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Patent Searching and Data


Title:
DISK BRAKE FOR A COMMERCIAL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045555
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disk brake for a commercial vehicle, having a brake calliper that comprises a brake disk, and an actuation device that is arranged in the brake calliper and has at least one brake plunger (8), an adjusting spindle (9) and a form locking element (12) on the end face that fits into a profiled section of a pad carrier plate of a brake pad that can be pressed onto the brake disk during braking, the disk brake being disposed such that the form locking element (12) can be replaced.

Inventors:
SCHOENAUER MANFRED (DE)
BARTEL MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/069090
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 27, 2012
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
SCHOENAUER MANFRED (DE)
BARTEL MARKUS (DE)
International Classes:
F16D65/092; F16D65/097
Domestic Patent References:
WO1997013078A11997-04-10
Foreign References:
DE19628804A11998-01-22
EP1441142A12004-07-28
EP1994301B12009-08-26
Attorney, Agent or Firm:
MATTUSCH, Gundula (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe (2) umfassenden Bremssattel (1 ) und einer im Bremssattel (1 ) angeordneten Zuspanneinrichtung (7), die mindestens einen Bremsstempel (8) aufweist, mit einer Stellspindel (9) und einem stirnseitigen Formschlusselement (12), das in eine Profilierung einer Belagträgerplatte (5) eines bei einer Bremsung an die Bremsscheibe (2) anpressbaren Bremsbelages (3) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) austauschbar ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

Formschlusselement (12) aus einem auf seiner der Belagträgerplatte (5) zugewandten Seite mit mindestens einer Profilierung (13) versehenen, drehbar an der Stellspindel (9) befestigten Druckstück (10) besteht.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) aus einem Einsatz besteht, der mindestens eine Profilierung (13) aufweist und in eine Ausnehmung (17) des auf seiner der Belagträgerplatte (5) zugewandten Seite als glatte Fläche ausgebildeten Druckstücks (10) eingelassen ist, wobei die Profilierung (13) gegenüber der angrenzenden Fläche des Druckstücks (10) erhaben ist.

4. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) form-, reib- oder stoffschlüssig mit dem Druckstück (10) verbunden ist.

5. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) topfartig ausgebildet ist und mit seiner Wandung mantelseitig an der Ausnehmung (17) des Druckstücks (10) anliegt.

6. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) mit dem Druckstück (10) verpresst oder verklebt ist.

7. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Form- schlusselementes (12) als Stufenbohrung, zylindrische Durchgangsbohrung oder als Sackloch ausgebildet ist.

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung des als topfartiger Einsatz in das Druckstück (10) eingelassenen Formschlusselementes (12) mit seiner Innenseite an einer Druckstücklagerung (15) anliegt, die auf einen stirnseitig an der Stellspindel (9) vorgesehenen Zapfen (16) gehalten ist.

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstücklagerung aus einer auf die Innenseite der Wandung des Formschlusselementes (12) und/oder des Zapfens (16) aufgebrachten Gleitschicht besteht.

10. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (12) aus einem magnetischen oder unmagnetischen Material besteht.

Description:
Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Eine solche Scheibenbremse ist in der EP 1 994 301 B1 geoffenbart. Darin wird vorgeschlagen, ein an einer Stellspindel des Bremsstempels angeschlossenes, dazu verdrehbares Druckstück als Formschlusselement mit einer Profilierung zu versehen, die in eine daran angepasste Profilierung einer Belagträgerplatte eines zuspannseitigen Bremsbelags eingreift. Dadurch wird erreicht, dass die auf eine Brücke der Zuspanneinrichtung, in der der Bremsstempel gelagert ist, einwirkenden Biegekräfte verringert werden, gleichzeitig sich jedoch der Bremsbelag an einem Bremsträgerhorn eines ortsfesten, den Bremssattel tragenden Bremsträgers abstützt. Die beim Bremsen auftretenden, insbesondere in Umfangsrichtung der Bremsscheibe wirkenden Kräfte führen zu einer erheblichen Belastung der Profilierungen und in der Folge zu deren Verschleiß, durch den sich die Profilierung derart abnutzt, dass der Formschluss in dem erforderlichen Maße nicht mehr gegeben ist.

Damit besteht die Gefahr eines Verklemmens des Bremsbelages zwischen dem Bremsstempel und der Bremsscheibe, was zu einem Heißlaufen der Scheibenbremse und deren Beschädigung bis hin zum Funktionsausfall führen kann.

