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Title:
DOOR CONTROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/078673
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a door controller (1) for controlling and/or regulating an electric drive motor (2) for opening or closing at least one door (3, 4) or a door leaf, in particular at least one sliding door or a sliding door leaf of an elevator, train platform, or a machine tool, comprising at least one memory unit (11, 12) in which a control software (21, 22) for controlling and/or regulating the drive motor (2) is stored. The aim of the invention is to allow a simple adaptation to different applications. According to the invention, this is achieved in that the door controller (1) has a data transfer interface (23) and is designed such that at least one part of the control software (21, 22) can be externally loaded into the memory unit (11, 12) via the data transfer interface (23).

Inventors:
NOLTE UWE (DE)
FOSS UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/073873
Publication Date:
June 04, 2015
Filing Date:
November 06, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B66B13/14; B66B1/34; G06F9/44
Foreign References:
US4832158A1989-05-23
US20080047200A12008-02-28
EP1894877A22008-03-05
DE102011004019A12012-08-16
EP1102390A22001-05-23
Other References:
ANONYMOUS: "Firmware - Wikipedia", 5 November 2013 (2013-11-05), XP055169974, Retrieved from the Internet [retrieved on 20150216]
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Claims:
Patentansprüche

1. Türsteuereinrichtung (1) zur Steuerung und/oder Regelung eines elektrischen Antriebsmotors (2) zum Öffnen bzw. Schlie- ßen wenigstens einer Tür (3, 4) oder eines Türflügels, insbesondere wenigstens einer Schiebetür oder eines Schiebetürflügels eines Aufzuges, Bahnsteiges oder einer Werkzeugmaschine, mit zumindest einem Speicher (11, 12), in dem eine Steuerungssoftware (21, 22) zur Steuerung und/oder Regelung des Antriebsmotors (2) gespeichert ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass sie eine Datentransfer- schnittsteile (23) aufweist und derart ausgebildet ist, dass zumindest ein Teil der Steuerungssoftware (21, 22) über die Datentransferschnittstelle (23) von extern in den Speicher (11, 12) ladbar ist.

2. Türsteuereinrichtung (1) nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Steuerungssoftware in dem Speicher (21, 22) einen ersten Softwareanteil (11) und zumindest einen zweiten Softwareanteil (12) aufweist, wobei der erste Softwareanteil (21) über die Datentransferschnittstelle (23) in den Speicher (11, 12) ladbar ist und der zweite Softwareanteil (22) nicht über die Datentransferschnittstelle (23) in den Speicher (22) ladbar ist.

3. Türsteuereinrichtung (1) nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der erste Softwareanteil (21) eine Steuerungslogik (21a) zur Steuerung einer Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und/oder Kraft der Tür (3, 4) oder des Türflügels in Abhängigkeit von externen Steuersignalen definiert.

4. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der ers- te Softwareanteil (21) eine Steuerungslogik (21b) definiert, die eine Abfolge von Betriebszustanden der Türsteuereinrichtung (1) , eine Reaktion auf Eingangssignale und eine Ausgabe von Ausgangssignalen in Abhängigkeit von den Betriebszustän- den und den Eingangssignalen steuert.

5. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der erste Softwareanteil (11) das Verhalten der Türsteuereinrichtung (1) bei einem Ausfall einer übergeordneten Steuerung (31) bestimmt . 6. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zweite Softwareanteil (22) zur Steuerung und/oder Regelung von Drehzahl bzw. Geschwindigkeit und Drehmoment bzw. Kraft des Antriebsmotors (2) mittels Motorspannung und Motorstrom dient.

7. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zweite Softwareanteil (22) das Laden des ersten Softwarean- teils (21) in den Speicher (11) steuert.

8. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zweite Softwareanteil (22) den Datentransfer über die Daten- transferschnittstelle (23) steuert.

9. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zweite Softwareanteil (22) einen (Prozess- ) Datenaustausch mit einer übergeordneten Steuerung (31) steuert.

10. Türsteuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zweite Softwareanteil (22) eine Sicherheitsüberprüfung der Türsteuereinrichtung (1) zur Erreichung einer definierten Sicherheitsstufe durchführt.

