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Patent Searching and Data


Title:
DISC BRAKE FOR A UTILITY VEHICLE, AND BRAKE PAD SET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/038911
Kind Code:
A1
Abstract:
A disc brake (10) for a utility vehicle, having a brake caliper (1) which engages over a brake disc (2), is in the form of a sliding caliper, is fastened to a stationary brake carrier (6) and has a central opening (9) over the brake disc (2). The disc brake comprises two brake pads (3, 3'), which are arranged in the brake caliper (1), can be moved in opposite directions, and each have a lining carrier plate (4, 4') and a friction lining (5, 5') fastened thereto, and of which an action-side or application-side brake pad (3) can be pressed against the brake disc (2) by means of an application device via at least one brake piston. The disc brake also comprises at least one spreading and centring device (8, 8a) by means of which the brake caliper (1) can be returned after a displacement caused by braking and after a release of the brake, the spreading and centring device (8, 8a) having resilient spring arm units (19) which act on the mutually opposing brake pads (3, 3'), the spring arm units (19) acting directly or indirectly outside the friction linings (5, 5') in at least two attachment interfaces (A1, Α'1; A2, A'2), spaced from each other and from the centre, of the brake pads (3, 3'), and the spring arm units (19, 190) being connected to a stationary connection element (18, 180), the connection element (18) being fastened to the stationary brake carrier (6) on a holding device (30).

Inventors:
FARKAS JOHANNES (DE)
ATZINGER JOSEF (DE)
HABERL-GÜNTHNER PAUL (DE)
MÜNSTERER MAXIMILIAN (DE)
PETSCHKE ANDREAS (DE)
PLEINTINGER MARTIN (DE)
SCHROPP JOSEF (DE)
STÖGER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/072206
Publication Date:
February 27, 2020
Filing Date:
August 20, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D65/097; F16D55/226; F16D65/092
Foreign References:
DE102016124310A12018-06-14
DE202016102686U12016-06-23
DE102016117777A12018-03-22
DE102017107146A12017-11-23
DE102017222639A12018-08-02
DE102016124310A12018-06-14
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Claims:
Ansprüche

1. Scheibenbremse (10) für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe (2) übergreifenden, als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel (1 ), der an ei nem ortsfesten Bremsträger (6) befestigt ist und eine zentrale Öffnung (9) über der Bremsscheibe (2) aufweist, zwei im Bremssattel (1 ) angeordneten, gegen sinnig bewegbaren, jeweils eine Belagträgerplatte (4, 4’) und einen darauf be festigten Reibbelag (5, 5’) aufweisenden Bremsbelägen (3, 3’), von denen ein aktionsseitiger bzw. zuspannseitiger Bremsbelag (3), mittels einer Zuspannein richtung über mindestens einen Bremsstempel gegen die Bremsscheibe (2) pressbar ist, sowie mindestens einer Spreiz- und Zentriereinrichtung (8, 8a), mit welcher der Bremssattel (1 ) nach einem bremsbedingten Verschieben und Lö sen der Bremse rückführbar ist, wobei die Spreiz- und Zentriereinrichtung (8, 8a) an den sich gegenüberliegenden Bremsbelägen (3, 3’) angreifende federn den Federarmeinheiten (19, 190) aufweist, wobei die Federarmeinheiten (19, 190) direkt oder indirekt außerhalb der Reibbeläge (5, 5’) in mindestens zwei zur Mitte abständig zueinander angeordneten Anbindungsschnittstellen (A1 ,

AΊ ; A2, A’2; D1 , D’1 ; D2, D’2) der Bremsbeläge (3, 3’) angreifen, wobei die Federarmeinheiten (19, 190) mit einem ortsfesten Anbindungselement (18,

180) verbunden sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Anbindungselement (18, 180) an einer Flalteeinrichtung (30) an dem orts festen Bremsträger (6) befestigt ist.

2. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Spreiz- und Zentriereinrichtung (8) in der zentralen Öffnung (9) angeordnet ist, wobei die Flalteeinrichtung (30) zwei Aufnahmen (23, 24; 29, 29a) umfasst, mit welchen Befestigungsabschnitte (18e) des Anbindungselementes (18) formschlüssig oder/und kraftschlüssig in Eingriff stehen.

3. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

das die Aufnahmen (23, 24; 29, 29a) der Flalteeinrichtung als Zylinderrohre mit zylindrischem Profil aus einem metallischen Werkstoff mit einem Querschnitt ausgebildet, welcher mit dem Querschnitt des jeweiligen Befestigungsab schnitts (18e) des Anbindungselementes (18) korrespondiert.

4. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass

die Aufnahmen (23, 24) an ihren unteren Enden jeweils mit einem Befesti- gungsabschnitt (23a, 24a) fest verbunden sind, wobei der jeweilige Befesti- gungsabschnitt (23a, 24a) mit einem jeweiligen Halteabschnitt (6d) des Brems- trägers (6) fest verbunden ist.

5. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Halteabschnitte (6d) des Bremsträgers (6) von einer Befestigungsseite (6b) des Bremsträgers (6) hervorstehen.

6. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Halteeinrichtung (30) eine Befestigungseinrichtung (25) aufweist, welche an einer Befestigungsseite (6b) an einem Brückenabschnitt (6a) des Bremsträgers (6) angebracht ist und einen Grundkörper (26) mit zwei Tragarmen (27, 28) mit jeweils einer Aufnahme (29, 29a) umfasst.

7. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Grundkörper (25) an dem Brückenabschnitt (6a) des Bremsträgers (6) fest angebracht ist.

8. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Aufnahmen (23, 24; 29, 29a) zwischen dem Bremsträger (6) und einem Zu- spannabschnitt (11 ) des Bremssattels (1 ) angeordnet sind.

9. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Halteeinrichtung (30) mindestens zwei Klammerelemente (31 ) aufweist, welche mit dem Anbindungselement (18) fest verbunden sind.

10. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Klammerelemente (31 ) jeweils einen Querträger (32), zwei Beine (33, 33’), zwei Seitenteile (34, 34’) und zwei Füße (35, 35’) aufweisen und in dem Brems- träger (6) auslaufseitig und einlaufseitig zwischen gegenüberliegenden Innen- wänden (6e, 6’e) des Bremsträgers (6) und gegenüberliegenden Innenseiten (17d, 17’d) von Bremsträgerhörnern (17, 17’) des Bremsträgers (6) angeordnet sind.

11. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Klammerelemente (31 ) in dem Bremsträger (6) durch Klemmwirkung fixiert sind.

12. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Anbindungsschnittstellen (A1 , AΊ ; A2, A’2) an den Belagträgerplatten (4, 4’) der Bremsbeläge (3, 3’) angeordnet sind und Aufnahmeöffnungen (4c, 4’c) aufweisen, welche als Durchgangslöcher oder/und Sacklöcher ausgebildet sind.

13. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Spreiz- und Zentriereinrichtung (8a) eine Halteeinrichtung (30) mit zwei Klammerelementen (31 ), die jeweils ein Anbindungselement (180) bilden, und Federarmeinheiten (190) umfasst.

14. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Klammerelemente (31 ) jeweils einen Querträger (32), zwei Beine (33, 33’), zwei Seitenteile (34, 34’), zwei Füße (35, 35’) und zwei Federarmeinheiten (190), welche jeweils an einem Seitenteil (34, 34’) angebracht sind, aufweisen und in dem Bremsträger (6) auslaufseitig und einlaufseitig zwischen gegen überliegenden Innenwänden (6e, 6’e) des Bremsträgers (6) und gegenüberlie genden Innenseiten (17d, 17’d) von Bremsträgerhörnern (17, 17’) des Brems trägers (6) angeordnet sind.

15. Scheibenbremse (10) nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Federarmeinheiten (190) an ihren freien Enden Befestigungslaschen (38, 38’) aufweisen, welche in einem seitlichen Bereich an einer jeweiligen Belag trägerplatte (4, 4’) eines jeden Bremsbelags (3, 3’) in den Anbindungsschnitt stellen (D1 , D’1 ; D2, D’2) fest angebracht sind.

16. Scheibenbremse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Bremsträger (6) in jedem Fußbereich eines zuspannseitigen Bremsträger horns (17) jeweils einen eingeformt Führungsabschnitt (6c) aufweist, wobei die Führungsabschnitte (6c) jeweils mit einem Führungsvorsprung (4h) der Belag trägerplatte (4) des zuspannseitigen Bremsbelags (3) in Eingriff stehen und in ihrer Form mit den Führungsvorsprüngen (4h) der Bremsträgerplatte (4) kor respondieren, wobei der zuspannseitige Bremsbelag (3) mit den Führungsvor sprüngen (4h) in den Führungsabschnitten (6c) der zuspannseitigen Bremsträ gerhörner (17) in Richtung der Bremsscheibendrehachse (2a) verschiebbar ge führt und in Bezug auf die Bremsscheibendrehachse (2a) radial festgelegt ist.

