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Patent Searching and Data


Title:
DISINFECTION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259447
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disinfection device (1a) for applying a disinfectant onto at least one fingertip (F) of a user, comprising a housing (6; 6a, 6b) with a recess (4) which can be accessed from the outside through an opening (3) and into which the fingertip can be inserted, a spray unit (8) in the interior of the housing, and a disinfectant container (7) which is fluidically connected to the spray unit. The spray unit comprises a spray head (2) which protrudes into the recess and a valve device (9a) which is fluidically connected to the spray head and which is designed to release disinfectant out of the container and into the recess in the form of an aerosol when the spray head is actuated by the fingertip so that the aerosol can coat the fingertip.

Inventors:
AMMANN PETER (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/067322
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 22, 2020
Export Citation:
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Assignee:
AMMANN PETER (CH)
International Classes:
A61M35/00; A61L2/22; B05B1/14; B05B11/00; B05B15/16; B05B15/62; B65D83/14; B65D83/30
Foreign References:
US4701167A1987-10-20
JP2005021879A2005-01-27
US4226340A1980-10-07
Attorney, Agent or Firm:
E. BLUM & CO. AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Desinfektionsvorrichtung (1a) zum Applizieren eines Desinfektionsmittels auf mindestens einer Fingerkuppe (F) eines Benutzers, umfassend

- ein Gehäuse (6; 6a, 6b) mit einer durch eine Öffnung (3) von aussen zugänglichen Ausnehmung (4), in welcher Ausnehmung die Fingerkuppe einführbar ist,

- im Inneren des Gehäuses eine Sprüheinheit

(8),

- einen mit der Sprüheinheit fluidverbundenen Behälter (7) für Desinfektionsmittel, wobei die Sprüheinheit einen Sprühkopf (2), der in die Ausnehmung hineinragt und eine mit dem Sprühkopf fluidverbundene Ventilvorrichtung (9a) umfasst, welche Ventilvorrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie bei Betätigung des Sprühkopfs mittels der Fingerkuppe Desinfektionsmittel aus dem Behälter als Aerosol in die Ausnehmung freigibt, so dass das Aerosol die Fingerkuppe benetzen kann.

2. Desinfektionsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Betätigung des Sprühkopfs zur Abgabe von Desinfektionsmittel der Sprühkopf mittels der Fingerkuppe in Richtung der Ventilvorrichtung aus einer Grundposition, in der die Ventilvorrichtung verschlossen ist, in eine Sprühposition, in der die Ventilvorrichtung offen ist und Desinfektionsmittel aus dem Behälter freigibt, drückbar ist, wobei der Sprühkopf ohne äussere Betätigung selbsttätig wieder in die Grundposition gelangt .

3. Desinfektionsvorrichtung (1b) zum Applizieren eines Desinfektionsmittels auf einen Gegenstand (15; 16; 21), umfassend - ein Gehäuse (6; 6a, 6b) mit einer durch eine Öffnung (3) von aussen zugänglichen Ausnehmung (4),

- im Inneren des Gehäuses eine Sprüheinheit (8) mit einem Sprühkopf (2), der in die Ausnehmung hineinragt und eine mit dem Sprühkopf fluidverbundene Ventilvorrichtung (9a),

- einen mit der Ventilvorrichtung fluidverbundenen Behälter (7) für Desinfektionsmittel,

- ein Adapterelement (11; 19) zum Befestigen der Desinfektionsvorrichtung am Gegenstand und zum

Betätigen des Sprühkopfs, wobei das Adapterelement ein in die Ausnehmung hineinragendes starres

Verlängerungselement (14) zur Betätigung des Sprühkopfs und mindestens eine Durchlassöffnung (17) zum Gegenstand hin umfasst, wobei bei Betätigung des Sprühkopfs mittels des Verlängerungselements Desinfektionsmittel aus der Ausnehmung durch die Durchlassöffnung auf dem Gegenstand gelangt . 4. Desinfektionsvorrichtung nach Anspruch 3, wobei in einer Grundposition der Desinfektionsvorrichtung das Verlängerungselement keinen Druck auf den Sprühkopf ausübt und durch Drücken des Gehäuses mit der Sprüheinheit in Richtung des Verlängerungselements die Desinfektionsvorrichtung in eine Sprühposition überführbar ist, in welcher durch Drücken des Sprühkopfs in Richtung des Behälters mittels des Verlängerungselements Desinfektionsmittel in die Ausnehmung und von dort durch die Durchlassöffnung auf den Gegenstand sprühbar ist, wobei der Sprühkopf ohne äussere Betätigung selbsttätig wieder in die Grundposition gelangt.

5. Desinfektionsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Adapterelement im Bereich der Öffnung der Ausnehmung am Gehäuse lösbar befestigbar ist, insbesondere derart mit dem Gehäuse verbindbar ist, dass es in Richtung der Öffnung der Ausnehmung und von der Öffnung weg verschiebbar ist, insbesondere wobei das Adapterelement und das Gehäuse kooperierende Führungselemente aufweisen, die miteinander in Eingriff bringbar sind, so dass das Adapterelement in Richtung der Öffnung der Ausnehmung und von der Öffnung weg verschiebbar ist oder wobei das Adapterelement einen als Führung dienenden Gehäuseabschnitt (14a) umfasst, der das Verlängerungselement (14) umgibt und in die Ausnehmung (4) des Gehäuses (6) einführbar ist, bis das Verlängerungselement in einer Endstellung den Sprühkopf zum Freisetzen von Desinfektionsmittel beaufschlagt, insbesondere wobei sich der Gehäuseabschnitt (14a) in Richtung der Ausnehmung (4) verjüngt und an einem entgegengesetzten Ende mindestens einen Stopper (12) umfasst, an dem ein Rand der Öffnung der Ausnehmung in der Endstellung zu liegen kommt.

6. Desinfektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei das Adapterelement ein Befestigungselement umfasst, mittels welchem die Desinfektionsvorrichtung am Gegenstand befestigbar ist, insbesondere wobei das Befestigungselement eine Einrastvorrichtung (13) darstellt, die zum Einrasten an einer Stange (15; 16) als Gegenstand ausgestaltet ist, und weiter derart ausgestaltet ist, dass sie in befestigtem Zustand zur Desinfektion der Stange entlang der Stange verschiebbar und/oder um die Stange drehbar ist.

7. Desinfektionsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Einrastvorrichtung auf einer dem Gegenstand zugewandten Fläche im Bereich der Durchlassöffnung mindestens einen Abstandhalter (13a) umfasst, so dass ein Spalt zwischen der Fläche und einer Aussenfläche des Gegenstands vorliegt.

8. Desinfektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei das Adapterelement ein plattenförmiges oder gewölbtes Auflageelement (19) umfasst, mittels welchem die Desinfektionsvorrichtung auf einer ebenen bzw. gewölbten Fläche (21) des Gegenstands (20) hin und her verschiebbar ist, um die Fläche zu desinfizieren .

9. Desinfektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei das Adapterelement auf einer dem Gegenstand zugewandten Fläche eine Schicht (18) aus einem geschäumten oder schwammartigen oder gummibasierten Material oder aus Vliesmaterial zur Verteilung und/oder Aufsaugen von Desinfektionsmittel von der Oberfläche des Gegenstands aufweist, insbesondere wobei die Schicht durch eine neue Schicht ersetzbar ist.

10. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Sprühkopf kugelförmig ist und eine Vielzahl von Düsen (2a) aufweist, durch welche Desinfektionsmittel in die Ausnehmung sprühbar ist.

11. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse einen ersten, den Behälter haltenden Abschnitt (6a) und einen zweiten Abschnitt (6b) zum Halten der Sprüheinheit umfasst, wobei der erste und der zweite Abschnitt mittels kooperierender Verbindungselemente (9) aneinander abnehmbar befestigbar sind, so dass durch Lösen der Verbindung der beiden Abschnitte der Behälter austauschbar ist, insbesondere wobei die kooperierenden Verbindungselemente einen Schraubverschluss bilden.

12. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse Befestigungsmittel (5) zur Befestigung der Desinfektionsvorrichtung an einem Gürtel des Benutzers oder einen Karabiner zum Einhängen der Desinfektionsvorrichtung an einem Schlüsselbund des Benutzers umfasst.

13. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Ring (23) am Gehäuse befestigt ist, wobei der Ring einen derartigen Durchmesser hat, dass er über einen Griff (22), insbesondere einen Türgriff, gezogen werden kann, um den Griff ohne direkten Kontakt durch den Benutzer zu betätigen.

14. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, weiter umfassend einen alternativen Sprühkopf der auf dem Sprühkopf aufsteckbar ist oder anstelle des Sprühkopfs mit der Ventilvorrichtung verbindbar ist, wobei der alternative Sprühkopf im aufgesteckten oder mit der Ventilvorrichtung verbundenen Zustand aus der Öffnung hinausragt, so dass er durch Drücken ausserhalb der Ausnehmung verwendbar ist.

15. Desinfektionsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sprüheinheit derart ausgestaltet ist, dass sie während einer einzigen Betätigung für die Dauer der Betätigung kontinuierlich Desinfektionsmittel oder nur eine Dosis Desinfektionsmittel freisetzt, insbesondere wobei sie Desinfektionsmittel nach oben oder nach unten oder seitlich freisetzen kann. 16. Verwendung der Desinfektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9 und 10 bis 15 für die Desinfektion einer Griffstange als Gegenstand eines Einkaufswagens oder für die Desinfektion eines Griffs oder einer Haltestange als Gegenstand in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder für die Desinfektion einer Tischfläche als Gegenstand oder für die Desinfektion einer Toilettensitzfläche als Gegenstand.

17. Teileset, enthaltend mindestens eine Desinfektionsvorrichtung (1a) wie in Anspruch 1 definiert, mindestens ein Adapterelement (11; 19) oder eine Kombination von verschiedenen Adapterelementen wie in Anspruch 3, 5, 8, 9 definiert, mindestens einen Ersatzbehälter (7) für Desinfektionsmittel wie in Anspruch 1 definiert.

Description:
Desinfektionsvorrichtung

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Desinfektionsvorrichtung gemäss Anspruch 1 und Anspruch 3 sowie einen Teileset nach Anspruch 17.

Hintergrund

Desinfektionsvorrichtungen sind bekannt. Meistens handelt es sich dabei um herkömmliche Sprühdosen die mit einem Desinfektionsmittel gefüllt sind, das beim Drücken des Sprühkopfs freigesetzt wird. Weiter sind auch Spender bekannt, die z.B. stationär in Krankenhäuser, usw. aufgestellt sind und eine relativ grosse Menge Desinfektionsmittel enthalten, damit sie längere Zeit bei der intensiven Verwendung in frequentierten Umgebungen halten. Diese Lösungen haben den Nachteil, dass sie als portable Lösung aufgrund ihrer Grösse nicht geeignet sind. Ausserdem kann die Dosierung schwierig sein und in vielen Fällen wird mit einer Betätigung eine zu grosse Menge des Mittels ausgegeben.

