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Title:
DEVICE FOR TRANSFERRING A BAND-SHAPED WEFT MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/015173
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for transferring a preferably band-shaped weft material (6) from a feed unit to an insertion element (4) of a weaving machine, comprising a clamping device (5) for clamping a free end (E) of the weft material (6). The clamping device (6) can be moved substantially in the direction (BR) of motion of the insertion element (4) between at least two different operating positions. The device (1) contains a drive (8) for moving the clamping device (5). In a method for transferring a preferably band-shaped weft material (6) from a coil or a feed unit to an insertion element (4) of a weaving machine, a free end (E) of the weft material (6) is clamped in a clamping device (5), the free end (E) is transferred to the insertion element (4), then the clamping device (5) is opened, and the weft material is inserted. The clamping device (5) is moved substantially in the direction of motion of the insertion element (4) between at least two different operating positions by means of a drive (8).

Inventors:
LAUKAMP THOMAS (DE)
MUELLER HERBERT (US)
Application Number:
PCT/DE2010/000776
Publication Date:
February 10, 2011
Filing Date:
July 06, 2010
Export Citation:
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Assignee:
DORNIER GMBH LINDAUER (DE)
LAUKAMP THOMAS (DE)
MUELLER HERBERT (US)
International Classes:
D03D47/38; D03D47/12
Domestic Patent References:
WO2008009332A12008-01-24
WO2008009332A12008-01-24
WO2006075961A12006-07-20
Foreign References:
DE528345C1931-06-27
DE553886C1932-07-01
US6026865A2000-02-22
EP0863237A11998-09-09
EP0240075A21987-10-07
EP0240075B11992-09-16
US5455107A1995-10-03
DE528345C1931-06-27
DE553886C1932-07-01
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung (1) zum Übergeben eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials (6) von einer Zuführeinheit an ein Eintragselement (4) einer Webmaschine mit einer Klemmvorrichtung (5) zum Klemmen eines freien Endes (E) des Schussmaterials (6), wobei die Klemmvorrichtung (5) im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements (4) zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betriebspositionen verfahrbar ist und die Vorrichtung (1) einen Antrieb (8) zum Verfahren der Klemmvorrichtung (5) beinhaltet, wobei die Klemmvorrichtung (5) mittels einer Schwenkeinheit (2) verfahrbar ist, welche wenigstens einen Schwenkarm (3) umfasst und von dem Antrieb (8) antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinheit (2) zwei parallele Schwenkarme (3) umfasst, welche durch ein Koppelelement (9) verbunden sind, wobei die Klemmvorrichtung (5) an dem Koppelelement (9) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Klemmvorrichtung (5) zwischen einer Übergabeposition in Bewegungslinie des Eintragselements (4) und einer Parkposition außerhalb der Bewegungslinie des Eintragselements (4) verfahrbar ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zum Zustellen eines zweiten Schussmaterials (6') eine zweite Schwenkeinheit (2') mit einer zweiten Klemmvorrichtung (5') umfasst und die Klemmvorrichtungen (5, 5') wahlweise zwischen ihrer individuellen Parkposition und einer gemeinsamen Übergabeposition verfahrbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (5) aus der Übergabepositi- on in Bewegungslinie des Eintragselements (4) in eine Zustellposition in Bewegungslinie des Eintragselements (4) verfahrbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (5) aus der Übergabeposition oder der Zustellposition in eine Schnittposition in Bewegungslinie des Eintragselements (4) verfahrbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Zustellposition und/oder der Schnittposition frei einstellbar ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8) durch einen unabhängigen elekro- motorischen Antrieb gebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufbringen einer Zugkraft auf das Schussmaterial (6) die Schwenkeinheit(en) (2) mit der Klemmvorrichtung (5) reversibel antreibbar ist/sind.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (5) pneumatisch betätigbar ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (5) als Parallelgreifer mit zwei beweglichen Klemmbacken (14) ausgebildet ist.

11. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken (14) im Bereich der Klemmflächen (15) einen in Richtung der Breite des Schussmaterials gekrümmten Querschnitt aufweisen.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Klemmvorrichtung (5) an die Form des Eintragselements (4) angepasst ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Sensor (13) umfasst, welcher die Anwesenheit eines Schussmaterials (6) und/oder die Position des freien Endes (E) des Schussmaterials (6) detektiert.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) Führungsmittel, vorzugsweise Führungsbolzen (11), für das Schussmaterial (6) umfasst.

15. Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Zustellen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials (6) nach einem der Ansprüche 1-13.

16. Webmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass an der Webmaschine eine in Kettrichtung verfahrbare Rotationsschere als Schneidvorrichtung (12) für das Schussmaterial (6) angeordnet ist.

17. Webmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (12) eine feststehende Gegenklinge aufweist.

18. Webmaschine nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsschere in Kettrichtung über ein Kurvenscheibenge- triebe durch den Hauptantrieb der Webmaschine verfahrbar ist.

19. Webmaschine nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsschere durch einen unabhängigen elektromotorischen Antrieb verfahrbar ist.

20. Verfahren zum Übergeben eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials (6) von einer Zuführeinheit an ein Eintragselement (4) einer Webmaschine, bei welchem ein freies Ende (E) des Schussmaterials (6) in einer Klemmvorrichtung (5) geklemmt wird, das freie Ende (E) des Schussmaterials (6) an das Eintragselement (4) übergeben wird und anschließend die Klemmvorrichtung (5) geöffnet wird und das Schussmaterial (6) eingetragen wird, wobei die Klemmvorrichtung (5) mittels eines Antriebs (8) im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements (4) zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betriebspositionen verfahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintragen des Schussmaterials (6) die Klemmvorrichtung (5) zum Klemmen des eingetragenen Schussmaterials (6) geschlossen wird und das eingetragene Schussmaterial (6) mittels des Antriebs (8) mit einer Zugkraft beaufschlagt wird.

21. Verfahren nach Anspruch 20 dadurch gekennzeichnet, dass die

Klemmvorrichtung (5) aus einer Übergabeposition in eine Zustellposition verfahren wird, in welcher das Schussmaterial (6) dem Eintragselement (4) übergeben wird, und anschließend die Klemmvorrichtung (5) geöffnet wird und das Schussmaterial (6) eingetragen wird.

