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Patent Searching and Data


Title:
DISPERSE DYES, PRODUCTION AND USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/144298
Kind Code:
A2
Abstract:
The present invention provides dyes of the general formula (I) where X and R1 to R5 are each as defined in claim 1, processes for their production and their use.

Inventors:
ENDRES ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/055578
Publication Date:
December 21, 2007
Filing Date:
June 06, 2007
Export Citation:
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Assignee:
DYSTAR TEXTILFARBEN GMBH & CO (DE)
ENDRES ANDREAS (DE)
International Classes:
C09B29/08; C09B29/00
Domestic Patent References:
WO2002068539A12002-09-06
WO2000040656A12000-07-13
WO2002074864A12002-09-26
Foreign References:
US3980634A1976-09-14
US4039522A1977-08-02
EP0623654A11994-11-09
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Claims:

Patentansprüche

1. Farbstoff der allgemeinen Formel (I)

worin

X 1 und X 2 beide Wasserstoff oder beide Cyan;

R 1 Ethyl, geradkettiges oder verzweigtes (C 3 -Ci O )-Alkyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ;

R 2 Wasserstoff, Methyl, Cyanomethyl, Halogenmethyl, Ethyl, Cyanoethyl,

Halogenethyl, Halogen, -NH-CO-R 7 oder -NH-SO 2 -R 7 ; R 3 (C r C 8 )-Alkyl oder durch Hydroxy, (d-C 4 )-Alkoxy, Cyano, Halogen,

-OCOR 7 , COOR 7 , Vinyl oder Phenyl substituiertes (C r C 8 )-Alkyl; R 4 Wasserstoff, (Ci-C 8 )-Alkyl oder durch Hydroxy, (CrC 4 )-Alkoxy, Cyano,

Halogen, -OCOR 7 , COOR 7 , Vinyl oder Phenyl substituiertes (C r C 8 )-Alkyl; R 5 Wasserstoff, Halogen, (C r C 4 )-Alkyl, (C r C 8 )-Alkoxy oder durch Halogen, Cyano oder Phenyl substituiertes (d-C 8 )-Alkoxy;

R 6 (C r C 4 )-Alkyl;

R 7 (CrC 8 )-Alkyl oder durch Halogen oder Cyano substituiertes (CrC 8 )-Alkyl; und n 1 , 2, 3, 4 oder 5; bedeuten, wobei

Verbindungen, in denen R 1 Ethyl oder n-Butyl, X 1 und X 2 beide Cyano und R 2 -NH-CO-R 7 , mit R 7 = C r Alkyl bedeuten;

Verbindungen, in denen R 1 Ethyl oder n-Butyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff und R 2 - NH-CO-R 7 oder -NH-SO 2 -R 7 bedeuten;

die Verbindung, in der R 1 für -(CH 2 ) n COOR 6 mit n=2 und R 6 = C r Alkyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 2 -Alkyl, einer der Reste R 3 und R 4 C 2 - Alkyl und der andere durch -OCOR 7 substituiertes C 2 -Alkyl mit R 7 = d-Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten;

Verbindungen, in denen R 1 verzweigtes C 3 -Alkyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 3 -Alkyl, die Reste R 3 und R 4 beide C 2 -Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten; und

Verbindungen, in denen R 1 iso-Butyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 6 -Alkyl oder für -NH-SO 2 -R 7 mit R 7 = C r Alkyl, die Reste R 3 und R 4 beide C 2 -Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten;

ausgeschlossen sind.

2. Farbstoff gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass R 5 Wasserstoff bedeutet.

3. Farbstoff gemäß Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er der allgemeinen Formel (Ia)

worin

R 1 n-Pentyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ; R 2 Methyl, -NH-CO-Methyl oder -NH-SO 2 -Methyl;

R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 J 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl;

R 6 Methyl, Ethyl oder Butyl; und n 1 , 2 oder 3; bedeuten, entspricht.

4. Farbstoff gemäß Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er der allgemeinen Formel (Ib)

worin

R 1 Ethyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ;

R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 ) 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl;

R 6 Methyl, Ethyl oder Butyl; und n 1 , 2, 3 oder 5; bedeuten, entspricht.

5. Farbstoff gemäß Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er der der allgemeinen Formel (Ic)

worin

R 1 iso-Propyl, iso-Butyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl; und

R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 ) 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl; bedeuten, entspricht.

