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Title:
DIGITAL-PRINTING-STRUCTURED ANTI-WEAR FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/069779
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a structured anti-wear film. The method comprises the method steps: providing an anti-wear base film; applying a shapable paint-containing cover layer to at least a portion of the anti-wear base film, at least partly structuring the paint-containing cover layer using a digital printing method in order to produce a structuring of the paint-containing cover layer, and at least partly hardening the paint-containing cover layer. The invention further relates to a structured anti-wear film, to the use of a structured anti-wear film, and to a decorative panel having a structured anti-wear film. In summary, the method described above provides the advantage that a particularly true-to-detail structuring of an anti-wear surface can be obtained, that the structure can be particularly easily oriented relative to a decoration in different ways, that economical production of small series is enabled and that restrictions in the process control are reduced.

Inventors:
HANNIG HANS-JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/066017
Publication Date:
April 09, 2020
Filing Date:
June 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AKZENTA PANEELE PROFILE GMBH (DE)
International Classes:
B44C5/04; B41M3/00; B44C3/02
Domestic Patent References:
WO2018078043A12018-05-03
WO2016061455A12016-04-21
Foreign References:
EP2740610A12014-06-11
EP2730429A12014-05-14
US20060130421A12006-06-22
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANN & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen einer strukturierten Verschleißschutzfolie, aufweisend die V erfahrensschritte :

a. Bereitstellen einer Verschleißschutz grundfolie,

b. Aufbringen einer formbaren lackhaltigen Deckschicht auf zumindest einen Teilbereich der Verschleißschutzgrundfolie,

c. Zumindest teilweises Strukturieren der lackhaltigen Deckschicht mit einem Digitaldruckverfahren zum Erzeugen einer Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht, und

d. Zumindest teilweises Härten der lackhaltigen Deckschicht

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verschleißschutzgrundfolie und/oder die formbare lackhaltige Deckschicht eine Acrylat-basierte Kunststoffzusammensetzung aufweist, insbesondere eine polyurethanmodifizierte Acrylat-

Kunststoffzusammensetzung.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verschleißschutzgrundfolie und/oder die formbare lackhaltige Deckschicht Hartstoffe aufweist, vorzugsweise in einer Menge zwischen 5 Gew.-% und 40% Gew.-%, wobei die Hartstoffe vorzugsweise einen mittleren Komdurchmesser zwischen 10 pm und 250 pm aufweisen.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die formbare lackhaltige Deckschicht eine Dicke von > 1 pm bis < 5 mm aufweist, vorzugsweise von > 1 pm bis < 200 pm, insbesondere von > 1 pm bis < 20 pm.

5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die formbare lackhaltige Deckschicht ein durch elektromagnetische Strahlung härtbares Material aufweist, insbesondere ein durch UV-Strahlung und/oder IR-Strahlung härtbares Material.

6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das teilweise Strukturieren der lackhaltigen Deckschicht mit einem Digitaldruckverfahren durch Aufsprühen einer Verdrängungstinte mit einem Tintenstrahl- Verfahren durchgeführt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Verdrängungstinte im Wesentlichen aus einer Tintenzusammensetzung besteht ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus, Acrylat- basiertem Kunststoff, polyurethanmodifiziertem Acrylat-Kunststoff, Wasser, organischem Lösungsmittel oder Mischungen davon.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei eine Tropfengeschwindigkeit, ein Tropfenvolumen und eine Position der Aufgesprühten Verdrängungstinte nach einer dreidimensionalen digitalen Vorlage variiert werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die digitale Vorlage anhand eines Dekors erzeugt wird, wobei die digitale Vorlage der Haptik des Dekors entsprechende komplementäre Vertiefungen und Erhöhungen vorsieht. 10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Härtung mit UV-

Strahlung mit einer Wellenlänge in einem Bereich von > 10 nm bis < 450 nm durchgeführt wird.

11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Härtung in einem ersten Härtungsschritt mit UV-Strahlung in einem Bereich von > 315 nm bis < 450 nm, vorzugsweise > 380 nm bis < 410 nm, durchgeführt und in einem zweiten Härtungsschritt mit UV-Strahlung in einem Bereich von > 10 nm bis < 250 nm, vorzugsweise von > 170 nm bis < 225 nm durchgeführt wird.

12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, zusätzlich aufweisend die V erfahrensschritte :

g. Bereitstellen eines Trägers, aufweisend ein Dekor auf zumindest einem Teilbereich des Trägers, und

h. Aufbringen der Verschleißschutzgrundfolie auf das Dekor,

wobei das Aufbringen der Verschleißschutz grundfolie auf das Dekor vor dem Aufbringen, Strukturieren und zumindest teilweisen Härten der lackhaltigen Deckschicht durchgeführt wird, wobei die Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht vorzugsweise zumindest teilweise synchron zum Dekor erzeugt wird.

