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Title:
DEVICE WITH AN ELECTRIC COMPONENT, AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/007957
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device with an electric component and a first elastic component which is electrically insulating. The electric component is embedded into the first elastic component or is arranged between layers of the first elastic component, and at least one recess is provided in the first elastic component, said recess extending from an electric contact point of the electric component to a desired electric connection point where the electric component is to be connected to another electric component. The recess is completely or largely filled with a second elastic component which is electrically conductive such that an electrically conductive contact bridge between the connection contact of the electric component and the connection point is formed by the second elastic component. The invention additionally relates to a method for producing such a device.

Inventors:
GIESE ULRICH (DE)
MAIER HANS JÜRGEN (DE)
WURZ MARC CHRISTOPHER (DE)
BENGSCH SEBASTIAN (DE)
OMELAN MARVIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/067927
Publication Date:
January 09, 2020
Filing Date:
July 04, 2019
Export Citation:
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Assignee:
UNIV HANNOVER GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ (DE)
DEUTSCHES INST FUER KAUTSCHUKTECHNOLOGIE E V (DE)
International Classes:
B60C11/24; B60C23/04
Foreign References:
DE102016223295A12018-05-24
US20050057346A12005-03-17
EP2743101A12014-06-18
EP3287304A12018-02-28
EP3181380A12017-06-21
DE69719822T22003-11-20
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Einrichtung mit einem elektrischen Bauteil (3) und einem ersten elastischen Bauteil (1 , 2), das elektrisch isolierend ist, wobei das elektrische Bauteil (3) im ersten elastischen Bauteil (1 , 2) eingebettet oder zwischen Schichten des ers- ten elastischen Bauteils (1 , 2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten elastischen Bauteil (1 , 2) wenigstens eine Aussparung (9) vorhanden ist, die sich von einem elektrischen Anschlusskontakt (4) des elektrischen Bauteils (3) zu einer gewünschten elektrischen Anschlussstelle (6) erstreckt, an der das elektrische Bauteil (3) mit einem weiteren elektrischen Bauteil (7) verbunden werden soll, wobei die Aussparung (9) vollständig oder überwiegend mit einem zweiten elastischen Bauteil (5) ausgefüllt ist, das elektrisch leitfähig ist, sodass durch das zweite elastische Bauteil (5) eine elektrisch leitende Kontaktbrücke von dem Anschlusskontakt (4) des elektrischen Bauteils (3) zur Anschlussstelle (6) gebildet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elasti- sche Bauteil (5) eine Elastizität aufweist, die um maximal 60 % von der Elastizi tät abweicht, die das erste elastische Bauteil (1 , 2) in dem die Aussparung (9) umgebenden Bereich aufweist.

3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das Material des zweiten elastischen Bauteils (5) eine Mischung aus einem elastischen Basismaterial, das elektrisch isolierend ist, und darin verteil ten elektrisch leitfähigen Partikeln ist.

4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das Material des ersten elastischen Bauteils (1 , 2) zumindest in dem Bereich, in dem das elektrische Bauteil (3) angeordnet ist, ein Elastomer ist.

5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass die Einrichtung aus mehreren Schichten des ersten elastischen Bau- teils (1 , 2) aufgebaut ist und die Aussparung (9) sowie das darin eingesetzte zweite elastische Bauteil (5) wenigstens eine Schicht des ersten elastischen Bauteils (1 , 2) vollständig durchdringt.

6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das elektrische Bauteil (3) als Sensor ausgebildet ist und/oder das weitere elektrische Bauteil (7) als Auswerteeinheit zur Auswertung von Sensor- daten ausgebildet ist.

7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass die Einrichtung als mehrschichtig aufgebauter Luftreifen ausgebildet ist, wobei das elektrische Bauteil (3) zwischen zwei Schichten des ersten elasti schen Bauteils (1 , 2) angeordnet ist und die Aussparung (9) einschließlich der elektrisch leitenden Kontaktbrücke wenigstens eine Schicht vollständig durch- dringt.

