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Title:
DOCTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/171251
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a doctor (20), in particular for printing cylinders and coating systems, comprising a doctor edge (21), a doctor body (22), and a curved blade profile (25) which is formed between the doctor edge (21) and the doctor body (22). In order to produce a doctor (20) which reduces the maintenance requirements of a gravure, flexographic, offset and/or digital printing machine and increases the service life of a doctor (20), according to the invention the extension of the curved blade profile (25) from the doctor edge (21) to the doctor body (22) is square or cuboid and/or the extension of the curved blade profile (25) from the doctor edge (21) to the doctor body (22) has at least one turning point (26).

Inventors:
SAUDER CHRISTIAN (DE)
STÖRTE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100115
Publication Date:
August 18, 2022
Filing Date:
February 10, 2022
Export Citation:
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Assignee:
TKM MEYER GMBH (DE)
International Classes:
B41F9/10; B05C11/04; B41F15/42; B41F15/44; B41F31/02; B41F31/20; B41N10/00; D21G3/00; H05K3/12
Domestic Patent References:
WO1992006796A11992-04-30
Foreign References:
EP1930160A12008-06-11
US20080257184A12008-10-23
FR2707918A11995-01-27
US4055119A1977-10-25
DE19512696A11996-04-18
DE69527829T22002-12-05
DE60120483T22007-06-06
US20090120355A12009-05-14
US5685221A1997-11-11
AT349423B1979-04-10
EP0061093A11982-09-29
DE10120117A12001-12-20
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE VOMBERG & SCHART (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Rakel, insbesondere für Druckzylinder und Beschichtungsanlagen, mit einer Rakelkante (21), einem Rakelkörper (22) und einem bogenförmigen Lamellenprofil (25), das zwischen der Rakelkante (21) und dem Rakelkörper (25) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass a) das bogenförmigen Lamellenprofil (25) von der Rakelkante (21) bis zum Rakelkörper (22) einen quadratischen oder kubischen Verlauf f(x) aufweist und/oder b) das bogenförmige Lamellenprofil (25) von der Rakelkante (21) bis zum Rakelkörper (22) einen Verlauf f(x) aufweist, der mindestens eine Wendestelle (26) besitzt.

2. Rakel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für den Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils (25) der Rakel (20) mit einer Dicke s an der Rakelkante (21) und einer Dicke t am Rakelkörper (22) von der Rakelkante (21) bis zum Rakelkörper (22) gilt: f(x) = ax3 + bx2 + cx + d, wobei für die Konstanten a, b, c, d gilt: a) (a und b und c) > 0, (a oder b) > 0 und d = s - 1 oder b) (a und c) > 0, b < 0 und d = s - 1.

3. Rakel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils (25) für die Konstanten a, b und c gilt:

0,000485 < a < 0,0021953,

3,33158 < b < 4,545127 und 1 ,468371 < c < 25,0128.

4. Rakel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils (25) für die Konstanten a, b und c gilt:

0,00068 < a < 0,00158,

3,3321 < b < 4,5416 und 10,19478 < c < 10,2501.

5. Rakel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils (25) für die Konstanten a, b und c gilt: a = 0,

3,335997 < b < 4,565214 und 1 ,457449 < c < 25,96338.

6. Rakel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils (25) für die Konstanten a, b und c gilt: a = 0,

3,33829 < b < 4,55603 und 10,017947 < c < 10,21459.

7. Rakel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die Dicke s der Rakel (20) an der Rakelkante (21) und der Dicke t der Rakel (20) am Rakelkörper (22) gilt:

60 gm < s < 125 gm und 150 gm < t < 200 gm.

8. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakel (20) aus einem geschliffenen Stahlband gefertigt ist.

Description:
Rakel

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rakel, insbesondere für Druckzylinder und Beschichtungsanlagen, mit einer Rakelkante, einem Rakelkörper und einem bogenförmigen Lamellenprofil, das zwischen der Rakelkante und dem Rakelkörper ausgebildet ist.