13. Strukturierte Verschleißschutzfolie vorzugsweise hergestellt nach dem Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend eine Verschleißschutz grundfolie mit einer zumindest auf einen Teilbereich der Verschleißschutzgrundfolie aufgebrachten und fixierten lackhaltigen Deckschicht, wobei die lackhaltige Deckschicht durch das Digitaldruckverfahren erzeugte Strukturen aufweist.

14. Verwendung einer strukturierten Verschleißschutzfolie nach Anspruch 13 zum Schutz eines Dekorpaneels, wobei das Dekorpaneel einen Träger und ein Dekor auf zumindest einem Teilbereich des Trägers aufweist und die strukturierte Verschleißschutzfolie auf das Dekor aufgebracht wird, und wobei bei dem Aufbringen der strukturierten Verschleißschutzfolie die Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht zumindest teilweise synchron zum Dekor ausgerichtet wird.

15. Dekorpaneel mit strukturierter Verschleißschutzfolie, aufweisend einen Träger mit einem zumindest auf einen Teilbereich aufgebrachten Dekor und einer auf das Dekor aufgebrachten strukturierten Verschleißschutzfolie nach Anspruch 13, wobei die Strukturen der strukturierten Verschleißschutzfolie zumindest in Teilbereichen synchron zum Dekor sind.

Description:
Digitaldruckstrukturierte V erschleißschutzfolie

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer strukturierten Verschleißschutzfolie, eine strukturierte Verschleißschutzfolie, die Verwendung einer strukturierten Verschleißschutzfolie und ein Dekorpaneel mit strukturierter Verschleißschutzfolie.

Strukturierte Oberflächen zum Verschleißschutz sind an sich bekannt und werden insbesondere zum Schutz von Dekorpaneelen verwendet werden.

Unter dem Begriff Dekorpaneel sind im Sinne der Erfindung Wand-, Decken, Tür- oder Bodenpaneele zu verstehen, welche ein auf eine Trägerplatte aufgebrachtes Dekor aufweisen. Dekorpaneele werden dabei in vielfältiger Weise sowohl im Bereich des Innenausbaus von Räumen, als auch zur dekorativen Verkleidung von Bauten, beispielsweise im Messebau verwendet. Eine der häufigsten Einsatzbereiche von Dekorpaneelen ist deren Nutzung als Fußbodenbelag, zum Verkleiden von Decken, Wänden oder Türen. Die Dekorpaneele weisen dabei vielfach ein Dekor und eine Oberflächenstrukturierung auf, welche einen Naturwerkstoff imitieren soll.

Zum Schutz der aufgebrachten Dekorschicht sind in der Regel Verschleiß- oder Deckschichten oberhalb der Dekorschicht aufgebracht. Vielfach ist es vorgesehen, dass in solche Verschleiß- oder Deckschichten eine eine Dekorvorlage imitierende Oberflächenstrukturierung eingebracht ist, so dass die Oberfläche des Dekorpaneels eine haptisch wahrnehmbare Struktur aufweist, welche ihrer Form und ihrem Muster dem aufgebrachten Dekor angepasst ist, um so eine möglichst originalgetreue Nachbildung eines natürlichen Werkstoffes auch hinsichtlich der Haptik zu erhalten. Bei dem Ausbilden von strukturierten Verschleißschutzoberflächen mit Lacken wird die Struktur dabei in bekannter Weise durch Prägewerkzeuge eingebracht.

Nachteilig an derartigen Verfahren kann es sein, dass insbesondere das Ausbilden von kleinen und lokal begrenzten Strukturen, wie etwa von Poren nur schwer möglich ist. Darüber hinaus kann die genaue Ausrichtung der Prägewerkzeuge relativ zum Dekor Probleme bereiten. Zudem sind Variationen der Struktur nur aufwendig realisierbar und es sind beispielsweise kleine Produktionsserien vergleichsweise unwirtschaftlich, da Prägewerkzeuge für jede Serie hergestellt und aus getauscht werden müssen. Weiterhin kann nachteilig sein, dass bei einer derartigen Strukturierung erhebliche Kräfte notwendig sein können, weswegen die Strukturierung einen stabilen Untergrund benötigt und deswegen üblicherweise direkt auf dem Dekorpaneel durchgeführt wird. Dadurch können sich insbesondere Einschränkungen in der Prozessführung ergeben.

Die Herstellung von strukturierten Oberflächen zum Verschleißschutz kann deswegen unter Umständen noch Verbesserungspotential bieten.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Mittel für strukturierte Oberflächen zum Verschleißschutz bereitzustellen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zumindest teilweise überwinden.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer strukturierten Verschleißschutzfolie gemäß Anspruch 1 sowie ferner durch eine strukturierte Verschleißschutzfolie gemäß Anspruch 13, die Verwendung einer Strukturierten Verschleißschutzfolie gemäß Anspruch 14 und ein Dekorpaneel mit strukturierter Verschleißschutzfolie gemäß Anspruch 15. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen oder in der Beschreibung angegeben, wobei weitere in den Unteransprüchen oder in der Beschreibung beschriebene oder gezeigte Merkmale einzeln oder in einer beliebigen Kombination einen Gegenstand der Erfindung darstellen können, wenn sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil ergibt.

