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Title:
DISC BRAKE FOR A UTILITY VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/056372
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disc brake (1) for a utility vehicle, said disc brake comprising: a brake disc (2); a brake calliper (3) which engages over the brake disc (2) and is in the form of a sliding calliper; a stationary brake carrier (4) to which the brake calliper (3) is secured; brake linings (5, 6) which each have a lining support plate (51, 61) and a friction lining (52, 62) secured thereto and which are located on either side of the brake disc (2) in the brake calliper (3) and which can be pressed against opposite sides of the brake disc (2); a restoring device having at least one restoring spring (8) that acts on the lining support plates (51, 61) of the brake linings (5, 6) in order to actively retract the brake linings (5, 6) resting on the brake disc (2) after a braking operation, wherein end regions (83a, 83b) of the at least one restoring spring (8) act on the lining support plates (51, 61) of the brake linings (5, 6) so as to exert torque.

Inventors:
PLEINTINGER MARTIN (DE)
MÜNSTERER MAXIMILIAN (DE)
ABEBE DAVID (DE)
PAUKNER BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/073693
Publication Date:
March 21, 2024
Filing Date:
August 29, 2023
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/226; F16D65/097
Foreign References:
US5310024A1994-05-10
DE102019131840A12021-05-27
DE102019131840A12021-05-27
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Claims:
Ansprüche Scheibenbremse (1 ) für ein Nutzfahrzeug, aufweisend

- eine Bremsscheibe (2),

- einen die Bremsscheibe (2) übergreifenden, als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel (3),

- einen ortsfesten Bremsträger (4), an dem der Bremssattel (3) befestigt ist,

- jeweils eine Belagträgerplatte (51 ,61) und einen darauf befestigten Reibbelag (52, 62) aufweisende Bremsbeläge (5, 6), die beidseits der Bremsscheibe (2) im Bremssattel (3) angeordnet und an gegenüberliegende Seiten der Bremsscheibe (2) anpressbar sind,

- wobei der Bremssattel (3) eine zentrale Öffnung (31) über der Bremsscheibe (2) aufweist, die, die Bremsbeläge (5, 6) in einem Belagschacht (41 ) des Bremsträgers (4) sichernd, von einem Belaghaltebügel (7) überspannt ist,

- wobei ein aktionsseitiger Bremsbelag (5) mittels einer Zuspanneinrichtung über mindestens einen Bremsstempel und ein reaktionsseitiger Bremsbelag (6) über den Bremssattel (3) gegen die Bremsscheibe (2) pressbar ist,

- eine Rückstelleinrichtung mit wenigstens einer an den Belagträgerplatten (51 , 61) der Bremsbeläge (5, 6) angreifenden Rückstellfeder (8) zur aktiven Rückführung der nach einem Bremsvorgang an der Bremsscheibe (2) anliegenden Bremsbeläge (5, 6), dadurch gekennzeichnet, dass

- Endbereiche (83a, 83b) der wenigstens einen Rückstellfeder (8) unter Ausübung eines zur Drehachse der Bremsscheibe axialen und/oder tangentialen Drehmoments an den Belagträgerplatten (51 , 61 ) der Bremsbeläge (5, 6) angreifen. Scheibenbremse (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung zwei Rückstellfedern (8) aufweist. 3. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Rückstellfeder (8) einen Basisabschnitt (81 ), zwei relativ zum Basisabschnitt (81 ) abgewinkelte Schenkel (82a, 82b) sowie relativ zu den Schenkeln (82a, 82b) umgebogene Endbereiche (83a, 83b) aufweist, wobei ein erster Endbereich (83a) in eine Aufnahme (53) der Belagträgerplatte (51 ) des aktionsseitigen Bremsbelags (5) und ein zweiter Endbereich (83b) in eine Aufnahme (63) der Belagträgerplatte (61 ) des reaktionsseitigen Bremsbelags (6) vorsteht, wobei Längsachsen (LE) der Endbereiche (83a, 83b) spitzwinklig zu Längsachsen (LA) der Aufnahmen (53, 63) der Belagträgerplatten (51 , 61 ) ausgerichtet sind.

4. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (53, 63) in den Belagträgerplatten (51 , 61 ) zu einer radial äußeren Stirnkante (56, 66) der Belagträgerplatten (51 , 61 ) offen sind.

5. Scheibenbremse (1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (53, 63) in den Belagträgerplatten (51 , 61 ) eine sich winklig zur Längsachse (LA) der Aufnahmen (53, 63) erstreckende Ausnehmung aufweisen, in die eine Kröpfung der Endbereiche (83a, 83b) der Rückstellfeder (8) vorsteht.

6. Scheibenbremse (1 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen (LE) der Endbereiche (83a, 83b) der Rückstellfeder (8) oder die Längsachsen (LA) der Aufnahmen (53, 63) der Belagträgerplatten (51 , 61 ), in denen die Endbereiche (83a, 83b) einer Rückstellfeder (8) aufgenommen sind, in Richtung der Drehachse (D) der Bremsscheibe (2) betrachtet aufeinander zulaufend oder voneinander weglaufend ausgerichtet sind.

7. Scheibenbremse (1 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Endbereiche (83a, 83b) der Rückstellfeder (8) oder die Längsachsen der Aufnahmen (53, 63) der Belagträgerplatten (51 , 61 ), in denen die Endbereiche (83a, 83b) einer Rückstellfeder (8) aufgenommen sind, in Richtung der Drehachse (D) der Bremsscheibe (2) betrachtet parallel zueinander ausgerichtet sind. 8. Scheibenbremse (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Aufnahmen (53, 63) in den Belagträgerplatten (51 , 61 ) begrenzende Innenwand mit wenigstens einer Riefe versehen ist. 9. Scheibenbremse (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Mantelfläche der Endbereiche (83a, 83b) der Rückstellfeder (8) eine Stützkontur vorsteht, die im montierten Zustand der Rückstellfeder (8) auf einem einen Eingang der jeweiligen Aufnahme (53, 63) umgebenden Rand der Belagträgerplatte (51 , 61 ) aufliegt.

10. Scheibenbremse (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (81 ) der Rückstellfeder (8) sich im montierten Zustand an einer der Drehachse der Bremsscheibe (2) zugewandten Unterseite des Belaghaltebügels abstützt.

11 . Scheibenbremse (1 ) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Rückstellfeder (8) aus einem Federstahldraht, insbesondere mit rundem Querschnitt, hergestellt ist.

Description:
Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

BESCHREIBUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Bei einer Schiebesattel-Scheibenbremse wird im Fall einer Bremsung mittels einer pneumatisch oder elektromotorisch betätigbaren Zuspanneinrichtung ein aktionsseitiger Bremsbelag gegen eine Bremsscheibe gepresst. Im weiteren Verlauf des Bremsvorgangs wird der Bremssattel, bezogen auf die Bremsscheibe, entgegen der Zuspannrichtung des aktionsseitigen Bremsbelags verschoben, und zwar unter Mitnahme und Anpressen des gegenüberliegenden, reaktionsseitigen Bremsbelages an die andere Seite der Bremsscheibe.

Nach dem Lösen der Bremse verbleibt bei der bekannten Scheibenbremse der Bremssattel in dieser Position, in der die Bremsbeläge, zumindest aber der reaktionsseitige Bremsbelag zwar drucklos, jedoch schleifend an der Bremsscheibe anliegt.

Die dadurch im Fährbetrieb auftretenden Restschleifmomente der Bremsbeläge wirken sich nachteilig aus, da sie zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und zu einem vorzeitigen Verschleiß der beteiligten Bauteile, nämlich der Bremsscheibe und der Bremsbeläge führen. Zwar erfolgt ein Lösen der Bremsbeläge auch durch den Fährbetrieb. Dies ist jedoch nicht immer ausreichend, um die genannten Restschleifmomente wirksam genug zu verhindern.

