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Patent Searching and Data


Title:
DISTANCE MEASURING DEVICE, METHOD FOR DETERMINING A DISTANCE, AND SUITABLE REFLECTIVE MEMBER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/019862
Kind Code:
A2
Inventors:
TRUMMER GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/007258
Publication Date:
February 21, 2008
Filing Date:
August 16, 2007
Export Citation:
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Assignee:
ASTYX GMBH (DE)
TRUMMER GUENTHER (DE)
International Classes:
F15B15/28; G01B7/14
Other References:
See references of EP 2054633A2
Attorney, Agent or Firm:
KUNZ, Herbert (Karl-Scharnagl-Ring 7, München, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Abstandsmessvorrichtung mit einer Auswerteelektronik und einer Sensoreinrichtung, die zumindest eine Koppelsonde zur Einspeisung eines Sendesignals in eine Leitungsstruktur mit Reflektionskörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflexionskörper eine Grundplatte mit aufgesetztem Kragen zur Ausbildung eines becherförmigen Elements aufweist.

2. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 1 , wobei der aufgesetzte Kragen die Koppelsonde in einer Endstellung des Reflektionskörpers umfasst.

3. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der aufgesetzte Kragen mit einer Kunststofflamelle ausgestattet ist.

4. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei in der Stirnfläche der Grundplatte eine Rillenstruktur vorgesehen ist, die vorzugsweise in Umfangsrichtung verläuft.

5. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Rillenstruktur mindestens zwei Rillen aufweist, vorzugsweise 3 oder mehr Rillen aufweist.

6. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Rillen mit dielektrischem Material gefüllt sind.

7. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zur Bereitstellung einer Endlagendämpfung ein Ringelement, vorzugsweise Kunststoff ring, vorgesehen ist, welches den Kragen in der Endstellung umfasst.

8. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zur Bereitstellung einer Endlagendämpfung ein Ringelement, vorzugsweise Kunststoffring, vorgesehen ist, welches an der Außenoberfläche des Kragens

vorgesehen ist und eine zu der Außenoberfläche des Kragens entsprechende Flächenpaarung hat, die vorzugsweise konisch verläuft.

9. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Leitungsstruktur einen Einspeiseblock mit einem Einspeisungsbereich aufweist, der einen HF-Transceiver über einen Wellenleiter mit dielektrischem Haltesystem mit der Koppelsonde verbindet.

10. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das dielektrische Haltesystem aus einem Material mit geringer Wasseraufnahme bzw. Abgabe besteht und sowohl massiv als auch in einzelnen Stützen bei Zylindern mit großem Durchmesser ausgeführt werden kann.

11. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Leitungsstruktur ein Rundhohlleiter, vorzugsweise ein Zylinder mit Kolben als Reflektionskörper, ist.

12. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Anspruch 11 , wobei der Reflektionskörper auf den Kolben aufgesetzt ist.

13. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei ein pneumatischer Druckausgleich vorgesehen ist.

14. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Einspeisungsblock Bohrungen aufweist, in die das Haltesystem, die Koppelsonde und der koaxiale Einspeisungsbereich einbringbar sind.

15. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Koppelsonde als Monopol-Anregungssystem ausgelegt ist, und die Einspeisung der elektromagnetischen Welle koaxial erfolgt und über eine mehrstufige koaxiale Transformationsstufe auf dem Monopol konvertiert wird.

16. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die

Koppelsonde als ein dreistufiges Transformationsmodul ausgelegt ist, das eine plane Grundfläche aufweist, auf der mittig ein Zylinder vorgesehen ist, an den

sich ein Stift anschließt, über den der Einspeisungsbereich mit der Koppelsonde verbunden ist.

17. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 16, wobei die Koppelsonde von einem Kunststoff überzogen ist, vorzugsweise ein Kunststoff mit geringer Wasseraufnahme und Wasserabgabe, z. B. PPS Gf 40.

18. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei über die

Koppelsonde das Sendesignal als eine elektromagnetische Welle im Hochfrequenzbereich eingespeist wird.

19. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 18, wobei die elektromagnetische

Welle im Hochfrequenzbereich zwischen 100 MHz bis 25 GHz eingespeist wird.

20. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei über die

Koppelsonde mindestens zwei Sendesignale als elektromagnetischen Wellen mit unterschiedlicher Frequenz ausgestrahlt werden.

21. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei die eingekoppelte elektromagnetische Welle eine monomodige Ausbreitung aufweist, und zwar vorzugsweise im TEM-Mode bei koaxialer Struktur.

22. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21 , wobei die eingekoppelte elektromagnetische Welle eine monomodige Ausbreitung aufweist, und zwar vorzugsweise im E01-Mode beim Rundhohlleiter.

23. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei die

Sensoreinrichtung eine Hochfrequenz-Elektronik mit einem Sende- und Empfangszweig aufweist.

24. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei die Auswerteelektronik und/oder die Sensoreinrichtung, vorzugsweise als

Interfaceelektronik, in einer Chipanordnung vorgesehen ist, die vorzugsweise am Einspeiseblock vorgesehen ist.

25. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 23 oder 24, wobei die Hochfrequenzelektronik bestehend aus PLL, Oszillator (VCO), Mischer, Frequenzverteilern und Verstärkern auf einem gemeinsamen Substrat (Single chip Lösung) integriert sind.

26. Abstandsmessvorrichtung nach Anspruch 25, wobei es sich bei dem Substratmaterial um Silizium-Germanium, Silizium, Silizium-Germanium-Karbid oder Silizium-Karbid handelt.

27. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangsfrequenz der Chipanordnung durch Einstellen des Teilerverhältnisses beispielsweise durch Anlegen einer externen Spannung, in diskreten Schritten, vorzugsweise in 2-er Schritten wählbar ist.

28. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, wobei die Auswerteelektronik bestehend aus DSP, PLL, Speicher als FPGA (free programmable gate array) realisiert ist.

29. Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, wobei die Interfaceelektronik sowohl analog z. B. 0 bis 2OmA, 0 bis 10V als auch digital z. B. CAN-Bus realisiert ist und Teile des FPGA belegt zur Erzeugung des Interfaceprotokolls bzw. Ansteuerung des Digital/Analogwandels.

