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Patent Searching and Data


Title:
DOSING DEVICE HAVING CARRIERS FOR CARRYING A QUANTITY OF DISTRIBUTION MATERIAL IN ORDER TO ACHIEVE A SEED DRILL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/001313
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dosing device (10), preferably a rotatable dosing device (10), for installation in a sowing unit (100) for an agricultural row unit (200), which sowing unit is designed for differential-pressure-based separation of grains. The dosing device (10) is characterized in particular in that it is used for dosing distribution material (S1) and has a plurality of carriers (1) and the individual carriers (1) are used for carrying a quantity of distribution material (S2) such that a seed drill is made possible preferably by means of the dosing device (10).

Inventors:
HORSCH MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/068249
Publication Date:
January 07, 2021
Filing Date:
June 29, 2020
Export Citation:
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Assignee:
HORSCH MASCHINEN GMBH (DE)
International Classes:
A01C7/04; A01C7/12
Domestic Patent References:
WO2017055266A12017-04-06
Foreign References:
US20160338261A12016-11-24
DE232958C
DE102016204453A12017-09-21
US7237495B22007-07-03
US5603269A1997-02-18
DE2448672A11975-04-24
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Dosierorgan (10), vorzugsweise drehbares Dosierorgan (10), zum Einbau in ein zum Druck- differenz-basierten Vereinzeln von Körner ausgeführtes Säaggregat (100) insbesondere für eine landwirtschaftliche Reiheneinheit (200), dadurch gekennzeichnet, dass das Dosieror gan (10) zum Dosieren von Verteilgut (Sl) dient und eine Vielzahl von Mitnehmern (1) auf weist und die einzelnen Mitnehmer (1) zum Mitnehmen einer Verteilgutmenge (S2) dienen, so dass vorzugsweise mittels des Dosierorgans (10) eine Drillsaat ermöglicht wird.

2. Dosierorgan (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan (10) eine Dosierscheibe umfasst.

3. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) von dem Dosierorgan (10) seitlich abstehen und/oder Vertiefungen im Dosierorgan (10) umfassen.

4. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) Dosierschaufeln und/oder Dosiertaschen umfassen.

5. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) einen ersten vorzugsweise radial äußeren Lagerungsabschnitt (1.1) und einen zweiten vorzugsweise radial inneren Lagerungsabschnitt (1.2) umfassen, wobei die Verteilgutmenge (S2) zunächst auf dem ersten Lagerungsabschnitt (1.1) gelagert wird und durch Drehung des Dosierorgans (10) um seine Drehachse (R) auf den zweiten Lage rungsabschnitt (1.2) umgelagert oder umgeschichtet wird, um auf dem zweiten Lagerungs abschnitt (1.2) weitertransportiert zu werden, insbesondere hin zu einem Verteilgut-Abga- bebereich (102) des Säaggregats (100).

6. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) ausgebildet sind, um überschüssiges Verteilgut (S4) auf eine Außen- und/oder Rückseite (1.4) eines in Drehrichtung (A) des Dosierorgans (10) vorauseilenden Mitnehmers (1) abzugeben, so dass überschüssiges Verteilgut (S4) aus den Mitnehmern (1) durch die Außen- und/oder Rückseite (1.4) eines in Drehrichtung (A) des Dosierorgans (10) vorauseilenden Mitnehmers (1) zu einem Verteilgut-Aufnahmebereich ( 101) des Säaggre gats (100) zurückführbar ist und/oder daran gehindert wird, in einen Verteilgut-Abgabebe reich (102) des Säaggregats (100) zu gelangen.

7. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) ausgebildet sind, um die Verteilgutmenge (S2) auf eine Außen- und/oder Rückseite (1.4) eines in Drehrichtung (A) des Dosierorgans (10) vorauseilenden Mitnehmers (1) abzugeben, vorzugsweise um einen kaskadenförmigen Weitertransport der Verteilgutmenge (S2) über die Außen- und/oder Rückseite (1.4) mehrerer Mitnehmer (1) zu ermöglichen.

8. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) ausgebildet sind, um die Verteilgutmenge (S2) auf eine Außen- und/oder Rückseite (1.4) eines in Drehrichtung (A) des Dosierorgans (10) vorauseilenden Mitnehmers (1) abzugeben, so dass die Verteilgutmenge (S2) aus den Mitnehmern (1) mit tels der Außen- und/oder Rückseite (1.4) eines in Drehrichtung (R) des Dosierorgans (10) vorauseilenden Mitnehmers (1) weitertransportierbar ist und/oder so dass ein im Wesent lichen zusammenhängender aus mehreren Verteilgutmengen (S2) ausgebildeter Verteil- gut-Abgabestrom (S3) ermöglicht wird.

9. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) ausgebildet sind, um die Verteilgutmenge (S2) Schwerkraft-basiert und/oder Druckdifferenz-frei mitnehmen und transportieren zu können, vorzugsweise

- um eine Drehbewegung des Dosierorgans (10) um seine Drehachse (R) von über im We sentlichen 90°, über im Wesentlichen 135° oder über im Wesentlichen 180°, und/oder

- von einem Verteilgut-Aufnahmebereich (101) des Säaggregats (100) zu einem Verteilgut-

Abgabebereich (102) des Säaggregats (100).

10. Dosierorgan (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Mitnehmer (1) zumindest eine, zumindest zwei oder zumindest drei Löcher (H) aufweisen, um die Verteilgutmenge (S2) Druckdifferenz-unterstützt mitnehmen zu kön nen.

11. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) einen Aufnahmeraum definieren, um die Verteilgutmenge (S2) voll ständig aufzunehmen.

12. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) einen im Wesentlichen U- oder V-förmigen Querschnitt aufweisen.

13. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) zum Dosierorgan (10) hin geneigt sind, um die Verteilgutmenge (S2) in den Mitnehmern (1) Schwerkraft-basiert hin zum Dosierorgan (10) zu beaufschlagen, um ein seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge (S2) zu verhindern.

14. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) eine Seitenwand (1.3) aufweisen, um ein seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge (1.2) zu verhindern.

15. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) gleichmäßig voneinander beabstandet sind und/oder ausgebildet sind, um einen im Wesentlichen zusammenhängenden aus mehreren Verteilgutmengen (S2) ausgebildeten Verteilgut-Abgabestrom (S3) zu ermöglichen.

16. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilgutmenge (S2) zumindest 5 oder zumindest 10 Verteilgutpartikel umfasst.

17. Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (1) eine oder mehrere Durchlassöffnungen aufweisen, über die Verun reinigungen entweichen können, vorzugsweise in einen Verteilgut-Aufnahmebereich (101) des Säaggregats (100) überführbar sind.

18. Säaggregat (100) für eine landwirtschaftliche Reiheneinheit (200) und zur Druckdifferenz basierten Vereinzelung von Körnern mittels eines drehbaren Vereinzelungsorgans, mit ei nem Dosierorgan (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, so dass das Säaggregat (100) wahlweise mit dem Vereinzelungsorgan zur Einzelkornsaat oder dem Dosierorgan (10) zur Drillsaat betreibbar ist.

19. Säaggregat (100) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Säaggregat (100) für die Drillsaat zur Unterstützung der Verteilgutmitnahme mit Druckluft oder Vakuum ver sorgt wird. 20. Verfahren zum Betreiben eines Säaggregats (100) für eine landwirtschaftliche Reihenein heit (200), wobei das Säaggregat (100) wahlweise zur Ausführung einer Einzelkornsaat eine Druckdifferenz-basierte Vereinzelung von Körnern mittels eines drehbaren Vereinzelungs organs ausführt oder zur Ausführung einer Drillsaat eine Dosierung von Verteilgut (Sl) mit tels eines drehbaren Dosierorgans (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausführt.

21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Säaggregat (100) zur Aus führung der Drillsaat eine Druckdifferenz-basierte Mitnahme des Verteilguts (Sl) und ins besondere der Verteilgutmengen (S2) mittels des Dosierorgans (10) ausführt.

Description:
BESCHREIBUNG

Dosierorgan mit Mitnehmern zum Mitnehmen einer Verteilgutmenge zur Erzielung einer Drillsaat

Die Erfindung betrifft ein Dosierorgan, vorzugsweise ein drehbares Dosierorgan, zum Einbau in ein insbesondere zum Druckdifferenz-basierten Vereinzeln von Körner ausgeführtes landwirtschaftli ches Säaggregat, insbesondere für eine landwirtschaftliche Reiheneinheit. Die Erfindung betrifft auch ein Säaggregat und ein zugehöriges Verfahren mit einem derartigen Dosierorgan.

Im Stand der Technik wird zwischen der Drillsaat (siehe z. B. Figur 7) einerseits und der Einzelkorn saat (siehe z. B. Figur 8) andererseits unterschieden.

Bei der Einzelkornsaat werden üblicherweise an Reiheneinheiten montierte Einzelkornsäaggregate verwendet, mit meist Druckdifferenz-basierter Vereinzelung von Körnern (z. B. Mais) mittels eines drehbaren Vereinzelungsorgans, so dass vereinzelte Körner in gleichmäßigem linearen Abstand und linear ausgerichtet auf dem Ackerboden, meist in einer Ackerboden-Furche, verteilt werden kön nen. Als Vereinzelungsorgane kommen meist Vereinzelungsscheiben zum Einsatz. Die Druckdiffe renz kann dabei zweckmäßig mittels Überdruck oder Untertruck (Vakuum) erzeugt werden. Hierzu können als Stand der Technik z. B. die DE 10 2016 204 453 Al, die US 7 237 495 B2, die US 5 603 269 A oder die DE 2 448 672 genannt werden.

Bei der Drillsaat erfolgt zwar ebenfalls eine Verteilung von Verteilgut (z. B. Weizen) meist in einer Ackerboden-Furche. Bei der Drillsaat hingegen erfolgt aber keine Vereinzelung des Verteilguts, so dass das Verteilgut auch nicht in gleichmäßigen linearen Abstand auf dem Ackerboden verteilt wird. Vielmehr wird bei der Drillsaat das Verteilgut in ungleichmäßigem Abstand, in Wirrlage und/oder seitlich voneinander versetzt ausgerichtet verteilt. Hierzu kann als Stand der Technik z. B. die WO 2017 055 266 Al genannt werden.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, mit der einerseits eine Drillsaat und andererseits eine Einzelkornsaat realisiert werden kann. Diese Aufgabe kann mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst werden. Vorteilhafte Weiter bildungen der Erfindung können den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzug ter Ausführungsformen der Erfindung entnommen werden.

Die Erfindung betrifft ein Dosierorgan, vorzugsweise ein drehbares Dosierorgan, zum Einbau in ein Säaggregat z. B. für eine insbesondere landwirtschaftliche Reiheneinheit.

Das Säaggregat kann insbesondere ein z. B. zum Druckdifferenz-basierten Vereinzeln von Körner ausgeführtes Säaggregat sein.

Das Dosierorgan zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es zum Dosieren von Verteilgut (z. B. Weizen) dient und eine Vielzahl von Mitnehmern aufweist und die einzelnen Mitnehmer zum Mitnehmen einer vorzugsweise ganzen Verteilgutmenge dienen, so dass z. B. mittels des Dosieror gans eine Drillsaat vorteilhaft ermöglicht werden kann.

Das Dosierorgan ist somit vorzugsweise ein Dosierorgan zur Drillsaat.