Aus dem Stand der Technik sind bereits unterschiedliche Lösungen bekannt, um diesem Problem zu begegnen. Als Beispiel sei hier die DE 10 2019 131 840 A1 benannt, bei der Federschenkel einer Rückstelleinrichtung mit ihren Enden an sich gegenüberliegenden Bremsbelägen gehalten sind und so die beidseits einer Bremsscheibe nach erfolgtem Bremsvorgang anliegenden Bremsbeläge zuverlässig von der Bremsscheibe lösen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Rückstellfedern zur aktiven Rückführung der nach einem Bremsvorgang an der Bremsscheibe anliegenden Bremsbeläge in Bezug auf ihre Sicherung an den Bremsbelägen sowie in Bezug auf eine erweiterte Funktionsfähigkeit weiter verbessert werden.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug weist eine Bremsscheibe auf, einen die Bremsscheibe übergreifenden, als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel, einen ortsfesten Bremsträger, an dem der Bremssattel befestigt ist sowie jeweils eine Belagträgerplatte und einen darauf befestigten Reibbelag aufweisende Bremsbeläge, die beidseits der Bremsscheibe im Bremssattel angeordnet und an gegenüberliegenden Seiten der Bremsscheibe anpressbar sind.

Der Bremssattel weist eine zentrale Öffnung über der Bremsscheibe auf, die, die Bremsbeläge in einem Belagschacht des Bremsträgers sichernd, von einem Belaghaltebügel überspannt ist.

Ein aktionsseitiger Bremsbelag ist mittels einer Zuspanneinrichtung über mindestens einen Bremsstempel und ein reaktionsseitiger Bremsbelag über den Bremssattel gegen die Bremsscheibe pressbar.

Die Scheibenbremse weist des Weiteren eine Rückstelleinrichtung mit wenigstens einer an den Belagträgerplatten der Bremsbeläge angreifenden Rückstellfeder zur aktiven Rückführung der nach einem Bremsvorgang an der Bremsscheibe anliegenden Bremsbeläge auf.

Die Endbereiche dieser wenigstens einen Rückstellfeder sind dabei so ausgebildet, dass diese unter Ausübung eines zur Drehachse der Bremsscheibe axialen und/oder tangentialen Drehmoments an den Belagträgerplatten der Bremsbeläge angreifen.

Durch die Ausbildung dieser Schnittstelle zwischen den Endbereichen der Rückstellfeder und den beiden Belagträgerplatten in der Weise, dass dadurch auf die Belagträgerplatten ein axiales und/oder tangentiales Kippmoment ausgeübt wird, hat den Vorteil einer robusteren Befestigung der Rückstellfeder an den Belagträgerplatten. Außerdem bewirkt ein solchermaßen ausgeübtes Kippmoment auf den Bremsbelag ein Kippmoment auf den Bremsbelag, das zu einer Reduktion eines Schrägverschleißes beiträgt.

Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante weist die Rückstelleinrichtung zwei solcher Rückstellfedern auf. Die Rückstellfedern sind dabei bevorzugt in einem Bereich nahe von Seitenkanten der Belagträgerplatten angeordnet.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante weist die wenigstens eine Rückstellfeder einen Basisabschnitt auf, zwei relativ zum Basisabschnitt abgewinkelte Schenkel sowie relativ zu den Schenkeln umgebogene Endbereiche.

Ein erster Endbereich steht dabei in eine Aufnahme der Belagträgerplatte des aktionsseitigen Bremsbelags und ein zweiter Endbereich der Rückstellfeder in eine Aufnahme der Belagträgerplatte des reaktionsseitigen Bremsbelags vor.

Die Längsachsen der Endbereiche sind dabei spitzwinklig zu den Längsachsen der Aufnahmen der Belagträgerplatten ausgerichtet.

