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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR TESTING THE FUNCTIONING OF AN AORTIC VALVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/154461
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for testing the functioning of an aortic valve by placing the device on the free end of a cylindrical tubular prosthesis inserted into the aorta, said tubular prosthesis being connected, with its other end, to the aortic wall in the region of the aortic valve. According to the invention, the device consists of a multi-part housing provided with at least one through-flow channel for a control liquid, the housing being provided, on its lower side facing the free end of the tubular prosthesis, with a peripheral sealing device that can be placed around the edge of the tubular prosthesis, and at least one pressure-measuring sensor and at least one optical sensor element for video recording being arranged on the lower side.

Inventors:
CARRERO GOMEZ FRANCISCO JAVIER (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/100120
Publication Date:
August 15, 2019
Filing Date:
February 05, 2019
Export Citation:
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Assignee:
CARRERO GOMEZ FRANCISCO JAVIER (DE)
International Classes:
A61F2/24
Domestic Patent References:
WO2014000105A12014-01-03
Foreign References:
US20110071351A12011-03-24
US6491624B12002-12-10
US20150359633A12015-12-17
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BRANDT, Detlef et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Prüfung der Funktion einer Aortenklappe durch Aufset zen der Vorrichtung auf das freie Ende einer zylinderförmigen in die Aorta eingesetzten Rohrprothese, welche mit ihrem anderen Ende an die Aortenwand im Bereich der Aortenklappe angebunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung aus einem mehrteiligen, mit mindestens einem Durch flusskanal (4) für Kontrollflüssigkeit versehenem Gehäuse (1 ) besteht, wobei das Gehäuse (1 ) an seiner dem freien Ende der Rohrprothese (10) zugewandten Unterseite (8) mit einer umlaufenden, auf den Rand der Rohrprothese (10) aufsetzbaren Abdichtvorrichtung (7) versehen ist und wobei an der Unterseite (8) mindestens ein Druckmesssensor (13) und mindestens ein optisches Sensorelement (12) zur Videoaufnahme angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Durchflusskanal (4) ein an der dem freien Ende der Rohrprothese (10) abgewandten Oberseite (9) des Gehäuses (1 ) angeordnete Ein- gangsöffnung (5) aufweist und sich innerhalb des Gehäuses (1 ) zu einem Ringkanal verzweigt, der an der Unterseite des Gehäuses (1 ) innerhalb der umlaufenden Abdichtvorrichtung (7) in eine ringförmige Auslassöffnung (6) mündet. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Innenseite des Ringkanals durch ein zentrales Innenformteil (2) als Bestandteil des Gehäuses (1 ) gebildet ist, in das der Druckmesssensor (13) und das optische Sensorelement (12) aufgenommen sind, wobei die Messfläche (15) des Druckmesssensors (13) und die Aufnahme öffnung (14) des optischen Sensorelementes (12) an der Unterseite offenliegen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Außenseite des Durchflusskanals (4) durch ein das zentrale Innen formteil (2) beanstandet umgebendes glockenförmiges Außenformteil (3) gebildet ist, in der die Eingangsöffnung (5) des Durchflusskanals (4) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Abdichtvorrichtung (7) am Außenformteil (3) abnehmbar durch eine Fixiervorrichtung festgelegt ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Abdichtvorrichtung (7) einen ringförmigen Gehäusekörper (16) aufweist, der einen rechteckförmigen Querschnitt besitzt und bei dem an einem der gegenüberliegenden Schmalseiten (17) des Querschnit tes eine Ausnehmung (24) zur Aufnahme eines Vorsprunges (27) des Außenformteiles (3) angeordnet ist und bei der sich an der gegen- überliegenden Schmalseite eine U-förmige Ausnehmung (28) zur Aufnahme des ringförmigen oberen Endes der Rohrprothese (10) befindet.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

