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Title:
DEVULCANIZATION OF SCRAP RUBBER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/091966
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the devulcanization of scrap rubber in a planet roller extruder.

Inventors:
RUST HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/000239
Publication Date:
August 04, 2011
Filing Date:
January 21, 2011
Export Citation:
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Assignee:
RUST & MITSCHKE ENTEX (DE)
RUST HARALD (DE)
International Classes:
B29C48/44; C08J11/10; C08J11/12; C08J11/28
Foreign References:
DE102007026173A12008-12-11
DE3815061C11989-04-20
DE60004885T22004-06-03
DE909041C1954-04-12
DE60008279T22004-12-16
DE60215210T22007-08-23
DE60120804T22007-01-11
DE69329245T22001-03-29
DE69724239T22004-06-09
DE102009019846A12010-11-11
DE102009013839A12010-09-23
DE102008063036A12010-07-01
DE102008018686A12009-10-15
DE102007058174A12009-06-04
DE102007050466A12009-04-23
DE102007041486A12008-05-15
DE102007040645A12009-03-05
DE102004048440A12005-06-09
US7476416B22009-01-13
EP0702739A11996-03-27
Attorney, Agent or Firm:
KAEWERT, KLAUS (DE)
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Claims:
Patentansprüche 1.

Verfahren zum Devulkanisieren von Gummi und Elastomeren, deren

Molekülketten durch mechanische und thermische Belastung zerstörbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische und thermische Belastung in einem Planetwalzenwextruder erzeugt wird, wobei der Planetwalzenextruder aus einem Gehäuse, Planetspindeln und einer Zentralspindel besteht und die

Zentralspindel mit den Planetspindeln kämmt und die Planetspindeln mit einer Innenverzahnung des Gehäuses oder der Innenverzahnung einer im Gehäuse vorgesehenen Buchse kämmt, so daß eine Drehung der Zentralspindeln ein Umlaufen der Planetspindeln um die Zentralspindel im Gehäuse bewirkt, wobei die Planetspindeln eines Abschnittes mit einer Stirnfläche an einem Anlaufring dieses Abschnittes gleiten,

wobei in dem Planetwalzenextruder mindestens ein Dispergi erring vorgesehen ist, der den Strömungsquerschnitt für den Gummi und die Elastomere mehr reduziert als ein Anlaufring.

2.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß Gummi und

Elastomere mit einer Schwefelverbindung zwischen den Molekülen für die Dauer von 1 bis 4 min bei einer Temperatur von 200 bis 350 Grad Celsius zur Zerstörung der Molekülketten belastet werden.

3.

Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Knetung des zu devulkanisierenden Gummis oder der zu devulkanisierenden Elastomere für die Dauer von 1 ,5 bis 3min .

4.

Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Knetung des zu devulkanisierenden Gummis oder der zu devulkanisierenden Elastomere bei einer Temperatur von 250 bis 300 Grad Celsius.

5.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gummi und die Elastomere nach der Devulkanisierung auf eine Temperatur abgekühlt wird, die mindestens 10% , vorzugsweise mindestens 15% unterhalb der Devulkanisierungstemperatur liegt.

6.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch die

Verwendung eines Kühlers, der dem zur Devulkanisierung vorgesehenen

Extruder nachgeschaltet ist.

7.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die

Verwendung eines Planetwalzenextruders für die Devulkanisierung, der aus mindestens zwei Abschnitten zusammengesetzt ist, insbesondere aus drei

Abschnitten zusammen gesetzt ist, wobei zwischen mindestens zwei

Abschnitten ein Dispergierring vorgesehen ist, der in dem Extrudergehäuse sitzt und die Zentralspindel umfaßt.

8.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dispergierring einen Innendurchmesser besitzt, der kleiner als der Durchmesser ist, auf dem die Mittelachsen der Planetspindeln um die Zentralspindel umlaufen, wobei die Durchmesserdifferenz mindestens 10%, vorzugsweise mindestens 20% und noch weiter bevorzugt mindestens 30% vom Teilkreisdurchmesser der

Planetspindeln ist.

9.

Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dispergierring verwendet wird, dessen Innendurchmesser kleiner als der Außendurchmesser der Zentralspindel ist, wobei in die Zentralspindel eine Nut für den Durchtritt des extrudierten Gummis und der Elastomere vorgesehen ist, deren freier Durchtrittsquerschnitt kleiner, vorzugsweise mindestens 10% kleiner, noch weiter bevorzugt mindestens 20% kleiner als der durch die Lücken zwischen den Zähnen der Zentralspindel gebildete Durchtrittsquerschnitt ist, wenn der Innendurchmesser des dispergierringes gleich dem Außendurchmesser der Zentralspindel ist.

