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Title:
DISK-TYPE CAGE AND BARREL-TYPE BEARING COMPRISING SUCH A CAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/034416
Kind Code:
A1
Abstract:
Cages for roller bearings are used to guide rolling bodies in relation to each other between an inner ring and an outer ring without contact. The cages can have a variety of different forms according to the field of application, for example sheet metal cages or solid cages consisting of sheet steel, brass or even plastic, surrounding the rolling body at least in sections. The invention relates to a disk-type cage (5) for a roller bearing (1) comprising recesses (11) for receiving rolling bodies (4), and at least one sealable joint line (13) dividing the disk-type cage in the radial direction. End sections (14, 15) on the free ends of the disk-type cage can be positively interconnected in a final mounted state on the joint line (13) by a relative movement of the end sections (14, 15) in the axial direction (6).

Inventors:
GREHN MARTIN (DE)
SCHROEDER RAINER (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/001654
Publication Date:
March 27, 2008
Filing Date:
September 13, 2007
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER KG (DE)
GREHN MARTIN (DE)
SCHROEDER RAINER (DE)
International Classes:
F16C19/36; F16C23/08; F16C33/36; F16C33/46; F16C33/49
Foreign References:
US6406190B12002-06-18
DE10255992A12004-06-09
US20020044708A12002-04-18
DE19839486A12000-03-02
DE4425345A11996-01-25
DE663179C1938-07-30
DE10255992A12004-06-09
DE19601044A11997-07-17
DE10119894A12002-04-25
DE10037138C12001-10-18
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Claims:
Patentansprüche

1. Scheibenkäfig (5) für ein Wälzlager (1) mit Ausnehmungen (11) zur Aufnahme von Wälzkörpern (4) und mit mindestens einer den Scheibenkäfig (5) in radialer Richtung trennenden, verschließbaren Trennfuge (13), gekennzeichnet durch Endabschnitte (14, 15) an den freien Enden des Scheibenkäfigs, die an der Trennfuge (13) durch eine Relativbewegung der Endabschnitte (14, 15) in axialer Richtung (6) miteinander formschlüssig in einen endmontierten Zustand verbindbar sind.

2. Scheibenkäfig (5) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei verschlossenem Scheibenkäfig (5) die Endabschnitte (14, 15) gegenüber einer radialen und/oder tangentialen Relativbewegung blockiert sind.

3. Scheibenkäfig (5) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Endabschnitte (14, 15) in axialer Richtung (6) die gleiche Dicke und/oder die Maximaldicke des Scheibenkäfigs (5) aufweisen.

4. Scheibenkäfig (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass der Scheibenkäfig (5) einstückig oder zweistückig, insbesondere als Stanzteil ausgebildet ist.

5. Scheibenkäfig (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Endabschnitte (14) in axialer Draufsicht eine runde oder kreisförmige Außenkontur (16) aufweist und der andere Endabschnitt (15) eine komplementär dazu ausgebil- dete Innenkontur (17) aufweist, wobei bei verschlossenem Scheibenkäfig (5) der eine Endabschnitt (14) von dem anderen Endabschnitt (15) hinterschneidend umgriffen wird.

6. Scheibenkäfig (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass ein in eine zu der Trennfuge (13) unmittelbar benachbarte Ausnehmung (11) eingesetzter Wälzkörper (4) als Verriegelungsorgan für die verschlossene Trennfuge (13) wirkt.

7. Scheibenkäfig (5) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in die zu der Trennfuge (13) unmittelbar benachbarte Ausnehmung (11) eingesetzte Wälzkörper (4) die Trennfuge (3) zumindest abschnittsweise in axialer Richtung überdeckt.

8. Tonnenlager (1) mit einem Innenring (2), mit einem Außenring (3), mit mindestens einer Reihe von tonnenförmigen Wälzkörpern (4), die zwischen dem Innenring (2) und dem Außenring (3) angeordnet sind, und mit mindestens einem Scheibenkäfig (5) zur Aufnahme der tonnenförmigen Wälzkörper (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkäfig (5) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

9. Tonnenlager (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkäfig (5) wälzkörpergeführt ist.

10. Tonnenlager (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkäfig (5) in axialer Richtung des Tonnenlagers (1) mittig angeordnet ist.