30. Verfahren zur Bestimmung eines Abstandes, insbesondere unter Verwendung einer Abstandsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, welches die Schritte aufweist: a) Bereitstellen einer Leitungsstruktur mit Reflektionskörper, die einen Einspeisungsblock mit einem Einspeisungsbereich aufweist, der einen HF-Transceiver über einen Wellenleiter mit dielektrischem Haltesystem

mit der Koppelsonde verbindet, und der Reflexionskörper eine Grundplatte mit aufgesetztem Kragen zur Ausbildung eines becherförmigen Elements aufweist, sowie b) Messen des Abstandes zwischen dem von der Koppelsonde definierten Einspeisepunkt und dem Reflektionskörper, wobei mindestens zwei Sendesignale als elektromagnetischen Wellen mit unterschiedlicher Frequenz über die Koppelsonde eingekoppelt, vorzugsweise ausgestrahlt und empfangen, werden.

31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei das Messen des Abstandes durch eine jeweilige Auswertung der Phasendifferenz zwischen dem Sendesignal und dem und Empfangssignal der elektromagnetischen Welle erfolgt.

32. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 oder 31 , wobei die Differenz bei mindestens zwei Sendefrequenzen der jeweiligen elektromagnetischen Welle klein, vorzugsweise 1 % des Absolutwertes, ist, um einen großen Messbereich abzudecken.

33. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 oder 31 , wobei die Differenz in den Frequenzen des Sendsignals der jeweiligen elektromagnetischen Welle groß, vorzugsweise 20% des Absolutwertes, ist, um eine große Störsicherheit zu erzielen.

34. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 33, wobei die Sendesignale kontinuierlich ausgestrahlt werden.

35. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 33, wobei drei Sendesignale als elektromagnetische Wellen über die Koppelsonde ausgestrahlt werden.

36. Reflektionskörper, insbesondere zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 29 und/oder bei der Verwendung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 30 bis 35, zum Reflektieren eines HF-

Signals, welches eine Grundplatte mit aufgesetztem Kragen zur Ausbildung eines becherförmigen Elements aufweist.

37. Reflexionskörper nach Anspruch 36, wobei der aufgesetzte Kragen mit einer Kunststofflamelle ausgestattet ist.

38. Reflexionskörper nach einem der Ansprüche 36 oder 37, wobei in der Stirnfläche der Grundplatte eine Rillenstruktur vorgesehen ist, die vorzugsweise in Umfangsrichtung verläuft.

39. Reflexionskörper nach einem der Ansprüche 36 bis 38, wobei die Rillenstruktur mindestens zwei Rillen aufweist, vorzugsweise 3 Rillen aufweist.

40. Reflektionskörper nach einem der Ansprüche 36 bis 39, wobei die Rillen mit dielektrischem Material gefüllt sind.

41. Reflexionskörper nach einem der Ansprüche 36 bis 40, wobei ein Ringelement, vorzugsweise Kunststoffring, vorgesehen ist, welches an der Außenoberfläche des Kragens vorgesehen ist.

Description:

Abstandsmessvorrichtung und Verfahren zur Bestimmung eines Abstands und ein geeigneter Reflexionskörper

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstandsmessvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Bestimmung eines Abstands und ein geeigneter Reflexionskörper.

Unter anderem werden herkömmliche Abstandsmessvorrichtungen beispielsweise zur Detektion der Kolbenposition von fluidischen Linearantrieben bzw. pneumatische und hydraulische Zylinder eingesetzt. Die Kolbenpositionserfassung an Zylindern kann sowohl diskret, d. h. an diskreten Stellen, als auch kontinuierlich, d. h. ständig während des Betriebs, erfolgen.

Eine diskrete Kolbenpositionsbestimmung wird in der Regel benötigt, um die Ausführung bzw. Beendigung einer Kolbenbewegung an eine Ablaufsteuerung (z. B. SPS) zurückzumelden, um somit beispielsweise den nächsten Ablaufschritt einleiten zu können.

Hierzu werden überwiegend magnetfeldempfindliche Sensoren bzw. Sensoreinrichtungen verwendet, welche das Magnetfeld eines Permanentmagneten, der sich an dem Zylinderkolben befindet, detektieren. Die dabei eingesetzten Sensoren werden extern an das Zylinderrohr des Kolbenzylinders montiert. Bewegt sich der Kolben in den Erfassungsbereich eines solchen Sensors, so erkennt dieser die Anwesenheit des Zylinderkolbens, durch das Zylinderrohr hindurch. Hierfür ist überwiegend die Verwendung von nichtferromagnetischen Werkstoffen erforderlich und beschränkt somit die konstruktiven Eigenschaften bzw. Anwendungen des Antriebes.

Soll hingegen eine andere Position des Kolbens detektiert werden, so muss der Sensor entsprechend mechanisch justiert werden. Für jede zusätzlich zu erfassende Position muss folglich ein weiterer Sensor montiert werden, und zwar mit den damit verbundenen zusätzlichen Material-, Montage-, Justage- und Installationskosten.

Dies geschieht in der Regel vor Ort beim Kunden. Oft ist dabei der Zylinder bereits in eine schwer zugängliche Maschine eingebaut und die Einstellung der Schaltabstände durch mechanische Verschieben der extern montierten Magnetschalter ist nicht mehr möglich.

Ferner wird für diese extern angebauten Sensoren zusätzlicher Einbauraum benötigt. Damit die Zugänglichkeit und Robustheit des Sensors gewährleistet werden kann, ist häufig zusätzlicher konstruktiver Aufwand erforderlich.

Diese Art von Sensoren sind überwiegend als magnetfeldempfindliche Sensoren ausgeführt und sind als Reed-Schalter, magnetoresistive (MR), giant magnetoresistive (GMR), Hall-Schalter oder magnetinduktive Näherungsschalter bekannt.

Durch die Detektion des Magnetfeldes ist eine aufwendige Abstimmung des Magneten auf die Sensoreinrichtung erforderlich. Zudem werden durch dieses Messprinzip die möglichen Anwendungen durch störende statische und dynamische Magnetfelder (EMV, Feld eines nahen Zylinders) sowie das Temperaturverhalten des Sensors beschränkt.