Gattungsgemäße Rakeln sind insbesondere für Tiefdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck- und Digitaldruckmaschinen bekannt. Fig. 1a zeigt exemplarisch zur Erläuterung der Funktionsweise einer Rakel eine schematische Darstellung eines Druckwerks einer Tiefdruckmaschine 1. Beim Tiefdruckverfahren sind abzubildende Elemente als Vertiefungen, den sog. Näpfchen, in die Oberfläche eines Druckzylinders 2 eingebracht, der innerhalb eines Farbbades 3 rotiert und dort an der gesamten Oberfläche Farbe aufnimmt. Durch eine in Rotationsrichtung 10 nachgeordnete Rakelvorrichtung 4 mit einem Rakelhalter 5, einer darin gehaltenen Rakel 6 und einer (optionalen) Stützrakel 7 wird überschüssige Farbe von der Oberfläche des Druckzylinders 2 abgerakelt bzw. abgewischt, so dass die Farbe lediglich in den Näpfchen des Druckzylinders 2 verbleibt. Die in den Näpfchen verbliebene Farbe wird anschließend auf eine Papierbahn 9 übertragen, die hierzu zwischen dem Druckzylinder 2 und einem gegenläufig rotierenden Gegendruckzylinder 8 geführt wird. In Rotationsrichtung 10 des Druckzylinders 2 gesehen, nimmt der Druckzylinder 2 anschließend wieder Farbe im Farbbad 3 auf und es ergibt sich ein kontinuierlicher Druckprozess.

Zur Durchführung der genannten Druckverfahren werden üblicherweise Rakeln eingesetzt, die als messerartig geschliffenes Stahlband ausgebildet sind. Die Fig. 1b, c zeigen exemplarisch zwei unterschiedliche und nach dem Stand der Technik bekannte Rakeln, jeweils während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs sowie im unbelasteten Zustand.

Fig. 1b zeigt in der Teilfigur a) eine Rakel 61 im unbelasteten Zustand, deren Lamellenprofil 12 von der Rakelkante 11 ausgehend zunächst einen linearen Abschnitt aufweist, der über einen kreisförmigen Abschnitt mit dem Radius R in den Rakelkörper 13 übergeht. Die Rakelkante 11 ist gegenüber der linearen Oberseite des Lamellenprofils 12 um einen Winkel von ca. 70° geneigt. Beim Rakeln wird die Rakel 61 gemäß der Teilfigur b) mit ihrer Rakelkante 11 in Kraftrichtung F auf den Druckzylinder 2 gedrückt, so dass eine Kontaktfläche der Breite Li entsteht. Aufgrund des rotierenden Druckzylinders 2 wird die Rakel 61 an ihrer Rakelkante 11 um ein Maß in Rotationsrichtung 10 des Druckzylinders 2 ausgelenkt, sodass auf die Rakel 61 eine Biegespannung wirkt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass derartige Rakeln 61 mit zunehmendem Verschleiß und der dadurch steigenden Biegespannung dazu neigen, sich tangential an die Oberfläche des Druckzylinders 2 anzulegen, wie es in Teilfigur c) dargestellt ist, womit sich allerdings eine vergleichsweise breitere Kontaktfläche L2 ergibt und der Liniendruck sinkt, mit der die Rakel 61 auf den Druckzylinder 2 drückt. Hierdurch schwimmt die Rakel 61 zumindest partiell auf und es ergibt sich verschleißbedingt ein unzureichendes Rakelergebnis, weil partiell Restfarbe auf dem Druckzylinder 2 auch außerhalb der Näpfchen verbleibt und somit kein einwandfreies Druckergebnis erzielbar ist. Die Standzeit einer solchen Rakel 61 ist daher limitiert, weshalb die Rakel 61 in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden muss, was nachteiliger weise mit einer arbeitsintensiven Montage einer neuen Rakel 61 und dem wartungsbedingten Stillstand der Tiefdruckmaschine 1 verbunden ist.