der äußere Schenkel (29) der U-förmigen Ausnehmung (28) zur Aufnahme der Rohrprothese (10) mindestens eine elastische Dicht membran (33) aufweist, die in Richtung des gegenüberliegenden Schenkels (31 ) der U-förmigen Ausnehmung (28) vorgespannt ist. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die elastische Dichtmembran (33) doppelwandig ausgeführt ist und sich zwischen den parallel beabstandeten Wänden (34, 35) ein Zwischen raum (36) befindet, in den eine Mehrzahl von Federstäben (37) über den Umfang des umlaufenden Zwischenraumes (36) verteilt angeordnet sind, die die Vorspannung der Dichtmembran (33) bewirken.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Federstäbe (37) jeweils ein Knickgelenk (38) aufweisen, die eine Winkellage des Teiles der Dichtmembran (33) in Richtung des Gehäu ses (1 ) oberhalb des Knickgelenkes (38) zu demjenigen Teil der Dicht membran (33) unterhalb des Knickgelenkes (38) ermöglichen.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zum gegenüberliegenden Schenkel (31 ) der U-förmigen Ausneh mung (28) zur Aufnahme der Rohrprothese (10) weisende Innenfläche der umlaufenden Dichtmembran (33) einen über die Innenfläche vorstehende umlaufenden Druckwulst (40) aufweist, der in aufgesetz tem Zustand der Vorrichtung auf das freie Ende der Rohrprothese (10) in eine korrespondierende Ausnehmung (41 ) an der Innenseite des gegenüberliegenden Schenkels (31 ) eingreift.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Innenformteil (2) aus Metall, vorzugsweise Edelstahl hergestellt ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Außenformteil (3) des Gehäuses (1 ) und der Gehäusekörper (16) der Abdichtvorrichtung (7) aus Kunststoff bestehen. 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Abdichtvorrichtung (7) einen ringförmigen Gehäusekörper (16) mit rechteckigem Querschnitt aufweist, bei dem an einem der Schmalseiten des Querschnittes eine Ausnehmung (24) zur Aufnahme eines Vorsprungs (27) des Außenformteiles (3) angeordnet ist und bei dem an der nach außen gerichteten Längsseite des Querschnittes eine mit einem druckempfindlichen Formkörper (44) gefüllte Nut (43) ausgespart ist.

Description:
Vorrichtung zur Prüfung der Funktion einer Aortenklappe

Technisches Umfeld

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prüfung der Funktion einer Aorten klappe durch Aufsetzen der Vorrichtung auf das freie Ende einer zylinderförmigen in die Aorta eingesetzten Rohrprothese, die mit ihrem anderen Ende an die Aortenwand im Bereich der Aortenklappe angebunden ist.

Stand der Technik

Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist nach Kenntnis des Anmel ders bislang aus dem Stand der Technik im medizinischen Bereich nicht bekannt.

Üblich ist bislang bei Operationen im Bereich von Aortenklappen, deren Funktion beeinträchtigt ist, die in entsprechender Durchmessergröße an den Aderdurch messer des Patienten angepasst eingesetzten Rohrprothesen mit der Ader wandung zu vernähen und die entsprechenden Anbindungen zum Flerzkreislauf zu schaffen.

Sind im Rahmen der Operation alle Vernähungen vorgenommen, so werden die geschaffenen Verbindungen zwischen Rohrprothese und Körpergewebe durch Inaugenscheinnahme auf Dichtigkeit untersucht. Da Operationen im Aortenklappenbereich kompliziert sind, beanspruchen sie in der Regel eine nicht unbeträchtliche Zeitspanne von bis zu drei Stunden. Sollte sich im abschließenden Zeitfenster der Operation heraussteilen, dass in Bezug auf die Vernähung Nacharbeiten notwendig sind, so erfordert dies einen zusätzlichen Zeitaufwand. Statistisch gesehen erhöht sich das Komplikationsrisiko für den Patienten ab einer bestimmten Zeitspanne mit erhöhter Proportionalität, so dass der übliche Anteil an Komplikationen von ca. 1 % bei derartigen Eingriffen bei notwendigen ergänzenden Nacharbeiten auf in der Regel 3 bis 4 % steigt.

Aufgabe der Erfindung

Da es das Ziel aller operativen medizinischen Weiterentwicklung ist, den Prozent satz an Komplikationen, denen ein Patient im Rahmen einer Operation ausgesetzt ist und die gegebenenfalls zum Tode des Patienten führen können, herabzu setzen, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der auf einfache Art und Weise die Funktion der Aortenklappe sowie der vorgenommenen Anbindung der verwendeten Rohr prothese unmittelbar geprüft werden kann, um die insgesamt notwendige Opera tionszeit herabzusetzen und das Patientenrisiko im Hinblick auf mögliche Kompli kationen zu verringern.