17. Bremsbelagsatz einer Scheibenbremse (10) nach einem der vorherge henden Ansprüche, aufweisend einen zuspannseitigen Bremsbelag (3) mit ei ner Belaghaltefeder (7), einen rückenseitigen Bremsbelag (3’) mit einer Belag- haltefeder (7’),

dadurch gekennzeichnet, dass

der zuspannseitige Bremsbelag (3) mindestens zwei Führungsvorsprünge (4h) aufweist, welche jeweils an einer Seite einer Belagträgerplatte (4) des zu spannseitigen Bremsbelags (3) angeformt sind und von der jeweiligen Seite hervorstehen.

18. Bremsbelagsatz nach Anspruch 17,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Belaghaltefeder (7) des zuspannseitigen Bremsbelags (3) in einem mittle ren Abschnitt zwischen einem Flalteabschnitt (4f) und einer Ausnehmung (4g) unter dem Flalteabschnitt (4f) angeordnet ist und sich ein jedes Federende (7b) der Belaghaltefeder (7) über einen jeweiligen Endbereich der Belagträgerplatte (4) hinaus erstreckt, wobei die Ausnehmung (4g) in einem mittleren Bereich der Belagträgerplatte (4) in deren Oberseite dergestalt in Längsrichtung der Belag trägerplatte (4) eingeformt ist, dass sich die Ausnehmung (4g) unterhalb des Halteabschnitts (4f) erstreckt und eine Längsöffnung bildet, in welcher ein mitt lerer Bereich der Belaghaltefeder (7) angeordnet ist.

19. Kombination eines Bremsbelagsatzes nach Anspruch 17 oder 18 einer Scheibenbremse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, mit einem zuspann seitigen Bremsbelag (3) mit einer Belaghaltefeder (7), mit einem rückenseitigen Bremsbelag (3’) mit einer Belaghaltefeder (7’), mit einem Belaghaltebügel (16’) und mit einer Spreiz- und Zentriereinrichtung (8, 8a).

Description:
BESCHREIBUNG

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

und Bremsbelagsatz

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Bremsbelagsatz.

Bei einer gattungsgemäßen, auch als Schiebesattel-Bremse bekannten Schei- benbremse wird im Fall einer Bremsung mittels einer Zuspanneinrichtung, die pneumatisch oder elektromotorisch betätigbar ist, ein aktionsseitiger Bremsbe- lag gegen eine fahrzeugseitige Bremsscheibe gepresst. Im weiteren Verlauf des Bremsvorgangs wird der Bremssattel, bezogen auf die Bremsscheibe, ent- gegen der Zuspannrichtung des aktionsseitigen Bremsbelages verschoben un- ter Mitnahme und Anpressen des gegenüberliegenden, reaktionsseitigen Bremsbelages an die andere Seite der Bremsscheibe.

Nach einem Lösen der Bremse verbleibt bei der bekannten Scheibenbremse der Bremssattel in dieser Position, in der die Bremsbeläge, zumindest aber der reaktionsseitige Bremsbelag zwar drucklos, jedoch schleifend an der Brems- scheibe anliegt. Die dadurch im Fährbetrieb auftretenden Restschleifmomente der Bremsbeläge wirken sich insofern nachteilig aus als sie zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen ebenso wie zu einer Verringerung der Standzeit der beteiligten Bauteile, nämlich der Bremsscheibe und der Bremsbeläge.

Zwar erfolgt ein geringes Lösen der Bremsbeläge im Fährbetrieb beispielswei- se durch einen Taumelschlag der Bremsscheibe sowie durch Erschütterungen und Querbeschleunigungen bei Kurvenfahrten. Diese Effekte sind jedoch nicht ausreichend, um die genannten Restschleifmomente wirksam zu verhindern.

Die gattungsgemäße DE 10 2016 124 310 A1 beschreibt eine Scheibenbrem- se mit einer Spreizeinrichtung. Mittels der Spreizeinrichtung ist der Bremssattel nach einem bremsbedingten Verschieben und Lösen der Bremse rückführbar, wobei die Spreizeinrichtung an den sich gegenüberliegenden Bremsbelägen angreifende federnden Federarmeinheiten aufweist, wobei die Spreizeinrich- tung in einer zentralen Öffnung angeordnet ist und die Federarmeinheiten di- rekt oder indirekt außerhalb der Reibbeläge in mindestens zwei zur Mitte ab- ständig zueinander angeordneten Anbindungsschnittstellen der Bremsbeläge angreifen. Die Federarmeinheiten sind mit einem ortsfesten Anbindungsele- ment in mindestens einer Verbindungsschnittstelle mit mindestens einem Ver- bindungselement verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungs- gemäßen Art zu verbessern, um die Standzeit der Bremsbeläge und der Bremsscheibe zu erhöhen und die Betriebskosten insgesamt zu senken.

Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen entsprechenden Bremsbelagsatz zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des An- spruchs 1 gelöst.

Die weitere Aufgabe wird durch einen Bremsbelagsatz mit den Merkmalen des Anspruchs 17 und durch eine Kombination mit den Merkmalen des Anspruchs 19 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Scheibenbremse kann ein Restschleifmoment nach einer Bremsbetätigung wirksam verhindert bzw. wesentlich minimiert wer- den. Sowohl der Bremssattel als auch die Bremsbeläge werden von einer Spreiz- und Zentriereinrichtung aktiv zurückgestellt.

Die Funktion des Systems der Spreiz- und Zentriereinrichtung ist auf zwei Flauptfunktionen, die Zentrierung des Bremssattels und die Rückstellung der Bremsbeläge, aufgeteilt.

Eine erfindungsgemäße Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe übergreifenden, als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel, der an einem ortsfesten Bremsträger befestigt ist und eine zentrale Öffnung über der Bremsscheibe aufweist, zwei im Bremssattel angeordneten, gegen- sinnig bewegbaren, jeweils eine Belagträgerplatte und einen darauf befestigten Reibbelag aufweisenden Bremsbelägen, von denen ein aktionsseitiger bzw. zuspannseitiger Bremsbelag, mittels einer Zuspanneinrichtung über mindes- tens einen Bremsstempel gegen die Bremsscheibe pressbar ist, sowie mindes- tens einer Spreiz- und Zentriereinrichtung (8, 8a), mit welcher der Bremssattel (1 ) nach einem bremsbedingten Verschieben und Lösen der Bremse rückführ- bar ist, wobei die Spreiz- und Zentriereinrichtung an den sich gegenüberliegen- den Bremsbelägen angreifende federnden Federarmeinheiten aufweist, wobei die Federarmeinheiten direkt oder indirekt außerhalb der Reibbeläge in mindes- tens zwei zur Mitte abständig zueinander angeordneten Anbindungsschnittstel- len der Bremsbeläge angreifen, wobei die Federarmeinheiten mit einem orts- festen Anbindungselement verbunden sind, weist das Anbindungselement auf, welches an einer Flalteeinrichtung an dem ortsfesten Bremsträger befestigt ist.

Ein besonderer Vorteil hierbei besteht darin, dass die Flalteeinrichtung in einfa- cher Weise sowohl mit der Spreiz- und Zentriereinrichtung als auch mit dem ortsfesten Bremsträger verbindbar ist. So sind nur geringe Änderungen an dem Bremsträger erforderlich. Mit anderen Worten bildet die Flalteeinrichtung einen Rahmen, an welchem die Spreiz- und Zentriereinrichtung ortsfest angebracht wird, die mittels Federelementen die Bremsbeläge von der Bremsscheibe weg- drückt und den Bremssattel zentriert.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

In einer Ausführung ist die Spreiz- und Zentriereinrichtung in der zentralen Öff- nung angeordnet, wobei die Flalteeinrichtung zwei Aufnahmen umfasst, mit welchen Befestigungsabschnitte des Anbindungselementes formschlüssig o- der/und kraftschlüssig in Eingriff stehen. Damit ergibt sich eine einfache Mon- tage der Spreiz- und Zentriereinrichtung.

Flierzu ist es vorteilhaft, dass das die Aufnahmen der Flalteeinrichtung als Zy- linderrohre mit zylindrischem Profil aus einem metallischen Werkstoff mit einem Querschnitt ausgebildet ist, welcher mit dem Querschnitt des jeweiligen Befes- tigungsabschnitts des Anbindungselementes korrespondiert.

Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn die Aufnahmen an ihren unteren En- den jeweils mit einem Befestigungsabschnitt fest verbunden sind, wobei der jeweilige Befestigungsabschnitt mit einem jeweiligen Flalteabschnitt des Brems- trägers fest verbunden ist. Eine Montage ist vorteilhaft einfach. In einer weiteren Ausführung stehen die Halteabschnitte des Bremsträgers von einer Befestigungsseite des Bremsträgers hervor. So kann eine platzsparende Anordnung ermöglicht werden.

Für eine einfache Befestigung ist es vorteilhaft, dass die Halteeinrichtung eine Befestigungseinrichtung aufweist, welche an einer Befestigungsseite an einem Brückenabschnitt des Bremsträgers angebracht ist und einen Grundkörper mit zwei Tragarmen mit jeweils einer Aufnahme umfasst.

Hierzu kann der Grundkörper an dem Brückenabschnitt des Bremsträgers fest angebracht sein. Es ist vorteilhaft für eine Montage, wenn der Grundkörper mit- tels Klemmwirkung an dem Bremsträger angebracht wird. Zudem sind keine oder nur geringe Bearbeitungsschritte für den Bremsträger erforderlich.

Eine besonders platzsparende Ausführung wird erreicht, wenn die Aufnahmen zwischen dem Bremsträger und einem Zuspannabschnitt des Bremssattels an- geordnet sind.

In einer alternativen Ausführung kann die Halteeinrichtung mindestens zwei Klammerelemente aufweisen, welche mit dem Anbindungselement fest ver- bunden sind. Zusätzliche Bearbeitungen des Bremsträgers können sich auf ein Minimum beschränken.

In einer weiteren Ausführung weisen die Klammerelemente jeweils einen Quer- träger, zwei Beine, zwei Seitenteile und zwei Füße auf und sind in dem Brems- träger auslaufseitig und einlaufseitig zwischen gegenüberliegenden Innenwän- den des Bremsträgers und gegenüberliegenden Innenseiten von Bremsträger- hörnern des Bremsträgers angeordnet. Damit wird eine Platzersparnis vorteil- haft einfach ermöglicht.

Weiterhin ist vorgesehen, dass die Klammerelemente in dem Bremsträger durch Klemmwirkung fixiert sind, wodurch sich eine vorteilhafte Montage ergibt.

Für eine vorteilhaft einfache Montage sind die Anbindungsschnittstellen an den Belagträgerplatten der Bremsbeläge angeordnet und weisen Aufnahmeöffn un- gen auf, welche als Durchgangslöcher oder/und Sacklöcher ausgebildet sind.

In einer anderen Alternative umfasst die Spreiz- und Zentriereinrichtung eine Halteeinrichtung mit zwei Klammerelementen, die jeweils ein Anbindungsele- ment bilden, und Federarmeinheiten. Ein Vorteil dieser Lösung besteht in einer einfachen Montage und Platzersparnis.

Eine weitere Ausführung sieht vor, dass die Klammerelemente jeweils einen Querträger, zwei Beine, zwei Seitenteile, zwei Füße und zwei Federarmeinhei- ten, welche jeweils an einem Seitenteil angebracht sind, aufweisen und in dem Bremsträger auslaufseitig und einlaufseitig zwischen gegenüberliegenden In- nenwänden des Bremsträgers und gegenüberliegenden Innenseiten von Bremsträgerhörnern des Bremsträgers angeordnet sind. Auf diese Weise wird erreicht, dass eine vorteilhaft platzsparende Ausführung ermöglicht ist.

In weiterer Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Federarmeinheiten an ih- ren freien Enden Befestigungslaschen aufweisen, welche in einem seitlichen Bereich an einer jeweiligen Belagträgerplatte eines jeden Bremsbelags in den Anbindungsschnittstellen fest angebracht sind. Diese Ausführung mit der alter- nativen Spreiz- und Zentriereinrichtung kann einerseits ohne die Spreiz- und Zentriereinrichtung, welche in der Öffnung angeordnet ist, eingesetzt werden. Andererseits können beide Spreiz- und Zentriereinrichtungen zur Anwendung kommen und sich gegenseitig unterstützen, wobei eine Effekt der Rückstellung der Bremsbeläge beim Lösen der Bremse vorteilhaft erhöht werden kann.

In einer noch weiteren Ausführung weist der Bremsträger in jedem Fußbereich eines zuspannseitigen Bremsträgerhorns jeweils einen eingeformt Führungs- abschnitt auf, wobei die Führungsabschnitte jeweils mit einem Führungsvor- sprung der Belagträgerplatte des zuspannseitigen Bremsbelags in Eingriff ste- hen und in ihrer Form mit den Führungsvorsprüngen der Bremsträgerplatte kor- respondieren, wobei der zuspannseitige Bremsbelag mit den Führungsvor- sprüngen in den Führungsabschnitten der zuspannseitigen Bremsträgerhörner in Richtung der Bremsscheibendrehachse verschiebbar geführt und in Bezug auf die Bremsscheibendrehachse radial festgelegt ist. Auf diese Weise ist es vorteilhaft möglich, einen verkürzten Belaghaltebügel einzusetzen, wobei sich ein Wechsel und eine Wartung der Bremsbeläge durch die zentrale Öffnung vereinfacht.

Ein erfindungsgemäßer Bremsbelagsatz einer oben beschriebenen Scheiben- bremse umfasst einen zuspannseitigen Bremsbelag mit einer Belaghaltefeder und einen rückenseitigen Bremsbelag mit einer Belaghaltefeder. Der zuspann- seitige Bremsbelag weist mindestens zwei Führungsvorsprünge auf, welche jeweils an einer Seite einer Belagträgerplatte des zuspannseitigen Bremsbe- lags angeformt sind und von der jeweiligen Seite hervorstehen. Ein besonderer Vorteil besteht hierbei darin, dass eine Verwechslung der Bremsbeläge nicht möglich ist.

In weiterer Ausgestaltung ist die Belaghaltefeder des zuspannseitigen Brems- belags in einem mittleren Abschnitt zwischen einem Halteabschnitt und einer Ausnehmung unter dem Halteabschnitt angeordnet und ein jedes Federende der Belaghaltefeder erstreckt sich über einen jeweiligen Endbereich der Belag- trägerplatte hinaus, wobei die Ausnehmung in einem mittleren Bereich der Be- lagträgerplatte in deren Oberseite dergestalt in Längsrichtung der Belagträger- platte eingeformt ist, dass sich die Ausnehmung unterhalb des Halteabschnitts erstreckt und eine Längsöffnung bildet, in welcher ein mittlerer Bereich der Be- laghaltefeder angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Belaghaltefeder den zuspannseitigen Bremsbelag ohne Belaghaltebügel in den Führungsabschnit- ten halten, wobei sich die über die seitlichen Endbereiche erstreckenden Fe- derenden auf den zugehörigen Bremsträgerhörner abstützen und diese als Wi- derlager benutzen.

Eine erfindungsgemäße Kombination eines oben beschriebenen Bremsbelag- satzes einer oben angegebenen Scheibenbremse umfasst einen zuspannseiti- gen Bremsbelag mit einer Belaghaltefeder, einen rückenseitigen Bremsbelag mit einer Belaghaltefeder, einen verkürzten Belaghaltebügel und eine Spreiz- und Zentriereinrichtung. Dies ergibt einen vorteilhaften Satz von Bremsbelägen mit zugehörigen Bauteilen für Wartung oder Belagwechsel.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefüg- ten Zeichnungen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Teilausschnitt einer Scheibenbremse mit einer Spreiz- und Zentriereinrichtung nach dem Stand der Technik in einer schematischen perspektivischen Draufsicht;

Fig. 2 einen Teilausschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfin- dungsgemäßen Scheibenbremse mit einem ersten Ausfüh- rungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentrier- einrichtung in einer schematischen perspektivischen Drauf- sicht; Fig. 3 eine schematische Perspektivdarstellung eines Bremsträgers mit Bremsbelägen und dem ersten Ausführungsbeispiel der er- findungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung nach Figur 2;

Fig. 4 eine vergrößerte schematische Teilperspektivdarstellung einer

Variante einer Flalteeinrichtung eines Anbindungselementes der Spreiz- und Zentriereinrichtung nach Figur 3 an dem Bremsträger;

Fig. 5 eine schematische Perspektivansicht einer Flalteeinrichtung eines Anbindungselementes der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung nach Fig. 2;

Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Spreiz- und Zentriereinrichtung; und

Fig. 7 ein Klammerelement als Anbindungselement des zweiten Aus- führungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentrie- reinrichtung nach Fig. 6 in einer Perspektivansicht.