22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintragen des Schussmaterials (6) die Klemmvorrichtung (5) zum Klemmen des eingetragenen Schussmaterials (6) geschlossen wird und das eingetragene Schussmaterial (6) mit dem Bindepunkt in Kontakt gebracht wird, wobei das eingetragene Schussmaterial (6) mittels des Antriebs (8) mit einer Zugkraft beauf- schlagt wird.

23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach dem Eintragen des Schussmaterials (6) die Klemmvorrichtung (5) in eine Schnittposition verfahren wird und nach beendetem Schusseintrag das eingetragene Schussmaterial (6) abgeschnitten wird.

24. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schneidvorgangs die Klemmvorrichtung

(5) geschlossen ist und das eingetragene Schussmaterial (6) mittels des Antriebs (8) mit einer Zugkraft beaufschlagt wird.

25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schussmaterialen (6,6') dem Eintragselement (4) zugestellt werden, wobei die Vorrichtung (1) eine erste und eine zweite Klemmvorrichtung (5, 5') umfasst, welche wahlweise aus einer Parkposition außerhalb der Bewegungslinie des Eintragselements (4) in eine gemeinsame Übergabe- und/oder Zustellposition in Bewegungslinie des Eintragselements (4) verfahren werden.

26. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintragen und Schneiden eines ersten Schussmaterials (6) die geschlossene erste Klemmvorrichtung (5) in ihre Parkposition verfahren wird und die geschlossene zweite Klemmvorrichtung (5') aus ihrer Parkposition in die gemeinsame Übergabeposition verfahren wird.

27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schusseintrags das Schussmaterial

(6) im Wesentlichen frei zwischen der Zuführeinheit und dem Ein- tragselement (4) verläuft.

28. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das während der Übergabe des Schussmaterials (6) an das Eintragselement (4) das frei überstehende Ende (E) des Schussmaterials (6) mittels der Klemmvorrichtung (5) versteift wird.

29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwesenheit eines Schussmaterials (6) und/oder die Position des freien Endes des Schussmaterials (6) durch einen Sensor (13) überwacht wird.

30. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen einer vorbestimmbaren Position des freien Endes (E) des Schussmaterials (6) die Klemmvorrichtung (5) geschlossen wird.

Description:
Vorrichtung zum Übergeben eines bandförmigen Schussmaterials

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Übergeben eines bandförmigen Schussmaterials von einer Zuführeinheit an ein Eintragselement einer Webmaschine. Die Vorrichtung beinhaltet eine Klemmvorrichtung zum Klemmen eines freien Endes des Schussmaterials.

Bei Webmaschinen sind im Stand der Technik verschiedene Vorrichtungen bekannt geworden, um ein Schussmaterial einem Eintragselement, beispielsweise einem Greifer einer Greiferwebmaschine, zu übergeben.

Bei der WO 2008/009332 A1 sind zur Schussfadenwahl nadeiförmige Stangen mit Ösen vorgesehen, durch welche jeweils das Schussgarn geführt wird und welche je nach gewähltem Schussgarn aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition bringbar sind. Der ausgewählte Schussfaden wird dann von einem bewegbaren Zubringer in eine Übernahmeposition für den Greifer gebracht.

Die EP 0 240 075 B1 beschreibt eine Vorrichtung mit einem Schussfaden- wählapparat, bei welchem eine bewegbare Schussfadenklemme für jeden Schussfaden vorgesehen ist. Der Schussfaden wird durch eine Schwenkbewegung der Schussfadenklemme in einer Ebene senkrecht zur Zuführrichtung bzw. zur Schusseintragsrichtung jeweils in eine Übergabeposition für den Greifer verbracht. Die Schussgarne werden hierbei mehrfach in verschiedene Richtungen umgelenkt und schließlich dem Eintragselement derart vorgelegt, dass es dieses in einem Winkel kreuzt und hierdurch in die Klemmvorrichtung des Eintragselements eingebracht werden kann. Derartige Vorrichtungen sind für bandförmige Schussmaterialien nicht geeignet, da die Umlenkungen zu Beschädigungen der Schussbänder führen würden. Die US 5,455,107 zeigt eine Vorrichtung zum Zustellen eines Schussmaterials, welche auch für bandförmige Schussmaterialien geeignet sein soll. Das freie Ende des Schussmaterials wird hier in einer fest an der Webmaschine angeordneten Klemme geklemmt. Um das Schussmaterial dem Eintragselement zuzustellen, ist ein in Kettrichtung entlang der Warenkante bewegbarer Zubringer vorgesehen. Das Schussmaterial wird ebenso wie bei den oben beschriebenen Vorrichtungen dem Eintragselement in einem Winkel vorgelegt, so dass es insbesondere bei Verstärkungsfasern enthaltenden Schussbändern zu Beschädigungen kommen kann.

Die WO 2006/075961 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Zustellen eines bandförmigen Schussmaterials, bei welchem das Schussmaterial durch eine Fördereinheit mit einem Walzenpaar in einen Zuführkanal gefördert wird, wo es von einer Klemmvorrichtung geklemmt wird. Zum Zustellen des Schussmaterials in das Eintragselement wird die Klemmvorrichtung geöffnet und mittels der Fördereinheit das Schussmaterial in Richtung des Greifers positioniert, welcher das bandförmige Schussmaterial direkt an seinem vorderen Ende erfasst. Das Schussmaterial kann dem Greifer hierdurch im Wesentlichen ohne Umlenkung zugestellt werden. Durch die Relativbewegung des bandförmigen Schussmaterials zwischen den Walzen kann es jedoch zu Beschädigungen des Schussmaterials kommen.

Die DE 528 345 sowie die DE 5 53 886 zeigen Vorrichtungen zur Übergabe eine Schussfadens an einen Greiferwebschützen, die jedoch großen Bauraum beanspruchen und die mit aufwendigen Mitteln mechanisch angetrieben werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Zustellen eines Schussmaterials zu schaffen, welche auch für ein bandförmiges Schussmaterial geeignet ist und hierbei die Gefahr von Beschädigungen des bandförmigen Schussmaterials vermindert. Weiterhin soll ein entsprechendes Verfahren zum Zustellen eines Schussmaterials vorgeschlagen werden. Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.

