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Patent Searching and Data


Title:
DOUBLE-ROW BALL BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/237933
Kind Code:
A1
Abstract:
A double-row ball bearing, in particular for adjusting the blades of a tail rotor of a helicopter, comprising an inner ring (2) and an outer ring (3) as the bearing rings (2, 3), and balls (6) rolling off between the bearing rings (2, 3) and designed to transmit axial forces between the bearing rings (2, 3) in both directions, the outer ring (3) being tiltably supported in a housing part (16).

Inventors:
BEDENK JOHANNES (DE)
MURTI VITTAL (CA)
Application Number:
PCT/DE2022/100326
Publication Date:
November 17, 2022
Filing Date:
May 02, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16C19/18; F16C21/00; F16C23/08; F16C33/66
Foreign References:
US1262208A1918-04-09
FR427930A1911-08-17
US1364675A1921-01-04
EP3753850A12020-12-23
US6168530B12001-01-02
DE102008061832A12009-08-13
DE102015213970A12016-11-03
DE2518129A11976-11-04
DE102006034729B32008-01-31
DE102006028200A12007-12-27
DE102014221949B32016-02-04
DE102012220261A12014-05-08
DE102012224148A12014-07-10
DE102011078840A12013-01-10
DE102017129773A12019-06-13
EP2952760B12018-01-17
DE1118017B1961-11-23
EP3023328B12018-05-23
DE102010053671A12012-06-14
EP2412630B12019-09-11
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Claims:
11

Patentansprüche

1. Zweireihiges Kugellager, mit einem Innenring (2) und einem Außenring

(3) als Lagerringen (2, 3), sowie zwischen den Lagerringen (2, 3) abrollenden, zur Übertragung von Axialkräften zwischen den Lagerringen (2, 3) in beiden Richtun gen vorgesehenen Kugeln (6), wobei der Außenring (3) kippbar in einem Gehäuse teil (16) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenring (3) zwei ringförmige, voneinander beabstandete, konvex gekrümmte Oberflächenabschnitte als Gleitflächen (18, 19) aufweist, welche ein und dieselbe kugelige Oberfläche (SP) beschreiben.

2. Kugellager nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass durch den Außenring (3) und das Gehäuseteil (16) ein als Gleitlager (17) ausgebildetes Kipplager gebildet ist.

3. Kugellager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden konvex gekrümmten Gleitflächen (18, 19) des Außenrings (3), einer in Axialrichtung zwischen diesen Gleitflächen (18, 19) liegenden Außenumfangsflä che (20) des Außenrings (3) und einer Innenumfangsfläche (21) des Gehäuseteils (16) ein Schmiermittelraum (25) gebildet ist.

4. Kugellager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den

Schmiermittelraum (25) begrenzende Innenumfangsfläche (21) des Gehäuseteils (16) zumindest partiell zylindrisch ist.

5. Kugellager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Außenrings (3) im Gehäuseteil (16) eine Verkippung zwischen Außenring (3) und Gehäuseteil (16) von mindestens ± 2° ermöglicht.

6. Kugellager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (16) als Gehäusering ausgebildet ist, welcher im be- 12 stimmungsgemäßen Betrieb, das heißt bei freier Rotierbarkeit des Innenrings (2) gegenüber dem Außenring (3), drehfest mit dem Außenring (3) gekoppelt ist.

7. Kugellager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Her- Stellung der drehfesten und zugleich eine beschränkte Verkippung zulassenden Kopplung zwischen dem Außenring (3) und dem Gehäusering (2) ein Soll bruchelement (26), insbesondere in Form eines Pins, vorgesehen ist, welches zur Freigabe einer Relativverdrehung zwischen dem Außenring (3) und dem Gehäuse teil (16) bei Überschreitung eines zwischen dem Innenring (2) und dem Außenring (3) wirkenden Maximalmoments ausgebildet ist.

8. Kugellager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als zweireihiges Lager in O-Anordnung ausgebildet ist. 9. Verwendung eines Kugellagers nach Anspruch 1 in einem eine Blattver stellung (10) aufweisenden Fleckrotor eines Hubschraubers.

Description:
1

Zweireihiges Kugellager

Die Erfindung betrifft ein zweireihiges Kugellager, welches zur Übertragung von Radi alkräften sowie zur Übertragung von Axialkräften in beiden Richtungen geeignet ist.

