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Title:
DEVICE FOR WINDING WEBS OF MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/035523
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for winding webs (2) of film, paper and of similar materials that are continuously passing over guide rollers (3). The inventive device comprises, in a device stand part, a counter roller (6) that supplies the material web (2). A rotating winding shaft (7), which is supported in the stand in a manner that enables it to be displaced, interacts with said counter roller on the periphery thereof. Said winding roller is provided with an assigned winding drive for continuously winding the web of material on a winding sleeve. According to the invention, a supporting unit (9), which can pivot about a central cross axis (B) of the device and which holds the winding shaft in a manner that enables the latter to be linearly displaced, is provided as a support for the winding shaft (7).

Inventors:
REINHOLD KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/011908
Publication Date:
May 01, 2003
Filing Date:
October 24, 2002
Export Citation:
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Assignee:
REINHOLD KLAUS MASCH & GERAETE (DE)
International Classes:
B65H19/22; B65H18/16; (IPC1-7): B65H19/22
Foreign References:
EP0788991A21997-08-13
DE3837312A11989-05-18
US6260786B12001-07-17
US2528713A1950-11-07
Attorney, Agent or Firm:
Busse, Dietrich (Osnabrück, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Vorrichtung zum Aufwickeln von kontinuierlich über Führungswalzen (3) zulaufenden Folien, Papierund dergleichen Materialbahnen (2), die in einem Vorrichtungsgestellteil (4,5) eine die Materialbahn (2) zuführende Gegenwalze (6) aufweist, mit der umfangsseitig eine drehbare und im Gestell verlagerbar abgestützte Wickelwelle (7) zusammenwirkt, die mit einem zugehörigen Wickel antrieb (27) zum kontinuierlichen Aufwickeln der Materialbahn (2) auf einer Wickelhülse (7) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Abstützung der Wickelwelle (7) eine um eine zentrale Querachse (B) der Vorrichtung (1) schwenkbare (Pfeil D ; D') und die Wickelwelle (7) linear verschiebbar (Pfeil C) aufnehmende Trageinheit (9) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lineare Verlagerung (C) der Wickelwelle (7,7') auf der Trageinheit (9) und deren jeweils als Schwenkabstand zu einer Horizontalebene (E) der Vorrichtung (1) definier ter Schwenkwinkel (D') zumindest während dem Aufwickeln steuerbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellängsachse der Gegenwalze (6) die zentrale Querachse (B) bildet und die Wickelwelle (7,7') in ihrem radialen Abstand zur Gegenwalze (6) einstellbar auf der Trageinheit (9) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des jeweiligen Radialbzw. Schwenkabstandes (C, D, D') der Wickelwelle (7,7') eine elektronische Steuereinheit (10) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinheit (9) zur Aufnahme der Wickelwelle (7 ; 7') zwei zumindest bereichsweise in die Vorrichtung (1) integrierte und um die ortsfest in den ge genüberliegenden Vorrichtungsgestellteilen (4,5) gelagerte Achse (B) der Ge genwalze (6) schwenkbare Schwenkarme (11, 11') aufweist, an denen zumin dest eine die Wickelwelle (7 ; 7') linear verlagerbar abstützende Haltevorrichtung (12) geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (11, 11') aus einer bodennahen Bedienstellung mittels eines Schwenkantriebes (42) hochschwenkbar sind und die aus der Haltevor richtung (12) lösbare Wickelwelle (7 ; 7') in den Bereich einer diese oberhalb der Gegenwalze (6) übernehmenden Anwickelvorrichtung (14) verlagerbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anwickelvorrichtung (14) gemeinsam mit der Wickelwelle (7 ; 7') mittels eines Verschubantriebes (15) radial zur Gegenwalze (6) verlagerbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (7 ; 7') mittels der an den Schwenkarmen (11, 11') geführ ten Haltevorrichtung (12) aus der Anwickelvorrichtung (14) entnehmbar und die darin mit einer TeilMaterialrolle (K) versehene Wickelrolle (7) mittels der Schwenkarme (11, 11') in eine im wesentlichen horizontale Wickelstellung (Ebene E) rückführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (7 ; 7') mittels der Schwenkarme (11, 11') in eine obere Warteposition verlagerbar, hier aus der Haltevorrichtung (12) durch zumindest ein Tragteil (17) übernehmbar und aus diesem von der radial zur Gegenwalze (6) verlagerbaren Anwickelvorrichtung (14) übernehmbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (11, 11') aus der oberen Übergabestellung rückschwenk bar sind und die Haltevorrichtung (12) linear zur Gegenwalze (6) hin verlagerbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich net, daß die Schwenkarme (11, 11') im Bereich der oberen Tragteile (12) von einer zweiten der Wickelwellen (7') abschwenkbar, die dabei gelöste Haltevor richtung (12) linear auf dem Schwenkarm (11, 11') zur Gegenwalze (6) hin ver lagerbar und im Bereich der Anwickelvorrichtung (14) die die TeilMaterialrolle (K) aufweisende erste Wickelwelle (7) übernehmbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich net, daß die auf dem Schwenkarm (11, 11') befindliche Haltevorrichtung (12) und die jeweiligen Klemmteile (18) der Wickelwelle (7) im Bereich der Anwickel vorrichtung (14) in eine auf einem gemeinsamen Radius (R) befindliche Über gabeposition verlagerbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich net, daß die Anwickelvorrichtung (14) mittels ihres Vorschubantriebes (15) aus der oberen, die Wickelwelle (7,7') mittels den Klemmbauteilen (18) erfassenden Übernahmestellung in die Anwickelstellung zur Gegenwalze (6) hin linear ver schiebbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich net, daß die Anwickelvorrichtung (14) einen mit der Wickelwelle (7) vorzugs weise durch Zahnräder (37,38, 39) als Antriebselemente verbindbaren Hilfsan trieb (36) aufweist und mittels einer durch diese Baugruppe der Wickelwelle (7) vermittelte Drehbewegung sowie einer Andruckbewegung (P) ein nach einem quer verlaufenden Trennschnitt an der Materialbahn (2) erzeugter zweiter An fang erfaßbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich net, daß die Anwickelvorrichtung (14) mit der Zahnradverbindung (37,38) an einer radialen Verzahnung (39) der Wickelwelle (7) angreift.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich net, daß die Schwenkarme (11, 11') im Bereich der Haltevorrichtung (12) zu mindest einen mit der Wickelwelle (7) verbindbaren Zentrumsantrieb (27) auf weisen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeich net, daß der Zentrumsantrieb (27) im Bereich eines Antriebsmotors (31) eine axial verlagerbare Antriebswelle (33) aufweist, deren stirnseitiger Mitnehmer (34) eine an der Wickelwelle (7) befindliche Verzahnung (35) aufnimmt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeich net, daß die jeweiligen Antriebsmomente des Zentrumsantriebs (27) und des Hilfsantriebes (26) entsprechend der Bedienstellung der Vorrichtung (1) gleich zeitig regelbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch kennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (12) für die Wickelwelle (7 ; 7') gemeinsam mit dem Zentrumsantrieb (27) durch eine am Schwenkarm (11, 11') vorgesehene Line arführung (30) abgestützt ist und zur linearen Verschiebung (C) dieser Bau gruppe auf dem Schwenkarm (11, 11') eine mit der Steuereinheit (10) verbun dene Vorschubeinheit (29) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeich net, daß die Wickelrolle (7) im horizontalen Verfahrbereich der Haltevorrichtung (12) mit einer zur Übergabe der VollMaterialrolle (F) in den Bereich einer Zieh vorrichtung (21) verlagerbar ist, die freitragend im Bereich eines der seitlichen Vorrichtungsgestellteile (5) abgestützt ist und die Wickelwelle (7) einseitig er fassende Klemmbacken (22,23) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeich net, daß die VollMaterialrolle (F) in den Bereich oberhalb eines Unterwagens (24) verlagerbar, von diesem die VollMaterialrolle (F) erfaßbar ist und die Schwenkarme (11, 11') danach in eine bodennahe Freigabestellung absenkbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeich net, daß die Ziehvorrichtung (21) mit einer die Übernahme der VollMaterial rolle (F) auf dem Unterwagen (24) erfassende Meßeinrichtung versehen ist, mittels der die ÖffnungsBewegung der Klemmbacken (22,23) steuerbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeich net, daß mit der Ziehvorrichtung (21) eine die frei abragende Wickelwelle (7) untergreifende Stützbaugruppe zusammenwirkt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeich net, daß die Vorrichtung (1) im Bereich der Gegenwalze (6) eine die Material bahn (2) mit einer Anlegewalze (51) gegen die Wickelwelle (7) verlagernde An druckvorrichtung (50) aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die An druckvorrichtung (50) im Bereich der Querachse (B) der Vorrichtung (1) schwenkbar abgestützt ist und dabei die Anlegewalze (51) in Drehrichtung (A, A') hinter einem zwischen Gegenwalze (6) und Wickelwelle (7) gebildeten Wickelspalt (52) an der aufgerollten Materialbahn (2') anliegt.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen Gegenwalze (6) und Wickelwelle (7) bzw. aufgewickeltem Mate rial weitgehend beliebig einstellbare Wickelspalt (52) vorzugsweise 10 mm be trägt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeich net, daß bei entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil A) drehender Gegenwalze (6) die Anlegewalze (51) von unten an die Wickelwelle (7) anlegbar ist, die An legewalze (51) während des Wickelvorgangs bis unterhalb der Horizontalebene (E) verlagerbar ist und nach Entnahme des Vollwickels (F) die Anlegewalze (51) zur nächsten Wickelwelle (7') rückschwenkbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeich net, daß bei im Uhrzeigersinn drehender Gegenwalze (6) die Anlegewalze (51') von oben an die Wickelwelle (7) anlegbar ist, die Anlegewalze (51') während des Wickelvorgangs nur oberhalb der Horizontalebene (E) verlagerbar ist, nach Entnahme des Vollwickels (F) die Anlegewalze (51) bis in ihre Ausgangsstellung (Linie 61) rückschwenkbar ist und danach die nächste Wickelwelle (7') vor der Anlegewalze (51') zuführbar ist.
Description:
Vorrichtung zum Aufwickeln von Materialbahnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln von kontinuierlich über Führungswalzen zulaufenden Folien-, Papier-und dgl. Materialbahnen auf einer Wickelwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei bekannten Vorrichtungen zum Aufwickeln von Materialbahnen werden diese über eine im Vorrichtungsgestellteil gelagerte Gegenwalze einer Wickelwelle zugeführt. Diese ist durch horizontal verlagerbare Stützbaugruppen entspre- chend der gebildeten Materialrolle steuerbar, wobei im Übergabebereich der Materialbahn eine faltenfreie Wickelung nur mit hohem technischen Aufwand erreichbar ist.

Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Materialbahnen der eingangs genannten Art zu schaffen, an deren Wickel- welle mit geringem technischen Aufwand während sämtlicher Wickelphasen optimale Andruck-und Übernahmeverhältnisse gewährleistet sind, dabei mit geringem Stellaufwand ein schneller Wechsel zur kontinuierlichen Zuführung nachfolgender Wickelwellen durchführbar ist und mit geringem Raumbedarf eine variable und störungssichere Steuerung der Wickelwelle bei einer Rollen- übergabe möglich ist.

Die Erfindung löst dieses Problem mit einer Vorrichtung zum Aufwickeln von Materialbahnen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Hin- sichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor- richtung wird auf die Ansprüche 2 bis 28 verwiesen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist an ihren Vorrichtungsgestellteilen zwei als Schwenkarm ausgebildete Stützträger auf, die als eine in die Maschinen- steuerung integrierte Funktionseinheit sowohl zur Handhabung der Wickelwelle beim Zu-bzw. Abführen im Wickelbereich als auch zur Bewegungssteuerung beim Erzeugen einer Voll-Materialrolle vorgesehen sind. Auf den beiden Schwenkarmen ist die Wickelwelle mittels einer radial verlagerbaren Haltevor- richtung abgestützt und gleichzeitig sind die Schwenkarme ihrerseits um die eine zentrale Achse der Vorrichtung bildende Mittellängsachse der Gegenwalze schwenkbar, so daß damit für die zugeführte Wickelwelle unterschiedliche Be- dienstellungen erreichbar und für die in der Wickelphase befindliche Material- rolle aus zwei überlagerbaren Wirkbewegungen optimale Aufnahmebedingun- gen für die Materialbahn erzeugbar sind.