10.

Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Dispergierringes, der aus mindestens zwei Teilen, vorzugsweise aus zwei Hälften besteht, so daß der Dispergierring um die Zentralspindel herum

zusammengesetzt werden kann.

1 1. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Extrudern, die aus mehreren Abschnitten bestehen, eine gemeinsame

Zentralspindel für die verschiedenen Abschnitte vorgesehen ist,

wobei die Zentralspindel über einen Motor und Getriebe angetrieben wird, wobei die Gehäuse der Extruderabschnitte nacheinander und miteinander fluchtend an dem Motorgehäuse bzw. Getriebegehäuse montiert werden und an den korrespondierenden Enden miteinander verspannt werden und

wobei die Zentralspindel montiert wird, bevor der erste, in eine Nut der

Zentralspindel greifende Dispergierring montiert wird, und wobei die

motorseitig und getriebeseitig vor dem Dispergierring vorgesehenen

Planetspindeln montiert werden, bevor der Dispergierring montiert ist, wobei der Dispergierring zwischen zwei Extrudergehäuseabschnitten

positioniert wird, so daß er in die dort für ihn vorgesehene Nut in der

Extruderspindel greift und beim Verspannen der Extrudergehäuse zwischen den Extrudergehäusen mit verspannt wird.

12.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Anlaufring einteiliger Dispergierring verwendet wird.

13.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß ein im Verhältnis zum Anlaufring separater Dispergierring verwendet wird.

14.

Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrteiligen Dispergierringen ein Stützring zur Halterung des Dispergierringes verwendet wird.

15.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch

Verwendung eines Planetwalzenextruders, dessen Planetspindeln mindestens teilweise aus Igelspindeln oder Noppenspindeln oder aus Transportspindeln bestehen.

16.

Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 15, gekennzeichnet durch

Verwendung eines aus Abschnitten/Modulen zusammengesetzten Extruders, dessen Länge der Aufenthaltsdauer des Behandlungsgutes im Extruder angepaßt ist.

17.

Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Knetwirkung und im Extruder und die Aufenthaltsdauer durch Auswechselung von

Planetspindeln angepaßt wird.

18.

Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 17, gekennzeichnet durch

Verwendung ölgekühlter Planetwalzenextruder für die Extruderabschnitte, die für die Devulkanisierung vorgesehen sind.

19.

Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 18, gekennzeichnet durch die

Verwendung eines wassergekühlten Extruderabschnitts für die nach dem

Devulkaniseren vorgesehene Abkühlung des Gummis und der Elastomere.

20.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das zu devulkanisierende Gummi und Elastomere als Schnitzel mit einem mittleren Durchmesser von 5 bis 40mm, vorzugsweise 15 bis 30mm, in den

Planetwalzenextruder eingesetzt werden.

21.

Verfahren nach einem der Ansprüch 1 bis 20, gekennzeichnet durch die

Verwendung unterschiedlich langer Planetspindeln in den Extruderabschnitten.

22.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß an den Dispergierringen Druck und Temperatur des Gummis und der Elastomere gemessen werden.

Description:
Devulkanisieren von Altgummi

Die Erfindung betrifft das Devulkanisieren von Altgummi.

Gummi besteht aus Naturkautschuk und/oder künstlich hergestellten

Elastomeren, deren Moleküle eine Vernetzung erfahren haben. Bekannt sind dabei unter anderem Schwefel-Kohlenstoffverbindungen und Schwefel- Schwefel-Verbindungen zwischen den Molekülen. Dabei wird auch von

Querverbindungen gesprochen.

Durch das Vernetzen ändern sich die Materialeigeschaften drastisch. Das betrifft insbesondere die Festigkeit, Elastizität und die Wärmebelastungsfahigkeit.

Überwiegend kommt Gummi in der Fahrzeugindustrie zur Anwendung. Die Belastbarkeit von Fahrzeugreifen ist legendär.

Je nach Laufkilometer der Reifen ergibt sich ein Verschleißzustand, der sich daran mißt, wie stark das Profil der Reifen abgefahren ist.

Wenn das Profil eine bestimmte Dicke unterschritten hat, muß ein

Reifenwechsel vorgenommen werden.