Lösung der Aufgabe

Die gestellte Aufgabe wird für eine Vorrichtung zur Prüfung der Funktion einer Aortenklappe mit den oben beschriebenen gattungsgemäßen Merkmalen durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebene Merkmalskombi nation gelöst.

Erfindungswesentlich dabei ist es, dass die Vorrichtung aus einem mehrteiligen, mit mindestens einem Durchflusskanal für Kontrollflüssigkeit versehenen Gehäuse besteht, wobei das Gehäuse an seiner dem freien Ende zugewandten Unterseite der Rohrprothese mit einer umlaufenden, auf den Rand der Rohrprothese aufsetzbaren Abdichtvorrichtung versehen ist und wobei an der Unterseite des Gehäuses mindestens ein Druckmesssensor und mindestens ein optisches Sensorelement zur Videoaufnahme vorhanden ist. Die aufgeführte Merkmalskombination der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es, diese unmittelbar nach der Anbindung der Rohrprothese an das körpereigene Aortenwandmaterial des Patienten auf das gegenüber der Aorten klappe liegende freie Ende der Rohrprothese aufzusetzen und mittels der Abdicht- Vorrichtung luft- und flüssigkeitsdicht mit dem Randbereich der Rohrprothese zu verbinden.

Anschließend wird durch den im Gehäuse vorhandenen Durchflusskanal der unter der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorhandene Raum der Rohrprothese ober halb der Aortenklappe mit einer Kontrollflüssigkeit beaufschlagt, wobei durch die Kontrollflüssigkeit ein entsprechender Überdruck im Bereich der Aortenklappe aufgebaut werden kann. Durch den an der Vorrichtung vorhandenen Druckmesssensor ist eine Kontrolle des aufgebauten Druckes problemlos möglich.

Das zusätzlich vorhandene optische Sensorelement dient dazu, den Bereich oberhalb der Aortenklappe aufzunehmen und so eine visuelle Prüfung der Funk- tion der Aortenklappe vornehmen zu können.

Gleichzeitig können durch den Druckaufbau im Bereich vor der Aortenklappe dort hergestellte Anbindungen an den Herzkreislauf auf Dichtigkeit geprüft werden.

Der vorgesehene Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht erstmals eine Prüfung der durchgeführten Operationsmaßnahme, die unmittelbar Aufschluss über die Qualität des Operationsergebnisses geben kann. Das Risiko eines zusätzlichen Zeitaufwandes bei derartigen Operationen sinkt durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht unbeträchtlich, so dass insgesamt das Risiko von Komplikationen für den Patienten herabgesetzt wird.

Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau mit der technischen Lehre, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist zusätzlich aus den auf den Hauptanspruch rückbezogenen Unteransprüchen.

Hinsichtlich des Aufbaus der Vorrichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Durchflusskanal eine an der dem freien Ende der Rohrprothese abgewandten Oberseite angeordnete Eingangsöffnung aufweist und innerhalb des Gehäuses zu einem Durchflusskanal verzweigt ist, der an der Unterseite des Gehäuses innerhalb der umlaufenden Abdichtvorrichtung in eine ringförmige Auslassöffnung mündet. Diese Maßnahme führt zu einer leichten Zugänglichkeit des Durchflusskanals auf der einen Seite zur Beaufschlagung mit der Kontrollflüssigkeit und zum anderen zu einer gleichmäßigen und schnellen Befüllung des Bereiches der Rohrprothese zwischen Unterseite des Gehäuses und der Aortenklappe.

Zweckmäßig kann es darüber hinaus sein, den Aufbau des Gehäuses so zu gestalten, dass die Innenseite des Durchflusskanals durch ein zentrales Innenformteil als Bestandteil des Gehäuses gebildet ist, in den der Druckmesssensor und das optische Sensorelement aufgenommen sind, wobei die Messfläche und Aufnahmeöffnung an der Unterseite offenliegen. Dieses Innenformteil bildet ein zentrales Element der gesamten Vorrichtung und beinhaltet selbstverständlich die Verkabelung der elektronischen Elemente. Die Außenseite des Durchflusskanals wird entsprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung durch ein das zentrale Innenformteil beabstandet umgebendes glockenförmiges Außenformteil gebildet, in dem die Eingangsöffnung des Ringkanals angeordnet ist. Dieses Außenformteil kann gegebenenfalls vom Innenformteil getrennt werden und in unterschiedlicher Durchmesserdimension ausgestaltet sein.