Eine mögliche Bauform eines zweireihigen Kugellagers ist zum Beispiel in der DE 10 2008 061 832 A1 beschrieben. In diesem Fall handelt es sich um ein beidseitig abge dichtetes Lager, wobei zwischen den Wälzkörperreihen ein Freiraum existiert. Dage gen sind in einem aus der DE 10 2015 213 970 A1 bekannten, ebenfalls zweireihigen Kugellager die Kugelreihen derart angeordnet, dass der axiale Abstand der Kugelrei hen zueinander kleiner als der Kugeldurchmesser ist.

Die DE 25 18 129 A1 offenbart einen dünnwandigen, spanlos herstellbaren Laufring für ein einreihiges Kugellager. Der Laufring kann gegenüber einer Sitzfläche eine ge ringfügige Einstellbewegung ausführen, um Wellendurchbiegungen oder Wellenfluch tungsfehler auszugleichen.

Die DE 102006 034 729 B3 offenbart ein zweireihiges Pendelrollen- oder -kugellager. Dieses insbesondere für Lenkspindeln von Kraftfahrzeugen vorgesehene Lager soll eine spielarme Lagerung zur Verfügung stellen, wobei sowohl Innenringlaufbahnen als auch Außenringlaufbahnen durch Bleche gebildet sind.

Die 102006 028 200 A1 beschreibt ein winkeleinstellbares Wälzlager, welches als Rollenlager ausgebildet ist. Ein Außenring des Rollenlagers ist einteilig ausgebildet und im Wesentlichen spielfrei in einer sphärischen Innenoberfläche eines Gehäuses angeordnet. Die Innenoberfläche des Gehäuses ist mit einer Beschichtung versehen, so dass eine Gleitpaarung mit sehr geringer Reibung gegeben ist. Alternativ kann die Außenoberfläche des Außenrings beschichtet sein. Als mögliche Beschichtungen sind eine Phosphatierung sowie eine ELGO-Glide-Beschichtung genannt. 2

Aus der DE 10 2014 221 949 B3 ist ein selbst ausrichtendes Schrägkugellager be kannt, welches als Tandemlager ausgebildet und damit zur Übertragung von Axialkräf ten in genau einer Richtung geeignet ist. Druckwinkelachsen zweier Wälzkörperreihen sind parallel zueinander ausgerichtet.

Hochbelastbare Lagerungen, welche in der Lage sind, Fluchtungsfehler auszuglei chen, sind in vielen Fällen als zweireihige Pendelrollenlager ausgebildet. Beispielhaft wird in diesem Zusammenhang auf die Dokumente DE 10 2012 220261 A1 , DE 10 2012 224 148 A1 und DE 10 2011 078 840 A1 hingewiesen. Ein möglicher Käfig für ein Pendelrollenlager ist im Detail beispielsweise in der DE 10 2017 129 773 A1 be schrieben.

Pendelrollenlager sind in der Lage, radial und axiale Kräfte aufzunehmen und kom men in verschiedensten stationären und mobilen Anwendungen, auch in Luftfahrzeu gen, zum Einsatz. Ein Käfig für ein zweireihiges Pendelrollenlager, welches zur Ver wendung in einem Flugzeug vorgesehen ist, ist beispielsweise in der EP 2 952 760 B1 offenbart.

Hubschrauber mit einem einzigen Hauptrotor sind zum Drehmomentausgleich be kanntermaßen mit einem Heckrotor ausgerüstet. Beispielhaft wird in diesem Zusam menhang auf die Dokumente DE 1 118 017 A und EP 3 023 328 B1 hingewiesen.

Die DE 102010 053 671 A1 beschreibt ein mehrreihiges Wälzlager, dessen Außen ring eine zumindest abschnittsweise sphärische Außenoberfläche aufweist, die mit ei ner zumindest abschnittsweise sphärischen Innenoberfläche eines Gehäuses Zusammenwirken kann oder zusammenwirkt. Dabei ist eine Lagerreihe durch eine Schrägkugellagerreihe gebildet. 3

Durch den Heckrotor wird ein Drehmoment um die Hochachse, das heißt Gierachse des Hubschraubers, erzeugt. Wird der Anstellwinkel der Blätter des Heckrotors ver stellt, so ändert sich damit auch das vom Heckrotor erzeugte Moment. Diese Verstel lung kann vom Piloten insbesondere mittels Pedalen bewirkt werden, wobei die Betä tigung der Pedale über einen Linear-Antrieb in eine Verstellung des Anstellwinkels der mindestens zwei Blätter des Heckrotors umgesetzt wird.