11. Automatisierungssystem (35) mit einer Türsteuereinrichtung (1) oder mehreren Türsteuereinrichtungen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einer übergeordneten Steuerung (31) zu dessen bzw. deren Steuerung, wobei die übergeordnete Steuerung (31) mit der einen Türsteuereinrichtung (1) oder den mehreren Türsteuereinrichtungen (1) über dessen bzw. deren Datentransferschnittstelle (23) zu dessen bzw. deren Steuerung verbunden ist. 12. Automatisierungssystem (35) nach Anspruch 11, wobei ein Projektierungssystem (36) für die Türsteuereinrichtung (1) ausgebildet ist zur Erzeugung des über die Datentransfer- schnittsteile (23) von extern in den Speicher (11, 12) ladbaren Teils der Steuerungssoftware, und wobei das Projektie- rungssystem (36) über eine Kommunikationsverbindung direkt mit der Datentransferschnittstelle (23) der Türsteuereinrichtung (1) verbindbar oder verbunden ist.

13. Automatisierungssystem (35) nach Anspruch 11, wobei ein Projektierungssystem (36) für die Türsteuereinrichtung (1) ausgebildet ist zur Erzeugung des über die Datentransfer- schnittsteile (23) von extern in den Speicher (11, 12) ladbaren Teils der Steuerungssoftware und wobei das Projektierungssystem (36) über eine Kommunikationsverbindung (41) mit einem Projektierungssystem (40) des Automatisierungssystems

(35) verbindbar oder verbunden ist, welches wiederum über eine Kommunikationsverbindung (30) mit der Datentransfer- schnittsteile (23) der Türsteuereinrichtung (1) verbindbar oder verbunden ist.

14. Automatisierungssystem (35) nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Projektierungssystem (36) der Türsteuereinrichtung (1) zusätzlich auch zur Überwachung der Türsteuereinrichtung (1) und/oder das Projektierungssystem (40) des Automatisie- rungssystems zusätzlich auch zur Überwachung der übergeordneten Steuerung (31) und der Kommunikationsverbindung (en) (30) dient .

Description:
Beschreibung

TürSteuereinrichtung Die Erfindung betrifft eine Türsteuereinrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Türsteuereinrichtungen dienen zur Steuerung und/oder Regelung zumindest eines elektrischen Antriebsmotors zum Öffnen bzw. Schließen wenigstens einer Tür oder eines Türflügels, insbesondere wenigstens einer Schiebetür oder eines Flügels einer Schiebetür .

Schiebetüren finden sich vor allem in Aufzügen, auf Bahnstei- gen zur Zutrittskontrolle zu Zügen, am Eingang von Gebäuden oder zum Personenschutz im industriellen Umfeld, z.B. an Werkzeugmaschinen .

Als elektrische Antriebsmotoren kommen beispielsweise Gleich- strommotoren oder neuerdings elektronisch kommutierte, bürstenlose, permanent erregte Synchronmotoren mit oder ohne einem nachgeschalteten Getriebe zum Einsatz .

Beispiele für Türantriebe mit derartigen Türsteuereinrichtung sind in der EP 1 894 877 A2 , der DE 10 2011 004 019 AI und der EP 1 102 390 A2 offenbart.

In zunehmendem Maße sind eine Vielzahl derartiger Türsteuereinrichtungen in ein Automatisierungssystem eingebunden und über eine industrielle Kommunikationsverbindung (z.B. Profibus, Profinet) mit einer zentralen übergeordneten Steuerung verbunden. Im normalen Betrieb steuert dann die zentrale übergeordnete Steuerung das Verhalten der Türantriebe. Ein Beispiel ist die Steuerung einer Vielzahl von Türantrieben für Bahnsteigtüren, beispielsweise in Bahnsteigtürsystemen von Bahn- oder Metro-Stationen. Moderne derartige Türsteuereinrichtungen sind mikrocontrol - lergesteuert und weisen hierzu zumindest einen Speicher auf, in dem eine Steuerungssoftware zur Steuerung und/oder Regelung des Antriebsmotors gespeichert ist. Die Steuerungssoft- wäre kann hierbei ein einziges ausführbares Programm oder mehrere, meist miteinander verknüpfte, ausführbare Programme, umfassen. Die Steuerungssoftware ist dabei üblicherweise in Form einer Firmware in zumindest einem nichtflüchtigen Speichern wie z.B. einem EEPROM gespeichert.