8. Verfahren zur Herstellung einer Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit folgenden Schritten:

a) Einbetten des elektrischen Bauteiles (3) im ersten elastischen Bauteil (1 , 2) oder Anordnen des elektrischen Bauteiles (3) zwischen Schichten des ersten elastischen Bauteils (1 , 2),

b) Erzeugen einer Aussparung (9) im ersten elastischen Bauteil (1 , 2), die sich von einem elektrischen Anschlusskontakt (4) des elektrischen Bau- teils (3) zu einer gewünschten elektrischen Anschlussstelle (6) erstreckt, an der das elektrische Bauteil (3) mit einem weiteren elektrischen Bauteil (7) verbunden werden soll,

c) vollständiges oder überwiegendes Ausfüllen der Aussparung (9) mit dem elektrisch leitfähigen zweiten elastischen Bauteil (5).

9. Verfahren zur Herstellung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit folgenden Merkmalen:

a) Erzeugen einer ersten Schicht (1 ) des ersten elastischen Bauteils (1 , 2), b) Aufbringen des elektrischen Bauteiles (3) auf der ersten Schicht (1 ) des ersten elastischen Bauteils (1 , 2),

c) Erzeugen einer zweiten Schicht (2) des ersten elastischen Bauteils (1 , 2), d) Erzeugen der Aussparung (9) in der zweiten Schicht (2) des ersten elasti- schen Bauteils (1 , 2), wobei die Aussparung (9) die zweite Schicht (2) voll- ständig durchdringt,

e) Ausfüllen der Aussparung (9) mit dem zweiten elastischen Bauteil (5), f) Aufbringen der zweiten Schicht (2) auf der mit dem elektrischen Bauteil (3) bestückten Seite der ersten Schicht (1 ), sodass das zweite elastische Bauteil (5) in elektrischen Kontakt mit einem elektrischen Anschlusskon- takt (4) des elektrischen Bauteiles (3) kommt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elastische Bauteil (5) zumindest an der Oberflächenseite, die in elektrischen Kontakt mit dem elektrischen Anschlusskontakt (4) gebracht wer- den soll, vor dessen Aufbringung auf dem elektrischen Anschlusskontakt (4) plasmabehandelt und/oder mit einem geeigneten chemisch reagierenden Haft- system versehen wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vulkanisationsbehandlung an dem ersten und dem zweiten elastischen Bauteil (1 , 2, 5) durchgeführt wird.

Description:
Einrichtung mit einem elektrischen Bauteil sowie Verfahren zu deren Herstellung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit einem elektrischen Bauteil und einem ers- ten elastischen Bauteil, das elektrisch isolierend ist, wobei das elektrische Bauteil im ersten elastischen Bauteil eingebettet oder zwischen Schichten des ersten elasti- schen Bauteils angeordnet ist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Einrichtung.

Allgemein betrifft die Erfindung das Gebiet der Einbettung elektrischer Bauteile in elastischen Bauteilen. Elastische Bauteile sind in der Technik vielfältig im Einsatz, z.B. in Form Fahrzeugreifen, Keilriemen, Zahnriemen, Luftfederbälge oder Taucher- anzügen, Softrobots, Transportbänder. Vielfältige Einsatzgebiete hat die Erfindung beispielsweise im Bereich der Reifenherstellung. Ein Ziel bei der Reifenherstellung ist die Integration elektrischer Technologien, z.B. Sensortechnologien, während des Reifenherstellungsprozesses in den Reifen. Beispielsweise können Sensoren zur Überwachung des Abroll prozesses in den Reifen integriert werden, was für die Über- wachung des Reifens während der Fahrt aus verschiedenen Gründen von Interesse ist. So beträgt der durch die Reifenhaftung verursachte Rollwiderstand ca. 20 % des zu überwindenden Gesamtwiderstands eines Kraftfahrzeuges. Durch die Optimie- rung des Haft-/Rollreibungsverhältnisses kann der Rollwiderstand optimiert werden, z.B. mittels einer Reifendruckregelanlage. Bei der Herstellung von Luftreifen erfolgt ein Übereinanderlegen mehrerer verschie- dener Kautschuklagen. Vereinfacht gesagt wird z.B. auf eine innere Gummilage, die die Dichtigkeit des Reifens gewährleistet, eine gummierte Textilfaser (Textilcord) be- legt, um die Karkasse zu formen. Hierauf wird eine Lage Stahlfasern (Stahlcord) ge- legt, die den Stahlgürtel bildet. Schließlich erfolgt das Aufbringen des Laufstreifens mit Profil. Anschließend werden die Lagen im Zuge eines Vulkanisierungsprozesses miteinander gefügt und der Reifen fertiggestellt.

