BRESSER CHRISTIAN (DE)
DE102008062214A1 | 2010-07-08 | |||
DE102009013324A1 | 2010-09-23 | |||
US20110258935A1 | 2011-10-27 | |||
FR2949498A1 | 2011-03-04 | |||
US4995654A | 1991-02-26 | |||
DE19929022C2 | 2001-06-07 | |||
DE102009053553A1 | 2011-05-19 |
Patentansprüche 1. Türgriffanordnung (3) eines Kraftfahrzeugs (1), aufweisend : - einen rahmenartigen Griffträger (7), - eine Handhabe (4), die an dem Griffträger (7) zum Öffnen einer Tür (3) oder Klappe des Kraftfahrzeugs (1) durch einen Benutzer bewegbar an dem Griffträger (7) gelagert ist, - eine mechanische Kopplungsvorrichtung (6), durch die eine Bewegung der Handhabe (4) auf eine kraftfahrzeugseitige Schließvorrichtung (5) übertragbar ist, und - eine Sperrvorrichtung (8), welche bei Einwirkung einer Beschleunigungskraft ihre Position aus einer Normalbetriebsposition, in welcher eine Betätigung der Handhabe (4) möglich ist, in eine Blockierungsposition, in welcher eine Betätigung der Schließvorrichtung (5) durch die Handhabe (4) und/oder die Kopplungsvorrichtung (6) blockiert ist und in welcher die Sperrvorrichtung (8) mit einer Sperrfläche (9) der Kopplungsvorrichtung (6) zusammenwirkt, verändern kann, wobei die Kopplungsvorrichtung (6) eine an dem Griffträger (7) drehbar gelagerte Drehachse (10), einen mit der Handhabe (4) verbundenen Massenausgleichskörper (11) und die Sperrfläche (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrfläche (9) über wenigstens eine formschlüssige und/oder eine kraftschlüssige und/oder eine Stoffschlüssige Verbindung (16, 19) drehfest mit dem Massenausgleichskörper (11) verbunden ist, wobei sich bei Einwirkung einer eine vorbestimmte Grenzlast überschreitenden Beschleunigungskraft auf die Kopplungsvorrichtung (6) die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder Stoffschlüssige Verbindung (16, 19) derart löst, dass die Sperrfläche (9) von dem Massenausgleichskörper (11) bewegungsentkoppelt ist. 2 2. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung (16) als Sollbruchstelle (17) zwischen der Sperrfläche (9) und der Drehachse (10) ausgebildet ist, wobei die Sollbruchstelle (17) bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die Verbindung (16) zwischen der Sperrfläche (9) und der Drehachse (10) freigibt. 3. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung (19) als Sollbruchstelle (20) zwischen der Drehachse (10) und dem Massenausgleichskörper (11) ausgebildet ist, wobei die Sollbruchstelle (20) bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die Verbindung (19) zwischen der Drehachse (10) und dem Massenausgleichskörper (11) freigibt. 4. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Massenausgleichskörper (11) wenigstens einen Verbindungsarm (21) aufweist, der mit der Drehachse (10) drehfest verbunden ist. 5. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung (19) wenigstens zum Teil an dem zumindest einen Verbindungsarm (21) ausgebildet ist. 6. Türgriffanordnung (3) nach einem der Ansprüche 1 oder 3-5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung (19) von wenigstens einer durch den Massenausgleichskörper (11) und die Drehachse (10) durchgehenden Bohrung und einem durch die wenigstens eine Bohrung (x) gesteckten Stift (22) gebildet ist . 3 7. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der der entsprechenden Bohrung zugeordnete Stift (22) ein Übermaß aufweist und in die Bohrung gepresst ist. 8. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (22) bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die Verbindung (19) zwischen dem Massenausgleichskörper (11) und der Drehachse (10) freigibt. 