Die Steuerungssoftware definiert dabei beispielsweise eine Steuerungslogik zur Steuerung und/oder Regelung der Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und/oder Kraft der Tür oder des Flügels in Abhängigkeit von externen Steuersignalen (z.B. Öffnungs- oder Schließbefehlen) . Die Steuerungssoftware steuert und/oder regelt dann die Drehzahl bzw. Geschwindigkeit und Drehmoment bzw. Kraft des Antriebsmotors mittels Motorspannung und Motorstrom. Die Steuerungslogik kann auch die Abfolge der Betriebszustände der Türsteuereinrichtung, die Reaktion auf Eingangssignale und die Ausgabe von Ausgangssignalen in Abhängigkeit von den Betriebszuständen und den Eingangssignalen steuern. Weiterhin bestimmt die Steuerungssoftware das Verhalten der Türsteuereinrichtung bei einem Ausfall einer übergeordneten Steuerung (d.h. das autarke Verhalten, z.B. für einen Notlaufbetrieb) .

Die Steuerungslogik kann dabei je nach Anwendungsfall unterschiedlich sein. Die erforderlichen anwendungsspezifischen Anpassungen können über vorgeschaltete diskrete Logikelemente (Hardware wie z. B. Relais, bistabile Schalter, Zeitgeber, Polarität der Schalter, Kontaktverknüpfungen) vorgenommen werden. Die hierdurch realisierbaren Anpassungen sind dann aber eingeschränkt, insbesondere in Bezug auf das Verhalten außerhalb des normalen Betriebs . Auch führt dies zu Aufwand bei der Installation und Inbetriebnahme der Türsteuereinrichtung vor Ort . Eine Möglichkeit zur anwendungsspezifischen Anpassung besteht auch darin, für jeden Anwendungsfall eine jeweils eigene Firmware bereitzustellen. Dies führt aber zu einer Vielzahl von Varianten der Firmware und somit zu einer Vielfalt von Gerätevarianten der Türsteuereinrichtung mit entsprechend hohem Verwaltungs- und Pflegeaufwand.

Eine weitere Möglichkeit der anwendungsspezifischen Anpassung besteht darin, für die Steuerungssoftware eine Anzahl von Funktionen bereitzustellen, aus denen dann anwendungsspezifisch eine Auswahl getroffen werden kann. Auch hier sind die realisierbaren Anpassungen dann aber eingeschränkt, insbesondere in Bezug auf das Verhalten außerhalb des normalen Betriebs. Außerdem führt dies zu Aufwand bei der Installation und Inbetriebnahme der Türsteuereinrichtung vor Ort.

Es ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Türsteuereinrichtung anzugeben, die einfacher als bisher anwendungsspezifisch angepasst werden kann. Insbesondere soll auch bei einer Einbindung mehrerer derartiger Türsteuereinrichtungen in ein Automatisierungssystem der Aufwand für deren anwendungsspezifische Anpassung reduziert werden können.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch eine Türsteuerein- richtung mit dem Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Türsteuereinrichtung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10. Ein Automatisierungssystem mit einer oder mehreren derartigen Türsteuereinrichtungen ist Gegenstand des Anspruchs 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Automatisierungssystems sind Gegenstand der Ansprüche 12 bis 14.