Die spitzwinklige Ausrichtung der Längsachsen der Endbereiche der Rückstellfeder relativ zu den Längsachsen der Aufnahmen der Belagträgerplatten ermöglicht eine definierte punktuelle Kontaktstelle zwischen den Endbereichen der Rückstellfeder und den Aufnahmen der Belagträgerplatten, wodurch sich der Reibwert zwischen den aneinander liegenden Bauteilen in vorteilhafter Weise gegenüber einer parallelen Anordnung erhöht.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Aufnahmen in den Belagträgerplatten zu einer radial äußeren Stirnkante der Belagträgerplatten offen.

Dies ermöglicht eine besonders einfach durchzuführende Montage der Rückstellfedern in den Aufnahmen der Belagträgerplatten.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weisen die Aufnahmen in den Belagträgerplatten eine sich winklig zur Längsachse der Aufnahmen erstreckende Ausnehmung auf, in die eine Kröpfung der Endbereiche der Rückstellfeder versteht.

Dadurch ist eine weitere Verbesserung der Halterung der Rückstellfeder in den Aufnahmen der Belagträgerplatten gegeben.

Die Längsachsen der Endbereiche der Rückstellfeder oder die Längsachsen der Aufnahmen der Belagträgerplatten, in denen die Endbereiche einer Rückstellfeder aufgenommen sind, sind gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe betrachtet aufeinander zu laufend oder voneinander weglaufend ausgerichtet.

Je nach Anforderung kann so ein Schrägverschleiß der Reibbeläge der Bremsbeläge durch entsprechende Neigung der radial oberen oder unteren Kante des Bremsbelags weg von der Bremsscheibe verringert werden.

Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante sind die Längsachsen der Endbereiche der Rückstellfeder oder die Längsachsen der Aufnahmen der Belagträgerplatten, in denen die Endbereiche einer Rückstellfeder aufgenommen sind, in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe betrachtet parallel zueinander ausgerichtet.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist eine die Aufnahmen in den Belagträgerplatten begrenzende Innenwand mit wenigstens einer Riefe versehen.

Auch die Ausbildung einer solchen Riefe in den Aufnahmen ermöglicht einen erhöhten Reibwert zwischen den aneinander liegenden Bauteilen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante steht aus der Mantelfläche der Endbereiche der Rückstellfeder eine Stützkontur vor, die im montierten Zustand der Rückstellfeder auf einem einen Eingang der jeweiligen Aufnahme umgebenden Rand der Belagträgerplatte aufliegt.

Durch eine solche Stützkontur ist eine definierte Eindringtiefe der Endbereiche der Rückstellfeder sichergestellt. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung stützt sich Basisabschnitt der Rückstellfeder im montierten Zustand an einer der Drehachse der Bremsscheibe zugewandten Unterseite des Belaghaltebügels ab.

Die Rückstellfedern ) ist bzw. sind bevorzugt aus einem Federstahldraht hergestellt, insbesondere mit rundem Querschnitt.

Denkbar sind auch polygonale Querschnitte der Rückstellfeder.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine isometrische Darstellung auf eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse mit an Belagträgerplatten von Bremsbelägen angreifenden Enden zweier Rückstellfedern,

Figur 2 eine der Figur 1 entsprechende Darstellung der Scheibenbremse mit weggelassenem Belaghaltebügel,

Figur 3 eine isometrische Einzeldarstellung der beiden Bremsbeläge und der daran angeordneten Rückstellfedern,

Figur 4 eine Schnittansicht der Bremsbeläge mit in Aufnahmen der Belagträgerplatten vorstehenden Endbereichen einer der Rückstellfedern mit in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe betrachtet voneinander weg laufend ausgerichteten Endbereichen der Rückstellfeder,

Figur 5 eine Schnittansicht durch die Scheibenbremse in der gleichen Ebene wie Figur 4 mit parallel zueinander ausgerichteten Endbereichen der Rückstellfeder,

Figur 6 eine der Figur 4 entsprechende Darstellung mit in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe betrachtet aufeinander zu laufenden Endbereichen der Rückstellfeder, Figur 7 eine Schnittansicht durch den aktionsseitigen Bremsbelag zur Darstellung eines tangential schräg gestellten Endbereichs einer der Rückstellfedern in einer Aufnahme der Belagträgerplatte,

Figur 8 eine zur Figur 7 analoge Darstellung mit senkrecht ausgebildetem Endbereich der Rückstellfeder und in tangentialer Richtung schräger Aufnahme in der Belagträgerplatte.