Darstellung der Erfindung

Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine verbesserte Desinfektionsvorrichtung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der Erfindung mit einer Desinfektionsvorrichtung gemäss Anspruch 1 gelöst. Die Desinfektionsvorrichtung zum Applizieren eines Desinfektionsmittels auf mindestens einer Fingerkuppe eines Benutzers umfasst demgemäss ein Gehäuse mit einer durch eine Öffnung von aussen zugänglichen Ausnehmung, in welcher Ausnehmung die Fingerkuppe einführbar ist, im Inneren des Gehäuses eine Sprüheinheit und einen mit der Sprüheinheit fluidverbundenen Behälter für Desinfektionsmittel. Die Sprüheinheit umfasst einen Sprühkopf der in die Ausnehmung hineinragt und eine mit dem Sprühkopf fluidverbundene Ventilvorrichtung. Die Ventilvorrichtung ist derart ausgestaltet, dass sie bei Betätigung des Sprühkopfs mittels der Fingerkuppe Desinfektionsmittel aus dem Behälter als Aerosol in die Ausnehmung freigibt, so dass das Aerosol die Fingerkuppe benetzen kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Betätigung des Sprühkopfs zur Abgabe von Desinfektionsmittel der Sprühkopf mittels der Fingerkuppe in Richtung der Ventilvorrichtung aus einer Grundposition, in der die Ventilvorrichtung verschlossen ist, in eine Sprühposition, in der die Ventilvorrichtung offen ist und Desinfektionsmittel aus dem Behälter freigibt, drückbar. Dabei gelangt der Sprühkopf ohne äussere Betätigung selbsttätig wieder in die Grundposition .

In einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe mit einer Desinfektionsvorrichtung gemäss Anspruch 3 gelöst. Die Desinfektionsvorrichtung zum Applizieren eines Desinfektionsmittels auf einen Gegenstand eines Benutzers umfasst demgemäss die strukturellen Elemente der Desinfektionsvorrichtung gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung und zusätzlich ein Adapterelement zum Befestigen der Desinfektions- vorrichtung am Gegenstand und zum Betätigen des Sprühkopfs. Das Adapterelement umfasst ein in die Ausnehmung hineinragendes, starres Verlängerungselement zur Betätigung des Sprühkopfs und . mindestens eine Durchlassöffnung zum Gegenstand hin. Bei Betätigung des Sprühkopfs mittels des Verlängerungselements gelangt Desinfektionsmittel aus der Ausnehmung durch die Durchlassöffnung auf dem Gegenstand.

Die vorliegende Erfindung in beiden Aspekten hat den Vorteil, dass ein Benutzer die Desinfektionsvorrichtung bei sich tragen und bei Bedarf in jeder Situation einsetzen kann, bei der im täglichen Leben durch die häufigen unvermeidlichen Berührungen von Gegenständen die Gefahr einer Kontamination und eventuelle Ansteckung mit Erregern besteht. Dabei berücksichtigt die vorliegende Erfindung verschiedene Szenarien. Es können nämlich je nach Szenario verschiedene Vorgehensweisen bei der Desinfektion geeigneter sein als andere Vorgehensweisen. Dabei kann grundsätzlich zwischen der Desinfektion am Benutzer selbst oder am vom Benutzer manipulierten Gegenstand unterschieden werden.

Der erste Aspekt der Erfindung deckt die Desinfektion am Benutzer selbst ab. Ein Szenario, bei dem diese Art der Desinfektion geeignet ist, kann beispielsweise das Drücken eines Knopfes sein, z.B. die Betätigung eines Geldautomats oder von Knöpfen in Aufzügen. Diese Beispiele sind typisch für Szenarien, bei den eine hohe Gefahr der Kontamination mit Erregern besteht, da sie von vielen Personen benutzt werden. Wird also ein Knopf einer solchen Vorrichtung betätigt, so kann der Benutzer anschliessend die Desinfektions- vorrichtung zum Desinfizieren der Fingerkuppe, die für die Betätigung des Knopfs verwendet wurde, einsetzen. Dafür muss er nur kurz mit der betreffenden Fingerkuppe den Sprühkopf drücken, so dass Desinfektionsmittel die Fingerkuppe benetzen und damit desinfizieren kann. Ausser der offensichtlich einfachen Verwendung hat die Desinfektionsvorrichtung den weiteren wichtigen Vorteil, dass sie selektiv nur für die betroffene Fingerkuppe verwendet werden muss. Wie oben beschrieben geben herkömmliche Vorrichtungen oft zu viel Desinfektionsmittel aus, das in der Hand aufgefangen werden muss, wobei es auch auf den Boden tropfen kann, was eine Verschwendung von Desinfektionsmittel bedeutet. Weiter ist es von Nachteil dass mit dem flüssigen Mittel in der Hand die ganze Hand bzw. beide Hände durch Einreiben desinfiziert werden muss bzw. müssen. Diese Nachteile vermeidet die vorliegende Desinfektions- vorrichtung, was eine grosse Menge Desinfektionsmittel spart, da gerade für das beschriebene Szenario tatsächlich nur eine kleine Portion einer Hand (die Fingerkuppe) mit dem potentiell kontaminierten Knopf in Berührung kommt und desinfiziert werden muss. Nicht zuletzt ist es aber auch von grossem Vorteil, dass gerade bei häufiger Desinfektion die Austrocknung der Hände, die bekanntlich durch häufiges Desinfizieren der Hände mit typischerweise Alkohol-haltigen Mitteln auftritt, weitgehend vermieden wird.

