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Title:
DEVICE FOR USING AS A THERAPEUTIC MEANS FOR THE THERAPEUTIC TREATMENT OF PARKINSON'S SYNDROME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/224096
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for using as a therapeutic means for the therapeutic treatment of Parkinson's syndrome and to the use thereof as a device for therapeutic treatment. According to the invention, the device (1) comprises at least two pressure transducers (2) that can be arranged and set up to emit pressure pulses on contact points on the left and right pectoral muscles of a patient.

Inventors:
PERICK JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100539
Publication Date:
December 13, 2018
Filing Date:
June 06, 2018
Export Citation:
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Assignee:
REHA TEAM PERICK GMBH (DE)
International Classes:
A61F5/02
Foreign References:
US5713840A1998-02-03
US5704530A1998-01-06
US20040143204A12004-07-22
US20090291813A12009-11-26
US4239211A1980-12-16
US20100256717A12010-10-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
EUSCHER, Christoph (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen

Behandlung eines Parkinson-Syndroms, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest zwei Druckgeber (2) aufweist, welche zur Abgabe von Druckimpulsen auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten Brustmuskel eines Patienten anordenbar und einrichtbar sind.

2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Druckgeber (2) in Form von Trägern (3) eines Gurtzeugs ausgeführt sind, dass das Gurtzeug Mittel (6) zur Einstellung des Abstands der Träger (3) aufweist und die Träger (3) eine gebogene Form aufweisen und in Form von Schultergurten zum Umschließen eines Schultergelenks ausgeführt sind.

3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) trennbar sind oder eine unter Beteiligung der Träger (3) ausgebildete Schlaufe zum Umschließen eines Schultergelenks auf einen Umfang von wenigstens 100 cm aufzuweiten ist.

4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die Träger (3) ein Greifende (5) aufweisen, welches im aufgeweiteten Zustand einer unter Beteiligung der Träger (3) ausgebildete Schlaufe zum Umschließen eines Schultergelenks gut greifbar ist und die Vorrichtung eine Sicherheitsvorrichtung (4) aufweist, durch welche eine Bereitstellung eines Greifendes (5) absicherbar ist.

5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine rückseitig angeordnete flache Rückentasche (8) aufweist, welche eine Höhe von weniger als 3 cm aufweist.

6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die

Rückentasche (8) eine derartige Formgebung aufweist, dass eine Entstehung einzelner Kontaktpunkte am Rücken des Patienten vermieden wird.

7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) derart in ihrer Länge einstellbar sind, dass die

Rückentasche (8) an einem Patienten mittig unterhalb der Schulterblätter positionierbar ist.

8. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Rückentasche (8) in Form eines Kissens ausgeführt ist.

9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch kennzeichnet, dass die Rückentasche (8) zur alternativen passgenauen Aufnahme von ein bis zu drei flächigen Gewichten zu 0,25 kg bis 0,75 kg, 0,5 kg bis 1 ,5 kg und 0,5 kg bis 2 kg ausgeführt ist.

10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch kennzeichnet, dass die Rückentasche (8) eine annähernd rechteckige Grundfläche von 15 cm - 19 cm Breite x 17 cm - 22 cm Länge aufweist.

1 1. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch kennzeichnet, dass die Rückentasche (8) auf ihrer zum Rücken eines Patienten weisenden Seite einen ersten viskoelastischen Schaumstoff aufweist.

12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste viskoelastischen Schaumstoff auf der zum Rücken eines Patienten weisenden Seite derart dimensioniert und angeordnet ist, dass die Gewichte in einer teilweise befüllten Rückentasche durch den Schaumstoff fixierbar sind.

13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch

kennzeichnet, dass erste viskoelastische Schaumstoff im entspannten Zustand den Innenraum der Rückentasche (8) im Wesentlichen ausfüllt.

14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch kennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) einen zweiten viskoelastischen Schaumstoff aufweist, welcher derart angeordnet ist, dass zur Verhinderung von

Kontaktpunkten eine durch die Rückentasche (8) ausübbare Andruckkraft auf den Rücken des Patienten flächig verteilt wird.

15. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch kennzeichnet, dass der erste und der zweite Schaumstoff einstückig ausgeführt sind.

16. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) einen Impulswandler aufweist, welcher geeignet ist, einen von einem Druckgeber (2) abgebbaren flächigen Druckimpuls, auf einen oder mehrere punktuelle Druckimpulse umzusetzen.

17. Vorrichtung (1) nach Anspruch 16, dadurch kennzeichnet, dass der

Impulswandler in Form von einem oder mehreren, unter einem Druckgeber (2) anordenbaren Noppen ausgeführt ist.

18. Satz von drei flachen Gewichten zur Kombination mit einer Vorrichtung nach einer der vorherigen Ansprüche, wobei die flachen Gewichte in Form von rechteckigen und an den Ecken abgerundeten, in Folie verschweißten Gewichtsplatten mit Gewichten zu 0,25 kg bis 0,75 kg, 0,5 kg bis 1 ,5 kg und 0,5 kg bis 2 kg, zur Kombination angepasst sowie einschiebbar in die Rückentasche (8) einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 17 zur Generierung von Druckimpulsen auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten Brustmuskel eines Patienten ausgeführt sind.

19. Verwendung einer Vorrichtung (1) mit zwei Druckgebern (2) zur Abgabe von Druckimpulsen auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten

Brustmuskel eines Patienten als therapeutische Vorrichtung für Parkinson- Patienten.

20. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 als therapeutisches Mittel für Parkinson-Patienten.

Description:
Beschreibung Titel

Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms sowie dessen

Verwendung.

Stand der Technik

Als eines der Leitsyndrome der Parkinson-Krankheit gilt die Rigidität, bzw. Muskelsteifheit, welche sich unter anderem in Form einer gekrümmten

Körperhaltung auswirkt, welche auch als Kamptokormie bezeichnet wird.

Dabei können als Begleiterscheinung der Kamptokormie Schluckstörungen (Dysphargie) und somit grundlegende Probleme bei der Nahrungs- und

Flüssigkeitsaufnahme sowie Atemprobleme auftreten.

Eine Behandlung der Kamptokormie erfolgt zum einen indirekt durch eine pharmazeutische Behandlung der Grunderkrankung, sowie zum anderen direkt, mittels Botulinumtoxin, durch Physiotherapie, durch Ergotherapie, durch Akkupunktur oder durch Massagen. Auch die Behandlung mittels THS, Tiefer Hirnstimulation, ist bekannt.

Insgesamt gilt die Behandlung des Parkinson-Syndroms Kamptokormie als schwierig.

Offenbarung der Erfindung Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Angabe eines neuen Therapiemittels zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms, konkret der Kamptokormie.

Erfindungsgemäß vorgesehen ist eine Vorrichtung zur Verwendung als

Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms, welche zumindest zwei Druckgeber aufweist, welche zur Abgabe von

Druckimpulsen auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten Brustmuskel eines Patienten anordenbar und zur Abgabe von Druckimpulsen einrichtbar sind, d.h. durch welche Druckimpulse auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten Brustmuskel abgebbar sind.

Vorteilhaft ist durch eine derartige Vorrichtung eine Abgabe von Druckimpulsen auf bestimmte Regionen der Brustmuskel, welche hier als Kontaktpunkte bezeichnet werden, ausübbar, wobei vielfach durch wiederholte Einwirkung von Druckimpulsen auf die Kontaktpunkte am Brustmuskel eine Entspannung der Rumpfbeugemuskulatur erzielbar ist.

Ein Vorteil einer derartigen Vorrichtung ist die Möglichkeit einer beispielsweise ergänzenden, vergleichsweise schonenden Unterstützung einer Kamptokormie- Behandlung mit einem Hilfsmittel mit geringen bis keinen stofflichen

Nebenwirkungen, insbesondere im Vergleich zur Verwendung pharmazeutischer Wirkstoffe, sowie einem vergleichsweise geringen Bedarf von medizinischem Personal.

Die wiederholte Stimulation von Kontaktpunkten auf den Brustmuskeln, konkret die wiederholte Ausübung von Druckimpulsen auf bestimmte Regionen der Brustmuskeln, insbesondere durch Druckgeber in Form von Trägern eines Gurtzeugs, hat die überraschende Wirkung gezeigt, einer Kamptokormie entgegen wirken zu können.

