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Patent Searching and Data


Title:
DISK BRAKE AND BRAKE PAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/207828
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrically or pneumatically actuated disk brake for a utility vehicle, comprising the following features: - a disk brake (4) having a preferred direction of rotation (D), - a brake carrier (2), - a brake caliper which is movably guided on the brake carrier (2), - a brake-application-side brake pad (5) and a reaction-side brake pad (6), which are movably arranged in a brake-application-side pad shaft (203) and in a reaction-side pad shaft (204) of the brake carrier (2), parallel to a brake disk rotation axis (A4), - a brake application device which has an individual pressure piston (304) that has a center axis and has, on the end facing the brake-application-side brake pad, a pressure piece (306) which acts with a pressure surface (307) on a corresponding abutment surface (53) of the brake-application-side brake pad (5) such that an active surface is formed between the pressure surface (307) and the abutment surface (53) when applying the brake, - wherein the brake-application-side brake pad and the reaction-side brake pad are centered in the circumferential direction relative to the brake disk and the center axis of the piston (304), - wherein the active surface on which the pressure surface (304) and the abutment surface (53) adjoin each other when applying the disk brake is offset on the outlet side in the circumferential direction relative to the preferred direction of rotation of the brake disk (4) and the center axis of the piston (304).

Inventors:
PETSCHKE ANDREAS (DE)
ADELUNG MATTHIAS (DE)
FRICKE JENS (DE)
SCHROPP JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/058790
Publication Date:
October 15, 2020
Filing Date:
March 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/226
Foreign References:
DE4230005A11994-03-10
DE102016116967A12018-03-15
DE1899223U1964-08-20
DE6926713U1970-12-17
DE1289691B1969-02-20
EP2392835B12013-07-03
Attorney, Agent or Firm:
SPECHT, Peter et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Elektrisch oder pneumatisch betätigbare Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit folgenden Merkmalen:

eine Bremsscheibe (4) mit einer bevorzugten Drehrichtung (D),

ein Bremsträger (2),

ein Bremssattel (3), der am Bremsträger (2) verschieblich geführt ist, ein zuspannseitiger Bremsbelag (5) und ein reaktionsseitiger Bremsbelag (6), die in einem zuspannseitigen Belagschacht (203) und in einem reaktionsseiti gen Belagschacht (204) des Bremsträgers (2) parallel zu einer Bremsschei bendrehachse (A4) verschieblich angeordnet sind,

eine Zuspannvorrichtung, die einen einzelnen Druckkolben (304) aufweist, der eine Mittelachse (M1 ) aufweist und der an einem dem zuspannseitigen Bremsbelag zugewandten Ende ein Druckstück (306) aufweist, das mit einer Druckfläche (307) auf eine korrespondierende Widerlagerfläche (53) des zu spannseitigen Bremsbelages (5) einwirkt, so dass zwischen der Druckfläche (307) und der Widerlagerfläche (53) bei einem Zuspannen der Bremse eine Wirkfläche ausgebildet wird,

wobei der zuspannseitige Bremsbelag und der reaktionsseitige Bremsbelag in Umfangsrichtung bezogen auf die Bremsscheibe und die Mittelachse (M) des Kolbens (304) zentriert ausgerichtet sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Wirkfläche, an welcher die Druckfläche (304) und die Widerlagerfläche (53) beim Zuspannen der Scheibenbremse aneinander liegen, in Umfangs richtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung der Bremsscheibe (4) und die Mittelachse (M) des Kolbens (304) auslaufseitig versetzt liegt.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zu

spannseitige Bremsbelag und der reaktionsseitige Bremsbelag in einem zu spannseitigen Belagschacht (203) und in einem reaktionsseitigen Belagschacht (204) des Bremsträgers (2) parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Bremsscheibendrehachse (A4) verschieblich angeordnet sind.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (306) zum Einwirken auf den zuspannseitigen Bremsbelag (5) zumin dest beim Zuspannen der Scheibenbremse ausgelegt ist.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 1 , 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (4) bevorzugt einen Durchmesser von 330 mm oder mehr auf weist.

5. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremssattel (3) und der Bremsträger (2) je rahmenartig einen oberen Rand der Bremsscheibe (4) übergreift, wobei im Bremssattel (3) eine zentrale Öffnung (303) zum Belagwechsel vorgesehen ist.

6. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsbeläge (5, 6) je eine Rückenplatte (51 , 61 ) und ein Reibmaterial (52, 62) aufweisen und dass die Reibmaterialien (52, 62) und/oder die Rückenplatte (5, 6) in Umfangsrichtung auf die Bremsscheibe (4) zentriert ausgerichtet sind.

7. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenplatte (51 ) eine Reihe von Rippen (54) und von Aus nehmungen/Vertiefungen (55) aufweist.

8. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Belagschächte des Bremsträgers in Umfangsrichtung bezo gen auf die Bremsscheibe (4) zentriert ausgerichtet sind.

9. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (306) einen Vorsprung aufweist, der die Druckflä che (307) aufweist und dass die Druckfläche in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung (D) der Bremsscheibe (4) auslaufseitig versetzt ange ordnet ist.

10. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlagerfläche (53) der Rückenplatte in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung (D) der Bremsscheibe (4) auslaufseitig versetzt angeordnet ist.

11. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlagerfläche (53) der Rückenplatte (51 ) des zuspannsei tigen Bremsbelages (5) durch einen Ansatz der Rückenplatte ausgebildet wird.

12. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz durch ein an der Rückenplatte (51 ) des zuspannseiti gen Bremsbelages (5) angebrachtes Element gebildet ist.

13. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das an der Rückenplatte (51 ) des zuspannseitigen Bremsbela ges (5) angebrachte Element ein Blechelement ist, dass an der Rückenplatte be festigt ist.

14. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenplatte (54) des Bremsbelags eine Ausnehmung (56a) aufweist, die relativ zur Bremsscheibendrehachse (M) ganz oder teilweise ein laufseitig verschoben unterhalb des Druckstücks liegt, so dass die Rückenplatte (54) das Druckstück im Bereich der Ausnehmung nicht berührt und dass der Bremsbelag das Druckstück bei Bremsungen im Bereich neben der Ausnehmung berührt.

15. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Verteilen von Aussparungen (55) und/oder Rippen (56) an der Rückenplatte (51 ) die Schwerelinien und der wirksame Schwerpunkt des ge samten Belages (5) und auch des Reibmaterials (52) in Umfangsrichtung auf die Mittelachse M1 des Druckkolbens (304) ausgerichtet sind.

16. Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuspannvorrichtung im Bremssattel (3) auf der Zuspannseite (301 ) der Bremsscheibe (4) angeordnet ist und dass der Bremssattel (3) einen Umfangsbereich der Bremsscheibe rahmenartig umgreift.

17. Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine einzige bezogen auf seine Schwerelinie (M5) außermittige Widerlagerfläche (53) für einen Druckkolben (304) mit einer Druckfläche (307) aufweist.

18. Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine einzige außermittige Widerlagerfläche (53) aufweist und dass diese im Wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet ist o- der vollständig halbkreisförmig ausgebildet ist.

19. Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Rückenplatte (54) eine Ausnehmung (56a) aufweist, die relativ zur Bremsscheibendrehachse (M) ganz oder teilweise einlaufseitig verschoben unterhalb des Druckstücks liegt, so dass die Rücken platte (54) das Druckstück im Bereich der Ausnehmung nicht berührt.

20. Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (56a) eine Kreissegmentform aufweist.

21. Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Verteilen von Aussparungen (55) und/o der Rippen (56) an der Rückenplatte (51 ) die Schwerelinien und der wirksame Schwerpunkt des gesamten Belages (5) und auch des Reibmaterials (52) in Um fangsrichtung auf die Mittelachse M1 des Druckkolbens (304) ausgerichtet sind.

22. Fahrzeug mit wenigstens einer Radachse, wobei die Radachse - bezogen auf eine bzw. die Hauptfahrtrichtung des Fahrzeug - eine Hauptdrehrichtung auf weist und wobei die Radachse wenigstens eine einem linken Ende (und einem Rad) der Radachse zugeordnete Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite (1 ) aufweist und wobei die Radachse wenigstens eine einem rechten Ende (und einem Rad) der Radachse zugeordnete Scheibenbremse auf der rechten Fahr zeugseite (1 ) aufweist, wobei die Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite (1 ) und die Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite (1 ) jeweils nach ei nem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16 ausgebildet sind

Description:
SCHEIBENBREMSE UND BREMSBELAG

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen Bremsbelag für eine solche Scheibenbremse.

Zum Stand der Technik wird die EP 2 392 835 B1 genannt.

An Scheibenbremsen schwerer Nutzfahrzeuge mit Bremsträgern und Schiebesätteln und einer Zuspannvorrichtung mit nur einem einzigen Druckkolben ist es nach diesem Stand der Technik bekannt, konstruktive Maßnahmen gegen Schrägverschleiß der Be läge einzuleiten.

Dabei werden in der Regel einer oder beide Bremsbeläge bezogen auf die Brems scheibe in Umfangsrichtung einlaufseitig oder auslaufseitig - bezogen auf die bevor zugte Drehrichtung der Bremsscheibe - versetzt.

Dies ist konstruktiv in der Regel relativ aufwendig, da in der Regel die Belagschächte im Bremsträger entsprechend versetzt werden. Es ist auch bekannt, einen entsprechenden Versatz durch Fasen bzw. Anschrägungen an den Reibmaterialien vorzunehmen, was aber die wirksame Reibfläche zwischen Reibmaterial und Bremsscheibe verringert.

Die Erfindung hat demgegenüber die Aufgabe, eine alternative Maßnahme zur Verrin gerung des Effektes des Schrägverschleisses der Bremsbeläge zu schaffen, die keinen Versatz eines Belages in Umfangsrichtung erfordert.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und durch den Gegenstand des Anspruchs 17.

Geschaffen wird - nach Anspruch 1 - eine elektrisch oder pneumatisch betätigbare - und somit auch vorzugsweise im Betrieb elektrisch oder pneumatisch betätigte - Schei benbremse für ein Nutzfahrzeug, mit folgenden Merkmalen: eine Bremsscheibe mit ei ner bevorzugten Drehrichtung, ein Bremsträger, ein Bremssattel, der am Bremsträger verschieblich geführt ist, ein zuspannseitiger Bremsbelag und ein reaktionsseitiger Bremsbelag, eine Zuspannvorrichtung, die einen einzelnen Druckkolben aufweist, der eine Mittelachse aufweist und der an einem dem zuspannseitigen Bremsbelag zuge wandten Ende ein Druckstück aufweist, das mit einer Druckfläche auf eine korrespon dierende Widerlagerfläche des zuspannseitigen Bremsbelages einwirkt, so dass zwi schen der Druckfläche und der Widerlagerfläche bei einem Zuspannen der Bremse eine Wirkfläche ausgebildet wird, wobei der zuspannseitige Bremsbelag und der reaktions seitige Bremsbelag in Umfangsrichtung bezogen auf die Bremsscheibe und die Mittel achse des Kolbens zentriert ausgerichtet sind, wobei die Wirkfläche, an welcher die Druckfläche und die Widerlagerfläche beim Zuspannen der Scheibenbremse aneinan der liegen, in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung der Brems scheibe und die Mittelachse des Kolbens auslaufseitig versetzt liegt.

Ein besonderer Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass auch bei einer Scheiben bremse, die nur einen einzigen Druckkolben aufweist und bei der die Bremsbeläge beide in Umfangsrichtung in Bezug auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet sind, ohne einen Versatz eines Belages und/oder seines zugehörigen Belagschachtes ein fach dadurch, dass das Druckstück und/oder die Rückenplatte des Bremsbelages ver ändert wird/werden, so dass die Wirkfläche in Umfangsrichtung außermittig liegt bzw. nicht mittig bezogen auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet ist, Schrägverschleiss der Bremsbeläge entgegengewirkt werden kann. Diese Maßnahme ist einfach in einem Nach rüstverfahren bzw. durch eine einfache konstruktive Veränderung der Elemente Druckstück und/oder zuspannseitiger Bremsbelag umsetzbar.