Aus der DE 697 19 822 T2 ist eine Vorrichtung zur Reifendatenübertragung bekannt.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, verbesserte Möglichkeiten zur elektrischen Kontaktierung eines elektrischen Bauteils anzugeben, das in einem elastischen Bauteil eingebettet oder zwischen Schichten des elastischen Bauteils an- geordnet ist.

Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch ge- löst, dass im ersten elastischen Bauteil wenigstens eine Aussparung vorhanden ist, die sich von einem elektrischen Anschlusskontakt des elektrischen Bauteils zu einer gewünschten elektrischen Anschlussstelle erstreckt, an der das elektrische Bauteil mit einem weiteren elektrischen Bauteil verbunden werden soll, wobei die Ausspa- rung vollständig oder überwiegend mit einem zweiten elastischen Bauteil ausgefüllt ist, das elektrisch leitfähig ist, sodass durch das zweite elastische Bauteil eine elektrisch leitende Kontaktbrücke von dem Anschlusskontakt des elektrischen Bau- teils zur Anschlussstelle gebildet ist. Die Erfindung ermöglicht somit eine direkte elektrische (galvanische) Kontaktierung des elektrischen Bauteils durch das Material des ersten elastischen Bauteils hindurch. Es müssen dementsprechend bei einem mehrschichtigen ersten elastischen Bauteil keine Leitungen entlang der Schichten gelegt werden. Vielmehr kann eine Art Vertikalkontaktierung realisiert werden, indem in dem ersten elastischen Bauteil die wenigstens eine Aussparung erzeugt wird und mit dem elektrisch leitfähigen zweiten elastischen Bauteil ausgefüllt wird.

Die Bezeichnung„Vertikalkontaktierung“ umfasst dabei nicht ausschließlich rein verti- kal zu einer Schicht des ersten elastischen Bauteils verlaufende Strukturen des zwei- ten elastischen Bauteils, vielmehr werden auch schräge oder unregelmäßig struktu- rierte Verläufe des zweiten elastischen Bauteils relativ zum ersten elastischen Bauteil erfasst.

Das zweite elastische Bauteil muss dabei die Aussparung nicht unbedingt vollständig ausfüllen. Für die Erzeugung eines gasdichten Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten elastischen Bauteil ist ein Ausfüllen der Aussparung jedoch sinnvoll.

Das Ausfüllen der Aussparung kann vollständig durch das zweite elastische Bauteil oder durch wenigstens einen Zusatzstoff, der zusätzlich zum zweiten elastischen Bauteil in die Aussparung eingefüllt wird, erfolgen.

Das erste elastische Bauteil kann vorteilhaft aus einem elastischen Material mit einer Elastizität (E-Modul) im Bereich von 0,01 bis 0,1 GPa gebildet sein. Das elastische Material kann z.B. ein Elastomer, ein Silikon oder ein Thermoplast sein. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Material des ers- ten elastischen Bauteils zumindest in dem Bereich, in dem das elektrische Bauteil angeordnet ist, ein Elastomer ist.

Das Material des zweiten elastischen Bauteils unterscheidet sich notwendigerweise vom Material des ersten elastischen Bauteils, da das erste elastische Bauteil elektrisch isolierend ist und das zweite elastische Bauteil elektrisch leitfähig ist. Den- noch kann das Material des zweiten elastischen Bauteils ein elastisches Basismate- rial aufweisen, das identisch ist mit dem Material des ersten elastischen Bauteils ist, Das elastische Basismaterial kann z.B. ein Elastomer, ein Silikon oder ein Thermo- plast sein. Das zweite elastische Bauteil kann vorteilhaft aus einem elastischen Ma- terial mit einer Elastizität (E-Modul) im Bereich von 0,01 bis 0,1 gebildet sein.

Das erste elastische Bauteil unterscheidet sich somit vom zweiten elastischen Bau- teil durch seine elektrisch isolierenden Eigenschaften. Im Sinne der vorliegenden An- meldung sei angenommen, dass sich ein elektrisch isolierendes Bauteil von einem elektrisch leitfähigen Bauteil durch seine spezifische elektrische Leitfähigkeit unter- scheidet, wobei der Leitfähigkeits-Unterschied wenigstens 10:1 beträgt, oder wenigs- tens 100:1.

