Bedieneinheit für mindestens eine Fahrzeugkomponente

Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug und insbesondere für eine Bedieneinheit für mindestens eine Fahrzeugkomponente.

In Fahrzeugen werden in zunehmendem Maße Anzeigevorrichtungen mit Dis- plays eingebaut. Diese Displays sind zum größten Teil als Touchscreens ausgebildet, beinhalten also auch eine Bedienfunktion.

Displays weisen typischerweise eine Anzeigeseite auf, die mit einer Anzeigefläche und mit einem die Anzeigefläche zumindest teilweise umgebenden Rand- bereich versehen ist. Der Randbereich wir auch Routing-Bereich genannt, der der elektrischen Kontaktierung des Displays dient und innerhalb dessen auf beispielsweise Fl ex- Leiterkarten elektrische Bauelemente zur Steuerung des Displays positioniert sind. Das Display wird üblicherweise von unten gegen eine Abdeckscheibe geklebt, und zwar mittels optischen Bonding, so dass der optische Übergang zwischen Anzeigeseite des Displays und Unterseite der Abdeckscheibe reflektionsfrei ist und damit die optischen Eigenschaften der Anzeigevorrichtung nicht nachteilig beeinträchtigt.

Die Abdeckscheibe weist einen umlaufenden Rand auf, der seitlich über den Rand des Displays übersteht und in dem die Abdeckscheibe an einem Gehäuse verklebt oder auf andere Weise fixiert ist. Dieser Randbereich ist für die optische Anzeige "verloren", d. h. er erfordert anderweitig nicht nutzbaren Bauraum . Aus DE-A-10 2009 048 682 ist eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, bei der auf der Frontscheibe eines LCD-Displays zwei weitere Frontscheiben aufeinanderliegend angeordnet sind. Die äußere der beiden weiteren Frontscheiben überragt dabei zu allen Seiten die andere, auf der Frontscheibe des LCD-Displays aufliegende Frontscheibe und stützt sich entlang ihres Randes auf einem im Fahrzeug angeordneten Halterahmen ab. Zwischen der äußeren, sich an dem besagten Rahmen abstützenden Frontscheibe und dem LCD-Display ragt der kurze Schenkel eines L-förmigen Winkelelements hinein. Um die Länge dieses Schenkels und den obigen allseitigen Überstand der zweiten weiteren Frontscheibe springt die auf dem LCD-Display befindliche erste weitere Frontscheibe gegenüber der zweiten weiteren Frontscheibe zurück. Das L-förmige Winkelelement verfügt über keinerlei Haltefunktion. Das LCD- Display wird durch die äußere weitere Frontscheibe fixiert, die, wie oben aus- geführt, längs ihres Randes auf dem im Fahrzeug angeordneten Halterahmen ruht.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion für eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für eine Bedieneinheit für mindestens eine Fahr- zeugkomponente eines Fahrzeugs zu schaffen, wobei die Fixierung an einem Gehäuse dahingehend optimiert ist, dass weniger Bauraum erforderlich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für eine Bedieneinheit für mindestens eine Fahrzeugkomponente vorgeschlagen, wobei die Anzeigevorrichtung versehen ist mit

einem Gehäuse,

einem an einer Seite des Gehäuses, insbesondere an einer Vorderseite des Gehäuses angeordneten Display, das eine Anzeigeseite mit einer Anzeigefläche und mit einem die Anzeigefläche zumindest teilweise umgebenden Randbereich aufweist,

einer oberhalb der Anzeigeseite des Displays angeordneten transparenten Abdeckscheibe zum Schutz der Anzeigeseite des Displays vor Beschädigungen und

einem Halteelement zur Fixierung der Abdeckscheibe in und/oder an dem Gehäuse, wobei das Halteelement einen Auflageschenkel aufweist, der eine Oberseite, auf oder oberhalb welcher die Abdeckscheibe aufliegt bzw. angeordnet ist, und eine der Oberseite abgewandte Unterseite aufweist, und wobei der Auflageschenkel des Halteelements das Display randseitig überragt, indem die Unterseite des Auflageschenkels oberhalb des Randbereichs der Anzeigeseite des Displays positioniert und damit dem Randbereich der Anzeige des Displays zugewandt ist.