Eine Vorrichtung zum Übergeben eines bandförmigen Schussmaterials von einer Zuführeinheit an ein Eintragselement einer Webmaschine weist eine Klemmvorrichtung zum Klemmen des freien Endes des Schussmaterials auf. Die Zuführeinheit kann hierbei eine angetriebene Spule sein, welche das füreinen Schusseintrag benötigte Schussmaterial abwickelt, oder es kann ein Feeder als Zuführeinheit vorgesehen sein, welcher jeweils die für den

Schusseintrag benötigte Menge an Bandmaterial von der Spule abwickelt. Die Zuführeinheit kann auch durch einen Speicher gebildet sein, aus welchem das Schussmaterial dann in die Vorrichtung zum Übergeben des Schussmaterials läuft.

Es ist vorgesehen, dass die Klemmvorrichtung im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements zwischen wenigsten zwei verschiedenen Betriebspositionen verfahrbar ist und die Vorrichtung einen Antrieb zum ~ Verfahren der Klemmvorrichtung beinhaltet. Durch die Bewegung der

Klemmvorrichtung lediglich in Schussrichtung bzw. in Bewegungsrichtung des Eintragselements nimmt das Band von der Zuführeinheit bis zu seiner Übergabe an das Eintragselement einen weitgehend gestreckten, verdrehungsfreien und umlenkungsfreien Verlauf ein. Scherkräfte, welche das Band beschädigen könnten, treten hierdurch nicht auf. Es findet in Richtung der Breitenausdehnung des bandförmigen Schussmaterials keine Umlenkung statt. Ist die Klemmvorrichtung in Verlängerung der Bewegungslinie des Eintragselements verfahrbar, so können mittels der Vorrichtung verschiedene Zustellbewegungen durchgeführt werden, wobei keine Umlenkung in Richtung der Breitenausdehnung eines bandförmigen Schussmaterials erfolgt. Es können somit auch Bandmaterialien mit Verstärkungsfasern ohne Beschädigungen zugestellt werden. Bei einem entsprechenden Verfahren zum Übergeben eines bandförmigen Schussmaterials wird ein freies Ende des Schussmaterials in einer Klemmvorrichtung geklemmt. Das freie Ende wird an das Eintragselement übergeben und anschließend die Klemmvorrichtung geöffnet und das Schussmaterial eingetragen. Die Klemmvorrichtung wird mittels eines Antriebes im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betriebspositionen verfahren.

Die Klemmvorrichtung kann beispielsweise mittels eines Linearantriebes zwischen einer Übergabeposition und einer Zustellposition in Bewegungslinie des Eintragselements verfahrbar sein, wie im Folgenden noch näher beschrieben wird. Die Klemmvorrichtung kann jedoch auch mittels einer Rotationsbewegung verfahren werden. Da hierbei nur ein kleiner Bereich der vollständigen Rotation genutzt wird, erfolgt die Bewegung der Klemmvorrichtung dennoch im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements. Die Klemmvorrichtung ist mittels einer Schwenkeinheit verfahrbar, welche wenigstens einen Schwenkarm umfasst und von dem Antrieb antreibbar ist.

Erfindungsgemäß umfasst die Schwenkeinheit zwei parallele Schwenkarme, welche durch ein Koppelelement verbunden sind. Die Klemmvorrichtung ist an dem Koppelelement angeordnet und hierdurch im Wesentlichen in Schussrichtung bzw. in einer Ebene parallel zur Schussrichtung gehalten, so dass das zuzuführende Schussmaterial stets einen weitgehend gestreckten, umlenkungsfreien Verlauf einnimmt.

In einer ersten Ausführung der Erfindung ist die Klemmvorrichtung zwischen einer Übergabeposition in Verlängerung der Bewegungslinie des Eintragselements und einer Parkposition außerhalb der Bewegungslinie des Eintragselements verfahrbar. In Übergabeposition kann hierbei durch Öffnen und Schließen der Klemmvorrichtung das bandförmige Schussmaterial dem Eintragselement zugestellt werden, während in Parkposition ein Wechsel der Vorlagespule des Schussmaterials und andere Wartungsarbeiten durchgeführt werden können. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung zum Zustellen eines zweiten Schussmaterials eine zweite Schwenkeinheit mit einer zweiten Klemmvorrichtung umfasst und die

Klemmvorrichtungen wahlweise zwischen ihrer individuellen Parkposition und einer gemeinsamen Übergabeposition verfahrbar sind. Hierdurch ist es möglich, frei wählbar zwei verschiedene Schussmaterialien zuzustellen, um eine bestimmte Musterung zu erzielen oder auch einen Wechsel der Vorlagespule ohne einen Stop der Webmaschine zu ermöglichen. Um ein zweites

Schussmaterial dem Eintragselement zuzuführen, wird vorteilhafterweise nach dem Eintragen und Schneiden eines ersten Schussmaterials die geschlossene erste Klemmvorrichtung in ihre Parkposition verfahren und die geschlossene zweite Klemmvorrichtung aus ihrer Parkposition in die gemeinsame Übergabeposition verfahren. Hierdurch kann auch nach einem Wechsel des vorzulegenden Schussmaterials das Schussmaterial dem Eintragselement an einer definierten Übergabeposition zur Verfügung gestellt werden.

Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Klemmvorrichtung aus der Übergabeposition in Bewegungslinie des Eintragselements in eine Zustellposition in Bewegungslinie des Eintragselements verfahrbar ist. Das Schussmaterial kann hierdurch in Zustellposition aktiv in die geöffnete Klemme des Eintragselements zugestellt werden. Anschließend wird die Klemmvorrichtung geöffnet und das Schussmaterial eingetragen.

Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass während oder nach dem Eintragen des Schussmaterials die Klemmvorrichtung aus der Übergabeposition oder der Zustellposition in eine Schnittposition in Bewegungslinie des Eintragselements verfahren wird und nach beendetem Schusseintrag das eingetragene Schussmaterial abgeschnitten wird. Hierdurch ist es möglich, die Länge des überstehenden, freien Endes, welches von dem Greifer auf die andere Warenseite transportiert wird und dort als Abfall anfällt, auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Lage der Zustellposition und/oder der Schnittposition frei einstellbar ist. Die Länge des überstehenden freien Endes kann hierdurch so eingestellt werden, dass das freie Ende einerseits gerade noch durch den Greifer erfasst werden kann und andererseits nach dem Schusseintrag kaum über die gegenüberliegende Warenkante hinaussteht. Die Menge des als Abfall anfallenden Schussmaterials kann hierdurch weiter reduziert werden.

Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Antrieb durch einen unabhängigen elektromotorischen Antrieb, z.B. einen Servomotor gebildet ist. Dies ermöglicht eine freie Wahl des einzutragenden Schussmaterials und die Überführung der Klemmvorrichtung in die verschiedenen Positionen unabhängig von dem Antrieb der Webmaschine. Es ist jedoch auch möglich, den Antrieb der Klemmvorrichtung bzw. der Schwenkeinheit durch den Hauptantrieb der Webmaschine zu realisieren.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zum Aufbringen einer Zugkraft auf das Schussmaterial die Schwenkeinheit mit der Klemmvorrichtung reversibel antreibbar ist. Hierdurch kann das eingetragene Schussmaterial bei geschlossener Klemmvorrichtung mittels des Antriebs mit einer Zugkraft beaufschlagt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintragen des Schussmaterials die Klemmvorrichtung zum Klemmen des eingetragenen Schussmaterials geschlossen und das Schussmaterial mit einer Zugkraft beaufschlagt wird. Das Schussmaterial wird somit unter Spannung gehalten, während es an den Bindepunkt verbracht wird, so dass Beschädigungen des Schussmaterials vermieden werden. Ebenso kann das Schussmaterial zum Schneiden nach dem Schusseintrag unter Spannung gehalten werden.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Klemmvorrichtung als Parallelgreifer mit zwei beweglichen Klemmbacken ausgebil- det. Da sich beim Öffnen der Klemmvorrichtung beide Klemmbacken von dem Schussmaterial entfernen, verläuft während des Schusseintrages das Schussmaterial im Wesentlichen frei zwischen der Zuführeinheit und dem Eintragselement. Es ist somit ein freier Schusseintrag möglich, bei welchem nur wenige Reibstellen für das Schussmaterial mehr vorliegen. Auch dies trägt dazu bei, Beschädigungen des Schussmaterials zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Klemmvorrichtung pneumatisch betätigbar, da Druckluft ohnehin an der Maschine verfügbar ist.

Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Klemmbacken im Bereich der Klemmflächen einen halbrunden oder in anderer Weise in Richtung der Breite des Schussmaterials gekrümmten Querschnitt aufweisen. Das Schussmaterial wird hierbei durch die Klemmenform in Bezug auf seine Querrichtung leicht verformt, so dass während der Übergabe das frei überstehende Ende durch die Klemme der Klemmvorrichtung versteift wird. Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art bieten vor allem Vorteile bei der Verarbeitung von bandförmigem Schussmaterial im Breitenbereich von 1 mm bis 50 mm.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Form der Klemmvorrichtung an die Form des Eintragselements angepasst ist. Das Eintragselement kann hierdurch zur Übergabe des Schussmaterials sehr nahe an die Klemmvorrichtung heranfahren.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung einen Sensor umfasst, welcher die Anwesenheit eines Schussmaterials und/oder die Position des freien Endes des Schussmaterials detektiert. Ein derartiger Sensor kann beispielsweise im Bereich der Übergabeposition angeordnet sein, um bei einem Wechsel der Vorlagespule durch einen Bediener das Einfädeln des Schussmaterials in die Klemmvorrichtung zu erleichtern. Vorzugsweise wird dann nach Erreichen einer vorbestimmbaren Position des freien Endes des Schussmaterials die Klemmvorrichtung automatisch geschlossen, so dass die Vorrichtung wieder für den Schusseintrag zur Verfügung steht. Ebenso kann durch einen Sensor das Auslaufen eines Schussmaterials registriert und eine Fehlermeldung ausgegeben werden, der Wechsel auf das andere Schussmaterial durchgeführt werden oder aber die Webmaschine gestoppt werden.

Daneben ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung Führungsmittel, vorzugsweise Führungsbolzen, für das Schussmaterial umfasst. Insbesondere während des Verfahrens der Klemmvorrichtung kann das Schussmaterial innerhalb der Vorrichtung stets in gestrecktem Zustand gehalten werden. Aufgrund der Anordnung der Führungsbolzen und der Klemmen verläuft das Schussmaterial im Wesentlichen frei, das heißt ohne oder mit nur geringer Umlenkung zwischen der Zuführeinheit und dem Eintragselement.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn an der Webmaschine eine in Kettrichtung verfahrbare Rotationsschere als Schneidvorrichtung für das Schussmaterial angeordnet ist. Durch die Ausbildung der Schneidvorrichtung als Rotationsschere kann ein Verklemmen des Schussmaterials in der Schneidvorrichtung vermieden werden, so dass diese insbesondere für bandförmige Schussmaterialien geeignet ist. Durch das Verfahren der Rotationsschere in Kettrichtung während des Schneidvorganges können bandförmige Materialien besonders sicher geschnitten werden. Vorzugsweise weist die Schneidvorrichtung eine feststehende Gegenklinge auf, welche an der Webmaschine angebracht ist.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Rotationsschere über ein Kurvenscheibengetriebe durch den Hauptantrieb der Webmaschine antreibbar, um in Kettrichtung verfahren zu werden. Ebenso kann es jedoch vorteilhaft sein, wenn die Rotationsschere durch einen Servomotor verfahren wird, da Zeitpunkt und Dauer des Schneidvorgangs unabhängig vom Antrieb der Webmaschine frei einstellbar sind. Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 Vorrichtung gemäß Stand der Technik/nit einer Schwenkeinheit mit einem Schwenkarm in einer Prinzipdarstellung

Figur 2 eine erste Ausführung der Erfindung mit einer Schwenkeinheit mit zwei Schwenkarmen in Übergabeposition,

Figur 3 die Vorrichtung der Figur 2 in Übergabeposition während des

Schusseintrages,

Figur 4 die Vorrichtung der Figur 2 in Schnittposition,

Figur 5 eine weitere Ausführung der Erfindung mit zwei Schwenkeinheiten und

Figur 6 eine schematische Darstellung einer Klemmvorrichtung.

Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 gemäß Stand der Technik zum Übergeben eines bandförmigen Schussmaterials 6 mit einer Schwenkeinheit 2 mit nur einem Schwenkarm 3. Die Vorrichtung 1 übergibt das Schussmaterial 6 von einer hier nicht dargestellten Zuführeinheit an das Eintragselement 4 einer Webmaschine. Die Zuführeinheit kann durch eine Vorlagespule, einen Speicher oder auch ein Vorspulgerät bzw. einen Feeder gebildet sein, welcher die jeweils benötigte Länge des Schussmaterials von der Spule abwickelt und zur Verfügung stellt. Das Eintragselement 4 ist vorliegend als Greifer einer Greiferwebmaschine ausgebildet, ebenso kann jedoch auch mittels Projektilen oder anderen Eintragselementen eingetragen werden. Die Vorrichtung 1 beinhaltet eine Klemmvorrichtung 5, welche das Schussmaterial 6 nach erfolgtem Schusseintrag und Schneiden klemmt und bereit hält, um es anschließend erneut dem Eintragselement 4 vorzulegen. Das Eintragselement 4 übernimmt das freie Ende E des Schussmaterials 6 an der vorrichtungssei- tigen Warenkante 7 von der Vorrichtung 1 und verbringt es an die gegenüberliegende Warenkante (nicht dargestellt). Anschließend wird das eingetragene Schussmaterial 6 an der vorrichtungsseitigen Warenkante abgeschnitten, so dass erneut ein freies Ende E für den nächsten Schusseintrag zur Verfügung steht.

Es ist vorgesehen, dass die Klemmvorrichtung 5 zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betriebspositionen, wie hier gestrichelt angedeutet, verfahrbar ist. Die Bewegung der Klemmvorrichtung erfolgt hierbei im Wesentlichen in Bewegungsrichtung BR des Eintragselements 4 und somit in Schussrichtung. Zum Verfahren der Klemmvorrichtung 5 ist ein Antrieb 8 vorgesehen.

Nach der in Figur 1 gezeigten Ausführung einer Vorrichtung befindet sich die Klemmvorrichtung 5 zunächst in der Übergabeposition (durchgezogene Linien) und ist aus dieser im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Eintragselements in eine Zustellposition (gestrichelte Linien) verfahrbar. Das Schussmaterial 6 wird somit durch eine Schwenkbewegung der Schwenkeinheit 2 bzw. der Klemmvorrichtung 5 in die geöffnete Klemme 10 des Eintragselements 4 zugestellt. Die Schwenkeinheit umfasst hierzu einen durch den Antrieb 8 angetriebenen Schwenkarm 3, an welchem die Klemmvorrichtung 5 angeordnet ist. Da zum Verfahren der Klemmvorrichtung 5 lediglich ein kleiner Teil der Kreisbewegung genutzt wird, erfolgt das Verfahren der Klemmvorrichtung 5 weitgehend in Schussrichtung, so dass keine wesentliche Umlenkung des Schussmaterials 6 erfolgt.

Nach einer nicht gezeigten Abwandlung kann die Klemmvorrichtung 5 aber auch an einem Koppelelement 9 ähnlich dem in Figur 2 gezeigten angeordnet sein. Das Koppelelement 9 ist an seinem einen Ende drehbar mit dem Schwenkarm 3 verbunden und an seinem anderen Ende linear verschieblich in der Vorrichtung 1 gelagert, so dass die Klemmvorrichtung 5 selbst ebenfalls rein linear verfahren wird. Nach erfolgtem Schusseintrag wird das bandförmige Schussmaterial 6 nach der gezeigten Ausführung der Erfindung in der Zustellposition (gestrichelte Darstellung) geschnitten und anschließend durch ein Zurückschwenken der Schwenkeinheit 2 wieder in die Übergabeposition (durchgezogene Linien) verbracht.

Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Ausführungsform der Vorrichtung, bei welcher die Schwenkeinheit 2 zwei parallele Schwenkarme 3 umfasst, welche durch ein Koppelelement 9 verbunden sind. Die Klemmvorrichtung 5 ist hierbei an dem Koppelelement 9 angeordnet und hier wiederum in einer Übergabeposition (durchgezogene Linien) für das Schussmaterial gezeigt. Das Eintragselement 4 fährt hierbei mit geöffneter Klemme 10 auf das ihm dargebotene freie Ende E zu, so dass keine Bewegung der Schwenkeinheit 2 in eine Zustellposition erforderlich ist. Der Greifer muss hierzu gegebenenfalls etwas weiter seitlich aus dem Fach herausfahren. Die Klemmvorrichtung 5 ist aus der gezeigten Übergabeposition in eine Parkposition (gestrichelte Linien), welche sich außerhalb der Bewegungslinie des Eintragselements 4 befindet, verfahrbar. In dieser Parkposition können beispielsweise Wartungsarbeiten wie Spulenwechsel durch einen Bediener durchgeführt werden. Weiterhin ist es möglich, eine zweite Schwenkeinheit 2' zuzustellen, wenn sich die erste Schwenkeinheit 2 in Parkposition befindet, wie in Figur 5 noch näher erläutert werden wird. Das Schussmaterial 6 ist nach vorliegender Darstellung zwischen zwei Führungsbolzen 11 geführt, so dass es stets einen gestreckten und verdrehungsfreien Verlauf einnimmt.

Die Vorrichtung 1 sowie die Zuführeinheit und gegebenenfalls weitere Handlingseinrichtungen für das Schussmaterial 6 sind vorzugsweise fluchtend zueinander angeordnet, so dass das Schussmaterial 6 von der Zuführeinheit bis zum Eintragselement 4 im Wesentlichen geradlinig ohne Umlenkelemente oder Reibstellen verläuft. Die Klemmvorrichtung 5 ist vorzugsweise als Parallelgreifer mit zwei beweglichen Klemmbacken ausgebildet, so dass nach Öffnen der Klemmvorrichtung 5 auch hier keine Reibstellen für das Schussband vorliegen und ein freier Schusseintrag möglich ist. Die Klemmvorrich- tung 5 kann beispielsweise pneumatisch betätigbar sein, so dass diese in einfacher Weise unabhängig von einem Antrieb 8 der Vorrichtung 1 betätigbar ist. Da keine Relativbewegung zwischen dem Schussmaterial 6 und der Vorrichtung 1 stattfindet, ist die Vorrichtung 1 auch zum Zustellen empfindlicher Materialien mit geringerer Schiebefestigkeit sowie für faserverstärkte Bänder geeignet. Beschädigungen des Schussmaterials 6 können hierbei vermieden werden.