Der zweite Aspekt der Erfindung deckt die Desinfektion des zu berührenden Gegenstands ab. Ein Szenario, bei dem die Desinfektionsvorrichtung gemäss diesem Aspekt im Vergleich zu derjenigen gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung vorteilhaft ist, kann beispielsweise das Führen eines Einkaufswagens sein. Grundsätzlich kommen hier Szenarien in Frage, bei den die ganze Hand oder beide Hände mit dem potentiell kontaminierten Gegenstand in Berührung kommt bzw. kommen. Mit anderen Worten zielt die Desinfektionsvorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung auf die Desinfektion von grösseren Flächen und nicht auf im Wesentlichen punktuelle Desinfektion. Weitere Beispiele sind das Halten einer Haltestange oder eines Haltegriffs in öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Desinfektion von Tischen in Restaurants oder von Sitzflächen in öffentlichen Toiletten. Bei diesen Szenarien ist es im Gegensatz zur Fingerkuppendesinfektion effektiver und sicherer den Gegenstand selbst zu desinfizieren, bevor er berührt wird. Dies sei am Beispiel einer Haltestange im Bus erläutert; ein Passagier hält mit einer Hand die Haltestange fest, hat eine Einkaufstüte in der anderen Hand und muss beispielsweise sein Gesicht berühren, z.B. kratzen. Um eine potentielle Kontamination zu vermeiden müsste er seine Hand desinfizieren, bevor er sein Gesicht berührt. Bei einer Wiederholung dieser Berührung des Gesichts zu einem späteren Zeitpunkt müsste er die Hand erneut desinfizieren, da er in der Zwischenzeit wieder die Haltestange angefasst hat. Im Gegensatz dazu ist dies mit der vorliegenden Erfindung nicht nötig. Der Benutzer kann vor der erstmaligen Berührung der Haltestange die erfindungsgemässe Desinfektionsvorrichtung an die Haltestange mittels des Adapterelements einklicken und durch Verschiebung an der Stange und gleichzeitige Betätigung des Sprühkopfs den Bereich, den er beabsichtigt zu berühren, dadurch desinfizieren. Folglich ist nun die Haltestange selbst desinfiziert, so dass bei wiederholter Berührung des Gesichts nach mehrmaliger Berührung der Haltestange nicht jedes Mal eine erneute Desinfektion der Hand notwendig ist. Damit wird die Gefahr einer Infektion deutlich reduziert, da bekanntlich der Mensch beispielsweise das Gesicht sehr oft am Tag berührt, ohne dies sogar aktiv wahrzunehmen. Auch trägt die Erfindung bei, derartige in Bezug auf Infektionen sensible Gegenstände wie Haltestangen insgesamt relativ erregerfrei zu halten, wenn die erfindungsgemässe Desinfektionsvorrichtung von vielen Personen benutzt wird, so dass eine Infektionsgefahr auch für Personen die keine Desinfektionsmöglichkeit dabei haben reduziert wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Desinfektionsvorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung findet die Applikation des Desinfektionsmittels so statt, dass in einer Grundposition der Desinfektionsvorrichtung das Verlängerungselement keinen Druck auf den Sprühkopf ausübt und durch Drücken des Gehäuses mit der Sprüheinheit in Richtung des Verlängerungselements die Desinfektionsvorrichtung in eine Sprühposition überführbar ist. In der Sprühposition ist durch Drücken des Sprühkopfs in Richtung des Behälters mittels des Verlängerungselements Desinfektionsmittel in die Ausnehmung und von dort durch die Durchlassöffnung auf den Gegenstand sprühbar, wobei der Sprühkopf ohne äussere Betätigung selbsttätig wieder in die Grundposition gelangt. Mit anderen Worten wird hier der Sprühvorgang nicht durch Eindrücken des Sprühkopfs mit der Fingerkuppe sondern indirekt durch Drücken des Gehäuses in Richtung des Adapterelements bis das Verlängerungselement den Sprühkopf beaufschlagt, ausgelöst .

In einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Teileset oder sog. Kit-of-Parts, enthaltend mindestens eine Desinfektionsvorrichtung wie im ersten Aspekt der Erfindung definiert, mindestens ein Adapterelement oder eine Kombination von verschiedenen Adapterelementen wie im zweiten Aspekt der Erfindung definiert, und mindestens einen Ersatzbehälter für Desinfektionsmittel.

Mit der vorliegenden Erfindung kann sichergestellt werden, dass der Benutzer alle Optionen der Desinfektion für viele Szenarien abdecken kann, wenn er eine erfindungsgemässe Desinfektionsvorrichtung mit sich trägt. Weiter ist es vorteilhaft, dass einzelne Elemente im Beschädigungs- oder Abnutzungsfall erneuert werden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwen- dungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen An- sprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

Fig. 1a eine Schnittansicht einer erfindungsgemässen Desinfektionsvorrichtung gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung unmittelbar vor der Desinfektion,

Fig. 1b eine Schnittansicht der erfindungsgemässen Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 1a während der Desinfektion,

Fig. 2 eine detaillierte Schnittansicht der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 1a,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Desinfektionsvorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung,

Fig. 4 ein Adapterelement der Desinfektions- vorrichtung aus Fig. 3,

Fig. 5 und 6 ein Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3 in unterschiedlichen Zuständen,

Fig. 7 ein weiteres Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3,

Fig. 8 die Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3 mit einer anderen Ausführungsform des Adapterelements,

Fig. 9 ein Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 8, und

Fig. 10 eine weitere Ausführungsform der Desinfektionsvorrichtung. Wege zur Ausführung der Erfindung

Fig. 1a und 1b sind nachfolgend gemeinsam erläutert. Sie zeigen eine Desinfektionsvorrichtung 1a mit einem Gehäuse 6, einer Sprüheinheit 8 und einem Behälter 7 für Desinfektionsmittel, der mit der Sprüheinheit fluidverbunden ist.