Dadurch kann insbesondere ermöglicht werden, dass (z. B. bereits im Stand der Technik bekannte und/oder bereits im Betrieb befindliche) Säaggregate (z. B. Einzelkornsäaggregate) zum Druckdiffe renz-basierten Vereinzeln von Körner wahlweise auch zur Drillsaat genutzt werden können.

Dazu ist vorzugsweise lediglich das Vereinzelungsorgan (z. B. Vereinzelungsscheibe) zur Einzelkorn saat durch das Dosierorgan (z. B. Dosierscheibe) zur Drillsaat zu ersetzen.

Es ist somit z. B. möglich, dass das Dosierorgan in Säaggregate eingebaut werden kann, wie sie grundsätzlich aus z. B. DE 10 2016 204 453 Al, US 7 237 495 B2, US 5 603 269 A oder DE 2 448 672 bekannt sind, so dass die eigentlich zur Einzelkornsaat gedachten Säaggregate wahlweise mittels des Dosierorgans auch zur Drillsaat genutzt werden können.

Das Dosierorgan ist vorzugsweise ein Austausch- und/oder Ersatzteil, insbesondere für ein Verein zelungsorgan.

Das Säaggregat kann insbesondere einen Verteilgut-Aufnahmebereich und/oder einen Verteilgut- Abgabebereich aufweisen. Der Verteilgut-Abgabebereich kann z. B. mit einer Verteilgut-Leitung zum Verteilen des Verteilguts auf dem Ackerboden, insbesondere in einer Ackerboden-Furche, verbunden sein.

Die Mitnehmer können vorzugsweise dazu dienen, die Verteilgutmenge vom Verteilgut-Aufnahme bereich zum Verteilgut-Abgabebereich transportieren zu können.

Es ist möglich, dass das Dosierorgan eine Dosierscheibe umfasst. Die Mitnehmer können z. B. von der Dosierscheibe seitlich abstehen, um zweckmäßig das Verteilgut aufnehmen zu können, insbe sondere schaufelförmig auf- und mitnehmen zu können.

Die Dosierscheibe und/oder die Vereinzelungsscheibe kann z. B. im Wesentlichen scheiben- oder tellerförmig ausgebildet sein.

Es ist möglich, dass die Mitnehmer von dem Dosierorgan z. B. seitlich abstehen. Alternativ oder ergänzend können die Mitnehmer z. B. Vertiefungen im Dosierorgan umfassen.

Die Vertiefungen im Dosierorgan können z. B. als Materialaussparungen und/oder Ausnehmungen ausgebildet sein. Die Vertiefungen können somit zu einer Vergrößerung der Aufnahmekapazität der Mitnehmer führen, so dass die Mitnehmer vom Dosierorgan zweckmäßig weniger weit abstehen müssen.

Es ist möglich, dass die Mitnehmer Dosierschaufeln und/oder Dosiertaschen umfassen.

Es ist möglich, dass die Mitnehmer einen ersten (vorzugsweise radial äußeren) Lagerungsabschnitt zweckmäßig für die Verteilgutmenge und einen zweiten (vorzugsweise radial inneren) Lagerungs abschnitt zweckmäßig für die Verteilgutmenge umfassen.

Die Verteilgutmenge kann vorzugsweise zunächst auf dem ersten Lagerungsabschnitt gelagert wer den und durch Drehung des Dosierorgans um seine Drehachse auf den zweiten Lagerungsabschnitt umgelagert oder umgeschichtet werden, um vorzugsweise auf dem zweiten Lagerungsabschnitt weitertransportiert zu werden, insbesondere hin zu einem Verteilgut-Abgabebereich des Säaggre gats. Es ist möglich, dass die Mitnehmer ausgebildet sind, um überschüssiges Verteilgut auf eine Außen- und/oder Rückseite eines in Drehrichtung des Dosierorgans vorauseilenden Mitnehmers abzuge ben, z. B. so, dass überschüssiges Verteilgut aus den Mitnehmern durch die Außen- und/oder Rück seite des in Drehrichtung des Dosierorgans vorauseilenden Mitnehmers vorzugsweise zu einem Verteilgut-Aufnahmebereich des Säaggregats zurückführbar ist und/oder daran gehindert wird, in einen Verteilgut-Abgabebereich des Säaggregats zu gelangen. Es ist folglich möglich, dass eine Au ßen- und/oder Rückseite der Mitnehmer z. B. als Rückhalte- und/oder Rückführelement dient, um überschüssiges Verteilgut zurückführen zu können, insbesondere zu einem Verteilgut-Aufnahme bereich des Säaggregats zurückführen zu können und/oder um verhindern zu können, dass über schüssiges Verteilgut in den Verteilgut-Abgabebereich des Säaggregats gelangt.

Es ist alternativ oder ergänzend möglich, dass die Mitnehmer ausgebildet sind, um die insbesondere ordnungsgemäße Verteilgutmenge auf eine Außen- und/oder Rückseite eines in Drehrichtung des Dosierorgans vorauseilenden Mitnehmers abzugeben, vorzugsweise um einen z. B. mehrere Mit nehmer aufweisenden kaskadenförmigen, insbesondere ordnungsgemäßen, Weitertransport der Verteilgutmenge über die Außen- und/oder Rückseite mehrerer Mitnehmer zu ermöglichen. Dadurch kann z. B. ein im Wesentlichen zusammenhängender aus mehreren Verteilgutmengen aus gebildeter Verteilgut-Abgabestrom ermöglicht werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform können die Mitnehmer ausgebildet sein, um die Verteil gutmenge auf eine Außen- und/oder Rückseite eines in Drehrichtung des Dosierorgans vorausei lenden Mitnehmers abzugeben, so dass die Verteilgutmenge aus den Mitnehmern mittels der Au ßen- und/oder Rückseite des in Drehrichtung des Dosierorgans vorauseilenden Mitnehmers insbe sondere ordnungsgemäß weitertransportierbar ist und/oder so dass ein im Wesentlichen zusam menhängender aus mehreren Verteilgutmengen ausgebildeter Verteilgut-Abgabestrom ermöglicht wird.