Es fallen Altreifen bzw. Altgummi an.

Es gibt zwar verschiedene Vorschläge zur chemischen Aufbereitung von

Altgummi, der Aufwand ist jedoch so hoch, daß bisher davon kaum Gebrauch gemacht wird. Vielmehr wird Altgummi vorzugsweise der Verbrennung zugeführt. Dabei hat sich die Zementindustrie als großer Abnehmer erwiesen. Dort wird der Altgummi in den Drehrohröfen mitverbrannt. Die

Zementdrehrohrofen besitzt eine lange Verbrennungsstrecke, so daß

unverbrannte Gase nachverbrannt werden. Eine Belastung der Umwelt aus unverbrannten Gasen der Altreifenverbrennung wird damit ausgeschlossen.

1

BESTÄTIGUNGSKOPIE Die Zementindustrie verlangt für die Altreifenverbrennung jedoch zumeist einen Entsorgungsbeitrag.

Die Entsorgung der Altreifen wird außerdem nicht mehr als zeitgemäß

angesehen.

Deshalb bemüht man sich seit langem um das Recycling von Gummi und Elastomeren.

Dabei werden verschiedene Wege gegangen.

Nach der DE60004885T2 werden zum Devulkanisieren von

gehärteten(vernetzten) Elastomeren und Gummi Modifizierungsmittel

eingesetzt. Diese Modifizierungsmittel bestehen ganz oder teilweise aus

Adipinsäure oder Oxalsäure. Ferner finden Additive Anwendung, die aus Schwefel, Zinkoxid und Stearinsäure bestehen.

In der DE 909041 sind als Modifizierungsmittel Edeleanuextrakte vorgesehen, die aus Erdölverarbeitung gewonnen werden. Dabei handelt es sich zum

Beispiel um Kerosin, Nitrobenzol, Furfurol, Phenol, Dichlordiäthylenäther,

Die DE 60008279T2 sieht Aminverbindungen als

Devulkanisierungsmittel/Modifizierungsmittel vor.

Die DE60215210T2 sieht aromatisches Öl, naphthenisches Öl oder

paraffinisches Öl als Devulkanisierungsmittel vor.

Die Der60306089T2 sieht 2-Butanol und Kohlendioxid als

Devulkanisierungsmittel vor.

Auch die DE60120804T2 sieht Modifizierungsmittel vor. Allerdings wird das Öl aus dem Recyclat selbst gewonnen.

Aus Sicht der Erfindung haben die Modifizierungsmittel den Nachteil, daß die Modifizierungsmittel ganz oder teilweise in dem Recyclat verbleiben und die Verwendbarkeit des Recyclats ganz stark beschränken. Es ist auch ein Devulkanisieren ohne chemische Mittel bekannt.

Bevorzugt finden dabei Mikrowellen und Ultraschallwellen Anwendung.

Mit den Wellen wird eine starke mechanische Belastung des Gummis und der Elastomere erzeugt, mit denen die Molekülketten aufgebrochen werden sollen. Die mechanische Belastung kann durch Anwendung von Wärme bzw. durch hohen Dampfdruck ergänzt werden.

Gleichwohl wird diese Art der Devulkanisation als unzureichend angesehen, vgl. zum Beispiel die DE60120804T2.

Auch die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das Altgummi in

wirtschaftlicher Weise zu recyclen.

Dabei geht die Erfindung einen anderen Weg.

Die Erfindung will bei Altgummi und Elastomere mit Vernetzung, die mechanisch und /oder thermisch zumindest teilweise zerstörbar ist, mittels Extruder devulkanisieren. Insbesondere will die Erfindung Altgummi und Elastomere, deren Vernetzung auf einer Schwefel Verbindung basiert,

devulkanisieren.

Nach der Erfindung wird das mit den Merkmalen des Hauptanspruches erreicht. Dabei findet ein Planetwalzenextruder Anwendung.

An sich ist bekannt, daß Einschneckenextrudern und

Doppelschneckenextrudern eine mechanische Belastung verursachen, durch die Molekülgerüste zerbrechen können. Ein entsprechender Stand der Technik ist in der DE60120804T2 wie auch in der DE69329245T2, wie auch in der

DE69724239T2 beschrieben. Bei Planetwalzenextrudern wird gegenüber einem Doppelschneckenextruder eine sehr viel geringere mechanische Belastung der Molekülgerüste gesehen. Auch wenn die Planetwalzenextruder in einigen Druckschriften als mögliche Extrudervariante angesprochen werden, haben Planetwalzenextruder bislang in Produktionsanlagen für das Recycling von Gummi und Elastomeren keinen Eingang gefunden. Der geringen Erwartung an die mechanische Belastung von Molekülketten durch Planetwalzenextruder entspricht, daß einige Hinweise auf die Verwendung von Planetwalzenextrudern für die Regenerierung von Gummi zugleich mit dem Hinweis auf die Zugabe von oben beschriebenen

Devulkanisationsmitteln verbunden sind.

