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Title:
DIRECT REDUCTION PROCESS FOR IRON OXIDE-CONTAINING MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/000304
Kind Code:
A1
Abstract:
A direct reduction process is disclosed for iron oxide-containing materials. Synthesis gas is mixed with top gas produced during direct reduction of the iron oxide-containing materials and is used as reduction gas for directly reducing iron oxide-containing materials. In order to avoid or reduce metal dusting caused by an increased CO content of the reduction gas with a simple technique and equipment, the CO/CO2 ratio of the reduction gas is set at a predetermined value from 1 to 3.

Inventors:
KERN GERALD (AT)
KEPPLINGER WERNER LEOPOLD (AT)
SCHENK JOHANNES (AT)
WHIPP ROY HUBERT JR (US)
Application Number:
PCT/AT1995/000123
Publication Date:
January 04, 1996
Filing Date:
June 20, 1995
Export Citation:
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Assignee:
VOEST ALPINE IND ANLAGEN (AT)
BRIFER INT LTD (BB)
KERN GERALD (AT)
KEPPLINGER WERNER LEOPOLD (AT)
SCHENK JOHANNES (AT)
WHIPP ROY HUBERT JR (US)
International Classes:
C21B13/00; F27B15/10; F27D17/00; (IPC1-7): C21B13/02; C21B13/00
Foreign References:
DE2103731A11972-08-17
GB799551A1958-08-13
US4224057A1980-09-23
EP0179752A11986-04-30
Other References:
See also references of EP 0766748A1
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Direktreduktion von eisenoxidhältigem Material, wobei Synthesegas, vorzugsweise reformiertes Erdgas, mit bei der Direktreduktion des eisenoxidhältigen Materials entstehendem Topgas vermischt und als Reduktionsgas zur Direktreduktion des eisenoxidhältigen Materials verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsgas auf ein vorbestimmtes CO/Cθ2Verhältnis zwischen 1 bis 3, vorzugsweise zwischen 1,5 bis 2,0, eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das CO/Cθ2Verhältnis durch eine Einstellung der Fahrweise eines der Herstellung des Synthesegases aus Erdgas durch Reformieren dienenden Reformers (10) durchgeführt wird, indem das Dampf Erdgas Verhältnis bei der Speisung des Reformers (10) variiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß das DampfErdgas Verhältnis im Bereich von 3 bis 4,5, insbesondere auf einen Wert von etwa 3,5, eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet daß die Einstellung des CO/Cθ2Verhältnisses dadurch erfolgt, daß ein Teilvolumen des reformierten Gases, das in einem Reformer (10) aus Dampf und Erdgas hergestellt und anschließend einer COKonvertierung zur Erhöhung des ^Gehaltes zugeführt wird, direkt, d.h. ohne der COKonvertierung unterzogen zu werden, dem Topgas zugemischt wird, wobei die Menge des direkt zugemischten reformierten Gases variabel ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas vor der Verwendung als Reduktionsgas einer CO2 Wäsche unterzogen werden und daß das Einstellen des CO/CO2 Verhältnisses dadurch erfolgt, daß zumindest ein Teilvolumen des reformierten Gases unter Umgehung der Cθ2Wäsche dem Reduktionsgas direkt zugemischt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas einer CO2 Wäsche unterzogen werden, wobei die Einstellung des CO/CO2 Verhältnisses dadurch erfolgt, daß zumindest ein Teilvolumen des Topgases unter Umgehung der Cθ2Wäsche dem Reduktionsgas direkt zugemischt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet daß sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas vor der Verwendung als Reduktionsgas einer Cθ2Wäsche unterzogen werden, wobei die Einstellung des CO/Cθ2Verhältnisses dadurch erfolgt daß der Auswaschungsgrad der 0>> Wäsche variiert wird, u.zw. dahingehend, daß ein Teil des CO2 im gewaschenen Gas verbleibt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß zumindest ein Teil eines im eisenoxidhältigen Material enthaltenen Schwefels in Form von bei einer Erhitzung bzw. bei der Direktreduktion anfallendem H2S mit dem Topgas dem Reduktionsgas zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß mit dem Topgas ein H2S Gehalt im Reduktionsgas in der Größe von 20 bis 40 ppmV, vorzugsweise in der Größe von etwa 25 ppmV, eingestellt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß dem eisenoxidhältigen Material schwefelhaltiges Material, wie FePyrit zugesetzt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10. dadurch gekennzeichnet, daß als Synthesegas eines oder mehrere der nachstehenden Gase eingesetzt wird: LDAbgas EAFAbgas Gichtgas aus Hochofenanlagen Gichtgas aus Corexanlagen Kohlegas Corexgas aus dem Corexvergaser Chemiegase.
12. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, mit mindestens einem Direktreduktiongsreaktor (1 bis 4) zur Reduktion des eisenoxidhältigen Materials, einer Reduktionsgaszuleitung (17) zu diesem Direktreduktionsreaktor (1 bis 4) und einer das sich bei der Direktreduktion bildende Topgas vom Direktreduktionsreaktor (1) abführenden TopgasAbleitung (8), mit einem Reformer (10), einer vom Reformer ausgehenden Reformgasleitung (15), die mit der TopgasAbleitung (8) zusammenmündet, wobei das aus reformiertem Gas und Topgas gebildete Reduktionsgas über die Reduktionsgaszuleitung (17) in den Direktreduktionsreaktor (1 bis 4) gelangt und sowohl die Reformgasleitung (13) als auch die TopgasAbleitung (8) in einen Cθ2Wäscher (16) münden und die Reduktionsgaszuleitung (17) vom CO2 Wäscher (16) zum Direktreduktionsreaktor (1 bis 4) führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Reformgasleitung ( 13) mittels einer den Cθ2Wäscher (16) umgehenden BypassLeitung (31) mit der Reduktionsgaszuleitung (17) leitungsmäßig verbunden ist.
13. Anlage nach Anspruch 12. dadurch gekennzeichnet daß die TopgasAbleitung (8) mittels einer den Cθ2Wäscher (16) umgehenden BypassLeitung (30) mit der Reduktionsgaszuleitung (17) leitungsmäßig verbunden ist.
14. Anlage nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypass Leitungen) (30, 31) mit einem Regelventil ausgestattet ist (sind), das über eine CO2 und gegebenenfalls eine H2SMeßeinrichtung aktivierbar ist (sind).
15. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reformer (10) ein COKonverter (28) für das reformierte Gas nachgeschaltet ist, der mittels einer BypassLeitung (29) für eine Teilmenge des reformierten Gases überbrückbar ist.
Description:
Verfahren zur Direktreduktion von eisenoxidhältigem Material

