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Title:
DIRECT SYNTHESIS OF ORGANO-RHENIUM OXIDES FROM COMPOUNDS CONTAINING RHENIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/047907
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the production of organo-rhenium oxides from compounds containing rhenium, wherein a compound containing rhenium is reacted with a silylating agent and an organylating reagent and the compound containing rhenium specially originates from the residue of a used organo-rhenium oxide catalyst or a rhenium oxide catalyst.

Inventors:
FISCHER RICHARD WALTER (DE)
HERRMANN WOLFGANG ANTON (DE)
KRATZER ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/001865
Publication Date:
October 29, 1998
Filing Date:
March 31, 1998
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST RES & TECH GMBH & CO (DE)
FISCHER RICHARD WALTER (DE)
HERRMANN WOLFGANG ANTON (DE)
KRATZER ROLAND (DE)
International Classes:
C07F13/00; (IPC1-7): C07F13/00
Foreign References:
DE3902357A11990-08-02
EP0373488A21990-06-20
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 111, no. 1, 3 July 1989, Columbus, Ohio, US; abstract no. 7580, LONGLEY, CINDY J. ET AL: "Alkylimido and oxo aryls of rhenium. X-ray structures of bis(tert-butylimido)dichloro(o-tolyl)rhenium and bis(2,6-dimethylphenyl)dioxometal, metal = rhenium and osmium" XP002069570
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 107, no. 21, 23 November 1987, Columbus, Ohio, US; abstract no. 198579, CAI, SHIANG ET AL: "Synthesis and structural characterization of tetraneopentyldioxodi-.mu.-oxodirhenium and the lithium(1+) and tetraethylammonium salts of the dineopentyldioxorhenate(1-) anion" XP002069571
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 67, no. 6, 7 August 1967, Columbus, Ohio, US; abstract no. 28878, SCHMIDT, MAX ET AL: "Trimethylsilyl perrhenate" XP002069572
HERRMANN, W.A. ET AL.: "Mehrfachbindungen zwischen Hauptgruppenelementen und Übergangsmetallen. XCIII. Methyl- und Ethylrheniumoxide: Präparative und strukturchemische Aspekte", JOURNAL OF ORGANOMETALLIC CHEMISTRY, vol. 413, - 1991, pages 11 - 25, XP002069569
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Organorheniumoxiden aus rheniumhaltigen Verbindungen, wobei die rheniumhaltige Verbindung mit einem Silylierungsmittel und einem organylierenden Reagenz umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Organorheniumoxid eine Verbindung Formel(I)istgemäßder wobei wobei a = eine ganze Zahl von 1 bis 6 b = eine ganze Zahl von 1 bis 4 c = eine ganze Zahl von 1 bis 12 d = eine ganze Zahl von 0 bis 4 einLewisbasischerLigandL= und die Summe von a, b und c so ist, daß sie der Fünfbis Siebenwertigkeit des Rheniums gerecht wird mit der Maßgabe, daß c nicht größer als 3b ist und worin R gleich oder verschieden ist und einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 CAtomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 20 Atomen oder Arylalkylrest mit 7 bis 20 Atomen darstellt, wobei der Rest R gegebenenfalls unabhängig voneinander gleich oder verschieden substituiert sein kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die rheniumhaltige Verbindung ein Perrhenat ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Perrhenat MReO4 oder M(ReO4)2 ist und M ausgewähtt ist unter den Elementen der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, der Nebengruppenelemente oder ein Ammonium ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Silylierungsmittel ein Chloralkylsilan ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das organylierende Reagenz eine Organometallverbindung des Zinns, Zinks, Aluminiums, Magnesiums, Lithiums, Kupfers, Cadmiums oder Quecksilbers ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die rheniumhaltige Verbindung aus einem verbrauchten Organorheniumoxidoder/und Rheniumoxidkatalysator oder/und aus einer eine Rheniumverbindung, Rheniumkomplexionen oder/und Rheniumionen enthaltenden Lösung gewonnen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der verbrauchte Organorheniumoxidoder Rheniumoxidkatalysator als Kaliumperrhenat gewonnen wird. GEANDERTE ANSPRUCHE [biem Internationalen Büro am 16 September 1998 (16.09.98) eingegangen ; ursprüngliche Ansprüche 18 durch geänderte Ansprüche 17 ersetzt (2 seiten)] 1. Verfahren zur Herstellung von Organorheniumoxiden aus rheniumhaltigen Verbindungen, wobei die rheniumhaltige Verbindung ein Perrhenat ist und mit einem Silylierungsmittel und einem organylierenden Reagenz umgesetzt wird.
9. 2 Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Organorheniumoxid eine Verbindung gemäß der Formel (I) ist R.RebOcLd(t) wobei a = eine ganze Zahl von 1 bis 6 b = eine ganze Zahl von 1 bis 4 c = eine ganze Zahl von 1 bis 12 d = eine ganze Zahl von 0 bis 4 L = ein Lewisbasischer Ligand und die Summe von a, b und c so ist, daß sie der Fünfbis Siebenwertigkeit des Rheniums gerecht wird mit der Maßgabe, daß c nicht größer als 3$b ist und worin R gleich oder verschieden ist und einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 CAtomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 20 Atomen oder Arylalkylrest mit 7 bis 20 Atomen darstellt, wobei der Rest R gegebenenfalls unabhängig voneinander gleich oder verschieden substituiert sein kann.
10. 3 Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Perrhenat MRe04 oder M (Re04) 2 ist und M ausgewählt ist unter den Elementen der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, der Nebengruppenelemente oder ein Ammonium ist.
11. 4 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Silylierungsmittel ein Chloralkylsilan ist.
12. 5 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das organylierende Reagenz eine Organometallverbindung des Zinns, Zinks, Aluminiums, Magnesiums, Lithiums, Kupfers, Cadmiums oder Quecksilbers ist.
13. 6 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die rheniumhaltige Verbindung aus einem verbrauchten Organorheniumoxidoder/und Rheniumoxidkatalysator oder/und aus einer eine Rheniumverbindung, Rheniumkomplexionen oder/und Rheniumionen enthaltenden Lösung gewonnen wird.
14. 7 Verfahren nach Anspruch 6, wobei der verbrauchte Organorheniumoxidoder Rheniumoxidkatalysator als Kaliumperrhenat gewonnen wird.
Description:
Beschreibung Direktsynthese von Organorheniumoxiden aus rheniumhaltigen Verbindungen Die vorliegende Erfindung umfaßt ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Organorheniumoxiden aus rheniumhaltigen Verbindungen, insbesondere aus Perrhenaten, sowie der erstmalig möglich gemachten Katalysatorrezyklisierung beim Einsatz von Organorheniumoxiden in katalytischen Prozessen.