11. Tonnenlager (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (2) und/oder der Außenring (3) bordenfrei und/oder einstückig ausgebildet ist.

12. Tonnenlager (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Innendurchmesser (d) des verschlossenen Scheibenkäfigs (5) kleiner als der Außendurchmesser (D) des Innenrings (2) ausgebildet ist.

13. Tonnenlager (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerquerschnitt des Tonnenlagers (1) ü- berquadratisch ausgebildet ist und/oder dass das Tonnenlager der Breitenreihe 3, 4, 5 oder 6 nach DIN616 entspricht.

14. Tonnenlager (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein in eine zu der Trennfuge (13) unmittelbar benachbarte Ausnehmung (11) eingesetzter Wälzkörper (4) als Verriegelungsorgan für die verschlossene Trennfuge (13) wirkt.

15. Tonnenlager (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der in die zu der Trennfuge (13) unmittelbar benachbarte Ausnehmung (11) eingesetzte Wälzkörper (4) die Trennfuge (3) zumindest abschnittsweise in axialer Richtung überdeckt.

Description:

Scheibenkäfig sowie Tonnenlager mit Scheibenkäfig

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Scheibenkäfig für ein Wälzlager mit Ausnehmungen zur Aufnahme von Wälzkörpern und mit mindestens einer den Scheibenkäfig in radialer Richtung trennenden, verschließbaren Trennfuge, sowie ein Tonnenlager.

Käfige für Wälzlager dienen dazu, die Wälzkörper zwischen einem Innenring und einem Außenring zueinander berührungsfrei zu führen. Die Käfige können je nach Einsatzgebiet die unterschiedlichsten Formen besitzen, beispielsweise sind Blechkäfige oder Massivkäfige aus Stahlblech, Messing oder auch Kunststoff bekannt, die die Wälzkörper zumindest abschnittsweise umgreifen.

Eine Sonderform der Käfige betreffen die so genannten Scheibenkäfige, die in der Grobform als ringförmige Scheiben ausgebildet sind.

Die Druckschrift DE 663 179 offenbart beispielsweise ein selbst einstellendes Pendelrollenlager mit einem Scheibenkäfig, der als flaches Blechteil ausgebildet ist und eine zentrale freie Durchgangsöffnung zur Aufnahme

eines Innenrings des Lager sowie im Umfangsbereich eine Vielzahl von azimutal regelmäßig angeordneten Ausnehmungen aufweist. Die Laufrollen des Lagers zeigen jeweils einen taillierten Bereich, so dass die Laufrollen in die Ausnehmungen des Scheibenkäfige einlegbar sind.

Die Druckschrift DE 102 55 992 A1 betrifft eine Weiterentwicklung des beschriebenen Pendelrollenlagers, welche als Tonnenlager ausgebildet ist, wobei der Scheibenkäfig ähnlich wie bei dem Pendelrollenlager realisiert ist.

Bei konstruktiv gänzlich anders ausgebildeten Lagerarten, nämlich den Zylinderrollenlagern, sind ebenfalls Scheibenkäfige aus dem Stand der Technik bekannt:

So zeigt z.B. die Druckschrift DE 196 01 044 ein Zylinderrollenlager mit ei- nem Scheibenkäfig, wobei - wohl aufgrund der geringeren axialen Belastung dieser Lagerart - der Scheibenkäfig als vereinzelte Zwischenstücke zwischen den Zylinderrollen ausgebildet ist.

Die Druckschrift DE 101 19 894 A1 betrifft ebenfalls ein Zylinderrollenlager mit einem Scheibenkäfig, wobei zur Vereinfachung der Montage vorgeschlagen wird, den Scheibenkäfig an mindestens einer Umfangsstelle zu unterbrechen und nach Montage des Scheibenkäfigs die Trennfuge durch Verschweißen, Verkleben oder mittels Verschlusselemente, wie z.B. formschlüssig ineinander greifende Haken, wieder zu verschließen.