Vorteilhaft weist eine derartige Vorrichtung Mittel zur Positionierung der

Druckgeber auf Kontaktpunkte im oberen Bereich der Brustmuskel auf, da die Kontaktpunkte patientenindividuell unterschiedlich lokalisiert sein können. Darüberhinaus können die Vorrichtung sowie die Positionierungsmittel am Körper des Patienten tragbar sein. In dieser Ausgestaltung ist es den Patienten möglich, die Vorrichtung über einen längeren Zeitraum, unabhängig von einer stationären oder ambulanten Behandlung, über längere Wirkzeiträume mit sich zu führen.

Dabei zeigen Ergebnisse einer ersten internen Studie an einer kleinen Gruppe von etwa 25 Patienten überraschend positive Ergebnisse. So konnten bei 60% bis 70% der Probanden eine Linderung der Beschwerden festgestellt werden. Diese äußern sich vielfach in einer erkennbar verbesserten Aufrichtung. Auch eine bessere Atmung durch eine Weitung des Brustkorbs sowie eine Linderung von Schluckbeschwerden bei der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr konnte festgestellt werden. Die guten Ergebnisse an der kleinen, internen

Probandengruppe haben zur Planung von klinischen Studien geführt.

Die Positionierungsmittel können beispielsweise in Form eines speziellen Kleidungsstücks oder als Gurtzeug ausgeführt, oder die Druckgeber

beispielsweise in Form von Trägern eines Gurtzeugs ausgeführt sein. Eine derartige Ausgestaltung erlaubt den Patienten nicht nur Mobilität, sondern auch Diskretion, da die Vorrichtung bei entsprechender Ausführung auch unter der Kleidung getragen werden kann.

Vorteilhaft sind die Druckgeber in Form von Trägern eines Gurtzeugs ausgeführt. Weiterhin vorteilhaft weisen die Träger eine gebogene Form auf. Dabei können die Träger in Form von Schultergurten zum Umschließen eines Schultergelenks ausgeführt sein.

Durch eine gebogene Form können die zur Entspannung der Muskulatur zu treffenden Kontaktpunkte mit einer großen Wahrscheinlichkeit überdeckt werden. Dies ist mit einer geradlinigen Ausführung der Träger nur sehr viel schwerer oder überhaupt nicht zuverlässig zu erreichen. Durch eine gebogene Form der Träger sind diese zudem einfach und durch ihre Formgebung einen guten Halt bietend um ein Schultergelenk herumführbar. Dabei können die Träger trennbar oder derart gestaltet sein, dass eine unter Beteiligung der Träger ausgebildete

Schlaufe zum Umschließen eines Schultergelenks auf einen Umfang von wenigstens 100 cm zu verlängern bzw. aufzuweiten ist. Eine derartige Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass generell unter einer Versteifung der Muskulatur leidende Patienten den Träger ohne größere Mühen überstreifen können. Vorteilhaft ist die Schlaufe auf einen Umfang von 100 cm bis 120 cm zu verlängern, so dass die Schlaufe auch um einen nahezu gestreckten Arm herumführbar ist. Zur Verringerung der Schlaufenweite weist die Vorrichtung vorteilhaft Feststellmittel zum Feststellen von gestrafften Trägern auf. Weiterhin vorteilhaft können die Träger ein Greifende aufweisen, welches im geweiteten Zustand der Schlaufe gut greifbar ist. Da Parkinson-Patienten der Pinzettengriff oftmals schwerfällt, weist ein gut greifbares Greifende als Ende eines Trägers wenigstens eine Länge ca. 10 cm auf. Damit die Schlaufe bei einem Aufweiten nicht unbeabsichtigt geöffnet wird, kann die Vorrichtung eine Sicherheitsvorrichtung aufweisen, durch welche eine Bereitstellung eines

Greifendes absicherbar ist.

Die Sicherung kann in Form einer Durchrutschsicherung, insbesondere einer Niete, einer Klemme oder eines Knopfes ausgeführt sein, welche beispielsweise aufgebracht auf einen Träger ein Durchrutschen des Trägerendes durch eine Schnalle verhindert. Alternativ kann die Sicherheitsvorrichtung auch als Schlaufe, als Griff, oder als Karabiner ausgeführt sein.