Über die Stammverbindung der Organorheniumoxide, Methyltrioxorhenium, wurde erstmals 1979 von I. A. Beattie et al. berichtet (I. A. Beattie, P. J. Jones, Inorg.

Chem., 18 (1979) 2318). Sie entsteht in bis zu 50 % Ausbeute durch Oxidation von Tetramethylrhenium (VI) oxid (CH3) 4ReO oder Zersetzung von Trimethyldioxorhenium (VII) (CH3) 3Re02, wobei die Ausgangsverbindungen wochenlang trockener Luft ausgesetzt werden, um die oxidative Umsetzung zu bewirken.

Dieser Zugangsweg besitzt aufgrund der schwer zugänglichen Vorstufen und der zeitaufwendigen Synthese heute keine Bedeutung mehr. Stattdessen sind zwei alternative Wege für die Synthese von Organorhenium (VII) oxiden im Augenblick gebräuchlich, die im wesentlichen auf Arbeiten von J. G. Kuchler (Dissertation, TU München) aus dem Jahr 1987 zurückgehen. Beide Verfahren basieren auf kommerziell zugänglichen Rheniumheptoxid Re207 als Rheniumquelle. Re207 ist sehr stark feuchtigkeitsempfindlich, so daß die Reaktionen unter Schutzgas und mit getrockneten Lösungsmitteln durchgeführt werden müssen.

Die Direktalkylierung (Arylierung) von Rheniumheptoxid Re207 mit nicht reduzierenden Transferreagenzien wie Tetraalkylzinn SnR4 oder Dialkylzink ZnR2 führt in glatten Reaktionen zu den entsprechenden Organorheniumoxiden. Der Nachteil dieser Methode liegt darin, daß die Halte des Rheniums als polymeres Trialkylstannylperrhenat bzw. als Zinkperrhenat anfällt. Somit liegt die maximale theoretisch erreichbare Ausbeute bei nur 50 % (bezogen auf Rhenium). Die

tatsächlich erreichte Ausbeute liegt dann bei etwa 45 %.