Es ist bevorzugt, dass der Druckkolben einen ersten, vorzugsweise zylindrischen oder teilzylindrischen, Abschnitt und das Druckstück zum Einwirken auf den zuspannseitigen Bremsbelag zumindest beim Zuspannen der Scheibenbremse aufweist. Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Bremsscheibe einen Durchmesser von 15” oder mehr auf weist, da sich bei derartigen Schiebesattelscheibenbremsen mit einem relativ großen Scheibendurchmesser besonders vorteilhaft ist, dass ein Schrägverschleiß ohne einen konstruktiv aufwendigen Versatz der Belagschächte und auch ohne eine Verkleinerung der wirksamen Belagreibfläche durch Fasen oder dgl. umgesetzt werden kann. Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der zuspannseitige Bremsbelag und der re aktionsseitige Bremsbelag in einem zuspannseitigen Belagschacht und (d.h. bzw.) in einem reaktionsseitigen Belagschacht des Bremsträgers angeordnet sind. Es kann wei ter vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Bremssattel und der Bremsträger je rahmenar tig den oberen Rand der Bremsscheibe übergreifen, wobei im Bremssattel eine zentrale Öffnung zum Belagwechsel vorgesehen ist. Dies bedeutet, dass die Bremsbeläge durch die zentrale Öffnung des Bremssattels in den Bremsträger eingesetzt werden und in umgekehrter Richtung wieder herausgezogen werden.

Bei solchen Bremsen ist es wiederum sehr vorteilhaft, dass auf einen Versatz der Bremsbeläge in Umfangsgrichtung erfindungsgemäß verzichtet werden kann, so dass die Länge der Öffnung des Bremssattels in Umfangsrichtung im Wesentlichen der Be laglänge entsprechen kann.

Es kann dazu weiter vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Belagschächte des Bremsträ gers in Umfangsrichtung bezogen auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet sind.

Es kann vorgesehen sein, dass die Bremsbeläge je eine Rückenplatte und ein Reibma terial aufweisen, wobei vorzugsweise die Reibmaterialien und/oder die Rückenplatte in Umfangsrichtung auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet sind. Diese Ausgestaltun gen sind wiederum sehr vorteilhaft, da durch sie eine besonders große Reibfläche und ein besonders einfacher Aufbau der Rückenplatte sichergestellt werden können. Beson ders bevorzugt sind die Rückenplatte und die Reibmaterialien beider Bremsbeläge einer Scheibenbremse in Umfangsrichtung auf den Kolben ausgerichtet.

Die Erfindung kann konstruktiv vorteilhaft weitergebildet werden.

So kann zur Realisierung des auslaufseitigen Versatzes der Wirkfläche vorgesehen sein, dass das Druckstück einen Vorsprung aufweist, der die Druckfläche aufweist und dass die Druckfläche in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung der Bremsscheibe auslaufseitig versetzt angeordnet ist. Es kann zur Realisierung des auslaufseitigen Versatzes der Wirkfläche aber auch vor gesehen sein, dass die Widerlagerfläche der Rückenplatte in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrichtung der Bremsscheibe auslaufseitig versetzt angeordnet ist.

Es kann zur Realisierung des auslaufseitigen Versatzes der Wirkfläche schließlich auch vorgesehen sein, dass die auslaufseitig versetzte Widerlagerfläche der Rückenplatte durch einen Ansatz der Rückenplatte ausgebildet wird. Dieser kann einfach durch ein an der Rückenplatte angebrachtes Element gebildet werden. Dabei kann weiter einfach vorgesehen sein, dass das an der Rückenplatte angebrachte Element ein Blechelement ist, das an der Rückenplatte befestigt ist.

Die Erfindung schafft zudem auch einen Bremsbelag für eine Scheibenbremse nach ei nem der darauf bezogenen Ansprüche, der eine - vorzugsweise eine einzige - bezogen auf die Schwerelinie des Bremsbelages außermittige Widerlagerfläche für einen Druck kolben mit einer Druckfläche aufweist. Derart wird dieser Bremsbelag vorteilhaft funktio nal verbessert und es kann auf besonders einfache Weise der auslaufseitige Versatz der Wirkfläche realisiert werden. Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die einzige außermittige Widerlagerfläche im Wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet ist oder vollständig halbkreisförmig ausgebildet ist.

Die Erfindung schafft auch ein Fahrzeug mit wenigstens einer Radachse, wobei die Radachse - bezogen auf eine bzw. die Hauptfahrtrichtung des Fahrzeug - eine Haupt drehrichtung aufweist und wobei die Radachse wenigstens eine einem linken Ende (und einem Rad) der Radachse zugeordnete Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite aufweist und wobei die Radachse wenigstens eine einem rechten Ende (und einem Rad) der Radachse zugeordnete Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite auf weist, wobei die Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite und die Scheiben bremse auf der rechten Fahrzeugseite jeweils nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aus gebildet sind. Die Bremsscheiben der beiden Scheibenbremsen können drehfest mit der Radachse verbunden sein. Auf diese Weise werden erfindungsgemäße Scheibenbremsen als Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite und Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite(n) an ei nem Fahrzeug vorteilhaft angeordnet und verwendet. Das Fahrzeug weist mehrere Ach sen mit linken und rechten Rädern auf. Wenigstens eine oder mehrere dieser Radach sen ist oder sind in den Endbereichen mit erfindungsgemäßen Scheibenbremsen verse hen.

Dabei können sich die jeweilige linke und die jeweilige Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite nach einer vorteilhaften Variante nur in Hinsicht auf die Bremsbeläge und ihre Rückenplatten unterscheiden.

