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Patent Searching and Data


Title:
DISC BRAKE, BRAKE CALIPER, AND BRAKE ROTARY LEVER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/026617
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disc brake (1), preferably a compressed air-actuated disc brake, in particular for a motor vehicle, having a brake application mechanism with a brake rotary lever (11), at least one spindle unit, each of which comprises a threaded rod screwed into a bridge, and a brake caliper (6), in particular a sliding caliper, which preferably covers an edge region of a brake disc (2) in the manner of a frame, said brake caliper (6) comprising a brake application portion (6a) and a caliper back (6b) which are connected together via tie bars. The brake application mechanism with the brake rotary lever (11) is received on an application face (ZS) of the brake disc (2) in the brake application portion (6a) of the brake caliper (6), and the brake application portion (6a) of the brake caliper (6) receives a first region, in which the application mechanism and a force transmission portion of the brake rotary lever (11) are arranged, a second region, which is formed as a lever housing (6e), and a lever portion of the brake rotary lever (11). A support wall (62) with a bearing portion (66), which forms a pivot bearing with a brake rotary lever axis that runs parallel to the brake disc (2), for the brake rotary lever (11) is arranged between the first region and the second region.

Inventors:
KLINGNER MATTHIAS (DE)
WEBER RALF (DE)
ADAMCZYK PHILIPP (DE)
SCHEUFLER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/066094
Publication Date:
February 25, 2016
Filing Date:
July 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D65/18
Domestic Patent References:
WO2014041156A12014-03-20
Foreign References:
DE102012108670A12014-03-20
DE102012003104A12013-08-22
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Claims:
Ansprüche

Scheibenbremse (1 ), vorzugsweise druckluftbetätigt, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Zuspannmechanik mit einem Bremsdrehhebel (1 1 ), mindestens einer Spindeleinheit (7, 7a) mit jeweils einer in einer Brücke (14) eingeschraubten Gewindestange (13, 13a), einen Bremssattel (6), insbesondere Schiebesattel, welcher vorzugsweise rahmenartig einen Randbereich einer Bremsscheibe (2) übergreift, wobei der Bremssattel (6) einen Zuspannabschnitt (6a) und einen Sattelrücken (6b) umfasst, welche über Zugstreben (6c) miteinander verbunden sind, wobei die Zuspannmechanik mit dem

Bremsdrehhebel (1 1 ) auf einer Zuspannseite (ZS) der Bremsscheibe (2) in dem Zuspannabschnitt (6a) des Bremssattels (6) aufgenommen ist, wobei der Zuspannabschnitt (6a) des Bremssattels (6) folgende Merkmale aufweist: a) einen ersten Bereich, in welchem die Zuspannmechanik und ein Kraftübertragungsabschnitt (1 10b) des Bremsdrehhebels (1 1 ) angeordnet sind, b) einen zweiten Bereich, der als ein Hebelgehäuse (6e) ausgebildet ist und einen Hebelabschnitt (1 10a) des Bremsdrehhebels (1 1 ) aufnimmt, c) wobei zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich eine Stützwand (62) mit einem Lagerabschnitt (63), welcher eine Schwenklagerung mit einer Bremsdrehhebelachse (26a), die parallel zu der Bremsscheibe (2) verläuft, für den Bremsdrehhebel (1 1 ) bildet, angeordnet ist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Spindeleinheiten (7, 7a) mit jeweils einer in der Brücke (14) eingeschraubten Gewindestange (13, 13a) vorgesehen sind.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich des Zuspannabschnitts (6a) mindestens eine Bodenwand (61 , 61 a) aufweist, die im Wesentlichen parallel zu einem Abschnitt einer Deckwand (60) des Zuspannabschnitts (6a) verläuft.

Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützwand (62) parallel zu der Bremsscheibe (2) und verbunden mit der mindestens einen Bodenwand (61 , 61 a) angeordnet ist. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lagerabschnitt (63) der Stützwand (62) und der Innenseite der Deckwand (60) ein Durchgang (69) zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich des Zuspannabschnitts (6a) vorgesehen ist.

Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich des Zuspannabschnitts (6a) eine Bodenwand (65) aufweist, welche im Wesentlichen parallel zu einem weiteren Abschnitt der Deckwand (60) des Zuspannabschnitts (6a) verläuft.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Abschnitt der Deckwand (60) des Zuspannabschnitts (6a) im zweiten Bereich im Endbereich des Hebelgehäuses (6e) einen Flansch (6f) mit einer Öffnung (6g) zur Befestigung eines Kraftantriebs für die Scheibenbremse (1 ) aufweist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand (65) des Hebelgehäuses (6e) an ihrer Innenseite einen zu der Innenseite des Hebelgehäuses (6e) hervorstehenden Anschlagabschnitt (25) mit einer Anschlagfläche (25a) aufweist, welche unterhalb der Öffnung (6g) des Flansches (6f) angeordnet ist.

Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich des Zuspannabschnitt (6a) des Bremssattels (6) eine Rückwand (68) aufweist, welche parallel zu der Stützwand (62) angeordnet ist.

Scheibenbremse (1 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützwand (62) mit einer schrägen Stützwand (64) verbunden ist, wobei sich die schräge Stützwand (64) von der Bremsscheibe (2) wegweisend in Richtung auf eine Bremsscheibenachse (2a) geneigt erstreckt und mit der Bodenwand (65) des zweiten Bereichs verbunden ist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die schräge Stützwand (64) mit der Bodenwand (65) einen Winkel (oc) bildet, dessen Wert ungleich 0° ist. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (oc) einen Wert im Bereich von 15°...45°, vorzugsweise 30°, aufweist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Querschnitt des Hebelgehäuses (6e) in Längsrichtung in Richtung auf die Bremsscheibe (2) beginnend an der Verbindung der schrägen Stützwand (64) mit der Bodenwand (65) bis zu der Stützwand (62) bzw. zu dem Durchgang (69) verjüngt.

Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsdrehhebel (1 1 ) eine gebogene, schlanke Gestalt in seiner Längsrichtung mit einem Hebelkörper (1 10) mit Seitenabschnitten (1 13), einer Längsversteifung (1 16) und mindestens einem Drucklagerabschnitt (1 15) aufweist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (1 10) des Bremsdrehhebels (1 1 ) einen Hebelabschnitt (1 10a) und einen Kraftübertragungsabschnitt (1 10b) aufweist, welche an der Unterseite des Hebelkörpers (1 10) mit der Längsversteifung (1 16) verbunden sind.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (1 10a) ein Antriebsende (1 1 1 ) aufweist, welches an einer Oberseite einen Antriebsabschnitt (1 1 1 a) zur Zusammenwirkung mit einer Kolbenstange eines Krafterzeugers bestimmt ist, und wobei das Antriebsende (1 1 1 ) an der Unterseite, welche dem Antriebsabschnitt (1 1 1 a) gegenüber liegt, eine Anschlagfläche (1 1 1 b) aufweist.

Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftübertragungsabschnitt (1 10b) des Hebelkörpers (1 10) einen in etwa halbkreisförmigen Mittelsteg (1 12) aufweist, an den beiderseits jeweils ein halbkreisförmiger Drucklagerabschnitt (1 15) mit einer jeweiligen Drucklagerfläche (1 15a) angeordnet ist, wobei der Mittelsteg (1 12) von den Drucklagerabschnitten (1 15) hervorsteht.

18. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der von den Drucklagerabschnitten (1 15) hervorstehende Mittelsteg (1 12) in einer Führung der Brücke (14) aufgenommen ist, wodurch eine formschlüssige He- belführung des Bremsdrehhebels (1 1 ) in Richtung der Bremsdrehhebelachse (26a) gebildet ist.

19. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass an der den Drucklagerflächen (1 15a) der Drucklagerabschnitte (1 15) ge- genüberliegenden Seite eine Lageraufnahme (1 17) mit einem in etwa halbkreisförmigen Querschnitt eingeformt ist, wobei die Lageraufnahme (1 17) eine Mittellinie aufweist, welche mit der Bremsdrehhebelachse (26a) identisch ist.

20. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittellinie der Lageraufnahme (1 17) exzentrisch zu einem Mittelpunkt der Radien der halbkreisförmigen Drucklagerflächen (1 15a) der Drucklagerabschnitte (1 15) angeordnet ist.

21 . Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Radius der Lageraufnahme (1 17) kleiner, beispielsweise etwa 0,6...0,4-mal kleiner, als ein Radius der Drucklagerflächen (1 15a) der Drucklagerabschnitte (1 15) ist.

22. Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremssattel (6) einstückig ausgebildet ist.

23. Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin aufweisend eine Nachstelleinrichtung (15). 24. Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenbremse (1 ) als eine Radialbremse ausgebildet ist.