Die Begriffe„oben“,„unten“,„links“,„rechts“ beziehen sich auf die jeweilige An- ordnungen in den Figuren.

Zur Unterscheidung von Bauteilen, -abschnitten und Funktionsgruppen beider- seits einer Bremsscheibe 2 einer Scheibenbremse 10 sind die Bezugszeichen der Bauteile und Funktionsgruppen auf der Seite der Bremsscheibe 2, welche einem Sattelrücken 12 eines Bremssattels 1 der Scheibenbremse 10 zuge- wandt ist, jeweils mit einem Apostroph ( ' ) versehen.

Fig. 1 zeigt einen Teilausschnitt einer Scheibenbremse 10 mit einer Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 nach dem Stand der Technik in einer schematischen perspektivischen Draufsicht.

Eine solche Scheibenbremse 10 nach dem Stand der Technik ist in dem Do- kument DE 10 2016 124 310 A1 beschrieben. Für Aufbau und Funktion wird auf dieses Dokument verwiesen, im Folgenden wird nur eine kurze Beschrei- bung gegeben. Ein Bremssattel 1 , an einem Bremsträger 6 als Schiebesattel angebracht, übergreift eine Bremsscheibe 2 mit einer Bremsscheibendrehachse 2a.

Der Bremssattel 1 umfasst einen Zuspannabschnitt 11 , einen Sattelrücken 12 und zwei Zugstreben 13. Der Zuspannabschnitt 11 weist einen Innenraum auf, in welchem eine nicht gezeigte Zuspanneinrichtung der Scheibenbremse 10 angeordnet ist. Der Zuspannabschnitt 11 , der Sattelrücken 12 und die Zugstre- ben 13 legen in dieser Anordnung eine zentrale Öffnung 9 zwischen sich fest, welche die Bremsscheibe 2 überspannt.

In dem Bremsträger 6 sind Bremsbeläge 3, 3’ in Belagschächten zwischen je- weils zwei Bremsträgerhörnern 17, 17’ angeordnet und in Richtung der Brems- scheibendrehachse 2a verschiebbar. Dabei weist jeder Bremsbelag 3, 3’ eine Belagträgerplatte 4, 4’ und einen auf der der Bremsscheibe 2 zugewandten Seite daran befestigten Reibbelag 5, 5’ auf einer Belagseite 4a auf. Die andere Seite der Belagträgerplatte 4, 4’ wird als Druckseite 4b bezeichnet.

In Bezug auf eine Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe 2 sind an der Schei- benbremse 10 eine Einlaufseite ES und gegenüberliegend eine Auslaufseite AS festgelegt.

Ein Belaghaltebügel 16 ist über den Bremsbelägen 3, 3’ in Querrichtung der Öffnung 9 bzw. in Richtung der Bremsscheibendrehachse 2a zwischen dem Zuspannabschnitt 11 und dem Sattelrücken 12 angeordnet. Der Belaghaltebü- gel 16 ist dabei in einem Halteabschnitt 14 am Zuspannabschnitt 11 und in ei- nem Halteabschnitt 15 am Sattelrücken 12 gehalten und drückt hier mit Ab- schnitten seiner Unterseite auf Belaghaltefedern 7, T der Bremsbeläge 3, 3’, wodurch diese in ihren Belagschächten gehalten werden.

Eine Bremsung erfolgt mittels der im Zuspannabschnitt 11 des Bremssattels 1 angeordneten Zuspanneinrichtung. Der zugeordnete Bremsbelag 3, als akti onsseitiger oder auch zuspannseitiger Bremsbelag bezeichnet, kontaktiert zu- nächst bei einer Bremsung die Bremsscheibe 2. Im weiteren Verlauf wird mit- tels auftretender Reaktionskräfte der Bremssattel 1 entgegengesetzt verscho- ben, unter Mitnahme des reaktionsseitigen Bremsbelags 3’, bis dieser gleich- falls an der Bremsscheibe 2 reibend zur Anlage kommt. Der reaktionsseitige Bremsbelag 3’ wird auch rückenseitiger Bremsbelag genannt und im weiteren durch das Bezugszeichen 3’ von dem zuspannseitigen Bremsbelag 3 unter- schieden.

Um ein Restschleifmoment zu verhindern, wird ein Federpaket eingesetzt, das zum Einen eine Anbindung an ein ortsfestes Bauteil (z.B. Bremsträger 6) be- sitzt und zum Anderen über Federwirkung die Bremsbeläge 3, 3’ von der Bremsscheibe 2 in Richtung der Bremsscheibendrehachse 2a wegdrückt.

Ein solches Federpaket ist als eine so genannte Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 vorgesehen.

Nach einem Lösen der Bremse werden die beiden sich gegenüberliegenden Bremsbeläge 3, 3’ mittels der Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 so weit von der Bremsscheibe 2 gelöst und so von der Bremsscheibe 2 in Richtung der Brems- scheibendrehachse 2a wegbewegt, dass diese gegenüber den Bremsbelägen 3, 3’ frei läuft. Dabei findet eine gegenläufige Bewegung der Bremsbeläge 3, 3’ von einander weg statt.

Die Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 greift hier im oberen Bereich der Belag- trägerplatten 4, 4’ der sich gegenüberliegenden Bremsbeläge 3, 3’ gleich wir- kend entgegen der Zuspannrichtung in Anbindungsschnittstellen A1 , A2; AΊ , A’2 an. Auf diese Weise werden die Bremsbeläge 3, 3’ in ihren oberen Berei- chen mit Rückstellkräften von der Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 beauf- schlagt.

Die Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 umfasst ein Anbindungselement 18, zwei Federarmeinheiten 19 mit jeweils zwei Federarmen 19a, 19’a, die paarweise über jeweils eine Verbindungsschnittstelle 20 verschiebbar an dem Anbin- dungselement 18 angebracht sind.

Das Anbindungselement 18 ist C-förmig ausgebildet, ortsfest am Bremsträger 6, und zwar mit Befestigungsabschnitten 18e in Aufnahmeöffnungen 17a an Bremsträgerhörnern 17, in Befestigungsschnittstellen B1 , B2 befestigt und bil det eine Flalterung für die Federarmeinheiten 19.

Die beiden Federarme 19a, 19’a eines jeden Paars der Federarmeinheiten 19 sind spiegelbildlich zu dem Zentralabschnitt 18a des Anbindungselementes 18 ausgebildet. Die Paare der Federarme 19a, 19’a sind sich gegenüberliegend in Querrich- tung der Öffnung 9 so angeordnet, dass sie mit inneren Enden, die zur Mitte der Öffnung 9 weisen, an dem Anbindungselement 18 jeweils über eine Ver- bindungsschnittstelle 20 mittels jeweils eines Verbindungselementes 21 (siehe Fig. 2) befestigt sind, wobei ihre äußeren freien Enden mit den Belagträgerplat- ten 4, 4’ der Bremsbeläge 3, 3’ derart Zusammenwirken, dass diese freien En- den als Anbindungsabschnitte 19b, 19’b in den Anbindungsschnittstellen A1 ,

AΊ , A2, A’2 in Eingriff mit Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c der Belagträgerplatten 4, 4’ der Bremsbeläge 3, 3’ stehen. Das eine Paar von Federarmen 19a, 19’a ist rechts von dem Mittelpunkt der Öffnung 9 angeordnet, wobei das andere Paar von Federarmen 19a, 19’a links von dem Mittelpunkt der Öffnung 9 angeordnet ist.

Das Anbindungselement 18 bildet eine ortsfeste Flalterung für die Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 an dem Bremsträger 6 und umfasst einen hier gerade ver- laufenden Zentralabschnitt 18a, auf dem die Verbindungsschnittstellen 20 ver- schiebbar angeordnet sind. Der Zentralabschnitt 18a ist in einer Mittelebene der Bremsscheibe 2 über dieser tangential zur Bremsscheibe 2 verlaufend an- geordnet. An den Zentralabschnitt 18a schließen sich auf jeder Seite Verbin- dungsabschnitte 18b, 18c, 18d und an den freien Enden jeweils ein Befesti- gungsabschnitt 18e an. So erstreckt sich das Anbindungselement 18 von der Mitte der Öffnung 9 her beidseitig jeweils bis zu einem Bremsträgerhorn 17 des Belagschachtes des zuspannseitigen Bremsbelags 3.