Die Mitnehmer können z. B. ausgebildet sein, um die Verteilgutmenge Schwerkraft-basiert und/o der Druckdifferenz-frei mitnehmen und transportieren zu können, z. B. um eine Drehbewegung des Dosierorgans um seine Drehachse von über im Wesentlichen 90°, im Wesentlichen über 135° oder über im Wesentlichen 180° und/oder z. B. von einem Verteilgut-Aufnahmebereich des Säaggregats zu einem Verteilgut-Abgabebereich des Säaggregats.

Es ist möglich, dass die einzelnen Mitnehmer zumindest ein, zumindest zwei, zumindest drei oder zumindest vier (z. B. längliche, ovale, schlitzförmige, im Wesentlichen runde oder anders geeignet geformte) Löcher aufweisen, um die Verteilgutmenge (z. B. mittels Vakuum oder Überdruck) Druck- differenz-unterstützt (z. B. Druckdifferenz-basiert) mitnehmen und zweckmäßig transportieren zu können, vorzugsweise von z. B. einem Verteilgut-Aufnahmebereich des Säaggregats zu einem Ver- teilgut-Abgabebereich des Säaggregats.

Es ist möglich, dass eine Druckdifferenz-Unterbrechungs-Einrichtung (vorzugsweise auf der Verteil- gut-abgewandten Rückseite der Dosierscheibe, z. B. eine Rolle, Platte, Bürste, Kammer etc.) zur Verfügung gestellt ist, um die Druckdifferenz z. B. zu unterbrechen, so dass sich die Verteilgutmenge von den Löchern lösen und insbesondere in eine Verteilgut-Leitung geführt werden kann, z. B. rein Schwerkraft-basiert fallen kann oder Druckluft-unterstützt (insbesondere mittels eines Luftstrom und somit gegenüber freiem Fall beschleunigt) hineingeblasen werden kann.

Bei einer Ausführungsform, bei der die einzelnen Mitnehmer zumindest ein, zumindest zwei oder zumindest drei Löcher aufweisen, müssen die Mitnehmer z. B. nicht zwingend als Dosierschaufeln und/oder Dosiertaschen (mit vorzugsweise den ersten und/oder zweiten Lagerungsabschnitten) ausgebildet sein, wobei eine derartige Kombination allerdings möglich ist.

Zumindest ein, zumindest zwei oder zumindest drei Löcher können z. B. in der Dosierscheibe aus gebildet sein und sich z. B. zur Verteilgut-abgewandten Rückseite der Dosierscheibe hin öffnen.

Zumindest ein, zumindest zwei oder zumindest drei Löcher können z. B. im ersten Lagerungsab schnitt, im zweiten Lagerungsabschnitt und/oder der weiter unten erwähnten Seitenwand ausge bildet sein.

Die Mitnehmer können zweckmäßig einen Aufnahmeraum definieren, um die Verteilgutmenge im Wesentlichen vollständig aufzunehmen.

Die Mitnehmer können z. B. einen im Wesentlichen U- oder V-förmigen Querschnitt aufweisen.

Die Mitnehmer können z. B. zum Dosierorgan hin geneigt sein, um die Verteilgutmenge in den Mit nehmern Schwerkraft-basiert hin zum Dosierorgan, z. B. in die Vertiefungen, zu beaufschlagen, so dass z. B. ein unbeabsichtigtes insbesondere seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge aus den Mitnehmern vermieden werden kann. Die Mitnehmer können auf der dem Vereinzelungsorgan gegenüberliegenden Seite offen ausgebil det sein.

Allerdings können die Mitnehmer auch eine Seitenwand aufweisen, um ein unbeabsichtigtes ins besondere seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge aus den Mitnehmern zu vermeiden.

Die Mitnehmer können somit einerseits durch die Dosierscheibe und auf der gegenüberliegenden Seite durch die Seitenwand begrenzt sein (und z. B. in Höhenrichtung des Dosierorgans durch den ersten Lagerungsabschnitt und/oder den zweiten Lagerungsabschnitt).

Es ist möglich, dass die Mitnehmer insbesondere in Umfangsrichtung des Dosierorgans im Wesent lichen gleichmäßig voneinander beabstandet sind.

Die Mitnehmer sind vorzugsweise ausgebildet, um einen im Wesentlichen zusammenhängenden aus mehreren Verteilgutmengen ausgebildeten Verteilgut-Abgabestrom insbesondere zur Realisie rung der Drillsaat zu ermöglichen.

Die Mitnehmer sind somit z. B. nicht wie bei Vereinzelungsorganen üblich so ausgebildet und ange ordnet, dass vereinzelte Körner in gleichmäßigen Abständen vom Dosierorgan abgegeben werden, sondern vorzugsweise so, dass ein im Wesentlichen zusammenhängender Verteilgut-Abgabestrom aus mehreren Verteilgutmengen zur Erzielung einer Drillsaat ermöglicht werden kann.

Es ist möglich, dass die Mitnehmer z. B. eine oder mehrere Durchlassöffnungen aufweisen, über die Verunreinigungen (z. B. Staub, kleine Kornpartikel und/oder Schmutz etc.) entweichen können, vor zugsweise in einen Verteilgut-Aufnahmebereich des Säaggregats überführbar sind, z. B. rückführbar sind. Dadurch kann z. B. die Gefahr verhindert oder zumindest reduziert werden, dass sich Verun reinigungen in den Mitnehmern ansammeln und/oder zum Verteilgut-Abgabebereich des Säaggre gats gelangen.

Die eine oder die mehreren Durchlassöffnungen können z. B. im ersten Lagerungsabschnitt und/o der im zweiten Lagerungsabschnitt angeordnet sein.