Für alle Ausführungsformen und Aspekte der Erfindung gilt, dass das Gehäuse 6 auch den den Behälter 7 umfassenden Gehäuseteil einschliessen kann. Dabei kann das Gehäuse 6 einstückig sein, wobei in diesem Fall der Behälter 7 von unten in axialer Richtung der Desinfektionsvorrichtung 1a in den unteren Teil des Gehäuses eingeschoben wird und nach erfolgter Fluidverbindung mit der Sprüheinheit arretiert wird. Das Gehäuse 6 kann in einer bevorzugten Ausführungsform aber auch einen ersten, den Behälter 7 haltenden Abschnitt 6a und einen zweiten, die Sprüheinheit 8 haltenden Abschnitt 6b umfassen, wobei der erste und der zweite Abschnitt mittels kooperierender Verbindungselemenfe 9 aneinander trennbar befestigbar sind. Alternativ kann der zweite Abschnitt 6b lediglich als Aufsatz dienen, um die Ausnehmung bereitzustellen und den Sprühkopf zu schützen. In diesem Fall umfasst der erste Abschnitt den Behälter und die Sprüheinheit, was beispielhaft in Fig. 2 gezeigt ist. Durch Lösen der Verbindung der beiden Abschnitte wird der Behälter zugänglich und kann ausgetauscht werden. Es ist bevorzugt wenn die kooperierenden Verbindungselemente einen Schraubverschluss bilden. Sie können aber auch eine Einrastverbindung bilden. Es ist jedoch auch möglich, keinen ersten Abschnitt 6a des Gehäuses vorzusehen und einen Behälter zu verwenden, der selbst Verbindungsmittel (z.B. Gewinde) zur Verbindung mit dem zweiten Abschnitt 6b des Gehäuses besitzt, was eine Materialersparnis für das Gehäusematerial mit sich bringt.

Der Behälter für Desinfektionsmittel ist vorzugsweise nachfüllbar. Er ist mit der Sprüheinheit 8 fluidverbunden. Fluidverbunden bedeutet im gesamten vorliegenden Kontext, dass Flüssigkeit aus dem Behälter in die Sprüheinheit dringen kann. Der Behälter kann ein Druckbehälter sein und mit Treibmittel verwendet werden, oder er kann ein herkömmlicher Behälter in der Art von Parfümflakons sein, bei dem die Sprühwirkung durch Pumpen von Luft in das Innere des Behälters erzielt wird. Dazu kann die Sprüheinheit entsprechend derart ausgestaltet sein, dass sie während einer einzigen Betätigung für die Dauer der Betätigung kontinuierlich Desinfektionsmittel freisetzt oder nur eine Dosis Desinfektionsmittel freisetzt. Die erste Variante ist insbesondere für die Desinfektionsvorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung geeignet, da in diesem Fall das Ziel die Desinfektion von Flächen ist, bei den die Desinfektionsvorrichtung auf der zu desinfizierenden geführt wird, so dass mehrere Pumpvorgänge während der gleichzeitigen Führung umständlicher sind. Die zweite Variante ist für die Desinfektionsvorrichtung gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung besser geeignet, da hier für eine oder mehrere Fingerkuppen jeweils ein kurzer Sprühvorgang ausreicht. Es ist weiter bevorzugt wenn die Sprüheinheit Desinfektionsmittel nach oben oder nach unten oder seitlich freigeben kann.

Wie aus der Zusammenschau von Fig. 1a und 1b ersichtlich ist, führt der Benutzer die Fingerkuppe F in Richtung des Pfeils D durch eine Öffnung 3 in eine Ausnehmung 4 des Gehäuses 6 bzw. des zweiten Abschnittes 6b des Gehäuses ein und drückt einen Sprühkopf 2 der Sprüheinheit 8 in Richtung des Behälters 7, was die Freisetzung des Desinfektionsmittels als Aerosol 10 bewirkt, was bekannt ist. Dadurch wird seine Fingerkuppe desinfiziert. Selbstverständlich kann die Desinfektions- vorrichtung bzw. die Ausnehmung so dimensioniert sein, dass mehrere Fingerkuppen gleichzeitig in die Ausnehmung 4 eingeführt werden können.

In Ausführungsformen können die Mittelachsen des Gehäuses 6 und der Sprüheinheit 8 und des Behälters 7 zusammenfallen. Dies vereinfacht die Konstruktion der Desinfektionsvorrichtung und ist platzsparend. Es ist aber auch denkbar, den ersten Abschnitt 6a des Gehäuses mit dem Behälter z.B. in einem 90° Winkel zum zweiten Abschnitt 6b des Gehäuses vorzusehen.

Für alle Aspekte der erfindungsgemässen Desinfektionsvorrichtung kann das Gehäuse Befestigungsmittel 5 zur Befestigung der Desinfektionsvorrichtung an einem Gürtel des Benutzers oder einen Karabiner zum Einhängen der Desinfektions- vorrichtung an einem Schlüsselbund des Benutzers umfassen. Dadurch kann die Desinfektionsvorrichtung einfach transportiert werden. Diese Befestigungsmittel können z.B. eine Klammer 5, wie in der Figur gezeigt, sein. Alternativ sind auch eine Magnetvorrichtung oder ein Ring oder andere Aufhängevorrichtungen möglich.