Die erfindungsgemäße Einrichtung kann z.B. ein Reifen sein, z.B. ein Luftreifen oder ein Vollgummireifen, oder ein Keilriemen, Zahnriemen, Luftfederbalg oder Taucher- anzug. An der Anschlussstelle können an die elektrisch leitende Kontaktbrücke beliebige weitere elektrische Bauteile angeschlossen werden, z.B. eine weiterführende elektri- sche Leitung oder Leiterbahn, eine Auswerteeinheit und/oder ein Funkmodul.

Das elektrische Bauteil kann z.B. als elektrische Mikrostruktur ausgebildet sein. Als elektrische Mikrostruktur bezeichnet man mit einer elektrischen Funktionalität ausge- bildete Strukturen, z.B. Leiterbahnen, Verdrahtungen, elektrische Anschlusspads o- der einfache elektrische und/oder elektronische Bauteile, die jeweilige Einzelabmes- sungen im Mikrometerbereich aufweisen, insbesondere Abmessungen von weniger als 10 miti. Die Aufbringung einer solchen elektrischen Mikrostruktur an oder in einem Gegenstand beliebiger Art kann je nach Komplexität und Formgebung dieses Gegen- stands mit besonderen Schwierigkeiten verbunden sein oder mit bisheriger Techno- logie unmöglich erscheinen. Solche elektrischen Mikrostrukturen werden beispiels weise durch Gasphasen-Abscheideprozesse erzeugt, z.B. durch Kathodenzerstäu- bung.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite elastische Bauteil eine Elastizität aufweist, die um maximal 60 % von der Elastizität abweicht, die das erste elastische Bauteil in dem die Aussparung umge- benden Bereich aufweist. Auf diese Weise kann ein zumindest näherungsweise ver- gleichbares Elastizitätsverhalten auch im Übergangsbereich vom ersten zum zweiten elastischen Bauteil sichergestellt werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Elastizitäts-Abweichung maximal 40 % betragen. Hierdurch wird eine hinsichtlich der Elastizität weitgehend homogene Gesamt-Einrichtung bereitgestellt.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ma- terial des zweiten elastischen Bauteils eine Mischung aus einem elastischen Basis- material, das elektrisch isolierend ist, und darin verteilten elektrisch leitfähigen Parti- keln ist. Die elektrisch leitfähigen Partikel sind beispielsweise sehr kleine Partikel, z.B. Partikel im Bereich von Mikrometer-Abmessungen oder Nanometer-Abmessun- gen. Als Partikel kommen beispielsweise Ruß, d.h. Kohlenstoff, Carbon Nanotubes, Graphit oder goldhaltige elastische Werkstoffe in Betracht. Hierdurch kann ein Mate- rial bereitgestellt werden, durch das das zweite elastische Bauteil sowohl günstige elastische als auch elektrisch leitfähige Eigenschaften aufweist. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ein- richtung aus mehreren Schichten des ersten elastischen Bauteils aufgebaut ist und die Aussparung sowie das darin eingesetzte zweite elastische Bauteil wenigstens eine Schicht des ersten elastischen Bauteils vollständig durchdringt. Dies ist bei- spielsweise bei Anwendungen in Luftreifen vorteilhaft. So kann beispielsweise das elektrische Bauteil zwischen zwei Schichten des ersten elastischen Bauteils einge- bettet sein. Durch das zweite elastische Bauteil kann eine Durchkontaktierung durch eine der Schichten erfolgen, sodass beispielsweise im Reifen-Inneren eine elektri- sche Auswerteeinheit angeordnet werden kann, die somit auf einfache Weise mit dem eingebetteten elektrischen Bauteil elektrisch kontaktiert werden kann.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das elektrische Bauteil als Sensor ausgebildet ist und/oder das weitere elektrische Bau- teil als Auswerteeinheit zur Auswertung von Sensordaten ausgebildet ist. Auf diese Weise kann z.B. eine Überwachung von Dehnungsvorgängen im Reifen durchgeführt werden. Der Sensor kann z.B. ein Dehnungssensor oder ein Kraftsensor sein.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ein- richtung als mehrschichtig aufgebauter Luftreifen ausgebildet ist, wobei das elektri- sche Bauteil zwischen zwei Schichten des ersten elastischen Bauteils angeordnet ist und die Aussparung einschließlich der elektrisch leitenden Kontaktbrücke wenigstens eine Schicht vollständig durchdringt. Dies erlaubt eine optimierte Herstellung„intelli genter“ Luftreifen mit integrierter Sensorik und integrierter Auswerteeinheit.