Zur kontinuierlichen Kolbenpositionsmessung werden gewöhnlich Meßsysteme verwendet, die potentiometrisch, nach dem LVDT -Prinzip (Linear Variable Differential Transformer) magnetrostriktiv oder nach dem Ultraschall-Prinzip arbeiten. Die Kolbenposition wird bei diesen Systemen kontinuierlich und überwiegend als analoges Spannungssignal ausgegeben. Sensoren nach dem LVDT-Prinzip benötigen beim Einschalten immer eine Referenzfahrt. Magnetostriktive Sensoren werden entweder extern an den Zylinder oder in eine hohle Kolbenstange montiert. Beide Montagemöglichkeiten bedeuten einen erheblichen Mehraufwand, sind störanfällig bzw. schwächen im Falle der hohlen Kolbenstange die Stabilität des Antriebs. Ultraschallsensoren sind für die Wegmessung in Pneumatik- und Hydraulikzylindern nur bedingt geeignet, da die Messgenauigkeit sich mit dem Zylinderdruck ändert. Als Ergänzung zu diesen Systemen sind auch inkrementale Wegmessungen bekannt. Diese Systeme werden beispielsweise durch die

Kodierung der Kolbenstange realisiert und können somit nur zur relativen Wegmessung verwendet werden.

Sowohl die kontinuierliche als auch die diskrete Kolbenpositionsbestimmung können nicht bzw. nur mit erheblichem konstruktiven Aufwand und den dadurch verbundenen hohen Kosten in einen Zylinder integriert werden. Der erhebliche konstruktive Aufwand begründet sich dadurch, dass alle beschriebenen gängigen Sensorprinzipien auf die entsprechende Zylinderlänge angepasst werden müssen, da sie einen zu kurzen Erfassungsbereich besitzen.

Das ideale Wegmesssystem zur Bestimmung der Kolbenposition in Pneumatik- und Hydraulikzylindern besitzt folgende Eigenschaften, und zwar eine kontinuierliche, absolute Wegmessung mit einer Genauigkeit von 100μm zum Positionieren des Kolbens, eine vollständige Integration des Sensors mit Auswerteelektronik in den Deckel des Zylinders, Schaltabstände sollten extern über eine elektronische Schnittstelle einstellbar sein (Teach-in Fähigkeit), einen universell einsetzbaren Sensor, unabhängig von der Zylinderlänge, Messergebnisse unabhängig von Druck, öl und Feuchtigkeit im Zylinder, und/oder zuverlässige Messergebnisse z. B. bis 10 bar Druck und 6m/sec Kolbengeschwindigkeit im Pneumatikzylinder

Ein weiterer Stand der Technik ist in der Patentanmeldung Nr. 102 05 904.7 beschrieben.

Die in der Patentanmeldung beschriebene Messanordnung besitzt für Zylinder mit großem Durchmesser (>50 mm) in der Praxis nachfolgende Probleme: Der Kunststoffring für den Kolbenanschlag und die Antennenhalterung wird erstens sehr groß. Diese Kunststoffteile sind nur bis zu einem Durchmesser von max. 60 mm als Stangenware erhältlich. Für größere Durchmesser sind teure Spezialanfertigungen erforderlich. Zudem nimmt Kunststoff im Laufe der Zeit Wasser auf bzw. gibt je nach Einsatzbedingungen Wasser ab und verändert dadurch die Messbedingungen. Die Messergebnisse werden dann ungenau und entsprechen nicht mehr der Spezifikation.

Eine klassische Endlagendämpfung z. B. des Pneumatikkolbens lässt sich zweitens durch den bewegten Bremsring aus Kunststoff nur unter Verlust von Messgenauigkeit erreichen.

Weitere Nachteile der in der Patentanmeldung Nr. 102 05 904.7 beschriebenen Messanordnung sind; dass die herkömmlichen Kolben in Pneumatikzylinder relativ dünn sind und in der Regel mittig einen Magnetring besitzen, um den Betrieb mit extern montierten Reed Schaltern zu ermöglichen. Diese Kolben bilden für eine elektromagnetische Welle keinen idealen Reflexionskörper. Ein Teil der elektromagnetischen Welle gelangt über den Kolben hinweg in den dahinter liegenden Funktionsraum des Zylinders, kommt zeitverzögert zurück und überlagert sich dem Nutzsignal. Dadurch verschlechtert sich die Messgenauigkeit erheblich. Des weiteren existieren Kolben die komplett in Kunststoff realisiert sind. Diese Kolben stellen für die elektromagnetische Welle überhaupt keinen Reflexionskörper dar. Das in obiger Patentanmeldung beschriebene Verfahren funktioniert dann überhaupt nicht mehr.

Ferner hat ein Kolbenanschlag im Deckel aus Kunststoff den Nachteil, dass durch häufiges Auftreffen des Kolbens sich der Kunststoff setzt und sich damit die physikalischen Bedingungen im Funktionsraum des Deckels für den Hochfrequenzsensor ändern. Die Messgenauigkeit verschlechtert sich außerdem.

Zusätzlich ist es bei kleineren Zylinderdurchmessern sehr schwierig, die diskrete Elektronik in den Zylinderdeckel zu integrieren. Ein Teil der Elektronik muss dann aufwendig extern, z. B. auf der Zylinderwand untergebracht werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Abstandsmessvorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung des Abstands zu schaffen, welche bzw. welches die oben aufgeführten Nachteile überwindet und eine kontinuierliche und somit diskretisierbare Abstandsbestimmung, eine einfache Handhabung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten erlaubt.

Diese Aufgabe wird vomchtungstechnisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und 36 und verfahrenstechnisch mit den Merkmalen des Anspruchs 30 gelöst.

Anmeldungsgemäß wird anhand der geometrischen Ausgestaltung des Reflexionskörpers erreicht, dass die Koppelsonde beim Ausschlag des Reflexionskörpers berührungslos im Innern des Reflexionskörpers, insbesondere in den Kragen, eintaucht. Ein Verstellen der Position der Koppelsonde wird verhindert und die Messgenauigkeit beibehalten. Durch Vorhandensein des Kragens wird erreicht, dass der Abbremsvorgang des Reflexionskörpers mit einem Kunststoffring bewerkstelligt wird, der die Abstandsmessung nicht beeinflusst, da der Kunststoffring nicht innerhalb des Reflexionskörpers vorliegt.