6. Verfahren zur Herstellung eines Farbstoffes der allgemeinen Formel (I), in der X 1 und X 2 beide für Cyano stehen, gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel

(II)

worin R 1 bis R 5 wie in Anspruch 1 angegeben definiert sind, cyaniert.

7. Verfahren zur Herstellung eines Farbstoffes der allgemeinen Formel (I), in der X 1 und X 2 beide für Wasserstoff stehen, gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 , 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel (VII)

worin R 1 wie in Anspruch 1 angegeben definiert ist, diazotiert und auf eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV)

worin R 2 bis R 5 wie in Anspruch 1 angegeben definiert sind, kuppelt.

8. Verwendung eines Farbstoffes der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 zum Färben und Bedrucken von hydrophoben Materialien.

9. Tinte für den digitalen Textildruck nach dem Ink-Jet Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Farbstoff der allgemeinen Formel (I) gemäß Anspruch 1 enthält

Description:

Dispersionsfarbstoffe, ihre Herstellung und ihre Verwendung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Dispersionsfarbstoffe, die eine N-substituierte Phtalimid-Diazokomponente und eine Kupplungskomponente der Anilinreihe aufweisen, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zum Färben von Textilmaterialien.

Dispersionsfarbstoffe dieser Art sind bereits bekannt und beispielsweise in FR 1 ,358,145, US 3,980,634, US 4,039,522, EP 0 051 563 A1 , EP 0 443 984 A1 , EP 0 667 376 A1 , WO 00/40656, WO 02/68539, WO 02/74864 und WO 04/44058 beschrieben. Allerdings weisen sie einige Nachteile auf und erfüllen beispielsweise bei bestimmten Waschechtheiten nicht die heutigen Bedürfnisse.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die nachstehend definierten Farbstoffe, die genannten Anforderungen erfüllen und zudem ein besseres Aufbauvermögen, bessere Temperaturabhängigkeit der Färbung sowie höhere pH- Stabilität aufweisen.

Die vorliegende Erfindung betrifft Farbstoffe der allgemeinen Formel (I)

worin

X 1 und X 2 beide Wasserstoff oder beide Cyan; R 1 Ethyl, geradkettiges oder verzweigtes (C 3 -Ci O )-Alkyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ; R 2 Wasserstoff, Methyl, Cyanomethyl, Halogenmethyl, Ethyl, Cyanoethyl,

Halogenethyl, Halogen, -NH-CO-R 7 oder -NH-SO 2 -R 7 ; R 3 (C r C 8 )-Alkyl oder durch Hydroxy, (CrC 4 )-Alkoxy, Cyano, Halogen, -OCOR 7 , COOR 7 , Vinyl oder Phenyl substituiertes (C r C 8 )-Alkyl;

R 4 Wasserstoff, (CrC 8 )-Alkyl oder durch Hydroxy, (CrC 4 )-Alkoxy, Cyano, Halogen, -OCOR 7 , COOR 7 , Vinyl oder Phenyl substituiertes (d-C 8 )-Alkyl;

R 5 Wasserstoff, Halogen, (CrC 4 )-Alkyl, (C r C 8 )-Alkoxy oder durch Halogen,

Cyano oder Phenyl substituiertes (CrC 8 )-Alkoxy; R 6 (CrC 4 )-Alkyl;

R 7 (Ci-C 8 )-Alkyl oder durch Halogen oder Cyano substituiertes (CrC 8 )-Alkyl; und n 1 , 2, 3, 4 oder 5; bedeuten, wobei

Verbindungen, in denen R 1 Ethyl oder n-Butyl, X 1 und X 2 beide Cyano und R 2 -NH-CO-R 7 , mit R 7 = C r Alkyl bedeuten;

Verbindungen, in denen R 1 Ethyl oder n-Butyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff und R 2 - NH-CO-R 7 oder -NH-SO 2 -R 7 bedeuten;

die Verbindung, in der R 1 für -( CH 2 ) n COOR 6 mit n=2 und R 6 = C r Alkyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 2 -Alkyl, einer der Reste R 3 und R 4 C 2 - Alkyl und der andere durch -OCOR 7 substituiertes C 2 -Alkyl mit R 7 = d-Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten;

Verbindungen, in denen R 1 verzweigtes C 3 -Alkyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 3 -Alkyl, die Reste R 3 und R 4 beide C 2 -Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten; und

Verbindungen, in denen R 1 iso-Butyl, X 1 und X 2 beide Wasserstoff, R 2 für -NH-CO-R 7 mit R 7 = C 6 -Alkyl oder für -NH-SO 2 -R 7 mit R 7 = d-Alkyl, die Reste R 3 und R 4 beide C 2 -Alkyl und R 5 Wasserstoff bedeuten;

ausgeschlossen sind. Für R 1 stehendes geradkettiges (C 3 -Ci 0 )-Alkyl kann n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n- Hexyl, n-Heptyl, n-Octly, n-Nonyl oder n-Decyl sein.

