Vorrichtung zum Herausziehen einzelner flacher Sendungen aus •einer Vereinzelungsstrecke

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausziehen ein¬ zelner flacher Sendungen aus einer Vereinzelungsstrecke nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Der in der Vereinzelungsstrecke erzeugte Sendungsstrom wird durch starre, angetriebene Übernahmerollen und auf der gegen¬ überliegenden Seite auf einer einseitig angefederten Schwinge angeordnete Andruckrollen oder über sie laufende Bänder me¬ chanisch gefasst und mit höherer Geschwindigkeit weitertrans- portiert (DE 26 13 261 Al, US 5 074 540, US 6 003 857) . Dabei ist eine Lücke der nur einseitig gefassten Sendungen im Rie¬ mentransport bis zu den Übernahmerollen zu verzeichnen. Kurze Sendungen werden also nur teilweise gehalten, was im ungüns¬ tigen Fall zu TransportStörungen, Sendungsdrehungen bzw. Sen- dungsbeschädigungen führen kann. Die Sendungen werden mit Leitelementen zu den Übernahme/Andruckrollen zentriert. Dünne Sendungen laufen unter einem wesentlich günstigeren Winkel in das Rollenpaar als dicke Sendungen. Bei dicken Sendungen lau¬ fen die Sendungsvorderkanten unter einem ungünstigen Winkel in diese Übernahme/Andruckrollen und werden an den Rollen ge¬ staucht . Aus der US 3 372 925 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der innerhalb einer Vereinzelungsstrecke eine Umlenkrolle eines Transportriemens gemeinsam mit Übernahmerollen auf einer Um- lenkachse angeordnet ist. Dabei werden der Transportriemen und die Übernahmerollen unabhängig voneinander durch einen einzigen Motor angetrieben. Nach der endgültigen Vereinzelung durch eine Vereinzelungsrolle werden die Sendungen am Ausgang der Vereinzelungsstrecke an eine Übernahme- und eine Andruck- rolle eines sich an die Vereinzelungsstrecke anschließenden Übernahmebereichs übergeben. Dabei wird die in einem seitlich versetzt vom Transportkanal befindlichen, örtlich festen Drehpunkt schwenkbar gelagerte Andruckrolle durch die Kraft einer Feder gegen die Übernamerolle gedrückt . Eine schwenkbar gelagerte Platte bildet einen Einlauf für den Übernahmebe¬ reich. Aus der US 3 894 732 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der am Ausgang einer Vereinzelungsstrecke Umlenkrollen eines Trans¬ portriemens und Übernahmerollen eines Übernahmebereichs ge¬ meinsam angetrieben und fest auf einer gemeinsamen Umlenkach¬ se angeordnet sind. Auf der Gegenseite des Transportpfades in Höhe der Übernahmerollen sind an schwenkbaren Armen Umlenk¬ rollen angeordnet, über die einen Einlauf des Übernahmebe¬ reichs bildende Riemen geführt sind. Aus der EP 0 060 596 Bl ist eine Vorrichtung bekannt, bei der am Ausgang einer Vereinzelungsstrecke eine Umlenkrolle eines Transportriemens und eine weitere Umlenkrolle eines weiteren Transportriemens gemeinsam angetrieben auf einer Achse ange¬ ordnet sind. Vor dem Ausgang der Vereinzelungsstrecke sind den Transportriemen gegenüberliegend an einem schwenkbaren Rahmen gelagerte Rollen angeordnet, über die ein einen Ein- lauf bildender Rahmen geführt ist. Der den Einlauf bildende Riemen und die ihm zugeordneten Rollen sind entgegengesetzt zur Transportrichtung der Sendungen angetrieben. Die verein¬ zelten Sendungen werden vom Ausgang der Vereinzelungsstrecke an über Übernahmerollen geführte Riemen eines Übernahmebe- reichs übergeben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herausziehen einzelner flacher Sendungen aus einer Ver¬ einzelungsstrecke zu schaffen, bei der die Übernahme der Sen- düngen unabhängig von der Sendungsdicke weitgehend stoßfrei erfolgt und die Sendungen unabhängig von ihrer Länge zu jeder Zeit vollständig geführt werden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des An- Spruches 1 gelöst. Dabei sind die einzeln gelagerten Umlenkrollen der Transport¬ riemen am Ausgang der Vereinzelungsstrecke mit unabhängig von den Transportriemen angetriebenen Übernahmerollen eines sich anschließenden Übernahmebereiches auf einer gemeinsamen Um¬ lenkachse drehbar angeordnet. Auf der Gegenseite des Trans¬ portpfades sind in Höhe der Übernahmerollen die Sendungen ge- gen die Übernahmerollen mit Federkraft drückende Andruckrol¬ len vorgesehen, die in einem in Abzugsrichtung vor ihnen und seitlich versetzt vom Transportkanal befindlichen, örtlich festen Drehpunkt schwenkbar gelagert sind, in welchem syn¬ chron mit den Übernahmerollen angetriebene Rollen drehbar ge- lagert sind. Über die schwenkbaren Andruckrollen und die an¬ getriebenen Rollen sind einen Einlauf bildende Riemen ge¬ führt. Durch die Anordnung der letzten Umlenkrollen der Ver¬ einzelungsstrecke und der Übernahmerollen auf einer gemeinsa¬ men Umlenkachse wird also eine Lücke im Transportpfad der einseitig gefassten Sendungen vermieden. Da die Sendungsvor¬ derkanten immer unter dem gleichen Winkel auf die den Einlauf bildenden Riemen treffen, erfolgt eine sendungsschonende Ein¬ leitung der Transportkraft unabhängig von der Sendungsdicke.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter¬ ansprüchen dargelegt .

