das erste Ende 41 ist an dem Rückenelement 30, beispielsweise an den auf den Schultern der Person 100 aufliegenden abschnit ¬ ten 39 des Rückenelements 30, angeordnet. Das zweite Ende 42 kann an dem Hüftelement 20 oder dem Rückenelement 30 angeord ¬ net sein und ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel am Rü ¬ ckenelement 30 im Bereich des dem Hüftgurt 20 zugewandten En- des angeordnet. Die Schulterbänder 40 können zweigeteilt in zwei Abschnitte 43, 44 ausgebildet sein, wobei der eine Ab ¬ schnitt 43 das erste Ende 41 und der andere Abschnitt 44 das zweite Ende 42 umfasst, und die beiden Abschnitte 43, 44 über eine Schnalle 45 miteinander verbunden sind. Die Schnalle 45 erlaubt insbesondere eine Längenverstellbarkeit des Schulter ¬ bands 40. Die Schulterbänder 40 können aus einem Gurtmaterial, beispielsweise aus einem Gewebeband, gefertigt sein.

Die Vorrichtung 10 kann von der Person 100 angelegt werden, indem die Arme durch die durch das Rückenelement 30 und die

Schulterbänder 40 gebildeten Schlaufen geführt werden, bis das Rückenelement 30 am Rücken anliegt, und anschließend der Hüft ¬ gurt geschlossen wird. Dabei kann mithilfe der Schnallen 45 die gewünschte Länge der Schulterbänder 40 und mithilfe der Schnappschnalle 22 die gewünschte Weite des Hüftelements 20 eingestellt werden, bis die Vorrichtung 10 eine Position er ¬ reicht hat, in welcher sie am Körper anliegt. Das Rückenelement 30 weist zumindest ein Versteifungselement 32, beispielsweise zwei Versteifungselemente 32 auf, welche insbesondere parallel zueinander und vorzugsweise im an die Person 100 angelegten Zustand der Vorrichtung 10 etwa parallel zur Wirbelsäule verlaufend ausgerichtet sind. Die Verstei ¬ fungselemente 32 können an der Außenseite des Rückenelements 30 befestigt oder in das Rückenelement 30 integriert sein. Al ¬ ternativ können die Versteifungselemente 32 auch in an dem Rü ¬ ckenelement 30 ausgebildete Taschen eingeschoben und damit insbesondere auswechselbar ausgebildet sein.

Das Versteifungselement 32 ist zumindest abschnittsweise, vor ¬ zugsweise vollständig, aus einem formelastischen Material ge ¬ fertigt. Das formelastische Material kann beispielsweise Me- tall oder Kunststoff sein, wobei Kunststoff aufgrund des ge ¬ ringeren Gewichts in der Regel bevorzugt wird. Das formelasti ¬ sche Material weist vorzugsweise ein E-Modul von mehr als 600 N/mm 2 , besonders bevorzugt ein E-Modul von mehr als 1000 N/mm 2 , beispielsweise ein E-Modul von 5000 N/mm 2 auf.

An dem Hüftelement 20 sind zwei Beinbänder 50 angeordnet, ins ¬ besondere derart, dass am in Verlängerung des Rückenelements 30 verlaufen, oder anders ausgedrückt insbesondere derart, dass sie im an die Person 100 angelegten Zustand der Vorrich- tung ausgehend von der Hüfte über das Gesäß der Person 100 an den Beinen anliegend verlaufen. Die Beinbänder 50 weisen ein ersten Ende 51 und ein zweites Ende 52 auf. Die Beinbänder 50 sind vorzugsweise lösbar mit dem ersten Ende 51 an dem Hüf ¬ telement 20 angeordnet, beispielsweise mittels einer Schnapp- schnalle 53 oder alternativ nach Art eines Verschluss eines Gürtels oder mittels eines Klettverschlusses oder sonstigen Verschlusses. Dabei ist das Beinband 50 vorzugsweise derart an der Schnappschnalle 53 oder dem sonstigen Verschluss befes- tigt, dass eine Langenverstellbarkeit des Beinbands 50 ermög ¬ licht wird.

Dabei sind die Beinbänder 50 entweder wie im ersten in den Fi- guren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils ein ¬ zeln mit dem ersten Ende 51 an dem Hüftelement 20 lösbar ange ¬ ordnet und können jeweils einzeln gelöst oder befestigt wer ¬ den. Alternativ können die Beinbänder 50 wie in einem zweiten anhand von Figur 7 dargestellten Ausführungsbeispiel, welches sich nur in der Befestigung der Beinbänder 50 an dem Hüftele ¬ ment 20 von dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausfüh ¬ rungsbeispiel unterscheidet, mit ihren ersten Enden 51 gemein ¬ sam an dem Hüftelement 20 angeordnet sein und gemeinsam lösbar befestigt sein, beispielsweise mittels einer einzigen Schnapp- schnalle 53 oder alternativ nach Art eines Verschluss eines Gürtels oder mittels eines Klettverschlusses oder sonstigen Verschlusses .

An dem zweiten Ende 52 des Beinbands 50 ist vorzugsweise ein Fußelement 60 zur Befestigung des zweiten Endes 52 des Bein ¬ bands 50 an einem Fuß der Person 100 angeordnet. Das Fußele ¬ ment 60 kann lösbar an dem Beinband 50 befestigt sein, bei ¬ spielsweise mittels eines Klettverschlusses. Das Fußelement 60 kann eine Knöchelschlaufe 61 und eine Sohlenschlaufe 62 auf- weisen, welche insbesondere derart miteinander verbunden sind, dass sie ein 8-förmiges Element bilden. Das Fußelement 60 wird derart über den Fuß der Person 100 gestreift, dass die Knö ¬ chelschlaufe 61 den Knöchel umschließt und die Sohlenschlaufe 62 über den Fußrücken und die Fußsohle verlaufend angeordnet ist.