Dabei ist für die Steuerung der Schwenk-und Linearbewegungen der Wickel- rolle eine mit den Antriebsorganen im Bereich der Schwenkarme zusammen- wirkende Rechnereinheit vorgesehen, über die jeweils erfaßte Materialkenn- werte der Materialbahn und Angaben zum momentanen Durchmesser der Ma- terialrolle verarbeitet werden und das Gewicht der Materialrolle errechnet wird.

Entsprechend dem beim Aufwickeln zunehmenden radialen Abstand der Mate- rialrolle zur Gegenwalze kann mit diesen Daten ein optimaler Kontaktandruck im Übergabebereich der Materialbahn erzeugt werden. Dabei wird eine einfach und stufenlos ausführbare Winkelverstellung der Schwenkarme genutzt und mit dem jeweiligen radialen Abstand zur Gegenwalze eine aus den Polarkoordina- ten der Materialrolle ableitbar Kraftkomponente in Richtung der Gegenwalze erzeugt, so daß der Aufwickelvorgang optimal während der gesamten Wickel- zeit gesteuert werden kann.

Die von der Haltevorrichtung erfaßte Wickelwelle wird beim Aufwickeln mittels eines Linearantriebes radial von der Gegenwalze weg verlagert und für die Winkelverstellung der Schwenkarme sind diese in zweckmäßiger Ausführung mittels eines Zahnkranzes und eines in diesen eingreifenden Antriebsritzels mit einem Stellantrieb verbunden. Die Schwenkarme weisen in der Vorrichtung einen Schwenkbereich von mehr als 140° auf, können dabei aber auch stufen- los in Teilbereichen von weniger als l'verlagert werden, so daß insbesondere im Nahbereich einer horizontalen durch die Schwenkachse verlaufenden Ma- schinenlängsebene eine stufenlose Feineinstellung der Schwenkarme möglich ist.

Die Haltevorrichtung für die Wickelwelle weist diese lösbar aufnehmende Einle- gemulden auf, in denen die Wickelwelle beim Hochschwenken der Schwenk- arme zu einer Warteposition oberhalb des Bedienbereiches der Vorrichtung hin gehalten sind. Nach Erreichen dieser Position kann die Wickelwelle von Trag- teilen übernommen und in einer Parkposition festgelegt werden. Mit diesen Tragteilen wirkt eine ebenfalls mit der Steuerung der Vorrichtung verbundene Wechsel-und Anwickeleinrichtung zusammen, die die jeweilige Wickelwelle aus der Warteposition übernimmt und zum Anwickeln eines neuen Anfangsberei- ches der Materialbahn zur Gegenwalze hin verlagert. Nach dem Anwickeln übernehmen die Schwenkarme des Stützträgers die zwischenzeitlich eine Teil- Materialrolle tragende Winkelwelle wieder in der Haltevorrichtung, die zur Her- stellung einer Voll-Materialrolle auf den Schwenkarmen linear verlagerbar ist.

Zu dem dabei ohne Stillstandszeit fortzuführenden Wickelvorgang werden die Schwenkarme in eine im wesentlichen horizontale Arbeitsstellung geschwenkt, in der der vorbeschriebene und die Schrägstellung der Schwenkarme nutzende Steuerungsvorgang über den in die Bedienteile der Vorrichtung integrierten Rechner ausgelöst wird. Über entsprechende Sensordaten wird die Aufwicke- lung überwacht, so daß auch bei hohen Aufwickelgeschwindigkeiten von bei- spielsweise mehr als 100 m/min ein störungsfreier Aufwickelvorgang gewähr- leistet ist.

Die bis zu ihrem maximalen Aufnahmezustand gewickelte Voll-Materialrolle kann nach dem Trennen der Materialbahn mit geringem Aufwand durch einen unterhalb der Schwenkarme verlagerbaren Hubwagen übernommen werden, wobei mittels der in eine bodennahe Bedienstellung verlagerten Schwenkarme eine gute Zugänglichkeit im Bereich der Vorrichtung erreicht ist.

Während dieses Abführens der Voll-Materialrolle und dem anschließenden Einlegen der im kontinuierlichen Wickelvorgang nächstfolgenden Wickelwelle in die Haltevorrichtung ist im Bereich der Gegenwalze bereits die nach dem Trennschnitt der Materialbahn aus der Warteposition zugeführte zweite Wickel- welle in den Aufwickelvorgang integriert, wobei ein Anwickelantrieb geringerer Antriebsleistung wirksam ist. Die gleichzeitig neu mit der nächstfolgenden Wickelwelle bestückten Schwenkarme verlagern diese Wickelwelle in die War- teposition und danach werden die Aufnahmeeteile der Haltevorrichtung zu der in der Anwickelphase befindlichen Wickelwelle hin verlagert.

In dieser Bedienphase der Vorrichtung wird ein als Zentralantrieb vorgesehener Hauptantrieb im Bereich der sich bereits im Anwickelbetrieb mittels eines Hilfs- antriebes drehenden Wickelwelle zugeschaltet und diese von den Schwenk- armen bzw. der Haltevorrichtung übernommen. Der bis zu diesem Zeitpunkt als Hilfsantrieb wirksame Anwickelantrieb kann nunmehr in seiner Leistung herun- tergefahren werden und gleichzeitig wird das größere Antriebsmoment des als Hauptantrieb zugeschalteten Zentralantriebes wirksam. Damit ist insgesamt ein kontinuierlicher Aufwickelvorgang erreicht, dessen Fortführung mit der bereits beschriebenen Winkel-und Radialsteuerung im Übergabebereich zur Material- rolle solange fortgesetzt wird, bis die Voll-Materialrolle erreicht ist.