Ein Heckrotor eines Hubschraubers ist prinzipiell auf beliebige Weise antreibbar. Ein elektrischer Antrieb eines Heckrotors ist zum Beispiel in der EP 2 412 630 B1 be schrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem genannten Stand der Technik weiterentwickelte Wälzlagerung, welche insbesondere für die Verwendung in einem eine Blattverstellung aufweisenden Heckrotor eines Hubschraubers geeignet ist, anzugeben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein zweireihiges Kugellager mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Kugellager umfasst einen Innenring und einen Außenring als Lagerringe, sowie zwischen den Lagerringen abrollende, zur Übertra gung von Axialkräften zwischen den Lagerringen in beiden Richtungen vorgesehene Wälzkörper, das heißt Kugeln, wobei der Außenring beschränkt kippbar in einem Ge häuseteil gelagert ist.

Durch die kippbare Lagerung des Außenrings im Gehäuseteil sind Fluchtungsfehler zwischen Innenring und Außenring einerseits und dem Gehäuseteil andererseits aus gleichbar. Insbesondere ist das Kipplager, welches durch den Außenring und das Ge häuseteil als Gleitlagerkomponenten gebildet ist, in der Lage, Verkippungen von ± 2°oder mehr aufzunehmen. Hierbei kann ein Kippmoment vom Innenring über die Wälzkörper auf den Außenring übertragen werden, ohne den Innenring signifikant ge- 4 genüber dem Außenring zu verkippen. Die Verkippung tritt somit ausschließlich oder nahezu ausschließlich zwischen dem Außenring und dem Gehäuseteil auf.

Gemäß einer möglichen Ausgestaltung umfasst das Gleitlager ein erstes Paar an Gleitflächen, welche durch den Außenring beziehungsweise das Gehäuseteil gebildet sind, und ein zweites Paar an Gleitflächen, die in entsprechender Weise gebildet sind. Jedes Paar an Gleitflächen stellt einen insgesamt ringförmigen Gleitlagerabschnitt dar, wobei die Gleitlagerabschnitte voneinander beabstandet und - solange keine Verkippung gegeben ist - spiegelsymmetrisch zu einer Mittelebene des Kugellagers angeordnet sind. Jeder Gleitlagerabschnitt kann Radialkräfte sowie Axialkräfte in ge nau einer Richtung aufnehmen.

Gleitbeläge des Kipplagers können sich auf dem Außenring oder in dem den Außen ring kontaktierenden Gehäuseteil befinden. Eine ideale Kinematik des Kipplagers ist in jedem Fall realisierbar, indem die beiden Gleitflächen des Außenrings, welche als ringförmige, voneinander beabstandete, konvex gekrümmte Oberflächenabschnitte ausgebildet sind, auf ein und derselben gedachten Kugeloberfläche liegen. Entspre chendes gilt für die Innenoberfläche des Gehäuseteils, soweit diese als Gleitfläche ausgebildet ist. Soll einer Kippbewegung zwischen dem Außenring und dem Gehäu seteil ein mit zunehmendem Kippwinkel wachsender Widerstand entgegengesetzt werden, so können gemäß einer optionalen Ausgestaltung zu diesem Zweck die in Axialrichtung am weitesten voneinander beabstandeten Bereich der ansonsten kuge ligen, als Gleitfläche dienenden Innenoberfläche des Gehäuseteils eine von einer sphärischen Form abweichende Form aufweisen.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist zwischen den beiden konvex gekrümmten Gleitflächen des Außenrings, einer in Axialrichtung des Kugellagers zwischen diesen Gleitflächen liegenden Außenumfangsfläche des Außenrings und einer Innenum fangsfläche des Gehäuseteils ein Schmiermittelraum gebildet, welcher insbesondere mit Fett als Schmiermittel befüllt ist. H ierbei kann die Außenumfangsfläche des Au- 5 ßenrings, soweit sie zwischen den Gleitflächen liegt, zylindrisch sein. Ebenso kann die den Schmiermittelraum begrenzende Innenumfangsfläche des Gehäuseteils zumin dest partiell zylindrisch sein.

Bei dem als Gleitlagerkomponente ausgebildeten Gehäuseteil kann es sich um einen Gehäusering handeln, welcher im bestimmungsgemäßen Betrieb, das heißt bei freier Rotierbarkeit des Innenrings gegenüber dem Außenring, drehfest mit dem Außenring gekoppelt ist.

Eine drehfeste und zugleich eine beschränkte Verkippung zulassende Kopplung zwi schen dem Außenring und dem Gehäusering ist beispielsweise durch ein Soll bruchelement, insbesondere in Form eines Pins, hergestellt, wobei das Sollbruchele ment zur Freigabe einer Relativverdrehung zwischen dem Außenring und dem Ge häuseteil bei Überschreitung eines zwischen dem Innenring und dem Außenring wir kenden Maximalmoments ausgebildet ist.