Die Verteilgutmenge in den einzelnen Mitnehmer kann z. B. zumindest 5 oder zumindest 10 Ver teilgutpartikel (z. B. Körner, Samen etc.) umfassen. Das Dosierorgan kann z. B. zum im Wesentlichen vertikalen Einbau in das Säaggregat ausgeführt sein.

Die Erfindung betrifft auch ein Säaggregat, insbesondere für eine landwirtschaftliche Reiheneinheit.

Das Säaggregat kann einerseits insbesondere zur Druckdifferenz-basierten Vereinzelung von Kör nern mittels eines drehbaren Vereinzelungsorgans (z. B. einer Vereinzelungsscheibe) und somit ins besondere zur Einzelkornsaat dienen.

Das Säaggregat kann andererseits auch mit einem Dosierorgan wie hierin offenbart betrieben wer den.

Das Säaggregat kann somit wahlweise mit einem Vereinzelungsorgan zur Erzielung einer Einzel kornsaat oder einem Dosierorgan zur Erzielung einer Drillsaat betrieben werden.

Das Säaggregat dient insbesondere zur Montage an einer Reiheneinheit.

Die Reiheneinheit kann vorzugsweise ausgeführt sein, um über einen z. B. beweglichen

Verbindungsmechanismus (z. B. ein Parallelogramm-Mechanismus) mit einer Trägerkonstruktion eines mobilen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräts (z. B. ein Traktor oder eine andere Zugmaschine) verbunden zu werden.

An die Trägerkonstruktion kann vorzugsweise eine Vielzahl an Reiheneinheiten (z. B. 4, 8, 12, 16,

24 oder mehr) angebunden sein.

Die Reiheneinheit kann z. B. einen Behälter zur wahlweisen Bevorratung von Körnern für die Einzelkornsaat oder von Verteilgut für die Drillsaat aufweisen. Alternativ oder ergänzend kann die Reiheneinheit z. B. ein Säschar zur Erzeugung einer Furche im Ackerboden aufweisen.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines Säaggregats für eine insbe sondere landwirtschaftliche Reiheneinheit, wobei das Säaggregat wahlweise zur Ausführung einer Einzelkornsaat eine Druckdifferenz-basierte Vereinzelung von Körnern mittels eines drehbaren Ver einzelungsorgans (z. B. Vereinzelungsscheibe) ausführen kann oder zur Ausführung einer Drillsaat eine Dosierung von Verteilgut mittels eines Dosierorgans wie hierin offenbart. Es ist möglich, dass das Säaggregat wahlweise zur Ausführung einer Einzelkornsaat eine Druckdif- ferenz-basierte Vereinzelung von Körnern mittels eines drehbaren Vereinzelungsorgans (z. B. Ver einzelungsscheibe) ausführen kann oder zur Ausführung der Drillsaat eine Druckdifferenz-basierte Mitnahme insbesondere der Verteilgutmengen und/des Verteilguts mittels des Dosierorgans aus führen kann.

Das Prinzip der Erfindung ist zweckmäßig auch bei z. B. Dosiertrommeln einsetzbar. Das Dosieror gan ist zwar vorzugsweise eine Dosierscheibe, kann im Kontext der Erfindung allerdings auch eine Dosiertrommel umfassen.

Zu erwähnen ist nochmals, dass das Säaggregat zur Kornvereinzelung und/oder zur Einzelkornsaat zweckmäßig nach dem Prinzip der Druckdifferenz (Differenzdruckprinzip) arbeiten kann, z. B. mit positiver Druckluft und somit insbesondere mit Überdruck oder negativer Druckluft und somit ins besondere Unterdrück (zweckmäßig Vakuum).

Zu erwähnen ist auch, dass die einzelnen Mitnehmer insbesondere nicht zur Vereinzelung von Kör nern, also insbesondere nicht zur Mitnahme eines einzigen Korns dienen, sondern zweckmäßig zur Mitnahme einer ganzen Verteilgutmenge.

Zu erwähnen ist ferner, dass als Verteilgut für das Dosierorgan z. B. Samen, Körner und/oder Dünger in Frage kommen, insbesondere aber Roggen-, Gerste- und/oder Weizen-Samen oder -Körner.

Zu erwähnen ist außerdem, dass als Verteilgut für das Vereinzelungsorgan ebenfalls z. B. Samen, Körner und/oder Dünger in Frage kommen, insbesondere aber Mais- und/oder Rüben-Samen oder -Körner.

Des Weiteren wird noch darauf hingewiesen, dass für die Drillsaat eine Druckdifferenz nicht zwin gend erforderlich ist. Im Kontext der Erfindung ist es allerdings durchaus möglich, zur Unterstützung der Drillsaat, zum Verteilen des Verteilgut-Abgabestroms und/oder zur Unterstützung der Verteil gutmitnahme das Säaggreggat zweckmäßig mit positiver oder negativer Druckluft zu versorgen.

Das Säaggregat kann insbesondere zur Druckdifferenz-basierten Mitnahme von Verteilgutmengen mittels des Dosierorgans und somit insbesondere zur Drillsaat dienen. Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung sind zweckmäßig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Dosierorgans gemäß einer Ausführungsform der

Erfindung,

Figur 2 eine Seitenansicht eines Säaggregats mit einem Dosierorgan gemäß einer Ausfüh rungsform der Erfindung,

Figur 3 eine Schnittansicht des Säaggregats der Figur 2,

Figur 4 eine Seitenansicht in das Säaggregat der Figuren 2 und 3,

Figur 5 eine perspektivische Ansicht in das Säaggregat der Figuren 2 bis 4,

Figur 6 eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit einem Säaggregat gemäß einer Ausfüh rungsform der Erfindung,

Figur 7 eine schematische Ansicht einer beispielhaften Drillsaat, und

Figur 8 eine schematische Ansicht einer beispielhaften Einzelkornsaat.