Zudem bildet dabei das Anbindungselement 18 insofern eine Zentriereinrich- tung für den Bremssattel 1 , als der Bremsträger 6, an dem das Anbindungs- element 18 befestigt ist, ein ortsfestes Teil bildet, dem gegenüber der Brems- sattel 1 verschieblich gelagert ist, so dass nach einem Lösen der Bremse und einem Spreizen der Spreiz- und Zentriereinrichtung 8, d.h. einem Auseinander- drücken der Bremsbeläge 3 der Bremssattel 1 in eine zentrierte Stellung ge- führt wird.

Die Verbindungselemente 21 , und somit die Verbindungsschnittstellen 20, sind um eine Längsachse des Zentralabschnitts 18a des Anbindungselementes 18 verdrehbar und in Richtung dieser Längsachse verschiebbar angeordnet.

In Fig. 2 ist ein Teilausschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsge- mäßen Scheibenbremse 10 mit einer erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentrier- einrichtung 8 in einer schematischen perspektivischen Draufsicht dargestellt. Fig. 3 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung eines Bremsträgers 6 mit Bremsbelägen 3, 3’ und der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrich- tung 8 des Ausführungsbeispiels nach Figur 2, wobei der Bremsträger 6 von seiner Befestigungsseite 6b her gezeigt ist. Der Bremsträger 6 ist mit der Be- festigungsseite 6b im eingebauten Zustand an einem ortsfesten Teil eines Fahrzeugs angebracht, dem die Scheibenbremse 10 zugeordnet ist.

Dieses Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 10 mit der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 unterscheidet sich von der herkömmlichen Scheibenbremse 10 mit der Spreiz- und Zentrierein- richtung 8 nach dem Stand der Technik nach Fig. 1 zumindest in Folgendem.

- Ausführung des Bremsträgers 1

- Ausführung des zuspannseitigen Bremsbelages 3

- Ausführung und Anbringung des Belaghaltebügels 16’

- Ausführung der Federarme 19a, 19’a

- Ausführung des Anbindungselementes 18

- Befestigungsschnittstellen B1 , B2 des Anbindungselementes 18

- Flalteeinrichtung 30 des Anbindungselementes 18

Der Bremsträger 1 weist einen Belagschacht zwischen seinen Bremsträgerhör- nern 17 für den zuspannseitigen Bremsbelag 3 auf. Die Fußbereiche der zu- spannseitigen Bremsträgerhörner 17 sind über einen Brückenabschnitt 6a ver- bunden, wie in Fig. 3 dargestellt ist.

In jeden Fußbereich eines zuspannseitigen Bremsträgerhorns 17 ist jeweils ein Führungsabschnitt 6c eingeformt. Die Führungsabschnitte 6c stehen jeweils mit einem Führungsvorsprung 4h der Belagträgerplatte 4 des zuspannseitigen Bremsbelags 3 in Eingriff und korrespondieren in ihrer Form mit den Führungs- vorsprüngen 4h der Bremsträgerplatte 4. Die Führungsabschnitte 6c weisen hier einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken auf und erstre- cken sich jeweils parallel zu der Bremsscheibendrehachse 2a.

An jeder Seite der Belagträgerplatte 4 ist ein Führungsvorsprung 4h angeformt und steht von der jeweiligen Seite hervor. Mit diesen Führungsvorsprüngen 4h ist der zuspannseitige Bremsbelag 3 in den Führungsabschnitten 6c der zu- spannseitigen Bremsträgerhörner 17 in Richtung der Bremsscheibendrehachse 2a verschiebbar geführt und in Bezug auf die Bremsscheibendrehachse 2a ra- dial festgelegt. Eine weitere Führung der Belagträgerplatte 4 ist zwischen den Bremsträgerhörnern 17 und den Seiten der Belagträgerplatte 4 realisiert.

Die Belaghaltefedern 7, 7’ sind jeweils auf den Oberseiten der Belagträgerplat- ten 4, 4’ an Vorsprüngen bzw. Nasen 4e, 4’e gehalten. Jede Belaghaltefeder 7, 7’ ist an ihren Enden 7a, 7’a mit einem Langloch 7b, 7’b versehen. Jedem Langloch 7b, 7’b ist eine Nase 4e, 4’e zugeordnet und erstreckt sich durch das zugehörige Langloch 7b, 7’b der jeweiligen Belaghaltefeder 7, 7’.

Die Belaghaltefeder 7 des zuspannseitigen Bremsbelags 3 unterscheidet sich von der Belaghaltefeder 7’ des rückenseitigen Bremsbelags 3’ einerseits dadurch, dass sie in einem mittleren Abschnitt zwischen einem Halteabschnitt 4f und einer Ausnehmung 4g unter dem Halteabschnitt 4f angeordnet ist. Ande- rerseits erstrecken sich die Federenden 7b der Belaghaltefeder 7 über die seit lichen Endbereiche der Belagträgerplatte 4 hinaus und liegen auf Auflageflä- chen 17b der Bremsträgerhörner 17 auf.

Die Ausnehmung 4g ist in einem mittleren Bereich der Belagträgerplatte 4 in deren Oberseite dergestalt in Längsrichtung der Belagträgerplatte 4 eingeformt, dass sich die Ausnehmung 4g unterhalb des Halteabschnitts 4f erstreckt und eine Längsöffnung für einen mittleren Bereich der Belaghaltefeder 7 bildet. Der Halteabschnitt 4f ist dabei L-förmig, wobei die Ausnehmung 4g auf ihrer zur Bremsscheibe 2 weisenden Seite durch einen Schenkel des Halteabschnitts 4f in Längsrichtung der Belagträgerplatte 4 begrenzt ist, und ein anderer Schenkel des Halteabschnitt 4f als eine Art Deckplatte in Längsrichtung der Belagträger- platte 4 die Ausnehmung 4g von oben begrenzt, aber zu der Befestigungsseite 6b des Bremsträgers 6 hin weisend offen, so dass von dieser Seite aus die Be- laghaltefeder 7 unter den Halteabschnitt 4f eingesetzt ist.

Auf diese Weise ist die Belaghaltefeder 7 bei eingebauten zuspannseitigen Bremsbelag 3 derart vorgespannt, dass sie eine radiale Kraft über den Halte- abschnitt 4f auf die Belagträgerplatte 4 und somit auf den Bremsbelag 3 aus- übt, wodurch die Führungsvorsprünge 4h der Belagträgerplatte 4 in den Füh- rungsabschnitten 6c des Bremsträgers 6 nach oben an die Führungsabschnitte 6c gezogen werden, dort anliegen und somit in dem Belagschacht gehalten werden. Unter dem Begriff„nach oben“ ist eine radiale Richtung zu verstehen, die von der Bremsscheibendrehachse 2a weg weist. Der Bremsträger 6 weist an seiner Befestigungsseite 6b im Bereich der Über- gänge der Enden des Brückenabschnitts 6a zu den Fußbereichen der Brems- trägerhörner 17 jeweils einen von der Befestigungsseite 6b in Richtung der Bremsscheibendrehachse 2a hervorstehenden Halteabschnitt 6d auf. Die Hal- teabschnitte 6d dienen zur Befestigung des Anbindungselementes 18. Dies wird weiter unten noch näher beschrieben. Die Halteabschnitte 6d können ein- stückig mit dem Bremsträger 6 ausgebildet sein. Es ist aber möglich, dass sie als Zusatzteile an dem Bremsträger 6 mit Schrauben, Nieten o.dgl. befestigt sind.

Der rückenseitige Bremsbelag 3’ wird von einem kurzen Belaghaltebügel 16’ in dem Belagschacht zwischen den Bremsträgerhörnern 17’ gehalten, wie aus Fig. 2 zu erkennen ist. Der Belaghaltebügel 16’ ist an dem Halteabschnitt 15 in der Mitte des Sattelrückens 12 wieder entfernbar angebracht. Der Halteab- schnitt 15 weist zwei Vorsprünge auf, durch welche ein Halteelement 15a, z.B. ein Bolzen, gesteckt und axial gesichert ist. Der Belaghaltebügel 16’ liegt mit seinem einen Ende unter dem Halteelement 15a, durch welches er radial fest- gelegt ist. Eine Festlegung in Axialrichtung in Richtung der Bremsscheiben- drehachse 2a wird durch seitliche Nasen 22 ermöglicht, die mit den Halteab- schnitten 15 in Kontakt stehen. Die seitlichen Nasen 22 bieten gleichzeitig den Vorteil, dass ein Verbauschutz durch eine entsprechende Störkontur am Bremssattel 1 bei einer nicht für eine Spreiz- und Zentriereinrichtung 8, 8a aus- gelegten/ vorbereiteten Scheibenbremse 10 realisiert werden kann. Der Belag- haltebügel 16’ ist im weiteren Verlauf zur Mitte der Öffnung 9 hin nach oben gekröpft und verjüngt sich bis zu seinem anderen Ende. Dabei steht die Unter- seite des Belaghaltebügels 16’ nahe der Kröpfung mit der Belaghaltefeder 7 des rückenseitigen Bremsbelags 3’direkt oder indirekt in Kontakt. Auf diese Weise wird der rückenseitige Bremsbelag 3’ in seinem Belagschacht gehalten. Das andere, verjüngte Ende des Belaghaltebügels 16’ ist in der Mitte der Öff- nung 9 über der Bremsscheibe 2 angeordnet und bildet eine radiale Stütze bzw. Festlegung der Spreiz- und Zentriereinrichtung 8. Hierzu steht die Unter- seite des verjüngten Endes des Belaghaltebügels 16’ mit dem Zentralabschnitt 18a des Anbindungselementes 18 in Kontakt.