Durch diese Maßnahme lässt sich eine Anpassung an unterschiedliche Durch messer der Rohrprothese vornehmen, wobei die unterschiedlichen Durchmesser dem Querschnitt der Aorta angepasst sind, in der die Rohrprothese eingesetzt wird. Das Außenformteil wird aufgrund seiner Variantenmehrzahl vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt.

Hinsichtlich des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich darüber hinaus als vorteilhaft erwiesen, die Abdichtvorrichtung am Außenformteil abnehm bar durch eine Fixiervorrichtung festzulegen. Diese konstruktive Gestaltung ermöglicht es, je nach Anforderung gegebenenfalls unterschiedliche Varianten der Abdichtvorrichtung am Außenformteil anzubringen, und somit die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erhöhen.

Dabei sieht eine Variante der Abdichtvorrichtung vor, dass diese einen ring förmigen Gehäusekörper aufweist, der einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist und bei dem an einer der gegenüberliegenden Schmalseiten des Quer schnittes eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Vorsprunges des Außenform teiles angeordnet ist und bei der sich an der gegenüberliegenden Schmalseite eine U-förmige Ausnehmung zur Aufnahme des ringförmigen oberen Endes der Rohrprothese befindet. Die Gestaltung mit jeweils U-förmigen Ausnehmungen erhöht die Festigkeit der jeweiligen Verbindung zwischen Außenformteil, Abdicht vorrichtung und Rohrprothese und dient gleichzeitig einer Verbesserung der Abdichtwirkung zwischen den in Rede stehenden Bauteilen.

Die Dichtwirkung zwischen Rohrprothese und Abdichtvorrichtung kann zusätzlich dadurch verbessert werden, dass der äußere Schenkel der U-förmigen Ausneh- mung mindestens eine elastische Dichtmembran aufweist, die in Richtung des gegenüberliegenden Schenkels der U-förmigen Ausnehmung vorgespannt ist.

Die Vorspannung der Dichtmembran gewährleistet, dass der obere Rand der Rohrprothese innerhalb der U-förmigen Ausnehmung der Abdichtvorrichtung geklemmt wird und somit ein Ausfluss aus dem Innenraum der Rohrprothese bei aufgesetzter erfindungsgemäßer Vorrichtung und erhöhtem Druck der eingesetz ten Kontrollflüssigkeit verhindert wird.

Eine weitere konstruktive Ausbildung der Abdichtvorrichtung sieht vor, dass die elastische Dichtmembran im Bereich der der Rohrprothese zugewandten U-förmi gen Ausnehmung doppelwandig ausgeführt ist und sich zwischen den parallel beabstandeten Wänden der Dichtmembran ein Zwischenraum befindet, in den eine Mehrzahl von Federstäben über den Umfang des umlaufenden Zwischen raumes verteilt angeordnet sind, die die Vorspannung der Dichtmembran bewirken.

Durch diese konstruktive Gestaltung kann eine Aufgabentrennung der von der Dichtmembran zu leistenden Aufaaben herbeiaeführt werden. Das Material der Dichtmembran kann bei dieser Ausgestaltung optimal auf die von ihr zu leistende Dichtwirkung im Hinblick auf die Oberflächenbeschaffenheit ausgerichtet werden, ohne besondere Elastizitätsanforderungen des Materials berücksichtigen zu müssen. Die verwendeten Federstäbe können dabei optimal für die aufzubringen- den Federkräfte und somit für die Dichtwirkungskräfte angepasst werden.

Als zusätzlich vorteilhaft hat es sich bei dieser Gestaltung der Abdichtvorrichtung erwiesen, wenn die Federstäbe jeweils ein Knickgelenk aufweisen, wobei die Knickgelenke eine Winkellage des Teils der Dichtmembran in Richtung des Gehäuses oberhalb des Knickgelenkes von demjenigen Teil der Dichtmembran unterhalb des Knickgelenkes ermöglichen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann durch diese konstruktive Maßnahme besonders leicht auf das obere Ende der Rohrprothese aufgesetzt werden, da das untere Ende der Dichtmembran durch das Knickgelenk nach außen abgespreizt ist, so dass sich insgesamt ein vergrößerter Ringspalt zwischen innerem Schenkel der unteren U-förmigen Ausnehmung der Abdichtvorrichtung und dem äußeren Schenkel ergibt, was das Einführen des oberen Endes der Rohrprothese erleich tert. Ist die Vorrichtung auf das Ende der Rohrprothese aufgesetzt, so wird wiederum bedingt durch das Knickgelenk, der untere Teil der Dichtmembran an die Außenseite der Rohrprothese angeklappt und erzeugt insgesamt die für eine Abdichtung notwendigen Anpresskräfte.