9. Türgriffanordnung (3) nach einem der Ansprüche 1 oder 3-5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung von einer abschnittsweise auf der Außenumfangsfläche der Drehachse (10) gebildeten Außenverzahnung gebildet ist, die mit einer komplementären Innenverzahnung des Massenausgleichskörpers (11) in Eingriff steht. 10. Türgriffanordnung (3) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne der Außenverzahnung und/oder der Innenverzahnung bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast brechen, so dass die Verbindung zwischen dem Massenausgleichskörper (11) und der Drehachse (10) freigegeben ist. 11. Türgriffanordnung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (10) mit der Sperrvorrichtung (8) und der Schließvorrichtung (5) zusammenwirkt. |
Die Erfindung richtet sich auf eine Türgriffanordnung eines Kraftfahrzeugs, aufweisend einen rahmenartigen Griffträger, eine Handhabe, die an dem Griffträger zum Öffnen einer Tür oder
Klappe des Kraftfahrzeugs durch einen Benutzer bewegbar an dem Griffträger gelagert ist, eine mechanische Kopplungsvorrichtung, durch die eine Bewegung der Handhabe auf eine
kraftfahrzeugseitige Schließvorrichtung übertragbar ist, und eine Sperrvorrichtung, welche bei Einwirkung einer
Beschleunigungskraft ihre Position aus einer
Normalbetriebsposition, in welcher eine Betätigung der Handhabe möglich ist, in eine Blockierungsposition, in welcher eine
Betätigung der Schließvorrichtung durch die Handhabe und/oder die Kopplungsvorrichtung blockiert ist und in welcher die
Sperrvorrichtung mit einer Sperrfläche der Kopplungsfläche zusammenwirkt, verändern kann, wobei die Kopplungsvorrichtung eine an dem Griffträger drehbar gelagerte Drehachse, einen mit der Handhabe verbundenen Massenausgleichskörper und die
Sperrfläche aufweist.
Derartige Türgriffanordnungen mit einer als Massensperre dienenden Sperrvorrichtung sollen verhindern, dass die bei einem Unfall auftretenden Beschleunigungskräfte zu einer Betätigung der Handhabe bzw. des Türgriffs führen und eine ungewollte
Öffnung der Tür des Kraftfahrzeugs erfolgt, was erhebliche
Risiken für einen Insassen des Fahrzeugs mit sich bringt. Bei üblichen Türgriffanordnungen für Kraftfahrzeuge sind nämlich die vom Benutzer zu betätigenden Griffbauteile mechanisch mit einer fahrzeugseitigen Schließvorrichtung (der eigentlichen
Türverriegelung) gekoppelt. Die Bewegung des Türgriffs bzw. der Handhabe wird durch die mechanische Kopplungsvorrichtung über beispielsweise einen Bowdenzug auf die Schließvorrichtung übertragen und die Tür zur Öffnung freigegeben. Im Falle eines Unfalls wirken die Beschleunigungskräfte unter ungünstigen
Bedingungen wie eine Betätigung des Griffbauteils durch einen Benutzer, da der Griff aufgrund der Massenträgheit in die
Öffnungsrichtung beschleunigt werden kann. Bei einer Handhabe bzw. einem Türgriff ohne eine entsprechende Sperrvorrichtung, die als selbstrastende Massensperre ausgeführt sein kann, würde die Bewegung des Griffbauteils relativ zu dem Fahrzeug zu einer Übertragung durch die mechanische Kopplungsvorrichtung auf die Schließvorrichtung im Fahrzeug und zu einer Freigabe der Tür führen. Beispielszenarien für solche Situationen ist regelmäßig ein Seitenaufprall auf ein Hindernis oder ein anderes Fahrzeug. Eine solche als Massensperre dienende Sperrvorrichtung, die auch als Crashsperre bezeichnet wird, ist für Türgriffanordnungen aus dem Stand der Technik bekannt.