Die Beschreibung für die eine Federarmeinheit 19 gilt für die andere Federar- meinheit 19 in spiegelbildlicher Weise, wie aus Fig. 2 deutlich hervorgeht.

Das Anbindungselement 18 und die Federarmeinheiten 19 bestehen hier aus einem Drahtmaterial, z.B. mit einem kreisrunden Querschnitt. Jeder Federarm 19a, 19’a weist einen geraden, stabförmigen Körper mit einem inneren und einem äußeren Ende auf. Die inneren Enden weisen zur Mitte der Öffnung 9, wobei die äußeren Enden jeweils zu dem Rand der Öffnung 9 der Zugstreben 13 weisen.

Die inneren Enden beider Federarme 19a, 19’a liegen nahe beieinander mit ei- nem kurzen Abstand in Richtung der Bremsscheibendrehachse 2a, verlaufen pa- rallel zueinander und parallel zu dem geraden Zentralabschnitt 18a des Anbin- dungselementes 18 und sind über einen gebogenen Verbindungsabschnitt 19f verbunden. Der gebogene Verbindungsabschnitt 19f ist über das Verbindungs- element 21 der Verbindungsschnittstelle 20 geführt, wobei dieser und die geraden Abschnitte des Verbindungsabschnitts 19f mit dem Verbindungselement 21 ver- bunden sind, z.B. über Klemmwirkung. Eine detaillierte Beschreibung der Verbin- dungsschnittstellen 20 gibt DE 10 2016 124 310 A1 an.

Die Federarme 19a, 19’a erstrecken sich jeweils von den geraden Abschnitten des Verbindungsabschnitts 19f in Art einer V-Form nach unten und nach außen zu den Enden der Belagträgerplatte 4, 4’ der Bremsbeläge 3, 3’. Im weiteren Ver- lauf gehen die Federarme 19a, 19’a jeweils in einen weiter nach unten abgewin- kelten kurzen Zwischenabschnitt 19c über, welcher seinerseits über einen weite- ren, nach außen und wieder etwas zurück zur Mitte hin gebogenen Zwischenab- schnitt 19d übergeht. An diesen gebogenen Zwischenabschnitt 19d schließt sich dann ein kurzer, zu dem seitlichen Ende der Belagträgerplatte 4, 4’ gerade ver- laufender weiterer Zwischenabschnitt 19e an. Das Ende dieses geraden Zwi- schenabschnitts 19e ist um etwa 90° nach unten gebogen und mit dem geraden Anbindungsabschnitt 19b, 19’b verbunden. Die Anbindungsabschnitte 19b, 19’b erstrecken sich in die jeweilige zugehörige Aufnahmeöffnung 4c, 4’c der zugehö- rigen Belagträgerplatte 4, 4’ und stehen so mit dieser in der jeweiligen Anbin- dungsschnittstelle A1 , AΊ , A2, A’2 in Eingriff.

In dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Anbindungsabschnitte 19b, 19’b nach unten umgebogen und geradlinig ausgeführt. Dabei sind sie in den Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c in Oberseiten 4d, 4’d in Eckbereichen der jewei- ligen Belagträgerplatte 4, 4’ der Bremsbeläge 3, 3’ formschlüssig aufgenommen. Die Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c kommunizieren mit der Form der Anbindungsab- schnitte 19b, 19’b und sind hier als Bohrungen ausgeführt. Die Wände bzw. die Wand einer jeweiligen Aufnahmeöffnung 4c, 4’c bildet eine Anlagefläche für den jeweiligen Anbindungsabschnitt 19b, 19’b. Die Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c kön- nen beispielsweise als Sacklöcher oder/und als Durchgangslöcher ausgebildet sein. Die Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c können unterschiedliche Querschnitte auf- weisen, so z.B. rund, kreisrund, oval, eckig, wobei die Querschnitte der in ihnen aufgenommenen Anbindungsabschnitte 19b, 19’b der Federarme 19a, 19’a mit dem jeweiligen Querschnitt der Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c kommunizieren. Es ist aber auch möglich, dass runde Anbindungsabschnitte 19b, 19’b in eckige oder ovale Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c eingesetzt werden können.

Wenn die Aufnahmeöffnungen 4c, 4’c als Sacklöcher ausgebildet sind, können die Enden der Anbindungsabschnitte 19b, 19’b auf dem jeweiligen Boden eines Sacklochs, welcher eine Auflagefläche bilden kann, auch aufliegen.

Die Aufnahmeöffnungen 4c der Belagträgerplatte 4 des zuspannseitigen

Bremsbelags 3 sind unterschiedlich zu den Aufnahmeöffnungen 4’c der Belag- trägerplatte 4’ des rückenseitigen Bremsbelags 3’ angeordnet. Während die Aufnahmeöffnungen 4’c in eine abgesenkten Oberseite 4’d der rückenseitigen Belagträgerplatte 4’ eingeformt sind, sind die Aufnahmeöffnungen 4c der zu- spannseitigen Belagträgerplatte 4 neben den Nasen 4e nach außen weisend eingebracht. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind hierzu die Nasen 4e an ihren Außenseiten etwa auf ihre halbe Länge (in Längsrichtung der Belag- trägerplatte 4) verkürzt. Dabei sind die Langlöcher 7b jeweils über den Auf- nahmeöffnungen 4c angeordnet. Die Langlöcher 7b können auch in ihrer

Längsrichtung verlängert sein. Die Anbindungsabschnitte 19b erstrecken sich daher jeweils durch die Langlöcher 7b in die zugehörigen Aufnahmeöffnungen 4c.

Das Anbindungselement 18 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 und 3 um- fasst im Unterschied zu dem Anbindungselement 18 der üblichen Scheiben- bremse 10 nach Fig. 1 einen verkürzten geradlinig verlaufenden Zentralab- schnitt 18a, auf dem die Verbindungsschnittstellen 20 verschiebbar angeordnet sind. Der Zentralabschnitt 18a ist in einer Mittelebene der Bremsscheibe 2 über dieser tangential zur Bremsscheibe 2 verlaufend angeordnet und erstreckt sich über etwa ein Viertel der Länge einer gedachten geradlinig verlaufenden Mittel- linie der Öffnung 9. An den Zentralabschnitt 18a ist auf jeder Seite im Unter- schied zu dem Anbindungselement 18 nach Fig. 1 ein zum Zuspannabschnitt 11 um 90° gebogener Verbindungsabschnitt 18b angebracht. Der Zentralab- schnitt 18a und die beiden gebogenen Verbindungsabschnitte 18b bilden eine U-Form. An dem Ende eines jeden Verbindungsabschnitts 18b ist jeweils ein kurzer, geradliniger Verbindungsabschnitt 18c angeformt, welcher in einen je- weiligen jeweils nach außen um etwa 45° gebogenen Verbindungsabschnitt 18d übergeht. Diese Verbindungsabschnitte 18d sind jeweils mit einem geradli- nig verlaufenden, stabförmigen weiteren Verbindungsabschnitt 18f verbunden, der sich über den zuspannseitigen Bremsbelag 3 erstreckt und hinter diesem, zwischen der Druckseite 4b der zuspannseitigen Belagträgerplatte 4 bzw. der Befestigungsseite 6b des Bremsträgers 6 und dem Zuspannabschnitt 11 des Bremssattels 1 in einen um etwa 90° nach unten gebogenen Verbindungsab- schnitt 18g übergeht. Jeder Verbindungsabschnitt 18g ist in den Befestigungs- abschnitt 18e verlängert.

Die Befestigungsabschnitte 18e sind in der Befestigungsschnittstellen B1 , B2 in einer Halteeinrichtung 30 an dem ortsfesten Bremsträger 6 befestigt.