Fig. 1 c zeigt in Teilfigur a) eine Rakel 62, die ein Lamellenprofil 12 mit einer linearen Steigung von ca. 2° gegenüber der Rakelunterseite 14 aufweist, so dass die Rakeldicke d-i, d2 mit zunehmendem Abstand von der Rakelkante 11 steigt. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch einer solchen Rakel 62 (vgl. Teilfigur b) wird die Rakelkante 11 auf die Oberfläche des Druckzylinders 2 gedrückt. Mit zunehmendem Verschleiß sinkt aufgrund der größer werdenden Auflagefläche der spezifische Liniendruck, womit auch bei dieser Rakelgeometrie verschleißbedingt das Rakelergebnis unbefriedigend ist und die Rakel 62 ausgetauscht werden muss, um ein nach wie vor einwandfreies Druckergebnis zu erzielen. Auch bei der Rakel 62 nach Fig. 1c ergeben sich die zuvor angesprochenen Nachteile hinsichtlich der verschleißbedingt erforderlichen Wartungsarbeiten. Rakeln der gattungsgemäßen Art werden darüber hinaus in Beschichtungsanlagen eingesetzt, um beispielsweise Heiß- oder Kaltsiegelklebstoffe feinschichtig auf Papier, Kartonagen oder Folien aufzutragen.

Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rakel zu schaffen, die den Wartungsaufwand einer Tiefdruck-, Flexodruck-, Offsetdruck-, Digitaldruckmaschine und/oder einer Beschichtungsanlage verringert und die Standzeit einer Rakel erhöht.

Diese Aufgabe wird durch die Rakel nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist zunächst vorgesehen, dass das bogenförmigen Lamellenprofil von der Rakelkante bis zum Rakelkörper einen quadratischen oder kubischen Verlauf aufweist. Insbesondere ist hierunter ein Verlauf zu verstehen, bei dem die Dicke der Rakel von der Rakelkante bis zum Rakelkörper quadratisch oder kubisch zunimmt. Durch diese spezielle Rakelgeometrie, insbesondere im Bereich des bogenförmigen Lamellenprofils, ergibt sich ein im wesentlichen verschleißunabhängig konstanter Liniendruck, weil die Änderung der Durchbiegung des Lamellenprofils bzw. der damit verbundenen Änderung der Biegespannung die Änderung der Anlagefläche zwischen Rakel und Druckzylinder und mithin der Rakelkante kompensiert. Hierdurch ergibt sich ein konstantes und einwandfreies Rakelergebnis, das weitestgehend unabhängig von dem Verschleiß der Rakel ist, was sich unmittelbar durch einen geringeren Wartungsaufwand einer Druckmaschine und eine längere Standzeit einer solchen Rakel zeigt.

Alternativ und/oder additiv ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das bogenförmige Lamellenprofil von der Rakelkante bis zum Rakelkörper einen Verlauf aufweist, der mindestens eine Wendestelle besitzt. Die Wendestelle kann dabei mit einer Stelle des Verlaufs zusammenfallen, bei der der Verlauf eine positive oder eine negative Steigung aufweist oder bei der die Steigung verschwindet, so dass der Wendepunkt gleichzeitig einen Sattelpunkt bildet. Insbesondere durch einen Bereich mit einer (leicht) fallenden Steigung zwischen dem Wendepunkt und dem Rakelkörper und mithin mit einer (leichten) Dickenabnahme des bogenförmigen Lamellenprofils ergibt sich eine geringere Einlaufzeit, also die Zeit, in der der Kontakt zum Druckzylinder aufgrund des Verschleißes von einem punktuellen zu einem flächigen Aufliegen übergeht.

Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend und in den Unteransprüchen angegeben.

Im Rahmen einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass für den Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils der Rakel mit einer Dicke s an der Rakelkante und einer Dicke t am Rakelkörper von der Rakelkante bis zum Rakelkörper gilt: f(x) = ax 3 + bx 2 + cx + d.

Dabei gilt für die Konstanten a, b, c, d im Rahmen eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels:

(a und b und c) > 0, (a oder b) > 0 und d = s - 1.