Anmeldungsgemäß wird ferner eine Leitungsstruktur bereitgestellt, die einen Einspeiseblock mit einem Einspeisungsbereich aufweist, der einen HF-Transceiver über einen Wellenleiter mit dielektrischen Haltesystemen mit der Koppelsonde verbindet. Mit dieser anmeldungsgemäßen Anordnung ist eine vollständige Integration der Koppelsonde mit der Auswerteelektronik in dem Deckel des Zylinders möglich. Zusätzliche extern zu montierende Teile sind somit nicht notwendig. Die entsprechenden Schaltabstände können über eine elektronische Schnittstelle extern vorzugsweise über die Auswerteelektronik eingestellt werden. Grundsätzlich ist die anmeldungsgemäße Abstandsmessvorrichtung unabhängig von der Zylinderlänge universell einsetzbar. Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die Messergebnisse unabhängig vom Druck, öl und der Luftfeuchtigkeit im Zylinder zuverlässig stimmen.

Anmeldungsgemäß wird eine Abstandsmessvorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung eines Abstands zur Verfügung gestellt, wobei die Sensoreinrichtung ein Hochfrequenz-Einspeisesystem aufweist, das dazu dient, durch Abstrahlen und Empfangen von Wellen, einen bestimmten Abstand beispielsweise in einer Leitungsstruktur (Leitungsstruktur ist z.B. der Innenraum des Pneumatikzylinders = Rundhohlleiter) auszumessen, indem beispielsweise das Einspeisesystem in die Leitungsstruktur integriert wird. Aufgrund dieser Integration des Einspeisesystems wird erreicht, dass die Abstandsmessvorrichtung klein baut und nahezu keine bzw. geringe Umbaumaßnahmen erforderlich macht. Der gesamte Aufbau der

anmeldungsgemäßen Abstandsvorrichtung kann somit ein sauberes, glattes Design aufgrund des Wegfalls einer Montagemöglichkeit für externe Sensoreinrichtungen aufweisen, bzw. beeinflusst die äußere Erscheinung nicht. Mit der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung wird eine Installationsersparnis erreicht, da der vorgefertigte Zylinder lediglich ein Anschlusskabel zur Ansteuerung und Datenerfassung aufweist. Gemäß dem anmeldungsgemäßen Verfahren wird die Länge der Leitungsstruktur bis zu einem Kurzschluss, (z. B. Kolben als Reflexionskörper beim Pneumatik- und Hydraulikzylinder) der auch verschiebbar ist, gemessen. Das entsprechend dem anmeldungsgemäßen Verfahren bereitgestellte Sendesignal wird in eine Leitungsstruktur eingespeist und vorzugsweise durch einen Kurzschluss (= Zylinderkolben) reflektiert. Dadurch wird die Messung des Abstandes zwischen dem von der Koppelsonde definierten Einspeisepunkt und dem Kurzschluss der Leitungsstruktur durchgeführt. Der zu messende Abstand erfolgt hierbei durch Messung der Phasendifferenz zwischen Sende- und Empfangssignal.

Konkret sieht die Anordnung wie folgt aus:

Das RF-Einspeisesystem besteht aus einem koaxialen Monopol-Anregungssystem. Durch Einspeisung einer transversal elektromagnetischen Welle (TEM-WeIIe) im koaxialen Eingangsbereich (3) wird durch das Monopolsystem eine Rundhohlleiterwelle mit dem charakteristischen E-Feldtyp der EOI-WeIIe angeregt. Diese Welle breitet sich innerhalb des Laufzylinders in axialer Richtung aus. Trifft diese Welle auf einen Reflexionskörper (im Pneumatik- und Hydraulikzylinder den Kolben), wird die Welle reflektiert und über die Anregungssektion (Monopol) in das koaxiale Leitungssystem konvertiert und weitergeführt. Die Monopoleinspeisung besteht aus einer 3-stufigen koaxialen Transformationsstufe (2) mit einem dielektrischen Haltesystem (1), vorzugsweise aus PPS Gf 40 Material, zur Positionierungs- und Druckstabilisierung.

Bei Zylindern mit großem Durchmesser kann das dielektrische Haltesystem nur partiell in Form von dielektrischen Stützen ausgeführt werden. Der Kolbenendanschlag ist durch eine Grundplatte mit aufgesetztem Kragen zur Ausbildung eines becherförmigen Teils (3) aus Aluminium realisiert, welches als

Endstück am Kolben montiert wird. Dabei wird der Becher so ausgeführt, dass die Antenne beim Anschlag berührungslos im Inneren des Bechers eintaucht. Auf der Stirnseite des Bechers ist eine Kunststofflamelle (4) untergebracht um einen sanften Anschlag zu ermöglichen. Dieser Becher dient zusätzlich als Reflexionskörper für die gesendete elektromagnetische Welle. Um ideale Reflexionsbedingungen zu erreichen wurden am Umfang des Reflexionskörpers so genannte „Corregations" (5) realisiert. Dabei handelt es sich um eingefräste Rillen, die für die elektromagnetische Welle einen Kurzschluss darstellen. Je nach Anzahl der Rillen kann damit ein nahezu perfekter Kurzschluss realisiert werden. In der Praxis genügen 2 Rillen. Die Tiefe der Rillen entsprechen einem Viertel der Wellenlänge der verwendeten Sendefrequenz der elektromagnetischen Welle. Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Reflexionskörpers besteht darin, dass er so ausgestaltet werden kann um die Funktion einer Endlagendämpfung zu realisieren. Ohne Endlagendämpfung würde der Kolben ungebremst auf den Deckel auftreffen. Dies führt zu Erschütterungen und kann Beschädigungen am Antriebssystem verursachen. Die klassische Endlagendämpfung wird dadurch realisiert, dass die Kolbenstange über den Kolben in Richtung Sensor hinausragt und mit einem konisch zulaufenden Kunststoffaussatz versehen wird. Das Gegenstück im Enddeckel bildet ein Kunststoffring dessen Innendurchmesser gerade so groß ist, dass die Kolbenstange mit konisch zulaufendem Kunststoffaufsatz eintauchen kann. Entspricht der Innendurchmesser des Kunststoffrings jenem des Außendurchmessers des konischen Kolbenstangenaufsatzes, dann wird der Kolben abgebremst. Um dem Zylinder nach einem Abbremsvorgang eine sanfte Anfahrt zu ermöglichen wird der Kunststoffring im Deckel so gelagert, dass er sich z.B. einige Millimeter axial bewegen kann. Fährt der Kolben nach einem Abbremsvorgang wieder an, dann nimmt er den Kunststoffring bis zu dessen Anschlag mit. Durch die kinetische Energie, die der Kolben dann besitzt, kommt es zu einem sanften Ruck und der Kunststoffring löst sich vom konischen Kunststoffaufsatz der Kolbenstange. Unterstützt wird der Abbremsvorgang durch einen mittels Schraube einstellbaren Luftaustausch zwischen Deckel- und Zylinderraum. Der Nachteil für das HF Wegmesssystem besteht darin, dass die Bewegung des Kunststoffrings im Deckelraum die physikalischen Verhältnisse für den Sensor ändert und sich dadurch die Messgenauigkeit wesentlich verschlechtert. Grundsätzlich lässt sich die klassische Endlagendämpfung auch bei