Beispielsweise beschreibt die DE 199 29 022 C2 eine
entsprechende Massensperre in Form eines schwenkbaren Gliedes, welches im Crashfall eine Griffbetätigung ausschließen soll. Im Falle eines Unfalls werden dabei Kräfte auf ein Sperrglied ausgeübt und eine ungewollte Bewegung des Griffs, ebenfalls bewirkt durch die einwirkenden Kräfte, wird blockiert.
Eine Türgriffanordnung der Eingangs bezeichneten Art ist ferner zum Beispiel aus der DE 10 2009 053 553 AI bekannt. Bei dieser Türgriffanordnung wirkt durch eine Crashsparre eine
Zusatzkraft auf die Handhabe bzw. den Türgriff, wodurch sicher vermieden werden soll, dass es zu einer ungewollten Bewegung der Handhabe kommt. Diese Crashsperre kann nach ihrer Aktivierung nur durch einen gezielten Eingriff in die Türgriffeinheit wieder deaktiviert werden, so dass der Türgriff wieder im Normalbetrieb benutzt werden kann. Üblicherweise erfolgt die Verstellung der Crashsperre von der Aktivierungslage in die Deaktivierungslage bzw. in eine Normalbetriebsposition durch geschulte Fachkräfte in einer Werkstatt.
Darüber hinaus besteht bei solchen aus dem Stand der Technik bekannten Türgriffanordnungen mit selbstrastender Massensperre bzw. Sperrvorrichtung bei hohen, auf die Handhabe wirkenden Belastungen das Problem, dass die Belastungen über die
Kopplungsvorrichtung übertragen werden und zu einer Deformation oder Zerstörung der Bauteile der Türgriffanordnung führen können, wodurch eine Bewegung des Bowdenzugs und damit eine unerwünschte Betätigung der Schließvorrichtung möglich ist.
Die Erfindung widmet sich insgesamt der Situation, bei welcher im Crashfall eine selbstrastende Massensperre aktiviert wird, die mit einer Sperrfläche interagiert, um eine
unbeabsichtigte Öffnung des Griffs aufgrund der Massenträgheiten zu verhindern. Treten hohe Belastungen am Türgriff auf, werden diese über den Massenausgleich bzw. dem Massenausgleichskörper übertragen. Im schlechtesten Fall wird der mit der Sperrfläche in Interaktion stehende Bereich soweit deformiert oder zerstört, dass eine Bowdenzugbewegung möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Lösung zu schaffen, die auf konstruktiv einfache Weise und
kostengünstig eine verbesserte Türgriffanordnung bereitstellt, bei der sichergestellt ist, dass es bei einem Unfall nicht durch Deformation oder Zerstörung bestimmter Bauteile der
Türgriffanordnung zu einem unbeabsichtigten Öffnungsvorgang der Schließvorrichtung kommen kann.
Bei einer Türgriffanordnung der Eingangs bezeichneten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
Sperrfläche über wenigstens eine formschlüssige und/oder
kraftschlüssige und/oder eine Stoffschlüssige Verbindung
drehfest mit dem Massenausgleichskörper verbunden ist, wobei sich bei Einwirkung einer eine vorbestimmte Grenzlast
überschreitenden Beschleunigungskraft auf die
Kopplungsvorrichtung die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung derart löst, dass die Sperrfläche von dem Massenausgleichskörper
bewegungsentkoppelt ist.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen .
Durch die Erfindung wird eine Türgriffanordnung eines
Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt, die sich durch eine funktionsgerechte Konstruktion auszeichnet und einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aufweist. Die erfindungsgemäße
Türgriffanordnung stellt sicher, dass im Fall eines Fahrzeugunfalls , bei welchem Beschleunigungskräfte bzw. Trägheitskräfte auf die Türgriffanordnung einwirken, die größer sind als die vorbestimmte Grenzlast, die wenigstens eine
formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung, die von dem Massenausgleichskörper und der mit der Sperrvorrichtung zusammenwirkenden Sperrfläche definiert ist, getrennt wird, um zu verhindern, dass die Schließvorrichtung, die zum Beispiel mit der Drehachse über einen Bowdenzug in
Wirkverbindung steht, durch eine Bewegung des
Massenausgleichskörpers infolge der wirkenden Trägheitskraft betätigt wird. Auch ist dadurch sichergestellt, dass der mit der Sperrvorrichtung zusammenwirkende Teil der Kopplungsvorrichtung aufgrund der enorm hohen Wirkkräfte die Massensperre beschädigt. Durch die nach Art einer Überlastkupplung agierende Verbindung wird erfindungsgemäß der Kraftfluss zwischen dem mit dem Griff in Interaktion stehenden Ausgleichsgewicht, d.h. dem
Massenausgleichskörper, und der Aufnahme für den Bowdenzug, die beispielsweise an der Drehachse ausgebildet sein kann, ab einer definierten Kraft getrennt. Der Anschlagbereich bzw. die
Sperrfläche wird daher nicht zerstört und es erfolgt keine
Bewegung des Bowdenzugs. Neben mechanischen Ausführungen zur Realisierung der kraftschlüssigen und/oder formschlüssigen
Verbindung kommen bei der stoffschlüssigen Verbindung zum
Beispiel Klebe- und Schweißverbindungen in Frage, die bei
Überschreitung einer vordefinierten Grenzlast brechen bzw. sich lösen .
Eine konstruktiv besonders günstige und effektive Verbindung lässt sich dadurch realisieren, dass die wenigstens eine
formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung als Sollbruchstelle zwischen der Sperrfläche und der Drehachse ausgebildet ist, wobei die Sollbruchstelle bei
Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die
Verbindung zwischen der Sperrfläche und der Drehachse freigibt.
Alternativ kann eine effektive Verbindung auch dadurch realisiert werden, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung als Sollbruchstelle zwischen der Drehachse und dem Massenausgleichskörper ausgebildet ist, wobei die
Sollbruchstelle bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die Verbindung zwischen der Drehachse und dem
Massenausgleichskörper freigibt.
Dadurch, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung als
Sollbruchstelle ausgeführt ist, wird im Überlastfall, also dann, wenn die auf die Kopplungsvorrichtung einwirkende
Beschleunigungskraft eine vorbestimmte Grenzlast überschreitet, die Verbindung gezielt und vorhersagbar gelöst bzw. getrennt, um eine Betätigung der Schließvorrichtung zu unterbinden und eine Beschädigung der Kopplungsvorrichtung und/oder Massensperre zu verhindern .
Zur Schaffung einer gezielten und räumlich begrenzten
Verbindungsstelle sieht die Erfindung in vorteilhafter
Ausgestaltung vor, dass der Massenausgleichskörper wenigstens einen Verbindungsarm aufweist, der mit der Drehachse drehfest verbunden ist. Diese Ausgestaltung erleichtert die konstruktive Ausbildung der Verbindungsstelle und der Sollbruchstelle. Dabei kann die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung in vorteilhafter Weise wenigstens zum Teil an dem zumindest einen Verbindungsarm ausgebildet sein.
In Ausgestaltung der Türgriffanordnung sieht die Erfindung ferner vor, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung von wenigstens einer durch den
Massenausgleichskörper und die Drehachse durchgehenden Bohrung und einem durch die wenigstens eine Bohrung gesteckten Stift gebildet ist. Durch diese Ausgestaltung wird zumindest eine formschlüssige Verbindung zwischen den angesprochenen Bauteilen realisiert .
