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Title:
DISK BRAKE FOR A UTILITY VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/037937
Kind Code:
A1
Abstract:
Disk brake for a utility vehicle, having a brake caliper (1) which straddles a brake disk and is made of cast iron, which is axially movably mounted, with respect to the brake disk, by means of at least one guide bar (13) attached to a positionally fixed brake anchor plate (16), wherein the guide bar (13) is guided in a sliding bushing (12) that is held such that it cannot be displaced in a mounting bore (7) of a mounting recess (6) of the brake caliper (1), is designed such that the mounting recess (6) consists of support sections (8) arranged at a distance from one another.

Inventors:
FISCHL TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/070234
Publication Date:
March 17, 2016
Filing Date:
September 04, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/226; F16D55/2265
Foreign References:
GB2033989A1980-05-29
DE2414174A11975-10-09
US4382491A1983-05-10
DE102007001213A12008-07-10
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1 . Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe

überspannenden, aus Gusseisen bestehenden Bremssattel (1 ), der mittels mindestens eines an einem ortsfesten Bremsträger (16) befestigten Führungsholm (13), bezogen auf die Bremsscheibe, axial verschiebbar gelagert ist, wobei der Führungsholm (13) in einer Gleitbuchse (12) geführt ist, die in einer Lagerbohrung (7) einer Lageraufnahme (6) des Bremssattels (1 ) verschiebegesichert gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lageraufnahme (6) aus abständig zueinander angeordneten Stützabschnitten (8) besteht.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zwei Stützabschnitte (8) vorgesehen sind, die, bezogen auf die bekannte Länge der Lageraufnahme (6) die beiden sich gegenüberliegenden Endbereiche bilden.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (12), die einen metallischen Mantel und eine gleitfähige Innenbeschichtung aufweist, an ihren beiden Enden zu einem radial nach außen gerichteten, umlaufenden Kragen (14) geformt ist, der an der jeweiligen Außenseite des zugeordneten Stützabschnitts (8) anliegt.

4. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (12) formschlüssig in der Lagerbohrung (7) axial gesichert gehalten ist.

5. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (12) an ihren beiden Enden verstemmt oder umgebördelt ist.

6. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Kragen (14) in einem Freischnitt (15) des Stützabschnitts (8) einliegt.

7. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stützabschnitte (8) an ein eine Aufnahmekammer (1 1 ) für Funktionsteile umhüllendes Gehäuse (5) angeformt sind und dass auf der dem Gehäuse (5) gegenüberliegenden Seite die Stützabschnitte (8) durch einen Steg (9) miteinander verbunden sind.

8. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (9) in einen mit dem Gehäuse (5) verbundenen Flansch (10) übergeht.

9. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Bremsträger (16) zugewandte Stützabschnitt (8) einen Faltenbalg (18) trägt, der andererseits am Bremsträger (16) angeschlossen ist und der den Führungsholm (13) im Bereich zwischen dem Stützabschnitt (8) und dem Bremsträger (16) umhüllt.

10. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützabschnitte (8), bezogen auf eine quer zu ihrer Mittelachse verlaufende Achse spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.

Description:
Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Der auch als Schiebesattel bezeichnete Bremssattel einer gattungsgemäßen Scheibenbremse ist mittels mindestens eines Führungsholms an einem fahr- zeugseitigen, also ortsfesten Bremsträger gehalten.

Dabei ist der Führungsholm am Bremsträger vorzugsweise durch Verschrau- ben befestigt und in einer Gleitbuchse eines Gleitlagers des Bremssattels so geführt, dass dieser, bezogen auf eine an einer Achse des Fahrzeugs verdrehsicher gehaltenen Bremsscheibe, axial verschiebbar ist.

Bevorzugt weist der Bremssattel zwei Gleitlager auf, die jeweils in Korrespondenz mit einem zugeordneten Führungsholm stehen, wobei eines der Gleitlager als Festlager mit geringem Gleitspiel ausgebildet ist und einerseits der axialen Führung des Bremssattels und andererseits der Aufnahme beim Bremsen auf- tretender Kräfte dient.

Hierzu ist das Lagerspiel zwischen dem Führungsholm und der Gleitbuchse so gering wie möglich gehalten sowie zur Aufnahme der Kräfte die Lagerfläche relativ groß dimensioniert, wozu die Lageraufnahme gegenüber einem Sattelkopf des Bremssattels nach außen hin vorsteht.