Hinsichtlich weiterer Einzelheiten und Vorteile der Erfindung wird auf die fol- gende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen, in der die erfindungsge- mäße Vorrichtung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht einer mit mehreren Wickelwellen bestückten Vor- richtung zum Aufwickeln einer Materialbahn, Fig. 2 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 bei Verlagerung einer der Wickel- wellen in eine obere Parkposition, Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 bei Übernahme einer der Wickel- wellen aus einer Anwickelvorrichtung, Fig. 4 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 3 mit der in eine Wickelstellung zur Herstellung einer Voll-Materialrolle verlagerten Baugruppe, Fig. 5 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 4 mit der Voll-Materialrolle nach dem Trennen der Materialbahn, Fig. 6 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 5 mit der Voll-Materialrolle und der in Anwickelposition verlagerten nachfolgenden Wickelrolle, Fig. 7 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 6 mit einer die Voll-Materialrolle über- nehmenden Transportvorrichtung in Form eines Hubwagens, Fig. 8 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung im Seitenbereich der Wickel- rolle mit den Wickelantrieben gemäß einer Linie VIII-VIII in Fig. 1, Fig. 9 eine Seitenansicht der Vorrichtung ähnlich Fig. 6, wobei diese im Be- reich der Gegenwalze mit einer Andruckvorrichtung versehen ist, Fig. 10 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung im Seitenbereich der Gegen- walze gemäß einer Linie X-X in Fig. 9, Fig. 11 bis 13 jeweilige Prinzipdarstellungen der Andruckvorrichtung in unterschied- lichen Wickelphasen bei entgegen dem Uhrzeigersinn drehender Gegenwalze, und Fig. 14 bis 16 jeweilige Prinzipdarstellungen mit der Andruckvorrichtung bei im Uhr- zeigersinn drehender Gegenwalze.

In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Aufwickeln einer durch eine Strich-Punkt-Linie angedeuteten Materialbahn 2 dargestellt, wobei insbesondere an kontinuierlich geförderte Folien-oder Papierbahnen gedacht ist, die in einer Zuführrichtung (Pfeil T) in die Vorrichtung 1 gelangen. Die Mate- rialbahn 2 wird dabei über jeweilige nicht näher bezeichnete Führungs-und An- lagewalzen 3,3'in die ein vorderes seitliches Gestell 4 und ein hinteres seit- liches Gestellteil 5 aufweisende Vorrichtung 1 geleitet und zu einer Gegenwalze 6 geführt, die in der dargestellten Ausführungsform entgegen dem Uhrzeiger- sinn angetrieben ist (Pfeil A). Mit dieser Gegenwalze 6 wirkt umfangsseitig eine drehbare (Pfeil A', Fig. 6) und innerhalb der Vorrichtung 1 verlagerbar abge- stützte Wickelwelle 7 zusammen, die zum kontinuierlichen Aufwickeln der Mate- rialbahn 2 mit einer Wickelhülse W versehen ist. Denkbar ist auch, daß die Gegenwalze 6 im Uhrzeigersinn drehbar ist.

Die Vorrichtung 1 weist in erfindungsgemäßer Ausführung eine Abstützung für die Wickelwelle 7 auf, die von einer um eine zentrale Querachse B der Vorrich- tung 1 schwenkbaren (Schwenkbewegung gemäß Pfeil D, Fig. 2) und die Wickelwelle 7 linear verschiebbar (Pfeil C, Fig. 4) aufnehmenden Trageinheit 9 gebildet ist. Die Trageinheit 9 ist in der in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Aus- führungsform im Bereich der Gestellteile 4 und 5 so abgestützt, daß die lineare Verlagerung der Wickelwelle 7 (Fig. 4) auf der Trageinheit 9 und deren jeweils als Schwenkabstand (Pfeil D') zu einer Horizontalebene E der Vorrichtung 1 definierter Schwenkwinkel zumindest während dem Aufwickeln der Material- bahn 2 zu einer Voll-Materialrolle F (Fig. 5) gemeinsam mit der linearen Ver- schiebung C steuerbar ist. Für die Ausführung der Schwenkbewegungen und der linearen Verlagerung der Wickelwelle 7 ist die Vorrichtung 1 mit einer elek- tronischen Steuereinheit 10 versehen, die eine integrierte Rechnereinheit auf- weist und eine automatische Überwachung des Aufwickelvorganges ermöglicht.

In der dargestellten Ausführungsform bildet die Mittellängsachse der Gegen- walze 6 die zentrale Querachse B und die Wickelwelle 7 ist in ihrem radialen Abstand der als eine Kontaktwalze vorgesehenen Gegenwalze 6 einstellbar auf der Trageinheit 9 gelagert.

Die Trageinheit 9 weist zur Aufnahme der Wickelwelle 7 zwei zumindest be- reichsweise in die Vorrichtung 1 integrierte und um die ortsfest in den gegen- überliegenden Vorrichtungsgestellteilen 4 und 5 gelagerte Achse B der Gegen- walze 6 schwenkbare Schwenkarme 11, 11' (in der Seitenansicht nicht sichtbar) auf. An diesen Schwenkarmen 11, 11'ist zumindest eine die Wickelwelle 7 li- near verlagerbar abstützende Haltevorrichtung 12 geführt (Fig. 1), wobei in zweckmäßiger Weise an jedem der Schwenkarme 11, 11'eine der Haltevor- richtungen 12 vorgesehen ist.

Nachfolgend werden die im wesentlichen spiegelbildlich zur Mittellängsebene M (Fig. 8) der Vorrichtung 1 angeordneten Baugruppen an den beiden Schwenk- armen 11, 11'bzw. den Gestellteilen 4,5 nicht immer ausdrücklich erwähnt und zur Vereinfachung der Beschreibung wird jeweils nur auf einen der beiden Schwenkarme 11, 11'Bezug genommen, wie dies aus den Seitenansichten entnehmbar ist und eine hinreichende Funktionserläuterung ermöglicht.

Die Zusammenschau unterschiedlicher Schwenkstellungen der Schwenkarme 11,11'gemäß Fig. 7 und Fig. 3 verdeutlicht, daß diese aus einer bodennahen Bedienstellung (Fig. 7) mittels eines Schwenkantriebes 13 hochschwenkbar sind (Fig. 2, Fig. 3) und die hier aus der Haltevorrichtung 12 lösbare Wickel- welle 7 in den Bereich einer diese oberhalb der Gegenwalze 6 übernehmenden Anwickelvorrichtung 14 verlagerbar ist (Fig. 5). Die Anwickelvorrichtung 14 ihrerseits ist gemeinsam mit der übernommenen Wickelwelle 7 mittels eines Vorschubantriebes 15 radial zur Gegenwalze 6 hin verlagerbar (Fig. 6).