der vorgeschlagenen Konfiguration realisieren. Der Kunststoffring sitzt im Deckel und die konische Verlängerung der Kolbenstange wird am Reflexionskörper realisiert. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass jetzt die Bewegung des Kunststoffrings durch den Becher maskiert wird, d.h. die Sensorsignale durch das Eintauchen der Antenne in den Becher durch die Bewegung des Kunststoff rings nicht mehr gestört werden. Eine ebenso vorteilhafte Ausführung wird erreicht, wenn das Wirkschema umgedreht wird. Der bewegliche Kunststoffring wird jetzt auf der Außenfläche des Bechers montiert und die Deckeleintauchfläche konisch ausgeführt und kunststoffbeschichtet. Die Bewegung des Rings auf dem Reflexionskörper beeinflusst die elektromagnetische Welle nicht, da sich der Kunststoffring nicht mehr im Nahbereich der Antenne befindet. Ebenso ist der pneumatische Druckausgleich vorteilhaft im Deckel realisiert.

Sämtliche Kunststoffteile in unmittelbarer Nähe der Monopolantenne müssen in einem Kunststoffmaterial mit geringer Wasseraufnahme wie z. B. PPS Gf 40 ausgeführt werden.

Der gesamte Pneumatikzylinder zwischen Kolbenstange und rückwärtigem Deckel wird bei dem vorgestellten Verfahren z. B. als Rundhohlleiter betrachtet. Entsprechend den geometrischen Abmessungen des Zylinders wird die Sendefrequenz des Sensors so gewählt, dass eine monomodige Ausbreitung der elektromagnetischen Welle (im Beispiel im E01-Mode) möglich ist. Die Anregung von Hohlleitermoden niedrigerer Ordnung wird durch die Geometrie der Einspeisung verhindert. Die Anregung der elektromagnetischen Welle im Zylinder erfolgt z.B. über einen Monopol (=Antenne) in der vorgestellten Art und Weise. Entsprechend dem Reflektometerprinzip breitet sich die Welle in dem Rundhohlleiter (=Pneumatikzylinder) aus und wird am Kolben (=Kurzschluss) reflektiert. Um die Entfernung zwischen Kolben und Sensor kontinuierlich messen zu können, muss das Sendesignal moduliert werden. Dies kann in Form einer Frequenzmodulation oder durch Auswerten der Phasendifferenz zwischen gesendetem und empfangenem Signal bei mehreren Frequenzen erfolgen. Die Sendefrequenz liegt in der Regel zwischen 100 MHz und 25 GHz.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Verwendung eines dielektrischen Sekundärrings dient als Anschlagsicherung des sich bewegenden Reflexionskörpers und wurde bei der elektromagnetischen Auslegung des Einspeisesystems berücksichtigt.

Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Leitungsstruktur ein Rundhohlleiter, vorzugsweise ein Zylinder mit Kolben, als Reflexionskörper ist. Ein derartiger Rundhohlleiter kann beispielsweise ein Pneumatikzylinder oder ein Hydraulikzylinder sein. Die bislang bestehenden Nachteile sind somit insbesondere für diese Anwendungen ausgeräumt.

Durch das Vorhandensein von Bohrungen in dem Einspeisungsblock, in die das Haltesystem, die Koppelsonde und der koaxiale Einspeisungsbereich einbringbar sind, ist eine einfache Montage gewährleistet und die gesamte Abstandsmessvorrichtung kann nahezu beliebig in bestehende Leitungsstrukturen integriert werden.

Gemäß Anspruch 15 hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Koppelsonde als Monopol-Anregungssytem ausgelegt ist und die Einspeisung der elektromagnetischen Welle koaxial erfolgt, so dass eine Rundhohlleiterwelle eingespeist werden kann, und über eine mehrstufig koaxiale Transformationsstufe auf den Monopol konvertiert. über die mehrstufige koaxiale Transformationsstufe, welche eine plane Grundfläche aufweisen kann, auf der mittig ein elektrisch leitender Zylinder vorgesehen ist, und an den sich ein elektrisch leitender Stift als Innenleiter der koaxialen Einspeisung anschließt, wird erreicht, dass die gesamte Einspeisung auf einfache Weise erfolgt.

Das Haltesystem besteht aus Dielektrikum, z. B. Lexan, und dient zur Positionierung der Koppelsonde im Zylinder. Ferner sorgt es für die nötige mechanische Stabilität bei Druckbelastung (z. B. 10 bar im Pneumatikzylinder). In der Serienfertigung lässt sich der Einspeiseblock besonders kostengünstig realisieren, indem das Monopol-

Anregungssystem in den Zylinderdeckel eingelegt wird und das dielektrische Haltesystem mittels Kunststoffspritzverfahren dieses mit dem Zylinderdeckel fest verbindet.

Gemäß Anspruch 19 wird eine elektromagnetische Welle im Hochfrequenzbereich zwischen 100 MHz bis 25 GHz eingespeist. In der Abhängigkeit von den Dimensionen bzw. Ausmessungen des als Leitungsstruktur verwendeten Zylinders und Wellenmodus wird eine geeignete Frequenz gewählt, die über der unteren Grenzfrequenz des verwendeten Wellenmodus liegt.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.

Anhand der nachfolgenden Zeichnungen soll eine Ausgestaltung der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung dargestellt werden.

Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellung der Abstandsmessvorrichtung in einer eingebauten Leitungsstruktur;

Fig. 2 zeigt perspektivisch eine Explosionsdarstellung der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung (linke Seite) und der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung im zusammengebauten Zustand (rechte Seite).

Fig. 3-9 zeigen einzelne Komponentendarstellungen der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtungen.

Fig. 10 zeigt ein Blockschaltbild des Hochfrequenz-Chips.

Fig. 11 und 12 zeigen herkömmliche Leitungsstrukturen gemäß dem Stand der

Technik.

In Fig. 1 ist die anmeldungsgemäße Abstandsmessvorrichtung mit Leitungsstruktur 1 und Einspeiseblock mit Einspeisungsbereich 2 dargestellt, wobei der

Einspeisungsbereich eine Koppelsonde 3 über ein dielektrisches Haltesystem 5 mit dem Wellenleiter 7 aufweist. Zusätzlich ist der dielektrische Sekundärring 9 dargestellt, der zum einen als mechanische Anschlagssicherung dient und als sekundäres Anpass- und Abstrahlsystem ausgelegt ist.

Deutlicher sind die jeweiligen Komponenten der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung in der Fig. 2 dargestellt, wobei die wesentlichen Komponenten, wie Einspeiseblock mit einem Einspeisungsbereich 2, in Explosionsdarstellung wiedergegeben sind. Deutlich ist ebenso zu erkennen, dass das dielektrische Haltesystem die als Monopol-Anregungssystem ausgestaltete Koppelsonde 3 hält, welche einen Stift enthält, der in einem koaxialen Wellenleiter aufnehmbar ist. Zusätzlich ist der dielektrische Sekundärring 9 dargestellt. Ebenso ist der Reflexionskörper mit aufgesetztem Kragen zur Ausbildung eines becherförmigen Elements dargestellt, dessen Grundplatte vorteilhafterweise eine Rillenstruktur aufweist.

Zum besseren Verständnis soll die Funktionsweise der anmeldungsgemäßen Abstandsmessvorrichtung bzw. des Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes klarer erläutert werden.

Das Einspeisesystem besteht aus einem koaxialen Monopol-Anregungssystem. Durch Einspeisung einer transversal elektromagnetischen Welle, d. h. TEM-WeIIe im koaxialen Einspeisungs- bzw. Eingangsbereich 3 wird durch das Monopolsystem eine Rundhohlleiterwelle mit dem charakteristischen E-Feldtyp der EOI-WeIIe angeregt. Diese Welle breitet sich innerhalb des Laufzylinders in axialer Richtung aus. Trifft diese Welle auf einen Reflexionskörper, d. h. im Pneumatik- und Hydraulikzylinder den Kolben, wird die Welle reflektiert und über die Anregungssektion (Monopol) in das koaxiale Leitungssystem konvertiert und an einen HF-Transceiver (Sende- und Empfangseinheit) weitergeführt. Die Monopoleinspeisung besteht aus einer mehrstufigen koaxialen Transformationsstufe als Koppelsonde 3 mit einem dielektrischen Haltesystem 5, vorzugsweise aus PPS Gf 40 Material, zur Positionierungs- und Druckstabilisierung. Bei Zylindern mit großem Durchmesser kann das dielektrische Haltesystem nur

partiell in Form von dielektrischen Stützen ausgeführt werden. Der Kolbenendanschlag ist durch einen becherförmigen Teil 6 z. B. aus Aluminium realisiert, welches als Endstück am Kolben montiert wird. Dabei wird der Becher so ausgeführt, dass die Antenne beim Anschlag berührungslos im Inneren des Bechers eintaucht. Auf der Stirnseite des Bechers ist eine Kunststofflamelle 7 untergebracht um einen sanften Anschlag zu ermöglichen. Dieser Becher dient zusätzlich als Reflexionskörper für die gesendete elektromagnetische Welle. Um ideale Reflexionsbedingungen zu erreichen wurden am Umfang des Reflexionskörpers so genannte „Corregations" 8 realisiert. Dabei handelt es sich um eingefräste Rillen, die für die elektromagnetische Welle einen Kurzschluss darstellen. Je nach Anzahl der Rillen kann damit ein nahezu perfekter Kurzschluss realisiert werden. In der Praxis genügen 2 Rillen. Die Tiefe der Rillen entsprechen ca. einem Viertel der Wellenlänge der verwendeten Sendefrequenz der elektromagnetischen Welle, wenn sich Luft in den Rillen befindet. Die Tiefe der Rillen lässt sich wesentlich verkürzen, wenn diese mit Dielektrikum z. B. Teflon gefüllt werden. In der Praxis wird man dielektrische Ringe einlegen. Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Reflexionskörpers besteht darin, dass er so ausgestaltet werden kann, dass man damit die Funktion einer Endlagendämpfung realisieren kann. Ohne Endlagendämpfung würde der Kolben ungebremst auf den Deckel auftreffen. Dies führt zu Erschütterungen und kann Beschädigungen am Antriebssystem verursachen. Die klassische Endlagendämpfung wird dadurch realisiert, dass die Kolbenstange über den Kolben in Richtung Sensor hinausragt und mit einem konisch zulaufenden Kunststoffaussatz versehen wird. Das Gegenstück im Enddeckel bildet ein Kunststoffring dessen Innendurchmesser gerade so groß ist, dass die Kolbenstange mit konisch zulaufendem Kunststoffaufsatz eintauchen kann. Entspricht der Innendurchmesser des Kunststoffrings jenem des Außendurchmessers des konischen Kolbenstangenaufsatzes, dann wird der Kolben abgebremst. Um dem Zylinder nach einem Abbremsvorgang eine sanfte Anfahrt zu ermöglichen, wird der Kunststoffring im Deckel so gelagert, dass er sich z. B. einige Millimeter axial bewegen kann. Fährt der Kolben nach einem Abbremsvorgang wieder an, dann nimmt er den Kunststoffring bis zu dessen Anschlag mit. Durch die kinetische Energie, die der Kolben dann besitzt, kommt es zu einem sanften Ruck und der Kunststoffring löst sich vom konischen Kunststoffaufsatz der Kolbenstange. Unterstützt wird der