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Scheibenbremse, Bremsscheibe, Bremsbelag, Belagträgerplatte, Rückstellfeder und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.

In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse 1 für ein Nutzfahrzeug bezeichnet. Die Scheibenbremse 1 weist eine Bremsscheibe 2 und einen die Bremsscheibe 2 übergreifenden Bremssattel 3 auf. Die Bremsscheibe 2 läuft mit einem Rad (hier nicht dargestellt) eines Fahrzeugs während der Fahrt um. Insofern fällt eine Bremsscheibendrehachse D im eingebauten Zustand mit der Radachse zusammen.

Der Bremssattel 3 ist bezogen auf die Bremsscheibendrehachse D axial in Richtung der Bremsscheibendrehachse D verschiebbar an einem Bremsträger 4 angeschlossen, wozu der Bremssattel 1 auf nicht dargestellten Führungsholmen gelagert ist, die mit dem ortsfest am Nutzfahrzeug gehaltenen Bremsträger 4 verbunden sind. Die Bremsscheibe dreht sich bei der Fahrt in einer Umfangsrichtung.

Der Bremssattel 3 umfasst einen Zuspannabschnitt 32, einen Sattelrücken 33 und zwei Zugstreben 34. Der Zuspannabschnitt 32 nimmt eine nicht dargestellte Zuspanneinrichtung der Scheibenbremse 1 auf. Der Zuspannabschnitt 32 verläuft mit einer Seite parallel zu der Ebene der Bremsscheibe 2 auf einer Seite der Bremsscheibe 2. Auf der anderen Seite der Bremsscheibe 2 ist -ebenfalls parallel zu der Bremsscheibe 2 verlaufend- der Sattelrücken 33 angeordnet. Der Sattelrücken 33 ist mit dem Zuspannabschnitt 32 an jeweils einem Ende mit jeweils einer Zugstrebe 34 verbunden. Die Zugstreben 34 verlaufen dabei im Wesentlichen rechtwinklig zum Zuspannabschnitt 32 und zum Sattelrücken 33. Der Zuspannabschnitt 32, der Sattelrücken 33 und die Zugstreben 34 legen in dieser Anordnung eine zentrale Öffnung 31 zwischen sich fest, welche die Bremsscheibe 2 überspannt.

Die Öffnung 31 weist eine gedachte Längsmittellinie auf, welche in der Ebene der Bremsscheibe 2 liegt und die gedachten Mitten der Zugstreben 34 verbindet. Außerdem weist die Öffnung 31 eine weitere gedachte Quermittellinie auf, welche eine gedachte Mitte des Zuspannabschnitts 32 mit einer gedachten Mitte des Sattelrückens 33 verbindet. Die Längsmittellinie und die Quermittellinie schneiden sich in einem gedachten Mittelpunkt, welcher hier als virtuelle Mitte der zentralen Öffnung 34 bezeichnet wird. Die Längsmittellinie und die Quermittellinie spannen somit eine gedachte Ebene der zentralen Öffnung 31 auf, die radial zur Bremsscheibe 2 liegt.

Im Bremsträger 4 sind Bremsbeläge 5, 6 eingesetzt, die im Fall einer Bremsung beidseitig an die Bremsscheibe 2 anpressbar sind. Der jeweilige Bremsbelag 5, 6 weist eine Belagträgerplatte 51 , 61 und einen auf der der Bremsscheibe 2 zugewandten Seite daran aufgebrachten Reibbelag 52, 62 auf, der bei einer Bremsung, gegen die Bremsscheibe 2 gepresst ist.