25. Bremssattel (6) einer Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

26. Bremsdrehhebel (1 1 ) einer Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Scheibenbremse, Bremssattel und Bremsdrehhebel

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Bremssattel und einen Bremsdrehhebel.

In Personenkraftwagen- und im Nutzfahrzeugbereich wird die Scheibenbremse bevorzugt. Bei der typischen Bauform einer Scheibenbremse besteht diese aus einem Bremssattel samt innerer Mechanik, aus in der Regel zwei Bremsbelägen und der Bremsscheibe. Auf die innere Mechanik, die auch als Zuspannmechanik bezeichnet wird, werden über eine Kraftquelle, z.B. über einen pneumatisch betätigten Zylinder, mittels einer Kolbenstange Kräfte eingeleitet, durch einen Exzentermechanismus verstärkt und als Zuspannkraft über Gewinderohre, die auch Gewindestempel, Ge- windespindeln, Gewindestangen, Druckstempel o.ä. genannt werden, mit Druckstücken auf Bremsbeläge und Bremsscheibe übertragen, wobei über die Gewindestangen der Verschleiß von Bremsscheibe und Bremsbelägen ausgeglichen wird.

Die Zuspannkräfte wirken über beide Bremsbeläge auf die Bremsscheibe, welche in Abhängigkeit von der Höhe der Zuspannkraft eine Verzögerung der Rotationsbewegung erfährt. Der Bremsbelag, welcher auf der Zuspannseite der Bremsscheibe liegt, wird zuspannseitiger Bremsbelag genannt. Der andere Bremsbelag befindet sich auf der anderen Seite der Bremsscheibe, steht mit einem Sattelrücken des Bremssattels in Kontakt und wird als rückenseitiger Bremsbelag bezeichnet. Bei einem Bremsvor- gang wird der zuspannseitige Belag in Richtung auf die Bremsscheibe bewegt. Sobald dieser sich in Kontakt mit der Bremsscheibe befindet, wird der Bremssattel durch die dabei entstehende Gegenkraft mit dem rückenseitigen Bremsbelag in Richtung auf die Bremsscheibe bewegt. Wenn nun der rückenseitige Bremsbelag auch die Bremsscheibe berührt, wird eine Bremswirkung erzeugt.

Die Scheibenbremsen werden in Axialbremsen und Radialbremsen unterschieden. Diese Begriffe beziehen sich auf die Zuspannkrafteinleitung in eine Zuspannmechanik in Bezug auf die Bremsscheibe. So erfolgt bei der Axialbremse die Zuspannkrafteinleitung in axialer Richtung auf die Bremsscheibe, d.h. in Richtung der Brem- scheibenachse. Bei der Radialbremse erfolgt die Zuspannkrafteinleitung in eine Zuspannmechanik in radialer Richtung der Bremsscheibe. Übliche Radialbremsen weisen mindestens zwei Gehäuse bzw. Bremssattelbauteile auf. Dies wird als nachteilig aufgrund der Teileanzahl und erforderlicher Dichtflächen als nachteilig angesehen.

Im Zuge von Gewichtsreduzierung und Kosten im Kraftfahrzeugbereich, insbesonde- re Nutzfahrzeugbereich, besteht ein ständiger Bedarf an kosten- sowie gewichtsoptimierten Scheibenbremse bei möglichst gleichbleibender und auch höherer Leistung sowie geringer Teilezahl.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine verbesserte Scheibenbremse zu schaffen.

Eine weitere Aufgabe ist es, einen verbesserten Bremssattel bereitzustellen.

Eine noch weitere Aufgabe ist es, einen verbesserten Bremsdrehhebel zu schaffen.

Die Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die weitere Aufgabe wird durch einen Bremssattel mit den Merkmalen des An- Spruchs 25 gelöst.

Die noch weitere Aufgabe wird durch einen Bremsdrehhebel mit den Merkmalen des Anspruchs 26 gelöst. Es wird eine Scheibenbremse geschaffen, bei welcher eine Teileanzahl geringer als im Stand der Technik, wobei gleichzeitig eine verbesserte Krafteinleitung in die Struktur des Bremssattels vorliegt. Außerdem wird eine Reduktion von Dichtflächen ermöglicht. Eine erfindungsgemäße Scheibenbremse, vorzugsweise druckluftbetätigt, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Zuspannmechanik mit einem Bremsdrehhebel, mindestens einer Spindeleinheit mit jeweils einer in einer Brücke eingeschraubten Gewindestange, einen Bremssattel, insbesondere Schiebesattel, welcher vorzugsweise rahmenartig einen Randbereich einer Bremsscheibe übergreift, wobei der Bremssattel einen Zuspannabschnitt und einen Sattelrücken umfasst, welche über Zugstreben miteinander verbunden sind, wobei die Zuspannmechanik mit dem Bremsdrehhebel auf einer Zuspannseite der Bremsscheibe in dem Zuspannabschnitt des Bremssattels aufgenommen ist. Der Zuspannabschnitt des Bremssattels weist folgende Merkmale auf: einen ersten Bereich, in welchem die Zuspannmechanik und ein Kraftübertragungsabschnitt des Bremsdrehhebels angeordnet sind, einen zweiten Bereich, der als ein Hebelgehäuse ausgebildet ist und einen Hebelabschnitt des Bremsdrehhebels aufnimmt, wobei zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich eine Stützwand mit einem Lagerabschnitt, welcher eine Schwenklagerung mit einer Bremsdrehhebelachse, die parallel zu der Bremsscheibe verläuft, für den Bremsdrehhebel bildet, angeordnet ist.

Durch diese Ausbildung des Bremssattels kann ein Raumbedarf der Scheibenbrem- se verringert werden, so dass ein deutlich größerer Freigang zu einer Achse eines zuzuordnenden Kraftfahrzeugs ermöglicht wird.

In einer Ausführung sind zwei oder mehr Spindeleinheiten mit jeweils einer in der Brücke eingeschraubten Gewindestange vorgesehen. Damit ergibt sich ein großer Einsatzbereich.

Der Aufbau des Zuspannabschnitts ist so ausgeführt, dass sich durch die Aufteilung in zwei Bereiche ein besonders raumsparender Aufbau in der Höhe des Zuspannabschnitts des Bremssattels ergibt. So weist der erste Bereich des Zuspannabschnitts mindestens eine Bodenwand auf, die im Wesentlichen parallel zu einem Abschnitt einer Deckwand des Zuspannabschnitts verläuft.

Zudem ergibt sich durch diesen kompakten Aufbau eine Reduzierung von Dichtflächen, da eine einstückige Ausführung des Bremssattels möglich ist.

Der erste Bereich ist durch die Stützwand von dem zweiten Bereich wenigstens zu einem Teil abgetrennt. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass die Stützwand parallel zu der Bremsscheibe und verbunden mit der mindestens einen Bodenwand angeordnet ist. Denn so kann sie das Schwenklager für den Bremsdrehhebel bilden, wobei die- ser gleichzeitig durch einfaches Einschieben durch den ersten Bereich leicht einbaubar ist, obwohl er eine relativ große Länge benötigt. Das Einschieben wird dadurch ermöglicht, dass zwischen dem Lagerabschnitt der Stützwand und der Innenseite der Deckwand ein Durchgang zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich des Zuspannabschnitts vorgesehen ist.

Auch der der zweite Bereich des Zuspannabschnitts weist eine Bodenwand auf, welche im Wesentlichen parallel zu einem weiteren Abschnitt der Deckwand des Zu- spannabschnitts verläuft. Hieraus ergibt sich die oben schon erwähnte raumsparende Konstruktion.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn der weitere Abschnitt der Deckwand des Zuspann- abschnitts im zweiten Bereich im Endbereich des Hebelgehäuses einen Flansch mit einer Öffnung zur Befestigung eines Kraftantriebs für die Scheibenbremse aufweist. Auf diese Weise wird kein zusätzliches Bauteil zur Befestigung eines Krafterzeugers, z. B. eines Druckluftzylinders, benötigt. Der Flansch kann z. B. durch Bearbeitung erzeugt und auch an unterschiedliche Anbau-/Einbaumaße angepasst werden. In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Bodenwand des Hebelgehäuses an ihrer Innenseite einen zu der Innenseite des Hebelgehäuses hervorstehenden Anschlagabschnitt mit einer Anschlagfläche aufweist, welche unterhalb der Öffnung des Flansches angeordnet ist. Diese Anschlagfläche wirkt mit einer Anschlagfläche des Bremsdrehhebels, insbesondere mit dessen in dem Hebelgehäuse aufgenom- menen Hebelabschnitt als Hubbegrenzung zusammen. Durch entsprechende Bearbeitung dieser zwei zusammenwirkenden Anschlagflächen kann ein Bremssattel für wenigstens zwei unterschiedliche Bremsen zum Einsatz kommen.