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direktreduktion von eisenoxidhältigem Material, wobei Synthesegas, vorzugsweise reformiertes Erdgas, mit bei der Direktreduktion des eisenoxidhältigen Materials entstehendem Topgas vermischt und als Reduktionsgas zur Direktreduktion des eisenoxidhältigen Materials verwendet wird, sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.

Ein Verfahren dieser An ist beispielsweise aus der US-A - 2,752,234, der US-A - 5,082,251 und der EP-A - 0 571 358 bekannt.

Aus der EP-A - 0 571 358 ist es bekannt, die Reduktion von Feinerz nicht ausschließlich über die stark endotherme Reaktion mit H2 gemäß

Fe 2 0, + 3H 2 = 2Fe + 3H 2 0 - AH , sondern zusätzlich über die Reaktion mit CO, gemäß

Fe 2 0 3 + ICO = 2¥e + 3C0 2 + AH, die exotherm ist, durchzuführen. Hierdurch gelingt es, die Betriebskosten, insbesondere die Energiekosten, beträchtlich zu senken.

Metallische Anlagenteile, die mit einem CO-hältigεn Reduktionsgas in Kontakt gelangen, sind jedoch einer hohen Korrosionsbelastung ausgesetzt: Es kommt u.a. zu einer Metallzersetzung, die in der Fachliteratur als "metal dusting" bezeichnet ist. "Metal dusting" tritt verstärkt bei höheren Temperaturen auf, wodurch insbesondere Anlagenteile, die mit heißem CO-hältigem Reduktionsgas in Kontakt gelangen, gefährdet sind. Dies sind bei einer Anlage zur Durchführung des eingangs erwähnten Verfahrens die der Direktreduktion dienenden Reaktoren und der das Reduktionsgas auf Reduktionstemperatur erhitzende Gaserhitzer.