Die Erfindung baut gleichwohl mit Dispergierringen eine zum Devulkanisieren ausreichende mechanische Wirkung in Planetwalzenextrudern auf. Mit den Dispergierringen wird der Durchtrittsquerschnitt für das im Extruder behandelte Gummi bzw. Elastomer gemäß den geltenden Ansprüchen mehr als durch einen Anlaufring reduziert. Üblicherweise besitzen Anlaufringe einen

Innendurchmesser, der in etwa gleich dem Durchmesser ist, welche die

Mittelachsen der Planetspindeln beschreiben. Diverse Bauarten zeigen auch einen größeren Innendurchmesser.

Der Innendurchmesser des erfindungsgemäß vorgesehenen Dispergieringes besitzt vorzugsweise einen Innendurchmesser, der mindestens 10% kleiner, vorzugsweise mindestens 20% und noch weiter bevorzugt mindestens 30% kleiner als der Teilkreisdurchmesser der Planetspindeln ist.

Die Reduzierung des Durchtrittsquerschnittes kann sogar so weit gehen, daß der Dispergierring in eine Nut der Zentralspindel eingreift. Dabei kann der Dispergierring zum Beispiel sogar nur noch einen Spalt von wenigen Millimetern, im Extremfall von zum Beispiel einem Millimeter, bis zum Zahngrund für den Durchtritt von Gummi und Elastomeren offen lassen.

Nach der Erfindung kann es dabei von Vorteil sein, die Nut um ein geringes Maß, zum Beispiel um das Maß von einem Millimeter, über den Zahngrund der Verzahnung an der Zentralspindel hinaus in die Zentralspindel einzuarbeiten.

Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Aufbereitung von Altgummi eingesetzt, das von metallischen Verstärkungseinlagen befreit ist. Metallische Verstärkungseinlagen kommen insbesondere an Altreifen vor. Es handelt sich um Stahleinlagen, welche die Fahrzeugreifen in der gewünschten Form halten.

Für die Trennung von Gummi und Metall eignen sich verschiedene Verfahren. Wahlweise wird das Altgummi stark gekühlt und dem stark gekühlten Zustand in einer Mühle zerkleinert. In gekühltem Zustand wird die Zerkleinerung leichter, weil die Nachgiebigkeit von Gummi abnimmt. Je kälter das Gummi ist, desto leichter wird die Zerkleinerung.

Nach der Erfindung werden Gummi und Elastomere als Schnitzel in den

Extruder eingesetzt. Der mittlere Schnitzeldurchmesser beträgt vorzugsweise 5 bis 40mm, nach weiter bevorzugt 15 bis 30mm.

Im Planetwalzenextruder läßt sich die Temperatur des Behandlungsgutes sehr gut einstellen, weil das Behandlungsgut bzw. Gummi und Elastomere

großflächig und dünnschichtig ausgewalzt wird. Dadurch wirkt der

Planetwalzenextruder als großflächiger Wärmetauscher. Einschneckenextruder und Doppelschneckenextruder mit vergleichbarer Baugröße besitzen eine vergleichsweise kleine Wärmetauscherfläche.

Die Planetwalzenextruder besitzen eine mittig angeordnete, angetriebene Zentralspindel. Die Zentralspindel ist außen üblicherweise mit eine

Evolventenverzahnung versehen. Die Verzahnung wird nach Zahnmodulen unterschieden.

Die Zentralspindel wird von einem Gehäuse umgeben, das eine

Innenverzahnung besitzt. Die Innenverzahnung hat den gleichen Zahnmodul wie die Außenverzahnung an der Zentralspindel.

Zwischen dem Gehäuse und der Zentralspindel sind mehrere Planetenspindel gleichmäßig am Umfang der Zentralspindel angeordnet. Die Planetspindeln besitzen eine Außenverzahnung mit gleichem Modul wie die Zentralspindel und die Gehäuseverzahnung. Die Planetspindeln kämmen mit der Zentralspindel und der Innenverzahnung des Gehäuses.