Während der Bremsbelag als Verschleißteil bei Erreichen einer vorgegebenen Minimaldicke eines an der Belagträgerplatte angebrachten Reibbelages ausgetauscht wird, üblicherweise bei unverschlissener Profilierung der Belagträgerplatte, verbleibt der Bremsstempel einschließlich des angeschlossenen Form- Schlusselementes dauerhaft im Bremssattel bzw. der Zuspannvorrichtung, so dass sich der erwähnte Verschleiß des Formschlusselementes mit zunehmender Betriebsdauer verstärkt, mit den geschilderten Folgen. Gerade, weil es sich bei einer Scheibenbremse um ein sicherheitsrelevantes Funktionsteil handelt, kommt diesem Umstand eine besondere Bedeutung zu.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungs- gemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass ihre Funktionssicherheit verbessert wird.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die Erfindung, die im Übrigen auch fertigungstechnisch relativ einfach und kostengünstig zu realisieren ist, besteht die Möglichkeit, vor Erreichen einer Verschleißgrenze das Formschlusselement auszutauschen, d.h., ein installiertes durch ein neues zu ersetzen. Dabei kann der Austausch prinzipiell dann erfolgen, wenn auch der Bremsbelag ausgetauscht werden muss, wobei erfahrungsgemäß der Verschleiß des Formschlusselementes bis dahin noch nicht in einem Maße fortgeschritten ist, dass die Funktionssicherheit eingeschränkt bzw. gefährdet wäre. Prinzipiell möglich ist der Austausch des dann insgesamt als Formschlusselement fungierenden Druckstücks, das verdrehbar, jedoch axial gesichert an der Stellspindel gehalten ist.

Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung besteht das Formschlussele- ment aus einem zentral im Druckstück gehaltenen Einsatz, der mit dem Druckstück lösbar verbunden ist. Während der Einsatz die für den Formschluss mit der Belagträgerplatte notwendige Profilierung besitzt, ist das Druckstück im angrenzenden Anlagebereich mit der Belagträgerplatte flächig ausgebildet. Der Einsatz kann aus magnetischem oder unmagnetischem Material bestehen, während das Druckstück entsprechend gegenpolig ausgebildet ist, so dass der Einsatz magnetisch am Druckstück gehalten wird. Denkbar ist jedoch auch, dass der Einsatz mit dem Druckstück verpresst oder verklebt ist. Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Einsatz topfförmig ausgebildet, wobei der umlaufende, axial ausgerichtete Wandbereich außenseitig eine Anlagefläche zur Verbindung mit dem Druckstück bildet. Des Weiteren kann der Einsatz Lagerungsfunktion gegenüber der Stellspindel übernehmen, wobei dann ein Druckstücklager, beispielsweise in Form eines Lagerringes, in dem topfartigen Einsatz integriert ist und dieser gemeinsam mit dem Druckstücklager als Ring auf einen stirnseitigen Zapfen der Stellspindel aufgesteckt ist. Denkbar ist auch das Druckstücklager aus einer auf die Innenseite der Wandung des Einsatzes oder des Zapfens aufgebrachten Gleitschicht zu bilden.

Bevorzugt ist der Einsatz hermetisch abgedichtet im Druckstück gehalten, so dass kein Schmutz und keine Feuchtigkeit in den Verbindungsbereich mit der Stellspindel gelangen können.

Unabhängig von der Ausgestaltung bzw. Befestigung des Formschlusselementes ist erfindungsgemäß die Möglichkeit des Austausches bei Bedarf, wodurch die zum Stand der Technik beschriebenen Probleme wirkungsvoll verhindert werden. Insbesondere ist durch die Erfindung eine bemerkenswerte Verbesserung der Betriebs- bzw. Funktionssicherheit der Scheibenbremse insgesamt gegeben. Hierzu trägt auch bei, dass bei entsprechender Formgebung der Profilierung Formschlusselement/Belagträgerplatte ein Herausdrehen des Brems- belages bei einer Bremsung verhindert wird. Überdies können bei rechtzeitigem Austausch des Formschlusselementes weitergehende, durch dessen Verschleiß bedingte Reparaturarbeiten bis hin zum Totalersatz der Scheibenbremse mit einfachen Mitteln verhindert werden. Damit wird durch die Erfindung nicht nur den Anforderungen an eine optimierte Betriebssicherheit, sondern auch den Anforderungen an einen kostenoptimierten Betrieb der Scheibenbremse entsprochen.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine Scheibenbremse in einer teilweise geschnittenen Draufsicht Figuren 2-5 verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung als Einzelheit, in geschnittener bzw. perspektivischer Ansicht.