Für spezielle Anwendungen kann es darüber hinaus vorteilhaft sein, wenn die zum gegenüberliegenden Schenkel der u-förmigen Ausnehmung zur Aufnahme der Rohrprothese weisende Innenfläche des Schenkels der Dichtmembran einen über die Innenfläche vorstehenden umlaufenden Druckwulst aufweist, der in aufge- setztem Zustand der Vorrichtung auf das freie Ende der Rohrprothese in eine korrespondierende Ausnehmung an der Innenseite des gegenüberliegenden Schenkels eingreift.

Durch diese Maßnahme wird die definierte Anpressfläche zwischen dem Schenkel der Dichtmembran und dem Schenkel des Gehäusekörpers, zwischen den die Wandung der Rohrprothese geklemmt ist, vergrößert, was die Dichtwirkung insge samt erhöhen kann.

Für spezielle Anwendungsfälle ist zusätzlich eine dritte Variante der Abdicht vorrichtung denkbar. Hierbei ist vorgesehen, dass die Abdichtvorrichtung einen ringförmigen Gehäusekörper mit rechteckigem Querschnitt aufweist, bei der an der nach oben gerichteten Schmalseite des Querschnittes eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Vorsprunges des Gehäuses (Außenformteil) angeordnet ist und bei der an der nach außen gerichteten Längsseite des Querschnittes eine mit einem druckempfindlichen Material gefüllte Nut ausgespart ist.

Diese Gestaltung ermöglicht es, die Abdichtvorrichtung direkt in das Ende einer Aorta einzuführen, so dass diese den Gehäusekörper der Abdichtvorrichtung zumindest im Bereich der mit elastischen Material gefüllten Nut außen überdeckt. Außen an der Aortenwandung wird anschließend ein Federelement beispielsweise in Form eines Federringes platziert, der die Aortenwandung an dem druck empfindlichen Bereich der Abdichtvorrichtung zur Anlage bringt und gegebenen falls ein leichtes Eindrücken des entsprechenden Bereiches bewirkt. Diese Gestaltung der Abdichtvorrichtung ermöglicht es, eine Prüfung von Aortenklappen gegebenenfalls vor Durchführung einer entsprechenden Operation vornehmen zu können und erweitert somit das Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht unwesentlich.

Figurenbeschreibung

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Ausgestaltung der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungs gemäßen Vorrichtung,

Figur 2 einen Querschnitt durch die Ausgestaltungsvariante der Figur 1 im

Bereich der Schnittlinie AA,

Figur 3 einen Querschnitt durch die zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehö rende Abdichtvorrichtung in einer alternativen Variante zu derjenigen der Figur 1 und Figur 4 eine weitere Ausgestaltungsvariante der Abdichtvorrichtung zum Ein satz direkt in Verbindung mit dem Ende einer Aortenblutbahn

Die in der Figur 1 dargestellte erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Prüfung der Funktion einer Aortenklappe 1 1 besitzt als wesent liche Elemente ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Gehäuse und eine insgesamt mit 7 bezeichnete Abdichtvorrichtung.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird zur Prüfung der Funktion der Aorten klappe 1 1 entsprechend einer ersten Anwendung auf das freie Ende einer Rohr- prothese 10 aufgesetzt. Die Rohrprothese 10 besteht aus Kunststoff und ist an ihrem dem oberen freien Ende abgewandten unteren Ende mit dem Ende einer aufgetrennten Aorta eines Patienten vernäht. In diesem unteren Bereich befinden sich zusätzlich Aderverbindungen 25 zum Flerzkreislauf des Patienten, die ebenfalls während der Gesamtoperation mit der Rohrprothese 10 vernäht werden. Sowohl die Aderverbindungen 25 als auch die Verbindung zwischen Rohrprothese 10 und der Aortenwandung 26 müssen absolut flüssigkeitsdicht ausgeführt werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum einen zur Überprüfung der Anbin dung der Rohrprothese an das körpereigene Gewebe des Patienten und zum anderen zur Überprüfung der Funktion der im unteren Bereich der Rohrprothese 10 angeordneten Aortenklappe 1 1.