Die Druckschrift DE 100 37 138 C1 , die als nächstkommender Stand der Technik angesehen wird, betrifft wieder ein Zylinderrollenlager mit einem diesmal in Axialrichtung mittig geführtem Scheibenkäfig. Der Scheibenkäfig ist an mindestens einer Umfangsstelle unterbrochen, wobei nach der Monta- ge die freien Endabschnitte des Scheibenkäfigs an der Trennfuge bleibend, z.B. mittels einer Niet, Schraube, Klebeverbindung, Schweißverbindung oder Lötverbindung, verbunden werden. Als weitere Alternative der Verbindung

wird eine Durchhalsung, insbesondere des einen Endes des Käfigs durch das andere Ende des Käfigs, genannt, wobei die dauerhafte Verbindung durch eine plastische Verformung der Enden sichergestellt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die aus dem Stand der Technik bekannten Wälzlager in Hinblick auf eine wirtschaftliche Herstellung und einen flexiblen Einsatz weiterzuentwickeln.

Diese Aufgabe wird durch einen Scheibenkäfig mit den Merkmalen des An- Spruchs 1 und mit einem Tonnenlager mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.

Der erfindungsgemäße Scheibenkäfig ist zur Verwendung in einem Wälzlager, insbesondere Zylinderrollen-, Pendelrollen- oder Tonnenlager geeignet oder ausgebildet und ist vorzugsweise aus einem metallischen Material gefertigt. In der Grobkontur ist der Scheibenkäfig als eine ringförmige Scheibe ausgebildet, die bevorzugt an jeder Stelle die gleiche Dicke aufweist. Der freie Durchmesser - auch Käfigbohrung genannt - ist zur Aufnahme eines Innenrings des Wälzlagers realisiert. über den Umfang des Scheibenkäfigs sind in gleichen Abständen bzw. azimutal regelmäßig Ausnehmungen oder Aufnahmetaschen angeordnet, die zur Aufnahme von insbesondere taillierten Wälzkörpern vorgesehen sind. Die Ausnehmungen können dabei radial nach innen oder radial nach außen geöffnet sein. Bevorzugt sind die Ausnehmungen in der axialen Draufsicht teilkreisförmig ausgebildet, wobei ins- besondere jeweils mehr als 180°, im speziellen mehr als 190° des Teilkreises durch den Scheibenkäfig umschlossen ist.

Der Scheibenkäfig weist mindestens eine den Scheibenkäfig in radialer Richtung trennende und verschließbare Trennfuge auf, so dass der Scheibenkä- fig an mindestens einer Umfangsstelle unterbrochen ist. Die Ausrichtung der Trennfuge muss nicht strikt radial sein, sondern kann einen beliebigen, insbesondere abgestuften oder konturierten Verlauf einnehmen.

Erfindungsgemäß weist der Scheibenkäfig Endabschnitte an den freien Enden des Scheibenkäfigs auf, die mittels einer Relativbewegung der Endabschnitte zueinander in axialer Richtung miteinander formschlüssig und endmontiert verbindbar sind. Dabei sind jeder Trennfuge zwei miteinander zu verbindende Endabschnitte zugeordnet. Die axiale Richtung bezeichnet die Richtung senkrecht zur flächigen Erstreckung des Scheibenkäfigs. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Endabschnitte nur mit einer Relativbewegung miteinander formschlüssig verbindbar sind. Als Ergebnis nach der formschlüssigen Verbindung liegt der Scheibenkäfig im endmontierten Zu- stand vor, d.h. dass der Scheibenkäfig in diesem Zustand in dem Wälzlager eingebaut ist. Der Scheibenkäfig kann im endmontierten Zustand zerstörungsfrei wieder geöffnet werden, so dass der durch die Endabschnitte gebildete Verschlussmechanismus reversibel ausgebildet ist. Insbesondere sind im Gegensatz zu dem bekannten Stand der Technik keine zusätzlichen, verlierbaren Befestigungsmittel bzw. kein stoffschlüssiges Fügen oder Umformen der Endabschnitte notwendig.