Abbremsvorgang durch einen mittels Schraube einstellbaren Luftaustausch zwischen Deckel- und Zylinderraum. Der Nachteil für das HF Wegmesssystem besteht darin, dass die Bewegung des Kunststoffrings im Deckelraum die physikalischen Verhältnisse für den Sensor ändert und sich dadurch die Messgenauigkeit wesentlich verschlechtert. Die klassische Endlagendämpfung lässt sich auch bei der vorgeschlagenen Konfiguration realisieren. Der Kunststoffring sitzt im Deckel und die konische Verlängerung der Kolbenstange wird am Reflexionskörper realisiert. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass jetzt die Bewegung des Kunststoffrings durch den Becher maskiert wird, d.h. die Sensorsignale durch das Eintauchen der Antenne in den Becher durch die Bewegung des Kunststoffrings nicht mehr gestört werden. Eine ebenso vorteilhafte Ausführung wird erreicht wenn das Wirkschema umgedreht wird. Der bewegliche Kunststoffring wird jetzt auf der Außenfläche des Bechers montiert und die Deckeleintauchfläche konisch ausgeführt durch Einsetzen eines Kunststoffringes. Die Bewegung des Rings auf dem Reflexionskörper beeinflusst die elektromagnetische Welle nicht, da sich der Kunststoffring nicht mehr im Nahbereich der Antenne befindet.

Sämtliche Kunststoffteile in unmittelbarer Nähe der Monopolantenne müssen in einem Kunststoffmaterial mit geringer Wasseraufnahme wie z. B. PPS Gf 40 ausgeführt werden.

Das anmeldungsgemäße Verfahren soll nunmehr anhand eines Pneumatikzylinders wiedergegeben werden. Hierbei wird der gesamte Pneumatikzylinder zwischen Kolbenstange und rückwärtigem Deckel z. B. als Rundhohlleiter betrachtet. Entsprechend den geometrischen Abmessungen des Zylinders wird die Sendefrequenz des Sensors so gewählt, dass eine monomodige Ausbreitung der elektromagnetischen Welle (im Beispiel im E01-Mode) möglich ist und dass die Anregung von Hohlleiterwellenmoden höherer Ordnung verhindert wird. Die Anregung von Hohlleitermoden niedrigerer Ordnung wird durch die Geometrie der Einspeisung verhindert. Die Anregung der elektromagnetischen Welle im Zylinder erfolgt z.B. über einen Monopol in der vorgestellten Art und Weise. Entsprechend dem Reflektometerprinzip breitet sich die Welle in dem Rundhohlleiter (=Pneumatikzylinder) aus und wird am Kolben (=Kurzschluss) reflektiert. Um die Entfernung zwischen Kolben und Koppelsonde kontinuierlich messen zu können,

muss das Sendesignal moduliert werden. Dies kann in Form einer Frequenzmodulation erfolgen. Um hierbei eine hohe Entfernungsauflösung zu erzielen ist jedoch ein großer Frequenzhub erforderlich. In der Praxis vorteilhafter ist das Aussenden eines CW Signals, z. B. bei drei unterschiedlichen Frequenzen (Beispiel: 5.8 GHz 1 6.0 GHz, 6.2 GHz) zur Festlegung eines eindeutigen Entfernungsbereiches mit jeweils anschließender Auswertung der Phasendifferenz zwischen Sende- und Empfangssignal als hochgenauen Messwert für die Entfernung zwischen Koppelsonde und Kolben. Die Zahl der zu verwendenden Frequenzen sowie deren Lage ist in erster Linie abhängig vom maximal zu messenden Abstand sowie von der notwendigen Fehlertoleranz gegenüber der Phasenwinkelmessung. Generell ist bei kleiner Frequenzdifferenz zwischen zwei Messfrequenzen der maximal messbare Abstand größer, allerdings bedingt die Unterscheidung zweier aufeinander folgender Perioden eine höhere Genauigkeit der Phasenwinkelmessung als bei größerer Frequenzdifferenz. Die Störsicherheit ist deshalb bei größeren Differenzen zwischen den einzelnen Messfrequenzen höher.

Soll ein großer Messbereich mit ausreichender Störsicherheit gemessen werden, so sind mehrere Messfrequenzen mit geeigneter Frequenzlage notwendig. Dadurch sind dann Frequenzpaare sowohl mit kleiner Differenz der Sendefrequenz (großer Messbereich) als auch mit großer Frequenzdifferenz (Störsicherheit) erforderlich.

Die Positionsgenauigkeit ist im wesentlichen bestimmt durch die Genauigkeit der Phasenwinkelmessung bei der höchsten Messfrequenz, weil dort die Wellenlänge am kleinsten ist. Es gilt die Formel:

Wegänderung = Phasenwinkeländerung x Wellenlänge / 180°

Die Kolbenpositionsmessung mittels Mikrowelle beruht auf dem folgenden Prinzip: Eine elektromagnetische Welle geeigneter Frequenz wird in den Zylinder eingekoppelt. Der Zylinder selbst fungiert als Leitungsstruktur für die Welle. Die Welle läuft im Zylinder bis zum Kolben als Reflexionskörper. Am Kolben wird die elektromagnetische Welle größtenteils reflektiert, da sich der Kolben elektrisch ähnlich einem Kurzschluss verhält. Die reflektierte Welle läuft den Zylinder zurück

und wird über die selbe Struktur, über die auch die Einkopplung erfolgte, wieder aus dem Zylinder ausgekoppelt. Der Phasenwinkel zwischen dem eingekoppelten und dem reflektierten Signal wird gemessen. ändert der Kolben seine Position, so ändert sich die Strecke, welche die elektromagnetische Welle im Zylinder zurücklegt. Durch die Streckenänderung kommt es zu einer änderung der Signallaufzeit und damit auch zu einem anderen Phasenwinkel zwischen hinlaufender und reflektierter Welle. Deshalb kann die Phase zwischen hin- und rücklaufendem Signal als Maß für die Kolbenposition verwendet werden. Es ergibt sich folgender Zusammenhang zwischen Kolbenposition und Phasenwinkel φ:

2x χ 360°

<P = : + φ 0

φ 0 ist dabei ein Phasenoffset, der hauptsächlich durch die Zuleitung und die

Einkopplung bestimmt wird. Er ist konstant und hat daher auf die eigentliche

Positionsmessung keinen Einfluss. Aus obiger Gleichung ergibt sich auch die notwendige Phasenmessgenauigkeit um eine vorgegebene Positionsmessgenauigkeit erreichen zu können.