Weiterhin ist vorgesehen, dass der zweite Bereich des Zuspannabschnitts des Bremssattels eine Rückwand aufweist, welche parallel zu der Stützwand angeordnet ist. Auf diese Weise wird einerseits Bauraum eingespart und andererseits ein stabiles Hebelgehäuse gebildet.

Die parallel zu der Deckwand angeordneten Bodenwände sowie die parallel unterei- nander senkrecht dazu angeordnete Stützwand und Rückwand ermöglichen die Ausbildung des Bremssattels als ein Gussteil mit nur einem Kern oder mit zwei Kernen mit Anspiegelung.

In besonders vorteilhafter Weise ist die Stützwand mit einer schrägen Stützwand verbunden, wobei sich die schräge Stützwand von der Bremsscheibe wegweisend in Richtung auf eine Bremsscheibenachse geneigt erstreckt und mit der Bodenwand des zweiten Bereichs verbunden ist. Mit Seitenwänden wird eine so genannte Außentasche gebildet, wodurch eine Gewichts- und Gussoptimierung erreicht werden kann.

Ein weiterer Vorteil ist geschaffen, wenn die schräge Stützwand mit der Bodenwand einen Winkel bildet, dessen Wert ungleich 0° ist. Der Winkel kann beispielsweise ei- nen Wert im Bereich von 15°...45°, vorzugsweise 30°, aufweisen. Damit wird eine effektive Krafteinleitung bei Bremsvorgängen in den Bremssattel ermöglicht.

Eine weitere vorteilhaft stabile und gewichtsmäßig optimierte Ausführung wird dadurch erreicht, dass sich ein Querschnitt des Hebelgehäuses in Längsrichtung in Richtung auf die Bremsscheibe beginnend an der Verbindung der schrägen Stützwand mit der Bodenwand bis zu der Stützwand bzw. zu dem Durchgang verjüngt.

Für einen kompakten Aufbau bei gleichzeitig gleicher bzw. verbesserter Leistung sowie einfacher Montage ist es vorgesehen, dass der Bremsdrehhebel eine gebogene, schlanke Gestalt in seiner Längsrichtung mit einem Hebelkörper mit Seitenabschnitten, einer Längsversteifung und mindestens einem Drucklagerabschnitt aufweist.

Eine besonders stabile und kompakte Ausführung wird dadurch erreicht, dass der Hebelkörper des Bremsdrehhebels einen Hebelabschnitt und einen Kraftübertra- gungsabschnitt aufweist, welche an der Unterseite des Hebelkörpers mit der

Längsversteifung verbunden sind.

In einer weiteren Ausführung weist der Hebelabschnitt ein Antriebsende auf, welches an einer Oberseite einen Antriebsabschnitt zur Zusammenwirkung mit einer Kolben- stange eines Krafterzeugers bestimmt ist, und wobei das Antriebsende an der Unterseite, welche dem Antriebsabschnitt gegenüber liegt, eine Anschlagfläche aufweist. Auf die Bearbeitung der Anschlagfläche wurde oben bereits einschließlich der Vorteile in Zusammenwirkung mit der Anschlagfläche auf der Bodenwand des Hebelgehäuses hingewiesen.

Es ist außerdem vorgesehen, dass der Kraftübertragungsabschnitt des Hebelkörpers einen in etwa halbkreisförmigen Mittelsteg aufweist, an den beiderseits jeweils ein halbkreisförmiger Drucklagerabschnitt mit einer jeweiligen Drucklagerfläche angeordnet ist, wobei der Mittelsteg von den Drucklagerabschnitten hervorsteht. Auf diese Weise können vorteilhaft Relativbewegungen des Bremsdrehhebels reduziert werden, wenn der von den Drucklagerabschnitten hervorstehende Mittelsteg in einer Führung der Brücke aufgenommen ist, wodurch eine formschlüssige Hebelführung des Bremsdrehhebels in Richtung der Bremsdrehhebelachse gebildet ist. In einer noch weiteren Ausführung ist an der den Drucklagerflächen der Drucklagerabschnitte gegenüberliegenden Seite eine Lageraufnahme mit einem in etwa halbkreisförmigen Querschnitt eingeformt ist, wobei die Lageraufnahme eine Mittellinie aufweist, welche mit der Bremsdrehhebelachse identisch ist. Mit dieser Lageranordnung kann eine stabile Hysterese über die Lebensdauer ermöglicht werden.

Für eine erforderliche Exzentrizität des Kraftübertragungsabschnitts des Bremsdrehhebels ist die Mittellinie der Lageraufnahme exzentrisch zu einem Mittelpunkt der Radien der halbkreisförmigen Drucklagerflächen der Drucklagerabschnitte) angeordnet.

Weiterhin ist vorgesehen, dass ein Radius der Lageraufnahme kleiner, beispielsweise etwa 0,6...0,4-mal kleiner, als ein Radius der Drucklagerflächen der Drucklager- abschnitte ist. Dies ergibt den Vorteil, dass zusammen mit der gebogenen, möglichst schlanken Gestalt des Bremsdrehhebels ein einfacher Einbau des Bremsdrehhebels ermöglicht ist.

Es ist besonders vorteilhaft, dass der Bremssattel einstückig ausgebildet ist. Dadurch reduzieren sich unter anderem Dichtflächen und eine Teileanzahl.

In einer Ausführung kann die Scheibenbremse eine Nachstelleinrichtung aufweisen.

Die Scheibenbremse ist als eine Radialbremse ausgebildet.

Ein erfindungsgemäßer Bremssattel ist für die oben beschriebene Scheibenbremse bereitgestellt.

Ein erfindungsgemäßer Bremsdrehhebel ist für die oben beschriebene Scheiben- bremse bereitgestellt.

Die Erfindung wird nun anhand einer beispielhaften Ausführung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen: eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse;

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen

Scheibenbremse nach Fig. 1 ;

Fig. 3 eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen

Scheibenbremse nach Fig. 1 ; Fig. 4-5 schematische Schnittansichten der erfindungsgemäßen Scheibenbremse nach Fig. 2;

Fig. 6-7 schematische Perspektivansichten eines erfindungsgemäßen

Bremssattels der erfindungsgemäßen Scheibenbremse nach Fig. 1 und 2; und

Fig. 8-1 1 schematische Ansichten eines erfindungsgemäßen Bremsdrehhebels der erfindungsgemäßen Scheibenbremse nach Fig. 1 und 2.

Koordinaten x, y, z in den Figuren dienen zur Erleichterung der Orientierung.

Mit den Bezugszeichen ZS ist eine Zuspannseite der Scheibenbremse 1 bezeichnet, und das Bezugszeichen RS gibt eine Rückenseite der Scheibenbremse 1 an.

Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 . In Fig. 2 ist eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 nach Fig. 1 dargestellt. Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 nach Fig. 1 in einer x-y-Ebene.

Die Scheibenbremse 1 weist eine Bremsscheibe 2 mit einer Bremsscheibenachse 2a auf. Die Bremsscheibe 2 liegt in einer x-z-Ebene, wobei die Bremsscheibenachse 2a in y-Richtung verläuft. Auf einer zuspannseitigen Seite der Bremsscheibe 2 ist ein zuspannseitiger Bremsbelag 3 mit einem Bremsbelagträger 3a angeordnet. Ein weiterer, rückenseitiger Bremsbelag 4 mit einem Bremsbelagträger 4a ist auf einer rü- ckenseitigen Seite der Bremsscheibe 2 angeordnet. Die Bremsbeläge 3 und 4 sind jeweils in einem Aufnahmeschacht eines Bremsträgers 5 aufgenommen (Fig. 3). Der Bremsträger 5 ist ortsfest an einem zugehörigen Fahrzeug angebracht, was nicht näher gezeigt ist. Der zuspannseitige Bremsbelag 3 ist in seinem Aufnahmeschacht an beiden Seiten des Aufnahmeschachts durch so genannte Bremsträgerhörner 5a, 5b, die sich in z-Richtung erstrecken, in x-Richtung gehalten und geführt. In ähnlicher Weise ist der rückenseitige Bremsbelag 4 zwischen Bremsträgerhörnern 5c, 5d an- geordnet. In diesem Ausführungsbeispiel ist der zuspannseitige Bremsbelag 3 in x- Richtung kürzer als der rückenseitige Bremsbelag 4. Dies ist in Fig. 3 deutlich zu erkennen. Die Scheibenbremse 1 ist eine so genannte Radialbremse, d.h. eine Zuspann- krafteinleitung in eine Zuspannmechanik auf der Zuspannseite ZS erfolgt in Bezug auf die Bremsscheibe 2 in radialer Richtung, die hier in der z-Richtung verläuft. Die Bremsscheibe 2 ist in einem Randbereich von einem, hier als Schwimmsattel ausgeführten, Bremssattel 6 rahmenartig übergriffen. Der Bremssattel 6 umfasst einen Zuspannabschnitt 6a, einen Sattelrücken 6b, zwei Zugstreben 6c und ein Hebelgehäuse 6e mit einem Flansch 6f. Der Zuspannabschnitt 6a befindet sich auf der Zuspannseite ZS und nimmt die Zuspannmechanik der Scheibenbremse 1 auf. Die Zuspannmechanik wird unten noch erläutert. Der Sattelrücken 6b ist auf der Rückenseite RS angeordnet, wobei eine gedachte Längsachse des Sattelrückens 6b in x-Richtung verläuft. Die zwei Zugstreben 6c sind über der Bremsscheibe 2 angeordnet, wobei ihre gedachten Längsach- sen parallel zueinander und parallel zu der Bremsscheibenachse 2a in y-Richtung verlaufen. Die beiden Zugstreben 6c sind jeweils seitlich mit einem Ende des Zu- spannabschnitts 6a und mit einem Ende des Sattelrückens 6b miteinander fest verbunden und mit diesen einstückig, z. B. als Gussteil, ausgebildet. Dabei bilden der Zuspannabschnitt 6a, der Sattelrücken 6b und die beiden Zugstreben 6c zwischen sich eine Montageöffnung 6d, durch welche die Bremsbeläge 3, 4 links und rechts neben der Bremsscheibe 2 in ihre Aufnahmeschächte in dem Bremsträger 5 in z- Richtung einsetzbar und herausnehmbar sind.