Wesensmerkmal der Erfindung ist, dass die Abdeckscheibe in bzw. an dem Ge- häuse in einem Bereich fixiert ist, der oberhalb des Randbereichs des Displays liegt. Dies wird erreicht durch ein Halteelement bzw. mehrere Halteelemente, wobei jedes Halteelement einen Auflageschenkel mit einer Oberseite und einer Unterseite aufweist. Die Oberseite des Auflageschenkels ist der Unterseite der Abdeckscheibe zugewandt, wobei die Abdeckscheibe vorzugsweise auf der Oberseite des Auflageschenkels aufliegt. Die Unterseite des Auflageschenkels ist dem Randbereich, d. h. dem Randbereichsstreifen der Anzeigeseite des Displays zugewandt. Dieser Randbereichstreifen bildet zumindest in Teilen den Routing-Bereich und ist als Anzeigefläche nicht nutzbar. Wenn nun also der Auflageschenkel des Halteelements für die Abdeckscheibe über diesen Randbe- reichstreifen bzw. Routing-Bereich ragt, wird dadurch die Anzeigefläche des

Displays nicht beeinträchtigt und nicht "abgeschattet". Damit kann bei der erfindungsgemäßen Konstruktion die Anzeigefläche des Displays weiterhin in ihrer vorgesehenen Größe vollständig genutzt werden; die Abdeckscheibe braucht nun nicht mehr den Routing-Bereich des Displays randseitig zu über- ragen, um in diesem überstehenden Randbereich an bzw. in dem Gehäuse befestigt zu werden. Dies erfolgt vielmehr über den Auflageschenkel des Halteelements bzw. über die Auflageschenkel mehrerer Halteelemente, wobei jedes Halteelement in bzw. an dem Gehäuse fixiert wird, und zwar in einem Bereich, der z.B. unterhalb des Display angeordnet ist und damit in einem Bereich des Gehäuses, der nicht notwendigerweise um das Display herum verlaufen muss, wie es bei den bekannten Konstruktionen der Fall ist. Wie bereits oben erwähnt, sind Abdeckscheibe und Display üblicherweise durch eine optische Bondingschicht miteinander verbunden . Diese Bondingschicht weist eine gewisse Dicke auf. Im Randstreifen des Displays kann der Zwischenraum zwischen Abdeckscheibe und Display frei bleiben, so dass nun bei entsprechender Dicke des Auflageschenkels dieser seitlich zwischen Abdeckscheibe und Display eintauchen kann . Vorzugsweise ist der Auflageschenkel bzw. jeder Auflageschenkel zumindest mit entweder der Abdeckscheibe oder dem Display klebend verbunden . Sofern die Anzeigevorrichtung auch die Funktion einer Bedieneinheit übernehmen soll, also insoweit als Touchscreen ausgebildet ist, befindet sich ein Touch-Panel zwischen der Abdeckscheibe und dem Display.

Bei der zuvor genannten Weiterbildung der Erfindung kann mit Vorteil vorge- sehen sein, dass zwischen dem Touch-Panel und dem Display und/oder zwischen dem Touch-Panel und der Abdeckscheibe eine bzw. jeweils eine optische Bondingschicht angeordnet ist, die oder von denen eine eine Dicke aufweist, welche gleich der Dicke des Auflageschenkels des Halteelements oder größer als die Dicke, jedoch im Wesentlichen gleich der Dicke des Auflageschenkels des Halteelements ist, und dass der Auflageschenkel seitlich zwischen das Touch-Panel und den Randbereich der Anzeigeseite des Displays oder seitlich zwischen die Abdeckscheibe und das Touch-Panel eingetaucht ist.

Schließlich ist es üblich, Anzeigevorrichtungen mit einer Hinterleuchtungs-ein- heit zum Hinterleuchten des Displays auszustatten .

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und in Relation zum Stand der Technik sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei :

Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht auf das Gehäuse einer Anzeigevorrichtung, Fig. 2 eine perspektivische Querschnittsteilansicht zur Veranschaulichung des Aufbaus nach dem Stand der Technik und

Fig. 3 eine perspektivische Querschnittsteilansicht des erfindungsgemäßen

Aufbaus zu Lagerung und Fixierung von Display und Abdeckscheibe sowie ggf. Touchscreen bei einer Anzeigevorrichtung.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Vorderansicht auf das Gehäuse 10 einer Anzeigevorrichtung 12, deren Vorderseite 14 eine Abdeckscheibe 16 mit dahinter angeordnetem Display (in Fig. 1 nicht dargestellt) aufweist.