Die in den Figuren beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung stimmen teil weise überein, wobei für ähnliche oder identische Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet wer den und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen verwie sen werden kann. Der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle Teile in allen Figuren mit Bezugszei chen versehen. Ferner ist zu erwähnen, dass in manchen Figuren zu Darstellungszwecken Teilab schnitte ausgeblendet sind.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Dosierorgans 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Dosierorgan 10 ist zum Einbau in ein wie in den Figuren 2 bis 5 gezeigtes Säaggregat 100 aus geführt, so dass im Folgenden zu Erläuterungszwecken ebenfalls auf die Figuren 2 bis 5 verwiesen wird.

Bei dem Säaggregat 100 kann es sich dem Prinzip nach z. B. um ein Säaggregat zum Druckdifferenz basierten Vereinzeln von Körnern und somit um ein Säaggregat zur Einzelkornsaat gemäß Stand der Technik wie eingangs erwähnt handeln.

Das Dosierorgan 10 dient zum Dosieren von Verteilgut Sl, ist als Dosierscheibe ausgebildet und umfasst eine Vielzahl von im Querschnitt im Wesentlichen V-förmigen Mitnehmern 1, wobei die einzelnen Mitnehmer 1 zum Mitnehmen, insbesondere zum Aufnehmen und Transportieren, einer ganzen Verteilgutmenge S2 dienen. Das Dosierorgan 10 ist um eine Drehachse R drehbar. Der Pfeil A in Figur 1 kennzeichnet die Drehrichtung des Dosierorgans 10 um die Drehachse R.

Die einzelnen Mitnehmer 1 dienen nicht zur Vereinzelung von Körnern, also insbesondere nicht zur Mitnahme eines einzigen Korns. Vielmehr dienen die einzelnen Mitnehmer 1 zur Mitnahme einer ganzen Verteilgutmenge S2 aus einer Vielzahl von Verteilgutpartikeln, z. B. zumindest 5 oder zu mindest 10 Verteilgutpartikel (z. B. Körner, Samen, Weizen, Dünger und/oder anderes Verteilgut).

Das Dosierorgan 10 ermöglicht somit eine Drillsaat, wie z. B. in Figur 7 gezeigt.

Durch das Dosierorgan 10 kann insbesondere ermöglicht werden, dass z. B. im Stand der Technik bereits bekannte und/oder bereits im Betrieb befindliche Säaggregate 100, die eigentlich zunächst nur zur Einzelkornsaat genutzt wurden, auch zur Drillsaat genutzt werden können. Flierzu ist das üblicherweise verwendete Vereinzelungsorgan (meist Vereinzelungsscheibe) für die Einzelkornsaat auszubauen und durch ein Dosierorgan 10 für die Drillsaat zu ersetzen. Falls eine Einzelkornsaat ausgeführt werden soll, so ist das Dosierorgan 10 auszubauen und durch das Vereinzelungsorgan zu ersetzen.

Allerdings ist es natürlich auch möglich, Säggregate 100 mit einem Vereinzelungsorgan und einem Dosierorgan 10 in den Handel zu bringen, um die Säaggregate 100 wahlweise zur Einzelkornsaat mit dem Vereinzelungsorgan oder zur Drillsaat mit dem Dosierorgan 10 einsetzen zu können.

Das Dosierorgan 10 ist somit zweckmäßig ein Austausch- oder Ersatzteil für ein Vereinzelungsorgan. Die Mitnehmer 1 sind als Dosierschaufeln und/oder Dosiertaschen ausgeführt und stehen vom Do sierorgan 10 seitlich ab, um die Verteilgutmenge S2 aus dem Verteilgut S1 aufnehmen zu können.

Die Mitnehmer 1 können optional Vertiefungen (z. B. Materialaussparungen und/oder Ausnehmun gen) im Dosierorgan 10 umfassen.

Die Vertiefungen können z. B. zu einer Vergrößerung der Aufnahmekapazität der Mitnehmer 1 füh ren, so dass die Mitnehmer 1 vom Dosierorgan 10 weniger weit abstehen müssen und das Dosier organ 10 dadurch schlanker und/oder kompakter ausgeführt werden kann.

Die Mitnehmer 1 umfassen einen ersten vorzugsweise radial äußeren Lagerungsabschnitt 1.1 für die Verteilgutmenge S2 und einen zweiten vorzugsweise radial inneren Lagerungsabschnitt 1.2 für die Verteilgutmenge S2.

Die Mitnehmer 1 können optional zum Dosierorgan 10 hin geneigt sein, um die Verteilgutmenge S2 in den Mitnehmern 1 Schwerkraft-basiert hin zum Dosierorgan 10, z. B. in die Vertiefungen, zu be aufschlagen, so dass z. B. ein unbeabsichtigtes seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge S2 aus den Mitnehmern 1 vermieden werden kann.

Die Mitnehmer 1 können auf der der Dosierscheibe 10 gegenüberliegenden Seite offen ausgebildet sein, insbesondere offenwandig.

Es ist allerdings optional auch möglich, die Mitnehmer 1 mit einer Seitenwand 1.3 zu versehen, um ein seitliches Herausfallen der Verteilgutmenge S2 aus den Mitnehmern 1 zu verhindern. In Figur 1 ist beispielhaft nur ein Mitnehmer 1 mit schematischer Seitenwand 1.3 gezeigt, wobei auch die Übrigen Mitnehmer 1 optional mit einer Seitenwand 1.3 versehen sein können.

Figur 1 zeigt beispielhaft zwei Mitnehmer 1 mit zumindest einem optionalen Loch H, wobei natür lich auch andere oder sogar alle Mitnehmer 1 mit einem oder mehreren Löchern H ausgestattet sein können.