Weisen die um die Schultergelenke herumgeführten Träger eine gebogene Form und eine Breite von ca. 5-8 cm auf, so werden die zur Entspannung der

Muskulatur zu treffenden Kontaktpunkte bereits mit einer großen

Wahrscheinlichkeit überdeckt. Um die Kontaktpunkte mit größerer Sicherheit zu treffen, kann die Vorrichtung vorteilhaft Mittel zur exakten Einstellung des

Abstands der Träger, zum Beispiel einen Quergurt aufweisen, durch den der Abstand der Träger brustseitig einstellbar ist. Dazu kann der Quergurt mit den Trägern verbindbar sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die

Verbindungen des Quergurts mit den Trägern höhenverstellbar.

Vorteilhaft ist die Vorrichtung derart ausgeführt, dass sie der Patient bei ihrer Verwendung auf den Schultern sowie auf dem Rücken kaum, oder im Idealfall, ggf. nach einer Gewöhnungsphase, überhaupt nicht wahrnimmt. Dazu können die Träger im Schulter- und Rückenbereich vorteilhaft flächig ausgeführt sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Träger im Schulter- und Rückenbereich eine Breite von ca. 5-8 cm auf.

Die Vorrichtung kann im Bereich der Brustmuskeln sowie im Schulter- und Rückenbereich ähnlich oder gleich breite oder auch unterschiedlich breite Auflageflächen aufweisen.

Für die Wirksamkeit der Vorrichtung ist es erforderlich, dass die auf die

Kontaktpunkte an den Brustmuskeln eingestellten Träger nicht verrutschen. Dies kann zumindest teilweise durch eine flächige Ausführung der Träger im

Rückenbereich erzielt werden. Vorteilhaft weisen die Träger im Rückenbereich eine gewisse Steifigkeit auf, die derart gewählt ist, dass sie Bewegungen um die Längsachse des Körpers, insbesondere Drehungen, sowie um die Querachse des Körpers, insbesondere Beugungen, kaum oder überhaupt nicht behindert, und eine Stauchung entlang der Querachse des Körpers spürbar behindert.

Zu diesem Zweck können die Träger im Rückenbereich flächig, flächig und miteinander verbunden, und/oder mehrschichtig ausgeführt sein. In einer besonderen Ausführungsform können die Träger beispielsweise eine Einlage aufweisen, welche die Träger miteinander verbindet und den Abstand und/oder Winkel zwischen den Trägern aussteift.

Die Einlage ist durch Form- und/oder Material wähl vorteilhaft derart beschaffen, dass sie mit mäßigem, beim Tragen etwas spürbaren Kraftaufwand auch eine Verformung in den Aussteifungsrichtungen zulässt. Mögliche Ausführungsformen der Einlage können beispielsweise ein steifer textiler Stoff oder eine dünne Kunststoffeinlage sein. Alternativ zu einer Einlage kann auch das Trägermaterial selbst diese Eigenschaften aufweisen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Vorrichtung eine rückseitig angeordnete Rückentasche auf. Dabei ist unter einer rückseitigen Anordnung der Rückentasche eine Lokalisierung zu verstehen, welche bedeutet, dass die Rückentasche bei einer Mitführung der Vorrichtung durch den Patienten auf dessen Rücken angeordnet ist. Vorteilhaft erfolgt die Anordnung derart, dass durch die Positionierung und/oder die Formgebung der Rückentasche eine Entstehung von Kontaktpunkten oder Druckpunkten am Rücken des Patienten verhindert bzw. minimiert wird.

Eine derartige Ausgestaltung erhöht nicht nur den Tragekomfort, sondern verhindert die Einwirkung zusätzlicher Reize auf den Patienten, welche von den durch die Druckgeber ausgehenden Reize ablenken und so den Therapieerfolg mindern und/oder gefährden.

Vorteilhaft ist die Rückentasche zur mittigen Positionierung auf dem Rücken mit den Trägern verbunden. Dazu kann sie beispielsweise mit diesen vernäht sein.