Damit die Verbindung zusätzlich zu der formschlüssigen
Verbindung auch kraftschlüssig ausgeführt ist, sieht die
Erfindung in weiterer Ausgestaltung der Türgriffanordnung vor, dass der der entsprechenden Bohrung zugeordnete Stift ein
Übermaß aufweist und in die Bohrung gepresst ist. Bei dem Stift, der in der Bohrung angeordnet und ggf. in diese eingepresst ist, kann es sich um einen Scherstift handeln, der bei einem zu hohen Drehmoment bzw. bei Überschreitung der vorbestimmten Grenzlast infolge der wirkenden Trägheitskraft bei einem Unfall bricht. Somit ist der Stift mechanisch und
werkstofftechnisch schwächer dimensioniert als der
Massenausgleichskörper und die Drehachse. Der Stift stellt dadurch auch ein austauschbares Element dar, wodurch es möglich ist, dass nach einem Fahrzeugunfall lediglich der Stift, jedoch nicht die komplette Kopplungsvorrichtung ersetzt werden muss. Der Stift verhindert darüber hinaus, dass teure Bauteile der Türgriffanordnung beschädigt werden. Daher sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung der Türgriffanordnung vor, dass der Stift bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht und die Verbindung zwischen dem Massenausgleichskörper und der
Drehachse freigibt. Insbesondere besteht der Stift aus einem Werkstoff, der geringere Festigkeitseigenschaften als der
Werkstoff des Massenausgleichskörpers und der Drehachse
aufweist .
Als alternative Ausgestaltung der Sollbruchstelle ist es auch denkbar, dass die wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung von einer abschnittsweise auf der Außenumfangsfläche der Drehachse gebildeten Außenverzahnung gebildet ist, die mit einer komplementären Innenverzahnung des Massenausgleichskörpers in Eingriff steht, wobei auch diese Ausgestaltung als definierte Sollbruchstelle erachtet werden kann .
Hierbei ist dann weiter erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Zähne der Außenverzahnung und/oder der Innenverzahnung bei
Überschreitung der vordefinierten Grenzlast brechen, so dass die Verbindung zwischen dem Massenausgleichskörper und der Drehachse freigegeben ist. Jedoch ist bei dieser Alternative für die
Sollbruchstelle nach einem Fahrzeugunfall ein Austausch der die Verzahnung aufweisenden Bauteile erforderlich.
Schließlich sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass die Drehachse mit der Sperrvorrichtung und der
Schließvorrichtung zusammenwirkt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass im Fall eines Fahrzeugunfalls der Massenausgleichskörper von der Schließvorrichtung entkoppelt ist, wodurch eine Betätigung der Schließvorrichtung infolge der eine Bewegung des Massenausgleichskörpers hervorrufenden
Beschleunigungs- und Trägheitskräfte verhindert wird. Darüber hinaus wird durch die Entkopplung eine Beschädigung der als Massensperre dienenden Sperrvorrichtung verhindert, denn die wirksam werdenden Kräfte werden infolge der Verbindungstrennung nun nicht mehr von dem Massenausgleichkörper auf die mit der Sperrvorrichtung in Wirkverbindung stehende Drehachse
übertragen .
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und
nachstehenden noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der beispielhaft bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit mehreren erfindungsgemäßen Türgriffanordnungen,
Figur 2 eine perspektivische und vergrößerte Ansicht auf einen Griffträger und eine vom Griffträger separierte
Kopplungsvorrichtung einer Türgriffanordnung und
Figur 3 eine weitere perspektivische Ansicht der
Kopplungsvorrichtung .
In Figur 1 ist ein Fahrzeug bzw. Kraftfahrzeug 1 in Form eines PKWs exemplarisch dargestellt, der in dem Beispiel über vier Türen 2 verfügt, die über eine Türgriffanordnung 3 und insbesondere mit Hilfe eines Türgriffs bzw. einer Handhabe 4 geöffnet werden können. Die Türen 2 werden über jeweilige
Schließvorrichtungen 5 fest verschlossen und können von außen nur über eine jeweilige Bewegung der Handhabe 4 geöffnet werden. Diese Bewegung an der Handhabe 4 kann aus einer Zieh- und/oder Klappbewegung bestehen, wobei die entsprechende Bewegung der Handhabe 4 mechanisch zumindest über eine in den Figuren 2 und 3 näher dargestellte, mechanische Kopplungsvorrichtung 6 auf die entsprechende Schließvorrichtung 5 übertragen wird. Durch die Bewegung der Handhabe 4 lässt sich über beispielsweise einen Bowdenzug die entsprechende Schließvorrichtung 5 und damit die zugehörige Tür 2 dann öffnen.