Der Bremssattel 6 ist über Axiallager 22, 22a in nicht näher gezeigter Weise an dem Bremsträger 5 in y-Richtung verschiebbar angebracht und wird unten noch weiter im Zusammenhang mit den Figuren 6 und 7 beschrieben.

Die Bremsbeläge 3, 4 sind in ihren Aufnahmeschächten in dem Bremsträger 5 durch einen Belaghaltebügel 10 gehalten. Der Belaghaltebügel 10 erstreckt sich über der Bremsscheibe 2 in Richtung der Bremsscheibenachse 2a in y-Richtung und überbrückt die Montageöffnung 6d des Bremssattels 6. Der Belaghaltebügel 10 ist mit einem zuspannseitigen Endabschnitt 10a in einem Bügellager 6h an der Oberseite des Zuspannabschnitts 6a des Bremssattels 6 gehalten. Ein rückenseitiger Endabschnitt 10b des Belaghaltebügels 10 ist in einem weiteren Bügellager 6i an der Ober- seite des Sattelrückens 6b des Bremssattels 6 festgelegt. Dabei steht die Unterseite des Belaghaltebügels 10 mit nicht näher bezeichneten Belaghaltefedern der Bremsbeläge 3, 4 in Kontakt. Die Scheibenbremse 1 ist hier als zweistempelige Bremse mit zwei Spindeleinheiten 7, 7a mit jeweils einer Gewindestange 13, 13a ausgebildet. Die Gewindestangen 13, 13a können auch als Gewinderohre, Gewindestempel, Gewindespindeln oder Druckspindeln bezeichnet werden. Drehachsen der Spindeleinheiten 14, 14' werden hier als Spindelachsen 8, 8a bezeichnet.

Der zuspannseitige Bremsbelag 3 steht mit seinem Bremsbelagträger 4a mit den Gewindestangen 13, 13a der Spindeleinheiten 7, 7a jeweils über ein Druckstück 9, 9a in Verbindung. Die Druckstücke 9, 9a sind jeweils an einem Ende der Gewin- destangen 13, 13a angebracht.

Der rückenseitige Bremsbelag 4 wird auch reaktionsseitiger Bremsbelag 4 genannt und ist mit seinem Bremsbelagträger 4a auf der anderen Seite der Bremsscheibe 2, d.h. auf der Rückenseite RS, im Bremssattel 6 festgelegt. Dabei steht die zur Rü- ckenseite RS weisende Seite des Bremsbelagträgers 4a mit dem Sattelrücken 6b über einen zur Bremsscheibe 2 weisenden Druckabschnitt 18 des Sattelrückens 6b in Kontakt. Der Druckabschnitt 18 erstreckt sich parallel zu der Bremsscheibe 2 und rechtwinklig zu der Bremsscheibenachse 2a in x-Richtung. Die Gewindestangen 13, 13a weisen jeweils ein Außengewinde auf und sind jeweils in einer Brücke 14 in zugehörigen Innengewinden verdrehbar angeordnet. Die Brücke 14 wird auch als Traverse bezeichnet, ist in dem Zuspannabschnitt 6a des Bremssattels 6 angeordnet, erstreckt sich in x-Richtung und ist ein Teil der Zu- spannmechanik.

Die Brücke 14 und somit die Gewindestangen 13, 13a sind von einem Bremsdrehhebel 1 1 mit einer Bremsdrehhebelachse 26a (siehe Fig. 4, 5), die rechtwinklig zu der Bremsscheibenachse 2a verläuft, betätigbar. Der Bremsdrehhebel 1 1 wird unten noch ausführlich beschrieben und steht mit der Brücke 14 über Drucklagerabschnitte 1 15 (siehe auch Fig. 4, 5; 8-1 1 ) und Lagersegmente 28 (Fig. 4, 5) in Zusammenwirkung. Ein Mittelsteg 1 12 (siehe auch Fig. 4, 5; 8-1 1 ) des Bremsdrehhebels 1 1 ist in der Brücke 14 in einer nicht näher bezeichneten Führung geführt und bildet eine Hebelführung in positiver und negativer x-Richtung in der Brücke 14, wodurch Relativbewegungen reduziert werden. Der Bremsdrehhebel 1 1 ist in einer y-z-Ebene inner- halb des Zuspannabschnitts 6a und innerhalb des Hebelgehäuses 6e des Bremssattels 6 angeordnet (Fig. 4, 5). Dies wird unten noch weiter erläutert. Ein im Endbereich des Hebelgehäuses 6e unterhalb des Flansches 6f des Bremssattels 6 angeordnetes Antriebsende 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 ist mit einem Antriebsabschnitt 1 1 1 a versehen, welcher nach oben zu dem Flansch 6f weist. Der Flansch 6f ist mit einer Öffnung 6g versehen und dient zur Befestigung eines nicht gezeigten Druckluftzylinders (oder eines anderen Krafterzeugers), welcher sich in z-Richtung erstreckt und mit einer nicht gezeigten Kolbenstange mit dem Antriebsabschnitt 1 1 1 a des Antriebsen- des 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 in Wirkverbindung steht. Auf diese Weise erfolgt eine Krafteinleitung in das Antriebsende 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 . Dies wird unten noch weiter erläutert.

Die Brücke 14 ist in Richtung der Bremsscheibenachse 2a in y-Richtung durch den Bremsdrehhebel 1 1 verstellbar. Eine Bewegung auf die Bremsscheibe 2 wird als Zu- spannbewegung bezeichnet, und eine Bewegung in Gegenrichtung wird Lösebewegung genannt. Eine Rückstellfeder 17 ist in der Mitte der Brücke 14 in einer entsprechenden Ausnehmung auf der belagseitigen Seite der Brücke 14 aufgenommen und stützt sich an einer Bodenplatte 20 ab. Die Bodenplatte 20 wird auch als Bodenblech bezeichnet und verschließt den Zuspannabschnitt 6a zur Bremsscheibe 2 hin, wobei die zur Bremsscheibe 2 zugewandten Enden der Gewindestangen 13, 13a mit Abschnitten der zugehörigen Druckstücke 9, 9a sich durch nicht näher bezeichnete Öffnungen der Bodenplatte 20 mit entsprechenden Dichtung hindurch erstrecken. Mittels der Rückstellfeder 17 wird die Brücke 14 bei der Lösebewegung in die in Fig. 1 und 4 gezeigte gelöste Stellung der Scheibenbremse 1 zurück verstellt.

Die Scheibenbremse 1 kann unterschiedliche Kraftantriebe aufweisen. Der Bremsdrehhebel 1 1 wird hier z. B. durch einen Druckluftzylinder pneumatisch betätigt. Zu Aufbau und Funktion einer pneumatischen Scheibenbremse 1 wird auf die entspre- chende Beschreibung der DE 197 29 024 C1 verwiesen.

Ein Abstand zwischen den Bremsbelägen 3, 4 und der Bremsscheibe 2 in der gelösten Stellung wird als Lüftspiel bezeichnet. Infolge von Belag- und Scheibenverschleiß wird dieses Lüftspiel größer. Wenn dies nicht kompensiert wird, kann die Scheiben- bremse 1 ihre Spitzenleistung nicht erreichen, da ein Betätigungshub der Zuspann- mechanik, d.h. hier der Betätigungshub bzw. ein Schwenkwinkel des Bremsdrehhebels 1 1 um die Bremsdrehhebelachse 26a (Fig. 4, 5), nicht mehr ausreicht.