An Stelle dieses Bedienzyklus mit der oberen Schwenkstellung ist denkbar, daß die im Bereich der Schwenkarme 11, 1 1'von der Haltevorrichtung 12 über- nommene Wickelwelle 7 auch direkt in die Richtung zur Anwickelvorrichtung 14 hin bewegt werden könnte und von dieser so übernommen wird, daß im Nahbe- reich der Gegenwalze 6 sofort ein Anwickelvorgang an der Maetrialbahn 2 aus- lösbar ist.

In dem gemäß Fig. 2 bis 6 dargestellten Funktionsablauf der Vorrichtung 1 für einen kontinuierlichen Wickelvorgang wird die Wickelwelle 7'mittels der Schwenkarme 11, 11'in eine obere Warteposition (Schwenkbewegung gemäß Pfeil D) verlagert, hier aus der Haltevorrichtung 12 durch eine zumindest ein Tragteil in Form eines Halters 16 mit Gegenprofilteil 16'aufweisende Tragvor- richtung 17 übernommen und von dieser mittels eines Antriebszylinders 17' gehalten. Aus dieser Tragvorrichtung 17 kann die Wickelwelle 7 entsprechend dem Steuerprogramm von der Anwickelvorrichtung 14 übernommen und radial zur Gegenwalze 6 hin verlagert werden (Pfeil H, Fig. 5, Fig. 6).

Die Wickelwelle 7 ist dabei zu einem späteren Zeitpunkt mittels der an den Schwenkarmen 11, 11'ebenfalls zur Gegenwalze 6 hin geführten Haltevorrich- tung 12 wieder aus der Anwickelvorrichtung 14 entnehmbar (Fig. 2, dünne Li- niendarstellung). Dabei wird eine zwischenzeitlich gebildete Teil-Materialrolle K (Fig. 2, Fig. 3) auf die Schwenkarme 11,11'übernommen und diese können dann insgesamt in eine im wesentlichen horizontale Wickelstellung (Fig. 4) zu- rückgeschwenkt werden (Pfeil X, Fig. 3).

Für eine kontinuierliche Durchführung des Aufwickelvorganges ist der gleichzei- tige Einsatz zweier Wickelwellen 7,7'notwendig, wobei die zuerst eingelegte Wickelwelle mit 7 bezeichnet ist und die nächstfolgende Welle mit dem Kurz- zeichen 7'hervorgehoben wird.

Ausgehend von der Funktionsphase gemäß Fig. 2 befindet sich die die Teil- Materialrolle K bildende Wickelwelle 7 bereits in der Anwickelvorrichtung 14 und die nächstfolgende Wickelwelle 7'wird gemäß der dünneren Strichdarstellung in Pfeilrichtung D hochgeschwenkt und in der Tragvorrichtung 17 in der Wartepo- sition festgelegt. Danach können die Schwenkarme 11, 11'aus der Übergabe- stellung zurück geschwenkt werden (Pfeil L) und die Haltevorrichtung 12 kann in einer Pfeilrichtung N linear zur Gegenwalze 6 hin verschoben werden. Damit gelangt die Haltevorrichtung 12 in den Nahbereich der Anwickelvorrichtung 14, auf der die die Teil-Materialrolle K aufweisende erste Wickelwelle 7 in Betriebs- stellung umläuft.

Zur Übernahme dieser Wickelwelle 7 wird die Haltevorrichtung 12 auf dem Schwenkarm 11, 11'so positioniert, daß ein einen Antrieb 18'aufweisendes Halteteil 18 der Anwickelvorrichtung 14 für die Wickelrolle 7 eine auf einem ge- meinsamen Radius R mit der Haltevorrichtung 12 befindliche Übergabeposition (Fig. 2) aufweist und durch eine kurze Schwenkbewegung der Schwenkarme 11, 11'in Pfeilrichtung D"erfolgt die Übernahme der Wickelrolle 7 (Fig. 3) in der Haltevorrichtung 12. Danach können die Schwenkarme 11, 11'in einer Schwenkrichtung X zur Horizontalebene E hin verlagert werden (Fig. 3), wobei gleichzeitig mittels der Steuereinheit eine für den Wickelvorgang optimale Win- kelposition ermittelt wird (Fig. 4). Die sich in Pfeilrichtung A'drehende Wickel- rolle 7 ist in einer Einlegemulde 20 eines Tragschenkels 28 der Haltevorrichtung 12 aufgenommen und diese wird mit zunehmendem Durchmesser der Voll- Materialrolle F mittels eines linearen Vorschuborgans 29 verlagert (Pfeil C). Da- bei ist eine am Schwenkarm 11 vorgesehene Führung 30 wirksam.

Die Anwickelvorrichtung 14 weist einen Hilfsantrieb 26 auf (Fig. 8), mittels dem ein nach einem Trennschnitt gebildeter neuer Anfang der Materialbahn 2 von der Wickelwelle 7 erfaßbar ist und im Bereich der Schwenkarme 11, 11'ist ein als Wickelantrieb vorgesehener Zentrumsantrieb 27 angeordnet, mit dem die zur Voll-Materialrolle F anwachsende Rolle großen Gewichtes drehbar ist. Mit- tels der Systemsteuerung sind die Antriebsleistungen des Zentrumsantriebes 27 und des Hilfsantriebes 26 im Bereich der Anwickelvorrichtung 14 gleichzeitig steuerbar, wobei diese Regelung insbesondere in dem vorbeschriebenen und an Hand von Fig. 2 bzw. 3 erläuterten Übergabemoment der Wickelwelle 7 aus der Anwickelvorrichtung 14 in die Haltevorrichtung 12 erforderlich ist. In zweck- mäßiger Ausführung erfolgt die Steuerung derart, daß der Hilfsantrieb 26 bei Zuschaltung des Zentrumsantriebes 27 synchron zu dessen ansteigendem An- triebsmoment abgeschaltet wird.