Die Erfindung geht dabei von der überlegung aus, den Fertigungsaufwand für den Scheibenkäfig zu reduzieren, indem zusätzliche Arbeitsschritte, die durch ein Umformen, ein zusätzliches Befestigungsmittel etc. notwendig sind, eingespart werden. Statt dessen werden die freien Endabschnitte im Bereich der Trennfuge durch eine axial ausgerichtete Relativbewegung formschlüssig miteinander verbunden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die formschlüssige Verbindung konstruktiv so umgesetzt, dass bei verschlossenem Scheibenkäfig die Endabschnitte gegenüber Relativbewegungen in der Ebene der flächigen Erstreckung des Scheibenkäfigs, insbesondere gegenüber radialen und/oder tangentialen Relativbewegungen, durch den erzielten Formschluss gesichert sind.

Bei einer möglichen konstruktiven Konkretisierung der Endabschnitte sind diese bei verschlossenem Scheibenkäfig in axialer Draufsicht auf den Scheibenkäfig zueinander verdeckungsfrei angeordnet. Diese Konkretisierung führt zu dem Vorteil, dass die axiale Dicke des Scheibenkäfigs im Bereich der verschlossenen Endabschnitte nicht vergrößert ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Endabschnitte als axiale Dicke die Blechdicke des Scheibenkäfigs aufweist, die Endabschnitte also nicht fertigungsaufwendig dünner gemacht sind.

Bei einer fertigungstechnisch besonders bevorzugten Ausbildung ist der Scheibenkäfig als Stanzteil ausgebildet, welches fertigungstechnisch sehr günstig herstellbar ist. Im Fall nur einer Trennfuge ist der Scheibenkäfig einstückig hergestellt. Im Fall von zwei Trennfugen ist der Scheibenkäfig zweistückig ausgebildet, wobei die Trennfugen den Scheibenkäfig bevorzugt symmetrisch hälftig teilen.

Bei einer vorteilhaften Umsetzung des erfindungsgemäßen Scheibenkäfigs weist einer der Endabschnitte in axialer Draufsicht oder Projektion eine runde oder kreisförmige Außenkontur bzw. -abschnitte auf. Der dazu korres- pondierende Endabschnitt weist eine dazu komplementär ausgebildete Innenkontur auf. Im verschlossenen Zustand wird der Endabschnitt mit der Außenkontur von dem Endabschnitt mit der Innenkontur umgriffen und zwar derart, dass eine oder mehrere Hinterschneidungen und/oder Verhakungen gebildet sind, die einer öffnungsbewegung in der Ebene der flächigen Erstreckung des Scheibenkäfigs entgegenwirkt.

Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform bei der die Außenkontur einen Fortsatz aufweist, der ähnlich wie ein Fortsatz bei einem Puzzleteil, also z.B. tropfenähnlich, ausgebildet ist.

Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Ausnehmungen des Scheibenkäfigs und die Trennfuge derart angeordnet und/oder konstruktiv ausgebildet, dass ein in eine zu der Trennfuge unmittelbar benachbarte Ausnehmung eingesetzter Wälzkörper als Verriegelungsorgan für die ver- schlossene Trennfuge wirkt. Insbesondere blockiert der benachbarte Wälzkörper die axiale Relativbewegung der Endabschnitte, die für ein öffnen des Scheibenkäfigs notwendig ist.

Bei einer konstruktiven Realisierung ist der benachbarte Wälzkörper so ein- gesetzt, dass die Trennfuge zumindest abschnittsweise in radialer Richtung überdeckt ist. Bei einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung überdecken beide benachbarten Wälzkörper die Trennfuge und zwar insbesondere derart, dass jeder der zwei benachbarten Wälzkörper unabhängig von dem anderen Wälzkörper als selbstständiges Verriegelungsorgan wirkt.