Erfindungsgemäß weist die Türsteuereinrichtung eine Daten- transferschnittstelle auf, und die Türsteuereinrichtung ist derart ausgebildet, dass zumindest ein Teil der Steuerungssoftware von extern über diese Schnittstelle in den Speicher ladbar ist. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, die feste Programmierung der Türsteuereinrichtung zumindest zum Teil durch eine freie Programmierung zu ersetzen, die dann mit Hilfe entsprechender Projektierungssysteme einfach anwen- dungsspezifisch erstellt und durch den Projekteur oder Anwender vor Ort in die Türsteuereinrichtung geladen werden kann. Bei allen Anwendungen kann dann der gleiche Typ von Türsteuereinrichtungen mit entsprechend gleicher Firmware verwendet werden. Eine spezifische Firmwareanpassung, die zu großer Va- riantenvielfalt führen würde, kann dann entfallen. Die Programmierung der Steuerungssoftware kann dabei entweder vom Hersteller der Türsteuereinrichtung auf Basis von Vorgaben des Anwenders (z.B. auf Basis einer graphischen Modellierung des Anwenders) erfolgen, oder aber direkt vom Anwender. In letzterem Fall werden ein zeitlicher Verzug und potenziell fehlerträchtige Zwischenschritte auf dem Weg vom Modell zum Produkt vermieden. Durch die freie Programmierung kann vor allem auch ohne größere Einschränkungen und flexibel das Verhalten der Türsteuereinrichtung sowohl für den Normalbetrieb als auch für einen autarken ( stand-alone) Betrieb definiert werden. Bei einer Einbindung mehrerer derartiger Türsteuereinrichtungen in ein Automatisierungssystem kann an einer zentralen Stelle, wie z.B. einem Projektierungssystem des Automatisierungssystem, der ladbare Teil der Steuerungssoft- wäre erstellt und anschließend von dieser zentralen Stelle an alle Türsteuereinrichtungen verteilt werden. Der Aufwand für deren anwendungsspezifische Anpassung kann somit reduziert werden . Bei der Datentransferschnittstelle handelt es sich bevorzugt um eine Kommunikationsschnittstelle zu einem externen (vorzugsweise industriellen) Kommunikationssystem (wie z.B. Profibus oder Profinet) . Die Steuerungssoftware kann dann in einem ebenfalls an das Kommunikationssystem angeschlossenem Projektierungssystem erzeugt und dann von einem zentralen

Dienst des Projektierungssystems oder des KommunikationsSystems an alle daran angeschlossenen Türsteuereinrichtungen verteilt und von diesen geladen werden. Das Laden der Steue- rungssoftware kann durch entsprechende Anweisungen des zentralen Dienstes, d.h. durch extern, initiiert werden.

Bei der Datentransferschnittstelle kann es sich aber auch um eine Speicherschnittstelle (z.B. eine Schnittstelle zu einem externen USB-Stick, Flash Speicher, SD-Karte, RFID) handeln. Der frei programmierbare Teil der Steuerungssoftware kann dann in einem Projektierungssystem erzeugt und auf diesem Speicher oder mehreren dieser Speicher gespeichert werden. Der oder die Speicher kann/können dann vor Ort in der Anwendung an die jeweilige Speicherschnittstelle angeschlossen und der frei programmierbare Teil der Steuerungssoftware von der Türsteuereinrichtung von dort dann selbsttätig geladen werden .

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die Steuerungssoftware in dem zumindest einen Speicher einen ersten Softwareanteil und einen zweiten Softwareanteil auf, wobei der erste Softwareanteil über die Datentransferschnitt- stelle in den Speicher ladbar ist und der zweite Softwareanteil nicht über die Datentransferschnittstelle in den Speicher ladbar ist. Durch dies Aufteilung kann sichergestellt werden, dass für die Anwendung nach außen wirkende wichtige Funktionalitäten frei programmierbar sind, aber für den in- ternen Betrieb der Türsteuereinrichtung besonders wichtige

Funktionalitäten (z.B. im Zusammenhang mit Hardwarezugriffen, Prozessdatenaustausch oder Kommunikation) vom Anwender nicht beeinflussbar sind, so dass ein sicherer und zuverlässiger Betrieb der Türsteuereinrichtung gewährleistet ist.

Der erste Softwareanteil definiert vorzugsweise eine Steuerungslogik zur Steuerung einer Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und/oder Kraft der Tür in Abhängigkeit von externen Steuersignalen, da es sich hierbei um für den Anwender beson- ders wichtige anwendungsspezifische Funktionen handelt.