Mit anderen Worten, die Konstanten a, b und c sind jeweils größer oder gleich Null, wobei zumindest eine der Konstanten a oder b „echt größer“ Null sein muss. Insofern besitzt der Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils zumindest einen quadratisch oder kubisch wachsenden Anteil zwischen der Rakelkante und dem Rakelkörper. Dabei bezieht sich hier und im Folgenden der funktional dargestellte Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils auf eine Rakel, deren Rakelkante am Übergang zum angeschliffenen Bereich des Lamellenprofils auf der y-Achse eines kartesischen Koordinatensystems liegt und deren Rakeloberseite mit der x-Achse des Koordinatensystems zusammenfällt.

Alternativ gilt für die Konstanten a, b, c und d: (a und c) > 0, b < 0 und d = s - 1.

Durch die negative Konstante b verschiebt sich der Wendepunkt des Verlaufes f(x) in die positive Halbebene (x > 0) und mithin in den Bereich zwischen der Rakelkante und dem Rakelkörper. Hierdurch ergeben sich die zuvor bereits erwähnten Vorteile des bogenförmigen Lamellenprofils.

Die zuvor beschriebenen Bereichsgrenzen für die Konstanten a, b, c und d führen größenabhängig zu unterschiedlichen Verläufen des bogenförmigen Lamellenprofils, auf die nachfolgend nur beispielhaft eingegangen wird.

Für

- a > 0, b = 0, c = 0 und d = s - 1 oder

- a > 0, b > 0, c = 0 und d = s - 1 ergibt sich ein kubisch ansteigender Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils, wobei die Steigung an der Rakelkante verschwindet. Mit anderen Worten, das Lamellenprofil ist im Bereich der Rakelkante parallel zur Rakelunterseite ausgerichtet und es ergibt sich ein Anschliffwinkel an der Rakelkante von 0°.

Für

- a > 0, b = 0, c > 0 und d = s - 1 oder

- a > 0, b > 0, c > 0 und d = s - 1 ergibt sich ein kubisch ansteigender Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils mit einer an der Rakelkante positiven Steigung. Der Anschliffwinkel an der Rakelkante ist in diesem Fall > 0°.

Für a = 0, b > 0, c = 0 und d = s - 1 ergibt sich ein quadratisch ansteigender Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils mit einer verschwindenden Steigung an der Rakelkante, womit auch im Rahmen dieses Ausführungsbeispiels der Anschliffwinkel im Bereich der Rakelkante 0° beträgt. Sofern für die Konstanten a = 0, b > 0, c > 0 und d = s - 1 gewählt wird, ergibt sich ein quadratisch ansteigender Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils mit einem positiven Anschliffwinkel an der Rakelkante.

Nachfolgend werden jeweils Ausführungsbeispiele mit konkreten Bereichsangaben für die Konstanten a, b und c beschrieben.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist bei einem kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils für die Konstanten a, b und c vorgesehen:

0,000485 < a < 0,0021953,

3,33158 < b < 4,545127 und 1 ,468371 < c < 25,0128.

Vorzugsweise gilt bei einem kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils für die Konstanten a, b und c:

0,00068 < a < 0,00158,

3,3321 < b < 4,5416 und 10,19478 < c < 10,2501.

Im Falle eines quadratischen Verlaufs f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils gilt im Rahmen eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels für die Konstanten a, b und c: a = 0,

3,335997 < b < 4,565214 und 1 ,457449 < c < 25,96338.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist bei einem quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils für die Konstanten a, b und c vorgesehen: a = 0,

3,33829 < b < 4,55603 und 10,017947 < c < 10,21459.

Im Rahmen der zuvor angesprochenen bevorzugten Ausgestaltungen des bogenförmigen Lamellenprofils sind jeweils nur die Konstanten a, b und c angesprochen, die die Änderung der Dicke des bogenförmigen Lamellenprofils von der Rakelkante bis zum Rakelkörper beschreiben. Die Dicken s, t der Rakel sowohl an der Rakelkante als auch am Rakelkörper sind anwendungsabhängig wählbar, wobei für die Konstante s, t vorzugsweise gilt:

60 gm < s < 125 gm und 150 gm < t < 200 gm.