Weiterhin vorteilhaft sind die Träger derart in ihrer Länge einstellbar, dass die Rückentasche an einem Patienten mittig unterhalb der Schulterblätter positionierbar ist. Dazu können die Träger in Form eines V, eines U oder eines Bogens zusammengeführt sein und damit die vertikale Lokalisierung auf dem Rücken vorgeben. Vorteilhaft weisen die Träger dazu in diesem Bereich eine Breite von ca. 5-8 cm auf, wodurch ein flächiges Anliegen am Körper unterstützt und die Gefahr eines Verdrehens oder Verrutschens gemindert wird.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Träger V-förmig zueinander angeordnet und weisen einen Öffnungswinkel zwischen 45 Grad und 55 Grad, insbesondere von 50 Grad auf. Für durchschnittlich proportionierte Patienten erlaubt dieser Winkel größenunabhängig sowohl eine gute

Positionierung der Träger auf der Schulter, um die Kontaktpunkte auf den Brustmuskeln zu treffen, als auch die gewünschte Positionierung einer

Rückentasche unterhalb der Schulterblätter.

In einem über der Schulter zu liegendem Bereich weisen die Träger vorteilhaft eine leichte Biegung nach innen in Richtung des Brustbeins auf. Vorteilhaft weisen die Träger im Schulterbereich einen mittleren Krümmungsradius R1 zwischen 40 cm und 45 cm, insbesondere von 43 cm auf.

In einem über der Brust zu liegendem Bereich weisen die Träger vorteilhaft eine leicht nach außen gerichtete, das Schultergelenk teilweise umschließend und den Brustmuskel überdeckende Biegung auf. Vorteilhaft weisen die Träger im Brustmuskelbereich einen mittleren Krümmungsradius R2 zwischen 25 cm und 30 cm, insbesondere von 28 cm auf.

Vorteilhaft weisen die Träger eine gebogene S-Form auf. Gemäß

vorangegangenen Ausführungen weisen die Träger vorteilhaft sowohl eine Krümmung nach innen als auch eine Krümmung nach außen auf. Bei einer Sicht auf ein geöffnetes, flachgestrecktes Gurtzeug aus rückwärtiger Perspektive beschreibt der Verlauf des linken Trägers vom Rücken zur Brust die Form eines „S", und der Verlauf des rechten Trägers von Brust zum Rücken ein„S".

Weiterhin vorteilhaft kann der auf dem Rücken verlaufenden Trägeranteil des Trägers in seiner Länge verstellbar sein. Dies kann erforderlich sein, um die richtige Positionierung eines gebogenen Teils des Trägers auf den Brustmuskeln auch bei sehr kleinen oder sehr korpulenten Patienten zu gewährleisten.

Alternativ könnte die Vorrichtung mit Trägern in unterschiedlichen Größen verbindbar sein. Um den unterschiedlichen Größenanforderungen der Patienten gerecht zu werden kann es weiterhin erforderlich sein, den Radius R1 aus einem Bereich von 20 cm bis 35 cm, und den Radius R2 aus einem Bereich von 35 cm bis 50 cm zu wählen.

Weiterhin vorteilhaft ist die Rückentasche flach und/oder kissenförmig ausgebildet, wobei sie vorteilhaft eine Höhe von 3 cm nicht übersteigt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Rückentasche eine Höhe von weniger als 2 cm auf. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht ein relatives bequemes und unauffälliges Tragen der Vorrichtung mit der Rückentasche unter der Kleidung.

Die Rückentasche ist zur Aufnahme eines flächigen Gewichts ausgebildet.

Dieses kann fest mit der Rückentasche verbunden, beispielsweise eingenäht sein.

Vorteilhaft aber ist die Rückentasche zur alternativen, und jeweils passgenauen Aufnahme von ein bis zu drei flächigen Gewichten zu 0,25 kg bis 0,75 kg, 0,5 kg bis 1 ,5 kg und 0,5 kg bis 2 kg ausgeführt. Die Gewichts kraft der flächigen Gewichte ist geeignet, eine Zugkraft auf die Träger der Vorrichtung auszuüben, welche diese in Form eines Drucks auf den Körper des Patienten ableiten. Dabei führt eine Bewegung des Patienten auf Grund der Massenträgheit zu Druckschwankungen, die sich beispielsweise bei einem Gehen in Form von Druckimpulsen auswirken. Somit sind die Druckgeber der Vorrichtung in dieser vorteilhaften Ausgestaltung durch die Bewegung des Patienten antreibbar. Alternativ oder ergänzend kann die Vorrichtung einen elektrischen Druckgeber aufweisen. Ferner kann die Vorrichtung eine

Energiequelle aufweisen, beispielsweise in Form eines flachen Bleiakkumulators welcher alternativ oder ergänzend zu einem Gewicht in der Rückentasche anordenbar ist.