Weiterhin definiert der erste Softwareanteil vorzugsweise eine Steuerungslogik, die eine Abfolge von Betriebszuständen der Türsteuereinrichtung, eine Reaktion auf Eingangssignale und eine Ausgabe von Ausgangssignalen in Abhängigkeit von den Betriebszuständen und den Eingangssignalen steuert, da auch gerade in diesem Bereich ein hoher anwendungsspezifischer An- passungsbedarf besteht.

Der erste Softwareanteil bestimmt von Vorteil auch das Verhalten der Türsteuereinrichtung bei einem Ausfall einer übergeordneten Steuerung (d.h. das autarke Verhalten, z.B. für einen Notlaufbetrieb) . In diesem Bereich ist erfahrungsgemäß eine besonders hohe Flexibilität im Verhalten der Türsteuereinrichtung gefordert .

Der zweite Softwareanteil dient vorzugsweise zur Steuerung und/oder Regelung von Drehzahl bzw. Geschwindigkeit und Drehmoment bzw. Kraft des Antriebsmotors mittels Motorspannung und Motorstrom. Für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb der Türsteuereinrichtung sollten diese Funktionen möglichst nicht vom Anwender beeinflussbar sein.

Der zweite Softwareanteil steuert von Vorteil auch das Laden des ersten Softwareanteils in den Speicher, da es sich hierbei um eine für den Betrieb der Türsteuereinrichtung besonders wichtige Grundfunktionalität handelt.

Der zweite Softwareanteil steuert aus den gleichen Gründen von Vorteil auch den Datentransfer über die Datentransfer- Schnittstelle und/oder einen (Prozess- ) Datenaustausch mit einer übergeordneten Steuerung.

Zur Erreichung einer definierten Sicherheitsstufe kann der zweite Softwareanteil eine Sicherheitsüberprüfung der Türsteuereinrichtung durchführen. Hierzu zählen beispielsweise eine Prüfung auf Einhalten von Parametern auf Grenzen, Spei- chertests, eine Sicherstellung eines definierten Betriebszustandes beim Laden des ersten Softwareanteils und Selbsttests des Befehlssatzes. Als weitere Sicherheitsmaßnahme kann der zweite Softwareanteil einen sicheren Datentransfer beim Laden des ersten Softwareanteils über die Datentransferschnittstelle durchführen, damit Verfälschungen erkannt werden, so dass auch der erste Softwareanteil die Anforderungen einer definierten Sicherheitsstufe erfüllt.

Aufgrund der einfachen und aufwandsarmen anwendungsspezifischen Anpassungsmöglichkeiten eignet sich die erfindungsgemä- ße Türsteuereinrichtung vor allem für eine Verwendung in größeren Automatisierungssystemen. Ein erfindungsgemäßes Automatisierungssystem weist deshalb ein oder mehrere vorstehend erläuterte Türsteuereinrichtungen und eine übergeordnete Steuerung zu dessen bzw. deren Steuerung auf, wobei die über- geordnete Steuerung mit der Türsteuereinrichtung oder den

Türsteuereinrichtungen über dessen bzw. deren Datentransfer- schnittsteile zu dessen bzw. deren Steuerung verbunden ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Automati- sierungssystem ein Projektierungssystem für die Türsteuereinrichtung auf, das ausgebildet ist zur Erzeugung des über die Datentransferschnittstelle von extern in den Speicher ladbaren Teils der Steuerungssoftware, und das über eine Kommunikationsverbindung direkt mit der Datentransferschnittstelle der Türsteuereinrichtung verbindbar oder verbunden ist. Der von extern ladbare Teil der Steuerungssoftware kann dann komfortabel in dem Projektierungssystem erstellt und von dieser zentralen Stelle an alle Türsteuereinrichtungen des Automatisierungssystems verteilt und von diesen geladen werden.