Für R 1 stehendes verzweigtes (C 3 -C 10 )-Alkyl kann beispielsweise iso-Propyl, iso- Butyl, sek-Butyl oder tert.-Butyl sein. Geradkettiges (C 3 -Ci O )-Alkyl ist bevorzugt.

Sofern R 1 für Ethyl oder n-Butyl steht, bedeutet R 2 bevorzugt Cyanomethyl, Halogenmethyl, Ethyl, Cyanoethyl, Halogenethyl, Halogen, -NH-CO-R 7 oder -NH- SO 2 -R 7 ; Für R 2 stehendes -NH-CO-R 7 ist insbesondere Acetylamino und Propionylamino, während für R 2 stehendes -NH-SO2-R 7 insbesondere Methylsulfamino und Ethylsulfamino ist.

Für R 3 oder R 7 stehendes (CrC 8 )-Alkyl oder substituiertes (CrC 8 )-Alkyl kann geradkettig oder verzweigt sein und ist beispielsweise Methyl, Ethyl, n- oder iso-

Propyl, n-, iso-, sec- oder tert.-Butyl oder geradkettiges oder verzweigtes Pentyl,

Hexyl, Heptyl oder Octyl. Bevorzugt ist (C T C^-Alkyl und besonders bevorzugt sind

Methyl und Ethyl.

Analoges gilt für für R 6 stehendes (CrC 4 )-Alkyl, das somit bevorzugt für Methyl oder Ethyl steht, sowie für für R 5 stehendes (CrC 8 )-Alkoxy, das demnach bevorzugt (C 1 -

C 4 )-Alkoxy und besonders bevorzugt Methoxy oder Ethoxy bedeutet. (CrC 4 )-Alkoxy, das als Substituent eines für R 3 oder R 4 stehenden

(CrC 8 )-Alkyl-Restes steht, ist ebenso bevorzugt Methoxy oder Ethoxy.

Halogen steht bevorzugt für Fluor, Chlor oder Brom und besonders bevorzugt für Chlor oder Brom.

R 5 steht bevorzugt für Wasserstoff.

Bevorzugte erfindungsgemäße Farbstoffe entsprechen der allgemeinen Formel (Ia)

worin

R 1 n-Pentyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ;

R 2 Methyl, -NH-CO-Methyl oder -NH-SO 2 -Methyl;

R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 J 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl;

R 6 Methyl, Ethyl oder Butyl; und

n 1 , 2 oder 3; bedeuten.

Bevorzugte erfindungsgemäße Farbstoffe entsprechen außerdem der allgemeinen Formel (Ib)

worin

R 1 Ethyl oder -(CH 2 ) n COOR 6 ;

R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 J 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl;

R 6 Methyl, Ethyl oder Butyl; und n 1 , 2, 3 oder 5; bedeuten.

Bevorzugte erfindungsgemäße Farbstoffe entsprechen außerdem der allgemeinen Formel (Ic)

worin

R 1 iso-Propyl, iso-Butyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl; und R 3 und R 4 unabhängig voneinander Ethyl, -(CH 2 ) 2 CN, -(CH 2 ) 2 OMe, -(CH 2 ) 2 OAc, oder n-Butyl; bedeuten.

Die erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) können mittels dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden.

So erhält man beispielsweise erfindungsgemäße Verbindungen, in denen X 1 und X 2 beide für Cyano stehen, dadurch, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel (II)

worin R 1 bis R 5 wie oben angegeben definiert sind, cyaniert.

Die Cyanierung erfolgt bevorzugt in bekannter Weise, also etwa mit einem gemisch aus Kupfer(l)cyanid und Zink(ll)cyanid in Anwesenheit von Kaliumiodid und Imidazol in heißem NMP.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) können hergestellt werden durch Diazotieren einer Verbindung der allgemeinen Formel (IM)

und Kuppeln auf eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV)

worin R 2 bis R 5 wie oben angegeben definiert sind.