Zur Vermeidung bzw. zur Verminderung von "metal dusting" ist es intern bekannt, im Reduktionsgas für einen Schwefelgehalt zu sorgen, was man durch Eindüsen von F^S-Gas bewerkstelligt hat. Eine solche Zumischung von H2S-Gas ist nicht nur technisch aufwendig, sondern auch sehr teuer und zudem verfahrensmäßig kompliziert, d.h. es ist schwierig, hierbei den H2S-Gehalt im Reduktionsgas gleichmäßig auf einen bestimmten Wert in Abhängigkeit der chemischen Zusammensetzung des Reduktionsgases einzustellen.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art und eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welche in einfacher Art und Weise das Auftreten von "metal

dusting" trotz eines erhöhten CO-Gehaltes des Reduktionsgases minimieren oder verhindern, insbesondere in einer verfahrenstechnisch bzw. konstruktiv einfachen und kostengünstigen Art, so daß die Lebensdauer metallischer Anlagenteile beträchtlich erhöht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Reduktionsgas auf ein vorbestimmtes CO/CO2- Verhältnis zwischen 1 bis 3, vorzugsweise zwischen 1,5 bis 2,0, eingestellt wird.

Hierdurch gelingt es, die Reaktionsaktivität des im Reduktionsgas enthaltenen CO gegenüber Metall, insbesondere Stahl, und damit die Reparaturanfälligkeit der Anlage zur Direktreduktion entscheidend zu senken, ohne auf höhere CO-Gehalte, die die verfahrenstechnisch günstige exotherme Reaktion mit Fe2θ3 ermöglichen, verzichten zu müssen.

Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des CO/COo-Verhältnisses durch eine Einstellung der Fahrweise eines der Herstellung des Synthesegases aus Erdgas dienenden Reformers, indem das Dampf/Erdgas-Verhältnis bei der Speisung des Reformers variiert wird, u.zw. vorzugsweise durch Einstellung auf einen Wert im Bereich von 3 bis 4,5, insbesondere auf einen Wert von etwa 3,5.

Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Einstellung des CO/CO2- Verhälmisses dadurch, daß ein Teilvolumen des reformierten Gases, das in einem Reformer aus Dampf und Erdgas hergestellt und anschließend einer CO- Konvertierung zur Erhöhung des H2-Gehaltes zugeführt wird, direkt, d.h. ohne der CO-Konvertierung unterzogen zu werden, dem Topgas zugemischt wird, wobei die Menge des direkt zugemischten reformierten Gases variabel ist

Eine weitere bevorzugte Verfahrensvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas vor der Verwendung als Reduktionsgas einer CC*2- Wäsche unterzogen werden und daß das Einstellen des CO/Cθ2-Verhältnisses dadurch erfolgt, daß zumindest ein Teilvolumen des reformierten Gases unter Umgehung der CO2- Wäsche dem Reduktionsgas direkt zugemischt wird.

Zweckmäßig können weiters sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas einer CO2- Wäsche unterzogen werden, wobei die Einstellung des CO/Cθ2-Verhältnisses dadurch erfolgt, daß zumindest ein Teilvolumen des Topgases unter Umgehung der Cθ2-Wäsche dem Reduktionsgas direkt zugemischt wird.

Eine andere vorzugsweise Verfahrensvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das reformierte Gas als auch das Topgas vor der Verwendung als Reduktionsgas einer CO2- Wäsche unterzogen werden, wobei die Einstellung des CO/CCH-Verhältnisses dadurch erfolgt, daß der Auswaschungsgrad der Cθ2-Wäsche variiert wird. u.zw. dahingehend, daß ein Teil des CO2 im gewaschenen Gas verbleibt

Zur weiteren Absenkung von "metal dusting" kann es von Vorteil sein, daß zusätzlich zumindest ein Teil eines im eisenoxidhältigen Material enthaltenen Schwefels in Form von bei einer Erhitzung bzw. bei der Direktreduktion anfallendem H2S mit dem Topgas dem Reduktionsgas zugeführt wird, wobei vorteilhaft mit dem Topgas ein H2S-Gehalt im Reduktionsgas in der Größe von 20 bis 40 ppmV, vorzugsweise in der Größe von etwa 25 ppmV, eingestellt wird.