Alternativ kann das Projektierungssystem über eine Kommunikationsverbindung mit einem Projektierungssystem des Automatisierungssystems verbindbar oder verbunden sein, welches wiederum über eine Kommunikationsverbindung mit der Datentrans- ferschnittstelle der Türsteuereinrichtung verbindbar oder verbunden ist. Die Verteilung des von extern ladbaren Teils der Steuerungssoftware kann dann von dem Projektierungssystem des Automatisierungssystems erfolgen. Das Projektierungssystem der Türsteuereinrichtung kann dabei zusätzlich auch zur Überwachung der Türsteuereinrichtung und/oder das Projektierungssystem des Automatisierungssystems zusätzlich auch zur Überwachung der übergeordneten Steuerung und der Kommunikationsverbindungen dienen.

Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß Merkmalen der Unteransprüche werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren näher erläutert; darin zeigen:

FIG 1 eine erfindungsgemäße Türsteuereinrichtung mit einer Kommunikationsschnittstelle, FIG 2 verschiedene Softwareanteile im Speicher der Türsteuereinrichtung von FIG 1,

FIG 3 eine erfindungsgemäße Türsteuereinrichtung mit einer Speicherschnittstelle,

FIG 4 eine erfindungsgemäße Türsteuereinrichtung mit zwei

Leistungsteilen,

FIG 5 ein erstes Automatisierungssystem mit erfindungsge- mäßen Türsteuereinrichtung und einem Projektie- rungs- und Überwachungssystem für diese Türsteuereinrichtungen,

FIG 6 ein zweites Automatisierungssystem mit erfindungs- gemäßen Türsteuereinrichtung und einem Projektie- rungs- und Überwachungssystem für diese Türsteuereinrichtungen .

Eine in FIG 1 gezeigte Türsteuereinrichtung 1 dient zur Steu- erung und/oder Regelung eines elektrischen Antriebsmotors 2 zum Öffnen bzw. Schließen zweier Schiebetüren 3, 4. Bei den Türen handelt es sich beispielsweise um Schiebetüren eines Aufzuges, Bahnsteiges oder einer Werkzeugmaschine. Der elekt- rische Antriebsmotor 2 ist vorzugsweise ein elektronisch kom- mutierter, bürstenloser, permanenterregter Synchronmotor.

Die Türsteuereinrichtung 1 bildet zusammen mit dem Motor 2 einen Türantrieb 9.

Die Türsteuereinrichtung 1 umfasst einen Leistungsteil 5 zur Spannungs-/Stromversorgung des Motors 2 und einen Steuerteil 10 zur Steuerung und/oder Regelung des Leistungsteils 5 und somit des Motors 2.

Der Leistungsteil 5 umfasst einen Gleichrichter 6 und eine Kommutierungsschaltung 7 für den Motor 2. Der Gleichrichter 6 und die Kommutierungsschaltung 7 sind über einen Zwischen- kreis 8 miteinander verbunden. Der Gleichrichter 6 kann ein- gangsseitig - ggf. über einen Netztransformator - mit einem Spannungsversorgungsnetz verbunden sein (nicht dargestellt) .

Der Steuerteil 10 umfasst ein Mikrocontrollersystem mit einem nicht näher dargestellten MikroController und mit einem Datenspeicher bestehend aus einem ersten Teilspeicher 11 sowie einem zweiten Teilspeicher 12.

Die Türsteuereinrichtung 1 ist in einem Gehäuse 20 unterge- bracht und bildet somit ein kompaktes Gerät.

Das Gehäuse 20 weist eine Datentransferschnittstelle 23 auf, die als Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einem geräte-externen industriellen Kommunikationssystem 30 (z.B. einem Datenbus oder -netz wie z.B. Profibus oder Profinet) dient.

An das Kommunikationssystem 30 sind noch weitere Türantriebe 9 sowie eine übergeordnete Steuerung 31 für die Türantriebe 9 angekoppelt. Die übergeordnete Steuerung 31, das Kommunikationssystem 30 sowie die Türantriebe 9 bilden ein Automatisierungssystem 35. Die übergeordnete Steuerung 31 ist über das Kommunikationssystem 30 mit den Türsteuereinrichtungen 1 über deren jeweilige Schnittstelle 23 zu deren Steuerung verbunden .