Die Bremsbeläge 5, 6 sind durch die zentrale Öffnung 31 für einen Wechsel und zur Wartung erreichbar. Sie können durch die zentrale - in etwas rechteckige - Öffnung 31 in ihre zugehörigen Belagschächte des Bremsträgers 4 eingesetzt und wieder daraus entnommen werden. Die Belagschächte sind jeweils seitlich durch sogenannte Bremsträgerhörner des Bremsträgers 4 begrenzt.

Bei einer Bremsung wirkt ein Bremshebel, der in einem Dom des Bremssattels 3 angeordnet sein kann, auf eine Zuspanneinrichtung, die im Zuspannabschnitt 32 des Bremssattels 3 angeordnet ist.

Der aktionsseitige oder auch zuspannseitige Bremsbelag 5 kontaktiert dabei zunächst die Bremsscheibe 2. Im weiteren Verlauf des Zuspannvorgangs wird durch auftretende Reaktionskräfte der Bremssattel 3 entgegengesetzt unter Mitnahme des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 verschoben, bis dieser gleichfalls an der Bremsscheibe 2 reibend zur Anlage kommt und so das Rad, mit dem die Bremsscheibe 2 umläuft, und damit das Nutzfahrzeug abbremst.

Nach einem Lösen der Bremse werden die beiden sich gegenüberliegenden Bremsbeläge 5, 6 durch eine Rückstelleinrichtung so weit von der Bremsscheibe 2 gelöst, dass diese nicht mehr von den Bremsbelägen 5, 6 kontaktiert ist.

Die Rückstelleinrichtung weist mindestens eine Rückstellfeder 8 auf, die ihre Kraftwirkung entgegen der Zuspannrichtung wirkend entfaltet.

Wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, weist die Rückstelleinrichtung der Scheibenbremse 1 zwei Rückstellfedern 8 auf. Beide Rückstellfedern 8 sind vorzugsweise als Gleichteile ausgestaltet.

Wie insbesondere in Figur 3, die die beiden Bremsbeläge 5, 6 mit an diesen angeordneten Rückstellfedern 8 zeigt, zu erkennen ist, weist jede der Rückstellfedern 8 einen etwa u-förmig ausgestalteten Basisabschnitt 81 auf, von dessen parallel zueinander verlaufenden Enden sich jeweils ein zu diesen abgewinkelter Schenkel 82a, 82b erstreckt.

Jeder der Schenkel 82a, 82b weist einen geradlinigen Bereich auf und einen gebogenen Bereich, so dass die Enden der abgewinkelten Schenkel 82a, 82b etwa parallel zur Drehachse D der Bremsscheibe 2 ausgerichtet sind.

Von diesen abgewinkelten Schenkeln 82a, 82b erstreckt sich jeweils einen umgebogenen Endbereich 83a, 83b, der sich in eine Aufnahme 53, 63 in einer radial äußeren Stirnkante 56, 66 der Belagträgerplatte 51 , 61 erstreckt.

Der Querschnitt der Aufnahmen 53, 63 ist dabei geringfügig größer als der Querschnitt der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfeder 8. Unter geringfügig größer ist hier ein Unterschied der Durchmesser von bevorzugt 10 - 50 Prozent zu verstehen.

Die unterschiedlich bemessenen Durchmesser ermöglichen, dass die Längsachsen LE der Endbereiche 83a, 83b spitzwinklig zu Längsachsen LA der Aufnahmen 53, 63 der Belagträgerplatten 51 , 61 ausgerichtet sind, wie es in den Figuren 4 - 8 dargestellt ist. Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsvariante sind die Längsachsen LE der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfedern 8, in Richtung der Drehachse D der Bremsscheibe 2 betrachtet, auseinander laufend ausgerichtet. Die Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61 sind dabei parallel zur Andruckfläche 57, 67 der jeweiligen Belagträgerplatte 51 , 61 ausgerichtet.