In Fig. 5 ist auf der Wickelwelle 7 eine Voll-Materialrolle F hergestellt und für deren nachfolgend vorgesehenen Wechselvorgang ist die Anwickelvorrichtung 14 bereits zu der obenliegenden Tragvorrichtung 17 verlagert, um die nächste Wickelwelle 7'aus der Warteposition zu entnehmen. Dieser Entnahmevorgang ist in der in Fig. 6 dargestellten Steuerphase abgeschlossen und die Anwickel- vorrichtung 14 ist mittels ihres Vorschubantriebes 15 aus der oberen, die Wickelwelle 7'mittels der Halteteile 18 erfassenden Übernahmestellung in die Anwickelstellung zur Gegenwalze 6 hin linear verlagert (Pfeil H). Nunmehr kann der nicht näher dargestellte Trennschnitt für die Materialbahn 2 im Bereich der Gegenwalze 6 erfolgen, wozu eine in dieser angeordnete und nicht näher dar- gestellte Schnittvorrichtung bekannter Bauart aktiviert wird. Das entsprechend dem Wickelvorgang vorlaufende Ende der Materialbahn 2 bewegt sich entspre- chend der Drehrichtung A'weiterhin in Wickelrichtung und das in Drehrichtung A vorlaufende neue Ende der Materialbahn 2 wird von der in der Druckrichtung P (Fig. 6) an die Gegenwalze 6 angedrückten Wickelwelle 7'erfaßt, so daß das Wickeln der Teil-Materialrolle K beginnt und die Materialbahn 2 insgesamt ohne Materialverluste weiterbearbeitet wird.

Während im Bereich der Wickelwelle 7'der vorbeschriebene Anwickelvorgang läuft, wird über die Steuerung der Vorrichtung 1 das Ausfahren der Voll-Materi- alrolle F aus der Vorrichtung 1 vorbereitet. Dazu sind die Schwenkarme 11, 11' im horizontalen Verfahrbereich der Haltevorrichtung 12 mit einer zur Übergabe der Voll-Materialrolle F vorgesehenen Ziehvorrichtung 21 verbunden (Fig. 1).

Die Ziehvorrichtung 21 ist im Bereich des hinteren Gestellteiles 5 abgestützt und kann die in deren Bereich entsprechend der linearen Vorschubbewegung C verlagerte Wickelwelle 7 mit der Voll-Materialrolle F erfassen (Fig. 7). Mittels jeweiliger radial beweglicher Klemmhalter 22,23 (Fig. 6) wird die Wickelwelle 7 nach deren Verlagerung in Pfeilrichtung S'erfaßt und fixiert, so daß danach der Schwenkarm 11 in die in Fig. 7 dargestellte bodennahe Absenkstellung verla- gert werden kann (Pfeil S). Dieser Absenkvorgang gemäß S wird jedoch erst ausgeführt, nachdem ein in den Bereich der Vorrichtung 1 bis zur Voll-Wickel- rolle eingeschobene Hubvorrichtung in Form eines Hubwagens 24 in einer Pfeil- richtung Y so unter die Voll-Materialrolle F verlagert ist, daß deren Gewichtslast auf einer Auflageplatte 25 des Hubwagens 24 aufliegt. Damit wird ein Entlas- tungsvorgang für die Wickelrolle 7 realisiert, der mittels einer im Nahbereich der Ziehvorrichtung 21 im Gestellteil 5 vorgesehenen Meßvorrichtung (nicht darge- stellt) erfaßt wird. Nach deren Freigabesignal werden die Schwenkarme 11, 11' in die dargestellte Position gemäß Fig. 7 abgeschwenkt, so daß der vor dem Gestellteil 4 befindliche Bedienbereich freigegeben ist. Das Gewicht der Voll- Materialrolle F liegt auf dem Unterwagen 24 vollständig auf und dieser kann senkrecht zur Darstellungsebene aus der Vorrichtung 1 herausbewegt werden.

Danach wird eine neue Hülse W auf die noch in der Ziehvorrichtung 21 fixierte Wickelhülse 7'aufgeschoben und der kontinuierliche Wickelvorgang wird, be- ginnend bei Fig. 2, fortgesetzt.

Die Wickelwellen 7,7'sind in ihrer Länge vorzugsweise auf eine Arbeitsbreite von 1600 mm ausgelegt, wobei jedoch auch vorgesehen ist, Materialbahnen 2 mit Arbeitsbreiten von bis zu 4000 mm aufzuwickeln. Deshalb ist für derartige Vorrichtungen (nicht dargestellt) im Bereich der Ziehvorrichtung 21 zusätzlich eine mit dieser durch die Steuerung zusammenwirkende Stützbaugruppe vor- gesehen, die während bzw. nach dem Verlagern der Voll-Materialrolle F aus der Vorrichtung 1 heraus die dann frei werdende Wickelwelle 7 so untergreift, daß diese auch bei großer Länge sicher gehalten ist. Denkbar ist dabei, daß die Stützbaugruppe an einer Traverse oberhalb des Arbeitsraums gehalten ist und in die Stützstellung einschwenkbar ist.

Die vorbeschriebene Vorrichtung 1 bildet insgesamt eine kompakte Wickelma- schine, die mit geringem Raumbedarf und vergleichsweise wenigen Bedientei- len die Aufwickelung unterschiedlichster Materialien und Rollengrößen ermög- licht. Die dabei eingesetzte Steuereinheit 10 ist besonders effizient dadurch, daß mit den winkelverstellbaren Schwenkarmen 11, 11'ein das bekannte X-Y- Koordinatensystem ablösendes Steuerprogramm auf der Basis von Polarkoor- dinaten eingesetzt werden kann. Dabei werden aus dem Abstandsmaß der Wickelrolle 7 in Pfeilrichtung C und der Schrägstellung der Wickelwelle gemäß Pfeilrichtung D entsprechende Steuersignale errechnet. Aufbauend auf dieser Grundkonzeption stellen die beschriebenen und dargestellten Konstruktions- baugruppen jeweils denkbare Ausführungsformen dar, die weitgehend variabel ausgeführt werden können.

In Fig. 8 ist der Zentrumsantrieb 27 in seiner Verbindungsstellung mit der Wickelwelle 7 dargestellt, wobei deutlich wird, daß an einem Antriebsmotor 31 eine axial in Pfeilrichtung 32 verlagerbare Antriebswelle 33 vorgesehen ist.

Diese Antriebswelle 33 weist ihrerseits stirnseitig einen Mitnehmer 34 auf, der mittels einer an der Wickelwelle 7 befindlichen Verzahnung 35 eine axial lös- bare Verbindung bildet.