Wird die Alkylierung mit gemischten Estern von Perrheniumsäure und Carbonsäuren durchgeführt, können diese rheniumhaltigen Nebenprodukte vermieden werden (W. A. Herrmann et al., Inorg. Chem., 31 (1992) 4431). Gemäß dieser sogenannten Anhydrid-Route werden nacheinander Rheniumheptoxid mit Carbonsäureanhydriden (bevorzugt Trifluoressigsäureanhydrid) und Tri (n- butyl) zinnverbindungen umgesetzt. Die Ausbeuten liegen hier bei 80-90 %, wobei allerdings-bei Anforderungen an eine hohe Reinheit-die restlose Abtrennung der entstehenden Tri (n-butyl) zinncarbon-säureanhydride vom gebildetem MTO langwierig und aufwendig ist. Die geschilderte Reaktion bleibt auf die wenig reaktiven Zinnverbindungen beschränkt, da die Verwendung der reaktiveren Zinnverbindungen nur zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Sie ist damit in ihrer synthetischen Bandbreite stark limitiert. Darüber hinaus erfordert sie den Einsatz relativ teurer Chemikalien.

Es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein neuartiges Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem Organorheniumoxide einfach und kostengünstig mit guter Ausbeute erhalten werden können.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem eine rheniumhaltige Verbindung mit einem Silylierungsmittel und einem organylierenden Reagenz zu dem entsprechenden Organorheniumoxid umgesetzt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) wobei wobei a = eine ganze Zahl von 1 bis 6

b = eine ganze Zahl von 1 bis 4 c = eine ganze Zahl von 1 bis 12 d = eine ganze Zahl von 0 bis 4 L = ein Lewis-basischer Ligand und die Summe von a, b und c so ist, daß sie der Fünf-bis Siebenwertigkeit des Rheniums gerecht wird mit der Maßgabe, daß c nicht größer als 3#b ist und worin R gleich oder verschieden ist und einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40 und bevorzugt von 1 bis 20 C-Atomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 40 und bevorzugt von 6 bis 20 Atomen oder Arylalkylrest mit 7 bis 40 und bevorzugt von 7 bis 20 Atomen darstellt, wobei der Rest R gegebenenfalls unabhängig voneinander gleich oder verschieden substituiert sein kann.

Beispiele für Substituenten sind Halogen, Hydroxyl, Alkoxy, Aryloxy, Alkylamino und Arylamino, Alkylphosphin, Arylphosphin, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Alkyl-und Aryl (sulfonyl) phosphin.

Durch die neuartige Direktsynthese von Organorheniumoxiden aus rheniumhaltigen Verbindungen, insbesondere Perrhenaten wie MReO4, M (ReO4) 2, entfallen die einleitend genannten Nachteile. So können Methyltrioxorhenium (MTO) und andere feuchtigkeitsstabile Organorheniumoxide ohne jeden Luft-oder Feuchitgkeitsausschluß in guten Ausbeuten synthetisiert werden (siehe Tabelle 1).

Geeignete rheniumhaltige Verbindungen sind insbesondere Perrhenate wie z. B.

MReO4 und M(ReO4)2. M kann ein beliebiges, geeignetes Gegenion sein.

Beispielsweise kann M ein Ion aus der Gruppe der Alkali-, Erdalkali-, oder Nebengruppenelemente sein. Beispielsweise seien AgReO4, KReO4, NaReO4, Zn (Re04) 2, Ca (Re04) 2, (CH3) 3SnReO4 oder auch NH4ReO4 erwähnt.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung stammt die rheniumhaltige Verbindung aus dem Katalysatorrückstand von verbrauchten

Organorheniumoxidkatalysatoren oder von Re-haltigen Lösungen im allgemeinen.

Die Reaktion erfolgt in einer Eintopfreaktion in organischen Lösungsmitteln, insbesondere Donorlösungsmitteln (z. B. THF, Acetonitril).

Die gelöste oder suspendierte rheniumhaltige Verbindung wird mit einem Silylierungsmittel und einem organylierenden Agens umgesetzt.