Fig. 2 zeigt eine detaillierte Schnittansicht der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 1a in der Ausführungsform mit zwei Gehäuseabschnitten 6a und 6b, die mittels als Schraubverbindung ausgeführte Verbindungselemente 9b verbunden sind. Wie erwähnt, trägt hier der erste Abschnitt 6a des Gehäuses den Behälter und die Sprüheinheit. Der Sprühkopf 2 ist vorzugsweise kugelförmig oder elliptisch und mittels eines Röhrchens 2b mit der Ventilvorrichtung der Sprüheinheit fluidverbunden. Der Sprühkopf umfasst eine Vielzahl von Düsen 2a, durch welche Desinfektionsmittel in die Ausnehmung 4 sprühbar ist. Diese Ausgestaltung des Sprühkopfs ist für alle Aspekte der Desinfektions- vorrichtung bevorzugt. Sie hat den Vorteil, dass das Aerosol in vielen Richtungen gesprüht wird und somit eine umfassende Desinfektion sichergestellt wird, was bei einem herkömmlichen unidirektionalen Sprühkopf aufgrund des begrenzten Spielraums für die Fingerkuppe in der Ausnehmung 4 nicht in dem Masse möglich wäre. Es sei jedoch in diesem Zusammenhang erwähnt, dass speziell bei dieser Ausführungsform der erste Abschnitt 6a des Gehäuses samt Behälter und Sprüheinheit abgeschraubt werden und mit einem herkömmlichen unidirektionalen Sprühkopf anstelle des kugelförmigen Sprühkopfs versehen werden kann, so dass die Desinfektionsvorrichtung auch als herkömmliche Sprühdose verwendet werden kann. Wie erwähnt umfasst die Sprüheinheit eine Ventilvorrichtung 9a die bei Betätigung des Sprühkopfs in Richtung des Behälters die Abgabe von Desinfektionsmittel aus dem letzteren durch das Röhrchen 2b in den Sprühkopf 2 und durch die Düsen 2a als Aerosol in die Ausnehmung ermöglicht. Solche Sprühvorrichtungen sind bekannt und werden deshalb hier nicht im Detail erläutert. Insbesondere kann es sich dabei um Ausführungsformen handeln, bei welchen die Ausrichtung keine Rolle spielt, d.h. dass auch mit der Desinfektionsvorrichtung kopfüber gesprüht werden kann.

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Desinfektionsvorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung und Fig. 4 ein Adapterelement der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3.

Die bereits offenbarten Ausführungen in Zusammenhang mit dem ersten Aspekt der Erfindung sind auch im zweiten Aspekt der Erfindung ohne Einschränkung gültig, so dass auf eine erneute Beschreibung verzichtet wird. Zusätzlich umfasst die Desinfektionsvorrichtung 1b des zweiten Aspekts der Erfindung ein Adapterelement 11 zum Befestigen der Desinfektionsvorrichtung 1b an einem Gegenstand und zum Betätigen des Sprühkopfs. Das Adapterelement 11 umfasst ein in die Ausnehmung hineinragendes starres Verlängerungselement 14 zur Betätigung des Sprühkopfs und mindestens eine Durchlassöffnung 17 zum Gegenstand hin (Fig. 4). Bei Betätigung des Sprühkopfs mittels des Verlängerungs- elements gelangt Desinfektionsmittel aus der Ausnehmung durch die Durchlassöffnung auf dem Gegenstand. Fig. 3 veranschaulicht auch den oben erwähnten Fall, dass die Desinfektionsvorrichtung kopfüber verwendet werden kann. Mit anderen Worten ist die Ausrichtung der Desinfektionsvorrichtung 1b um 180° bezogen auf Fig. 2 gedreht .

Das Adapterelement ist im Bereich der Öffnung der Ausnehmung 4 (Bezugszeichen 12) am Gehäuse 6 lösbar befestigbar. In Ausführungsformen ist das Adapterelement 11 derart mit dem Gehäuse 6 verbindbar, dass es in Richtung der Öffnung der Ausnehmung und von der Öffnung weg verschiebbar ist. Dazu können das Adapterelement und das Gehäuse kooperierende Führungselemente aufweisen (nicht gezeigt), die miteinander in Eingriff bringbar sind, so dass das Adapterelement in Richtung der Öffnung der Ausnehmung und von der Öffnung weg verschiebbar ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass bei der Verschiebung der Desinfektionsvorrichtung über die die gesamte zu desinfizierende Fläche der Sprühkopf in eine Sprühposition arretiert werden kann, so dass sich der Benutzer nur auf die Verschiebungsbewegung der Vorrichtung konzentrieren muss. In einer einfacheren Variante, die in Fig. 3 und 4 gezeigt ist, umfasst das Adapterelement selbst einen als Führung dienenden Gehäuseabschnitt 14a, der das Verlängerungselement 14 umgibt und in die Ausnehmung 4 des Gehäuses 6 oder des zweiten Abschnitts 6b einführbar ist. Dieser Gehäuseabschnitt 14a ist vorzugsweise so geformt, dass er sich in Richtung der Ausnehmung 4 verjüngt und am entgegengesetzten Ende (bei Bezugszeichen 12) einen Durchmesser hat, der geringfügig kleiner als ein Innendurchmesser der Öffnung 3 der Ausnehmung ist, wodurch die Desinfektionsvorrichtung (entsprechend der Desinfektionsvorrichtung 1a) mit zunehmendem Einschieben des Gehäuseabschnitts 14a in die Ausnehmung 4 sich automatisch selbst zentriert und komplett bis zu Stoppern 12 einführbar ist. In dieser Endposition beaufschlagt das Verlängerungselement den Sprühkopf, was nicht gezeigt ist aber entsprechend der Beaufschlagung mittels der Fingerkuppe geschieht. Bei dieser Variante, bei der keine Befestigung oder Arretierung des Gehäuses am Adapterelement stattfindet, hält der Benutzer das Gehäuse 6 solange auf dem Adapterelement gedrückt, bis der gewünschte Desinfektionsvorgang beendet ist.