Die Halterung des Display und der Abdeckscheibe 16 nach dem Stand der Technik ist in Fig . 2 gezeigt. Danach weist die Abdeckscheibe 16 einen umlaufenden Randsstreifenbereich 18 auf, in dem die Unterseite 20 der Abdeckscheibe 16 mittels einer Kleberschicht 22 auf der Oberseite 24 eines nach außen abstehenden Auflageschenkels 26 eines Halteelements 28 festgeklebt ist. Das Halteelement 28 ist im Gehäuse 10 fixiert, womit auch die Abdeckscheibe 16 im Gehäuse fixiert ist.

Innerhalb des vom Randstreifenbereich 18 umgebenen Bereichs der Abdeckscheibe 16 befindet sich hinter der Abdeckscheibe 16 das Display 30, das mittels einer optischen Bondingschicht 32 mit der Unterseite 20 der Abdeckscheibe 16 verbunden ist. Unterhalb des Display 30, bei dem es sich beispielsweise um ein LCD-Display oder um ein Display in anderer Technologie handelt, befindet sich eine Hinterleuchtungseinheit 33, wobei der Zwischenraum zwischen Hinterleuchtungseinheit 33 und Display 30 allseitig durch einen Dichtmaterialstreifen 36 aus beispielsweise Schaumstoff abgedichtet ist. In Fig . 2 ist angedeutet, dass das Display 30 auf seiner der Abdeckscheibe 16 zugewandten Anzeigeseite 38 die eigentliche Anzeigefläche 40 und einen Randstreifenbereich 42 aufweist. Der Randstreifenbereich 42 beinhaltet auch den Rooting-Bereich 44, in dem die elektrische Kontaktierung des Display 30 erfolgt. Durch den Rooting- Bereich 44 einerseits und durch den Randstreifenbereich 18 der Abdeckscheibe 16 andererseits der sich außen an den Routing- Bereich 44 anschließt, geht also auf die Größe der Abdeckscheibe 16 bezogen signifikant Fläche verloren, die nicht als Anzeigefläche genutzt werden kann .

Hier bietet das erfindungsgemäße Konzept Vorteile wie Fig . 3 zeigt. Sofern die Komponenten der Anzeigevorrichtung 12' der Fig . 3 funktions- bzw. konstruktionsgleich zu Elementen der Anzeigevorrichtung 12 der Fig. 2 sind, sind sie in Fig. 3 mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2 versehen .

In Fig . 3 weist das Halteelement 28 anders als bei der Anzeigevorrichtung 12 nach Fig . 2 einen nach innen abgewinkelten Auflageschenkel 26 auf, der in den Zwischenraum zwischen dem Display 30 und der Abdeckscheibe 16 hineinragt und auf dem die Abdeckscheibe 16 mit ihrem Randstreifenbereich 18 aufliegt und z. B. verklebt ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Unterseite 41 des Auflageschenkels mit dem Display klebend verbunden sein . Der Randstreifenbereich 18 ist nun im Vergleich zum Randstreifenbereich 18 der Abdeckscheibe 16 der Anzeigevorrichtung 12 nach Fig. 2 nach innen versetzt. Er liegt oberhalb des Routing-Bereichs 44 des Displays 30 und damit oberhalb des Randstreifenbereichs 42 des Display 30, so dass nun Randstreifenbereich 18 vom Routing-Bereich 44 in der Projektion betrachtet übereinanderliegen. Damit kann bei gleich großer optisch nutzbarer Anzeigefläche 40 des Display 30 das Gehäuse 10 kleinformatiger ausgeführt werden oder anders ausgedrückt, die Fläche bzw. Größe einer Abdeckscheibe 16 kann nun effektiver genutzt werden als Anzeigefläche, da nun nach dem erfindungsgemäßen Konzept ein im Vergleich zu Fig. 2 nur schmalerer Randbereich für die Fixierung der Abdeckscheibe 16 im Gehäuse 10 erforderlich ist. BEZUGSZEICHENLISTE

10 Gehäuse

12 Anzeigevorrichtung

12' Anzeigevorrichtung

14 Vorderseite

16 Abdeckscheibe

18 Randstreifenbereich der Abdeckscheibe

20 Unterseite der Abdeckscheibe

22 Kleberschicht

24 Oberseite des Auflageschenkels des Halteelements 26 Auflageschenkel des Halteelements

28 Halteelement

30 Display

32 Bondingschicht

33 Hinterleuchtungseinheit

36 Dichtmaterialstreifen

38 Anzeigeseite des Displays

40 Anzeigefläche der Anzeigeseite

41 Unterseite des Auflageschenkels des Halteelements

42 Randstreifenbereich

44 Rooting- Bereich