Prinzipiell ist jedes Silylierungsmittel, daß zu einer entsprechenden Umsetzung gemäß Schema 1 führt geeignet. Ein bevorzugtes Silylierungsmittel ist aufgrund seiner einfachen Zugänglichkeit Chlortrimethylsilan. Auch andere Chloralkylsilane wie Chlor-tert.-Butyldimethylsilan etc. können verwendet werden.

Die Menge an Silylierungsmittel sollte im aligemeinen zumindest äquimolar zu der rheniumhaltigen Verbindung sein. Bevorzugt ist jedoch ein Überschuß, wobei eine 2 bis 2,5 Aquivalenten entsprechende Menge besonders vorteilhaft ist.

Auch das organylierende Reagenz und dessen Menge können beliebig gewählt werden, solange eine entsprechende Umsetzung gemäß Schema 1 gewährleistet ist. So ist der Einsatz jedes für derartige Zwecke bekannten organylierenden Reagenz denkbar. Geeignete Beispiele für organylierende Reagenzien sind die Organometaliverbindungen des Zinns, Zinks, Aluminiums, Magnesiums, Lithiums, Kupfers, Cadmium und Quecksilbers, wobei Zinn-oder Zinkalkyle bzw.-aryle bevorzugt sind.

Entsprechend dem Silylierungsmittel sollte die Menge an organylierendem Reagenz in etwa äquimolar zu der Menge an eingesetzter rheniumhaltiger Verbindung sein, wobei ein Überschuß vorteilhaft sein kann. Vorzugsweise wird das organylierende Reagenz in einer Menge eingesetzt, die 1 bis 1,5 Aquivalenten bezogen auf die rheniumhaltige Verbindung entspricht.

Bei Bedarf können das organylierende Reagenz wie das Silylierungsmittel jedoch in

geringeren bzw. höheren Mengen eingesetzt werden.

Für die Umsetzung von schwer ! ös) ichen Perrhenaten wie Kaliumperrhenat KReO4 oder Ammoniumperrhenat NH4ReO4 empfiehit sich die Zugabe von bis zu einem Aquivalent Säure (in der Regel Schwefelsäure), um die Löslichkeit des Perrhenats zu erhöhen, wobei die Menge an zugesetzter Säure bei Bedarf auch mehr sein kann.

Der Einsatz von Zinkalkylierungsmitteln kann auch durch die in situ-Reaktion von ZnCI2 mit der entsprechenden lithiumorganischen Verbindung LiR oder der entsprechenden Grignardverbindung RMgX (X = Halogenid) erfolgen.

Diese neuartige Synthesestrategie stellt einen kostengünstigen und völlig unproblematischen Zugang (keine Inertgasatmosphäre, keine wasserfreien Lösungsmittel) zu Organorheniumoxiden aus einer großen Anzahl von Edukten dar.

Wie bereits erwähnt, muß erfindungsgemäß prinzipiell nicht auf die Wasserfreiheit der verwendeten Lösungsmittel geachtet werden. Jedoch kann die Verwendung von laborüblichen trockenen Lösungsmittel von Vorteil sein. So hat sich gezeigt, daß auf diese Weise die Ausbeute noch gesteigert werden kann.

Für das erfindungsgemäße Verfahren kann die Reaktionstemperatur über einen weiten Bereich von-100 bis +110°C, insbesondere-78°C bis +80°C, gewäh ! t werden.

Üblicherweise verläuft die Reaktion jedoch unter moderaten Bedingungen, d. h.

Raumtemperatur bis Refluxieren.

Es wird angenommen, daß die Reaktion über folgende Zwischenstufen abläuft (Schema 1, Beispiel Methyltrioxorhenium). Das folgende Schema dient lediglich zur Erläuterung.

Schema 1 : Reaktionsmechanismus zur Bildung von Methyltrioxorhenium aus Perrhenaten (1) Reaktion des Perrhenats mit einem Aquivalent Chlortrimethylsilan zu Trimethylsilyiperrhenat (unter Bildung von schwerlöslichen Chloriden = treibende Kraft der Reaktion.

(2) Solvolyse von Trimethylsilylperrhenat unter Bildung von Rheniumheptoxid und Hexamethyldisiloxan.