So kann eine unter der Druckfläche liegende Ausnehmung des zuspannseitigen Brems belags beispielsweise bei einer rechten Scheibenbremse bei einem zuspannseitigen Bremsbelag in der Rückenplatte ganz oder überwiegend im Einbauzustand mehr zur ei nen - beispielsweise rechten einlaufseitigen Seite der Mittelachse hin liegen und bei der korrespondierenden linken Scheibenbremse bei einem zuspannseitigen Bremsbe lag in der Rückenplatte ganz oder überwiegend im Einbauzustand mehr zur anderen - beispielsweise linken - Seite der Mittelachse hin liegen. Dabei erfolgt die Zuspannung mit der Zuspannvorrichtung von der Fahrzeugmitte nach außen (nach rechts oder links) zum jeweiligen Rad hin. Die Flauptfahrtrichtung ist die Vorwärtsfahrt. Die Vorwährtsfahrt bestimmt die Flauptdrehrichtung der Bremsscheibe. Dabei kann es vorteilhaft sein, zu markieren, ob ein Bremsbelag für eine Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite oder für eine Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite vorgesehen ist, beispiels weise, indem der zuspannseitige Bremsbelag für die in Fahrtrichtung Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite und der zuspannseitige Bremsbelag für die Scheiben bremse auf der rechten Fahrzeugseite mit geeigneten Markierungen wie beispielsweise „L“ für„Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite“ und beispielsweie„R“ für„Schei benbremse auf der rechten Fahrzeugseite“ (im Sinne der Fahrtrichtung des Fahrzeugs) versehen werden.

Zur elektrischen oder pneumatischen Betätigung kann der Scheibrenbremse ein Aktor zugeoirdnet sein oder sie kann diesen aufweisen. Der Aktor kann z.B. zur elektrischen Betärtigung einen Elektromotor und vorzugsweise ein Getriebe aufweisen, das auf die Zuspanneinrichtung einwirkt oder aber beispielsweise zur pneumatischen Betätigung einen Druckluftzylinder, der vorzugsweise mit einer Kolbenstange die Scheibenbremse betätigt. Damit wird sie jeweils zu einer elektrisch oder pneumatisch betätigten Schei benbremse.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

Die Erfindung ist durch diese nicht abschließend dargestellt, sondern kann im Rahmen der Ansprüche auch in andererer nicht dargestellter Weise umgesetzt werden. Es zei gen:

Fig. 1 eine Ansicht eines Teils seines Bremssattels, einer Scheibenbremse mit

Bremsträger, Bremssattel und einer Zuspanneinrichtung in Blickrichtung auf ein Druckstück der Zuspanneinrichtung;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Druckkolbens mit einem Druckstück;

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Anordnung mit einem Bremsträger, Bremsbelägen und einem Druckkolben;

Fig. 4 in a) und b) verschiedene Ansichten eines zuspannseitigen Bremsbelages;

und

Fig. 5 in a) und b) verschiedene Ansichten einer alternativen Ausgestaltung eines zuspannseitigen Bremsbelages;

Fig. 6 in a) eine perspektivische Ansicht eines zuspannseitigen Bremsbelages für eine Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite, wobei durch eine Kreis fläche dargestellt ist, wo eine vorzugsweise ebene Druckfläche eines Druck stücks auf die Rückenplatte einwirkt, in b) einen zuspannseitigen Bremsbelag für eine Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite und in c) einen zu spannseitigen Bremsbelag für eine Scheibenbremse auf der rechten Fahr zeugseite, wobei die Ausnehmung oder Vertiefung des Bremsbelages, auf welche das Druckstück wirkt, bei der linken Scheibenbremse weiter links an der Rückenplatte liegt und bei der rechten Scheibenbremse weiter rechts. Die einzelnen Merkmale der nachfolgend beschriebenen Scheibenbremsen müssen nicht jeweils zwingend mit sämtlichen weiteren Merkmalen dieser Ausführungsbeispiele kombiniert verwendet werden. Man kann sie vielmehr auch jeweils bei anderen Ausgs- taltungen erfindungsgemäßer Scheibenbremsen einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen dieser Scheibenbremsen. Zudem können die dargestellten Ausfüh rungsbeispiele auch in Details abgewandelt werden.

Fig.1 und 3 zeigen Elemente und Baugruppen einer Scheibenbremse 1 mit einem Bremsträger 2, einem Bremssattel 3 und einer Bremsscheibe 4. Der Bremssattel 3 ist an dem Bremsträger 2 verschieblich geführt. Es handelt sich damit um eine Schiebesat telscheibenbremse. Die Scheibenbremse ist eine Bremse für Nutzfahrzeuge. Das Fahr zeug kann mehrere derartige Scheibenbremsen aufweisen. Die rechten und linken Scheibenbremsen des Fahrzeugs können jeweils erfindungsgemäß ausgestaltet sein. Die Scheibenbremse 1 ist für eine Betätigung durch einen pneumatisch angetriebenen Aktuator oder durch einen elektromotorisch angetriebenen Aktuator ausgelegt. Der Ak tuator kann beispielsweise ein Bremszylinder sein, der mit einer Kolbenstange auf einen Bremshebel wirkt (hier nicht dargestellt).

Die Bremsscheibe 4 kann bevorzugt einen Durchmesser von 330 mm oder mehr (wie derum bevorzugt bis 432 mm) aufweisen. Die Zuspannvorrichtung ist im Bremssattel 3 auf der Zuspannseite 301 der Bremsscheibe 4 angeordnet.

Der Bremssattel 3 übergreift rahmenartig den oberen Rand der Bremsscheibe 4. Die Bremsscheibe 4 weist eine bevorzugte Drehrichtung D auf (Fig. 3). Diese entspricht der Drehrichtung eines Fahrzeugrades eines Fahrzeuges bei einer Vorwärtsfahrt.

Der Bremsträger 2 weist ebenfalls eine rahmenartige Formgebung auf und umgreift ei nen oberen Rand der Bremsscheibe. 4 Er ist an einem fahrzeugseitigen Befestigungs mittel befestigt (hier nicht dargestellt). In der Regel erfolgt diese Befestigung auf einer Zuspannseite der Scheibenbremse. Der Bremsträger 2 und der Bremssattel 3 weisen entsprechend je eine Zuspannseite 201 , 301 und eine Reaktionsseite 202, 302 auf. Der Bremsträger 2 weist ferner einen zuspannseitigen Belagschacht 203 auf und einen re aktionsseitigen Belagschacht 204.