Die ebenfalls in Fig. 8 näher dargestellte Anwickelvorrichtung 14 weist im Be- reich des Hilfsantriebes 26 einen Antriebsmotor 36 auf, der mittels eines Ritzels 37 und eines Wenderades 38 an einer Außenverzahnung 39 der Wickelwelle 7 angreift. An Stelle dieser Zahnradverbindung ist auch ein Antrieb mit einem Zahnriemen, einem Reibrad ol dgl. Bauteilen denkbar. Die Anwickelvorrichtung 14 ist im Bereich ihrer Vorschubvorrichtung 15 durch eine Führung 40 mit dem Gestellteil 4 verbunden und das Halteteil 18 ist mittels eines Druckzylinders 41 betätigbar.

Für den Antrieb der Schwenkarme 11, 11'ist ein den Schwenkantrieb 13 bil- dendes Antriebsaggregat 42 vorgesehen (Fig. 1), das mittels eines Antriebs- ritzels 43 in eine bogenförmig an der Unterseite der Schwenkarme 11, 11'ver- laufende Verzahnung 44 eingreift. Dieses Konzept des Schwenkantriebes 13 ist konstruktiv einfach und kann auch durch andere Antriebsbaugruppen ersetzt werden.

In das Gesamtsystem der Vorrichtung 1 sind weitere Baugruppen im Bereich der Zuführung der Materialbahn 2 integriert, wobei mit 45 eine die Material- spannung regelnde Tänzerbaugruppe bezeichnet ist, bei 46 eine Längen- schneideinrichtung angeordnet ist und mit 47 die Bauteile einer Streckeinrich- tung bezeichnet sind. Bei 48 befindet sich ein Absaugrohr für den von der Mate- rialbahn abgetrennten Randstreifen und bei 49 ist beispielhaft eine pneymatisch betätigbare Anlagewalze vorgesehen.

Mit der vorbeschriebenen Vorrichtung 1 kann die Materialbahn 2 im Bereich der angetriebenen Gegenwalze 6 durch einen Kontaktwickelvorgang auf die Mate- rialrolle F übergeben werden. Ebenso ist denkbar, daß ein Spalt-Wickel-Vor- gang realisiert wird, wobei zwischen Materialrolle F und Gegenwalze 6 ein Übergabespalt besteht und zum Antrieb der Materialrolle F nur der Zentrums- antrieb 27 genutzt wird. Außerdem ist es mit der Vorrichtung 1 möglich, den Wickelvorgang mit vorbeschriebenem Kontakt der drehenden Rollen-Teile aus- zuführen und dabei gleichzeitig den Zentrumsantrieb zusätzlich in das Antriebs- konzept zu integrieren. Damit ist ein strafferer Wickelvorgang steuerbar und die Wickeldichte auf der Materialrolle F kann mit geringem Aufwand vorteilhaft er- höht werden.

In Fig. 9 ist die Vorrichtung 1 (zur besseren Übersicht ohne die Baugruppe im Bereich der Anwickelvorrichtung 14) in einer Seitenansicht ähnlich Fig. 6 darge- stellt, wobei diese Maschinenausführung im Bereich der Gegenwalze 6 eine die Materialbahn 2' (Fig. 13) mit einer Anlegewalze 51 in Richtung des Außenum- fangs der Wickelwelle 7 verlagernde Andruckvorrichtung 50 aufweist. In zweck- mäßiger Ausführung ist die Andruckvorrichtung 50 im Bereich der Querachse B der Vorrichtung 1 schwenkbar abgestützt, so daß die Anlegewalze 51 unabhän- gig von der jeweiligen Drehrichtung der Gegenwalze 6 (Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn : Pfeil A ; Drehrichtung im Uhrzeigersinn : Pfeil A') hinter einem zwischen der Gegenwalze 6 und der Wickelwelle 7 gebildeten Wickel- spalt 52 (Fig. 12) an den sich in einer Aufrollphase befindenden Bereich der Materialbahn 2'anlegbar ist.

Der Wickelspalt 52 zwischen Gegenwalze 6 und Wickelwelle 7 bzw. aufge- wickelter Materialbahn 2'ist mittels jeweiliger bereits im Zusammenhang mit der Ausführung der Vorrichtung 1 in Fig. 1 bis 8 beschriebener Baugruppen, bei- spielsweise dem linearen Vorschuborgan 29, einstellbar. Denkbar ist dabei, daß die Abmessung des Wickelspaltes 52 in Abhängigkeit von den Wickel-Eigen- schaften des aufzurollenden Materials jeweils 2 mm bis 20 mm, vorzugsweise 10 mm, beträgt.

Die Zusammenschau von Fig. 9 und 10 zeigt, daß die Andruckvorrichtung 50 jeweils spiegelbildlich zur Vorrichtungslängsmittelebene M die Anlegewalze 51 um die Querachse 51'drehbar abstützende Tragschenkel 53 (bzw. 54, mit den gegenüberliegenden Bauteilen nicht dargestellt) aufweist, die im Bereich eines jeweiligen die Querachse B umfassenden Stützringes 55 so gehalten sind, daß die Andruckvorrichtung 50 frei um die Gegenwalze 6 schwenkbar ist. Dieser Stützring 55 ist mit einem der Anlegewalze 51 gegenüberliegenden Gewichtsteil 56 verbunden, das als gewichtskompensierendes Bauteil zur Anlegewalze 51 wirksam ist.

Im Unterschied zu den gemäß Fig. 1 bis 8 beschriebenen Bedingungen beim Wickeln der Materialbahn 2 durch die als Kontaktwalze wirksame Gegenwalze 6 mit der auf der Trageinheit 9 verlagerbaren Wickelwelle 7 wird mit der zusätz- lichen Andruckvorrichtung 50 eine genauere Einstellung des im Wickelspalt 52 erforderlichen Kontaktdruckes (Pfeil Z, Fig. 11) möglich und dieser kann in klei- neren Stellschritten eingestellt werden. Durch den zusätzlichen Einbau der ge- wichtskompensierten Anlegewalze 51 können die Kontaktdrücke so verringert werden, daß diese noch unterhalb derjenigen Werte einstellbar sind, die mit einer pendelnd aufgehängten Kontaktwalze (nicht dargestellt) bekannter Bauart bisher erreicht wurden.