Mit der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer strukturierten Verschleißschutzfolie vorgeschlagen. Das Verfahren weist die Verfahrensschritte auf:

a. Bereitstellen einer Verschleißschutz grundfolie,

b. Aufbringen einer formbaren lackhaltigen Deckschicht auf zumindest einen Teilbereich der Verschleißschutzgrundfolie,

c. Zumindest teilweises Strukturieren der lackhaltigen Deckschicht mit einem Digitaldruckverfahren zum Erzeugen einer Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht, und

d. Zumindest teilweises Härten der lackhaltigen Deckschicht.

Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, dass dann, wenn mit einem Digitaldruckverfahren eine Struktur in einer formbaren lackhaltigen Deckschicht auf einer Verschleißschutzfolie erzeugt wird, eine besonders detailgetreue Strukturierung der Verschleißschutzoberfläche erhalten werden kann. Zudem hat sich gezeigt, dass sich die Struktur auf verschiedene Arten dabei besonders einfach relativ zu einem Dekor ausrichten lässt. Außerdem wird eine wirtschaftliche Herstellung kleiner Serien ermöglicht, da keine Prägewerkzeuge angefertigt werden müssen, und es werden Einschränkungen in der Prozessführung reduziert, da kein besonders stabiler Untergrund erforderlich ist. Unter dem Begriff„strukturierte Verschleißschutzfolie“ ist dabei im Sinne der Erfindung eine Folie zu verstehen, die aufbringbar auf Paneele oder anderen Werkstoff sein kann, haptisch wahrnehmbare Strukturen aufweist und gegen Verschleiß schützt. Unter dem Begriff„Verschleißschutzgrundfolie“ ist dabei im Sinne der Erfindung eine Folie zu verstehen, die aufbringbar auf Paneele oder anderen Werkstoff sein kann, keine besondere Strukturierung aufweisen muss und als Substrat zur Aufbringung von Strukturen dienen kann.

Unter dem Begriff„formbar“ ist dabei im Sinne der Erfindung ein Material zu verstehen, welches plastisch verformbar ist, also durch Krafteinwirkung seine Form ändert. Dabei kann das Material beispielsweise flüssig oder fest sein.

Unter dem Begriff „Digitaldruckverfahren“ ist im Sinne der Erfindung ein computergesteuertes Direktdruckverfahren zu verstehen.

Unter dem Begriff„Härten“ ist dabei im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass das formbare Material seine Formbarkeit verliert. Beispielsweise kann ein flüssiges formbares Material verfestigt werden. Ein plastisch verformbarer Feststoff kann sich beispielsweise durch Härten in einen elastisch verformbaren Feststoff umwandeln. Dabei kann bei einem zumindest teilweisen Härten das Material teilweise seine Formbarkeit verlieren, also seine Formbarkeit an bestimmten Stellen verlieren, beispielsweise an der Oberfläche. Es kann außerdem darunter verstanden werden, dass die Formbarkeit nur verringert wird und das Material nicht vollständig unformbar wird. Es kann darunter auch ein vollständiges Härten verstanden werden.

Ein vorbeschriebenes Verfahren zur Herstellung einer Verschleißschutzfolie dient somit insbesondere der verbesserten Herstellung strukturierter Oberflächen zum Verschleißschutz. Im Detail wird durch das Bereitstellen einer Verschleißschutzgrundfolie ein Substrat bereitgestellt, auf dem eine Strukturierung stattfinden kann. Indem eine formbare lackhaltige Deckschicht auf zumindest einen Teilbereich der Verschleißschutzgrundfolie aufgebracht wird, wird eine strukturierbare Schicht bereitgestellt, die durch die Verschleißschutzgrundfolie gehalten wird und deswegen einfach formbar sein kann und gleichwohl mit der Verschleißschutz grundfolie durch den Prozess geführt werden kann. Durch das teilweise Strukturieren der lackhaltigen Deckschicht mit einem