Dies bedeutet, dass das Kipplager als Rotativ-Gleitlager in Funktion tritt, sobald das Wälzlager versagt oder zu schwergängig ist. Gerade in einem solchen Fall, das heißt im Notbetrieb, ist ein Schmiermittelvorrat, welcher sich zwischen einer zylindrischen Außenumfangsfläche des Außenrings und einer Innenumfangsfläche des Gehäuse teils befindet, von Vorteil.

Das zweireihige Kugellager ist beispielsweise als Lager in O-Anordnung ausgebildet. Alternativ kommt eine X-Anordnung in Betracht. In jedem Fall kann das zweireihige Kugellager beidseitig abgedichtet sein. Das Schmiermittel, welches sich im Wälzlager innenraum befindet, ist nicht notwendigerweise mit dem Schmiermittel zur Schmierung des Not-Gleitlagers identisch. Insbesondere kann Öl zur Wälzlagerschmierung vorge sehen sein. 6

Die Lagerringe können ein- oder mehrteilig aufgebaut sein. In typischen Ausgestal tungen handelt es sich beim Außenring um den drehenden Lagerring und beim Innen ring um den nicht drehenden Lagerring. Ebenso sind Bauformen realisierbar, bei wel chen der Innenring den drehenden Lagerring darstellt oder beide Lagerring rotieren.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung nä her erläutert. Hierin zeigt:

Fig. 1 ein zweireihiges Kugellager in einer Schnittdarstellung.

Ein als zweireihiges Kugellager ausgebildetes Wälzlager 1 ist Teil einer insgesamt mit 10 bezeichneten Blattverstellung eines Heckrotors eines Hubschraubers. Das Wälzla ger 1 weist einen Innenring 2 und einen Außenring 3 als Lagerringe auf, wobei der In nenring 2 im vorliegenden Fall zweiteilig, nämlich aus einem ersten Innenringteil 4 und einem spiegelbildlich zu diesem angeordneten, identisch geformten Innenringteil 5, gebildet ist. Jedes Innenringteil 4, 5 stellt eine Innenringlaufbahn 9 bereit, auf welcher Kugeln als Wälzkörper 6 abrollen. Die zugleich Außenringlaufbahnen 14 kontaktieren den Kugeln 6 sind somit in Form von zwei Wälzkörperreihen 7, 8 angeordnet. Eine Mittelebene ME, welche zwischen die Innenringteile 4, 5 gelegt ist, befindet sich mittig zwischen den Wälzkörperreihen 7, 8. Drucklinien durch die Mittelpunkte der Wälzkör per 6 sind mit DL bezeichnet. Insgesamt handelt es sich bei dem Wälzlager 1 um ein zweireihiges Lager in O-Anordnung. Der im Gegensatz zum Innenring 2 einteilige Au ßenring 3 weist einen ringförmigen Mittelsteg 15 auf, an welchen die Außenringlauf bahnen 14 anschließen. Die Wälzkörper 6 sind in einem Käfig 11 geführt. An beiden Stirnseiten des Wälzlagers 1 befindliche Dichtungen sind mit 12, 13 bezeichnet.

Der Außenring 3 ist in einem Gehäuseteil 16 aufgenommen, welches als Gehäusering ausgebildet ist. Zwischen dem Gehäusering 16 und dem Außenring 3 ist ein Kipplager in Form eines Gleitlagers 17 gebildet. In der in Figur 1 dargestellten, nicht verkippten Einstellung des Wälzlagers 1 weisen die ringförmigen Komponenten 2, 3, 16 eine ein- 7 heitliche Mittelachse MA auf. Wird der Innenring 2 und mit diesem auch der Außenring 3 gegenüber dem Gehäuseteil 16 verkippt, was einen Fluchtungsfehler bedeutet, so ergibt sich ein in Figur 1 übertrieben dargestellter Winkel a zwischen einer Achse FL und der Mittelachse MA. Die Verkippung um den Winkel a wird vollständig vom Kipp lager 17 aufgenommen und kann bis zu 2° betragen.

Beim bestimmungsgemäßen Betrieb der Blattverstellung 10 rotiert der Außenring 3 zusammen mit dem Gehäusering 16, wogegen der Innenring 2 einen stehenden La gerring darstellt. Die Verstellung eines Blattes des Heckrotors erfolgt, indem der In nenring 2 in Verstellrichtung VR, das heißt längs der Mittelachse MA, verschoben wird. Hierbei wird zwangsläufig auch der Außenring 3 sowie der mit diesem rotierende Gehäusering 16 mit verschoben. Etwaige geringfügige Verkippungen zwischen dem Außenring 3 und dem Gehäusering 16 spielen bei diesem Verstellvorgang dank des Kipplagers 17 keine Rolle.