Sollen mehrere elektrische Anschlusskontakte des elektrischen Bauteils auf diese Weise elektrisch kontaktiert werden, so können mehrere Aussparungen bereitgestellt werden und jeweils mit einem zweiten elastischen Bauteil ausgefüllt werden. Es ist dabei vorteilhaft, die Aussparungen voneinander zu beabstanden, sodass es keine elektrischen Beeinflussungen zwischen den Kontaktbrücken gibt und durch das Ma- terial des ersten elastischen Bauteils eine elektrische Isolierung zwischen den zwei- ten elastischen Bauteilen hergestellt ist. Die Aussparung kann grundsätzlich jede mögliche Querschnittsform haben, z.B. rund, oval, eckig. Es ist dabei von Vorteil, allzu scharfe Ecken zu vermeiden, d.h. es sollten zumindest Übergangsradien an diesen Stellen vorgesehen werden (abgerun- dete Ecken).

Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Verfahren zur Her- stellung einer Einrichtung der zuvor erläuterten Art, mit folgenden Schritten:

a) Einbetten des elektrischen Bauteiles im ersten elastischen Bauteil oder Anord- nen des elektrischen Bauteiles zwischen Schichten des ersten elastischen Bau- teils,

b) Erzeugen einer Aussparung im ersten elastischen Bauteil, die sich von einem elektrischen Anschlusskontakt des elektrischen Bauteils zu einer gewünschten elektrischen Anschlussstelle erstreckt, an der das elektrische Bauteil mit einem weiteren elektrischen Bauteil verbunden werden soll,

c) vollständiges oder überwiegendes Ausfüllen der Aussparung mit dem elektrisch leitfähigen zweiten elastischen Bauteil.

Auch hierdurch lassen sich die zuvor erläuterten Vorteile realisieren. Das zuvor ge- nannte Verfahren eignet sich insbesondere für eine Einrichtung, bei der das elektri- sche Bauteil zunächst im ersten elastischen Bauteil eingebettet bzw. angeordnet wird und danach die Durchkontaktierung mittels des zweiten elektrischen Bauteils herge- stellt wird. Nachfolgend wird eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ange- geben, die sich insbesondere für eine Einrichtung eignet, bei der verschiedene Schichten des ersten elastischen Bauteils getrennt voneinander vorbereitet werden, wie z.B. bei der Reifenherstellung.

Die eingangs genannte Aufgabe wird daher auch durch ein Verfahren zur Herstellung einer Einrichtung der zuvor erläuterten Art gelöst, mit folgenden Merkmalen:

a) Erzeugen einer ersten Schicht des ersten elastischen Bauteils,

b) Aufbringen des elektrischen Bauteiles auf der ersten Schicht des ersten elasti- schen Bauteils,

c) Erzeugen einer zweiten Schicht des ersten elastischen Bauteils,

d) Erzeugen der Aussparung in der zweiten Schicht des ersten elastischen Bau- teils, wobei die Aussparung die zweite Schicht vollständig durchdringt, e) Ausfüllen der Aussparung mit dem zweiten elastischen Bauteil, f) Aufbringen der zweiten Schicht auf der mit dem elektrischen Bauteil bestückten Seite der ersten Schicht, sodass das zweite elastische Bauteil in elektrischen Kontakt mit einem elektrischen Anschlusskontakt des elektrischen Bauteiles kommt.