In diesem Ausführungsbeispiel ist auf der in Fig. 1 gezeigten unteren Spindeleinheit 7 auf der Gewindestange 13 eine Nachstelleinrichtung 15 koaxial mit der Mittelachse aufgesetzt. Unter dem Begriff„Nachstellung" ist eine Lüftspielverkleinerung zu verstehen. Das vorher festgelegte Lüftspiel ist durch die Geometrie der Scheibenbremse 1 bestimmt und weist ein so genanntes konstruktives Lüftspiel auf. Mit anderen Worten, die Nachstelleinrichtung 15 verkleinert ein vorhandenes Lüftspiel, wenn dieses in Bezug auf das vorher festgelegte Lüftspiel zu groß ist, auf den Sollwert des vorher festgelegten Lüftspiels. Eine ausführliche Beschreibung einer solchen Nachstelleinrichtung 15 kann dem Dokument DE 10 2004 037 771 A1 entnommen werden.

Die in Fig. 1 gezeigte obere Spindeleinheit 7a ist mit einem Sensor 12 versehen, welcher koaxial zu der oberen Spindeleinheit 7a, zu deren Gewindestange 13a und der Spindelachse 8a angeordnet ist. Der Sensor 12 dient zur Erfassung eines Verschleißes von Bremsbelägen 3, 4 und Bremsscheibe 2 und wird hier nicht weiter be- schrieben.

Die Spindelachsen 8, 8a und die Bremsscheibenachse 2a sind parallel zueinander angeordnet. Die Nachstelleinrichtung 15 steht über einen nicht näher bezeichneten Antrieb mit dem Bremsdrehhebel 1 1 in Zusammenwirkung.

Die Gewindestangen 13 und 13a sind mit einer nicht näher beschriebenen Synchronisationseinheit 16 derart gekoppelt, dass eine Verdrehbewegung der Gewindestan- ge 13 um die Spindelachse 8 eine Verdrehbewegung der anderen Gewindestange 13a um deren Spindelachse 8a bewirkt und umgekehrt.

Die Nachstelleinrichtung 15 verdreht im Falle einer Nachstellung aufgrund von Verschleiß von Bremsbelägen 3, 4 und Bremsscheibe 2 die untere Gewindestange 13, wodurch mittels der Synchronisationseinheit 16 diese Verdrehbewegung der Gewindestange 13 auf die andere Gewindestange 13a übertragen wird. Mit der Synchronisationseinheit 16 ist eine synchrone Bewegung der Gewindestangen 13 und 13a der Spindeleinheiten 7 und 7a bei Nachstellvorgängen (und evtl. Rückstellvorgängen, je nach der Art der Nachstelleinrichtung 15, die auch zur Vergrößerung eines Lüftspiels ausgestaltet sein kann) und Einstellungen bei Wartungsarbeiten, z. B. Bremsbelagwechsel, (manueller Antrieb z. B. über ein Betätigungsende einer Gewindestange 13, 13a oder/und einen Antriebsabschnitt der Nachstelleinrichtung 15) gewährleistet.

Beim Betätigen bei einem Zuspannvorgang der Scheibenbremse 1 wird die benötigte Zuspannkraft über den exzentrisch zu den Spindeleinheiten 7, 7a gelagerten Bremsdrehhebel 1 1 erzeugt und von diesem auf die Brücke 14 übertragen. Die so auf die Brücke 14 übertragene Zuspannkraft wird dann durch die beiden Spindeleinheiten 7, 7a, deren Gewindestangen 13, 13a mit den Druckstücken 9, 9a auf den Bremsbelagträger 3a des zuspannseitigen Bremsbelags 3 und über den Bremssattel 6, d.h. über die Zugstreben 6c auf den Sattelrücken 6b und von diesem über den Druckabschnitt 18 auch auf den Bremsbelagträger 4a des rückenseitigen Bremsbelags 4 und dann auf die Bremsscheibe 2 übertragen. Bei diesem Vorgang werden die Spindeleinhei- ten 7, 7a in Richtung auf die Bremsscheibe 2 zubewegt. Sobald der zuspannseitige Bremsbelag 3 sich in Kontakt mit der Bremsscheibe 2 befindet, wird durch die entstehende Gegenkraft der Bremssattel 6 mit dem rückenseitigen Bremsbelag 4 auch in Richtung auf die Bremsscheibe 2 entgegengesetzt zu der Richtung des zuspannseitigen Bremsbelags 3 zubewegt. Sobald auch der rückenseitige Bremsbelag 4 die Bremsscheibe 2 berührt, wird eine Bremswirkung erzeugt.

In Fig. 4 und 5 sind schematische Schnittansichten der erfindungsgemäßen Scheibenbremse nach Fig. 2 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 4 die gelöste Stellung der Scheibenbremse 1 , wohingegen in Fig. 5 die zugespannte Stellung dargestellt ist.

Es ist ein Schnitt in einer y-z-Ebene, die senkrecht auf der Bremscheibenachse 2a steht, in beiden Fig. 4, 5 gezeigt. Dabei ist deutlich erkennbar, dass der Sattelrücken 6b des Bremssattels 6 zusammen mit dem Druckabschnitt 18 massiv ausgeführt sind.

Der Zuspannabschnitt 6a weist zwei Bereiche auf. Ein erster Bereich ist der Bremsscheibe 2 zugewandt und nimmt die Zuspannmechanik mit der Brücke 14 und der Rückstellfeder 17, den in der Brücke 14 eingeschraubten Gewindestangen 13, 13a, der Nachstelleinrichtung 15 (siehe Fig. 3) und einen Kraftübertragungsabschnitt 1 10b des Bremsdrehhebels 1 1 auf. Ein zweiter Bereich ist das Hebelgehäuse 6e, welches sich in positiver y-Richtung an den ersten Bereich anschließt. Zwischen diesen beiden Bereichen ist eine parallel zur Bremsscheibe 2 angeordnete Stützwand 62 mit einem Lagerabschnitt 63 einer Schwenklagerung für den Bremsdrehhebel 1 1 angeordnet. Oberhalb des Lagerabschnitts 63 der Stützwand 62 ist ein Durchgang 69 zwischen dieser und einer Deckwand 60 gebildet, welcher die beiden Bereiche verbindet.

Der Zuspannabschnitt 6a weist zusammen mit dem Hebelgehäuse 6e die gemeinsame Deckwand 60 auf. Die Deckwand 60 erstreckt sich von der Bremsscheibe 2 her in y-Richtung in leicht gebogener Form, von links nach rechts erst leicht in z- Richtung ansteigend, dann weiter in negativer z-Richtung abfallend bis zu dem Flansch 6f hin. Der Flansch 6f ist an seiner Oberseite in einer x-y-Ebene plan bearbeitet und weist die Öffnung 6g in z-Richtung auf.

Der zur Bremsscheibe 2 hin weisende erste Bereich des Zuspannabschnitts 6a ist von oben von der Deckwand 60 und von unten von einer Bodenwand 61 umgeben. Seitlich ist dieser Bereich auf beiden Seiten jeweils von einer Seitenwand 67a (siehe Fig. 6, 7) eingeschlossen und zu dem Hebelgehäuse 6e durch die Stützwand 62 abgegrenzt.

Die Bodenwand 61 verläuft in einer x-y-Ebene im Wesentlichen parallel zu einer ge- dachten x-y-Ebene der leicht gebogenen Deckwand 60. Die Stützwand 62 ist an dem rechten Ende der Bodenwand 61 angeformt und erstreckt sich senkrecht zu der Bodenwand 61 in einer x-z-Ebene nach oben in z-Richtung. Der obere Endbereich der Stützwand 62 ist mit einer Verdickung im Querschnitt versehen, welche einen Lagerabschnitt 63 mit einer sich in x-Richtung senkrecht zur Zeichenebene erstreckenden Lageraufnahme 63a aufweist. Ein Querschnitt der Lageraufnahme 63a ist kreisab- schnittsförmig und nimmt mit einem bestimmten Umschlingungswinkel einen Zylinderstift 26 mit kreisförmigen Querschnitt auf. Die Mittelachse der Lageraufnahme 63a und eine Mittelachse des Zylinderstifts 26 sind identisch und bilden gemeinsam die Bremsdrehhebelachse 26a.

Wie in Fig. 5 verdeutlicht ist, ist die Bremsdrehhebelachse 26a hier in z-Richtung über den Spindelachsen 8, 8a, d.h. exzentrisch zu diesen, angeordnet.