Die Erfindung betrifft im weiteren ein Tonnenlager, welches einen Innenring und einen Außenring und mindestens eine Reihe von tonnenförmigen Wälzkörpern aufweist, die zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sind und von einem Scheibenkäfig gehalten werden.

Die tonnenförmigen Wälzköper weisen vorzugsweise mittig eine Taillierung auf, die zum Einhängen der Wälzkörper in den Scheibenkäfig ausgebildet ist. Die Taillierung ist als umlaufende Nut ausgebildet, wobei die Nutbreite größer als die einfache Blechdicke des Scheibenkäfigs und vorzugsweise klei- ner als die zweifache Blechdicke des Scheibenkäfigs gewählt ist. Damit zeigen die Wälzkörper im Querschnitt einen hanteiförmigen Umriss, wobei die Hantelkörper im Verlauf zu ihren distalen oder freien Enden insbesondere gleichmäßig verjüngend geformt sind. Das Tonnenlager ist bevorzugt für eine Fest-Loslagerung ausgebildet und/oder in einem Bereich von bis zu 4° winkeleinstellbar.

Erfindungsgemäß weist der Scheibenkäfig eine den Scheibenkäfig in radialer Richtung trennende, verschließbare Trennfuge auf. Die Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass Scheibenkäfige mit Trennfugen nicht nur wie aus dem Stand der Technik bekannt bei Zylinderrollenlagern, sondern auch bei Tonnenlagern einsetzbar sind, obwohl diese aufgrund der Winkel- einstellbarkeit größere axiale Kräfte aufnehmen müssen und dementsprechend den Scheibenkäfig stärker belasten als die Zylinderrollenlager.

Besonders bevorzugt ist der Scheibenkäfig ausgebildet wie weiter oben be- schrieben bzw. in den vorhergehenden Ansprüchen niedergelegt.

Im allgemeinen kann bei dem Tonnenlager der Scheibenkäfig innenlauf- bahngeführt oder auch außenlaufbahngeführt sein. Besonders bevorzugt wird der Scheibenkäfig jedoch wälzkörpergeführt, wobei die Wälzköper im eingebauten oder eingeschnappten Zustand in dem Scheibenkäfig in axialer Draufsicht diesen radial nach innen und nach außen beidseitig vollständig überdecken bzw. beidseitig überstehen.

Bei einer bevorzugten Ausbildung ist der Scheibenkäfig in axialer Richtung mittig zu dem Innen- bzw. Außenring angeordnet. Ferner ist es bevorzugt, dass der Innenring und/oder der Außenring bordenfrei und/oder einteilig oder einstückig realisiert ist. Diese Ausbildung unterstützt nochmals den Gedanken ein einfach zu montierendes und fertigungstechnisch günstiges Tonnenlager vorzuschlagen, welches winkeleinstellbar ist.

Der einfach oder mehrfach geteilte Scheibenkäfig ist besonders vorteilhaft für den Fall einsetzbar, dass der freie Innendurchmesser bzw. die Käfigbohrung des Scheibenkäfigs kleiner als der maximale Aussendruchmesser des Innenrings ausgebildet ist. In diesem Fall war es bislang nur möglich, einen geteilten oder gesprengten Innenring zu verwenden, der eine Teilungsebene senkrecht zur axialen Richtung aufweist. Die Erfindung ermöglicht nun, dass der geteilte Scheibenkäfig auf einen einstückigen Innenring montierbar ist.