Digitaldruckverfahren zum Erzeugen einer Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht kann eine besonders detailgetreue Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht erhalten werden. Da bei dem Digitaldruckverfahren keine Prägewerkzeuge verwendet werden müssen, kann die Verschleißschutzgrundfolie als Substrat ausreichende Stabilität für die Strukturierung ermöglichen. Indem anschließend die nun strukturierte lackhaltige Deckschicht gehärtet wird, wird die eingebrachte Struktur fixiert, so dass sie auch bei Krafteinwirkung im Wesentlichen unverändert bleibt. Im Zusammenspiel der Komponenten ergeben sich somit die obengenannten Vorteile.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann zudem vorgesehen sein, dass die Verschleißschutzgrundfolie und/oder die formbare lackhaltige Deckschicht eine Kunststoff- zusammensetzung aufweist, bevorzugt eine Acrylat-basierte Kunststoffzusammensetzung, insbesondere eine polyurethanmodifizierte Acrylat-Kunststoffzusammensetzung. Es versteht sich, dass dabei die formbare lackhaltige Deckschicht die Kunststoffzusammensetzung in einer noch ungehärteten Form aufweist, so dass die Deckschicht formbar ist, und dass die Verschleißschutzgrundfolie die Kunststoffzusammensetzung in einer zumindest teilweise gehärteten Form aufweist, so dass sie als Substrat für die formbare lackhaltige Deckschicht dienen kann. Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die strukturierte Verschleißschutzfolie insgesamt flexibel ist und gleichzeitig besonders gute Schutzeigenschaften, wie Stabilität, Kratzfestigkeit, Hitzebeständigkeit, Wasserbeständigkeit und dergleichen, aufweist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Kunststoffzusammensetzung ein Dipropylenglykoldiacrylat, bevorzugt in einer Menge von > 0 bis < 15 Gew.-% bezogen auf die Kunststoffzusammensetzung, und ein Reaktionsprodukt aus Pentaerythrit, Epichlorhydrin und Acrylsäure, bevorzugt in einer Menge von > 2 bis < 15 Gew.-% bezogen auf die Kunststoffzusammensetzung, aufweisen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Kunststoffzusammensetzung zusätzlich einen Katalysator aufweisen, bevorzugt in einer Menge von > 1 bis < 10 Gew.-% bezogen auf die Kunststoffzusammensetzung. Bevorzugt kann der Katalysator ein tertiäres Ammoniumsalz sein, insbesondere ein tertiäres Ammoniumsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tetrabutlyammoniumbromid, Methyltrioctylammoniumchlorid, Benzyltriethylammoniumchlorid, Hexadecyltrimethylammoniumbromid und Mischungen davon. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Katalysator Tetrabutlyammoniumbromid sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Kunststoffzusammensetzung zusätzlich einen Photoinitiator aufweisen, bevorzugt in einer Menge von > 0,1 bis < 2 Gew.- % bezogen auf die Kunststoffzusammensetzung.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Photoinitiator ein Phosphinoxid sein, bevorzugt ein aromatisches Phosphinoxid, insbesondere Phenylbis(2,4,6- trimethylbenzoyl)-Phosphinoxid. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die formbare lackhaltige Deckschicht und die Verschleißschutzgrundfolie beide die gleiche Kunststoffzusammensetzung aufweisen. Dadurch kann erreicht werden, dass die formbare lackhaltige Deckschicht und die Verschleißschutzgrundfolie nach dem Härten der lackhaltigen Deckschicht im Wesentlichen aus dem gleichen Material bestehen. Somit wird beispielsweise der optische Eindruck der strukturierten Verschleißschutzfolie verbessert, da die Verschleißschutz grundfolie und die lackhaltige Deckschicht nach dem Härten auch die gleichen optischen Eigenschaften aufweisen und somit ungewollte Lichtbrechung zwischen den beiden Schichten vermieden werden kann.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verschleißschutzgrundfolie und/oder die formbare lackhaltige Deckschicht Hartstoffe aufweist, vorzugsweise in einer Menge zwischen 5 Gew.-% und 40% Gew.-%, wobei die Hartstoffe vorzugsweise einen mittleren Komdurchmesser zwischen 10 pm und 250 pm aufweisen.

Unter dem Begriff„Hartstoffe“ werden im Sinne der Erfindung Stoffe verstanden, die eine ausreichende Härte aufweisen. Beispielsweise können die Hartstoffe eine Härte nach Mohs von wenigstens > 8, vorzugsweise wenigstens > 9 aufweisen. Beispiele für geeignete Hartstoffe sind Titannitrid, Titancarbid, Siliciumnitrid, Siliciumcarbid, Borcarbid, Wolframcarbid, Tantalcarbid, Aluminiumoxid (Korund), Zirconiumoxid, Zirconiumnitrid oder Mischungen dieser.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die strukturierte Verschleißschutzfolie besonders abriebfest sein kann. Hartstoffe in der Verschleißschutzgrundfolie ermöglichen dabei einen Abriebschutz über die gesamte Fläche der strukturierten Verschleißschutzfolie. Hartstoffe in der formbaren lackhaltigen Deckschicht ermöglichen einen Abriebschutz der Struktur nach dem Härten der lackhaltigen Deckschicht. Dadurch kann erreicht werden, dass die Struktur durch Beanspruchung weniger abstumpft.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die formbare lackhaltige Deckschicht eine Dicke von > 1 mhi bis < 5 mm aufweist, vorzugsweise von > 10 pm bis < 200 mhi, insbesondere von > 50 mhi bis < 60 mhi. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die lackhaltige Deckschicht in einer Auftragsmenge von > 50 g/m 2 bis < 100 g/m 2 , vorzugsweise > 60 g/m 2 bis < 80 g/m 2 , beispielsweise 70 g/m 2 , aufgebracht wird. Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass eine ausreichend tiefe Struktur erzeugt werden kann, so dass ein besonders guter haptischer Eindruck erreicht werden kann. Zudem wird vorteilhafterweise erreicht, dass die Härtung ausreichend schnell stattfinden kann, sodass die Struktur nicht durch etwaiges Zerfließen der formbaren Deckschicht verändert wird. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die formbare lackhaltige Deckschicht ein durch elektromagnetische Strahlung härtbares Material aufweist, insbesondere ein durch UV-Strahlung und/oder IR-Strahlung härtbares Material