In der Türsteuereinrichtung 1 ist in dem ersten Teilspeicher 11 ein erster Softwareanteil 21 einer Steuerungssoftware zur Steuerung und/oder Regelung des Antriebsmotors 2 und in dem zweiten Teilspeicher 12 ist ein zweiter Softwareanteil 22 einer Steuerungssoftware zur Steuerung und/oder Regelung des Antriebsmotors 2 gespeichert. Jeder der Softwareanteile 21, 22 kann dabei ein einzelnes ausführbares Programm oder mehrere miteinander verknüpfte ausführbare Programme umfassen.

Die Türsteuereinrichtung 1 ist dabei derart ausgebildet, dass der erste Softwareanteil 21 über die Schnittstelle 23 in den ersten Teilspeicher 11 ladbar ist. Der erste Softwareanteil 21 kann somit vom Hersteller oder Anwender der Türsteuereinrichtung 1 flexibel anwendungsspezifisch erstellt und dann vor Ort in dem Automatisierungssystem 35 in eine an sich anwendungsneutral vorliegende Türsteuereinrichtung geladen wer- den.

Der zweite Softwareanteil 22 ist dagegen nicht über die

Schnittstelle 23 in den zweiten Teilspeicher 12 ladbar, sondern der zweite Teilspeicher 12 ist als EEPROM oder Flash- Speicher ausgebildet und der zweite Softwareanteil 22 ist vom Hersteller der Türsteuereinrichtung 1 in Form von Firmware in dem EEPROM oder Flash-Speicher hinterlegt.

Wie vereinfacht in FIG 2 dargestellt ist, definiert der erste Softwareanteil 21 eine Steuerungslogik 21a zur Steuerung der Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und/oder Kraft der Türen 2, 3 in Abhängigkeit von externen Steuersignalen. Außerdem definiert er eine Steuerungslogik 21b, die eine Abfolge von Betriebszustanden der Türsteuereinrichtung, eine Reaktion auf Eingangssignale und eine Ausgabe von Ausgangssignalen in Abhängigkeit von den Betriebszuständen und den Eingangssignalen steuert. Eine weitere Logik 21c des ersten Softwareanteils 21 bestimmt auch das Verhalten der Türsteuereinrichtung 1 bei einem Ausfall der übergeordneten Steuerung 31.

Der zweite Softwareanteil 22 definiert Algorithmen 22a zur Steuerung und/oder Regelung von Drehzahl bzw. Geschwindigkeit und Drehmoment bzw. Kraft des Motors 2 mittels Motorspannung und Motorstrom, eine Logik 22b, die das Laden des ersten Softwareanteils 21 in den Teilspeicher 11 steuert, und eine Logik 22c, die den Datentransfer über die Schnittstelle 23 steuert.

Weiterhin definiert der zweite Softwareanteil 22 eine Logik 22d, die einen (Prozess-) Datenaustausch mit der übergeordneten Steuerung 31 steuert, sowie eine Sicherheitslogik und - algorithmen 22e, die eine Sicherheitsüberprüfung der Türsteuereinrichtung 1 zur Erreichung einer definierten Sicherheitsstufe durchführen.

Durch diese Aufteilung der Steuerungssoftware kann sicherge- stellt werden, dass für die Anwendung nach außen wirkende wichtige Funktionalitäten frei programmierbar sind, aber für den internen Betrieb der Türsteuereinrichtung 1 besonders wichtige Funktionalitäten (z.B. im Zusammenhang mit Hardwarezugriffen, Prozessdatenaustausch oder Kommunikation) vom An- wender nicht beeinflussbar sind, so dass ein sicherer und zuverlässiger Betrieb der Türsteuereinrichtung 1 gewährleistet ist .