Auch hierdurch können die zuvor erläuterten Vorteile realisiert werden. Hierbei kön- nen die Schritte c), d) und e) wahlweise vor den Schritten a), b), gleichzeitig oder nach diesen Schritten durchgeführt werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite elastische Bauteil zumindest an der Oberflächenseite, die in elektrischen Kon- takt mit dem elektrischen Anschlusskontakt gebracht werden soll, vor dessen Auf- bringung auf dem elektrischen Anschlusskontakt plasmabehandelt und/oder mit ei- nem geeigneten chemisch reagierenden Haftsystem versehen wird. Auf diese Weise wird die elektrische Kontaktierung des zweiten elastischen Bauteils mit dem elektri- schen Anschlusskontakt verbessert. Eventuell dort noch vorhandenes, die elektri- sche Leitfähigkeit störendes Basismaterial kann durch die Plasmabehandlung ent- fernt werden. Eine Plasmabehandlung eignet sich hierfür besonders wegen der an der Plasma-Oberfläche entstehenden hohen Temperaturen.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Vulkanisationsbehandlung an dem ersten und dem zweiten elastischen Bauteil durchgeführt wird. Durch die Vulkanisationsbehandlung erfolgt eine abschließende Vernetzung der einzelnen elastischen Bauteile und deren einzelner Schichten.

Das Aufbringen des elektrischen Bauteils auf der ersten Schicht des ersten elasti- schen Bauteils kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden:

- Das elektrische Bauteil ist zunächst auf einer flexiblen Folie aufgebracht und die Folie mit dem daran aufgebrachten elektrischen Bauteil voran wird an ei- ner Befestigungsfläche der ersten Schicht befestigt, z.B. durch Kleben und/o- der Einvulkanisieren. - Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass nach dem Be- festigen des elektrischen Bauteils an der ersten Schicht die Folie vollständig oder teilweise, insbesondere zum überwiegenden Teil, entfernt wird.

- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Folie durch Auflösen der Folie entfernt wird.

- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Folie mittels eines Lösungsmittels benetzt wird und dadurch aufgelöst wird und/oder die die Folie durch Erwärmung aufgelöst wird. Das genutzte Lösungsmittel ist auf die chemischen Eigenschaften der Folie abzustimmen. So kann z.B. als Folie vor- teilhaft eine wasserlösliche Folie genutzt werden, z.B. aus Polyvinylalkohol (PVA). Eine solche Folie kann nach Anbringung des elektrischen Bauteils an der Befestigungsfläche der ersten Schicht durch Wasser aufgelöst und dem- entsprechend herausgewaschen werden. Soll die Folie ganz oder teilweise durch Erwärmung aufgelöst werden, so kann z.B. eine Thermo-Release-Folie oder PTFE-Folie eingesetzt werden.

- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Folie perforiert und/oder gelocht ist.

- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass auf die Folie zu- nächst eine Schicht aus einem Zwischenlagenmaterial mit in Aussparungen des Zwischenlagenmaterials eingebetteten elektrischen und/oder elektroni- schen Bauteilen aufgebracht wird und darauf das elektrische Bauteil aufge- bracht wird. Das Zwischenlagenmaterial kann z.B. aus einem mittels eines Lö- sungsmittels auflösbaren Material gebildet sein, z.B. aus Polyvinylalkohol.

- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass zum Festkleben des elektrischen Bauteils an der Befestigungsfläche der ersten Schicht ein Klebstoff verwendet wird, der durch Hinzufügung eines Aushärtungsmittels aushärtet. Das Aushärtungsmittel kann ein Aushärtungsmittel jeder Art sein.

Es kann sich auch um in der Luft befindliche Feuchtigkeit handeln, sodass das Aushärtungsmittel diese Feuchtigkeit bzw. Wasser ist. Ein solches Aushär- tungsmittel wirkt z.B. mit Cyanacrylat-Klebstoffen zusammen. Der Klebstoff kann auch ein Zwei- oder Mehrkomponentenklebstoff sein, sodass das Aus- härtungsmittel ein gesonderter Härter sein kann. - Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Aushär- tungsmittel gleich einem Lösemittel ist, durch das die Folie durch Auflösen ent- fernt werden kann.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwen- dung von Zeichnungen näher erläutert.

Hierbei zeigen

Figur 1 eine Einrichtung mit einem elektrischen Bauteil und

Figuren 2 bis 6 verschiedene Schritte eines Herstellungsprozesses einer Einrich- tung gemäß Figur 1 und

Figur 7 einen Querschnitt durch einen Luftreifen.

Sämtliche Figuren zeigen seitliche Schnittansichten durch die entsprechenden Ele- mente.