Der Bremsträger weist in Hinsicht auf die bevorzugte Drehrichtung D der Bremsscheibe 4 bei einer Vorwärtsfahrt eine einlaufseitige Querstrebe 205 und eine auslaufseitige Querstrebe 206 auf. Diese liegen im Wesentlichen senkrecht zu einer zuspannseitigen Längsstrebe 207 und einer reaktionsseitigen Längsstrebe 208. Jeder der beiden Belag schächte 203, 204 weist ferner ein einlaufseitiges Trägerhorn 209, 210 auf und ein aus laufseitiges Trägerhorn 21 1 , 212 auf, wobei sich der jeweilige Bremsbelag 5, 6 in Um- fangsrichtung bei einer Bremsung während einer Vorwärtsfahrt abstützt. Der Begriff « Umfangsrichtung » bezieht sich auf die Bewegung der Bremsscheibe in Richtung D. Ein Teil der Bremsscheibe 4 - eine Art Ringsegment - steht durch den Bremsträger 2 hindurch nach oben aus diesem vor oder ragt zumindest in diesen hinein.

Eine„Ausrichtung in Umfangsrichtung“ bedeutet, dass das entsprechende Element, in Umfangsrichtung bezogen auf diesen Bremsscheibenteil zentriert mittig ausgerichtet ist. Das Element liegt dann mittig vor dem entsprechenden Bremsscheibenringsegment und ist nicht außermittig bezogen auf dieses Segment verschoben. Das Element kann dazu eine Mittelebene aufweisen, die in Hinsicht auf die Bremsscheibendrehachse A4 radial ausgerichtet ist und es kann auch dazu vorgesehen sein, dass auch die Schwerelinie des Elementes - beispielsweise ein Bremsbelag 5 oder 6 - parallel zur Drehachse A4 der Bremsscheibe 4 durch diese Mittelebene verläuft.

Die Bremsbeläge 5, 6 sind in die Belagschächte 203, 204 - vorzugsweise durch die Öff nung 303 des Bremssattels - einsetzbar und in Fig. 3 bereits eingesetzt. Die Bremsbe läge 5, 6 weisen je eine Rückenplatte 51 , 61 und ein Reibmaterial 52, 62 auf. Das Reib material 52, 62 ist jeweils zur Bremsscheibe 4 hin orientiert. Die Bremsbeläge 5, 6 sind parallel zu der Bremsscheibendrehachse A verschiebbar. Diese Drehachse A liegt in Fig.3 unterhalb der Mittelachse M eines Druckkolbens 304 parallel zu dieser. Das Ver schieben der Bremsbeläge 5, 6 erfolgt während einer Bremsung und ggf. zum Aus gleich von Belagsverschleiß. Die Bremsbeläge 5, 6 sowie vorzugsweise ihre Reibmate rialien 52, 62 und vorzugsweise auch ihre Rückenplatte 5, 6 können in Umfangsrichtung auf die Bremsscheibe 4 zentriert ausgerichtet sein. Vorzugsweise liegen die Schwereli nien dieser Bremsbeläge 5, 6 und vorzugsweise auch die ihrer Reibmaterialien 51 , 61 und ihrer Rückenplatten 52, 62 dann in Umfangsrichtung in der Mitte dieser jeweiligen Elemente. Der Bremssattel 3 weist eine zentrale mittige Öffnung 303 auf, in welche der Umfangsrand der Bremsscheibe 4 eintaucht. Durch diese können die Bremsbeläge 5, 6 bei einem Belagwechsel in die Belagschächte 203, 204 eingesetzt werden. Der Bremssattel 3 weist auf seiner Zuspannseite eine Zuspanneinrichtung auf (hier bis auf einen Druckkolben 304 nicht dargestellt bzw. Zu erkennen). Diese kann in einer Öff nung des Bremssattels 3 angeordnet sein. Die Zuspanneinrichtung dient dazu, eine Zu spannbewegung eines Elementes des Aktuators in eine Zuspannbewegung umzuset zen. Die Zuspannbewegung kann dazu eines oder mehrere Elemente aufweisen, so beispielsweise einen Hebel, ein Lager und/oder eine Traverse, wobei diese Elemente auf den Druckkolben einwirkt. Der Aufbau solcher Zuspanneinrichtungen ist an sich in verschiedenster Weise bekannt und wird daher hier nicht im Detail erläutert.

Die ansonsten hier nicht dargestellte Zuspanneinrichtung weist den einzelnen Druckkol ben 304 auf (siehe Fig. 1 , 2 und 3). Dieser Druckkolben 304 kann einen zylindrischen oder teilzylindrischen Abschnitt 305 aufweisen. Er weist ferner an seinem zum Brems belag 5 gewandten Ende ein hier einzelnes Druckstück 306 zum Einwirken auf den zu spannseitigen Bremsbelag 5 zumindest beim Zuspannen der Scheibenbremse auf.

An dem freien Ende des Druckstückes 306 ist eine Druckfläche 307 ausgebildet. Das Druckstück 306 kann einstückig mit dem zylindrischen Abschnitt 305 ausgebildet sein oder an diesen angesetzt sein. Der zylindrische Abschnitt 305 kann als ein Rohrstück ausgebildet sein, insbesondere als ein Gewinderohrabschnitt. Das Druckstück 306 kann auch als Druckstückbereich ausgebildet sein, der ansonsten nicht von dem Abschnitt 305 unterscheidbar ist und quasi lediglich dessen freien Endbereich ausbildet.

Die Rückenplatte 51 des zuspannseitigen Bremsbelages 5 weist eine zur Druckfläche korrespondierende Widerlagerfläche 53 auf, auf welcher sich die Druckfläche 304 wäh rend einer Bremsung abstützt. Die Rückenplatte 51 kann ansonsten eben ausgebildet sein oder aber auch Rippen 54 und Ausnehmungen/Vertiefungen 55 aufweisen (Fig. 4a, b, Fig. 5a, b). Diese können - ggf. mit einer Rippe 54a, welche in Fig. 4 die Widerlager fläche 53 bildet, insgesamt so verteilt werden, dass die Schwerelinie M5 des Bremsbe lages 53 und vorzugsweise auch die Schwerelinien seines Belag- bzw. Reibmaterials und der Rückenplatte durch eine Mittelachse M51 verläuft/verlaufen, die in einer Mittel ebene und vorzugsweise Symmetrieebene des Bremsbelages liegt (bezogen auf die äußere Kontur, bis auf Abweichungen wie eine Ausnehmung für einen Sensor oder dgl.). Diese Schwerelinien sind dann vorzugsweise in Umfangsrichtung zentriert auf die Bremsscheibe ausgerichtet. Bei einer Bremsung drückt der Druckkolben 304 mit dem Druckstück 306 über die Druckfläche 307 auf die Rückenplatte 51 des zuspannseitigen Bremsbelages 5. Dies verschiebt den zuspannseitigen Bremsbelag 5 in seinem zuspannseitigen Belagschacht