Die einzelnen Mitnehmer 1 können z. B. mit einem oder sogar zwei, drei oder mehr als drei Löchern H versehen sein, um die Verteilgutmenge S2 z. B. im Wesentlichen nur Druckdifferenz-unterstützt mitnehmen und transportieren zu können. Hierbei ist z. B. eine Ausführung der Mitnehmer 1 als Dosierschaufeln und/oder Dosiertaschen mit insbesondere den ersten und/oder zweiten Lage rungsabschnitten 1.1 und 1.2 zwar möglich, aber nicht zwingend. Eine Druckdifferenz-Unterbre- chungs-Einrichtung kann die Druckdifferenz z. B. unterbrechen, so dass sich die Verteilgutmenge S2 von den Löchern H lösen und z. B. in eine Verteilgut-Leitung 103 zum Verteilen des Verteilguts auf einem Ackerboden geführt werden kann, z. B. rein Schwerkraft-basiert fallen oder Druckluft-unter- stützt hineingeblasen werden kann.

Die Figuren 2 bis 5 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Säggregats 100 gemäß einer

Ausführungsform der Erfindung, zweckmäßig mit einem wie in Figur 1 gezeigten Dosierorgan 10. Das Säaggregat 100 und das Dosierorgan 10 werden nachfolgend unter gemeinsamer Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 5 beschrieben. Die gepunkteten und schraffierten Bereiche kennzeichnen schematisch das Verteilgut Sl, die Verteilgutmenge S2, den Verteilgut-Abgabestrom S3 und überschüssiges Verteilgut S4.

Das Säaggregat 100 dient zur Montage an eine landwirtschaftliche Reiheneinheit 200 (z. B. Figur 6) und kann eine Druckdifferenz-basierte Vereinzelung von Körnern mittels eines drehbaren Verein zelungsorgans ausführen. Das Säaggregat 100 kann also zur Erzielung einer Einzelkornsaat genutzt werden und im Prinzip z. B. gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik aufgebaut sein. Es kann zweckmäßig zur Erzielung der Druckdifferenz mit positiver oder negativer Druckluft betrieben werden.

Aus dem Säaggregat 100 ist allerdings das üblicherweise verwendete Vereinzelungsorgan zur Ein zelkornsaat ausgebaut und durch ein Dosierorgan 10 zur Drillsaat ersetzt.

Das Säaggregat 100 umfasst einen Verteilgut-Aufnahmebereich 101 für das Verteilgut Sl und einen Verteilgut-Abgabebereich 102 für die Verteilgutmenge S2 aus den Mitnehmern 1.

Der Verteilgut-Abgabebereich 102 ist mit einer Verteilgut-Leitung 103 zum Verteilen des aus meh reren Verteilgutmengen S2 gebildeten Verteilgut-Abgabestroms S3 auf dem Ackerboden, insbeson dere in einer Ackerboden-Furche, verbunden.

Die einzelnen Mitnehmer 1 des Dosierorgans 10 führen keine Kornvereinzelung durch, sondern nehmen eine ganze Verteilgutmenge S2 aus dem im Verteilgut-Aufnahmebereich 101 befindlichen Verteilgut Sl mit und transportieren die Verteilgutmenge S2 zum Verteilgut-Abgabebereich 102, um sie in den Verteilgut-Abgabebereich 102 abgeben zu können, so dass ein im Wesentlichen zu sammenhängender Verteilgut-Abgabestrom S3 aus mehreren Verteilgutmengen S2 ermöglicht wird.

Für die Drillsaat, insbesondere für das Transportieren des Verteilguts S1 vom Verteilgut-Aufnahme bereich 101 zum Verteilgut-Abgabebereich 102, ist eine Druckdifferenz nicht zwingend erforder lich. Im Kontext der Erfindung ist es allerdings durchaus möglich, zur Unterstützung der Drillsaat, zum Verteilen des Verteilgut-Abgabestroms S3 und/oder zur Unterstützung der Verteilgutmit nahme das Säaggreggrat 100 zweckmäßig mit positiver oder negativer Druckluft zu versorgen.

Die Mitnehmer 1 sind allerdings bevorzugt ausgebildet, um die Verteilgutmenge S2 zweckmäßig rein Schwerkraft-basiert und/oder Druckdifferenz-frei transportieren zu können, insbesondere vom Verteilgut-Aufnahmebereich 101 zum Verteilgut-Abgabebereich 102, vorzugsweise um eine Dreh bewegung des Dosierorgans 10 um seine Drehachse R um im Wesentlichen über 90°, 135° oder

180°.

Die einzelnen Mitnehmer 1 sind also ausgebildet, um mit ihrem Aufnahmeraum eine ganze Streu gutmenge S2 vollständig aufzunehmen und zu transportieren, allerdings vorzugsweise ohne das Erfordernis einer pneumatischen und/oder Druckdifferenz-basierten Halterung am Dosierorgan 10, wie bei der Kornvereinzelung üblich.

Die Verteilgutmenge S2 kann ausgehend vom Verteilgut-Aufnahmebereich 101 zunächst auf dem ersten Lagerungsabschnitt 1.1 der Mitnehmer 1 gelagert werden, dann aber durch Drehung des Dosierorgans 10 um seine Drehachse R auf den zweiten Lagerungsabschnitt 1.2 der Mitnehmer 1 umgelagert oder umgeschichtet werden, um auf dem zweiten Lagerungsabschnitt 1.2 weitertrans portiert zu werden, insbesondere zum Verteilgut-Abgabebereich 102.