Die Halteeinrichtung 30 umfasst hier zwei Aufnahmen 23, 24. Jeder Befesti- gungsabschnitt 18e ist in eine jeweilige Aufnahme 23, 24 eingesteckt und steht mit dieser formschlüssig oder/und kraftschlüssig in Eingriff. Ein kraftschlüssiger Eingriff kann z.B. durch Verpressen, Vernieten, Verschweißen o.dgl. ausgebil- det sein. Eine Anbindung mittels Spielpassung ist auch denkbar.

Die Aufnahme 23 bildet mit dem einen Befestigungsabschnitt 18e die erste Be- festigungsschnittstelle B1 , und die Aufnahme 24 bildet mit dem einen Befesti- gungsabschnitt 18e die zweite Befestigungsschnittstelle B2.

Die Aufnahmen 23, 24 sind hier als Zylinderrohre mit zylindrischem Profil aus einem metallischen Werkstoff mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet, wobei ihre Längsachsen in Fig. 3 vertikal verlaufen. Der Querschnitt korrespondiert mit dem Querschnitt des jeweiligen Befestigungsabschnitts 18e des Anbin- dungselementes 18. Die Querschnittformen können auch anders gestaltet sein, z.B. oval, rechteckig, vieleckig.

Die Aufnahmen 23, 24 sind an ihren unteren Enden jeweils mit einem hier qua- derförmigen Befestigungsabschnitt 23a, 24a verbunden, z.B. geschweißt, ver- schraubt, vernietet, verpresst o.dgl., wobei die Befestigungsabschnitte 23a, 24a jeweils auf einem der Halteabschnitte 6d des Bremsträgers 6 aufliegen und mit diesen fest verbunden sind, z.B. verschraubt, vernietet, geschweißt, verpresst o.dgl.

Die Aufnahmen 23, 24 weisen eine Höhe auf, die in etwa einer Höhe der Belag- trägerplatte 4 in deren seitlichen Endbereichen entspricht. Auf diese Weise ist das Anbindungselement 18 ortsfest mit dem Bremsträger 6 verbunden und dient als Träger und Halterung der Federarmeinheiten 19.

In Fig. 3 sind Innenseiten 6e, 6’e, eine Unterseite 6f des Bremsträgers 6 und Innenseiten 17d, 17’d der Bremsträgerhörner angedeutet. Auf diese wird weiter unten noch eingegangen.

Fig. 4 zeigt eine vergrößerte schematische Teilperspektivdarstellung einer Va- riante der Halteeinrichtung 30 des Anbindungselementes 18 der Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 nach Figur 3 an dem Bremsträger 6.

In Fig. 4 ist der Bremsträger 6 wie in Fig. 3 von seiner Befestigungsseite 6b her gesehen dargestellt. Die Halteeinrichtung 30 in dieser Variante weist eine Be- festigungseinrichtung 25 auf. Die Befestigungseinrichtung 25 ist an der Befesti- gungsseite 6b an dem Brückenabschnitt 6a des Bremsträgers 6 angebracht.

Die Befestigungseinrichtung 25 umfasst einen Grundkörper 26 und zwei Trag- arme 27, 28 mit jeweils einer Aufnahme 29, 29a.

Der Grundkörper 26 weist zumindest eine oder mehrere Befestigungsplatten 26a, 26b auf, die z.B. eine U-Form o.dgl. bilden, und ist mit diesen an dem Brü- ckenabschnitt 6a fest angebracht. Dies kann z.B. durch Klemmung, Verschrau- bung, Vernietung, Verschweißung, Verpressung o.dgl. ausgeführt sein.

An jeder kurzen Seite der Befestigungsplatte 26a, welche an dem Brückenab- schnitt 6a an der Befestigungsseite 6b des Bremsträgers 6 angeordnet ist, ist jeweils ein laschenförmiger Tragarm 27, 28 von dem Brückenabschnitt 6a weg weisend abgewinkelt angebracht. Die Tragarme 27, 28 sind beispielsweise aus Metallblech und hochkant angeordnet. Jeder Tragarm 27, 28 ist an seinem freien Ende mit der zugehörigen Aufnahme 29, 29a über einen Verbindungsab- schnitt 27a, 28a verbunden. Jede Aufnahme 29, 29a ist hier ein Hohlzylinder mit kreisförmigem Querschnitt, dessen Längsachse sich in der Fig. 4 senkrecht zur Bremsscheibendrehachse 2a bzw. vertikal erstreckt. Unterhalb jeder Auf- nahme 29, 29a ist eine Lasche 27b, 28b so angeordnet, dass sie unterhalb der Öffnung der zugehörigen Aufnahme 29, 29a einen Durchgang der Öffnung blo- ckiert. Die Aufnahmen 29, 29a dienen zur Aufnahme des jeweiligen Befestigungsab- schnitts 18e des Anbindungselementes 18 und somit zur ortsfesten Anbringung des Anbindungselementes 18 an dem Bremsträger 6. Die Befestigungsab- schnitte 18e stehen in den Aufnahmen 29, 29a mit diesen in formschlüssigen Eingriff, wobei die unteren Enden der Befestigungsabschnitte 18e jeweils in der blockierten unteren Öffnung auf der zugehörigen Lasche 27b, 28b aufliegen. Auf diese Weise sind die Befestigungsschnittstellen B1 und B2 gebildet.

Die Befestigungseinrichtung 25 kann z.B. als ein Stanzbiegeteil aus Metallblech ausgebildet sein, wobei die Aufnahmen 29, 29a hier gerollt sind. Natürlich sind auch andere Ausführungen möglich, z.B. angeschweißte Aufnahmen 29, 29a an den Tragarmen 27, 28.

In Fig. 5 ist eine schematische Perspektivansicht einer anderen Halteeinrich- tung 30 des Anbindungselementes 18 der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 nach Fig. 2 dargestellt. Fig. 6 zeigt ein zweites Ausfüh- rungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a.

Fig. 7 stellt ein Klammerelement 31 der Halteeinrichtung 30 als Anbindungs- element 180 mit Federeinheiten 190 in einer Perspektivansicht dar.

Die Halteeinrichtung 30 umfasst zwei Klammerelemente 31 , eines einlaufseitig und eines auslaufseitig, an Innenseiten 17d, 17’d der Bremsträgerhörner 17,

17’ eingeklemmt. Fig. 5 zeigt nur das Klammerelement 31 an der Auslaufseite AS. Das andere Klammerelement 31 ist spiegelbildlich ausgeführt und an der Einlaufseite ES des Bremsträgers 6 angeordnet. Dies ist leicht vorstellbar.

Das Klammerelement 31 umfasst einen Querträger 32, zwei Beine 33, 33’, zwei Seitenteile 34, 34’ und zwei Füße 35, 35’.

Der Querträger 32 ist eine rechteckige Platte mit zwei langen und zwei kurzen Seiten. Der Querträger 32 liegt in Fig. 5 in einer horizontalen Ebene. An den kurzen Seiten ist jeweils ein Seitenteil 34, 34’ angebracht. Jedes Seitenteil 34, 34’ liegt in einer vertikalen Ebene rechtwinklig zu dem Querträger 32. Die Seit- enteile 34, 34’ sind durch unterschiedliche Formgebung an die Gestalt des Bremsträgers 6 angepasst. An den unteren Enden der Seitenteile 34, 34’ ist jeweils ein Bein 33, 33’ in der jeweiligen Vertikalebene verlaufend angeformt. Die Beine 33, 33’ erstrecken sich schräg nach unten. Die Füße 35, 35’ sind la- schenartig an den unteren Enden der Beine 34, 34’ angebracht, weisen jeweils nach außen und liegen in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene. Das Klammerelement 31 ist im eingebauten Zustand mit seinen Seitenteilen 34, 34’ zwischen die gegenüberliegenden Innenseiten 17d, 17’d der Bremsträ- gerhörner 17, 17’ geklemmt, wobei die Beine 33, 33 innerhalb des Bremsträ- gers 6 an dessen gegenüberliegenden Innenseiten 6e, 6’e verlaufen und die Füße 35, 35’ z.B. an den Unterseiten 6f des Bremsträgers 6 (siehe auch Fig. 3) klemmend angebracht sind.