203 in Richtung der Bremsscheibe 202, bis der zuspannseitige Bremsbelag 5 mit der Oberfläche der Bremsscheibe 4 in Reibkontakt tritt und diese abbremst. Der Bremssat tel 3 wird bei einer Bremsung infolge des Zuspannvorganges dabei entgegen der Bewe gungsrichtung des Druckkolbens 304 verschoben, wodurch der reaktionsseitige Brems belag 6 ebenfalls mit seinem Reibmaterial 62 gegen die Bremsscheibe 4 gedrückt wird. Vorzugsweise wirkt der Bremssattel 3 relativ vollflächig auf die Rückenplatte 62 des re aktionsseitigen Bremsbelages 6 ein, der dadurch ebenfalls in seinem Trägerschacht

204 axial parallel zur Achse der Bremsscheibe 4 in Richtung der Bremsscheibe 4 ver schoben wird. Derart wird die Rotationsgeschwindigkeit der Bremsscheibe 4 bei einer Bremsung verringert und das mit der entsprechenden Scheibenbremse versehene Fahrzeug abgebremst.

Als Wirkfläche wird im Rahmen dieser Schrift diejenige Fläche bezeichnet, an welcher die Druckfläche 307 und die Widerlagerfläche 53 bei einem Zuspannen der Bremse an einander liegen (siehe Fig. 1 , 2 und 3). Ist an der Rückenplatte ein zusätzliches Element angeordnet, wie beispielsweise ein Blech 56 - siehe Fig. 4 -, über das der Druckkolben 304 auf die Rückenplatte 51 wirkt, ist dieses Element, insbesondere das Blech, der Rü ckenplatte 51 zuzurechnen und wird im Rahmen dieser Schrift als Element des Brems belages 5, 6 verstanden.

Es ist vorgesehen, dass die Wirkfläche, an welcher die Druckfläche 304 und die Wider lagerfläche 53 beim Zuspannen der Scheibenbremse aneinander liegen, in Umfangs richtung nicht bezogen auf die Bremsscheibe zentriert, sondern in Drehrichtung auslauf seitig versetzt zu dieser ausgerichtet ist. Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Wirkfläche nicht in Umfangsrichtung auf die Mittelachse M304 des Druckkolbens 304 zentriert ausgerichtet ist, sondern - ganz oder zum überwiegenden Teil - relativ zu die ser Mittelachse M304 in Hinsicht auf die bevorzugte Drehrichtung der Scheibenbremse 1 auslaufseitig versetzt liegt. Dies wird in Fig. 3 dadurch erkennbar, dass entsprechend die Kraftlinie F bzw. der Kraftvektor der Kraft, mit welcher der Druckkolben 304 auf den Bremsbelag 5 einwirkt, in Auslaufrichtung relativ zur Mittelachse M304 und zur Bremsscheibendrehachse A4 versetzt liegen.

Die Mittelachse M304 des einzigen Druckkolbens 304 kann dabei nach einer bevorzug ten Ausgestaltung mittig zwischen zwei Mittelachsen M213, M214 von Gleitlagern 213, 214 der Scheibenbremse 1 liegen, mit denen der Bremssattel 3 relativ zum Bremsträger 2 verschieblich geführt ist. Diese Mittelachsen M213, M214 sind radial vorzugweise gleich weit von der Bremsscheibendrehachse A4 entfernt.

Das Verschieben der Wirkfläche zwischen Bremsbelag 5 und Druckstück 306 in Um fangsrichtung - bezogen auf die Bremsscheibe 4 - wirkt effektiv und einfach einem Schrägverschleiß entgegen.

Besonders vorteilhaft ist, dass die Bremsbeläge 5, 6 und insbesondere ihre Reibflächen sowie auch die Belagschächte nicht relativ zu der Mittelachse M304 des Druckkolbens 306 versetzt werden müssen. Sie bleiben beide in Umfangsrichtung zentriert bezogen auf die Bremsscheibe 4 und auch bezogen auf die Mittelachse M304 des Kolbens 304 ausgerichtet. Die Schwerelinien (der Reibbeläge 52, 62 und/oder der Rückenplatte 51 , 61 ) verlaufen vorzugweise durch die Ebene, die durch M304 und A4 aufgespannt wird.

Ein besonderer Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass auch bei einer Scheiben bremse, die nur einen einzigen Druckkolben 304 aufweist und bei der die Bremsbeläge 5, 6 beide in Umfangsrichtung auf die Mittelachse M304 und die Bremsscheibe 4 zentriert ausgerichtet sind, ohne einen Versatz eines Belages 5 , 6 und/oder seines zu gehörigen Belagschachtes 203, 204 einfach dadurch, dass das Druckstück 306 und/o der die Rückenplatte 51 des Bremsbelages 5 verändert werden, so dass die Wirkfläche in Umfangsrichtung außermittig liegt bzw. nicht mittig bezogen auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet ist, Schrägverschleiss entgegengewirkt werden kann. Diese Maß nahme ist einfach in einem Nachrüstverfahren und/oder durch eine einfache konstruk tive Veränderung der Elemente Druckstück 306 und/oder zuspannseitiger Bremsbelag 5 umsetzbar. Die Druckfläche 307 des Druckkolbens 304 drückt lediglich im Bereich der Wirkfläche bei Bremsungen auf die Rückenplatte 51 des zuspannseitigen Bremsbelages 5.