Auch ist der neue Scheibenkäfig vorteilhaft in Zusammenhang mit Lagerquerschnitten zu verwenden, die überquadratisch ausgebildet sind. Der Lagerquerschnitt ist dabei definiert als das Verhältnis zwischen der Breite des Lagers in Querschnittsdarstellung parallel zu der axialen Richtung und der Differenz zwischen Außendurchmesser und Innendurchmesser des Lagers, auch als Höhe des Querschnittes bezeichnet. überquadratisch meint in diesem Zusammenhang, dass die Breite des Querschnittes größer ausgebildet ist als die Höhe des Querschnitts. Insbesondere derartige Lager mit überquadratischen Lagerquerschnitten sind mit ungeteilten Scheibenkäfigen und ungeteilten Innenringen nicht mehr montierbar, da die Käfigbohrung kleiner als der maximale Außendurchmesser des Innenrings ausgebildet ist. Bevorzugt ist auch die Ausbildung des Tonnenlagers entsprechend einer Breitenreihe von 3, 4 , 5 oder 6 nach DIN 616.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Tonnenlagers sind die Ausnehmungen des Scheibenkäfigs und die Trennfuge derart angeordnet und/oder konstruktiv ausgebildet, dass ein in eine zu der Trennfuge unmittelbar benachbarte Ausnehmung eingesetzter Wälzkörper als Verriegelungsorgan für die verschlossene Trennfuge wirkt. Insbesondere blockiert der benachbarte Wälzkörper die axiale Relativbewegung der Endabschnitte, die für ein öffnen des Scheibenkäfigs notwendig ist.

Bei einer konstruktiven Realisierung ist der benachbarte Wälzkörper so eingesetzt, dass die Trennfuge zumindest abschnittsweise in radialer Richtung überdeckt ist. Bei einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung überdecken beide benachbarten Wälzkörper die Trennfuge und zwar insbesondere derart, dass jeder der zwei benachbarten Wälzkörper unabhängig von dem anderen Wälzkörper als selbstständiges Verriegelungsorgan wirkt.

Die oben genannten Vorteile sind auch erreichbar, wenn statt einem Tonnenlager allgemein ein Pendelrollenlager, ein Zylinderrollenlager oder ein anderes Lager eingesetzt wird, oder wenn andere Baureihen oder Querschnittsverhältnisse verwendet werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Figuren eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Dabei zeigen:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Tonnenlagers in teilgeschnittener schematischen 3D-Ansicht schräg von oben;

Fig. 2 das Tonnenlager in Figur 1 in Querschnittsdarstellung in einer Ebene koplanar zur axialen Ausrichtung des Tonnenlagers;

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Scheibenkäfig des Tonnenlagers in

Figur 1 , zusammen mit einem vergrößerten Detailausschnitt des Bereichs der Trennfuge mit schematisch eingezeichneten Wälzkörpern;

Fig. 4 einen vergrößerten Detailausschnitt des Tonnenlagers in Figur

1 in schematischer 3D-Ansicht mit Ausrichtung auf eine Trennfuge des Scheibenkäfigs in dem Tonnenlager.

Einander entsprechende Teile oder Größen sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Figur 1 zeigt in einer schematischen 3D-Ansicht schräg von oben ein Tonnenlager 1 , welches einen Innenring 2, einen Außenring 3, sowie eine Reihe zwischen Innenring 2 und Außenring 3 gelagerte, tonnenförmige Wälzkörper 4 aufweist, wobei die Wälzköper 4 in einem Scheibenkäfig 5 aufgehängt oder eingeschnappt sind.

Bei dem gezeigten Tonnenlager 1 handelt es sich um ein winkeleinstellbares Lager, welches insbesondere zum Zwecke der Fest-Loslagerung auch mit hohen äußeren Belastungen einsetzbar ist. Beispielsweise handelt es sich um ein Lager der Breitenreihe 3, 4, 5 oder 6. 1

Wie sich insbesondere in Zusammenschau mit der Figur 2, die das Tonnenlager in Figur 1 in einer Querschnittsdarstellung in einer Schnittebene, die koplanar mit der axialen Erstreckung (Pfeil 6) des Tonnenlagers ist, ergibt, weist der Innenring 2 eine Innenlaufbahn 7 und der Außenring 3 eine der Innenlaufbahn 7 zugewandte Außenlaufbahn 8 auf, zwischen denen die Wälzkörper 4 abrollen. Die Krümmung der Innenlaufbahn 7 bzw. Außenlaufbahn 8 in der in Figur 2 gezeigten Querschnittsebene ist mittelsymmetrisch zu einer Ebene ausgebildet, die senkrecht und mittig zur axialen Erstreckung 6 des Tonnenlagers 1 angeordnet ist.