Der Bremsdrehhebel 1 1 ist an der Seite seines Kraftübertragungsabschnitts 1 10b, welcher von der Bremsscheibe 2 abgewandt ist, mit einer Lageraufnahme 1 17 versehen, in welcher der Zylinderstift 26 in eine Lagerschale 27 aufgenommen ist. Der Bremsdrehhebel 1 1 wird unten noch weiter ausführlich beschrieben.

Zwischen der Oberseite des Lagerabschnitts 63 der Stützwand 62 und der Innensei- te der Deckwand 60 ist ein Freiraum als Durchgang 69 gebildet, der eine in z-

Richtung verlaufende Länge aufweist, die in etwa der Länge der Stützwand 62 in z- Richtung entspricht.

An dem Lagerabschnitt 63 der Stützwand 62 ist eine weitere, schräge Stützwand 64 angeformt, welche sich in y-Richtung nach rechts durch das Hebelgehäuse 6e nach unten in z-Richtung abfallend erstreckt und an ihrem Ende in eine weitere Bodenwand 65 übergeht. Diese schräge Stützwand 64 bildet mit der Bodenwand 65, wel- che in einer x-y-Ebene angeordnet ist, einen Winkel , der einen Wert von ungleich 0° aufweist. Diese Geometrie wurde zur Einleitung der Zuspannkräfte in den Bremssattel 6 gewählt, wobei eine Kraftableitung aus dem Lagerabschnitt 63 in einem möglichst flachen Winkel α in das Hebelgehäuse 6e und somit in den Bremssattel 6 erfolgt. Dabei hat es sich herausgestellt, dass ein Winkel α mit vorzugsweise 30° eine sehr effektive Krafteinleitung ermöglicht.

Die Bodenwand 65 und die Bodenwand 61 können in einer gleichen Ebene oder in verschiedenen Ebenen, die parallel zueinander liegen, verlaufen. Außerdem ist hier die Bodenwand 65 im Wesentlichen parallel zu der gedachten x-y-Ebene der Deck- wand 60, insbesondere zu der Oberseite des Flansches 6f angeordnet.

Die Stützwand 62 und die schräge Stützwand 64 bilden in dem Innenraum des Hebelgehäuses eine keilförmige Gestalt, die auch als Außentasche bezeichnet wird. Dies ergibt eine Gewichts- und Gussoptimierung des Bremssattels 6 . Dabei ist die schräge Stützwand 64 beidseitig mit Stützseitenwänden 66 (siehe auch Fig. 7) verbunden, wodurch das Hebelgehäuse 6e in diesem Bereich verschlossen ist. Das Hebelgehäuse 6e ist somit von einem Abschnitt der Deckwand 60 mit dem Flansch 6f von oben, von der schrägen Stützwand 64 mit ihren Stützseitenwände 66 und der Bodenwand 65 sowie Abschnitten der Bodenwand 61 a (siehe auch Fig. 7) nach un- ten, von der Stützwand 62 nach links zum Zuspannabschnitt 6a, beidseitig von den Seitenwänden 67 und auf der rechten Seite in Fig. 4, 5 von einer Rückwand 68 umgeben. Auf diese Weise verjüngt sich ein Querschnitt des Hebelgehäuses 6e in Längsrichtung in negativer y-Richtung beginnend an der Verbindung der schrägen Stützwand 64 mit der Bodenwand 65 bis zu der Stützwand 62 bzw. zu dem Durch- gang 69.

Die Rückwand 68 erstreckt sich in einer x-z-Ebene und ist mit der Deckwand 60, d.h. mit dem Flansch 6f, mit der Bodenwand 65 und den Seitenwänden 67 verbunden. Die Stützwand 62 und die Rückwand 68 sind zueinander und auch zu der Bodenplatte 20 parallel angeordnet. Da sie in x-z-Ebenen angeordnet sind, sind sie auch parallel zu der Bremsscheibe 2.

Der Bremsdrehhebel 1 1 besitzt eine gebogene, möglichst schlanke Gestalt in seiner Längsrichtung (y-Richtung) (Fig. 8-1 1 ) mit einem Hebelkörper 1 10, welcher sich durch den Durchgang 69 hindurch in das Hebelgehäuse 6e hinein mit einem Hebel- abschnitt 1 10a des Körpers 1 10 mit dem Antriebsende 1 1 1 erstreckt. Ein Übergang des Hebelabschnitts 1 10a in den Kraftübertragungsabschnitt 1 10b liegt im Bereich des Durchgangs 69.

Der Mittelsteg 1 12 des Hebelkörpers 1 10 des Bremsdrehhebels 1 1 (siehe auch Fig. 8-1 1 ) ist im Bereich des Kraftübertragungsabschnitts 1 10b beidseitig mit Drucklagerabschnitten 1 15 versehen. Diese werden unten noch im Zusammenhang mit den Figuren 8-1 1 erläutert. Die Drucklagerabschnitte 1 15 weisen Drucklagerflächen 1 15a auf, welche der Bremsscheibe 2 zugewandt sind und über Lagersegmente 28, z. B. Nadellagersegmente, mit der Brücke 14 in Zusammenwirkung stehen.

Der Antriebsabschnitt 1 1 1 a des Antriebsendes 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 ist in der in Fig. 4 gezeigten gelösten Stellung der Scheibenbremse 1 unterhalb der Öffnung 6g des Bremssattels 6 angeordnet. Der Hebelkörper 1 10 des Bremsdrehhebels 1 1 ist in dieser Stellung derart innerhalb des Hebelgehäuses 6e des Bremssattels 6 angeordnet, dass die Oberseite des Hebelkörpers 1 10 im Wesentlichen parallel zu der Innenseite des Abschnitts der Deckwand 60 des Hebelgehäuses 6e verläuft, wobei das Antriebsende 1 1 1 von der Innenseite des Bremssattels 6 her zu einem bestimmten Teil in die Öffnung 6g hineinragt. An der Unterseite des Antriebsendes 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 ist eine Anschlagfläche 1 1 1 b vorgesehen, welche z. B. durch eine spanabhebende Bearbeitung, z. B. Fräsen, Schleifen, hergestellt ist. Die Anschlagfläche 1 1 1 b wirkt in der in Fig. 5 gezeigten zugespannten Stellung der Scheibenbremse 1 mit einer ortsfesten Anschlagfläche 25a eines Anschlagabschnitts 25 des Bremssattels 6 zusammen. Der Anschlagabschnitt 25 steht an der Innenseite der Bodenwand 65 des Bremssattels 6 nach innen hervor. Die Anschlagfläche 25a dieses Anschlagabschnitts 25 ist ebenfalls bearbeitet, z. B. durch Fräsen, Schleifen.

In der zugespannten Stellung (Fig. 5) ist der Bremsdrehhebel 1 1 um die Bremsdreh- hebelachse 26a durch Einwirkung der Kolbenstange des Druckluftzylinders (nicht gezeigt, aber leicht vorstellbar) im Uhrzeigersinn verschwenkt. Aufgrund der Exzentrizität des Kraftübertragungsabschnitts 1 10b zu den Spindelachsen 8, 8a, die in einer x-y-Ebene liegen, welche mittig durch die Ebene einer Längsachse der Brücke 14 verläuft, wirkt die in das Antriebsende 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 eingeleitete Zu- Spannkraft verstärkt durch ein Hebelverhältnis des Bremsdrehhebels 1 1 über die Drucklagerabschnitte 1 15 und die Lagersegmente 28 derart auf die Brücke 14 ein, dass diese auf die Bremsscheibe 2 hin in negativer y-Richtung verschoben wird und eine Bremswirkung auftritt. Das Hebelverhältnis des Bremsdrehhebels 1 1 ist gebildet durch eine Länge des Hebelabschnitts 1 10a des Hebelkörpers 1 10 und durch eine Länge des Kraftübertragungsabschnitts 1 10b, jeweils bezogen auf die Bremsdrehhe- belachse 26a. Beim Zuspannen verläuft das Antriebsende 1 1 1 des Bremsdrehhebels 1 1 auf einem Kreisbahnabschnitt um die Bremsdrehhebelachse 26a. Eine Sehne dieses Kreisbahnabschnitts ist hier als Hub H des Bremsdrehhebels 1 1 bezeichnet.

Fig. 5 zeigt deutlich, dass in diesem Beispiel in der zugespannten Stellung die Ober- seite des Hebelkörpers 1 10 nun im Wesentlichen parallel zu der Innenseite der schrägen Stützwand 64 des Hebelgehäuses 6e verläuft, wobei die Anschlagfläche 1 1 1 b des Antriebsendes 1 1 1 kurz vor der Anschlagfläche 25a des Anschlagabschnitts 25 steht. Die Anschlagflächen 1 1 1 b und 25a begrenzen den Hub H des Bremsdrehhebels 1 1 .