Der Druckkolben 304 weist die Mittelachse M304 auf. Die Belagschächte 203, 204 sind hinsichtlich dieser Mittelachse M304 sowie hinsichtlich einer Ebene, die durch die Mittel achse M304 sowie die Bremsscheibendrehachse A4 definiert wird, jeweils vorzugs weise symmetrisch aufgebaut. Dies bedeutet, dass die Abstützflächen an den einlauf seitigen und den auslaufseitigen Trägerhörnern 209, 210; 21 1 , 212 jeweils gleich weit von der Mittelachse M304 entfernt liegen. Dabei können auch die Reibbeläge 52, 62 entsprechend symmetrisch zu dieser Mittelachse ausgelegt sein. Ihre Schwerelinien können dann auf der durch M304 und A4 definierten Ebene liegen. Dies kann insbeson dere bedeuten, dass die Reibbeläge 5, 6 bezüglich der Mittelachse M304 des Druckkol bens 304 in Umfangsrichtung der Bremsscheibe bezogen auf den Druckkolben 304 und die Bremsscheibe 4 zentriert liegen und nicht - bezogen auf die bevorzugte Drehrich tung der Bremsscheibe 4 und die Bremsscheibe 4 - einlaufseitig oder aus-laufseitig ver setzt liegen.

Das Druckstück 306 wirkt bei einer Bremsung mit dem Kraftvektor F in der damit fluch tenden Kraftlinie in der Wirkfläche auf die Rückenplatte 51 des zuspannseitigen Brems belages 5 ein. Das Druckstück 306 kann in der Scheibenbremse in Umfangsrichtung bzw. Drehrichtung zentriert ausgerichtet sein.

Das Reibmaterial 52 des zuspannseitigen Bremsbelages 5 und das Reibmaterial 62 des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 liegen nur hinsichtlich dieses Kraftvektors F jeweils um einen gleichen Betrag in Richtung der Einlaufseite (bei 205) hin verschoben. Flierdurch kann auf einfache Weise dem Effekt eines Schrägverschleissens der Bremsbeläge 5, 6 entgegengewirkt werden.

Um zwischen dem Druckstück 306 und dem zuspannseitigen Bremsbelag 5 die außer mittigen Wirkflächen auszubilden, sind eine oder mehrere konstruktive Maßnahmen er forderlich. So kann, um zwischen dem Druckstück 306 und dem zuspannseitigen Bremsbelag 5 die auslaufseitig versetzte Wirkfläche auszubilden, nach einer Variante das Druckstück einen Ansatz 308 im Sinne eines zur Auslaufseite versetzten und nicht zur Ebene durch M304 und A4 symmetrischen Vorsprungs in Richtung des Bremsbelages 5 aufweisen (Fig. 1 und 2).

Dieser Ansatz 308 kann ringsegmentartig ausgestaltet sein. Er kann beispielsweise aber auch im Wesentlichen halbzylindrisch ausgebildet sein. Er könnte aber auch an ders, so beispielsweise im Bereich der Widerlagerfläche 53 rechteckig ausgebildet sein. Er wirkt derart auf die Widerlagerfläche 53 ein. Diese Widerlagerfläche kann korrespon dierend, also z.B. ebenfalls ringsegmentartig ausgestaltet sein. Sie kann aber auch an ders, beispielsweise kreisförmig oder auch rechteckig ausgestaltet sein.

Es kann aber nach einer anderen Variante auch beispielsweise die Druckfläche 307 des Druckstückes 304 in Umfangsrichtung nicht auslaufseitig versetzt sein, sondern kon zentrisch und/oder symmetrisch zur Mittelachse ausgestaltet sein und die Widerlagerflä che 53 des Bremsbelages 5 kann derart ausgestaltet sein, dass die Wirkfläche dennoch auslaufseitig verschoben liegt, so dass der wirksame Kraftvektor F1 auslaufseitig ver setzt ist.

Es kann also nach einer Variante die Druckfläche 307 des Druckstücks 306 außermittig auslaufseitig verschoben sein. Es kann aber auch die Widerlagerfläche 53 auslaufseitig verschoben sein. Es können auch beide Flächen auslaufseitig versetzt sein.

Es ist dazu denkbar, an der Rückenplatte 51 des zuspannseitigen Bremsbelages 5 eine außermittige Andrückkontur als Vorsprung 56 gegenüber der umgebenden Fläche der Rückenplatte 51 vorzusehen, welche bezogen auf die Mittelachse M des Druckkolbens 304 außermittig liegt und gegenüber zumindest einem Umgebungsbereich so erhaben liegt, dass das Druckstück 304 mit einer geeigneten ebenen Druckfläche 307 nur auf diese Andrückkontur 54 einwirkt. Dies kann auch dadurch erreicht werden, dass einlauf seitig eine entsprechende Vertiefung 56a in der Rückenplatte 51 vorgesehen ist, welche die Druckfläche des vorzugsweise ansonsten ebenen Druckstücks nicht berührt (Fig. 3). Es kann auch ein einstückiger Vorsprung der Rückenplatte 51 vorgesehen sein oder aber auch ein separates Element wie ein Aufsatzblech 55 als Vorsprung auf der Rü ckenplatte angebracht sein. Das Aufsatzblech 51 kann an der Rückenplatte ange schweißt sein oder auf andere Art befestigt sein. Es kann aber alternativ auch ein ein stückiger Ansatz als Vorsprung 56 nach Art eines erhabenen Bereichs an der Rücken platte 51 ausgebildet sein (Fig. 5a, 5b).

Es könnte auch alternativ ein einen Ansatz (als Vorsprung) bildendes Blech an dem Druckstück festgelegt sein (nicht dargestellt).

Es kann vorgesehen sein, dass die gesamte Wirkfläche in Auslaufrichtung seitlich der Mittelachse M 304 liegt.

Es kann aber auch sein, dass die Mittelachse M304 durch die Wirkfläche verläuft und diese zur Auslaufseite hin eine größere Erstreckung hat als zur Einlaufseite

Durch entsprechendes Verteilen der Aussparungen 55 und/oder Rippen 56 an der Rü ckenplatte 51 können die Schwerelinien und der wirksame Schwerpunkt des gesamten Belages 5 und auch des Reibmaterials 52 weiterhin in Umfangsrichtung auf die Mittel achse M1 des Druckkolbens 304 ausgerichtet sein.