Durch diese spitzwinklige Ausrichtung der Endbereiche 83a, 83b relativ zu den Aufnahmen 53, 63 wird über die Rückstellfedern 8 neben ihrer Hauptaufgabe, die beiden Bremsbeläge 5, 6 nach erfolgtem Bremsvorgang von der Bremsscheibe 2 weg auseinander zu drücken, ein Kippmoment M ausgeübt, durch das die beiden Bremsbeläge 5, 6 so zueinander ausgerichtet werden, dass eine radial der Drehachse D der Bremsscheibe 2 entfernter Bremsbelagoberkante der Bremsbeläge 5 geringfügig näher an der Bremsscheibe 2 gehalten wird als eine radial der Drehachse D der Bremsscheibe 2 nähere Bremsbelagunterkante der Bremsbeläge 5, 6.

Des Weiteren wird durch die in Figur 4 gezeigte Ausrichtung der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfedern 8 die Kraft F, mit der die Rückstellfedern 8 die beiden Bremsbeläge 5, 6 auseinander drücken, in radialer Richtung betrachtet nahe einer Schwerpunktmitte des Bremsbelags eingebracht.

Durch den Einsatz zweier solcher Rückstellfedern 8, die in tangentialer Richtung nahe den Seitenkanten 55, 65 der Belagträgerplatten 51 , 61 angreifen, ergibt sich überdies, dass die aus diesen beiden Rückstellfedern 8 resultierende Kraft ebenfalls nahe oder sogar in der Schwerpunktmitte des Bremsbelags, in diesem Fall in tangentialer Richtung betrachtet, wirkt.

Je nach Richtung des zum Teil bauartbedingten radialen Schrägverschleißes der Bremsbeläge 5, 6 ist es auch denkbar, wie beispielhaft in Figur 5 dargestellt, die Längsachsen der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfeder 8 in Richtung der Drehachse D der Bremsscheibe 2 betrachtet, parallel zueinander auszurichten.

Damit einher geht, dass bei der in Figur 5 gezeigten Ausführungsvariante der reaktionsseitige Bremsbelag durch die Kraftwirkung der Rückstellfedern 8 ein Wegkippen der Bremsbelagunterkante von der Bremsscheibe 2 bewirkt, während der reaktionsseitige Bremsbelag 6 durch das von den Rückstellfedern 8 aufgebrachte Kippmoment ein Wegkippen der Bremsbelagoberkante von der Bremsscheibe 2 bewirkt.

Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsvariante, bei der die Längsachsen LE der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfedern 8 in Richtung der Drehachse D der Bremsscheibe 2 betrachtet aufeinander zulaufend ausgerichtet sind, so dass in diesem Fall das von den Rückstellfedern 8 bewirkte Kippmoment M sowohl den aktionsseitigen Bremsbelag 5 als auch den reaktionsseitigen Bremsbelag 6 so kippen wird, dass ein Wegkippen der Bremsbelagoberkante von der Bremsscheibe 2 bewirkt wird.

Durch die Anlage der Endbereiche 83a, 83b an von der Bremsscheibe 2 entfernten Innenrandbereichen am Eingang der jeweiligen Aufnahme 53, 63 wird darüber hinaus ein gegenüber dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel stärkeres Kippmoment bewirkt, aufgrund der Höhe des Angriffspunktes des Endbereiches 83a, 83b der Rückstellfeder 8 am Eingang der Aufnahme 53, 63 der Belagträgerplatte 51 , 61.

Bei der in Figur 7 gezeigten Ausführungsvariante sind die Längsachsen L der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfedern 8 so ausgerichtet, dass die spitzwinklige Anordnung zwischen den Endbereichen 83a, 83b der Rückstellfedern 8 und den Aufnahmen 53, 63 in tangentialer Richtung angewinkelt sind.

Figur 8 zeigt beispielhaft eine kinematische Umkehr der spitzwinkligen Ausrichtung zwischen den Endbereichen 83a, 83b der Rückstellfeder 8 und den Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61 , in der die Längsachsen LE des Endbereichs 83a der Rückstellfeder 8 nahezu vertikal ausgerichtet ist, während die Aufnahme 53 in Richtung der Seitenkante 55 geneigt in der Belagträgerplatte 51 ausgebildet ist.