Allerdings gestaltet sich die Bereitstellung dieser Lageraufnahme relativ problematisch, insbesondere jedoch auch mit erheblichen Kosten verbunden. Da der Bremssattel üblicherweise aus Gusseisen besteht, wird die Geometrie der Lageraufnahme bislang über einen entsprechenden Kern beim Gießen des Bremssattels vorgeformt. Um nachfolgend die den Führungsholm aufnehmende Gleitbuchse einbringen zu können, die reibschlüssig, d.h. durch Presssitz, in der Lagerbohrung der Lageraufnahme gehalten ist, ist eine spanende Bearbeitung der Lagerbohrung über die gesamte Lagerlänge erforderlich.

Naturgemäß ist dies mit entsprechend hohen Fertigungskosten verbunden. Überdies ist ein Materialeinsatz erforderlich, um die Lageraufnahme auszubilden, was ebenso einer stets geforderten Kostenoptimierung entgegensteht, wie die genannte spanende Bearbeitung der Lagerbohrung über die gesamte Länge der Lageraufnahme. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass sie einfacher und kostengünstiger herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des An- Spruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Scheibenbremse, bei der die Lageraufnahme aus abständig zueinander angeordneten Stützabschnitten besteht, vorzugsweise aus zwei Stützabschnitten und zwar bei gleichem Längenabmaß wie bisher die bei- den Enden der Lageraufnahme bildend, ermöglicht eine deutlich vereinfachte Herstellung zunächst beim Gießen, da ein wesentlich kleinerer Kern eingesetzt werden kann. Im Weiteren hinsichtlich der spanenden Bearbeitung der Lagerbohrung, die sich in den beiden Stützabschnitten befindet, wobei diese in ihrer Breite gering bemessen sein können und lediglich entsprechend den aufzu- nehmenden Kräften zu dimensionieren sind.

Auch eine deutliche Materialeinsparung im Bereich der Lageraufnahme führt zu einer Kostenreduzierung, so dass sich insgesamt eine hinsichtlich der Kostenstruktur durchaus bemerkenswerte Verbesserung ergibt. Dies vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, dass Scheibenbremsen in großen Stückzahlen hergestellt werden und Verwendung finden.

Der steten Forderung nach einer Gewichtseinsparung trägt die neue Scheibenbremse ebenfalls Rechnung.

Nach der spanenden Bearbeitung der beiden Stützabschnitte wird in die vorhandene Lagerbohrung eine Gleitbuchse eingesetzt, die zur axialen Verschiebesicherung endseitig verstemmt bzw. umgebördelt werden. Zwar besteht die Möglichkeit, bei Einhaltung eines Untermaßes der Lagerbohrung die Gleitbuch- se wie bisher einzupressen, d.h. reibschlüssig zu halten, jedoch reicht im Regelfall die endseitige Umformung der Gleithülse aus, um diese sicher zu halten, d.h. enge Toleranzen, wie sie bei einem Presssitz erforderlich sind, sind hier nicht zwingend.

Im Übrigen besteht die Gleitbuchse aus einem Metallmantel, der im Kontaktbereich mit dem Führungsholm beschichtet ist, beispielsweise im Sinne eines DU- Lagers. Im Übrigen ist zu erwähnen, dass die Geometrie der Lageraufnahme nun nicht mehr über einen Kern vorgeformt werden muss, so dass ein um fast die Hälfte kleinerer Kern eingesetzt werden kann, was die Ausbringung des Bremssattels deutlich verbessert. Die Anbindung der Stützabschnitte erfolgt jeweils direkt an einem eine Aufnahmekammer für Funktionsteile umhüllenden Gehäuse des Bremssattels, das an den Kopf angeformt ist. Damit wird eine ausreichende Stabilität gewährleistet, mit der Folge, dass beim Bremsen auftretende Kräfte quasi ohne Verformung der Stützabschnitte aufgenommen werden können, ebenso wie selbstverständlich die Belastungen der Lagerung des Bremssattels selbst.

Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Stützabschnitte in dem die Gleitbuchse umgreifenden Bereich jeweils spiegelsymmetrisch ausgebildet, bezogen auf eine Achse quer zur Mittelachse der Lagerbohrungen.