Im Folgenden sollen nun anhand der Figuren 2-4 die Funktionsweise der Vorrichtung 1 und das entsprechende Verfahren zum Zustellen des Schussmaterials 6 näher erläutert werden.

In der in Figur 2 gezeigten Darstellung befindet sich die Klemmvorrichtung 5 in der Übergabeposition (durchgezogene Linien) für das Eintragselement 4, wobei die Klemmvorrichtung 5 geschlossen ist und dem Eintragselement 4 das freie Ende E des Schussmaterials 6 darbietet. Das Eintragselement 4 kann nun zur Übergabe wie beschrieben entweder mit geöffneter Klemme 10 auf das stehende freie Ende E zufahren, oder die Klemmvorrichtung 5 kann das freie Ende E ähnlich wie in Figur 1 beschrieben mittels einer Zustellbewegung in Richtung des Eintragselements 4 zustellen. Nach erfolgter Übergabe des freien Endes E in die Klemme 10 des Eintragselements 4 wird die Klemme 10 durch ein entsprechendes Steuermittel, beispielsweise eine Steuerschiene der Webmaschine, geschlossen. Zugleich wird die Klemmvorrichtung 5 geöffnet, so dass im Anschluss ein Schusseintrag ermöglicht wird.

Figur 3 zeigt die Vorrichtung 1 , bei welcher sich die Klemmvorrichtung 5 noch immer in Übergabeposition befindet, nunmehr jedoch geöffnet ist. Das Eintragselement 4 trägt unterdessen das Schussmaterial 6, welches nun frei zwischen der Zuführeinheit und der Klemmvorrichtung 5 verläuft, in das geöffnete Webfach ein. Wird das Schussmaterial 6 durch einen Feeder bzw. ein Vorspulgerät zugeführt, so ist es möglich, das Schussmaterial 6 während des Schusseintrages mit einer Spannung zu beaufschlagen, so dass keine zusätzliche Bremse für das Schussmaterial erforderlich ist.

Parallel zum Schusseintrag durch das Eintragselement 4 wird die geöffnete Klemmvorrichtung 5 aus der Übergabeposition (Figur 3) in eine Schnittposition verfahren, welche in Figur 4 dargestellt ist. Die Klemmvorrichtung 5 befindet sich somit nahe der dargestellten Warenkante 7. Nachdem die Klemmvorrichtung 5 mittels der Schwenkeinheit 2 in die Schnittposition verfahren ist, wird die Klemmvorrichtung 5 geschlossen. Das Eintragselement 4 ist zwischenzeitlich an der gegenüberliegenden Warenkante angekommen, wobei die Klemme 10 noch immer geschlossen ist. Das Schussmaterial 6 ist somit zwischen der Klemmvorrichtung 5 und der Klemme 10 des Eintragselements 4 aufgespannt. In der in Figur 4 gezeigten Schnittposition wird schließlich das Schussmaterial 6 nahe der Warenkante 7 mittels einer Schneidvorrichtung 12 abgeschnitten. Vorzugsweise wird hierbei während des Schneidvorganges eine Zugkraft auf das eingetragene Schussmaterial 6 aufgebracht. Der Antrieb 8 kann hierzu entgegen der Zustellrichtung mit einem entsprechenden Moment beaufschlagt werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schneidvorrichtung 12 durch eine in Kettrichtung verfahrbare Rotationsschere gebildet ist, welche mit einer feststehenden Gegenklinge zusammenwirkt. Das bandförmige Schussmaterial 6 kann hierdurch besonders zuverlässig und sauber abgetrennt werden, wobei die Gefahr eines Verklemmens des Schussmaterials in der Schneidvorrichtung 12 vermindert ist. Die Rotationsschere weist hierzu eine drehbare Rundklinge auf und kann im einfachsten Fall über ein Getriebe durch den Hauptantrieb der Webmaschine verfahrbar sein. Hierzu kann eine federbelastete Kurvenscheibe oder eine Komplementärkurvenscheibe vorgesehen sein und eine Übersetzung über ein Mehrgelenkgetriebe erfolgen.

Ebenso kann es jedoch vorteilhaft sein, die Rotationsschere durch einen unabhängigen elektromotorischen Antrieb, z.B. einen Servomotor in Kettrich- tung zu verfahren, um den Schnitt unabhängig durchführen zu können. Die Rotationsschere kann hierbei linear verschieblich oder durch eine Schwenkbewegung in Kettrichtung verschieblich angetrieben werden.

Um das eingetragene Schussmaterial 6 mit dem Bindepunkt in Kontakt zu bringen, kann vor dem Schneiden eine Vertuchung durch eine Warenbewegung erfolgen. Hierzu findet bei sich schließendem Webfach eine Warenbewegung in Richtung des stehenden und durch den Antrieb 8 mit einer Zugkraft beaufschlagten Schussmaterials 6 statt, so dass das bandförmige Schussmaterial 6 abgebunden wird. Hierdurch können auch bandförmige Schussmaterialien 6, welche durch einen herkömmlichen Schussanschlag mittels eines Blattes beschädigt würden, verwebt werden, wobei dennoch ein dichtes Gewebe erzielbar ist. Nach dem Abbinden des Schussmaterials 6 wird das Schussmaterial 6 nahe der Warenkante 7 mittels der Schneidvorrichtung 12 wie oben beschrieben abgeschnitten und die Klemme 10 des Eintragselements 4 auf der gegenüberliegenden Warenseite geöffnet.

Zusätzlich kann auch eine angetriebene Verdichtungswalze unterhalb des Vertuchungsbereiches vorgesehen sein, welche die Ware von unten berührt und das Schussmaterial 6 über die gesamte Warenbreite in Richtung des Bindepunktes streicht. Die Verdichtungswalze kann hierzu mit Nocken versehen sein, welche auf die Bindungsart und die seitliche Position der Kettfäden bzw. Kettbänder abgestimmt sind. Hierdurch kann ein sehr enger Abstand der Schussbänder im Gewebe erzielt werden.