Die Diazotierung der Verbindungen der allgemeinen Formel (III) erfolgt in der Regel in bekannter Weise, zum Beispiel mit Natriumnitrit in saurem, zum Beispiel salz- oder schwefelsaurem wässrigem Medium oder mit Nitrosylschwefelsäure in verdünnter Schwefelsäure, Phosphorsäure oder in einem Gemisch aus Essig- und Propionsäure. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 0 0 C und 15°C.

Die Kupplung der diazotierten Verbindungen auf die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) erfolgt in der Regel ebenfalls in bekannter Weise, beispielsweise in saurem, wässrigem, wässrig-organischem oder organischem Medium, besonders vorteilhaft bei Temperaturen unter 10 0 C. Als Säuren verwendet man insbesondere Schwefelsäure, Essigsäure oder Propionsäure.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) sind bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (IM) können beispielsweise ausgehend von Phthalimid wie folgt hergestellt werden.

Phthalimid wird beispielsweise wie in Organic Synthesis, CV 2, Seite 459 (δ.Aufl) beschrieben nitriert und das erhaltenen 4-Nitrophthalimid durch Behandeln mit Natronlauge in 4-Nitrophthalsäure überführt. Daraus kann durch Erhitzen mit Essigsäureanhydrid ein Molekül Wasser entfernt und somit das entsprechende Anhydrid erhalten werden. Dieses wird mit einem Amin der allgemeinen Formel (V)

R 1 -NH 2 (V) worin R 1 wie oben angegeben definiert ist, zur Verbindung der allgemeinen Formel

(VI)

worin R 1 wie oben angegeben definiert ist, umgesetzt.

Die Umsetzung des Phthalsäureanhydrids mit dem Amin der allgemeinen Formel (VI) erfolgt vorzugsweise dergestalt, dass man das Phthalsäureanhydrid in das Amin eingeträgt und einige Stunden bei erhöhter Temperatur reagieren lässt.

Durch Reduktion der Verbindung der allgemeinen Formel (VI) kann sodann die Verbindung der allgemeinen Formel (VII)

worin R 1 wie oben angegeben definiert ist, erhalten werden. Die Reduktion erfolgt vorteilhaft nach dem in Chem. Pharm. Bull. 42(9), 1994, Seite 1817 beschriebenen Verfahren.

Durch Bromierung in Eisessig wird schließlich aus der Verbindung der allgemeinen Formel (VII) die Verbindung der allgemeinen Formel (IM) erhalten.

Setzt man in der oben beschriebenen Diazotierungs- und Kupplungsreaktion an Stelle einer Verbindung der allgemeinen Formel (IM) eine Verbindung der allgemeinen Formel (VII) ein, so werden erfindungsgemäße Farbstoffe der allgemeinen Formel (I), worin X 1 und X 2 beide für Wasserstoff stehen, erhalten. Letztgenannte erfindungsgemäße Farbstoffe sind somit dadurch zugänglich, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel (VII)

worin R 1 wie oben angegeben definiert ist, diazotiert und auf eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV)

worin R 2 bis R 5 oben angegeben definiert sind, kuppelt.

Die erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) eignen sich in hervorragender Weise zum Färben und Bedrucken von hydrophoben Materialien, wobei sich die erhaltenen Färbungen und Drucke durch egale Farbtöne und hohe Gebrauchsechtheiten auszeichen. Hervorzuheben sind gute Licht-, Thermofixier-, Wasser- und Schweißechtheit, insbesondere sehr gute Waschechtheiten, sowie die hohe Reduktionsstabilität. Die genannten hydrophoben Materialien können synthethischen oder halbsynthetischen Ursprungs sein.

Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der Farbstoffe der allgemeinen Formel I zum Färben und Bedrucken von hydrophoben Materialien bzw. Verfahren zum Färben oder Bedrucken solcher Materialien in an und für sich üblichen Verfahrensweisen, bei welchen man einen oder mehrere erfindungsgemäße Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) als Farbmittel einsetzt.