In der Figur 1 ist erkennbar, dass ein elektrisches Bauteil 3 zwischen einer ersten Schicht 1 und einer zweiten Schicht 2 eines ersten elastischen Bauteils 1 , 2 angeord- net ist. Das elektrische Bauteil 3 ist von den Schichten 1 , 2 vollständig umschlossen, sodass eine elektrische Kontaktierung eines elektrischen Anschlusskontaktes 4 des elektrischen Bauteils 3 nicht trivial ist, zumindest wenn der elastische Schichtverbund der Einrichtung mit den Schichten 1 , 2 nicht nachteilig beeinflusst werden soll.

Wie die Figur 1 zeigt, ist in einer Aussparung der zweiten Schicht 2 ein zweites elasti- sches Bauteil 5 angeordnet, das an seiner Unterseite in elektrischen und mechani- schen Kontakt mit dem elektrischen Anschlusskontakt 4 kommt und sich nach oben hin bis zu einer gewünschten elektrischen Anschlussstelle 6 erstreckt. Wie man er- kennt bildet das zweite elastische Bauteil, das elektrisch leitfähig ist, eine elektrisch leitende Kontaktbrücke oder Durchkontaktierung von dem Anschlusskontakt 4 zur Anschlussstelle 6. Dementsprechend kann ein weiteres elektrisches Bauteil 7 an dem zweiten elastischen Bauteil 5 angeschlossen werden und somit auch in elektri- schen Kontakt mit dem Anschlusskontakt 4 des elektrischen Bauteils 3 gebracht wer- den. Die Figur 2 zeigt einen Anfangszustand bei der Herstellung einer Einrichtung gemäß Figur 1. Es ist zunächst gemäß einem Verfahren der zuvor beschriebenen Art das elektrische Bauteil 3 auf der ersten Schicht 1 des ersten elastischen Bauteils aufge- bracht worden.

Zeitlich unabhängig hiervon, d.h. vorher, gleichzeitig oder später, wird die zweite Schicht 2 des ersten elastischen Bauteils vorbereitet, wie die Figur 3 zeigt. Es wird zunächst mittels eines Werkzeuges 8, z.B. eines Stanzwerkzeuges, eine Aussparung 9 in der zweiten Schicht 2 erzeugt, wie die Figur 4 zeigt. Die Figur 5 zeigt, dass die Aussparung 9 mit dem Material des zweiten elastischen Bauteils 5 ausgefüllt worden ist. Die auf diese Weise mit der Kontaktbrücke vorbereitete zweite Schicht 2 wird nun, wie die Figur 6 zeigt, auf die mit dem elektrischen Bauteil 3 vorbereitete Schicht 1 aufgebracht. Zuvor kann eine Plasmabehandlung zumindest der Unterseite des zweiten elastischen Bauteils 5 durchgeführt worden sein.

Es ergibt sich schließlich der Aufbau gemäß Figur 1. Abschließend kann die Anord- nung einer Vulkanisationsbehandlung unterzogen werden.

Die Figur 7 zeigt beispielhaft den Schichtaufbau eines Luftreifens, wie er beispiels weise für Kraftfahrzeuge genutzt wird. Eine äußere Schicht 10 bildet die Lauffläche aus einem Elastomermaterial. Darunter befinden sich verschiedene Schichten des Gürtels des Reifens, z.B. eine Schicht 11 , die Nylongewebe aufweist, eine Schicht 12, die Stahlgewebe aufweist, das quer zur Lauffläche verlegt ist, eine Schicht 13, die Stahlgewebe aufweist, das längs zur Lauffläche verlegt ist, eine Schicht 14 aus Elastomermaterial, die die erste Karkasse bildet, eine Schicht 15 aus Elastomermate- rial, die eine zweite Karkasse bildet, sowie eine Schicht 16, ebenfalls aus Elastomer- material, die eine Innenisolierung bildet. Bei einem solchen Schichtaufbau einer erfin- dungsgemäßen Einrichtung kann das elektrische Bauteil 3 beispielsweise zwischen den Schichten 14 und 15 oder zwischen den Schichten 15 und 16 angeordnet sein.

Es können auch verschiedene elektrische Bauteile zwischen verschiedenen dieser Schichten angeordnet sein.