Nachdem das Schussmaterial 6 schließlich in der in Figur 4 dargestellten Schnittposition nahe der Warenkante 7 abgeschnitten wurde, wird die

Schwenkeinheit 2 mit der geschlossenen Klemmvorrichtung 5 wieder in die in Figur 2 dargestellte Übergabeposition verfahren, um das nunmehr wieder frei vorliegende Ende E des Schussmaterials 6 erneut dem Eintragselement 4 für den nächsten Schusseintrag vorzulegen. Der Abzug der Ware erfolgt vorzugsweise lediglich durch einen Warenwickler ohne eine gesonderte Einziehwalze. Die Ware läuft hierzu über eine Umlenkwalze, welche die Ware in Richtung des Warenwicklers umlenkt und welche zugleich schwenkbar um einen Drehpunkt angetrieben ist, um die oben beschriebene Warenbewegung für die Vertuchung durchzuführen. Zugleich ist die Umlenkwalze als Messwalze ausgebildet, um die aktuelle Warengeschwindigkeit zu ermitteln. Mit Hilfe des Warengeschwindigkeitssignals wird der Antrieb des Warenwicklers schließlich derart geregelt, dass sich eine definierte Schussdichte ergibt.

Die Lage der Zustellposition sowie der Schnittposition der Klemmvorrichtung 5 sind vorzugsweise frei einstellbar, um in jedem Betriebszustand der Webmaschine das Schussmaterial 6 zuverlässig dem Eintragungselement 4 zustellen zu können und andererseits möglichst wenig Schussmaterial als Abfall auf die gegenüberliegende Warenseite zu bringen. Besonders vorteilhaft ist es daher, wenn während oder nach dem Schusseintrag wie in Figur 4 beschrieben die Schwenkeinheit 2 mit der Klemmvorrichtung 5 in Richtung der Warenkante 7 in Schnittposition verfährt und das Schussmaterial 6 so nahe wie möglich an dessen freiem Ende E klemmt. Das überstehende freie Ende E ist somit sehr kurz, so dass dieses nach Zurückfahren der Klemmvorrichtung 5 in die Übergabeposition von der Klemme 10 des Eintragselements 4 gerade noch erfasst werden kann. Das auf die gegenüberliegende Warenseite als Abfall verbrachte Schussmaterial 6 kann hierdurch minimiert werden. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Lage der Übergabeposition bzw. gegebenenfalls der Zustellposition frei einstellbar ist, da während der Einstellung der Webmaschine in Kriechgang stets andere Verhältnisse vorliegen als bei Betriebsdrehzahl. Ist der Antrieb 8 der Vorrichtung 1 durch einen unabhängigen Antrieb 8 wie beispielsweise einen Servomotor gebildet, kann die Klemmvorrichtung 5 in beliebiger Weise aus der Übergabeposition in die Zustellposition sowie die Schnittposition verfahren werden. Insbesondere wenn, wie in den Figuren 2-4 gezeigt, nur ein einziges Schussmaterial 6 zugeführt wird, ist es jedoch ebenso möglich, die genannten Bewegungsabläufe über eine ent- sprechendes Getriebe durch den Hauptantrieb der Webmaschine zu realisieren.

Figur 5 zeigt eine weitere Ausführung der Erfindung, bei welcher die Vorrichtung 1 eine zweite Schwenkeinheit 2' beinhaltet, mittels welcher ein zweites Schussmaterial 6' dem Eintragselement 4 zugestellt werden kann. Hierdurch ist es möglich, mittels der Vorrichtung 1 zwei verschiedene Schussmaterialien zuzustellen und hierdurch verschiedenste Musterungen im Gewebe zu erzielen. Da bei bandförmigen Schussmaterialien 6 die Vorlagespulen eine vergleichsweise kurze Lauflänge aufweisen, kann mittels der in Figur 5 gezeigten Vorrichtung 1 jedoch auch ein Spulenwechsel bei laufendem Maschinenbetrieb stattfinden. In der gezeigten Darstellung befindet sich die Schwenkeinheit 2' mit der Klemmvorrichtung 5' in der Übergabeposition und steht für den Eintrag zur Verfügung, während die Schwenkeinheit 2 mit der Klemmvorrichtung 5 mit dem geklemmten Schussmaterial 6 sich in einer Parkposition befindet. Das Schussmaterial 6 liegt auch in Parkposition und während des Verfahrens weitgehend verdrehungs- und umlenkungsfrei und im Wesentlichen in gestrecktem Zustand vor, so dass keine Beschädigungen an dem Schussmaterial 6 zu befürchten sind.

Figur 5 zeigt die Übergabe des Schussmaterials 6' entsprechend der Darstellung der Figur 2, wobei das Eintragselement 4 mit geöffneter Klemmvorrichtung 5 auf das freie Ende E zufährt. Ebenso kann jedoch auch wie in Fig. 1 beschrieben das freie Ende E mittels einer Schwenkbewegung der

Schwenkeinheit 2 in eine Zustellposition in die bereits geöffnete Klemme 10 des Eintragselements 4 zugestellt werden. Nach erfolgtem Schusseintrag, welcher entsprechend dem oben beschriebenen (vgl. Figur 2-4) erfolgt, wird nach dem Schneiden des Schussmaterials 6' die Schwenkeinheit 2' bei geschlossener Klemmvorrichtung 5' aus der Schnittposition in ihre gestrichelt dargestellte Parkposition verfahren, so dass im Anschluss daran die

Schwenkeinheit 2 mit geschlossener Klemmvorrichtung 5 und geklemmtem Schussmaterial 6 in die Übergabeposition verfahren werden kann, um einen Wechsel des Schussmaterials 6, 6' vorzunehmen.