In der Figur 2 ist ein rahmenartiger Griffträger 7 der
Türgriffanordnung 3 dargestellt, in welchem die in dieser
Darstellung von dem Griffträger separierte Kopplungsvorrichtung
6 gelagert ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in der Figur 2 auf eine Darstellung der Handhabe 4 verzichtet. Der Griffträger 7 dient bekanntermaßen der Anbringung der Handhabe 4 und ist mittels nicht näher dargestellten Schraubverbindungen an der Türinnenseite des Türblechs befestigt, wobei die Handhabe 4 auf der Türaußenseite angeordnet ist. Dabei ist der Griffträger
7 aus Gründen der Materialeinsparung überwiegend aus einer
Rahmenstruktur gebildet, die über verschiedene Aufnahme- und Lagerräume verfügt, um neben der Handhabe 4, die an dem
Griffträger 7 zum Öffnen einer entsprechenden Tür 2 des
Kraftfahrzeugs 1 durch einen Benutzer bewegbar und/oder
verschwenkbar an dem Griffträger 7 gelagert ist, ferner
beispielsweise einen Schließzylinder, die mechanische
Kopplungsvorrichtung 6 und eine als Massensperre dienende
Sperrvorrichtung 8 aufnehmen zu können.
Durch die mechanische Kopplungsvorrichtung 6 ist eine
Bewegung der Handhabe 4 auf die entsprechende fahrzeugseitige Schließvorrichtung 5 übertragbar, um dadurch die entsprechende Tür 2 zu öffnen. Die als Massensperre dienende Sperrvorrichtung 8 kann bei Einwirkung einer Kraft, wie zum Beispiel einer
Beschleunigungs- oder Trägheitskraft, ihre Position aus einer Normalbetriebsposition in eine Blockierungsposition verändern, wobei in der Normalbetriebsposition eine Betätigung der Handhabe 4 möglich ist, wohingegen in der Blockierungsposition der
Sperrvorrichtung 8 eine Betätigung der Schließvorrichtung 5 durch die Handhabe 4 und/oder eine Bewegung der mechanischen Kopplungsvorrichtung 6 durch eine Betätigung der Handhabe 4 blockiert ist, wie nachstehend noch im Detail zu erläutern ist. Ferner wirkt in der Blockierungsposition eine Sperrfläche 9 der Kopplungsvorrichtung 6 mit der Sperrvorrichtung 8 zusammen.
Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, umfasst die Kopplungsvorrichtung 6 eine Drehachse 10, die drehbar in und an dem Griffträger 7 gelagert ist, einen Massenausgleichskörper 11 und die Sperrfläche 9. Der mit einer Masse 12 ausgestattete Massenausgleichskörper 11 weist einen auskragenden Umlenkhebel 13 auf, der mit der Handhabe 4 gekoppelt ist. Zur drehbaren Lagerung der Drehachse 10 weist der Griffträger 7 am Griffträger 7 ausgebildete Aufnahmen 15 auf, wie aus Figur 2 zu erkennen ist. Die Masse 12 dient als Ausgleichsmasse, um dem Gewicht der Handhabe 4 bei einem Unfall bzw. bei der Einwirkung einer
Beschleunigungskraft entgegen zu wirken. Somit sollen sich die erzeugten Kräfte von der Handhabe 4 und der Kopplungsvorrichtung 6 weitestgehend kompensieren, wobei die Masse 12 optional ist und nicht zwingend vorgesehen sein muss. Durch den Umlenkhebel 13 wird eine Bewegung der Handhabe 4 übertragen, wobei die von der Handhabe 4 eingeleitete Bewegung über einen Kopplungskragen 14, der als Aufnahme für den Bowdenzug ausgebildet ist, auf ein nicht dargestelltes Übertragungselement, also dem Bowdenzug, zu der Schließvorrichtung 5 übertragen wird. Zur zuverlässigen Führung des Bowdenzugs ist ferner eine Führungsnut an dem
Kopplungskragen 14 ausgeformt.