In allen Fällen ist die Rakel vorzugsweise aus einem geschliffenen Stahlband gefertigt. Alternativ kann die Rakel aus einem anderen Metall, einer Metalllegierung, Aluminium oder aus Kunststoff, wie beispielsweise aus Polyester, bestehen.

Konkrete Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Rakel werden nachfolgend mit Bezug auf die Figuren 2a bis 5 erläutert. Es zeigen:

Fig. 2a eine perspektivische Ansicht einer Rakel,

Fig. 2b eine Draufsicht auf die Rakel,

Fig. 2c eine Querschnittsansicht der Rakel,

Fig. 3a, b jeweils eine Rakel mit einem kubischen Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils,

Fig. 4a, b jeweils eine Rakel mit einem quadratischen Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils und

Fig. 5 eine Rakel mit einem bogenförmigen Lamellenprofil, das eine Wendestelle besitzt. Fig. 2a zeigt eine konkrete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rakel 20 in perspektivischer Darstellung. Die Rakel 20 besteht aus einem geschliffenen Stahlband und besitzt eine Rakelkante 21 , die gegenüber einer Horizontalen um ca. 70° geneigt ist und zur Anlage an einem rotierenden Druckzylinder (nicht dargestellt) ausgebildet ist. Alternativ zu einer Neigung der Rakelkante von ca. 70° kann die Rakelkante auch bogenförmig ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang hat sich eine konvexe Bogenform insbesondere mit einem konstanten Krümmungsradius als besonders vorteilhaft erwiesen. Hier und den Abbildungen wird jedoch der Einfachheit halber stets eine Rakelkante 21 mit einer Neigung gegenüber der Horizontalen dargestellt. Zur lösbaren Befestigung der Rakel 20 an einem Halter (nicht dargestellt) besitzt die Rakel 20 an der der Rakelkante 21 gegenüberliegenden Seite einen Rakelkörper 22, der durch zwei ebene Flächen, nämlich der Rakeloberseite 23 und der Rakelunterseite 24 begrenzt ist. Zwischen der Rakelkante 21 und dem Rakelkörper 22 erstreckt sich ein bogenförmiges Lamellenprofil 25, das einen quadratischen oder kubischen Verlauf aufweist. Derartige Rakeln 20 besitzen typischerweise eine Länge L3 von 20 mm bis 60 mm und werden auf transportfähige Coils von bis zu 100 m aufgewickelt. Im abgelängten und mithin montierbaren Zustand besitzen solche Rakeln 20 anwendungsabhängig typischerweise eine Breite L4 von 80 mm bis 4000 mm.

Fig. 2b zeigt die Draufsicht einer solchen Rakel 20 mit der Rakelkante 21 , dem bogenförmigen Lamellenprofil 25 und dem Rakelkörper 22.

Fig. 2c zeigt eine Querschnittsansicht der Rakel 20, die an ihrer Rakelkante 21 die Dicke s und im Bereich des Rakelkörpers 22 die Dicke t besitzt. Zwischen der Rakelkante 21 und dem Rakelkörper 22 erstreckt sich das bogenförmige Lamellenprofil 25 der Länge Ls, das im dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung entweder einen quadratischen oder einen kubischen Verlauf aufweist.