Alternativ kann die Vorrichtung der Figur 5 eingesetzt werden, um einen Spulenwechsel während des Betriebs der Webmaschine zu ermöglichen. Hierbei ist sicherzustellen, dass keine Klebe- oder Spleißstelle innerhalb des Gewebes verbleibt. Das Auslaufen einer Spule kann hierbei entweder durch einen Sensor, welcher an geeigneter Stelle der Webmaschine im Bereich der Zuführeinheit oder der Vorrichtung 1 angebracht ist, festgestellt werden, oder ein Spulenwechsel kann jeweils nach einer festgelegten Schussanzahl erfolgen. Zum Wechsel von dem ersten Schussmaterial 6 auf das zweite Schussmaterial 6' nach dem Auslaufen des ersten Schussmaterials 6 wird die erste Schwenkvorrichtung 2 mit der Klemmvorrichtung 5 in ihre Parkposition verfahren und die zweite Schwenkvorrichtung 2' mit der Klemmvorrichtung 5' wird zum Zuführen des zweiten Schussmaterials 6' in die Übergabeposition verbracht. Entsprechend der für einen vollständigen Schusseintrag benötigten Bandlänge kann dann von einem Bediener das Schussmaterial 6 an einer genau definierten Position im Bereich der Zuführeinrichtung (im vorliegenden Bild links der Vorrichtung 1) abgeschnitten werden. Der Bediener ersetzt die leere Spule durch eine volle Spule und verbindet das Schussmaterial 6 der neuen, vollen Spulen beispielsweise durch Kleben mit dem sich noch in der Vorrichtung 1 befindlichen Ende des ausgelaufenen Schussbandes. Die Webmaschine läuft währenddessen weiter, wobei das Schussmaterial 6' von der zweiten Schwenkeinheit 2' zugestellt wird. Nach erfolgtem Spulenwechsel an der ersten Schwenkeinheit 2 kann diese wiederum für den Schusseintrag freigegeben werden. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass zum Spulenwechsel die Webmaschine nicht gestoppt werden muss, so dass keine Fehler im Gewebe durch Anlaufstellen auftreten können. Sofern die Schnittposition exakt eingehalten wird, können zudem Klebe- oder Spleißstellen im Gewebe vermieden werden, da diese bei exaktem Schneiden durch den Bediener sich im Bereich der Warenkanten befinden. Um Klebe- oder Spleißstellen sowohl im Gewebe als auch im Kantenbereich vollständig zu vermeiden, kann jedoch auch nach dem Umschalten auf die zweite Vorlagespule bzw. Schwenkeinheit 2' sowohl die nahezu leere Spule mit dem ersten Schussmaterial 6 sowie das noch in der Vorrichtung 1 befindliche Reststück des Schussmaterials 6 entnommen werden. Nach dem Aufstecken einer vollen Spule wird das Schussmaterial 6 der neuen Spule durch die Führungsbolzen 11 und die Klemmvorrichtung 5 in die Vorrichtung 1 eingefädelt, wobei die Klemmvorrichtung 5 manuell durch entsprechende Bedientasten betätigbar ist. Um dem Eintragselement 4 das freie Ende E des Schussmaterials 6 in der exakten Länge bereitzustellen, kann die Position des vorderen Endes des Schussmaterials 6 beim Einfädeln in die Vorrichtung 1 durch einen Sensor 13, beispielsweise eine Lichtschranke, überwacht werden. Das Schließen der Klemmvorrichtung 5 erfolgt in diesem Fall nicht manuell, sondern bei Erreichen der korrekten Position des freien Endes E. Ein derartiger Sensor 13 kann beispielsweise nahe der Klemmvorrichtung 5 in Parkposition an der Vorrichtung 1 angeordnet sein, wie in Figur 5 dargestellt. Nach Schließen der Klemmvorrichtung 5 kann das Schussmaterial 6 bzw. die Schwenkvorrichtung 2 wieder für den Schusseintrag freigegeben werden.

Ebenso ist es jedoch auch möglich, die Webmaschine zum Spulenwechsel zu stoppen. Nach dem Stoppen der Webmaschine erfolgt hierbei der Spulenwechsel wie vorbeschrieben, indem die nahezu leere Spule sowie das sich noch in der Vorrichtung 1 befindliche Schussmaterial 6 vollständig entnommen werden und der Anfang des neuen Schussmaterials 6 wie beschrieben in die Vorrichtung 1 eingefädelt wird. Nach dem Einfädeln und Schließen der Klemmvorrichtung 5 kann schließlich die Webmaschine wieder gestartet werden. Dieses Verfahren ist daher auch für eine Vorrichtung 1 geeignet, mittels welcher lediglich ein einziges Schussmaterial 6 zuführbar ist. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass keinerlei Klebe- oder Spleißstellen im Gewebe auftreten.

Figur 6 zeigt eine perspektivische Darstellung der Klemmvorrichtung 5 in einer Ausführung als Parallelgreifer. Die Klemmvorrichtung 5 weist hierzu zwei bewegliche Klemmbacken 14 auf, welche wie bereits beschrieben einen freien Schusseintrag ohne Umlenkungs- und Reibstellen für das Schussmaterial 6 ermöglichen. Nach der gezeigten Darstellung weisen die Klemmbacken 14 im Bereich der Klemmflächen 15 einen halbrunden oder in anderer Weise in Richtung der Breite des Schussmaterials gekrümmten Querschnitt auf, so dass das bandförmige Schussmaterial 6 durch die entsprechende Verformung bei geschlossener Klemmvorrichtung 5 versteift wird. Das frei überstehende Ende E des Schussmaterials 6 kann dem Eintragselement 4 somit auch dann sicher zugestellt werden, wenn das Schussmaterial 6 nur eine geringe Eigensteifigkeit aufweist. Nach der Darstellung der Figur 6 sind die Klemmbacken 14 der Klemmvorrichtung 5 im Wesentlichen quaderförmig ausgeführt. Es ist jedoch ebenso möglich, die Form der Klemmbacken 14 einer Form des Eintragselements 4 anzupassen, um hierdurch die Klemmvorrichtung 5 näher an das Eintragselement 4 führen zu können und das Auslösen der Klemme 10 durch eine Steuerschiene zu ermöglichen. So können die Klemmbacken beispielsweise angeschrägt sein, um an eine kettabweisende Form des Greiferkopfes angepasst zu sein.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen und Kombinationen der verschiedenen Merkmale im Rahmen der Patentansprüche sind von der Erfindung ebenfalls umfasst.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Vorrichtung zum Übergeben eines Schussmaterials Schwenkeinheit

3 Schwenkarm

Eintragselement

Klemmvorrichtung

Schussmaterial

Warenkante

8 Antrieb

9 Koppelelement

10 Klemme

11 Führungsbolzen

12 Schneidvorrichtung

13 Sensor

14 Klemmbacken

15 Klemmflächen

E freies Ende des Schussmaterials

BR Bewegungsrichtung des Eintragselements