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Härtung besonders schnell und örtlich gezielt stattfinden kann. Unter einem durch elektromagnetische Strahlung härtbaren Material wird erfindungsgemäß ein Material verstanden, in dem durch elektromagnetische Strahlung eine chemische Reaktion in Gang gebracht werden kann, wodurch das Material härter wird. Beispielsweise kann diese chemische Reaktion eine Polymerisation oder eine Vemetzungsreaktion sein.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das teilweise Strukturieren der lackhaltigen Deckschicht mit einem Digitaldruckverfahren durch Aufsprühen einer Verdrängungstinte mit einem Tintenstrahl- Verfahren durchgeführt wird. Unter dem Begriff „Aufsprühen“ wird erfindungsgemäß verstanden, dass ein Material als Aerosolstrahl auf einen Untergrund in Form von Partikeln und/oder Tropfen aufgebracht wird. Unter dem Begriff„Verdrängungstinte“ wird erfindungsgemäß eine Tinte verstanden, beispielweise eine Flüssigkeit, Lösung oder Suspension, die beim Auftreffen auf ein formbares Material dieses teilweise verdrängt. Unter dem Begriff„Tintenstrahl- Verfahren“ wird erfindungsgemäß ein Verfahren verstanden, in welchem über eine oder mehrere Düsen eine Tinte in einer Matrix aufgetragen wird. Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die formbare lackhaltige Deckschicht durch das Auftreffen der Verdrängungstinte strukturiert wird. Es können dabei an den Stellen, an denen die Tinte auftrifft, durch den Aufprall eines Tropfens oder Partikels Vertiefungen wie Krater oder Täler entstehen, an dessen Boden die Tinte verbleibt. Durch die Verdrängung bei der Entstehung der Vertiefung kann zudem ein Wall um die Vertiefung entstehen, der eine Erhöhung darstellt.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verdrängungstinte im Wesentlichen aus einer Tintenzusammensetzung besteht ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus, Acrylat-basiertem Kunststoff, polyurethanmodifiziertem Acrylat-Kunststoff, Wasser, organischem Lösungsmittel oder Mischungen davon.

Dadurch kann vorteilhafter Weise erreicht werden, dass die Verdrängungstinte einerseits gut gesprüht werden kann und andererseits gute Verdrängungseigenschaften aufweist.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Tintenzusammensetzung ein Ethoxyethylacrylat, vorzugsweise 2-(2-Ethoxyethoxy)- ethylenacrylat, vorzugsweise in einer Menge von > 20 bis < 40 Gew.-%, bezogen auf die Tintenzusammensetzung, aufweist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Tintenzusammensetzung ein ethoxyliertes Polyol verestert mit Acrylsäure, vorzugsweise 1,1,1- Trimethylolpropanethoxylattriacrylat, vorzugsweise in einer Menge von > 20 bis < 40 Gew.-%, bezogen auf die Tintenzusammensetzung, aufweist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Tintenzusammensetzung ein Urethanacrylat, vorzugsweise in einer Menge von > 10 bis < 20 Gew.-%, bezogen auf die Tintenzusammensetzung, aufweist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Tintenzusammensetzung Pcntacrythritacrylsäurccstcr, vorzugsweise in einer Menge von > 5 bis < 10 Gew.-%, bezogen auf die Tintenzusammensetzung, aufweist. Außerdem kann vorgesehen sein, dass die Tintenzusammensetzung aminmodifizierte Acryloligomere, insbesondere Reaktionsprodukte von Tripropylenglycoldiacrylat mit Diethylamin, vorzugsweise in einer Menge von > 5 bis < 10 Gew.-%, bezogen auf die Tintenzusammensetzung, aufweist.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verdrängungstinte beim Härten der lackhaltigen Deckschicht gehärtet und mit der lackhaltigen Deckschicht vernetzt wird.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass eine besonders stabile Strukturierung erzeugt werden kann, da sich die Verdrängungstinte mit der lackhaltigen Deckschicht verbindet.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verdrängungstinte beim Härten der lackhaltigen Deckschicht verdunstet wird.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass besonders tiefe Strukturen ermöglicht werden, da die aufgetragene Verdrängungstinte aus den Vertiefungen wieder entfernt wird. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Tropfengeschwindigkeit, ein Tropfenvolumen und eine Position der aufgesprühten Verdrängungstinte nach einer dreidimensionalen digitalen Vorlage variiert werden. Durch die Variation und Kontrolle der Tropfengeschwindigkeit kann vorteilhafter Weise erreicht werden, dass Strukturen mit unterschiedlicher Tiefe erzeugt werden können. Zudem wird erreicht, dass Strukturen mit unterschiedlicher Wallschärfe erzeugt werden. Es kann also insbesondere variiert werden, ob die Struktur scharfe oder stumpfe Kanten aufweist. Durch die Variation des Tropfenvolumens kann ebenfalls die Tiefe der Struktur variiert werden. Außerdem kann insbesondere die Breite von Vertiefungen variiert werden. Durch die Variation der Position wird eingestellt, wo sich Vertiefungen und Erhöhungen befinden. Dadurch wird insgesamt eine vollständige Kontrolle über die Strukturierung erreicht, so dass eine gewünschte Struktur entsprechend einer dreidimensionalen digitalen Vorlage erzeugt werden kann. Unter dem Begriff „dreidimensionale digitale Vorlage“ wird dabei erfindungsgemäß eine Vorlage verstanden, die dreidimensional eine Struktur wiedergibt, wobei die Vorlage beispielsweise in Form eines CAD-Modells auf einem digitalen Medium gespeichert vorliegen kann. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die digitale Vorlage anhand eines Dekors erzeugt wird, wobei die digitale Vorlage der Haptik des Dekors entsprechende komplementäre Vertiefungen und Erhöhungen vorsieht.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die haptische Wahrnehmung der Verschleißschutzfolie mit der optischen Wahrnehmung eines Dekors übereinstimmt, so dass beispielsweise ein Dekorpaneel einen besonders hochwertigen Gesamteindruck macht.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Härtung mit UV- Strahlung mit einer Wellenlänge in einem Bereich von > 10 nm bis < 450 nm, vorzugsweise von > 200 nm bis < 410 nm durchgeführt wird.