Die Bereichsgrenzen für die Konstanten a, b, c und d führen sowohl im Rahmen des quadratischen Verlaufs als auch im Rahmen des kubischen Verlaufs des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dazu, dass die möglichen Verläufe eine Kurvenschar bilden, wobei die Kurvenschar einerseits durch eine erste Kurve mit den jeweils kleinstmöglichen Werten für die Konstanten a, b und c und eine zweite Kurve mit den jeweils größtmöglichen Werten der Konstanten a, b und c begrenzt ist. Die Konstante d bewirkt lediglich eine Verschiebung des y-Achsenabschnitts und ist von der bedarfsabhängig wählbaren Dicke s der Rakel 20 an ihre Rakelkante 21 sowie der Dicke t der Rakel 20 an ihrem Rakelkörper 22 abhängig. Jeweils eine konkrete Ausführungsform des quadratischen und kubischen Verlaufs der Rakel 20 sind in den Fig. 3a, b sowie 4a, b dargestellt, wobei die Fig. 3a, b einen quadratischen Verlauf f(x) und die Fig. 4a, b einen kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 zeigen. In allen dargestellten Ausführungsbeispielen wird der Übersichtlichkeit halber von einheitlichen Dicken s, t der Rakel 20 an ihrer Rakelkante 21 und ihrem Rakelkörper 22 ausgegangen. Ferner bezieht sich der jeweils funktional dargestellte Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 auf eine Rakel 20, deren Rakelkante 21 am Übergang zum angeschliffenen Bereich des Lamellenprofils 25 auf der y-Achse eines kartesischen Koordinatensystems liegt und deren Rakeloberseite 23 mit der x-Achse des Koordinatensystems zusammenfällt.

Hiervon ausgehend zeigt Fig. 3a zwei voneinander beabstandete strichlinierte Verläufe f(x), die die äußeren Grenzbereiche der Konstanten a, b und c darstellen. f-i(x) stellt demnach den quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a = 0, b = 4,565214, c = 25,96338, s = 70 gm und t =200 gm. f2(x) stellt den quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a =0, b = 3,335997, c = 1 ,457449, s = 70 pm und t = 200 pm.

Fig. 3b zeigt einen besonders bevorzugten Teilbereich der Werte für die Konstanten a, b, c, s und t im Rahmen eines quadratischen Verlaufs f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25. f3(x) stellt demnach den quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar für den gilt: a = 0, b = 4,55603, c = 10,21459, s = 70 pm und t = 200 pm. f4(x) stellt im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels den quadratischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a = 0, b = 3,33829, c = 10,017947, s = 70 pm und t = 200 pm.

In ähnlicherWeise zeigen die Fig. 4a, b eine konkrete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rakel 20, bei der ein kubischer Verlauf des bogenförmigen Lamellenprofils 25 vorgesehen ist. Konkret zeigen die Fig. 4a, b jeweils zwei voneinander beabstandete strichlinierte Verläufe f(x), die die äußeren Grenzbereiche der Konstanten a, b und c darstellen. fs(x) stellt demnach den kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a = 0,0021953, b = 4,545127, c = 25,0128, s = 70 pm und t = 200 pm. ίb(c) stellt den kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a = 0,000485, b = 3,33158, c = 1 ,468371 , s = 70 pm und t = 200 pm.

Fig. 4b zeigt einen besonders bevorzugten Teilbereich der Werte für die Konstanten a, b, c, s und t im Rahmen eines kubischen Verlaufs f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25. fz(x) stellt demnach den kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar für den gilt: a = 0,00158, b = 4,5416, c = 10,2501 , s = 70 pm und t = 200 pm. fs(x) stellt im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels den kubischen Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 dar, für den gilt: a = 0,00068, b = 3,3321 , c = 10,19478, s = 70 gm und t = 200 gm.

Im Rahmen konkreter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Variationen der Dicke s der Rakel 20 an der Rakelkante 21 und der Dicke t der Rakel 20 am Rakelkörper 22 derart vorgesehen, dass 60 pm < s < 125 pm und 150 pm < t < 200 pm gilt. Hiervon ausgehend ergeben sich bogenförmige Lamellenprofile 25 mit einem quadratischen oder kubischen Verlauf f(x), wobei Längen Ls der Lamellenprofile 25 zwischen 0,8 mm und 4,9 mm vorgebbar sind.