Wie insbesondere in Figur 4 gesehen werden kann, sind die Mitnehmer 1 ausgebildet, um über schüssiges Verteilgut S4 auf eine Außen- und/oder Rückseite 1.4 eines in Drehrichtung A des Do sierorgans 10 vorauseilenden Mitnehmers 1 abzugeben, so dass überschüssiges Verteilgut S4 aus den Mitnehmern 1 durch die Außen- und/oder Rückseite 1.4 des in Drehrichtung A des Dosieror gans 10 vorauseilenden Mitnehmers 1 zu dem Verteilgut-Aufnahmebereich 101 des Säaggregats 100 zurückführbar ist und daran gehindert wird, in den Verteilgut-Abgabebereich 102 des Säaggre gats 100 zu gelangen. Die Außen- und/oder Rückseite 1.4 der Mitnehmer 1 kann folglich als Rück halte- und/oder Rückführelement dienen, um zu verhindern, dass überschüssiges Verteilgut S4 aus den Mitnehmern 1 in den Verteilgut-Abgabebereich 102 gelangt, und um überschüssiges Verteilgut S4 aus den Mitnehmern 1 zum Verteilgut-Aufnahmebereich 101 zurückzuführen.

Wie insbesondere auch in Figur 4 gesehen werden kann, sind die Mitnehmer 1 aber zugleich aus gebildet, um die ordnungsgemäße Verteilgutmenge S2 ebenfalls auf eine Außen- und/oder Rück seite 1.4 eines in Drehrichtung A des Dosierorgans 10 vorauseilenden Mitnehmers 1 abzugeben, um einen in Figur 4 mehrere Mitnehmer 1 umfassenden kaskadenförmigen ordnungsgemäßen Wei tertransport der Verteilgutmenge S2 über die Außen- und/oder Rückseite 1.4 mehrerer Mitnehmer

1 zu ermöglichen, wodurch insbesondere der im Wesentlichen zusammenhängende Verteilgut-Ab- gabestrom S3 ermöglicht werden kann.

Zu erwähnen ist noch, dass die Mitnehmer 1 z. B. eine oder mehrere Durchlassöffnungen aufweisen können, über die Verunreinigungen (z. B. Staub, kleine Kornpartikel, und/oder Schmutz etc.) ent weichen können, vorzugsweise in den Verteilgut-Aufnahmebereich 101 des Säaggregats 100 über- führbar sind, z. B. rückführbar sind. Dadurch kann z. B. die Gefahr verhindert oder zumindest redu ziert werden, dass sich Verunreinigungen in den Mitnehmern 1 ansammeln und/oder zum Verteil- gut-Abgabebereich 102 des Säaggregats 100 gelangen. Die eine oder die mehreren Durchlassöff nungen können z. B. im ersten Lagerungsabschnitt 1.1 und/oder im zweiten Lagerungsabschnitt 1.2 angeordnet sein.

Figur 6 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit 200 mit einem vorzugsweise wie in den Figuren

2 bis 5 gezeigten Säaggregat 100.

Die Reiheneinheit 200 umfasst einen Behälter 201 zur wahlweisen Bevorratung von Körnern für die Einzelkornsaat oder von Verteilgut S1 für die Drillsaat.

Ein Säschar 201 dient insbesondere zur Erzeugung einer Furche im Ackerboden.

Die Reiheneinheit 200 kann insbesondere über einen z. B. beweglichen Verbindungsmechanismus 203 (z. B. ein Parallelogramm-Mechanismus) mit einer Trägerkonstruktion 300 eines nicht gezeigten mobilen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräts (z. B. ein Traktor oder eine andere

Zugmaschine) verbunden werden. An die Trägerkonstruktion 300 kann vorzugsweise eine Vielzahl an Reiheneinheiten 200 (z. B. zumindest 4, 8, 12, 16 oder 24) angebunden sein. Figur 7 zeigt eine schematische Ansicht einer beispielhaften Drillsaat, wobei Figur 8 eine schema tische Ansicht einer beispielhaften Einzelkornsaat zeigt.

Bei der Einzelkornsaat wie z. B. in Figur 8 gezeigt werden vereinzelte Körner in gleichmäßigem line- aren Abstand und linear ausgerichtet auf dem Ackerboden, meist in einer Ackerboden-Furche, ver teilt.

Bei der Drillsaat wie z. B. in Figur 7 gezeigt erfolgt keine Vereinzelung des Verteilguts, so dass das Verteilgut auch nicht in gleichmäßigen linearen Abstand auf dem Ackerboden verteilt wird. Viel- mehr wird bei der Drillsaat das Verteilgut in ungleichmäßigem Abstand, in Wirrlage und/oder seit lich voneinander versetzt ausgerichtet verteilt.

Das Dosierorgan 10 ermöglicht insbesondere eine Drillsaat wie z. B. in Figur 7 gezeigt. Ein Vereinzelungsorgan ermöglicht insbesondere eine Einzelkornsaat wie z. B. in Figur 8 gezeigt.

Das Säaggregat 100 der Reiheneinheit 200 kann somit wahlweise mit dem Vereinzelungsorgan zur Einzelkornsaat oder dem Dosierorgan 10 zur Drillsaat betrieben werden. Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfin dungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus bean sprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche un abhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und Ansprüchen.

Bezugszeichenliste

10 Dosierorgan, insbesondere zur Erzielung einer Drillsaat

1 Mitnehmer

1.1 erster Lagerungsabschnitt für Verteilgut, insbesondere radial außenliegender

Lagerungsabschnitt

1.2 zweiter Lagerungsabschnitt für Verteilgut, insbesondere radial innenliegender

Lagerungsabschnitt

1.3 Seitenwand

H Löcher

R Drehachse

A Drehrichtung

51 Verteilgut

52 Verteilgutmenge

53 Verteilgut-Abgabestrom

54 überschüssiges Verteilgut

100 Säaggregat, insbesondere zum wahlweisen Ausführen einer Einzelkornsaat oder einer Drillsaat

101 Verteilgut-Aufnahmebereich

102 Verteilgut-Abgabebereich

103 Verteilgut-Leitung zum Verteilen des Verteilguts auf einem Ackerboden

200 Reiheneinheit

201 Behälter

202 Säschar

203 Verbindungsmechanismus

300 Trägerkonstruktion