Das Adapterelement 11 umfasst ein Befestigungselement 13, mittels welchem die Desinfektionsvorrichtung am Gegenstand befestigbar ist. In der Ausführungsform nach Fig. 4 stellt das Befestigungselement eine Einrastvorrichtung 13 dar, die zum Einrasten an einer Stange als Gegenstand ausgestaltet ist. Die in Fig. 4 nach unten ragenden Ohren haben einen Abstand dl voneinander an ihren Enden, der kleiner als der Durchmesser der Stange ist, so dass wenn das Adapterelement mit diesem Ende gegen die Stange gedrückt wird die Ohren auseinander gespreizt werden und nach Passieren der Mitte der Stange wieder zusammenschnappen, wodurch die Stange eingeklemmt ist. Zu diesem Zweck sind die Ohren aus einem Material hergestellt der eine entsprechende Flexibilität bzw. Elastizität hat. Weiter ist die Einrastvorrichtung 13 derart ausgestaltet, dass es in befestigtem Zustand entlang der Stange verschiebbar ist, um die Stange zu desinfizieren, wenn das Adapterelement 11 mit der restlichen Desinfektions- vorrichtung gekoppelt ist.

In Ausführungsformen kann es bevorzugt sein, dass die Einrastvorrichtung auf einer dem Gegenstand zugewandten Fläche mindestens einen Abstandhalter 13a umfasst, so dass ein Spalt zwischen der Fläche und einer Aussenflache des Gegenstands vorliegt. Dieser Abstandhalter kann vorteilhaft sein, wenn die Innenkontur der Einrastvorrichtung der Aussenkontur der Stange entspricht. In diesem Fall verhindert der Abstandhalter, der im Bereich der Durchlassöffnung 17 angeordnet ist, dass die Aussenfläche der Stange die Durchlassöffnungen verschliesst und eine Verteilung des Desinfektionsmittels auf andere Stangenbereiche als diejenigen, die von der oder den Durchlassöffnungen dem Aerosol exponiert sind, verhindert. Die Verwendung von Abstandhaltern ist auf alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Adapterelements übertragbar.

Alternativ oder zusätzlich zu den Abstand- haltern kann sich die Innenkontur der Einrastvorrichtung leicht von der Aussenkontur der Stange unterscheiden, insbesondere im Bereich der Durchlassöffnung, so dass schon dadurch ein Spalt zwischen diesen Konturen entsteht. Beispielsweise kann die Stange oval sein und die Einrastvorrichtung kreisrund oder umgekehrt.

Es ist auch für alle Ausführungsformen des Adapterelements bevorzugt, wenn das Adapterelement auf einer dem Gegenstand zugewandten Fläche eine Schicht aus einem geschäumten oder schwammartigen oder gummibasierten Material oder aus Vliesmaterial zur Verteilung und/oder Aufsaugen von Desinfektionsmittel von der Oberfläche des Gegenstands aufweist, vorzugsweise wobei die Schicht durch eine neue Schicht ersetzbar ist. Diese Massnahme verbessert weiter eine möglichst umfassende Verteilung des Desinfektionsmittels auf der Stangenoberfläche. Ausserdem schützt eine solche Schicht die Oberfläche der Stange vor Kratzer, die aufgrund der hin und her Verschiebung der Desinfektionsvorrichtung 1b entstehen könnten .

Fig . 5 und 6 zeigen ein Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3 gemäss einem der anfangs erwähnten Szenarien in unterschiedlichen Zuständen, bei dem die Desinfektionsvorrichtung 1b zur Desinfektion des Griffs eines Einkaufswagens angewendet wird .

Fig. 5 zeigt das bereits am Griff 15 eingerastete Adapterelement, bei dem die Ohren der Einrastvorrichtung 13 den Griff umklammern. Sichtbar ist in dieser Figur auch die Spitze des Verlängerungselements 14, die später bei der Desinfektion den Sprühkopf beaufschlägt . Der Rest der Desinfektionsvorrichtung 1b ist noch nicht auf dem Adapterelement fixiert.

In Fig. 6 ist hingegen der Rest der

Desinfektionsvorrichtung 1b bereits auf dem Adapter aufgesetzt (in Richtung des Pfeils y), und zwar bis zur erwähnten Endstellung, in der der Rand der Öffnung 3 der Ausnehmung am Stopper 12 anschlägt. Wie beschrieben drückt in dieser Stellung das Verlängerungselement 14 den Sprühkopf in Richtung des Behälters 7, so dass

Desinfektionsmittel auf den Griff freigesetzt wird. Nun kann die Desinfektionsvorrichtung 1b wie mit dem Pfeil x gezeigt auf den Griff hin und her bewegt werden, um ihn zu desinfizieren. Zusätzlich kann die Desinfektions- vorrichtung 1b auch um den Umfang des Griffs gedreht werden, wie mit dem Pfeil r gezeigt, so dass auch die Unterseite des Griffs desinfiziert werden kann. Zur weiteren Verbesserung der Desinfektion kann bei entsprechender Ausführung die oben erwähnte Schicht auf der dem Griff zugewandten Fläche des Adapterelements beitragen.

Abweichend von einer klassischen kreisrunden Aussenkontur der Stange kann die Einrastvorrichtung in anderen Ausführungsformen je nach Form der Einkaufswagenstange eine verschiedene, angepasste Kontur aufweisen, die zur speziellen Form der Stange oder des Griffs passt.

