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Patent Searching and Data


Title:
DRAINAGE DEVICE AND METHOD FOR THE CONTROL OF A MACHINE FOR PRODUCING A FIBROUS WEB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/077552
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a drainage device, comprising a box-shaped base body and a plurality of drainage strips which are spaced apart from each other and are configured in each case so as to pivot with respect to the base body, wherein the pivotally configured drainage strips comprise an inclination sensor for detecting the pivoting angle with respect to the base body.

Inventors:
JASCHINSKI DR THOMAS (DE)
ATTWENGER ROBERT (AT)
CUSTODIO DE ARAUJO GUILHERME (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/074302
Publication Date:
May 03, 2018
Filing Date:
September 26, 2017
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
D21F1/48; D21F1/52
Foreign References:
EP1063348A22000-12-27
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

Entwässerungsvorrichtung (1 ), umfassend einen kastenförmigen Grundkörper (3) sowie mehrere zueinander beabstandete Entwässerungsleisten (5), die jeweils bezüglich des Grundkörpers (3) schwenkbar ausgeführt sind, wobei die schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten (5) einen Neigungssensor (10) zur Erfassung des Schwenkwinkels gegenüber dem Grundkörper (4) aufweisen.

Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungssensor (10) ein mechanischer, elektronischer, elektromagnetischer, induktiver, kapazitiver oder optischer Neigungssensor ist.

Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten (5) eine Schwenkeinrichtung (9) zugeordnet ist, die zwischen einem Unterteil (8) der Entwässerungsleiste (5), das mit dem Grundkörper (4) verbunden ist und einem Oberteil (7) der Entwässerungsleiste (5) angeordnet ist, um das Oberteil (7) relativ zum Unterteil (8) zu schwenken.

Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungssensor (10) dem Oberteil (7) der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste (5) zugeordnet ist.

Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungssensor (10) gegen den Eintritt von Medien, wie Wasser, abgedichtet ist.

Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste (5) in Längsrichtung gesehen in Segmente unterteilt ist und jedem Segment ein eigener Neigungssensor (10) zugeordnet ist.

7. Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (9) derart ausgeführt ist, dass die Entwässerungsleiste (5) manuell, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch um deren Drehachse schwenkbar ist.

8. Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungsvorrichtung (1 ) eine Steuereinrichtung (12) zugeordnet ist, die über einen ersten Kommunikationskanal (1 1 ) mit dem wenigstens einem Neigungssensor (10) wenigstens einer schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste (5) verbunden ist, um den tatsächlichen Neigungswinkel der jeweiligen schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste (5) zu erfassen oder zu ermitteln. 9. Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Steuereinrichtung (12) eine Anzeigeeinrichtung (15) zugeordnet ist, um den tatsächlichen Neigungswinkel der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste (5) anzuzeigen. 10. Verfahren zur Steuerung einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens einer Faserstoffsuspension, umfassend eine Entwässerungsvorrichtung (1 ) mit einer Mehrzahl von schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten (5), wobei die Entwässerungsvorrichtung (1 ) bevorzugt nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgeführt ist, wobei der Neigungswinkel der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten (5) in Abhängigkeit wenigstens eines Parameters eingestellt wird.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Parameter ein Konstantwert ist, der eine Eigenschaft der herzustellenden Faserstoffbahn - wie deren Rohstoff oder Sorte - oder eine Eigenschaft der Maschine (100) selbst - wie deren Bauart oder deren errechnete, theoretische Maschinengeschwindigkeit, die zur Herstellung der Faserstoffbahn nötig ist - beschreibt und dieser Konstantwert in der Steuereinrichtung (12) oder einem ihr zugeordneten Speicher (17) hinterlegt ist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Parameter ein während des Betriebs der Maschine (100) gemessener oder bestimmter Verfahrensparameter ist, der die aktuelle Eigenschaft der Faserstoffsuspension, der hergestellten Faserstoffbahn - wie deren sich tatsächlich einstellende Stoffdichte oder deren aktueller Trockengehalt - oder eine tatsächliche, sich einstellende Größe der Maschine (100) - wie deren tatsächliche Maschinengeschwindigkeit, mit der die Faserstoffbahn aktuell hergestellt wird - beschreibt. 13. Maschine (100) zur Herstellung einer Faserstoffbahn (2), insbesondere Papier-, Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens einer Faserstoffsuspension mit wenigstens einer Entwässerungsvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

Description:
ENTWÄSSERUNGSVORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR SETUERUNG EINER MASCHINE ZUR HERSTELLUNG EINER FASERSTOFFBAHN

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entwässerungsvorrichtung, wie einen Entwässerungskasten einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton- oder Verpackungspapierbahn, aus wenigstens einer Faserstoffsuspension.