Hierbei wird zweckmäßig, falls das eisenoxidhältige Material nicht genug schwefelhaltig ist, ein schwefelhaltiges Material, wie Fe-Pyrit, zugesetzt

Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens mit mindestens einem Direktreduktiongsreaktor zur Reduktion des eisenoxidhältigen Materials, einer Reduktionsgaszuleitung zu diesem Direktreduktion sreaktor und einer das sich bei der Direktreduktion bildende Topgas vom Direktreduktionsreaktor abführenden Topgas-Ableitung, mit einem Reformer, einer vom Reformer ausgehenden Reformgasleitung, die mit der Topgas- Ableitung zusammenmündet wobei das aus reformiertem Gas und Topgas gebildete Reduktionsgas über die Reduktionsgaszuleitung in den Direktreduktionsreaktor gelangt und sowohl die Reformgasleitung als auch die Topgas-Ableitung in einen Cθ2-Wäscher münden und die Reduktionsgaszuleitung vom Cθ2-Wäscher zum Direktreduktionsreaktor führt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Reformgasleitung mittels einer den Cθ2-Wäscher umgehenden Bypass-Leitung mit der Reduktionsgaszuleitung leitungsmäßig verbunden ist

Hierbei ist vorzugsweise die Topgas- Ableitung mittels einer den Cθ2-Wäscher umgehenden Bypass-Leitung mit der Reduktionsgaszuleitung leitungsmäßig verbunden.

Zweckmäßig ist (sind) die Bypass-Leitung(en) mit einem Regelventil ausgestattet, das über eine CO2- und gegebenenfalls eine H2S-Meßeinrichtung aktivierbar ist (sind).

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist dem Reformer ein CO-Konverter für das reformierte Gas nachgeschaltet, der mittels einer Bypass-Leitung für eine Teilmenge des reformierten Gases überbrückbar ist

Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung, die ein Verfahrensschema nach einer bevorzugten Ausführungsform zeigt, näher erläutert

Die erfindungsgemäße Anlage weist vier in Serie hintereinander geschaltete Wirbelschichtreaktoren 1 bis 4 auf, wobei eisenoxidhältiges Material, wie Feinerz, über eine Erzzuleitung 5 dem ersten Wirbelschichtreaktor 1 , in dem die Aufheizung auf Reduktionstemperatur (bzw. eine Vorreduktion) stattfindet, zugeleitet und anschließend von Wirbelschichtreaktor zu Wirbelschichtreaktor über Förderleitungen 6 geleitet wird. Das fertig reduzierte Material (Eisenschwamm) wird in einer Brikettieranlage 7 heißbrikettiert Erforderlichenfalls wird das reduzierte Eisen während der Brikettierung vor einer Reoxidation durch ein nicht dargestelltes Inertgas-System geschützt

Vor Einleitung des Feinerzes in den ersten Wirbelschichtreaktor 1 wird es einer Erzvorbereitung, wie einer Trocknung und einem Sieben, unterzogen, die nicht näher dargestellt ist

Reduktionsgas wird im Gegenstrom zum Erzdurchfluß von Wirbelschichtreaktor 4 zu Wirbelschichtreaktor 3 bis 1 geführt und als Topgas über eine Topgas-Ableitung 8 aus dem in Gasströmungsrichtung letzten Wirbelschichtreaktor 1 abgeleitet und in einem Naßwäscher 9 gekühlt und gewaschen.

Die Herstellung des Reduktionsgases erfolgt durch Reformieren von über die Leitung 11 zugeführtem und in einer Entschwefelungsanlage 12 entschwefeltem Erdgas in einem Reformer 10. Das aus Erdgas und Dampf gebildete, den Reformer 10 verlassende Gas besteht im wesentlichen aus H2, CO, CH4, H2O und Cθ2- Dieses reformierte Erdgas wird über die Reformgasleitung 13 mehreren Wärmetauschern 14 zugeleitet, in denen es auf 80 bis 150°C abgekühlt wird, wodurch Wasser aus dem Gas auskondensiert wird.

Die Reformgasleitung 13 mündet in die Topgas-Ableitung 8, nachdem das Topgas mittels eines Kompressors 15 verdichtet wurde. Das sich so bildende Mischgas wird durch einen CO2- Wäscher 16 hindurchgeschickt und von CO2 sowie dabei auch von H2S befreit Es steht nunmehr als Reduktionsgas zur Verfügung. Dieses Reduktionsgas wird über eine Reduktionsgaszuleitung 17 in einem dem Cθ2-Wäscher 16 nachgeordneten Gaserhitzer 18 auf eine Reduktionsgastemperatur von etwa 800°C erhitzt und dem in Gasdurchflußrichtung ersten Wirbelschichtreaktor 4 zugeführt, wo es mit den Feinerzen zur Erzeugung von direktreduziertem Eisen reagiert. Die Wirbelschichtreaktoren 4 bis 1 sind in Serie geschaltet;

das Reduktionsgas gelangt über die Verbindungsleitungen 19 von Wirbel seh ichtreaktor zu Wirbel schichtreaktor.