(3) Spaltung von Rheniumheptoxid mit dem zweiten Äquivalent Chlortrimethylsilan zu Chlortrioxorhenium und Trimethylsilylperrhenat.

(4) Alkylierung von Chlortrioxorhenium mit Tetramethylzinn zu Methyltrioxorhenium und Trimethylzinnchlorid.

Ein herausragende Vorteil der neuen Synthesemethode ist ferner ihr Einsatz im Katalysatorrecycling abgearbeiteter Reaktionslösungen. Organorheniumoxide (vor allem Methyltrioxorhenium) sind als exzellente Katalysatoren in vielfältigen Bereichen der organischen Synthese einsetzbar. Die rege Forschungstätigkeit und die große Anzahl von Patenten in diesem Bereich zeigt, wie hoch das technische Potential dieser Katalysatoren bewertet wird.

Zu den aussichtsreichsten Kandidaten für eine industrielle Anwendung zählt die

MTO-katalysierte Olefin-Epoxidierung und die MTO-katalysierten Aromatenoxidation (US 5.166.372, DE 39 02 357, EP 90101439.9). MTO wird durch Wasserstoffperoxid H202 schrittweise über einen Mono (peroxo)- in einen Bis (peroxo) rheniumkomplex übergeführt. Letzterer ist ein hocheffizienter Katalysator für die Epoxidierung eines breiten Produktspektrums an Olefinen.

Desweiteren sind folgende MTO-katalysierte Prozesse bisher patentiert bzw. in der Literatur beschrieben (Übersicht : W. A. Herrmann, J. Organomet. Chem., 500 (1995) 149) : Aromatenoxidation (DE 4419799.3), Olefinisomerisierung und Olefinmetathese (DE 4228887, DE 3940196, EP 891224370).

Es ! äßt sich weiter eine Reihe von anderen Prozessen nennen, die durch Methyltrioxorhenium katalysiert werden können, wie Baeyer-Villiger-Oxidation, Diels-Alder-Reaktion, Olefinierung von Aldehyden und Oxidation von Metallcarbonylen, Sulfiden und vielen anderen organischen und anorganischen Substraten.

Für ein weiteres Vorantreiben der technischen Nutzung von Organorhenium-oxiden, insbesondere MTO, in den geschilderten Prozessen kommt daher der Rezyklisierung von verbrauchtem Katalysator naturgemäß eine entscheidende Bedeutung zu. Trotz der relativ hohen Toleranz mancher Organorheniumoxide z. B. von MTO bzw. des Peroxokomplexes, gegenüber gebildetem Reaktionswasser ist der vorherrschende Desaktivierungsmechanismus des Katalysators die Hydrolyse, die zur Abspaltung des organischen Restes unter Bildung der Perrheniumsäure führt, was schließlich nach der Aufarbeitung in Perrhenatsalzen endet.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können die aus industriellen Prozessen gewonnenen Perrhenate hier direkt einer Katalysator-Neubildung zugeführt werden. Exemplarisch täßt sich das Rezyklisieren des Rheniumkatalysators am Beispiel der MTO-katalysierten Aromatenoxidation zeigen :

Die katalytische Reaktion erfolgt üblicherweise in Essigsäure als Lösungsmittel.

Nach Ablauf der Reaktion kann das homogene System durch Zugabe von Wasser und einem organischen Lösungsmittel wie zum Beispiel Chloroform in ein Zwei- Phasen-System umgewandelt werden. Nach der Phasentrennung und ggf. einem Waschschritt ! äßt sich aus der organischen Phase das gewünschte Oxidationsprodukt isolieren, während aus der Wasserphase der Katalysator z. B. durch Zugabe eines Kaliumsalzes (bevorzugt 1 bis 3 Äquivalente Kaliumchlorid KCI oder K2CO3) als schwerlösliches Kaliumperrhenat KReO4 ausfällt. Dieses kann ohne jede Reinigung für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden.

Beispiele Siehe auch Tabelle 1.

1.500 mg NaReO4 werden in 10 mi Acetonitril suspendiert, mit 2,2 Äquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1,1 Äquivalenten Tetramethylzinn versetzt und 4 h refluxiert. Danach wird die Lösung von unlöslichem Natriumchlorid abfiltriert und zur Trockne eingeengt. Die anschließende Sublimation liefert analysenreines Methyltrioxorhenium in 70 % Ausbeute.