Der Innenring 2 ist einstückig ausgebildet, wohingegen der Außenring 3 in diesem Ausführungsbeispiel als mittig gesprengter Ring realisiert ist, der einen umlaufenden Trennungsbereich 9 aufweist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass weder der Innenring 2 noch der Außenring 3 Borden oder ähnliche seitliche Begrenzungen aufweist, so dass Innenring 2 und Außenring 3 über die Wälzkörper 4 gegeneinander um bis zu 4° verkippbar realisiert sind.

1 Definition Breitenreihe ggfs. ergänzen.

Für konstruktive Details der Ausführung derartiger Tonnenlager wird als Beispiel auf die Druckschrift DE 102 55 992 A1 der Anmelderin verwiesen, deren Offenbarung via Referenzierung hiermit vollständig aufgenommen wird.

Die Wälzkörper 4 sind rotationssymmetrisch tonnenförmig und weisen eine mittige umlaufende Nut 10 auf. Wie sich am besten aus der Figur 2 in der Querschnittsdarstellung ergibt, sind die Wälzkörper 4 in etwa hanteiförmig ausgebildet. Die Krümmung der Anlagebereiche der Wälzkörper 4 an die Innenlaufbahn 7 bzw. Außenlaufbahn 8 ist kreisbogenförmig, wobei bevor- zugt die beiden Hantelkörper zwar jeweils die gleichen Krümmungsradien, jedoch versetzte Krümmungsmittelpunkte aufweisen. Die Krümmung der Innenlaufbahn 7 bzw. Außenlaufbahn 8 ist bzw. sind vorzugsweise ebenfalls kreisbogenförmig, wobei insbesondere jedoch der Krümmungsradius größer als bei den Hantelkörpern gewählt ist.

Zurückkehrend zu der Figur 1 ist zu erkennen, dass der Scheibenkäfig 5 axial mittig in dem Tonnenlager 1 angeordnet ist und Ausnehmungen 11 aufweist, in die die Wälzkörper 4 im Bereich der Nut 10 eingelegt oder eingeschnappt werden können. Aus der Figur 2 ist zu entnehmen, dass der Innendurchmesser oder die Käfigbohrung d kleiner ausgebildet ist, als der maximale Außendurchmesser D des Innenrings 2.

Die Figur 3 zeigt den Scheibenkäfig 5 als Einzelteil in axialer Draufsicht. Dieser kann aus einer Scheibe mit konstanter Dicke hergestellt sein, z.B. durch Ausstanzen. Der Scheibenkäfig 5 zeigt in axialer Draufsicht eine ringförmige Grundstruktur mit einer konstanten radialen Breite, wobei von dem radial außen liegenden Umfang her die der Zahl der Wälzkörper 4 entsprechende Anzahl von Ausnehmungen 11 eingeschnitten sind, welche jeweils einen Wälzkörper 4 aufnehmen. Die Ausnehmungen 11 sind entlang des Umfangs äquidistant verteilt, wobei zwischen den Ausnehmungen 11 jeweils Trennstege 12 vorgesehen sind.

Die Ausnehmungen 11 weisen dabei eine teilkreisförmige Kontur auf, die bevorzugt einen Teilkreis von mehr als 180° umfasst, so dass die Wälzkörper 4 schnappend von den Ausnehmungen 11 aufgenommen werden.

Der Scheibenkäfig 11 ist durch jeweils eine radial angeordnete Trennfuge 13 im Umfang zweifach unterbrochen, so dass der Scheibenkäfig 5 aus zwei Teilen zusammengesetzt ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zwei Teile des Scheibenkäfigs 5 identisch ausgebildet sind, so dass die Fertigung verbilligt und Verwechslungen ausgeschlossen werden. Insbesondere sind die zwei Trennungsfugen 13 diametral zueinander angeordnet.