Die mit dem Gewichtsteil 56 in Fig. 9 dargestellte Andruckvorrichtung 50 kann motorisch oder pneumatisch an die Materialbahn 2'angelegt werden, wozu bei- spielsweise ein Zahnriemen 57 mit einem Schwenkantrieb 58 zusammenwirkt.

Die im Eigengewicht kompensierte Anlegewalze 51 kann dabei besonders fein- fühlig verlagert werden, wobei der Andruck in Pfeilrichtung Z weniger als 200 N bis hin zu 30 N betragen kann. Entsprechend dem Antriebskonzept sind auch Druckeinstellungen von weniger als 30 N denkbar, so daß für unterschied- Olichstes Folienmaterial jeweils eine optimale Kombination von Bahnspannung und Andruck Z einstellbar ist und damit zuverlässig ein störungsfreier Wickel- vorgang gewährleistet wird.

In Fig. 11 sind die prinzipiellen Eingriffsverhältnisse im Bereich des Wickel- spaltes 52 mit der Gegenwalze 6 dargestellt, wobei sich diese entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil A) dreht. Die Materialbahn 2 wird über Führungs-und An- legewalzen 3,3'zu der Gegenwalze 6 geführt und durch die Wickelwalze 7 im Bereich des Spaltes 52 übernommen, wobei die Wickelwelle 7 von oben den Kontakt mit der Anlegewalze 51 bildet bzw. sich die Anlegewalze 51 von unten an die Wickelwelle 7 anlegt. Durch den im Bereich der Anwickelvorrichtung 14 (in Fig. 11 bis 16 nicht dargestellt) eingeleiteten Wickelvorgang wächst der Durchmesser 59 (Fig. 12) der aufgewickelten Materialbahn kontinuierlich an und mittels der Anlegewalze 51 erfolgt in einem jeweils kontinuierlich anpas- senden Winkelabstand 60 zur Spaltebene 61 der gleichmäßige Andruck der Materialbahn 2'in Pfeilrichtung Z.

In Fig. 12 ist eine erste Anwickelphase mit von unten an die Wickelwelle 7 angelegter Anlegewalze 51 abgeschlossen, wobei das erreichte Gewicht des Wickels F'dem Durchmesser 59 äquivalent ist und beispielsweise nach Er- reichen eines Durchmessers 59 von 400 mm nunmehr die Trageinheit 9 die oberhalb der Horizontalebene E befindliche Wickelrolle 7 übernimmt (ähnlich : Ablauf gemäß Fig. 1 bis 5). Bei sich kontinuierlich fortsetzendem Wickelprozeß wird dann der in Fig. 13 dargestellte Vollwickel F erreicht.

Durch die kontinuierliche Vergrößerung des Durchmessers 59 bis zum Voll- wickel F kann die Anlegewalze 51 bis in die in Fig. 13 dargestellte Lage unter- halb der Horizontalebene E verlagert werden. Damit kann jetzt die oberhalb der Gegenwalze 6 befindliche und nicht näher dargestellte Anwickelvorrichtung 14 wirksam werden. Mit dieser wird die Wickelwelle 7'oberhalb der Horizontal- ebene E in die dargestellte Anwickellage überführt (Pfeil 14'in Fig. 13). Gleich- zeitig wird das Vollwickel F in einer Pfeilrichtung 62 von der Gegenwalze 6 weg- bewegt und dem Unterwagen 24 mit der Auflageplatte 25 zur Entsorgung zuge- führt (Fig. 9). Danach wird die Anlegevorrichtung 50 bzw. die Anlegewalze 51 mittels des Antriebs 58 in einer Pfeilrichtung 63 zurückgeschwenkt, so daß die gemäß Fig. 11 dargestellte Ausgangsstellung nach kurzer Schwenkzeit erreicht ist und der Wickelvorgang mit der neuen Wickelwelle 7'kontinuierlich fortge- setzt wird.

Für diesen Wickelvorgang (Fig. 11 bis 13) mit entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil A) drehender Gegenwalze 6 ist ebenfalls denkbar, daß die Anlegewalze 51 von oben an die Wickelwelle 7 angelegt ist (nicht dargestellt). Dabei ergibt sich jedoch, daß durch den sich vergrößernden Durchmesser 59 bis zum Er- reichen des Vollwickels F die jeweilige momentane Andruckzone (Pfeil Z) der Anlegewalze 51 einen nachteilig großen Abstand zum Wickelspalt 52 aufweist.

In Fig. 14 bis 16 ist eine mit den vorbeschriebenen Bauteilen vergleichbare zweite Wickelsituation dargestellt, bei der die Gegenwalze 6 die im Uhrzeiger- sinn verlaufende Drehrichtung (Pfeil A') aufweist. Dabei ist die Anlegewalze 51' von oben an die Wickelwelle 7 angelegt. Die sich zum Vollwickel F (Fig. 16) vergrößernde Aufwickelung der Materialbahn 2 bewirkt dabei, daß sich die An- legewalze 51'nur um einen Schwenkwinkel 64 oberhalb der Horizontalebene E entsprechend der Wickelphase (Fig. 14 : Anwickeln ; Fig. 15 : Wickeln in An- wickelvorrichtung 14 ; Fig. 16 : Wickel F'durch Trageinheit 9 übernommen) ver- lagert. Nach Entnahme des Vollwickels F (Fig. 16) kann die Anlegewalze 51'in ihre durch die Spaltebene 61'vorgegebene Ausgangsstellung (Fig. 14) zurück- geschwenkt werden (Pfeil 63'), so daß danach die nächste Wickelwelle 7'vor die Anlegewalze 51'in einer Pfeilrichtung 14"tangential zuführbar ist (Zwei- Phasen-Darstellung in Fig. 16) und der Wickelvorgang mit dieser Wickelwelle 7' kontinuierlich fortgesetzt werden kann.

Auch bei dieser Ausführung gemäß Fig. 14 bis 16 ist denkbar, daß die Anlege- walze 51'von unten an die Wickelwelle 7 (bzw. 7') angelegt wird (nicht darge- stellt) und sich damit die entsprechende Anwickel-Bedingungen ergeben.