In der Figur 1 ist schematisch eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug dar- gestellt, mit einem eine Bremsscheibe 2 übergreifenden Bremssattel, in dem beidseitig der Bremsscheibe 2 positionierte und in Belagschächten eines ortsfesten Bremsträgers 4 gelagerte Bremsbeläge 3 angeordnet sind, von denen ein zuspannseitiger mittels einer Zuspanneinrichtung 7 bei einer Bremsung gegen die Bremsscheibe 2 pressbar ist. Der gegenüberliegende, reaktionsseitige Bremsbelag 3 wird über den verschieblich am Bremsträger 4 gehaltenen Bremssattel 1 anschließend ebenfalls an die Bremsscheibe 2 gepresst.

Die Zuspanneinrichtung 7 weist zwei parallel und abständig zueinander angeordnete Bremsstempel 8 auf, jeweils bestehend aus einer verdrehbar in einer Brücke 1 1 der Zuspanneinrichtung 7 gehaltenen Stellspindel 9, an deren dem zuspannseitigen Bremsbelag 3 zugewandter Stirnseite ein Druckstück 10 angeschlossen ist.

Wie insbesondere die Figuren 2-5 wiedergeben, weist der Bremsstempel 8 im Bereich seines Druckstücks 10 ein Formschlusselement 12 auf, das formschlüssig in eine Profilierung einer Belagträgerplatte 5 eingreift, die einen die Bremsscheibe 2 kontaktierenden Reibbelag 6 trägt.

Erfindungsgemäß ist das Formschlusselement 12 austauschbar, wobei die in den Figuren 2-5 gezeigten Varianten des Formschlusselementes 12 aus einem in das Druckstück 10 eingelassenen Einsatz besteht, mit einer gegenüber der freien Stirnseite des Druckstücks 10 erhabenen Profilierung 13.

In der Figur 2a) ist das Formschlusselement 12 in im Druckstück 10 montierter Stellung gezeigt, während die Figur 2b) das Formschlusselement 12 als Einzelheit wiedergibt.

Bei allen Beispielen ist das Formschlusselement 12 topfartig ausgebildet, mit einer umlaufenden, axial ausgerichteten Wandung 14, die an einer Wandung einer Ausnehmung 17 des Druckstücks 10 anliegt. Dabei kann die Verbindung zwischen dem Formschlusselement 12 und dem Druckstück 10 reib-, form- oder stoffschlüssig hergestellt sein. Im ersten Fall durch Einpressen des Einsatzes und im letzten Fall beispielsweise durch Verkleben. Bei dem in der Figur 3 gezeigten Beispiel ist das Druckstück 10 als Ring ausgebildet, mit einer in Richtung der Stellspindel 9 abgestuften Ausnehmung, in deren Bereich mit größerem Durchmesser das Formschlusselement 12 einliegt, während der Bereich mit kleinerem Durchmesser ein Druckstücklager 15 umschließt, mit dem sich das Druckstück 10 verdrehbar an einem stirnseitig an der Stellspindel 9 vorgesehenen Zapfen 16 abstützt.

In der Figur 4 ist die Ausnehmung 17 als Sackloch ausgebildet, mit einer Trennung durch einen gebildeten Boden zum Zapfen 16.

Bei der Ausführung nach Figur 5 ist die Ausnehmung 17 im Druckstück 10 durchgehend zylindrisch ausgebildet, wobei die Wandung 14 des Formschlusselementes 12 mantelseitig vollflächig an der Wandung des Druckstücks 10 anliegt, während innenseitig das Druckstücklager 15 angeordnet ist, das auf dem Zapfen 16 geführt ist.

Bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen ist gewährleistet, dass das Druckstück 10 und damit das Formschlusselement 12 verdrehbar an der Stellspindel 9 gehalten ist, so dass das Formschlusselement 12 gegenüber der Belagträgerplatte 5 bei einer Verdrehung der Stellspindel 9 zum Ausgleich eines Lüftspiels zwischen dem Bremsbelag 3 an der Belagträgerplatte 5 fest positioniert bleibt.

Bezugszeichenliste

1 Bremssattel

2 Bremsscheibe

3 Bremsbelag

4 Bremsträger

5 Belagträgerplatte

6 Reibbelag

7 Zuspanneinrichtung

8 Bremsstempel

9 Stellspindel

10 Druckstück

1 1 Brücke

12 Formschlusselement

13 Profilierung

14 Wandung

15 Druckstücklager

16 Zapfen

17 Ausnehmung