Eine alternative Befüllung der Rückentasche mit einem, zwei oder drei

Gewichten erlaubt die Stärke der Impulse patientenindividuell einstellen zu können, wobei die Ausführung der Gewichte von 0,25 kg bis 0,75 kg, 0,5 kg bis 1 ,5 kg und 0,5 kg bis 2 kg zusammen mit den Kombinationsmöglichkeiten einen sinnvollen Gewichtsbe reich abdeckt. Dieser vergleichsweise schmale

Gewichtsbereich ist in der Regel für die Wirksamkeit der Vorrichtung

ausreichend, da eine erwünschte Aufrichtung des Körpers nicht durch eine mechanische Hebelwirkung der nach hinten ziehenden Gewichte, sondern durch die auf die Brustmuskeln abgegebenen Druckimpulse bewirkt wird. In einer vorteilhaften Ausführung sind die Gewichte in einem Satz zu 0,5 kg, 1 kg und 1 kg ausgeführt. Weiterhin vorteilhaft weisen sie passgenau das Maß der

Rückentasche und abgerundete Ecken auf und sind in Folie verschweißt. Eine passgenaue Anpassung an das Maß der Rückentasche verhindert eine

Bewegung der Gewichte in der Rückentasche und damit die unbeabsichtigte Entstehung von Störimpulsen.

Weiterhin vorteilhaft kann die Rückentasche der Vorrichtung eine annähernd rechteckige Grundfläche aufweisen. Dies kann vorteilhaft eine Grundfläche von

15 cm - 19 cm Breite x 17 cm - 22 cm Länge sein, wobei die Längsseite bei einer Benutzung parallel zur Wirbelsäule des Patienten orientiert ist. Vorteilhaft weist die Rückentasche ein Außenmaß von 17 cm x 19,5 cm auf. Eine derart dimensionierte Rückentasche bietet den Vorteil, dass sie klein genug ist, um bei Patienten unterschiedlicher Größe verwendbar zu sein, und groß genug ist, um flächige Gewichte mit einer ausreichend großen Masse aufnehmen zu können.

Alternativ zu einer rechteckigen, plan ausgeführten Rückentasche kann diese auch an die Anatomie des Körpers angepasst ausgeführt sein, beispielsweise eine Wölbung zur Anpassung an die Anatomie des Körpers aufweisen. Weiterhin kann sie eine Mulde oder Rinne für die Wirbelsäule und/oder von einem

Rechteck abweichende Grundformen aufweisen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Rückentasche auf ihrer zum Rücken eines Patienten weisenden Seite einen ersten viskoelastischen Schaumstoff auf. Vorteilhaft kann dieser derart dimensioniert und angeordnet sein, dass die Gewichte in einer teilweise befüllten Rückentasche durch den Schaumstoff fixierbar sind. Dabei ist der viskoelastischen Schaumstoff vorteilhaft derart dimensioniert und angeordnet, dass er im entspannten Zustand den

Innenraum der Rückentasche im Wesentlichen ausfüllt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung weist die

Rückentasche einen zweiten viskoelastischen Schaumstoff auf, welcher derart angeordnet ist, dass zur Verhinderung von Kontaktpunkten bzw. Druckpunkten eine durch die Gewichte in der Rückentasche ausübbare Andruckkraft auf den Rücken des Patienten flächig verteilt wird, um damit ebenfalls die

unbeabsichtigte Entstehung von Störimpulsen zu unterdrücken. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung sind der erste und der zweite viskoelastische Schaumstoff einstückig ausgeführt.