Das Gehäuse 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzt im wesentlichen eine zylinderförmige Außengestalt und besteht aus einem Innenformteil 2 sowie einem das Innenformteil 2 umgebenden glockenförmigen Außenformteil 3. Das Innenformteil 2 besitzt an seiner der Aortenklappe 1 1 und der Rohrprothese 10 zugewandten Unterseite 8 ein zentralen Druckmesssensor 13 sowie hierzu benachbart im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei optische Sensorelemente 12. Die Aufnahmeöffnung 15 des Druckmesssensors 13 sowie die Messflächen 14 der optischen Sensorelemente 12 liegen dabei zur Unterseite 8 des Innen- formteiles 2 offen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in der Fig. 1 auf die nähere Andeutung der Verkabelung zur Übertragung der Messwerte der optischen Sensorelemente 12 und des Druckmesssensors 13 verzichtet. Eine vorteilhafte Übertragungsart der Messwerte stellt die heute für den Fachmann problemlos realisierbare kabel- lose Übertragung beispielsweise via Bluetooth dar.

An der den optischen Sensorelementen 12 und dem Druckmesssensor 13 abge wandten Oberseite besitzt das Innenformteil 2 eine kegelförmige mittig zugespitzte Diffusorfläche 18. Die Diffusorfläche 18 ist Bestandteil eines Durchflusskanals 4, der zwischen der Außenseite des Innenformteiles 2 und der Innenseite des glockenförmigen Außenformteiles 3 gebildet ist. Das Außenformteil 3 besitzt an der der Aortenklappe 1 1 abgewandten Oberseite eine Eingangsöffnung 5. Die Eingangsöffnung 5 ist mit einem Anschlussstutzen 21 versehen und besitzt einen umlaufenden Kragen 22, auf den eine in der Abbildung nicht näher dargestellte Versorgungseinheit für Kontrollflüssigkeit mittels eines Anschlussteiles angeschlossen werden kann.

Der Durchflusskanal 4 verzweigt sich unterhalb der Eingangsöffnung 5, wobei die Diffusorfläche 18 des Innenformteiles 2 den Kontrollflüssigkeitsstrom, der durch die in der Figur 1 eingezeichneten Pfeile verdeutlicht ist, in den ringförmigen Durchflusskanal 4 verteilt.

Wie sich aus der Schnittzeichnung der Figur 2 ergibt, ist das Innenformteil 2 mit dem Außenformteil 3 durch drei über den Umfang gleichmäßig verteilte Stege 20 verbunden. Durch diese konstruktive Gestaltung ergeben sich über den Umfang des Durchflusskanals verteilt drei Ringkanalabschnitte 23.

Zur Aortenklappe 1 1 hin öffnet sich der Durchflusskanal 4 in Form der Auslassöffnung 6, durch die Kontrollflüssigkeit aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung in den Raum unterhalb des Innenformteiles 2 strömen kann der sich im Inneren der Rohrprothese 10 ergibt.

Der Anschluss zwischen dem Gehäuse 1 und der Oberkante der Rohrprothese 10 wird mittels der Abdichtvorrichtung 7 vorgenommen. Die Abdichtvorrichtung 7 dient dabei durch ihren speziellen Aufbau dazu, eine flüssigkeitsdichte Abschot- tung des Innenraums der Rohrprothese 10 gegenüber der Umgebung sicher zustellen.

Für unterschiedliche Anwendungen sind verschiedene Aufbaumöglichkeiten und konstruktive Ausbildungen der Abdichtvorrichtung 7 in den Figuren 1 , 3 und 4 dargestellt.

Die Abdichtvorrichtung 7, wie sie in der Figur 1 gezeigt ist, besteht im wesent lichen aus einem ringförmig ausgebildeten Gehäusekörper 16, der im wesent lichen einen rechteckigen Querschnitt aufweist und an das Außenformteil 3 mittels einer nicht näher dargestellten und aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannten Fixiervorrichtung beispielsweise durch eine Verrastung angebunden ist.