Das Kipplager 17 umfasst zwei ringförmige Gleitflächen 18, 19, welche durch den Au ßenring 3 bereitgestellt werden und eine sphärische Form SP definieren. Die beiden voneinander beabstandeten Gleitflächen 18, 19 grenzen an die Stirnflächen des Au ßenrings 3 und sind spiegelsymmetrisch zur Mittelebene ME angeordnet. Zwischen den beiden Gleitflächen 18, 19 befindet sich eine im Wesentlichen zylindrische Au ßenumfangsfläche 20 des Außenrings 3. Die Außenumfangsfläche 20 ist konzentrisch umgeben von einer Innenumfangsfläche 21 des Gehäuserings 16. An die Innenum fangsfläche 21 grenzen die mit 22, 23 bezeichneten Gleitlagerabschnitte, welche je weils einerseits durch eine der Gleitflächen 18, 19 und andererseits durch einen Gleit belag 24 auf dem Gehäusering 16 gebildet werden. Zwischen der Außenumfangsflä che 20 des Außenrings 3 und der Innenumfangsfläche 21 des Gehäuseteils 16 ist ein mit Fett befüllter Schmiermittelraum 25 gebildet.

Solange der Außenring 3 gegenüber dem Innenring 2 frei drehbar ist, hat das Gleitla ger 17 ausschließlich die Funktion eines Kipplagers. Jede Verdrehung des Außen- 8 rings 3 um die Mittelachse MA geht hierbei mit einer entsprechenden Verdrehung des Gehäuserings 16 um die Mittelachse MA einher. Zu diesem Zweck ist ein Pin 26 fest in eine Bohrung 27 im Außenring 3 eingesetzt. Der Pin 26 greift zugleich in eine Öff nung 28 ein, welche sich im Gehäuseteil 16 befindet.

Wie aus Figur 1 hervorgeht, hat der Pin 26 in der Öffnung 28 nennenswertes Spiel in Längsrichtung der Mittelachse MA. Dieses Spiel ermöglicht die beschriebene Verkip pung um bis zu 2° zwischen dem Außenring 3 und dem Gehäusering 16. In hierzu or thogonaler Richtung, das heißt in Umfangsrichtung des Außenrings 3 sowie des Ge- häuserings 16, ist dagegen kein oder nur minimales Spiel des Pins 26 gegeben. Rela tivverdrehungen zwischen dem Außenring 3 und dem Gehäusering 16 sind damit ausgeschlossen. Treten jedoch zu hohe Kräfte zwischen dem Außenring 3 und dem Gehäuseteil 16 auf, welche im Extremfall auf eine Blockade zwischen Innenring 2 und Außenring 3 zurückzuführen sein können, so bricht der Pin 26, womit er ein Soll- bruchelement darstellt. In diesem Moment wird eine Rotation zwischen dem Außen ring 3 und dem Gehäusering 16 freigegeben, was eine Umfunktionierung des Gleitla gers 17 zum Rotativlager bedeutet. In diesem Zustand trägt der im Schmiermittelraum 25 befindliche Schmiermittelvorrat signifikant zur Wärmeabfuhr bei. Die Kinematik der Blattverstellung 10 bleibt auch bei dieser Notfunktion des ansonsten nur als Kipplager dienenden Gleitlagers 17 erhalten.

9

Bezuqszeichenliste

1 Wälzlager, zweireihiges Kugellager Innenring Außenring Innenringteil Innenringteil Wälzkörper, Kugel Wälzkörperreihe Wälzkörperreihe Innenringlaufbahn

10 Blattverstellung

11 Käfig

12 Dichtung

13 Dichtung

14 Außenringlaufbahn

15 Mittelsteg

16 Gehäuseteil, Gehäusering

17 Gleitlager, Kipplager

18 Gleitfläche des Außenrings

19 Gleitfläche des Außenrings

20 Außenumfangsfläche

21 konkave Innenumfangsfläche

22 Gleitlagerabschnitt

23 Gleitlagerabschnitt

24 Gleitbelag

25 Schmiermittelraum

26 Pin, Sollbruchelement

27 Bohrung im Außenring

28 Öffnung im Gehäuseteil a Winkel 10

DL Drucklinie

FL Achse des Innenrings mit Fluchtungsfehler MA Mittelachse ME Mittelebene SP sphärische Form VR Verstellrichtung