Die Erfindung sieht für die vorstehend beschriebene
Türgriffanordnung 3 vor, dass die Kopplungsvorrichtung 6 wenigstens eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder Stoffschlüssige Verbindung aufweist, über die die Sperrfläche 9 drehfest mit dem Massenausgleichskörper 11 verbunden ist.
Erfindungsgemäß löst sich die form- und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung, wenn eine
Beschleunigungskraft, die eine vorbestimmte Grenzlast
überschreitet, auf die Kopplungsvorrichtung 6 einwirkt. Durch das Lösen sind dann die Sperrfläche 9 und der
Massenausgleichskörper 11 voneinander bewegungsentkoppelt , so dass beispielsweise eine den Massenausgleichskörper 11 bewegende Trägheitskraft keinen Einfluss auf die Sperrfläche 9 und die Schließvorrichtung 5 ausübt.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung 16 als Sollbruchstelle 17 zwischen der Sperrfläche 9 und der Drehachse 10 ausgebildet. Der die Sperrfläche 9
aufweisende Abschnitt 18, der mit dem Kopplungskragen 14
verbunden ist, wird dann, wenn eine Beschleunigungskraft auf die Kopplungsvorrichtung 6 wirkt, die eine vorbestimmte Grenzlast überschreitet, von dem Kopplungskragen 14 abgetrennt, so dass die Sperrfläche 9 von dem Massenausgleichskörper 11
bewegungsentkoppelt ist. Dabei kann die Sollbruchstelle 17 als Materialschwächung nach Art einer Perforation oder zum Beispiel als Klebestelle bei stoffschlüssiger Verbindung ausgeführt sein. Denkbar ist es auch, das der Abschnitt 18 und der
Kopplungskragen 14 aus unterschiedlichen Werkstoffen bzw.
Materialien bestehen, so dass sich bei Überschreitung der vorbestimmten Grenzlast der Abschnitt 18 von dem Kopplungskragen 14 infolge einer Materialermüdung abtrennt. Auf diese Weise würde dann bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast die Sollbruchstelle 17 brechen und die Verbindung 16 zwischen der Sperrfläche 9 und der Drehachse 10 ist freigeben.
Alternativ oder zusätzlich zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsform ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform denkbar, dass eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige und/oder ggf. stoffschlüssige Verbindung 19 als Sollbruchstelle 20 zwischen der Drehachse 10 und dem Massenausgleichskörper 11 ausgebildet ist. Wie insbesondere aus Figur 3 hervorgeht, weist der Massenausgleichskörper 11 zwei Verbindungsarme 21 auf, die mit der Drehachse 10 drehfest verbunden sind, wobei es auch denkbar wäre, dass nur ein Verbindungsarm 21, d.h. wenigstens ein Verbindungsarm 21, die Kopplung/Verbindung zwischen
Drehachse 10 und Massenausgleichskörper 11 realisiert. Die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 19 ist wenigstens zum Teil an dem zumindest einen Verbindungsarm 21 ausgebildet, wenn die Kopplungsvorrichtung 6 zusätzlich auch die Verbindung 16 aufweist. Die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 19 der weiteren Ausführungsform ist von einer durch den Massenausgleichskörper 11 und die Drehachse 10 durchgehenden (in den Figuren nicht näher gezeigten) Bohrung und einem durch die wenigstens eine Bohrung gesteckten Stift 22 gebildet. In die radiale Bohrung, die sich durch den
Verbindungsarm 21 des Massenausgleichskörpers 11 bis in die Drehachse 10 hinein erstreckt, ist der Stift 22 von außen einbringbar und gewährleistet eine drehfeste Verbindung von Drehachse 10 und Massenausgleichskörper 11, bis die vorbestimmte Grenzlast erreicht und überschritten wird. Zusätzlich kann der Stift 22, welcher der Bohrung zugeordnet ist, ein Übermaß in Bezug auf die Bohrung aufweisen, wodurch der Stift 22 dann in die Bohrung gepresst ist und eine kraftschlüssige Verbindung 19 zwischen Drehachse 10 und Massenausgleichskörper 11 ausbildet. Bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast bricht der Stift 22 und gibt die Verbindung zwischen der Drehachse 10 und dem Massenausgleichskörper 11 frei. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ist lediglich an einem der beiden
Verbindungsarme 21 der die Verbindung bildende Stift 22
vorgesehen. Denkbar ist es selbstverständlich auch, dass an beiden Verbindungsarmen 21 jeweils ein Stift 22 die
formschlüssige und kraftschlüssige Verbindung 19 ausbildet.