Da bei einer Phasenmessung grundsätzlich nicht zwischen einem Phasenwinkel φ und φ+n * 360° unterschieden werden kann, könnten bei der Verwendung von nur einer Frequenz nur Zylinder bis zu einem maximalen Kolbenhub <λ/2 vermessen werden. Bei Verwendung von zwei oder mehr Frequenzen ist es jedoch möglich, Kolben mit wesentlich größerer Länge zu vermessen. Bei zwei Frequenzen dürfen sich die beiden Wellenlängen nicht zu stark unterscheiden. Für einen Zylinder der Länge I gilt für die Wellenlängen:

2/A 1

A 1 > A 2 >

21 + A,

Da der Phasenwinkel des reflektierten Signals nicht direkt gemessen werden kann und somit die an einem Mischerausgang gemessene Spannung nicht direkt

proportional der Kolbenposition ist, wird für die Positionssuche ein geeigneter Algorithmus benötigt. Da sich das Ausgangssignal periodisch wiederholt, muss vor allem sichergestellt sein, dass die Positionssuche eindeutig verläuft, d.h. es muss eindeutig bestimmbar sein in welcher Periode sich der Kolben befindet. Eine Möglichkeit der Positionsbestimmung wäre die Aufnahme vieler Messwerte während eines Frequenzsweeps. Diese Messwerte werden dann mittels einer FFT oder DFT in den Frequenzbereich transformiert. Aus der Position des Maximums des entstehenden Spektrums lässt sich dann die Position des Kolbens bestimmen. Solange man bei der Aufnahme der Messwerte keine Unterabtastung zulässt, können bei diesem Verfahren keine Mehrdeutigkeitsprobleme auftreten. Auch erhält man durch dieses Verfahren bereits ohne die Aufnahme einer Positionstabelle Werte für die Kolbenpositionen. Nachteilig ist die Tatsache, dass zum einen eine relativ große Zahl von Messpunkten aufgenommen werden muss und dass der Rechenaufwand relativ groß ist.

Eine andere Möglichkeit ist, nur bei wenigen Frequenzen zu messen und die Kolbenposition anhand von Positionstabellen zu bestimmen. Dabei werden einfach die gemessenen Werte mit den Werten der Punkte der Positionstabelle verglichen. Die ermittelte Position entspricht dann dem Tabellenwert, der den Messwerten am ähnlichsten ist. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass es eventuell zu Mehrdeutigkeiten kommen kann. Da eine direkte Phasenmessung nicht durchgeführt wird, kann die Eindeutigkeit nicht durch Einhalten der oben dargestellten Bedingung sichergestellt werden. Genauere Untersuchungen zeigen, dass es bei der Verwendung von nur zwei Messfrequenzen immer Punkte mit identischen Messwerten gibt, wenn der Zylinder länger als λ/2 ist. Da dies in der Praxis meist der Fall ist, sollte mit mindestens drei Frequenzen gearbeitet werden. Werden die drei Messfrequenzen geschickt gewählt, so gibt es dann keine Positionen mehr, bei denen alle drei Messwerte identisch sind. Allerdings müssen sich in der Praxis die Messwerte an zwei Kolbenpositionen um einen Mindestbetrag unterscheiden, um die Eindeutigkeit auch noch bei gewissen Messfehlern sicherstellen zu können. Daher kann insbesondere bei größeren Zylinderlängen die Nutzung von mehr als drei Frequenzen vorteilhaft sein. Außerdem wird dadurch auch die Messgenauigkeit

erhöht, da Rauschen oder Messfehler, die nur bei einer Frequenz auftreten, unterdrückt werden.

Die Sende- Empfangssignale werden in einer entsprechenden HF- Elektronik erzeugt. Dazu wird der Koax-Leiter (= Stift des Monopols) über eine Löt-, Steck oder Bondverbindung mit der Leiterplatte, die die HF-Elektronik trägt, verbunden. Die HF- Elektronik wird als Single chip substrat, z.B. in Silizium Germanium ausgeführt. Die Komponenten, die dabei realisiert werden, zeigt Blockschaltbild HF chip gemäß Fig. 10. Ein Oszillator (VCO=Voltage controlled oscillator) erzeugt das Hochfrequenzsignal, z. B. bei 24 GHz. Der Oszillator wird über eine Regelschleife in der Frequenz stabilisiert. Hierzu wird das Oszillatorausgangssignal in der Frequenz geteilt, z. B. um Faktor 16 und über eine PLL quarzgenau nachgeregelt. Im Sendezweig befindet sich dann ein schaltbarer Teiler, welcher über das Teilerverhältnis die endgültige Sendefrequenz festlegt. So kann diese bei einer Oszillatorfrequenz von 24 GHz bei 12, 6, 3,...GHz liegen. Entsprechend dem gewählten Teilerverhältnis wird durch externe Beschaltung der frequenzmäßig dazugehörende Leistungsverstärker aktiviert. Anschließend wird das Signal über die Monopolantenne abgestrahlt. Nachdem die elektromagnetische Welle am Reflexionskörper reflektiert wurde, wird sie über die Monopolantenne empfangen und über zwei Richtkoppler an den Empfänger weitergeleitet. Der Empfänger ist als IQ- Empfänger realisiert. Entsprechend der eingestellten Frequenz werden die Zwischenfrequenzen des Empfängers (IF out) analog/digital gewandelt und in einen FPGA (free programmable gate array) ausgewertet. Als Ergebnis erhält man den Entfernungswert zwischen Sensor und Kolben. Dieser wird entweder analog z. B. über eine 0 bis 20 mA oder 0 bis 10V Schnittstelle oder digital, z. B. CAN-Bus, an eine SPS weitergegeben. Im FPGA sind dabei die Funktionsblöcke DSP (digitaler Signalprozessor), Teile des Interface, Speicher und Teile der PLL Ansteuerung realisiert.

Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass das Prinzip der Endlagendämpfung umgedreht realisierbar ist, und zwar im Sinne einer kinematischen Umkehr; d. h. der bewegliche Kunststoff ring sich im Deckel und der konisch zulaufende Kunststoffzapfen auf der Außenfläche des Bechers befindlich ist.