Wie aus der Figur 1 zu entnehmen ist, ist an der oberen, dem Außenformteil 3 zugewandten Schmalseite des rechteckigen Querschnittes des Gehäusekörpers 16 eine U-förmige Ausnehmung 24 angeordnet, die umlaufend ausgestaltet sein kann oder nur in einzelnen Kreissegmenten des Gehäusekörpers 16 vorhanden sein kann. In die Ausnehmung 24 greift ein Vorsprung 27 an der Unterseite des Außenformteiles 3 ein. Diese konstruktive Gestaltung unterstützt die Steifigkeit und Dichtigkeit der Verbindung zwischen Außenformteil 3 und Gehäusekörper 16.

An der gegenüberliegenden Schmalseite des Gehäusekörpers befindet sich über den Umfang umlaufend ebenfalls eine U-förmige Ausnehmung 28. In dieser Ausnehmung 28 greift der obere Rand der Rohrprothese 10 ein, so dass er auf der Innenseite an der Innenseite des einen Schenkels 31 der U-förmigen Ausnehmung 24 zur Anlage kommt und auf der gegenüberliegenden Außenseite vom anderen Schenkel 29 der U-förmigen Ausnehmung 28.

Um eine entsprechende Dichtigkeit zwischen oberem Rand der Rohrprothese 10 und der Abdichtvorrichtung 7 bereitzustellen, ist dieser äußere Schenkel 29 zumindest in einem Teilbereich 30 aus einem elastischen Material gefertigt. Konstruktiv ist dieser Teilbereich 30 so konzipiert, dass das Material in Richtung des parallel beabstandeten anderen Schenkels 29 der Ausnehmung 28 vorge spannt ist, so dass der obere Rand der Rohrprothese 10 zwischen den beiden Schenkeln 29 und 31 eingespannt wird, sobald die Abdichtvorrichtung 7 auf den oberen Rand der Rohrprothese 10 aufgesetzt ist. Die Anpresskräfte im Teilbereich 30 können zusätzlich dadurch unterstützt werden, dass an der Außenseite des Teilbereiches 30 ein Federelement in Form eines umlaufenden Federringes 39 aufgesetzt wird.

In der Darstellung der Figur 3 ist in vergrößertem Maßstab eine weitere Ausge- staltungsvariante der Abdichtvorrichtung 7 dargestellt. Die Abdichtvorrichtung 7 besteht dabei ebenso wie in der Variante aus Figur 1 aus einem umlaufenden Gehäusekörper 16, der an seiner oberen Schmalseite mit einer Ausnehmung 24 versehen ist, in der ein Vorsprung 27 als Teil des Außenformteiles 3 eingreift. An der der Schmalseite 17 gegenüberliegenden Schmalseite befindet sich analog zur Variante der Figur 1 eine U-förmige Ausnehmung 28 mit einem innenliegenden Schenkel 31 und einem außenliegenden Schenkel 32.

Im Unterschied zur Variante 1 ist die am Außenschenkel 32 befindliche Dicht membran 33 doppelwandig gestaltet und definiert zwischen ihren parallel beabstandeten Wänden 34 und 35 einen Zwischenraum 36. In diesem Zwischen- raum 36, der über den gesamten Umfang des äußeren Schenkels 32 verläuft, sind eine Mehrzahl von Federstäben 37 angeordnet. Diese Federstäbe 37 bewirken im aufgesetzten Zustand der Abdichtvorrichtung 7 auf den Außenrand der Rohr prothese 10 einen Andruck an die Außenseite der Rohrprothese 10.

Aus der Figur 3 ist im Hinblick auf die Gestaltung der Federstäbe 37 die Beson- derheit zu ersehen, dass diese Federstäbe 37 etwa in der Mitte ihrer Längs erstreckung ein Knickgelenk 38 aufweisen. Dieses Knickgelenk 38 bewirkt die Möglichkeit einer Winkellage zwischen dem im wesentlichen parallel zur Außen wandung der Rohrprothese 10 verlaufenden oberen Teil der Dichtmembran 33 und dem unterhalb des Knickgelenkes 38 gelegenen zweiten Bereich der Dicht- membran 33. Durch diese Gestaltung ist die Möglichkeit gegeben, dass der Abstand zwischen den Schenkeln 31 und 32 der U-förmigen Ausnehmung 28 zur Öffnung hin breiter ist als im oberen Bereich. Diese Maßnahme erleichtert das Aufsetzen der Abdichtvorrichtung 7 auf das obere freie Ende der Rohrprothese 10. Ist das Aufsetzen erfolgreich abgeschlossen, wird bedingt durch das Knickgelenk 38 der untere Teil der Dichtmembran 33 an die Außenseite des oberen Randes der Rohrprothese 10 herangeklappt. Dies kann beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Federringes 39 geschehen, wie er bereits in der Darstellung der Figur 1 abgebildet ist.