Eine alternative Ausführungsform des Fußelements 60 ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt, wobei sich das dort dargestellte Ausführungsbeispiel des Fußelements 60 von dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des Fußelements 60 nur durch ein zusätzliches Fersenband 63 unterscheidet. Das Fersenband 63 ist insbesondere derart angeordnet, dass es im an die Person 100 angelegten Zustand des Fußelements 60 über die Ferse bis zur Fußsohle verläuft. Das Fersenband 63 verbin ¬ det vorzugsweise die einander abgewandten Enden der Knö ¬ chelschlaufe 61 und der Sohlenschlaufe 62. Das Beinband 50 kann ein Knieelement 70 aufweisen. Das Knie ¬ element 70 kann eine obere Knieschlaufe 71, eine untere Knie ¬ schlaufe 72 und ein Kniescheibenelement 73 aufweisen, wobei das Kniescheibenelement 73 vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass es ein Loch aufweist und im an die Person 100 ange- legten Zustand der Vorrichtung 10 die Kniescheibe umfassend ausgebildet ist. Im an die Person 100 angelegten Zustand der Vorrichtung 100 umgreift die obere Knieschlaufe 71 das Bein der Person 100 oberhalb des Knies, insbesondere im unteren Be ¬ reich des Oberschenkels. Die untere Knieschlaufe 72 umgreift im an die Person 100 angelegten Zustand der Vorrichtung 100 das Bein der Person 100 unterhalb des Knies, insbesondere im oberen Bereich des Unterschenkels. Das Kniescheibenelement 73 umgreift dabei die Kniescheibe und lässt diese dabei vorzugs ¬ weise frei .

Das Beinband 50 kann zweigeteilt mit einem ersten Abschnitt 54, welcher das erste Ende 51 umfasst, und einem zweiten Ab ¬ schnitt 55, welcher das zweite Ende 52 umfasst ausgebildet sein, wobei vorzugsweise das Knieelement 70 zwischen dem ers- ten Abschnitt 54 und dem zweiten Abschnitt 55 ausgebildet ist. Der zweite Abschnitt 55 kann längenverstellbar ausgebildet sein. Dazu kann der zweite Abschnitt 55 zweigeteilt ausgebil- det und die beiden Teile beispielsweise mithilfe einer Schnal ¬ le 56 verbunden sein.

Die Beinbänder 50 sind zumindest abschnittsweise aus einem Elastomer gefertigt. Vorzugsweise sind der erste Abschnitt 54 und/oder der zweite Abschnitt 55 aus einem Elastomer gefer ¬ tigt. Auch das Knieelement 70 und/oder das Fußelement können aus einem Elastomer gefertigt sein. Das Elastomer kann insbe ¬ sondere ein E-Modul von weniger als 600 N/mm 2 , bevorzugt ein E- Modul von weniger als 150 N/mm 2 , besonders bevorzugt ein E-

Modul von weniger als 100 N/mm 2 , vorzugsweise ein E-Modul von etwa 30 N/mm 2 aufweisen.

Die Beinbänder 50 können von der Person 100 derart angelegt werden, dass das Knieelement 70 und das Fußelement 60 unabhän ¬ gig voneinander angelegt werden. Zum Anlegen des Fußelements

60 wird der Fuß mit den Zehen voran zunächst durch die Knö ¬ chelschlaufe 61 und anschließend durch die Sohlenschlaufe 62 geführt, bis die Knöchelschlaufe 61 um den Knöchel anliegt und die Sohlenschlaufe 62 über Fußrücken und Fußsohle verlaufend liegt, wobei der Verbindungsbereich zwischen Knöchelschlaufe

61 und Fußschlaufe 62 auf dem Fußrücken zu liegen kommt. Das Knieelement 70 wird in einer Ausführungsform derart über den Fuß das Bein hinauf gestreift, bis die obere Knieschlaufe 71 im unteren Bereich des Oberschenkels und die untere Knie ¬ schlaufe 72 im oberen Bereich des Unterschenkels anliegt. Al ¬ ternativ ist es möglich, dass die obere Knieschlaufe 71 und/oder die untere Knieschlaufe 72 offenbar und wiederver ¬ schließbar ausgebildet sind, beispielsweise mittels eines Klettverschlusses oder eines sonstigen Verschlusses 74, 75, wodurch ein Anlagen ohne Überstreifen ausgehend vom Fuß ermög ¬ licht wird. Anschließend kann der der zweite Abschnitt 55 an dem Fußelement 60 befestigt werden und vorzugsweise die Länge des Abschnitts 55 an die Größe der Person 100 angepasst wer ¬ den. Schließlich wird das Beinband 50 am Hüftelement 20 befes ¬ tigt, beispielsweise mithilfe der Schnappschnalle 53, wobei vorzugsweise die Länge des Beinbands 50 auf die Größe der Per- son 100 abgestimmt wird.

Bezugszeichenliste

10 Vorrichtung

20 Hüftelement

22 Schnappschnalle

30 Rückenelement

32 Versteifungselement

40 Schulterband

41 erstes Ende

42 zweites Ende

43 Abschnitt

44 Abschnitt

45 Schnalle

50 Beinband

51 erstes Ende

52 zweites Ende

53 Schnappschnalle

54 Abschnitt

55 Abschnitt

60 Fußelement

61 Knöchelschlaufe

62 Sohlenschlaufe

63 Fersenband

70 Knieelement

71 obere Knieschlaufe

72 untere Knieschlaufe

73 Kniescheibenelement

74 Verschluss

75 Verschluss

100 Person