Die gleiche kinematische Umkehr ist auch für die in den Figuren 4-6 gezeigten Ausführungsvarianten denkbar, wobei der Vornahme von Schrägbohrungen in der Belagträgerplatte 51 , 61 aus der Ebene parallel zur Andruckfläche 57, 67 der Belagträgerplatten 51 , 61 engere Grenzen gesetzt sind als bei der Vornahme einer Schrägbohrung, wie sie im Ausführungsbeispiel der Figur 8 dargestellt ist. In sämtlichen der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61 in einem in tangentialer Richtung betrachtet, den Seitenkanten 55, 65 nahen Randbereich der Belagträgerplatten 51 , 61 eingebracht.

Die Aufnahmen 53, 63 sind dabei bevorzugt tangential außerhalb jeweiliger Nasen 54 der Belagträgerplatten 51 vorgesehen, welche der Führung von Belaghaltefedern 9 dienen, die bei der hier gezeigten Ausführungsvariante der Scheibenbremse 1 mithilfe von in tangentialer Richtung betrachtet zentral angeordneten Hauben 10 an der Belagträgerplatte 51 , 61 des jeweiligen Bremsbelags 5, 6 gesichert sind.

Zur nochmals weiteren Sicherung der Rückstellfedern 8 an den Belagträgerplatten 51 , 61 kann es vorgesehen sein, dass die Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61 eine sich winklig zur Längsachse LA der Aufnahmen 53, 63 erstreckende Ausnehmung aufweisen, in die eine Kröpfung an den Endbereichen 83a, 83b der Rückstellfedern 8 vorsteht.

Denkbar ist auch, dass eine die Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61 begrenzende Innenwand eine oder mehrere Riefen aufweist, durch die der Reibschluss zwischen den Endbereichen 83a, 83b der Rückstellfedern 8 in den Aufnahmen 53, 63 der Belagträgerplatten 51 , 61 weiter erhöht wird.

Denkbar ist auch, dass aus der Mantelfläche der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfedern 8 eine Stützkontur vorsteht, die im montierten Zustand der Rückstellfeder 8 auf einem einen Eingang der jeweiligen Aufnahme 53, 63 umgebenden Rand der Belagträgerplatte 51 , 61 aufliegt.

Die Rückstellfedern 8 sind bevorzugt aus einem Federdraht, insbesondere mit rundem Querschnitt hergestellt. Denkbar sind auch Rückstellfedern 8 mit anderem Querschnitt, beispielsweise polygonalem Querschnitt. Dies ist insbesondere dadurch in einfacher Weise ermöglicht, dass der Querschnitt der Endbereiche 83a, 83b der Rückstellfeder 8 kleiner ist als der Querschnitt der Aufnahmen 53, 63 in den Belagträgerplatten 51 , 61. BEZUGSZEICHENLISTE

1 Scheibenbremse

2 Bremsscheibe

21 , 22 Reibfläche

3 Bremssattel

31 Öffnung

32 Zuspannabschnitt

33 Sattelrücken

4 Bremsträger

41 Belagschacht

5 aktionsseitiger Bremsbelag

51 Belagträgerplatte

52 Reibbelag

53 Aufnahme

54 Nase

55 Seitenkante

56 Oberkante

57 Andruckfläche

6 reaktionsseitiger Bremsbelag

61 Belagträgerplatte

62 Reibbelag

63 Aufnahme

64 Nase

65 Seitenkante

66 Oberkante

67 Andruckfläche

7 Belaghaltebügel

8 Rückstellfeder 81 Basisabschnitt

82a erster Schenkel

82b zweiter Schenkel

83a erster Endbereich

83b zweiter Endbereich

9 Belaghaltefeder

10 Haube

D Drehachse

LE Längsachse des Endes der Rückstellfeder

LA Längsachse der Ausnehmung der Belagträgerplatte

F Kraft

M Kippmoment