Die dargestellte halbkreisförmige Kontur oder ringsegmentartige Kontur der Wirkfläche ist vorteilhaft. Vorteilhaft ist ferner, wenn die gesamte Wirkfläche seitlich der Mittelachse liegt. Dies ist bevorzugt, aber nicht zwingend.

Das Druckstück 306 am Ende des Druckkolbens 304 kann im Wesentlichen zylinderför mig ausgestaltet sein, wobei die Druckfläche 307 dann vorzugsweise eben ist. Sie kann mittig angeordnet sein.

Das Druckstück 306 kann beispielsweise auch oval ausgebildet sein und in Richtung der Auslaufseite verschoben liegen bzw. außermittig am Ende des Abschnittes 305 an gebracht sein. Es kann aber auch sein, dass die Mittelachse durch die Wirkfläche verläuft und diese zur Auslaufseite hin eine größere Erstreckung hat als zur Einlaufseite hin.

Bei rechten und linken Scheibenbremsen eines Fahrzeugs sind die Wirkflächen, an wel cher die Druckfläche 304 und die Widerlagerfläche 53 beim Zuspannen der Scheiben bremse aneinander liegen, in Umfangsrichtung bezogen auf die bevorzugte Drehrich tung der Bremsscheibe 4 und die Mittelachse M des Kolbens 304 jeweils auslaufseitig versetzt.

Zum Erfüllen dieser Bedingung können - nach einer Variante - die zuspannseitigen Bremsbeläge der rechten Scheibenbremse des Fahrzeugs eine andere Rückenplatte aufweisen als die zuspannseitigen Bremsbeläge der linken Scheibenbremse.

Nach einer Variante kann die Scheibenbremse 1 für das rechte Ende der Achse„die Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite“ - abgesehen von ihren beiden Brems belägen im Wesentlichen baulich genau wie die Scheibenbremse 1 für das linke Ende der Achse„die Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite“ ausgebildet sein (insbe sondere die Belagschächte des Bremsträgers und die Druckstücke der Zuspanneinrich tungen). Es können aber auch einzelne Elemente wie z.b. die Schiebelager - Festlager und Loslager - für die rechte und die linke Scheibenbremse zu einer Verschiedenheit führen, denn wenn z.B. beide Festlager„einlaufseitig“ an der Scheibenbremse angeord net sein sollen, ergeben sich bei der linken Scheibenbremse und der rechten Scheiben bremse entsprechende Unterschiede in diesem Bereich.

Die Ausnehmungen 56a können dabei so ausgebildet sein, dass sie bei einem de ckungsgleichen aufeinanderlegen ihrer Rückenplatte fluchten, insbesondere vollständig fluchten (Fig. 6b, 6c).

Die Ausnehmung 56a des zuspannseitigen Bremsbelages 5 kann somit beispielsweise bei einer rechten Scheibenbremse bei einem zuspannseitigen Bremsbelag 5 in der Rü ckenplatte ganz oder überwiegend im Einbauzustand mehr zu der einen - beispielsweise rechten - Seite der Mittelachse hin liegen und bei der korrespondierenden linken Schei benbremse bei einem zuspannseitigen Bremsbelag 5 in der Rückenplatte ganz oder überwiegend im Einbauzustand mehr zur anderen- beispielsweise linken - Seite der Mittelachse hin (Fig. 6a, 6b, 6c). Dann kann es vorteilhaft sein, zu markieren, ob ein Bremsbelag für eine linke oder für eine rechte Fahrzeugseite bzw. die dort montierte Scheibenbremse für die rechte oder die linke Fahrzeugseite vorgesehen bzw. ausgelegt ist.

Fig. 6 zeigt dies in sehr anschaulicher Weise. So zeigt Fig. 6a) eine perspektivische An sicht eines zuspannseitigen Bremsbelags 5L für eine Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite, wobei durch eine Kreisfläche dargestellt ist, wo eine vorzugsweise ebene Druckfläche 307 des Druckstücks auf die Rückenplatte 51 einwirkt. Fig. 6 zeigt weiter in b) den zuspannseitigen Bremsbelag 5L für die Scheibenbremse auf der linken Fahrzeugseite ohne die angedeutete Druckfläche 307. Fig. 6c zeigt sodann einen zu spannseitigen Bremsbelag 5R für eine Scheibenbremse auf der rechten Fahrzeugseite, wobei die Ausnehmung 56a oder Vertiefung des Bremsbelages, auf welche der Druck kolben 305 über das Druckstück 306 (auch siehe Fig. 5) wirkt, bei der linken Scheiben- bremse weiter links an der Rückenplatte 51 liegt und bei der rechten Scheibenbremse weiter rechts an der Rückenplatte (bezogen auf die Mitte der Rückenplatte). Da die Ausnehmung 56a ganz oder teilweise einlaufseitig in der Rückenplatte unter der Druck fläche liegt, liegt die Wirkfläche in Umfangsrichtung außermittig bzw. nicht mittig bezo gen auf die Bremsscheibe zentriert ausgerichtet.

Anzumerken ist noch, dass der Bremsbelag 5, 6 eine Niederhaltefeder 7 aufweisen kann, zu welcher eine Flaube 7a gehört, mit der die Niederhaltefeder 7 an dem eigentli chen Bremsbelag befestigt werden kann.

Bezugszeichen

Scheibenbremse 1

Bremsträger 2 Zuspannseite 201

Reaktionsseite 202 zuspannseitiger Belagschacht 203 reaktionsseitiger Belagschacht 204 Querstrebe 205, 206 Längstrebe 207, 208 einlaufseitiges Trägerhorn 209, 210 auslaufseitiges T rägerhorn 21 1 , 212

Gleitlager 213, 214 Bremssattel 3

Zuspannseite 301

Reaktionsseite 302

Öffnung 303

Druckkolben 304 zylindrischer Abschnitt 305

Druckstück 306

Druckfläche 307

Ansatz 308 Bremsscheibe 4

Bremsbeläge 5, 6

Rückenplatte 51 , 61

Reibmaterial 52, 62 Widerlagerfläche 53

Rippen 54

Ausnehmungen, Vertiefungen 55 Vorsprung 56

Vertiefung 56a Schwerelinie M5

Mittelachse M51

Mittelachse M304

Drehachse A4 Drehrichtung D