Weiterhin vorteilhaft ist die Rückentasche verschließbar. Ein derartiger

Verschluss verhindert, dass die Gewichte insbesondere bei einer Bückbewegung aus der Rückentasche herausrutschen. Dabei kann der Verschluss vorteilhaft als

Klettverschluss ausgeführt sein. Bei einer vorteilhaften Anordnung des

Klettverschlusses ist dieser auf der Innenseite der Rückentasche derart angeordnet, dass die Seitenkante des Klettverschlusses direkt an einem in die Tasche aufnehmbaren Gewicht anliegt. Desweiteren kann die Vorrichtung vorteilhaft einen mechanischen Impulswandler aufweisen, welcher geeignet ist, einen von einem Druckgeber abgebbaren flächigen Druckimpuls auf einen oder mehrere punktuelle Druckimpulse umzusetzen. Auf diese Weise können die Druckimpulse verstärkt, bzw. die Gewichte reduziert werden. Dabei ist unter einem punktuell wirkenden

Druckimpuls ein Druckimpuls zu verstehen, welcher auf eine Fläche von wenigen Quadratmillimetern bis hin zu einigen Quadratzentimetern einwirkt. Weiterhin kann der Impulswandler in Form von einem oder mehreren, unter einem

Druckgeber anordenbarer Noppen ausgeführt sein.

Erfindungsgemäß vorgesehen ist ferner die Verwendung einer Vorrichtung mit zwei Druckgebern zur Abgabe von Druckimpulsen auf den linken und rechten Brustmuskel eines Patienten als therapeutische Vorrichtung, insbesondere für einen Parkinson-Patienten, wobei, wie aus den vorangehenden Ausführungen ersichtlich, die Wirkung der Vorrichtung in der Vorrichtung selbst begründet ist.

Erfindungsgemäß vorgesehen ist weiterhin die Verwendung einer Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines

Parkinson-Syndroms, welche zumindest zwei Druckgeber aufweist, welche zur Abgabe von Druckimpulsen auf Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten

Brustmuskel eines Patienten anordenbar und zur Abgabe von Druckimpulsen einrichtbar sind.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms eine therapeutische Vorrichtung zur Behandlung der Kamptokormie, beispielsweise in Form eines Kamptokormie-Rucksacks.

In einer vorteilhaften Ausführungsform betrifft die Erfindung einen

Kamptokormie- Rucksack mit gebogenen Schultergurten zur therapeutischen

Unterstützung der Parkinsontherapie, wobei die auch als Träger bezeichneten Schultergurte eine gebogene Form aufweisen, in ihrer Länge verstellbar sind, und der Kamptokormie-Rucksack eine flache Rückentasche zur Aufnahme von flachen Gewichten und einen brustseitigen Quergurt zur exakten Einstellung der Träger aufweist, und wobei zwecks Erzielung einer therapeutischen Wirkung der Kamptokormie- Rucksack wie folgt angelegt wird:

- die flache Rückentasche wird über die Einstellung der Träger mittig und zu den Schulterblättern berührungslos auf dem Rücken eines Patienten positioniert und brustseitig mittels des Quergurts der Abstand der gebogenen Träger eingestellt,

- wobei die gebogenen Träger Kontaktpunkte auf den Brustmuskeln überdecken

- und Druckimpulse auf die Kontaktpunkte abgegeben werden infolge einer Bewegung des Patienten.

In weiteren Ausführungsformen kann der Kamptokormie-Rucksack weitere der vorbeschriebenen Ausgestaltungsmerkmale der Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms aufweisen.

Zeichnungen

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden, schematischen Zeichnungen anhand bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine Skizze eines Kamptokormie-Rucksacks als bevorzugte

Ausführung einer Vorrichtung zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms;

Fig. 2 eine Skizze eines Kamptokormie-Rucksacks mit ausgebreiteten

Trägern mit gebogener Form.

Fig. 1 zeigt eine Skizze eines Kamptokormie-Rucksacks 1 in perspektivischer Darstellung.

Aus Fig. 1 ist ein Kamptokormie-Rucksack 1 als bevorzugte Ausführung einer Vorrichtung 1 zur Verwendung als Therapiemittel zur therapeutischen Behandlung eines Parkinson-Syndroms ersichtlich, wobei die Vorrichtung 1 zwei Druckgeber 2 aufweist, welche zur Abgabe von Druckimpulsen auf

Kontaktpunkte auf dem linken und dem rechten Brustmuskel eines Patienten anordenbar und einrichtbar sind.

Dabei sind die Druckgeber 2 in Form von Trägern 3 eines Gurtzeugs ausgeführt. Das Gurtzeug weist Mittel 6 zur Einstellung des Abstands der Träger 3 auf, wobei die Mittel 6 zur Einstellung des Abstands der Träger 3 mit Hilfe von Mitteln 7 in der Höhe verstellbar sind. Die Träger 3 weisen eine gebogene Form auf und sind in Form von Schultergurten zum Umschließen eines Schultergelenks ausgeführt.