Ein Teil des Topgases wird aus dem Gas-Kreislauf 8, 17, 19 ausgeschleust um eine Anreicherung von Inertgasen, wie N2, zu vermeiden. Das ausgeschleuste Topgas wird über eine Zweigleitung 20 dem Gaserhitzer 18 zur Erwärmung des Reduktionsgases zugeführt und dort verbrannt Eventuell fehlende Energie wird durch Erdgas, welches über die Zuleitung 21 zugeführt wird, ergänzt.

Die fühlbare Wärme des aus dem Reformer 10 austretenden reformierten Erdgases sowie der Reformerrauchgase wird in einem Rekuperator 22 genutzt, um das Erdgas nach Durchlauf durch die Entschwefelungsanlage 12 vorzuwärmen, den für die Reformierung benötigten Dampf zu erzeugen sowie die dem Gaserhitzer 18 über die Leitung 23 zugeführte Verbrennungsluft sowie gegebenenfalls auch das Reduktionsgas vorzuwärmen. Die dem Reformer 10 über die Leitung 24 zugeführte Verbrennungsluft wird ebenfalls vorgewärmt

Zur Einstellung eines bestimmten CO/Cθ2-Verhältnisses, das zur Vermeidung bzw. wesentlichen Verminderung von "metal dusting" in einem Bereich zwischen 1 und 3, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1.5 und 2.0. liegen soll, wird erfindungsgemäß nach einer ersten Variante das Dampf/Erdgas-Verhältnis der Speisung des Reformers 10 variiert wobei das Dampf/Erdgas- Verhältnis vorzugsweise auf einen in einem Bereich zwischen 3 bis 4.5 liegenden Wert insbesondere auf einen Wert von 3,5 eingestellt wird. Die hierzu dienenden Stellventile bzw. Regelventile sind mit 25 und 26 bezeichnet und von einer das CO/CO2- Verhältnis des Reduktionsgases messenden Meßstation 27 Steuer- bzw. regelbar.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, wird das reformierte Gas, bevor es der Cθ2-Wäsche bei 16 zugeleitet wird, zur Erhöhung des H2-Gehal.es einem CO-Konverter 28 zumindest mit einem Teilvolumen zugeführt Das restliche Teilvolumen des reformierten Gases wird direkt dem Topgas zugemischt, indem es über eine Bypass-Leitung 29 den CO-Konverter 28 überbrückt. Hierdurch gelingt es, den CO-Gehalt auf einen gewünschten Wert einzustellen, so daß auch durch diese Verfahrensmaßnahme das gewünschte CO/CO2- Verhältnis zur Vermeidung von "metal dusting" eingestellt werden kann.

Die Einstellung eines bestimmten CO/CO2- Verhältnisses kann weiters dadurch erfolgen, daß ein Teilvolumen des Topgases über eine den Cθ2-Wäscher 16 umgehende Bypass-Leitung 30 direkt in die Reduktionsgaszuleitung 17 eingeleitet wird. Weiters kann auch ein Teilvolumen des reformierten Gases über eine den Cθ2-Wäscher 16 überbrückende Bypass-Leitung 31 der

Reduktionsgaszuleitung 17 direkt zugeführt werden, welche Bypass-Leitung 31 dann von der Reformgasleitung 13 ausgeht

Sämtliche Bypass-Leitungen 29, 30, 31 sind mit Stell- bzw. Regelventilen 32, 33, 34 ausgestattet die aufgrund einer Messung des COΛXb- Verhältnisses des Reduktionsgases mittels der Meßstation 27 eingestellt bzw. geregelt werden.

Das gewünschte COΛXb-Verhältnis im Reduktionsgas kann auch dadurch eingestellt werden, daß zwar das gesamte Topgas und das gesamte reformierte Gas durch den Cθ2-Wäscher 16 hindurchgeleitet werden, dieser jedoch auf einen Auswaschungsgrad eingestellt wird, bei dem ein Teil des CO2 (und damit auch ein Teil des H2S) im aus dem GIb-Wäscher 16 austretenden Gas verbleibt. Dies hat den Vorteil, daß keine Nebeneinrichtungen, wie Bypass-Leitungen 29, 30, 31 mit Ventilen 32, 33, 34, vorgesehen werden müssen, bedingt allerdings, daß die gesamte Gasmenge, also das gesamte Topgas und das gesamte reformierte Gas, durch den CO2- Wäscher 16 hindurchgeleitet werden müssen, so daß dieser auf diese Menge bemessen sein muß.