Die umlaufenden Planetspindeln gleiten in Förderrichtung vorn an einem

Gleitring bzw. Anlaufring, so daß deren Umlaufbahn in axialer Richtung bestimmt ist. Wegen der weiteren Einzelheiten üblicher Planetwalzenextruder wird zum Beispiel auf folgende Druckschriften Bezug genommen:

DE 102009019846, DE 102009013839, DE 102008063036, DE 102008018686, DE 102007058174, DE 102007050466, DE 102007041486, DE 102007040645.

Das Einsatzgut wird im Planetwalzenextruder zwischen den miteinander kämmenden Zähnen dünnschichtig ausgewalzt. Dadurch entsteht eine starke Knetwirkung auf das Altgummi. Durch die Knetwirkung wird Wärme in das Altgummi getragen. Die Knetwirkung kann durch unterschiedliche Zahl und/oder unterschiedliche Ausbildung der Planetspindeln beeinflußt werden.

Die Zahl der Planetspindeln beträgt vorzugsweise mindestens 5, vorzugsweise mindestens 6. Je größer der Durchmesser der Zentral spindel ist, desto mehr Planetspindeln sind üblicherweise in einem Modul/ Abschnitt vorgesehen. So können zum Beispiel bei größeren Baugrößen ohne weiteres 24 und mehr Spindeln zum Einsatz kommen.

Die Planetspindeln können zum Beispiel als Normalspindeln , als Igelspindeln oder Noppenspindeln ausgebildet sein, wie sie in der DE 10 2004 048 440 oder in der US 7476416 beschrieben sind. Die Normalspindeln besitzt eine von einem Ende zum anderen Ende durchgehend gleiche Verzahnung.

Die Igelspindel baut auf der Normalspindel auf. In Abständen sind bei den Igelspindeln ringförmig umlaufende Ausnehmungen in die Verzahnung eingearbeitet, so daß in einer seitlichen Betrachtung einer Spindel eine

meandernde Kontur ersichtlich ist.

Die Noppenspindel baut auch auf einer Normalspindel auf. Dabei ist die Spindel allerdings nach der Normalverzahnung mit einer gegenläufigen Verzahnung versehen, welche die Normalverzahnung kreuzt. Das heißt, in die Zähne der Normalverzahnung werden mit der gegenläufigen Verzahnung Lücken von bestimmter Form und Folge geschnitten. Die von der Normalverzahnung bleibenden Zähne zeigen eine Noppenform. Durch die Lücken reduziert sich die Förderwirkung der Planetspindeln, während die Knetwirkung zunimmt.

Außerdem unterscheidet sich der Knetvorgang mit den Noppen von dem

Knetvorgang mit der Normalspindel und der Igelspindel.

Die zu den Igelspindeln und Noppenspindeln genannten Druckschriften beschreiben weitere nützliche Einzelheiten von Planetwalzenextrudern, die für eine erfindungsgemäß Devulkanisierung geeignet sind. Die Temperatur des Behandlungsgutes wird im Planetwalzenextruder zur Zuführung von Wärme bzw. durch Kühlung auf ein für die Devulkanisierung gewünschtes Niveau.

Dieses Niveau liegt nach der Erfindung zwischen 250 und 350 Grad Celsius, vorzugsweise zwischen 250 und 300 Grad Celsius.

Die Knetwirkung und Wärmewirkung wird für die Dauer von 1 bis 4 min, vorzugsweise 1 ,5 bis 3 min aufrecht erhalten. Diese Dauer entspricht der Aufenthaltsdauer in dem Planetwalzenextruder.

Bei erfindungsgemäßer Knetung und Erwärmung des Altgummis wird die Schwefel-Verbindung gesprengt. Die Schwefelverbindung geht in einen gasförmigen Zustand über. Das Gas wird abgesaugt. Am Extruder wird das als Entgasung bezeichnet.

Die genaue Bestimmung der materialabhängigen jeweils richtigen Knetwirkung und Temperatur läßt sich durch Änderung der Durchlaufzeit und Änderung der Temperatur in wenigen Versuchen anhand der Versuchsergebnisse erreichen. Bei richtiger Devulkanisierung entsteht nach entsprechender

Behandlungsdauer/Aufenthaltsdauer von Gummi und Elastomeren ein flockiges Material ohne nennenswerte Festigkeit.