Eine unter Beteiligung der Träger 3 ausgebildete Schlaufe zum Umschließen eines Schultergelenks ist auf einen Umfang von wenigstens 100 cm aufzuweiten. Die Träger 3 weisen ein Greifende 5 auf, welches im aufgeweiteten Zustand der Schlaufe gut greifbar ist, d.h. eine Länge von ca. 10 cm aufweist. Der

Kam ptokormie- Rucksack 1 weist eine Sicherheitsvorrichtung 4 auf, durch welche eine Bereitstellung eines Greifendes 5 absicherbar ist.

Weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich weist der Kamptokormie-Rucksack 1 eine rückseitig angeordnete flache Rückentasche 8 auf, welche eine Höhe von weniger als 3 cm aufweist. Die Rückentasche 8 weist eine derartige Formgebung auf, dass eine Entstehung einzelner Kontaktpunkte am Rücken des Patienten, insbesondere an den Schulterblättern, vermieden wird. Die Träger 3 sind derart in ihrer Länge einstellbar, dass die Rückentasche 8 an einem Patienten mittig unterhalb der Schulterblätter positionierbar ist.

Die Rückentasche 8 ist zur alternativen passgenauen Aufnahme von ein bis zu drei flächigen Gewichten 0,5 kg, 1 kg und 1 kg ausgeführt und weist eine annähernd rechteckige Grundfläche von 17 cm Breite x 19,5 cm Länge auf.

Nicht dargestellt weist die Rückentasche 8 auf ihrer zum Rücken eines Patienten weisenden Seite einen viskoelastischen Schaumstoff auf. Der viskoelastische Schaumstoff auf der zum Rücken eines Patienten weisenden Seite ist derart dimensioniert und angeordnet, dass die Gewichte in einer teilweise befüllten Rückentasche durch den Schaumstoff fixierbar sind. Befinden sich keine Gewichte in der Rückentasche 8, füllt der viskoelastische Schaumstoff im entspannten Zustand den Innenraum der Rückentasche 8 im Wesentlichen, d.h. nahezu vollständig aus. Ferner ist der Schaumstoff derart angeordnet, dass zur Verhinderung von Kontaktpunkten eine durch die Gewichte ausübbare Andruckkraft der Rückentasche 8 auf den Rücken des Patienten flächig verteilt wird.

Fig. 2 zeigt eine Skizze eines Kamptokormie-Rucksacks mit ausgebreiteten Trägern, wobei die Träger eine gebogene Form aufweisen.

Die Träger 3 sind V-förmig zueinander angeordnet und weisen einen

Öffnungswinkel α zwischen 45 Grad und 55 Grad, konkret von 50 Grad auf. Dabei liegt ein fiktiver Schnittpunkt der Trägermittellinien 9 etwa mittig in der Rückentasche 8. In einem über der Schulter zu liegendem Bereich 10 weisen die Träger 3 vorteilhaft eine leichte Biegung nach innen in Richtung des Brustbeins auf. Der mittlere Krümmungsradius R1 der Träger 3 liegt in diesem Bereich 10 zwischen 40 cm und 45 cm, konkret beträgt er 43 cm. In einem über der Brust zu liegendem Bereich 1 1 weisen die Träger 3 eine leicht nach außen gerichtete, das Schultergelenk teilweise umschließende und den Brustmuskel überdeckende, gebogene Form auf. Die Träger 3 weisen im Bereich 11 einen mittleren

Krümmungsradius R2 zwischen 25 cm und 30 cm, konkret von 28 cm auf.

Weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich weisen die Träger eine gebogene S-Form auf. Bei der dargestellten Sicht auf ein geöffnetes, flachgestrecktes Gurtzeug aus rückwärtiger Perspektive beschreibt der Verlauf des linken Trägers 3 vom Rücken zur Brust, d.h. in Fig. 2 von unten nach oben, die Form eines„S", und der Verlauf des rechten Trägers 3 von Brust zum Rücken, d.h. in Fig. 2 von oben nach unten, ebenfalls ein„S".