Schließlich zeigt Fig. 5 eine Rakel 20 mit einem bogenförmigen Lamellenprofil 25 zwischen der Rakelkante 21 und dem Rakelkörper 22, wobei der Verlauf f(x) eine Wendestelle 26 besitzt. Die Wendestelle 26 ist der Schnittpunkt eines ersten Bereiches LÖI und eines zweiten Bereiches L62 des bogenförmigen Lamellenprofils 25, wobei der erste Bereich L·b^ von der Rakelkante 21 ausgehend eine Rechtskrümmung und der zweite Bereich L62 eine Linkskrümmung besitzt. Anders ausgedrückt, an der Wendestelle 26 wechselt eine an das bogenförmige Lammelenprofil 25 angelegte Tangente die Seite. Im dargestellten Ausführungsbeispiel verschwindet die Steigung des bogenförmigen Lamellenprofils 25 an der Wendestelle 26, so dass die Wendestelle 26 mit einem Sattelpunkt zusammenfällt. Konkret gilt an der Wendestelle 26: f‘(x) = f“(x) = 0. Alternativ hierzu sind auch (nicht dargestellte) Ausführungsbeispiele vorgesehen, bei der der Verlauf f(x) des bogenförmigen Lamellenprofils 25 an der Wendestelle 26 eine positive Steigung besitzt.

Der Bereich L62, also der Bereich zwischen der Wendestelle 26 und dem Rakelkörper 22, besitzt einen Verlauf f(x), wie er zuvor im Zusammenhang mit einer Rakel 20 beschrieben wurde, die einen quadratischen oder kubischen Verlauf f(x) aufweist. Der Verlauf f(x) ist jedoch um die Länge des Bereichs LÖI in positive x- Richtung verschoben. An der Wendestelle 26 besitzt die Rakel 20 daher eine Dicke s. Die Wendestelle 26 befindet sich dabei innerhalb der vorderen Hälfte des Lamellenprofils, womit gilt: LÖI ^ L62. Damit besitzt eine Rakel 20 mit einer Wendestelle 26 eine Rakelkante mit einer vergleichsweise geringeren Dicke s * . Konkret gilt für s * : 40 pm < s * < s.

Der Verlauf f * (x) im Bereich L·b^ folgt einer kubischen oder einer nach unten geöffneten quadratischen Form. Im Falle einer kubischen Form lässt sich der Verlauf f * (x) allgemein beschreiben mit f * (x) < a * x 3 + b * x 3 + c * x + t - s * .

Dabei gilt: a * > a, b * < 0, 0 < c * < 100, 150 pm < t < 200 pm und 40 pm < s * < s. Im Falle einer nach unten geöffneten Form lässt sich der Verlauf f * (x) allgemein beschreiben mit f * (x) < a * x 3 + b * x 3 + c * x + t - s * .

Dabei gilt: a * = 0, b * < 0, 0 < c * < 100, 150 pm < t < 200 pm und 40 pm < s * < s.

Bezuqszeichen

1 Tiefdruckmaschine

2 Druckzylinder

3 Farbbad

4 Rakelvorrichtung

5 Rakelhalter

6 Rakel (Stand der Technik) 61 Rakel (Stand der Technik) 62 Rakel (Stand der Technik)

7 Stützrakel

8 Gegendruckzylinder

9 Papierbahn

10 Rotationsrichtung 11 Rakelkante 12 Lamellenprofil

13 Rakelkörper

14 Rakelunterseite 20 Rakel 21 Rakelkante 22 Rakelkörper

23 Rakeloberseite

24 Rakelunterseite

25 Lamellenprofil

26 Wendepunkt a, a * Konstante b, b * Konstante c, c * Konstante d Konstante

F Kraftrichtung s, s * Dicke der Rakel an der Rakelkante t Dicke der Rakel am Rakelkörper di,2 Dicke der Rakel im Bereich des Lammellenprofils

R Radius

LI,2 Breite der Kontaktfläche

L3 Rakellänge

L4 Rakelbreite

Ls Länge des Lamellenprofils

L61 Bereich des Lamellenprofils mit einer Rechtskrümmung

L62 Bereich des Lamellenprofils mit Linkskrümmung f(x), f * (x) Verlauf des Lamellenprofils