Damit der Stift 22 bricht, kann dieser beispielsweise über eine als Kerbe ausgeführte Sollbruchstelle verfügen oder aber aus einem Werkstoff bestehen, der eine geringere Festigkeit als die Drehachse 10 und der Massenausgleichskörper 11 aufweist. Bei dieser weiteren Ausführungsform ist die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 19 nach Art einer Überlastkupplung ausgeführt, bei der die Drehachse 10 mit der Sperrvorrichtung 8 und der Schließvorrichtung 5 zusammenwirkt.
Als Alternative zu der durch den Stift 22 ausgebildeten Verbindung 19 kann die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung ferner von einer abschnittsweise auf der
Außenumfangsfläche der Drehachse 10 gebildeten Außenverzahnung gebildet sein, die mit einer komplementären Innenverzahnung des Massenausgleichskörpers 11 in Eingriff steht. Bei einer solchen Ausführungsform, die in den Figuren nicht dargestellt ist, würden die Zähne der Außenverzahnung und/oder der
Innenverzahnung bei Überschreitung der vordefinierten Grenzlast brechen, so dass die Verbindung zwischen der Drehachse 10 und dem Massenausgleichskörper 11 freigegeben ist.
Zusammenfassend wird mit der vorliegenden Erfindung eine
Türgriffanordnung bereitgestellt, welche den hohen Belastungen an der Handhabe gerecht wird, die über den
Massenausgleichskörper normalerweise übertragen werden würden. Erfindungsgemäß wird bei Überschreitung einer vordefinierten Grenzlast der Kraftfluss zwischen dem Massenausgleichskörper und der Sperrfläche, die mit der selbstrastenden Massensperre bzw. Sperrvorrichtung zusammenwirkt, getrennt. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Sperrfläche und/oder die Sperrvorrichtung deformiert und zerstört werden und dass keine ungewollte bzw. unerwünschte Betätigung der Schließvorrichtung erfolgt.
Unabhängig davon, wie die formschlüssige und/oder
kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung ausgeführt ist, löst sich bei Einwirkung einer eine vorbestimmte Grenzlast überschreitenden Beschleunigungskraft auf die
Kopplungsvorrichtung 6 die formschlüssige und/oder die
kraftschlüssige und/oder die Stoffschlüssige Verbindung 16, 19 derart, dass die Sperrfläche 9 und der Massenausgleichskörper 11 voneinander bewegungsentkoppelt sind. Insbesondere bricht die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung bei
Überschreitung der vordefinierten Grenzlast und gibt die
Verbindung zwischen der Drehachse und dem Massenausgleichskörper frei .
Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen und/oder dargestellten
Ausführungsformen beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen zahlreiche, dem Fachmann entsprechend der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können, ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird. Dabei gehört zur Erfindung alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt ist, einschließlich dessen, was abweichend von den konkreten Ausführungsbeispielen für den Fachmann naheliegt.