2.500 mg AgReO4 werden in 10 ml Acetonitril gelöst, mit 2,2 Aquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1,1 Äquivalenten Tetramethylzinn versetzt und 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird die Lösung von unlöslichem Silberchlorid abfiltriert und zur Trockne eingeengt. Die anschließende Sublimation liefert analysenreines Methyltrioxorhenium in 76 % Ausbeute.

3.500 g KReO4 werden in 10 ml Acetonitril suspendiert, mit 1 Aquivalent konzentrierter Schwefelsärue, 2,2 Äquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1,1 Aquivalenten Tetramethylzinn versetzt und 24 h bei Raumtemperatur gerührt.

Danach wird die Lösung zur Trockne eingeengt und mit Pentan mehrmals extrahiert. Die vereinigten Pentanextrakte werden eingeengt und kaltgestellt.

Das ausfallende Methyltrioxorhenium wird abfiltriert und gegebenenfalls noch einer Sublimation unterzogen. Es ergibt sich Methyltrioxorhenium in 70 % Ausbeute.

4.500 mg NH4ReO4 werden in 10 ml Acetonitril suspendiert, mit 1 Äquivalent konzentrierter Schwefelsäure, 2,2 Äquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1,1 Aquivalenten Tetramethylzinn versetzt und 24 h bei Raumtemperatur gerührt.

Danach wird die Lösung zur Trockne eingeengt und mit Pentan mehrmals extrahiert. Die vereinigten Pentanextrakte werden eingeengt und kaltgestellt.

Das ausgefallene Methyltrioxorhenium wird abfiltriert und gegebenenfalls noch einer Sublimation unterzogen. Es ergibt sich Methyltrioxorhenium in 56 % Ausbeute.

5.500 mg NaReO4 werden in 10 ml trockenem Acetonitril suspendiert, mit 2 Äquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1 Aquivalent Zn ((CH3) 2NC3H6) 2 versetzt und 12 h bei 0°C nachgerührt. Danach wird die Lösung zur Trockne eingeengt und kaltgestellt. Dabei fällt 3-[N, N-dimethylamino-n-propyl]- trioxorhenium in 25 % Ausbeute aus der Lösung aus.

6.9 9 KReO4 werden in 150 ml Acetonitril suspendiert, mit 1 Aquivalent konzentrierter Schwefelsäure, 2,2 Äquivalenten Chlortrimethylsilan sowie 1,1 Äquivlenten Tetramethylzinn versetzt und 24 h bei Raumtemperatur gerührt.

Danach wird die Lösung zur Trockne eingeengt und kaltgestellt. Das ausfallende Methyltrioxorhenium wird abfiltriert und gegebenenfalls noch einer Sublimation unterzogen. Man erhält Methyltrioxorhenium in 63 % Ausbeute.

7. Die in Tabelle 1 aufgeführten Beispiele wurden analog zu den vorhergehenden Beispielen durchgeführt.

Tabelle 1 Synthese von Organorheniumoxiden aus Perrhenaten

Perrhenat Alkylierungsmittel Bedingungen Ausbeute in RReO3 1in% 1 AgReO4 (CH3) 4Sn CH3CN, 12 h, RT 76 2 Ca (ReO4) 2 (CH3) 4Sn CH3CN, 4 h, Reflux. 80 3 NaReO4 (CH3) 4Sn CH3CN, 4 h, Reflux. 70 4 CH3CN,4h,Reflux.53(CH3)4Sn 5 KReO4 (CH3) 4Sn CH3CN, 24 h, RT 70 6 NH4ReO4 (CH3) 4Sn CH3CN, 4 h, Reflux. 43 7 CH3CN,24h,RT56(CH3)Sn (CH3)4SnCH3CN,24h,RT8528Me3SnReO4 9 Zn (Reo4) 2 (CH3)4Sn CH3CN, 2 h, Reflux. 72 10 NaReO4 Bu3SnCH3 CH3CN, 4 h, Reflux. 46 11 CH3CN,12h,O°C372ZnEt2 12 NaReO4 Zn((CH3)2NC3H6) 2 CH3CN, 12 h, 0°C 25 isolierte Ausbeute bis auf die gekennzeichneten Beispiele 8 und 11 2 GC-Ausbeute (+/-5 %)