Als hydrophobe Materialien kommen beispielsweise Cellulose-2 1 /4-acetat, Cellulosetriacetat, Polyamide und insbesondere hochmolekulare Polyester in Betracht. Materialien aus hochmolekularem Polyester sind insbesondere solche auf Basis von Polyethylenglykolterephthalaten. Die hydrophoben synthetischen Materialien können in Form von flächen- oder fadenförmigen Gebilden vorliegen und beispielsweise zu Garnen oder gewebten, gewirkten oder gestrickten Textilstoffen verarbeitet sein. Bevorzugt sind faserförmige Textilmaterialien, die beispielsweise auch in Form von Mikrofasern vorliegen können.

Das Färben gemäß erfindungsgemäßer Verwendung kann in an sich bekannter Weise erfolgen, vorzugsweise aus wässriger Dispersion, gegebenenfalls in Gegenwart von Carriern, zwischen 80 bis ca. 110 0 C nach dem Ausziehverfahren oder nach dem HT-Verfahren im Färbeautoklav bei 110 bis 140 0 C, sowie nach dem sogenannten Thermofixierverfahren, wobei die Ware mit der Färbeflotte geklotzt und anschließend bei etwa 180 bis 230 0 C fixiert wird.

Das Bedrucken der genannten Materialien kann in an sich bekannter Weise so durchgeführt werden, dass die erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) einer Druckpaste einverleibt werden und die damit bedruckte Ware zur Fixierung des Farbstoffes, gegebenenfalls in Gegenwart eines Carriers, bei Temperaturen zwischen 180 bis 230 0 C mit HT-Dampf, Druckdampf oder Trockenhitze behandelt wird.

Die erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) sollen bei ihrer Anwendung in Färbeflotten, Klotzflotten oder Druckpasten in möglichst feiner Verteilung vorliegen.

Die Feinverteilung der Farbstoffe erfolgt in an sich bekannter Weise dadurch, dass man den in der Fabrikation anfallenden Farbstoff zusammen mit Dispergiermitteln in einem flüssigen Medium, vorzugsweise in Wasser, aufschlämmt und die Mischung der Einwirkung von Scherkräften aussetzt, wobei die ursprünglich vorhandenen Farbstoffteilchen mechanisch so weit zerkleinert werden, dass eine optimale spezifische Oberfläche erreicht wird und die Sedimentation des Farbstoffes möglichst gering ist. Dies geschieht in geeigneten Mühlen, wie Kugel- oder Sandmühlen. Die

Teilchengröße der Farbstoffe liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und 5 μm, vorzugsweise bei etwa 1 μm.

Die bei dem Mahlvorgang mitverwendeten Dispergiermittel können nichtionogen oder anionaktiv sein. Nichtionogene Dispergiermittel sind beispielsweise Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden, wie zum Beispiel Ethylen- oder

Propylenoxid mit alkylierbaren Verbindungen, wie zum Beispiel Fettalkoholen, Fettaminen, Fettsäuren, Phenolen, Alkylphenolen und Carbonsäureamiden. Anionaktive Dispergiermittel sind beispielsweise Ligninsulfonate, Alkyl- oder Alkylarylsulfonate oder Alkyl-aryl-polyglykolethersulfate.

Die so erhaltenen Farbstoffzubereitungen sollen für die meisten Anwendungen gießbar sein. Der Farbstoff- und Dispergiermittelgehalt ist daher in diesen Fällen limitiert. Im allgemeinen werden die Dispersionen auf einen Farbstoffgehalt von bis zu 50 Gewichtsprozent und einen Dispergiermittelgehalt von bis zu etwa 25 Gewichtsprozent eingestellt. Aus ökonomischen Gründen werden Farbstoff-gehalte von 15 Gewichtsprozent meist nicht unterschritten.

Die Dispersionen können auch noch weitere Hilfsmittel enthalten, beispielsweise solche, die als Oxidationsmittel wirken, wie zum Beispiel Natrium-m-nitrobenzol- sulfonat oder fungizide Mittel, wie zum Beispiel Natrium-o-phenyl-phenolat und Natriumpentachlorphenolat und insbesondere sogenannte „Säurespender", wie zum Beispiel Butyrolacton, Monochloracetamid, Natriumchloracetat, Natriumdichloracetat, das Na-SaIz der 3-Chlorpropionsäure, Halbester der Schwefelsäure wie zum Beispiel Laurylsulfat, sowie Schwefelsäureester von oxethylierten und oxypropylierten Alkoholen, wie zum Beispiel Butylglykolsulfat.