Die Dichtwirkung der Abdichtvorrichtung 7 kann noch zusätzlich dadurch gestei gert werden, dass an der Innenseite der Dichtmembran 33 ein vorstehender Druckwulst 40 angeordnet wird, der nach Anklappen des unteren Teiles der Dichtmembran 33 an die Außenseite der Rohrprothese 10 zur Anlage kommt und diese in eine korrespondierende Ausnehmung 41 an der Innenseite des gegen überliegenden Schenkels 31 drückt.

Um den Flüssigkeitsdruck innerhalb der Ausnehmung 28 auszugleichen, befindet sich im Bodenbereich dieser Ausnehmung 28 eine oder mehrere Bohrungen 42.

Eine dritte Variante der Abdichtvorrichtung 7 ist in der Figur 4 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist an der der Schmalseite 17 gegenüberliegenden Unterseite keine U-förmige Ausnehmung vorhanden. Stattdessen befindet sich an der äußeren Breitseite des Gehäusekörpers 16 der Abdichtvorrichtung 7 eine Nut 43, die mit einem Formkörper 44 aus elastischem Material gefüllt ist.

Diese Variante der Abdichtvorrichtung 7 wird dann eingesetzt, wenn eine Über prüfung einer Aortenklappe vorgenommen werden soll und keine Rohrprothese 10 wie in den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen vorhanden ist.

Die Aortenwandung 26 wird bei diesem Ausführungsbeispiel über das freie untere Ende des Gehäusekörpers 16 herübergestülpt, so dass sie im Bereich der Nut 43 an den darin angeordneten Formkörper 44 zur Anlage kommt. Ist dies geschehen, so wird wie in den anderen Ausführungsbeispielen oben beschrieben, ein Feder ring 39 an der Außenseite der Aortenwandung 26 zur Anlage gebracht, der die Aortenwandung 26 gegen den Formkörper 44 drückt.

Wie aus der Figur 4 schematisch dargestellt, drückt der Federring 39 die Aorten wandung 26 aufgrund der elastischen Eigenschaften des Formkörpers 24 in diesen ein, so dass eine Abdichtung des oberen Endes der Aortenwandung 26 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung herbeigeführt wird. Anschließend kann über das an der Abdichtvorrichtung 7 mittels der Fixiervorrichtung festgelegten Gehäuse der Bereich zwischen Aortenklappe 1 1 und Unterseite des Innen formteiles 2 des Gehäuses 1 befindliche Zwischenraum mit Kontrollflüssigkeit beaufschlagt werden, so dass durch die Druckmesssensoren 12 und das optische Sensorelement 13 die Funktion der Aortenklappe 1 1 visuell und messtechnisch überprüft werden kann.

Bezugszeichenliste:

1 Gehäuse

2 Innenformteil

3 Außenformteil

4 Durchflusskanal

5 Eingangsöffnung

6 Auslassöffnung

7 Abdichtvorrichtung

8 Unterseite

9 Oberseite

10 Rohrprothese

11 Aortenklappe

12 optisches Sensorelement

13 Druckmesssensor

14 Aufnahmeöffnung (optisches Sensorelement)

15 Messfläche (Druckmesssensor)

16 Gehäusekörper

17 Schmalseite

18 Diffusorfläche

19 Oberseite

20 Steg

21 Anschlussstutzen

22 Kragen

23 Ringkanalabschnitt

24 Ausnehmung 5 Aderanschluß

26 Aortenwandung

27 Vorsprung

28 Ausnehmung

29 Äußerer Schenkel

30 Teilbereich

31 Schenkel

32 Schenkel

33 Dichtmembran

34 Wand

35 Wand

36 Zwischenraum

37 Federstab

38 Knickgelenk

39 Federung

40 Druckwulst

41 Ausnehmung

42 Bohrung

43 Nut

44 Formkörper