Das den Wirbelschichtreaktor 1 verlassende Topgas weist - in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt des Erzes - einen H2S-Gehalt von 40 bis 140 ppmV auf. Das H2S-Gas bildet sich während der Erhitzung des Feinerzes auf Reduktionstemperatur bzw. während der Vorreduktion des Feinerzes.

Da ein erhöhter H2S-Gehalt im Reduktionsgas ebenfalls die Bildung von "metal dusting" vermindert, ist es besonders vorteilhaft wenn H2S nicht mehr zur Gänze mittels des CO2- Wäschers aus dem Topgas ausgewaschen wird, sondern dafür Sorge getragen wird, daß der für das Reduktionsgas gewünschte Prozentsatz von H2S aus dem Topgas dem Reduktionsgas zugeführt wird. Dies kann im vorliegenden Fall mittels der den Cθ2-Wäscher 16 umgehenden Bypass-Leitung 30 verwirklicht werden, die über das Stell- bzw. Regelventil 33 von der Topgasableitung 8 ausgeht und in die Reduktionsgaszuleitung 17 mündet Das Regelventil 33 ist derart einstellbar, daß ein H2S-Gehalt in der Größe von 20 bis 40 ppmV, vorzugsweise in der Größe von etwa 25 ppmV, im Reduktionsgas vorhanden ist Das Regelventil wird in diesem Fall vorzugsweise über eine H2S-Meßeinrichtung 35 aktiviert

Die oben beschriebenen Maßnahmen zur Einstellung des gewünschten CO/CO2- Verhältnisses im Reduktionsgas können einzeln oder auch zu mehreren sowie auch alle gemeinsam ergriffen werden, so daß die für die jeweiligen Betriebsverhältnisse und in Abhängigkeit der Zusammensetzung des Erzes etc. günstigste Verfahrensvariante gewählt werden kann.

Anhand nachstehenden Beispieles ist die Einstellung eines CO/Cθ2-Verhältnisses auf etwa 1,7 und die Einstellung des H2S-Gehal.es auf 25 ppmV erläutert:

In einer gemäß der Zeichnung ausgestalteten Anlage zur Direktreduktion von Feinerz, die auf eine Erzeugung von 70 t/h von Eisenschwamm ausgelegt ist, werden 100 t/h getrocknetes Feinerz eingebracht. Die Analyse des Feinerzes ist folgende:

Hämatit 94,2 9c

Gangart 2,2 %

Schwefel 0,02 9c

Von dem bei der Direktreduktion entstehenden Topgas werden 78.000 Nm ? /h mit

48.000 NmVh reformiertem kaltem Erdgas gemischt und über den Cθ2-Wäscher 16 geleitet, in dem das gemischte Gas von CO2 und vom größten Anteil des Schwefels befreit wird.

Das reformierte Erdgas und das Topgas weisen die in der nachstehenden Tabelle angegebene chemische Zusammensetzung auf:

Das aus dem Cθ2-Wäscher 16 austretende Gasgemisch ist wie folgt zusammengesetzt:

Dieses Gasgemisch wird mit 78.000 NmVh des Topgases, das nicht durch den Cθ2-Wäscher

16 hindurchgeleitet wurde, sondern über die Bypass-Leitung 30 in die Reduktionsgaszuleitung

17 zugeleitet wird, gemischt. Durch dieses Mischen wird das dem Gaserhitzer 18 und nachfolgend den Wirbelschichtreaktoren 1 bis 4 zugeführte Reduktionsgas gebildet das folgende chemische Zusammensetzung aufweist:

Der Metallisierungsgrad des Eisenschwammes beträgt 92 9c.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die oben beschriebenen Beispiele, sondern ist auch für andere Direktreduktionsverfahren, z.B. solche, bei denen anstelle der Wirbelschichtreaktoren 1 bis 4 Schachtöfen für Stückerz eingesetzt werden, verwendbar. Anstelle des reformierten Erdgases können auch andere in der Hauptsache CO und H2 enthaltende reduzierende Gase, wie

• LD-Abgas

• EAF-Abgas

• Gichtgas aus Hochofenanlagen

• Gichtgas aus Corexanlagen

• Kohlegas

• Corexgas aus dem Corexvergaser

• Chemiegase. zur Anwendung gelangen.