Dadurch wird vorteilhafter Weise eine besonders schnelle und gleichmäßige Härtung erreicht. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Härtung in einem ersten Härtungsschritt mit UV-Strahlung in einem Bereich von > 315 nm bis < 450 nm, vorzugsweise > 380 nm bis < 410 nm, durchgeführt und in einem zweiten Härtungsschritt mit UV-Strahlung in einem Bereich von > 10 nm bis < 250 nm, vorzugsweise von > 170 nm bis < 225 nm durchgefuhrt wird.

Dadurch kann vorteilhafter Weise erreicht werden, dass die Oberfläche besonders stark gehärtet wird. Dadurch kann auch eine besonders hohe chemische Widerstandsfähigkeit erreicht werden. Zudem kann dadurch erreicht werden, dass eine gute Härtung auch ohne Photoinitiatoren oder mit nur einer geringen Menge von Photoinitiator ermöglicht wird. Weiterhin kann dadurch eine Härtung mit nur geringem Wärmeeintrag ermöglicht werden.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann dabei insbesondere vorgesehen sein, dass die lackhaltige Deckschicht in dem zweiten Härtungsschritt mit UV-Strahlung von einer Strahlungsquelle mit einer Leistung von > 5 bis < 30 W/cm bestrahlt wird.

Dadurch kann vorteilhafter weise erreicht werden, dass nur wenig Wärme bei der Härtung in die lackhaltige Deckschicht eingetragen wird. Dadurch können außerdem unerwünschte Verformungen vermieden werden und die lackhaltige Deckschicht kann trotzdem ausreichen gut gehärtet werden.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass bei der Härtung, insbesondere in dem zweiten Härtungsschritt, das Volumen zwischen der UV- Strahlungsquelle und der lackhaltigen Deckschicht eine Inertgasatmosphäre aufweist. Darunter ist zu verstehen, dass ein Inertgas, beispielsweise N 2 oder ein Edelgas, die Luft im Bereich zwischen UV-Strahlungsquelle und lackhaltiger Deckschicht im Wesentlichen verdrängt hat. Insbesondere ist darunter zu verstehen, dass im Wesentlichen kein Sauerstoff der direkten UV-Strahlung zwischen UV-Strahlungsquelle und lackhaltiger Deckschicht ausgesetzt wird.

Dadurch kann vorteilhafter Weise erreicht werden, dass mit besonders kurzen Wellenlängen getrocknet werden kann. Es kann dabei erreicht werden, dass die UV-Strahlung vergleichsweise weniger absorbiert wird. Zudem kann dabei erreicht werden, dass die UV- Strahlung keine Reaktionen in der Luft, wie beispielsweise die Reaktion zu Ozon, herbeifuhrt. Zudem können damit unerwünschte Oberflächenreaktionen vermieden werden, so dass eine besonders stabile Oberfläche entsteht.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Härtung zeitlich weniger als 5 s, vorzugsweise weniger als 2 s, insbesondere weniger als 0,5 s nach der Strukturierung beginnt. Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Strukturierung sich nicht durch ein nachträgliches Zerfließen vor der Härtung verändert.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass vor der Strukturierung die formbare lackhaltige Deckschicht vorgehärtet wird.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Viskosität der lackhaltigen Deckschicht angepasst werden kann. So kann erreicht werden, dass die Strukturierung besonders detailgetreu erzeugt werden kann. Darunter kann auch verstanden werden, dass kurz vor der Strukturierung eine Härtung in Gang gesetzt wird, so dass während der Strukturierung die gebildeten Strukturen eine Härte erreichen, die ausreicht, um nachträgliches Zerfließen vor einer abschließenden Härtung zu vermeiden. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Verfahren zusätzlich die Verfahrensschritte aufweist:

e. Bereitstellen eines Trägers, aufweisend ein Dekor auf zumindest einem Teilbereich des Trägers, und

f. Aufbringen der Verschleißschutzgrundfolie auf das Dekor,

wobei das Aufbringen der Verschleißschutz grundfolie auf das Dekor vor dem Aufbringen, Strukturieren und zumindest teilweisen Härten der lackhaltigen Deckschicht durchgeführt wird, wobei die Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht vorzugsweise zumindest teilweise synchron zum Dekor erzeugt wird.

Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Strukturierung direkt synchron zu einem Dekor aufgebracht werden kann. Beispielsweise kann anhand von Justiermarken die Strukturierung mit dem Digitaldruckverfahren direkt so ausgerichtet werden, dass die Strukturierung synchron zum Dekor erzeugt wird.

Unter einem„Träger“ kann insbesondere eine in einem fertig gestellten Paneel als Kern beziehungsweise als Basislage dienende Lage verstanden werden, die insbesondere einen Naturstoff, wie etwa einen Holzwerkstoff, einen Faserwerkstoff oder einen Werkstoff umfassend einen Kunststoff aufweisen kann. Beispielsweise kann der Träger einem Paneel eine geeignete Stabilität verleihen oder zu dieser beitragen.

Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung sind dabei neben Vollholzwerkstoffen auch Materialien wie z.B. Brettsperrholz, Brettschichtholz, Stabsperrholz, Fumiersperrholz, Fumierschichtholz, Fumierstreifenholz und Biegesperrholz. Darüber hinaus sind unter Holzwerkstoffen im Sinne der Erfindung auch Holzspanwerkstoffe wie z.B. Spanpressplatten, Strangpressplatten, Grobspanplatten (Oriented Structural Board, OSB) und Spanstreifenholz sowie auch Holzfaserwerkstoffe wie z.B. Holzfaserdämmplatten (HFD), mittelharte und harte Faserplatten (MB, HFH) , sowie insbesondere mitteldichte Faserplatten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF) zu verstehen. Auch moderne Holzwerkstoffe wie Holz- Po lj ier- Werkstoffe (Wood Plastic Composite, WPC), Sandwichplatten aus einem leichten Kemmaterial wie Schaumstoff, Hartschaum oder Papierwaben und einer darauf aufgebrachten Holzschicht, sowie mineralisch, z.B. mit Zement, gebundene Holzspanplatten bilden Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung. Auch Kork stellt dabei einen Holzwerkstoff im Sinne der Erfindung dar.

Kunststoffe, welche bei der Herstellung entsprechender Paneele beziehungsweise der Träger eingesetzt werden können, sind beispielsweise thermoplastische Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid, Polyolefine (beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Polyurethane (PU), Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK) oder Mischungen oder Co-Polymerisate dieser. Die Kunststoffe können übliche Füllstoffe enthalten, beispielsweise Kalziumcarbonat (Kreide), Aluminiumoxid, Kieselgel, Quarzmehl, Holzmehl, Gips. Auch können sie in bekannter Weise eingefärbt sein.

Der Träger kann dabei insbesondere ein bahnartiger Träger oder plattenförmiger Träger sein. Unter einem„bahnartigen Träger“ kann dabei ein Träger verstanden werden, der etwa in seinem Herstellungsprozess eine bahnartige und damit im Vergleich zu seiner Dicke beziehungsweise Breite deutlich größere Länge aufweist und deren Länge beispielsweise größer als 15 Meter betragen kann.

Unter einem„plattenförmigen Träger“ kann dabei ferner im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Träger verstanden werden, der durch Vereinzelung aus dem bahnartigen Träger geformt ist und in der Form einer Platte ausgebildet ist. Ferner kann der plattenförmige Träger bereits die Form und/oder Größe des herzustellenden Paneels vorgeben. Jedoch kann der plattenförmige Träger auch als Großplatte vorgesehen sein. Eine Großplatte im Sinne der Erfindung ist dabei insbesondere ein Träger, dessen Abmessungen die Abmessungen der letztendlichen Dekorpaneele um ein Mehrfaches überschreiten und welche im Laufe des Herstellungsverfahrens in eine entsprechende Mehrzahl von Dekorpaneelen zerteilt wird, beispielsweise durch Sägen, Laser- oder Wasserstrahlschneiden. Beispielsweise kann die Großplatte dem bahnförmigen Träger entsprechen.