Das zugehörige Anbindungselement 18 ist hier nicht gezeigt, aber mit der fol genden beispielhaften Beschreibung leicht vorstellbar. Das Anbindungselement 18 weist den oben beschriebenen Zentralabschnitt 18 auf. An diesen Zentral- abschnitt 18 sind an dessen Enden jeweils stabförmige Verbindungsabschnitte angebracht, die in einer mittleren Ebene der Bremsscheibe 2 wie der Zentral- abschnitt 18a schräg verlaufen und sich bis über die Querträger 32 der Klam- merelemente 31 erstrecken. Die Enden dieser Verbindungsabschnitte sind an den Querträgern 32 mittig befestigt. Damit ist das zugehörige Anbindungsele- ment 18 ortsfest am Bremsträger 6 angebracht.

Es ist zudem vorstellbar, dass die beiden im Bremsträger 6 angeordneten Klammerelemente 31 als Fixierungselemente eines anderweitigen Federsys- tems einer Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 dienen.

Fig. 6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a. Die Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a umfasst die Flalteeinrichtung 30 mit den Klammerelementen 31 , die jeweils ein Anbin- dungselement 180 bilden, und Federarmeinheiten 190.

Das Anbindungselement 180 basiert auf dem Klammerelement 31 nach Fig. 5 und ist mit den Federarmeinheiten 190 versehen. In diesem Ausführungsbei- spiel ist an jeder Seite eines Seitenteils 34, 34’ des Klammerelementes

31 /Anbindungselementes 180 jeweils eine Federarmeinheit 190 angebracht.

Die Federarmeinheiten 190 umfassen jeweils einen Verbindungsabschnitt 36, 36’, einen Federarm 37, 37’ und eine Befestigungslasche 38, 38’.

Der Federarm 37, 37’ ist rechtwinklig nach außen weisend über einen Verbin- dungsabschnitt 36, 36’ angebracht. Jeder Verbindungsabschnitt 36, 36’ er- streckt sich in dem zugehörigen Belagschacht des Bremsträgers 6 in einem oberen Bereich der Bremsträgerhörner 17, 17’ innerhalb einer Aussparung 17c, 17’c zwischen Belagträgerplatte 4, 4’ des jeweiligen Bremsbelags 3, 3’ und dem zugehörigen Bremsträgerhorn 17, 17’ in Richtung der Druckseite 4b, 4’b der Belagträgerplatte 4, 4’ des jeweiligen Bremsbelags 3, 3’. Dies ist in Fig. 6 für den rückenseitigen Bremsbelag 3’ dargestellt.

An den freien Enden der hier gebogenen Federarme 37, 37’ sind Befestigungs- laschen 38, 38’ angebracht. An der jeweiligen Druckseite 4b, 4’b der Belagträ- gerplatten 4, 4’ sind die Federarme 37, 37’ über die Befestigungslaschen 38,

38’ mittels Niet- Schweiß- oder Schraubverbindung (etc.) befestigt. Auf diese Weise sind Anbindungsschnittstellen D1 , D’1 ; D2, D’2 gebildet. In Fig. 6 sind nur die auslaufseitigen Anbindungsschnittstellen D2, D’2 gezeigt, wobei die an- deren einlaufseitigen Anbindungsschnittstellen D1 , D’1 nur angedeutet, aber leicht vorstellbar sind.

Die Federarme 37, 37’ sind im Einbauzustand bereits vorgespannt und bewir- ken nach einer Bremsbetätigung eine rückstellende Kraft auf den zuspannseiti- gen („inneren“) Bremsbelag 3 in einer Rückstellrichtung 39 und auf den rücken- seitigen („ äußeren“) Bremsbelag 3’ einer entgegengesetzten Rückstellrichtung 39’, wie durch die entsprechenden Pfeile in Fig. 6 angedeutet ist.

Durch die ortsfeste Verbindung des Klammerelementes

31 /Anbindungselementes 180 wie oben beschrieben am Bremsträger 6 und durch die Verbindung der Federarmeinheiten 190 in den Anbindungsschnittstel- len D1 , D’1 ; D2, D’2 an den Bremsbelägen 3, 3’ ist sowohl eine spreizende Wirkung auf die Bremsbeläge 3, 3’, als auch eine zentrierende Wirkung auf den Bremssattel 1 gegeben.

Somit kann die Flalteeinrichtung 30 mit den beiden Klammerelementen 31 und den daran angebrachten Federarmeinheiten 190 eine eigenständige Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a bilden. Diese Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a kann auch allein ohne die Spreiz- und Zentriereinrichtung 8, welche die Feder- armeinheiten 19 aufweist, zur Anwendung kommen. Es ist natürlich auch mög- lich, dass beide Spreiz- und Zentriereinrichtungen 8 und 8a eingesetzt werden können.

In diesem Fall, wenn sowohl die erste Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 als auch die zweite Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a verwendet werden, weisen die Klammerelemente 31 zwei Funktionen auf. In der ersten Funktion bilden die Klammerelemente 31 die Halteeinrichtung 30 für das Anbindungselement 18 der ersten Spreiz- und Zentriereinrichtung 8, wie oben erläutert ist. Mit anderen Worten, die erste Spreiz- und Zentriereinrichtung 8 umfasst dann das Anbindungselement 18 und die Federarmeinheiten 19.

In der zweiten Funktion der Klammerelemente 31 bilden diese jeweils ein An- bindungselement 180 der zweiten Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a. Die zwei- te Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a umfasst dabei die Klammerelemente 31 und die Federarmeinheiten 190 mit den Federarmen 37, 37’.

Das Klammerelement 31 ist auf diese Weise als Halteeinrichtung 30 Bestand- teil beider Spreiz- und Zentriereinrichtungen 8 und 8a.

In Fig. 7 ist das Klammerelement 31 als Anbindungselement 180 des zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spreiz- und Zentriereinrichtung 8a nach Fig. 6 in einer Perspektivansicht gezeigt. Dargestellt ist das auslaufsei- tige Klammerelement 31 nach Fig. 6. Die in Klammern eingetragenen Bezugs- zeichen beziehen sich auf das einlaufseitige Klammerelement 31 , welches spiegelbildlich ausgeführt ist.

Die Erfindung wird durch die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt. Sie ist im Rahmen der beigefügten Ansprüche modifizierbar.

Die Klammerelemente 31 können auch mit anderen Befestigungsmitteln, wie z.B. Schrauben, Nieten, Verpressungen, Verschweißungen u.dgl. an dem Bremsträger 6 befestigt sein.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Bremssattel

2 Bremsscheibe

2a Bremsscheibendrehachse

3, 3’ Bremsbelag

4, 4’ Belagträgerplatte

4a Belagseite

4b, 4’b Druckseite

4c, 4’c Aufnahmeöffnung

4d, 4’d Oberseite

4e, 4’e Nase

4f Halteabschnitt

4g Ausnehmung

4h Führungsvorsprung

5, 5’ Reibbelag

6 Bremsträger

6a Brückenabschnitt

6b Befestigungsseite

6c Führungsabschnitt

6d Halteabschnitt

6e Innenseite

6f Unterseite

7, 7’ Belaghaltefeder

7a, 7’a Federende

7b, 7’b Langloch

8, 8’ Spreiz- und Zentriereinrichtung

9 Öffnung

10 Scheibenbremse

1 1 Zuspannabschnitt

12 Sattelrücken

13 Zugstrebe

14, 15 Halteabschnitt

15a Halteelement

16, 16’ Belaghaltebügel

17, 17’ Bremsträgerhorn

17a Aufnahmeöffnung

17b Auflagefläche

17c Aussparung 17d, 17’d Innenseite 18, 180 Anbindungselement 18a Zentralabschnitt

18b, 18c, 18d, 18f, 18g Verbindungsabschnitt 18e Befestigungsabschnitt

19, 190 Federarmeinheit 19a, 19’a Federarm

19b, 19’b Anbindungsabschnitt 19c, 19d, 19e Zwischenabschnitt 19f Verbindungsabschnitt 20 Verbindungsschnittstelle 21 Verbindungselement 22 Nase

23, 24 Aufnahme

23a, 24a Befestigungsabschnitt

25 Befestigungseinrichtung

26 Grundkörper

26a, 26b Befestigungsplatte 27, 28 Tragarm

27a, 28a Verbindungsabschnitt 27b, 28b Aufnahmeabschnitt 29, 29a Aufnahme

30 Flalteeinrichtung

31 Klammerelement

32 Querträger

33, 33’ Bein

34, 34’ Seitenteil

35, 35’ Fuß

36, 36’ Verbindungsabschnitt

37, 37’ Federarm

38, 38’ Befestigungslasche

39, 39’ Rückstellrichtung

A1 , AΊ ; A2, A’2 Anbindungsschnittstelle AS Auslaufseite

B1 , B2 Befestigungsschnittstelle

D1 , D’1 ; D2, D’2 Anbindungsschnittstelle ES Einlaufseite