Fig. 7 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3 gemäss einem anderen der anfangs erwähnten Szenarien, diesmal der Einfachheit halber nur im bereits desinfizierenden Zustand, in dem der Adapter mit dem Rest der Desinfektionsvorrichtung gekoppelt ist. Hier wird die Desinfektionsvorrichtung 1b zur Desinfektion einer Haltestange in einem Bus oder einer U-Bahn verwendet. Die Funktionsweise ist analog zum Szenario aus Fig. 6, mit dem Unterschied, dass die Aktionsrichtungen x, y, r geändert sind.

Fig. 8 zeigt die Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 3 mit einer anderen Ausführungsform des Adapterelements und Fig. 9 ein Anwendungsbeispiel der Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 8. Die bereits beschriebenen Szenarien befassten sich mit runden zu desinfizierenden Flächen. Bei dieser Ausführungsform werden ebene Flächen berücksichtigt, z.B. beim bereits erwähnten Szenario der Desinfektion einer Toilettensitzfläche 21 einer Toilette 20. Die nachfolgenden Ausführungen sind selbstverständlich auf andere ebene Flächen wie Tische oder Stühle anwendbar.

Das Adapterelement aus Fig. 8 umfasst ein plattenförmiges Auflageelement 19, das die Einrastvorrichtung aus Fig. 4 ersetzt, mittels welchem die Desinfektionsvorrichtung auf einer ebenen Fläche des zu desinfizierenden Gegenstands hin und her verschiebbar ist (Pfeil x in Fig. 9), um die Fläche zu desinfizieren. Das Auflageelement 19 kann auch gewölbt sein, um auf einer ebenfalls gewölbten Fläche zum Einsatz zu kommen. In dieser Ausführungsform des Adapterelements 19 ist die bereits beschriebene Schicht, z.B. einen Gummischicht, sichtbar. Hier ist die Gummischicht als Kreissektor ausgeführt. Die bereits genannten Vorteile der Schicht sind auch in diesem Fall gültig. Hinzu kommt bei dieser speziellen Ausführungsform der Schicht, dass bei geeigneter Verschiebungsrichtung der Desinfektions- vorrichtung 1b auf der Oberfläche, d.h. in einer Richtung in der keine Schicht vorhanden ist, die Schicht das sich bereits auf der Fläche befindliche Desinfektionsmittel, das zuvor durch die Durchlassöffnungen darauf gesprüht wurde, einfangen kann, so dass hinter der Desinfektionsvorrichtung keine nasse oder feuchte Sitzfläche zurückbleibt. Zudem wirkt die Schicht in diesem Beispiel auch als Abstandhalter zur Sitzfläche 21. Insbesondere bei dieser Ausführungsform, aber nicht darauf beschränkt, ist das Adapterelement bevorzugt als Einwegelement ausgestaltet, da gerade bei diesem Szenario eine sehr keimbelastete Fläche vorliegt. Die Verwendung als Einwegelement ist im Hinblick auf die Einfachheit der Konstruktion des Adapterelements als einfache Scheibe mit einem Verlängerungsteil nichtsdestotrotz kostengünstig, da dieser Adapter z.B. aus Kunststoff in einem Schritt gegossen werden kann und materialseitig auch keine speziellen Anforderungen betreffend Elastizität, usw. erfüllen muss, wie dies bei der Einrastvorrichtung der Fall ist. Alternativ oder zusätzlich kann lediglich die Gummischicht als Einwegelement dienen und ersetzt werden. Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsforra der Desinfektionsvorrichtung, die auf beide Aspekte der Vorrichtung anwendbar ist. Hier ist ein Ring 23 am Gehäuse 6 befestigt, wobei der Ring einen derartigen Durchmesser hat, dass er über einen Griff 22, insbesondere einen Türgriff, gezogen werden kann, um den Griff ohne direkten Kontakt durch den Benutzer zu betätigen. Weiter ist der Ring so ausgestaltet, dass er keine Kratzer am betätigten Griff hinterlässt. Dazu kann er beispielsweise mit einer Gummischicht beschichtet sein. Die Verwendung eines solchen Rings ist vorteilhaft für das Szenario der Desinfektion von Türgriffen, da diese sehr unterschiedliche Formen haben können und z.B. vergleichsweise stark gebogen sein und stark variierende Durchmesser haben können. Daher ist der Durchmesser des Rings sehr grosszügig gewählt, wie in der Figur zu sehen ist, damit möglichst jede Art von Griff vom Ring erfasst werden kann. Ausserdem ist es auf diese Weise sehr leicht den Ring über den Griff zu ziehen.

Die vorliegende Erfindung hat eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber bereits bekannten Lösungen. Sie bietet eine grosse Flexibilität der Anwendung bei unterschiedlichsten Desinfektionsszenarien, je nachdem was für eine bestimmte Situation am sinnvollsten ist, was auch für den Benutzer Zeit spart; Desinfektion am Benutzer selbst oder an einem Gegenstand, der vom Benutzer berührt werden soll. Bei der Desinfektion der Fingerkuppen handelt es sich um eine a posteriori Desinfektion, die nach der Berührung stattfindet, während es sich bei der Desinfektion von zu berührenden Gegenständen hauptsächlich um eine a priori Desinfektion handelt, die vor dem Berühren stattfindet. Ausserdem kann mit der Erfindung Desinfektionsmittel gespart werden und die Desinfektion am Benutzer selbst kann schonender für die Hände durchgeführt werden, indem lediglich die betreffenden Fingerkuppen, die tatsächlich Kontakt mit einem fremden Gegenstand hatten, punktuell desinfiziert werden, so dass die Haut der restlichen Hand nicht angegriffen wird.

Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese Beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.