Durch die Bearbeitung der jeweiligen Anschlagfläche 1 1 1 b und 25a ist es möglich, dass verschiedene Hublängen des Hubs H des Bremsdrehhebels 1 1 für unterschiedliche Scheibenbremsen 1 realisierbar sind. Mit anderen Worten, es können aus einem Rohteil des Bremssattels 6 mindestens zwei Bremsenvarianten hergestellt wer- den. Weiterhin kann hierzu an der Oberseite des Flansches 6f dessen Flanschfläche gesondert bearbeitet werden.

Die Scheibenbremse 1 in der gezeigten Ausführung als Radialbremse benötigt einen Bremsdrehhebel 1 1 , der länger als der Montageschacht bzw. die Montageöffnung 6d ist. Daraus ergibt sich, dass der Bremsdrehhebel 1 1 durch die Öffnung des Zuspan- nabschnitts 6a, die später mit der Bodenplatte 20 verschlossen wird, in den Zuspan- nabschnitt 6a mit dem Hebelgehäuse 6e eingeschwenkt werden muss. Dieser Einschwenkvorgang wird dadurch begünstigt, dass der Bremsdrehhebel 1 1 eine gebogene, möglichst schlanke Gestalt aufweist. Dies wird vorrangig dadurch erreicht, dass die Lagerung des Bremsdrehhebels 1 1 mit dem Zylinderstift 26 in dem Lagerabschnitt 63 des Bremssattels 6 einen kleineren Radius besitzt als das Gegenlager mit dem Drucklagerabschnitt 1 15 und dem Lagersegment 25 an der Brücke 14. Der Bremsdrehhebel 1 1 wird unten noch ausführlicher im Zusammenhang mit Fig. 8-1 1 beschrieben.

In diesem Ausführungsbeispiel weist der Sattelrücken 6b des Bremssattels 6 an seiner Unterseite im Bereich der Achse (nicht gezeigt) eines zugehörigen Fahrzeugs einen deutlich größeren Freigang 19 als ein Freigang 19a an der Unterseite des Zu- spannabschnitts 6a im Bereich der Außenseite der Bodenwand 61 . Dabei kann der Freigang 19a eine Kontrollbearbeitung für einen maximalen Freigang der Achse bilden. Unter dem Begriff„Freigang" ist hier ein Abstand von der Achse bzw. Bremscheibenachse 2a zu der jeweiligen Unterseite des Bremssattels 6 zu verstehen.

Es ist außerdem vorgesehen, dass die Bügellager 6h, 6i des Belaghaltebügels 10 auf der Oberseite des Bremssattels 6 so angeordnet sind, dass eine Hüllkurve 21 einer Felge des zuzuordnenden Fahrzeugs berücksichtigt ist. Diese Hüllkurve 21 ist hier mit einer strichdoppelpunktierten Linie angedeutet, wobei die Hüllkurve 21 einen In- nendurchmesser der Felge bedeuten soll. Der rückenseitige Endabschnitt 10b des Belaghaltebügels 10 ist in dem weiteren Bügellager 6i auf dem Sattelrücken 6b befestigt, wobei das weitere Bügellager 6i weit unterhalb der Hüllkurve 21 angeordnet ist. Die Hüllkurve 21 der Felge verläuft vom Sattelrücken 6b bis zum Beginn des Zu- spannabschnitts 6a weiter in y-Richtung in parallel zur Bremsscheibenachse 2a, dann in einem Sprung ein kurzes Stück schräg nach oben und weiter parallel zur

Bremsscheibenachse 2a. Angepasst an die Lage dieses Sprungs der Hüllkurve 21 ist das Bügellager 6h für den zuspannseitigen Endabschnitt 10a des Belaghaltebügels 10 an der Oberseite des Zuspannabschnitts 6a des Bremssattels 6 weiter nach rechts, also in einem Abstand zu dem Beginn des Zuspannabschnitts 6a bzw. zu dem Beginn der Deckwand 60 angeordnet. Auf diese Weise erfolgt eine einfache Anpassung an die Hüllkurve 21 , wobei keine Änderungen von Felgen erforderlich sind.

Die Bügellager 6h, 6i können zur Aufnahme des jeweiligen Bügelendes 10a, 10b des Belaghaltebügels 10 Schlitze aufweisen, die in einfacher Bearbeitung, z. B. Fräsen, hergestellt werden können.

Fig. 6 und 7 stellen schematische Perspektivansichten des erfindungsgemäßen Bremssattels 6 der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 nach Fig. 1 und 2 dar. In Fig. 6 ist eine Ansicht von der Zuspannseite ZS von oben gezeigt, wobei Fig. 7 eine Ansicht der Unterseite des Bremssattels 6 darstellt.

Die jeweiligen x-, y-, z-Koordinaten beziehen sich auf diejenigen in den vorhergehenden Figuren.

In Fig. 6 ist zu erkennen, dass die Oberseite des Zuspannabschnitts 6a des Bremssattels 6 von oben gesehen eine Art Dreieck bildet. Dabei ist die Grundseite dieses gedachten Dreiecks eine Linie in x-Richtung mit den Eckpunkten an den Verbindungspunkten der Zugstreben 6d mit dem Zuspannabschnitt 6a. Von diesen Eckpunkten verläuft jeweils eine gedachte Linie in Richtung auf das Hebelgehäuse 6e zu, in welchem diese gedachten Linien in einem gemeinsamen Punkt oberhalb der Bremsscheibenachse 2a schneiden.

Von der Zuspannseite ZS her gesehen, weist der Zuspannabschnitt 6a im Bereich der Verbindungen mit den Zugstreben 6c an jeder Seite eine Axiallageraufnahme 22', 22'a zur Aufnahme der Axiallager 22, 22a (Fig. 1 ) auf. Zwischen der linken Axiallageraufnahme 22' und dem Hebelgehäuse 6e ist eine Spindeleinheitaufnahme 23 für die Spindeleinheit 7 (Fig. 1 , 3) angeordnet. Auf der anderen Seite des Hebelgehäuses 6e befindet sich eine weitere Spindeleinheitaufnahme 23a für die andere Spindeleinheit 7a (Fig. 1 , 3) zwischen dem Hebelgehäuse 6e und der anderen, rechten Axiallageraufnahme 22'a. Von den Eckpunkten der Grundseite des gedachten Dreiecks erstrecken sich auf beiden Seiten des Hebelgehäuses 6e Deckflächen 24, 24a, welche am Zuspannabschnitt 6a und am Hebelgehäuse 6e mit der Deckwand 60 verbunden sind. Die Deckflächen 24, 24a bilden auch Schutz- und Abdeckfunktionen hinsichtlich Verschmutzung der darunter liegenden Baueinheiten.

Fig. 7 verdeutlicht durch die Ansicht der Unterseite des Bremssattels 6 die Anordnung der Bodenwände 61 , 61 a und 65. Außerdem ist die keilförmige Einbuchtung zu erkennen, welche von der Stützwand 62, dem Lagerabschnitt 63, der schrägen Stützwand 64 und den Stützseitenwänden 66 gebildet ist.

Weiterhin ist in Fig. 6 die Innenseite des Sattelrückens 6b mit dem Druckabschnitt 18 deutlich dargestellt, wobei der Druckabschnitt 18 durch die Montageöffnung 6d vollständig sichtbar ist. Die Seitenwände 67 des Hebelgehäuses 6e verlaufen zunächst ausgehend von der Rückwand 68 in negativer y-Richtung parallel zueinander und dann im Wesentlichen schräg in Richtung auf die Eckpunkte der Grundseite des gedachten Dreiecks hin. Dabei gehen sie in Seitenwände 67a über, welche den Konturen der verschiedenen Aufnahmen 22', 22'a und 23, 23a folgen bzw. in diese übergehen. Der Bremssattel 6 ist als ein einstückiges Bauteil hergestellt, z. B. aus einem Metall- guss. Dabei ist in einer Ausführung nur ein Kern oder es sind zwei Kerne mit Anspie- gelung erforderlich.

In den Figuren 8-1 1 sind schematische Ansichten eines erfindungsgemäßen Brems- drehhebels 1 1 der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 nach Fig. 1 und 2 dargestellt.

Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht von der Seite und Fig. 9 eine perspektivische Ansicht von der Unterseite des Bremsdrehhebels. In Fig. 10 ist eine Seitenan- sieht dargestellt und Fig. 1 1 zeigt eine Schnittansicht in einer vertikalen Ebene durch die Längsachse des Bremsdrehhebels 1 1 .

Die jeweiligen x-, y-, z-Koordinaten beziehen sich auch in Fig. 8-1 1 auf diejenigen in den vorhergehenden Figuren.

Der Bremsdrehhebel 1 1 umfasst einen Hebelkörper 1 10 mit Seitenabschnitten 1 13 und mit einer Längsversteifung 1 16, und Drucklagerabschnitte 1 15.