Wie in FIG 3 dargestellt, kann es sich bei der Schnittstelle 23 auch um eine Speicherschnittstelle zu einem externen anschließbaren Speicher 25 (z.B. eine Schnittstelle zu einem externen USB-Stick, Flash Speicher, SD-Karte, RFID) handeln. Der frei programmierbare erste Softwareanteil 21 kann dann in einem Projektierungssystem erzeugt und auf diesem Speicher 25 gespeichert werden. Der Speicher 25 kann somit vor Ort in der Anwendung an die Speicherschnittstelle 23 angeschlossen werden und der frei programmierbare Teil der Steuerungssoftware von der Türsteuereinrichtung 1 von dort selbsttätig geladen werden .

Bei einer in FIG 4 gezeigten weiteren Ausführungsform dient die Türsteuereinrichtung 1 zur Steuerung und/oder Regelung mehrerer elektrischer Motoren 2 mit jeweils einem zugehörenden Leistungsteil 5. Der Steuerteil 10 ist hierzu aufgeteilt in einen ersten (zentralen) Steuerteil 10' mit einem ersten Mikrocontrollersystem mit dem ersten Teilspeicher 11 und da- rin gespeichertem ersten Softwareanteil 11, und für jeden der Leistungsteile 5 jeweils einen zweiten Steuerteil 10" mit jeweils einem zweiten Mikrocontrollersystem mit jeweils einem zweiten Teilspeicher 12 und darin gespeichertem zweiten Softwareanteil 12.

Sämtliche Leistungsteile 5 sowie die Steuerteile 10 λ , 10" können dabei zu einem einzigen Gerät mit einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefasst sein. Es könne aber auch jeweils ein Leistungsteil 5 und das zugehörige Steuerteil 10" zu einem einzigen Gerät mit einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefasst sein. Weiterhin ist es auch möglich, dass sämtliche Steuerteile 10 λ , 10" in einem einzigen Gerät mit einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefasst sind. Die einzelnen Leistungsteile 5 sowie die einzelnen Steuerteile 10 λ , 10" können dann bei- spielsweise jeweils in Form einer Gerätebaugruppe vorliegen.

Der zweite Softwareanteil 22 eines der Steuerteile 10" steuert dann den Datentransfer über die Schnittstelle 23 des Steuerteils 10 λ , wozu die beiden Steuerteile 10" hierzu bei- spielsweise in der Art eines Master-Slave-Systems zusammenwirken .

Wie in FIG 5 dargestellt, kann das Automatisierungssystem 35 ein Proj ektierungs- und Überwachungssystem 36 für die Tür- Steuereinrichtungen 1 aufweisen. Das Proj ektierungs- und

Überwachungssystem 36 weist ein Projektierungs-Tool 37 und ein Überwachungs-Tool 38 auf. Das Projektierungs-Tool 37 ist ausgebildet zur Erzeugung des über die Schnittstelle 23 von extern in den ersten Teilspeicher 11 ladbaren ersten Softwareanteils 21. Das Proj ektierungs- und Überwachungssystem 36 ist hierzu ebenfalls an das Kommunikationssystem 30 angeschlossen und über jeweils eine Kommunikationsverbindung di- rekt mit den Schnittstellen 23 der Türsteuereinrichtungen 1 verbindbar oder verbunden. Der von extern ladbare Teils der Steuerungssoftware kann dann komfortabel in dem Projektierungs-Tool 37 erstellt und von dieser zentralen Stelle an alle Türsteuereinrichtungen 1 verteilt werden. Mit Hilfe des Überwachungs-Tools 38 ist über das Kommunikationssystem 30 und die Schnittstelle 23 ein Bedienen und/oder Beobachten der steuerungsinternen Daten möglich.

Wie in FIG 6 dargestellt, kann alternativ das Proj ektierungs- und Überwachungssystem 36 auch über eine Kommunikationsverbindung 41 mit einem Anlagen-Proj ektierungs- und -Überwachungssystem 40 des Automatisierungssystem 35 verbindbar oder verbunden sein, welches dann wiederum über das Kommunikationssystem 30 mit den Schnittstellen 23 der Türsteuerein- richtungen 1 verbindbar oder verbunden ist. Die Verteilung des von extern ladbaren Teils der Steuerungssoftware kann dann durch das Anlagen-Proj ektierungs- und -Überwachungssystem 40 des Automatisierungssystems 35 erfolgen.