So ist es vorteilhaft, senkrecht zur Transportrichtung in Hö¬ he der Umlenkachse der Übernahmerollen einen Sensor zur De- tektierung der Vorder- und/oder Hinterkanten der Sendungen anzuordnen, um mit den Detektionssignalen die Antriebe der Vereinzelungsstrecke zu steuern.

Vorteilhaft ist es auch, in der Vereinzelungsstrecke bis zu den Übernahmerollen ein angetriebenes Unterflurband vorzuse¬ hen, auf dem die vereinzelten, einseitig gefassten Sendungen beim Transport stehen. Dadurch wird der Transport insbesonde¬ re von dicken schweren Sendungen unterstützt.

Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert . Dabei zeigen FIG 1 eine schematische Draufsicht auf die Vorrich¬ tung zum Herausziehen, FIG 2 eine Darstellung des Schnittes A-A der FIG 1.

Der Übergang des letzten Transportabschnittes der Vereinze¬ lungsstrecke 1 zur Übergabeeinheit soll ohne Transportlücke zueinander realisiert werden. Die in der Vereinzelungsstre¬ cke 1 durch ein Rückhalteband 2 gegen die hintersten Trans- portriemen 3 angedrückte und durch eine Vakuumkammer 4 zu¬ sätzlich angesaugte Sendung 5 wird in Pfeilrichtung S trans¬ portiert . Eventuell anhaftende Mehrfachabzüge werden durch den hohen Reibwert des Rückhaltebandes 2 zurückgehalten. Zur Unterstützung des Transportes der Sendungen 5 in der Verein- zelungsstrecke 1 stehen sie auf einem angetriebenen Unter¬ flurband 21. Der am Ende der Vereinzelungsstrecke 1 angeord¬ nete Übernahmebereich 6 besteht im vorliegenden Beispiel aus Übernahmerollen 7 mit Antriebsriemen 8 und dazugehörendem Mo¬ tor 9 sowie einer angefederten Riemenschwinge 10 mit Andruck- rollen 11 und Schwingenriemen 12. Der Schwingendrehpunkt 14 liegt hierbei in der Antriebsachse der synchron zu den Über¬ nahmerollen 7 angetriebenen Rollen 13 für die Schwingenrie¬ men 12. Die Andruckrollen 11 werden über eine Andruckfeder 15 gegen die Antriebsriemen 8 an den Übernahmerollen 7 gedrückt. Die einzeln gelagerten Umlenkrollen 16 der Transportriemen 3 aus der Vereinzelungsstrecke 1 und die Übernahmerollen 7 aus dem Übernahmebereich 6 sind an der Übernahmestelle auf einer gemeinsamen Umlenkachse 17 montiert. Die Transportriemen 3 der Vereinzelungsstrecke 1 wechseln sich an der Übernahme- stelle in der Höhe alternierend mit den Antriebsriemen 8 aus dem Übernahmebereich 6 ab. Durch die gemeinsame Umlenkach¬ se 17 der letzten Umlenkrollen 16 der Vereinzelungsstrecke 1 und der Übernahmerollen 7 wird ein absolut lückenfreier Transportübergang ermöglicht. Der Einlauf der Sendungsvorder- kanten in die Riemenschwinge 10, d.h. die Berührung der Schwingenriemen 12 erfolgt unabhängig von der Sendungsdicke immer unter dem gleichen Winkel . Wird der Schwingendreh- punkt 14 relativ dicht am Transportpfad angeordnet, d.h. der Einlaufwinkel der Schwinge 10 zum Transportpfad ist klein, treten keine unzulässigen Stoßbelastungen der Sendungen un¬ terschiedlicher Dicke auf. Nachdem eine SendungsVorderkante eine Lichtschranke 18/l8a an der Übernahmestelle verdunkelt hat, kann im Bedarfsfall der Antriebsmotor der Transportrie¬ men 3 der Vereinzelungsstrecke 1 abgeschaltet werden. Die Sendung 5 wird ab diesem Moment durch die Übernahmeeinheit mit den Übernahme- und Andruckrollen 7,11 gegen die stehenden Transportriemen 3 der Vereinzelungsstrecke 1 herausgezogen. Der Sendung 5 evtl . anhaftende Doppelabzüge werden in diesem Start Stopp Mode zusätzlich getrennt. In kurzem Abstand nach der. Übernahmestelle folgt dann ein Deckbandtransportsystem zum Weitertransport der Sendungen, von dem die ersten Umlenk- rollen 19 dargestellt sind. Zur Adaption an die unterschied¬ lichen Sendungsdicken ist eine der beiden Umlenkrollen 19 ge¬ gen eine Andruckfeder 20 auslenkbar. Da die Sendungen 5 so¬ wohl zwischen den Übernahme- und Andruckrollen 7,11 als auch zwischen den Umlenkrollen 19 des DeckbandtransportSystems si- eher gefasst sind, hat die geringe Lücke dazwischen im Trans¬ portpfad keine negativen Auswirkungen.