Dabei sind die außen liegenden, d.h. einander abgewandten Endbereiche der Stützabschnitte jeweils mit einem Freistich versehen, in dem sich ein umlaufender, radial nach außen gerichteter Kragen der Gleitbuchse abstützt. Auf der dem Bremsträger zugewandten Seite kann die Gleitbuchse und der zugeordnete Stützabschnitt so modifiziert sein, dass ein Balg befestigbar ist, der andererseits am Bremsträger angeschlossen ist und durch den ein frei liegender Bereich des Führungsholms zwischen der Lageraufnahme und dem Bremsträger geschützt wird.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

Es zeigen:

Figur 1 eine Bremssattel einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer perspektivischen Unteransicht

Figur 2 einen Teilausschnitt des Bremssattels teilkomplettiert

Figur 3 einen Teilausschnitt des Bremssattels weiter komplettiert, gleichfalls in einer perspektivischen, teilweise geschnittenen Unteransicht Figur 4 eine vergrößerte Seitenansicht eines Teilbereichs des Bremssattels nach Figur 3.

In den Figuren ist in Unteransicht ein Bremssattel 1 einer Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug dargestellt, der in Funktion, also in montierter Stellung, eine fahrzeugseitige Bremsscheibe überspannt und der mittels mindestens eines Führungsholms 13 (Figur 2) an einem ortsfesten Bremsträger 16 befestigt ist. Der Bremssattel 1 weist einen Sattelkopf 2, einen Sattelrücken 3 sowie zwei diese miteinander verbindende, parallel und abständig zueinander verlaufende Zugstreben 4 auf. Dabei ist der Bremssattel 1 , bezogen auf die Bremsscheibe, axial verschiebbar gelagert, wozu der Führungsholm 13 in einer im Bremssattel 1 gehaltenen Gleitbuchse 12 geführt ist.

Diese wiederum ist verschiebegesichert in einer Lagerbohrung 7 einer Lageraufnahme 6 des Bremssattels 1 gehalten, wobei sie bevorzugt aus Metall besteht, mit einer gleitfähigen Innenbeschichtung, an der der Führungsholm 13 anliegt, der im Übrigen mittels einer Schraube 17 im Bremsträger 16 befestigt ist.

Gemäß der Erfindung besteht die Lageraufnahme 6 aus abständig zueinander angeordneten Stützabschnitten 8, von denen im Ausführungsbeispiel und bevorzugt zwei vorgesehen sind, die jeweils die beiden Endbereiche der Lageraufnahme 6 bilden. Diese Stützabschnitte 8 sind stegförmig ausgebildet und an ein Gehäuse 5 angeformt, das an den Sattelkopf 2 angegossen ist und das eine Aufnahmekammer 1 1 für Funktionsteile, insbesondere eine Zuspanneinrichtung, umhüllt. Die Stützabschnitte 8 sind parallel zueinander angeordnet und weisen jeweils einen Abschnitt der Lagerbohrung 7 auf. Um eine ausreichende Steifigkeit zu erreichen, sind die Stützabschnitte 8 durch einen Steg 9 verbunden, der auf der dem Gehäuse 5 gegenüberliegenden Seite angeformt ist und der in einen Flansch 10 übergeht, der gleichfalls am Gehäuse 5 befestigt ist.

Zur Verschiebesicherung der Gleitbuchse 12 sind deren Enden nach einem Einschieben in die Lagerbohrung 7 jeweils zu einem Kragen 14 verformt, die in Freischnitten 15 der Stützabschnitte 8 einhegen, wobei diese Freischnitte 15 auf den einander abgewandten Seiten der beiden Stützabschnitte 8 angebracht sind.

Auf der dem Bremsträger 16 zugewandten Seite ist an den zugeordneten Stützabschnitt 8 ein Faltenbalg 18 angeschlossen, der andererseits am Bremsträger 16 befestigt ist und durch den der frei liegende Abschnitt des Führungs- holms 13 zum Schutz vor Umgebungseinflüssen abgedichtet ist.

Wie insbesondere die Figur 1 sehr deutlich wiedergibt, geht der Steg 9 unterbrechungslos über zu einer Verlängerung der Zugstrebe 4, wodurch sich eine insgesamt, unter Berücksichtigung der Anbindung der Stützabschnitte 8 am Gehäuse 5, äußerst stabile Konfiguration ergibt.

Bezugszeichenliste

1 Bremssattel

2 Sattelkopf

3 Sattelrücken

4 Zugstrebe

5 Gehäuse

6 Lageraufnahme

7 Lagerbohrung

8 Stützabschnitt

9 Steg

10 Flansch

1 1 Aufnahmekammer

12 Gleithülse

13 Führungsholm

14 Kragen

15 Freistich

16 Bremsträger

17 Schraube

18 Faltenbalg