Bei zu hoher Temperatur zeigt das Behandlungsgut die Überhitzung optisch, zum Beispiel als verbacken.

Bei zu geringer Temperatur wird die Vernetzung nicht ausreichend aufgehoben, das ausgetragene Material ist zwar flexibel, zeigt zumindest aber teilweise seine Festigkeit.

Der Planetwalzenextruder ist für die gewünschte Temperierung von Altgummi besonders geeignet, wenn das Gehäuse innenseitig in bekannter Weise eine Buchse besitzt, die zentralspindelseitig mit der beschriebenen Innenverzahnung versehen ist und außenseitig mit einer gleichen oder anderen Verzahnung versehen ist. Die Buchse wird vorzugsweise in das Gehäuse geschrumpft. Dabei verschließt das Gehäuse die Gänge der außenseitigen Verzahnung. Dadurch können diese Gänge als Kanäle genutzt werden.

Die Kanäle werden vorzugsweise durch einen Ringkanal an den Gehäuseenden miteinander verbunden. Der eine Ringkanal ist zulaufseitig vorgesehen und mit einer Zulaufleitung verbunden. Der andere Kanal ist ablaufseitig vorgesehen und mit einer Ablaufleitung verbunden. Beide Leitungen sind Bestandteil einer Temperierung. Als Temperierungsmittel dient Öl.

Das Öl wird durch die Kanäle gepumpt.

Je nach Öltemperatur bewirkt das eine Kühlung oder Beheizung.

Je nach Materialbeschaffenheit des Altgummis kann ein Extruder verwendet werden, dessen Länge ausreicht, um die gesamte Devulkanisierung in einem Extruder vorzunehmen. Das heißt, der Extruder hat dann eine Länge, in der sich die gesamte gewünschte Verweilzeit darstellen läßt.

Vorzugsweise finden jedoch Extruder Anwendung, die aus miteinander fluchtenden Modulen/Abschnitten zusammengesetzt sind. Jeder Modul besitzt ein eigenes Gehäuse und eigene Planetspindeln und einen eigenen Anlaufring. Vorzugsweise ist für alle miteinander fluchtenden Module/Abschnitte eine gemeinsame Zentralspindel vorgesehen.

Die Module/Abschnitte besitzen wahlweise insgesamt oder teilweise eine Länge von kleiner/gleich 800mm, vorzugsweise von kleiner/gleich 600mm und noch weiter bevorzugt von kleiner/gleich 500mm.

Durch kleinere Längen einzelner oder aller Module/Abschnitte kann eine

Anpassung an unterschiedliche Temperaturanforderung erfolgen. Darüber hinaus kann die Temperierung an einem längeren Extrudermodul/Extruderabschnitt auch in verschiedene Abschnitte unterteilt werden, die in axialer Richtung hintereinander liegen.

Es können aber auch Modullängen von mehr als 1000 mm, zum Beispiel 1400 mm Anwendung finden.

Je größer der Extruderdurchmesser ist, desto größer wird in der Regel der Durchsatz. Mit der Erhöhung des Durchsatzes kann sich die Verweildauer von Gummi und Elastomeren in dem Extruder verlängern und eine größere

Extruderlänge ergeben.

Mit der Modulbauweise/ Abschnittsbauweise eröffnet sich am

Planetwalzenextruder auch die Möglichkeit zur Änderung der Knetwirkung durch Änderung der Verzahnung bzw. durch Einbau von Modulen mit unterschiedlicher Verzahnung.

Soweit gleiche Module bereits vorgesehen sind, kann im nachhinein noch eine Änderung der Knetwirkung und Durchlaufzeit durch Auswechselung der Plenetspindeln bzw. durch Reduzierung der Planetspindelzahl erreicht werden. Dies beinhaltet bei einem Wechsel des Einsatzgutes einen gravierenden praktischen Vorteil.

In dem Sinne können Noppenspindeln mit Normalspindeln und/oder mit

Igelspindeln kombiniert werden. Die Noppenspindeln stellen das eine Extrem für die Bearbeitung von Gummi im Extruder dar, die Wirkung von Igelspindeln und Normalspindeln weicht davon ab. Wenn sich zeigt, daß die Durchlaufzeit in obigem Sinne zu lang ist, können einzelne oder mehrere Noppenspindeln gegen Igelspindeln oder Normalspindeln ausgewechselt werden. Wahlweise finden auch zur Verkürzung der Durchgangszeit Transportspindeln Anwendung, wie sie in der EP702739 beschrieben sind. Das heißt, es werden einzelne oder mehrere Noppenspindeln gegen Transportspindeln ausgewechselt. Die Transportspindeln bauen gleichfalls auf den Normal spindein auf. Dabei werden nach der Normalverzahnung einer Spindel einzelne oder mehrere Zähne aus der Spindel herausgearbeitet.