Die so erhaltenen Farbstoffdispersionen können sehr vorteilhaft zum Ansatz von Färbeflotten und Druckpasten verwendet werden.

Für gewisse Anwendungsbereiche werden Pulvereinstellungen bevorzugt. Diese Pulver enthalten den Farbstoff, Dispergiermittel und andere Hilfsmittel, wie beispielsweise Netz-, Oxidations-, Konservierungs- und Entstaubungsmittel und die oben genannten „Säurespender".

Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren für pulverförmige Farbstoffzubereitungen besteht darin, dass den oben beschriebenen flüssigen Farbstoffdispersionen die

Flüssigkeit entzogen wird, zum Beispiel durch Vakuumtrocknung, Gefriertrocknung, durch Trocknung auf Walzentrocknern, vorzugsweise aber durch Sprühtrocknung.

Zur Herstellung der Färbeflotten werden die erforderlichen Mengen der oben beschriebenen Farbstoffeinstellungen mit dem Färbemedium, vorzugsweise mit Wasser, so weit verdünnt, dass sich für die Färbung ein Flottenverhältnis von 1 :5 bis 1 :50 ergibt. Zusätzlich werden den Flotten im allgemeinen weitere Färbereihilfsmittel, wie Dispergier-, Netz- und Fixierhilfsmittel zugesetzt. Durch Zugabe von organischen und anorganischen Säuren wie Essigsäure, Bernsteinsäure, Borsäure oder Phosphorsäure wird ein pH-Wert von 4 bis 5, vorzugsweise 4,5, eingestellt. Es ist vorteilhaft, den eingestellten pH-Wert abzupuffern und eine ausreichende Menge eines Puffersystems zuzusetzen. Ein vorteilhaftes Puffersystem ist zum Beispiel das System Essigsäure/Natriumacetat.

Soll der Farbstoff oder die Farbstoffmischung im Textildruck verwendet werden, so werden die erforderlichen Mengen der oben genannten Farbstoffeinstellungen in an sich bekannter Weise zusammen mit Verdickungsmitteln, wie zum Beispiel Alkali- Alginaten oder dergleichen, und gegebenenfalls weiteren Zusätzen, wie zum bespiel Fixierbeschleunigern, Netzmitteln und Oxidationsmitteln, zu Druckpasten verknetet.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch Tinten für den digitalen Textildruck nach dem Ink-Jet Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie einen erfindungsgemäßen Farbstoff der allgemeinen Formel (I) enthalten.

Die erfindungsgemäßen Tinten sind bevorzugt wässrig und enthalten einen oder mehrere der erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel (I), beispielsweise in Mengen von 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt in Mengen von 1 bis 15 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Tinte. Daneben enthalten sie insbesondere von 0,1 bis 20 Gew.-% eines Dispergiermittels. Geeignete Dispergiermittel sind dem Fachmann bekannt, im Handel erhältlich und schließen beispielsweise sulfonierte oder sulfomethylierte Lignine, Kondensationsprodukte aus aromatischen Sulfonsäuren und Formaldehyd, Kondensationsprodukte aus gegebenenfalls substituiertem Phenol und Formaldehyd,

Polyacrylate und entsprechende Copolymere, modifizierte Polyurethane und Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden mit alkylierbaren Verbindungen, wie beispielsweise Fettalkoholen, Fettaminen, Fettsäuren, Carbonsäureamiden und gegebenenfalls substituierten Phenolen ein.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Tinten die üblichen Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Viskositätsmoderatoren um Viskositäten im Bereich von 1 ,5 bis 40,0 mPas in einem Temperaturbereich von 20 bis 50 0 C einzustellen. Bevorzugte Tinten haben eine Viskosität von 1 ,5 bis 20 mPas und besonders bevorzugte Tinten haben eine Viskosität von 1 ,5 bis 15 mPas.

Als Viskositätsmoderatoren eignen sich Theologische Additive, wie beispielsweise Polyvinylcaprolactam, Polyvinylpyrrolidon sowie deren Co-Polymere, Polyetherpolyol, Assoziatiwerdicker, Polyharnstoff, Natriumalginate, modifizierte Galaktomannane, Polyetherharnstoff, Polyurethan und nichtionogene Celluloseether. Als weitere Zusätze können die erfindungsgemäßen Tinten oberflächenaktive

Substanzen zur Einstellung von Oberflächenspannungen von 20 bis 65 mN/m, die in Abhängigkeit von dem verwendeten Verfahren (Thermo- oder Piezotechnologie) gegebenenfalls angepasst werden. Als oberflächenaktive Substanzen eignen sich beispielsweise Tenside aller Art, bevorzugt nichtionogene Tenside, Butyldiglykol und1 ,2 Hexandiol.