Ein Dekor kann beispielsweise auf den Träger aufgebracht sein, beispielsweise durch ein Druckverfahren. Dabei kann ferner auf dem Träger ein geeigneter Druckuntergrund vorgesehen sein. Alternativ ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht ausgeschlossen, dass das Dekor derart aufgebracht ist, dass beispielsweise eine bereits bedruckte Faserschicht, wie beispielsweise Papierschicht, oder auch eine bereits bedruckte Folie, wie beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid, auf den Träger aufgebracht wird.

Im Sinne der Erfindung sind unter dem Begriff Faserwerkstoffe Materialien wie z.B. Papier und Vliese auf Basis pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder auch künstlicher Fasern zu verstehen, ebenso wie Pappen. Beispiele sind Faserwerkstoffe aus pflanzlichen Fasern sind neben Papieren und Vliesen aus Zehstofffasem Platten aus Biomasse wie Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte, Hanf, Baumwolle oder Ölpalmenfasem. Beispiele für tierische Faserwerkstoffe sind keratinbasierte Materialien wie z.B. Wolle oder Rosshaar. Beispiele für mineralische Faserwerkstoffe sind Mineralwolle oder Glaswolle.

Das Dekor kann zudem mit einer lackhaltigen Schicht versehen sein, die sich nach Aufbringung der Verschleißschutzgrundfolie zwischen Verschleißschutzgrundfolie und Dekor befindet.

Mit der Erfindung wird ferner eine strukturierte Verschleißschutzfolie vorgeschlagen. Im Detail ist eine strukturierte Verschleißschutzfolie vorgesehen, vorzugsweise hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, aufweisend eine Verschleißschutzgrundfolie mit einer zumindest auf einen Teilbereich der Verschleißschutzgrundfolie aufgebrachten und fixierten lackhaltigen Deckschicht, wobei die lackhaltige Deckschicht durch das Digitaldruckverfahren erzeugte Strukturen aufweist.

Mit einer derartigen Verschleißschutzfolie kann erreicht werden, dass ein zu schützendes Material vor Verschleiß geschützt wird. Die Folie kann dabei bereits auf ein zu schützendes Material aufgebracht sein oder einzeln vorliegen. Dabei wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Folie, beispielsweise im Gegensatz zu einer ausschließlich direkt aufgebrachten Verschleißschutzschicht, flexibel auf ein zu schützendes Material aufgebracht werden kann. Dadurch kann vorteilhafter Weise eine derartige Folie auch unabhängig von dem zu schützenden Material produziert werden. Mit der Erfindung wird ferner die Verwendung einer erfindungsgemäßen strukturierten Verschleißschutzfolie vorgeschlagen. Im Detail ist die Verwendung einer strukturierten Verschleißschutzfolie zum Schutz eines Dekorpaneels vorgesehen, wobei das Dekorpaneel einen Träger und ein Dekor auf zumindest einem Teilbereich des Trägers aufweist und die strukturierte Verschleißschutzfolie auf das Dekor aufgebracht wird, wobei bei dem Aufbringen der strukturierten Verschleißschutzfolie die Strukturierung der lackhaltigen Deckschicht zumindest teilweise synchron zum Dekor ausgerichtet wird. Dies bedeutet, dass die strukturierte Verschleißschutzfolie erst nach der Herstellung auf ein Dekorpaneel aufgebracht wird. Die zumindest teilweise synchrone Ausrichtung der Strukturierung der Verschleißschutzfolie zum Dekor kann dabei beispielsweise mit Justiermarken realisiert werden.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung wird vorteilhafter Weise erreicht, dass die Produktion geschützter Dekorpaneele eine größere Flexibilität aufweist. Durch das nachträgliche Aufbringen der erfindungsgemäßen strukturierten Verschleißschutzfolie wird zudem vermieden, dass sich durch mögliches Schrumpfen bei der Härtung von Verschleißschutzschichten direkt auf dem Paneel das Paneel verformt. Mit der Erfindung wird ferner ein Dekorpaneel mit strukturierter Verschleißschutzfolie vorgeschlagen.

Im Detail ist ein Dekorpaneel mit strukturierter Verschleißschutzfolie vorgesehen, wobei das Dekorpaneel einen Träger aufweist, mit einem zumindest auf einen Teilbereich aufgebrachten Dekor und einer auf das Dekor aufgebrachten erfindungsgemäßen strukturierten Verschleißschutzfolie, und wobei die Strukturen der strukturierten Verschleißschutzfolie zumindest in Teilbereichen synchron zum Dekor sind. Dabei kann ferner zwischen dem Träger und dem Dekor ein geeigneter Druckuntergrund vorgesehen sein. Das Dekor kann zudem mit einer lackhaltigen Schicht versehen sein, die sich zwischen Verschleißschutzfolie und Dekor befindet.

Dadurch kann erreicht werden, dass das Dekorpaneel gut vor Verschleiß geschützt ist und gleichzeitig eine besonders detailgetreue Strukturierung aufweist, dessen haptische Wahrnehmung mit der optischen Wahrnehmung eines Dekors übereinstimmt, so dass ein besonders hochwertiger Gesamteindruck entsteht.