Günstig ist bei der Verarbeitung von Gummi oder dergleichen auch eine unterschiedliche Länge der Planetspindeln, so daß das in einen

Planetwalzenmodul eingespeiste Material schonend und nicht schlagartig insgesamt von der Verzahnung ergriffen wird.

In der Zeichnung ist eine Extrusionsanlage für ein erfindungsgemäßes Verfahren für die Anwendung auf Altgummi dargestellt.

Bei der Extrusionsanlage handelt es sich um eine kleine Baugröße, bestehend aus verschiedenen Abschnitten 2,3,4,5,6.

Davon sind die Abschnitte 3,4,5,6 Planetwalzenmodule. Zu den verschiedenen Planetwalzenmodulen gehören innen verzahnte zylindrische Gehäuse, nicht dargestellte Planetspindeln und eine nicht dargestellte Zentralspindel. Hier ist für alle Planetwalzenmodule eine gemeinsame Zentralspindel vorgesehen. Das heißt, die Zentralspindel erstreckt sich durch alle Planetwalzenmodule.

In allen Planetwalzenmodulen sind jeweils sechs Planetspindeln vorgesehen. Dabei sind die Planetspindeln der Planetwalzenmodule 3,4,5 als

Noppenspindeln ausgebildet, während die Planetspindeln des

Planetwalzenmoduls 6 als Transportspindeln ausgebildet sind.

Die Planetspindeln in den Planetwalzenmodulen 4,5,6 besitzen alle die gleiche Länge von 399 mm. Im Planetwalzenmodul 3 sind dagegen drei Planetspindeln mit dieser Länge vorgesehen. Die übrigen drei Planetspindeln besitzen eine kürzere Länge von 370 mm.

Alle Planetspindeln gleiten in nicht dargestellter Weise an üblichen

Anlaufringen. Zu der Extrusionsanlage gehört auch ein als Einschneckenextrudermodul ausgebildetes Füllteil. Dementsprechend dreht sich in dem Füllteil nur eine Schnecke.

Im Ausfuhrungsbeispiel setzt sich die oben beschriebene gemeinsame

Zentralspindel als Einschnecke in dem Füllteil bis zum Antrieb 1 fort.

Das Altgummi wird im Ausführungsbeispiel als Schnitzel mit einem mittleren Durchmesser von 15 bis 30mm in das Füllteil 2 eindosiert. Die Dosierung ist mit 7 bezeichnet.

Die Planetwalzenmodule 3, 4 ,5 werden mit Ölkühlern 10, 11 ,12 während des Devulkanisierungsbetriebes auf einer Temperatur von 300 Grad Celsius gehalten. Die Temperatur ist materialabhängig.

Nach dem Austritt aus dem Planetwalzenmodul 5 wird das devulkanisierte

Altgummi in dem Planetwalzenmodul 6 auf 220 Grad Celsius gekühlt, bevor es in krümeliger Form aus der Extrusionsanlage austritt und in einer

Wasserkühlung 16 auf Raumtemperatur abgekühlt wird.

Für die Kühlung ist ein Wasserkühler 13 an dem Planetwalzenmodul 6

vorgesehen.

Auch das Füllteil 2 ist mit einem Wasserkühler 14 versehen.

Auch die Kühltemperaturen am Füllteil und nach der Devulkanisierung sind materialabhängig.

Im Ausfuhrungsbeispiel ist überdies eine Innenkühlung der Zentralspindel vorgesehen. Der zugehörige Kühler 15 ist wie die Kühler 10,1 1,12 ein Ölkühler und auf eine Temperatur von 300 Grad Celsius eingestellt. Die Devulkanisierung wird durch die mechanische und die thermische

Belastung des Altgummis in der Extrusionsanlage bewirkt.

Zur mechanischen Belastung in den Planetwalzenmodulen 3,4,5 tragen auch Dispergi erringe 20, 21, 22 bei.

Im Ausfuhrungsbeispiel sind die Dispergi erringe in Förderrichtung des

Altgummis durch die Anlage hinter den nicht dargestellten Anlaufringen angeordnet.