Weiterhin können die Tinten noch übliche Zusätze, wie beispielsweise Stoffe zur Hemmung des Pilz- und Bakterienwachstums in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Tinte enthalten.

Die erfindungsgemäßen Tinten können in üblicher Weise durch Mischen der Komponenten in Wasser hergestellt werden.

Beispiel 1 a) In eine Mischung aus 84 ml Essigsäure und 28 ml Propionsäure werden bei Raumtemperatur 8,0 g der Verbindung der Formel (lila)

eingetragen. Nach fünfminütigem Verrühren wird bei 0-5 0 C 5 ml einer 40 %-igen Nitrosylschwefelsäure zugetropft und zwei Stunden bei dieser Temperatur nachgerührt. Die ausreagierte Mischung wird bei einer Temperatur von 0-5 0 C langsam zu einer Lösung aus 4,5 g N,N-Diethyl-m-toluidin in 39 ml Essigsäure und 13 ml Propionsäure gegeben und zwei Stunden nachgerührt. Nach dem Hochstellen des pH-Wertes auf 4,0 mit Natriumacetat wird 314 ml Wasser zugegeben und fünf Stunden nachgerührt. Die entstandene Suspension wird abgenutscht, mit Wasser nachgewaschen und getrocknet. Man erhält 10,9 g der Verbindung der Formel (IIa)

b) In einem Rundkolben werden 7,0 g der Verbindung der Formel (IIa) in 70 ml NMP verrührt. Nach der Zugabe von 0,5 g Imidazol, 0,7 g Kupfer-(l)-cyanid, 1 ,1 g Zinkcyanid und 1 ,3 g Natriumiodid wird 1 ,5 h bei 70 0 C gerührt. Nach dem Abkühlen tropft man eine Lösung aus 2,9 g Eisen-(lll)-Chlorid in 150 ml Wasser zu und rührt fünf Stunden nach. Die Suspension wird abgenutscht, mit verdünnter Salzsäure und Wasser nachgewaschen und getrocknet. Man erhält 6,2 g des erfindungsgemäßen Farbstoffes der Formel (Ic)

der Polyester in einem leicht rotstichig blauen Ton färbt.

Weitere nach obigem Verfahren herstellbare erfindungsgemäße Farbstoffe sind in Tabelle 1 angegeben.

Tabelle 1

Beispiel 30

Ein Gewichtsteil des Farbstoffes der Formel (Ic) wird mit 17 Teilen Wasser und zwei

Teilen eines handelüblichen Dispergiermittels in einer Perlmühle vermählen und anschließend in eine 3%-ige Dispersion übergeführt.

Mit dieser Dispersion wird nach dem Hochtemperatur-Ausziehverfahren bei 130 0 C ein 1%-ige Färbung auf Polyestergewebe erstellt und mit Natriumdithionit reduktiv gereinigt. Die so erzielte Färbung weist eine sehr hohe Waschechtheit auf.

Beispiel 31

Ein textiles Flächengebilde, bestehend aus Polyester wird mit einer Flotte bestehend aus 50g/l einer 8%igen Natriumalginatlösung, 100 g/l einer 8-12%igen

Kernmehretherlösung und 5g/l Mononatriumphosphat in Wasser foulardiert und dann getrocknet. Die Flottenaufnahme beträgt 70%.

Auf das so vorbehandelte Textil wird eine nach oben beschriebener Vorgehensweise hergestellte wässrige Tinte, enthaltend

3,5% des Farbstoffes der Formel (Ia),

2,5% Dispergiermittel Disperbyk 190,

30% 1 ,5-Pentandiol,

5% Diethylenglykolmonomethylether,

0,01 % Biozid Mergal K9N und

58,99% Wasser mit einem Drop-on-Demand (Piezo) InkJet Druckkopf aufgedruckt. Der Druck wird vollständig getrocknet. Die Fixierung erfolgt mittels überhitzten Dampfes bei 175 0 C

während 7 Minuten. Anschließend wird der Druck einer alkalisch reduktiven Nachbehandlung unterzogen, warm gespült und dann getrocknet.