Der Hebelkörper 1 10 weist einen Hebelabschnitt 1 10a und einen Kraftübertragungs- abschnitt 1 10b auf, welche an der Unterseite mit der Längsversteifung 1 16 verbunden sind. Der Hebelabschnitt 1 10a beginnt hier an dem rechten Ende des Hebelkörpers 1 10, welches als Antriebsende 1 1 1 bezeichnet wird und leicht nach oben, d.h. in z-Richtung gebogen ist. An der Oberseite des Antriebsendes 1 1 1 ist der Antriebsabschnitt 1 1 1 a eingeformt, welcher zur Zusammenwirkung mit der Kolbenstange des Druckluftzylinders oder eines anderen Krafterzeugers bestimmt ist. An der Unterseite unter dem Antriebsabschnitt 1 1 1 a ist die Anschlagfläche 1 1 1 b vorgesehen, welche unbearbeitet oder bearbeitet sein kann.

Der Hebelabschnitt 1 10a des Hebelkörpers 1 10 verläuft dann in negativer y-Richtung von dem Antriebsende 1 1 1 ausgehend zunächst an der Oberseite flach werdend in einem geraden Abschnitt bis zu einer Verdickung, an welcher ein Mittelsteg 12 hervortritt.

Der Hebelabschnitt 1 10a des Hebelkörpers 1 10 verläuft in seiner Breite, d.h. x- Richtung, mit beidseitigen Seitenabschnitten 1 13 zunächst etwa über ein Viertel der gesamten Länge des Hebelabschnitts 1 10a in negativer y-Richtung. Dann verbreitern sich die Seitenabschnitte 1 13 innerhalb ungefähr eines Viertel der Länge des Hebel- abschnitts 1 10a jeweils im Verlauf einer Schräge in positiver und negativer x- Richtung und gehen jeweils über eine Rundung in eine bestimmte Breite über, die sich dann an der Stelle, an welcher der Mittelsteg 12 hervortritt, bis zu jeweils einem Übergang 1 14 jeweils in einem Bogen in positiver und negativer x-Richtung noch vergrößert.

An der Unterseite des Hebelabschnitts 1 10a am Beginn der Längsversteifung 1 16 ist die Anschlagfläche 1 1 1 b in einem solchen Winkel angebracht, dass die Anschlagfläche 1 1 1 b in der zugespannten Stellung (Fig. 5) parallel zu der Anschlagfläche 25a des Anschlagabschnitts 25 des Bremssattels 25 steht. Von der Anschlagfläche 1 1 1 b erstreckt sich dann die Längsversteifung 1 16 unterhalb des Hebelabschnitts 1 10a in gleicher Breite wie dessen Oberseite und die der Seitenabschnitte 1 13. Etwa nach einem Drittel in negativer y-Richtung verläuft die Längsversteifung 1 16 leicht schräg nach unten, wobei ihre Breite auf beiden Seiten in einem leichten Bogen kleiner wird. Im letzten Viertel der Länge des Hebelabschnitts 1 10a verläuft die Längsversteifung 1 16 leicht nach oben, wobei sich ihre Breite auf beiden Seiten dreiecksartig vergrößert, bis sie so breit wie der Übergang 1 14 in x-Richtung wird.

Auf der Höhe der Übergänge 1 14 verläuft der hervorgetretene Mittelsteg 1 12 dann in einem bestimmten Radius um die Bremsdrehhebelachse 26a gegen den Uhrzeiger- sinn etwa in einem Halbkreis nach unten.

Beiderseits des halbkreisförmigen Mittelstegs 1 12 ist jeweils ein Drucklagerabschnitt 1 15 mit einer jeweiligen Drucklagerfläche 1 15a angeordnet. Der hervorgetretene Mittelsteg 1 12 endet jedoch nicht in einer Linie mit den Drucklagerabschnitten 1 15 am Ende des Halbkreises, sondern vorher in einem Abschnitt mit einer geraden Oberfläche, die dann in einem im Wesentlichen rechten Winkel in y-Richtung verläuft und in einen Freiraum zwischen den Drucklagerabschnitten 1 15 mündet.

In den Körper, welcher aus den Drucklagerabschnitten 1 15 gebildet ist, ist an der Unterseite, die mit der Längsversteifung 1 16 verbunden ist, eine Lageraufnahme 1 17 eingeformt, die sich in x-Richtung erstreckt und im Querschnitt im Wesentlichen halbkreisförmig ist. Die Lageraufnahme 1 17 liegt auf der Seite des Kraftübertragungsabschnitts 1 10b, welcher zu dem Antriebsende 1 1 1 des Hebelkörpers 1 10 weist, und nimmt die Lagerschale 27 auf, in welcher der Zylinderstift 26 gelagert ist (siehe Fig. 4, 5). Die Lageraufnahme 1 17 weist eine Mittellinie auf, welche identisch mit der Bremsdrehhebelachse 26a ist. Die Bremsdrehhebelachse 26a ist jedoch nicht der Mittelpunkt der Radien der halbkreisförmigen Drucklagerabschnitte 1 15, sondern liegt exzentrisch dazu. Außerdem ist der Radius der Lageraufnahme 1 17 wesentlich kleiner als der Durchmesser der Drucklagerflächen 1 15a.

Die Seitenabschnitte 1 13 gehen nach dem Übergang 1 14 jeweils über einen Werkzeugauslauf 1 15b in die jeweilige Drucklagerfläche 1 15a über. Der Werkzeugauslauf 1 15b ist dabei so gerundet, dass ein Mittelpunkt seiner Rundung oberhalb des Kraftübertragungsabschnitts 1 10b liegt.

Die Drucklagerflächen 1 15a sind für eine Zusammenwirkung mit jeweils einem Lagersegment 28 (Fig. 4, 5) vorgesehen, wie oben schon beschrieben ist.

Der Bremsdrehhebel 1 1 ist einstückig hergestellt. Die Drucklagerflächen 1 15a, der Mittelsteg 1 12 und die Lageraufnahme 1 17 werden durch entsprechende Bearbeitungsverfahren erzeugt, z. B. Fräsen, Schleifen. Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele schränken die Erfindung nicht ein. Sie ist im Rahmen der beigefügten Ansprüche modifizierbar.

Es ist z. B. denkbar, dass der Bremsdrehhebel 1 1 mehrstückig, z. B. aus mindestens zwei Abschnitten hergestellt ist, wobei bei einer Mehrstückigkeit die mindestens zwei Abschnitte miteinander untrennbar verbunden sind, z. B. durch Schweißen

Weiterhin kann es möglich sein, dass die Scheibenbremse 1 nur eine Spindeleinheit 7, 7a oder mehr als zwei Spindeleinheiten 7, 7a aufweist.

Die Scheibenbremse 1 kann anstelle einer Druckluftbetätigung z. B. eine elektrische Krafterzeugung zur Betätigung aufweisen.

Bezugszeichenliste

1 Scheibenbremse

2 Bremsscheibe

2a Bremscheibenachse

3, 4 Reibbelag

3a, 4a Bremsbelagträger

5 Bremsträger

5a, 5b; 5c, 5d Bremsträgerhorn

6 Bremssattel

6a Zuspannabschnitt

6b Sattelrücken

6c Zugstrebe

6d Montageöffnung

6e Hebelgehäuse

6f Flansch

6g Öffnung

6h, 6i Bügellager

7, 7a Spindeleinheit

8, 8a Spindelachsen

9, 9a Druckstück

10 Belaghaltebügel

10a, 10b Endabschnitt

1 1 Bremsdrehhebel

12 Sensor

13, 13a Gewindestange

14 Brücke

15 Nachstelleinrichtung

16 Synchronisationseinheit

17 Rückstellfeder

18 Druckabschnitt

19, 19a Freigang

20 Bodenplatte

21 Hüllkurve

22, 22a Axiallager

22', 22'a Axiallageraufnahme

23, 23a Spindeleinheitaufnahme

24, 24a Deckabschnitt 25 Anschlagabschnitt

25a Anschlagfläche

26 Zylinderstift

26a Bremsdrehhebelachse

27 Lagerschale

28 Lagersegment

60 Deckwand

61, 61a, 65 Bodenwand

62, 64 Stützwand

63 Lagerabschnitt

63a Lageraufnahme

66 Stützseitenwand

67, 67a Seitenwand

68 Rückwand

69 Durchgang

110 Hebelkörper

110a Hebelabschnitt

110b Kraftübertragungsabschnitt

111 Antriebsende

111a Antriebsabschnitt

111b Anschlagfläche

112 Mittelsteg

113 Seitenabschnitt

114 Übergang

115 Drucklagerabschnitt

115a Drucklagerfläche

115b Werkzeugauslauf

116 Längsversteifung

117 Lageraufnahme

α Winkel

H Hub

RS Rückenseite

x, y, z Koordinaten

zs Zuspannseite