Dabei ist der Innendurchmesser der Dispergierringe 20,21 ,22 kleiner als der Außendurchmesser der Zentralspindel. Die Dispergierringe 20,21,22 greifen in nicht dargestellte Nuten in der Zentralspindel, so daß die Zahnlücken zwischen den Zähnen der Zentralspindel bis auf einen engen Spalt am Zahngrund geschlossen sind. Die Dispergierringe 20,21 ,22 sind im Übrigen zwischen den korrespondierden Enden der Planetwalzenmodule gehalten, so daß auch der die Zentralspindel umgebende Gehäuseraum geschlossen ist und das Altgummi gezwungen ist, durch den engen Spalt zu dringen. Im Ausführungsbeispiel hat der Spalt eine Öfmungsweise von 2mm. Das bewirkt eine extreme Verformung und extreme mechanische Belastung.

Im einzelnen ist der Dispergierring 20 zwischen den Planetwalzenmoduln 3 und 4 , der Dispergierring 21 zwischen den Planetwalzenmodulen 4 und 5 und der Dispergierring 22 zwischen den Planetwalzenmodulen 5 und 6 vorgesehen.

Die Einspannung der Dispergierringe 20,21 ,22 erfolgt beim Verspannen der zylindrischen Gehäuse der Planetwalzenmodule 3,4,5,6 .

Die Planetwalzenmodule 3,4,5,6 besitzen dazu an ihren Enden übliche Flansche, die mit Spannschrauben gegeneinander gezogen werden. Auch das Füllteil 2 besitzt übliche Flansche, Mit diesen Flanschen ist das Füllteil einerseits an dem Gehäuse des Antriebs 1 verspannt und andererseits mit dem Planetwalzenmodul 3.

Für die im Ausfuhrungsbeispiel in Nuten der Zentralspindel greifenden

Dispergierringen 20,21 ,22 ist vorgesehen, daß diese Ringe sich aus zwei Hälften zusammensetzen, um die Montage zu erleichtern.

Die Montage ist nachfolgend am Dispergierring 20 erläutert. Die Montage der übrigen Dispergierringe 20,21 , 22 erfolgt entsprechend.

Nach der Montage des Füllteilgehäuses wird zunächst die Zentralspindel mit ihrem als Einschnecke ausgebildeten Ende in das Füllteilgehäuse geschoben und mit dem Antrieb gekoppelt.

Anschließend wird das Gehäuse des Planetwalzenmoduls 3 über die

Zentralspindel geschoben und mit dem Füllteilgehäuse verspannt.

Es folgt die Positionierung der Planetspindeln des Planetwalzenmoduls 3. Dazu werden die Planetspindeln drehend in ihre vorgesehene Position zwischen Gehäuse und Zentralspindel geschoben. Die Position der Planetspindeln ist durch gleichmäßige Verteilung am Umfang der Zentralspindel und den schon beschriebenen Verzahnungseingriff der Planetspindeln mit der Innenverzahnung des Gehäuses und der Außerverzahnung der Zentralspindel gekennzeichnet.

Nach der Positionierung der Planetspindeln wird der Anlaufring für die

Planetspindeln über die Zentralspindel und in eine zentrische Öffnung des Gehäuseendes des Planetwalzenmoduls geschoben. Der Anlaufring trägt im Berührungsbereich mit den Planetspindeln eine Hartmetallschicht als

Verschleißschutz.

Nach Positionierung des Anlaufringes wird der aus zwei Hälften bestehende Dispergierring 20 an dem Anlaufring zur Anlage gebracht. Dabei werden die Hälften zugleich in eine Nut der Zentralspindel geschoben. Die Zentrierung des Dispergierringes erfolgt dann mit Hilfe eines einteiligen Stützringes, der über die Zentralspindel geschoben werden kann und seinerseits in der gleichen Gehäuseöffiiung wie der Anlaufring eine Zentrierung im Planetwalzenmodul 3findet. Der Stützring ist zugleich so bemessen, daß er aus dem Ende der Gehäuseöffiiung des Planetwalzenmoduls 3 herausragt und eine Zentrierung für das nachfolgend zu montierende Gehäuse des Planetwalzenmoduls 4 bildet. Das Gehäuse des Planetwalzenmoduls 4 wird dabei mit dem Gehäuse des Planetwalzenmoduls 3 in der oben beschriebenen Form verspannt. Diese Verspannung bewirkt zugleich eine Verspannung des Anlaufringes, des

Dispergierringes und des Stützringes.