Die Ausbildung der Trennfuge 13 erschließt sich am deutlichsten aus der Figur 4, die den Bereich einer der Trennfugen 13 in einer vergrößerten 3D- Ansicht darstellt. Die Trennfuge 13 ist im Bereich eines der Stege 12 ange- ordnet und wird durch einen männlichen und einen weiblichen Endabschnitt 14 bzw. 15 des Scheibenkäfigs 5 gebildet. Der männliche Endabschnitt 14 umfasst einen Fortsatz 16 mit in axialer Draufsicht tropfenförmiger oder teilkreisfömiger Kontur. Zur Aufnahme des Fortsatzes 16 zeigt der weibliche Endabschnitt 15 eine Aussparung 17, die komplementär zu dem Fortsatz 16 ausgebildet ist und bevorzugt diesen in Bezug auf eine tangentiale Richtung des Scheibenkäfigs 5 hinterschneidet. Zu unterstreichen ist, dass die axiale Dicken der Endabschnitte 14 bzw. 15 gleich sind und der Dicke der sonstigen Bereiche des Scheibenkäfigs 5 entsprechen. Fortsatz 16 und Aussparung 17 sind konstruktiv so ausgebildet, dass diese nur und ausschließlich dann lagerichtig fügbar sind, wenn diese in axialer Richtung 6 ineinander geschoben werden. Somit werden zur Montage die beiden Hälften des Scheibenkäfigs 5 um den Innenring 2 gelegt und mit dem aus den Endabschnitten 14 und 15 jeweils gebildeten „Puzzleverschluss" verhakt. Im geschlossenen Zustand des Scheibenkäfigs können die Endabschnitte 14 und 15 nur mit einer axialen Relativbewegung wieder voneinander getrennt werden, da Relativbewegungen in andere Richtungen, insbesondere in Richtungen, die in der Ebene der flächigen Erstreckung des Scheibenkäfigs 5 Ne-

gen, durch das formschlüssige Ineinandergreifen von Fortsatz 16 und Aussparung 17 blockiert sind.

Nachdem die Wälzkörper 4 in die Ausnehmungen 11 eingeschnappt sind, wirken die der Trennfuge 13 benachbarten Wälzkörper 4 als Verriegelungselemente für die aus den Endabschnitten 14 und 15 gebildete formschlüssige Verbindung. Dies wird erreicht indem - wie aus der Draufsicht in Figur 3, rechte Seite zu entnehmen ist - die Hantelkörper der benachbarten Wälzkörper 4 die Trennfuge 13 in axialer Draufsicht zumindest teilweise überde- cken. Nachdem die Breite der Nut 10 in den Wälzkörpern 4 kleiner als die zweifache Dicke des Scheibenkäfigs 5 bzw. der Endabschnitte 14, 15 ausgebildet ist, ist eine axiale Relativbewegung der Endabschnitte 14, 15, die zur Entriegelung der formschlüssigen Verbindung führt, nicht mehr möglich, da die Nutwände der Nut 10 diese Relativbewegung unterbinden bzw. be- hindern. Besonders vorteilhaft ist es, wenn - wie in Figur 3 dargestellt - jeder der benachbarten Wälzkörper 4 ein selbstständiges Verriegelungselement bildet. Nach der Montage der als Verriegelungselemente dienende Wälzkörper 4 können die weiteren Wälzkörper 4 in einfacher und montagefreundlichen Weise in den bereits gesicherten Scheibenkäfig 5 eingesetzt werden.

Wie sich ergänzend aus der Figur 3 ableiten lässt, überdecken die Hantelkörper der Wälzkörper 4 den Ring des Scheibenkäfigs sowohl nach außen als auch nach innen, so dass der Scheibenkäfig 5 wälzköpergeführt ist. Alternativ kann auch eine Innenlaufbahn- oder Außenlaufbahnführung des Scheibenkäfigs 5 Einsatz finden.