Derartige Entwässerungsvorrichtungen dienen zur Unterstützung eines endlosen, umlaufenden Siebes, auf dem sich die Faserstoffbahn aus der kontinuierlich auf das Sieb strömenden Fasersuspension bildet. Die Entwässerungsvorrichtung weist - in Laufrichtung der herzustellenden Faserstoffbahn gesehen - eine Mehrzahl von nebeneinander beabstandet angeordneten Entwässerungsleisten auf. Hierbei streicht das Sieb mit seiner Unterseite über die Oberseite des Oberteils der Entwässerungsleisten. Das Oberteil ist dem Sieb zugewandt und weist in der Regel ein Verschleißteil auf, das mit dem Oberteil verbunden ist. Das Verschleißteil weist zumeist eine schaberähnliche Vorderkante auf. Diese dient zusätzlich zum Abführen des Siebwassers, das aus der sich bildenden Faserstoffbahn durch die Maschen des Siebes geströmt ist und an der Unterseite des Siebes haftet. Einzelne oder alle Entwässerungsleisten sind schwenkbar ausgeführt, um in Abhängigkeit des Neigungswinkels die Entwässerungsleistung an die hergestellte Papiersorte anpassen zu können.

In Papiermaschinen, bei denen die Betriebsbedingungen häufig wechseln (beispielsweise Wechsel der Papiersorte, der Arbeitsgeschwindigkeit) ist eine Veränderung des genannten Neigungswinkels an den Entwässerungsleisten häufig erforderlich. Bei den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Entwässerungsvorrichtungen ist zwar eine Einstellung des Neigungswinkels möglich. Jedoch gibt es zwei Nachteile. Zum einen müssen bei einem Wechsel der Papiersorte die Neigungswinkel aller Entwässerungsleisten geändert werden. Dies geschieht z.B. händisch. Zum anderen haben diese Entwässerungsvorrichtungen keine genaue Neigungswinkelanzeige, sodass die tatsächlich eingestellten Neigungswinkel mühsam und indirekt, z.B. über die Länge einer Spindel des Schwenkantriebs, an den einzelnen Entwässerungsleisten abgelesen werden müssen. Dies gestaltet sich im laufenden Betrieb der Maschine als problematisch und aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine auch als gefährlich.

Die Erfindung betrifft die eingangs genannten Gegenstände.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden. Vielmehr soll eine zuverlässige Anzeige und Einstellung der Neigungswinkel der Entwässerungsleiste möglich sein.

Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind besonders vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen dargestellt.

Gemäß der Erfindung wird somit der Neigungswinkel der ausgeführten Entwässerungsleisten der Entwässerungsvorrichtung und damit dessen Entwässerungsleistung gesteuert. Damit liegt ein offener Regelkreis vor, bei dem der tatsächliche Neigungswinkel nicht in die Steuerung zurückgekoppelt wird. Es wird mit der Erfassung des tatsächlichen Winkels lediglich festgestellt, ob der vorgegebene Neigungswinkel auch entsprechend eingestellt wurde.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Neigungswinkel ein Winkel verstanden, der die Steigung der Entwässerungsleiste gegenüber einer Horizontalebene angibt. Im Detail ist der Winkel gemeint, den die Oberseite - bevorzugt jene des Oberteils - des Oberteils der Entwässerungsleiste, die der Unterseite des hierzu umlaufenden Siebes zugewandt ist, mit der Horizontalebene einschließt. Der Neigungswinkel kann sowohl als Steigungswinkel in % als auch in Grad bestimmt werden. Er gibt somit die relative Lageänderung der Entwässerungsleiste - bzw. des Oberteils der Entwässerungsleiste - zur Horizontalen (oder Horizontalebene) an. Der Neigungswinkel ergibt sich durch die Schwenkbewegung des Oberteils relativ zu dem Unterteil bzw. Grundkörper der Entwässerungsvorrichtung um eine Drehachse. Die Drehachse ist in der Regel im Wesentlichen eine Parallele zur Längsachse der entsprechenden schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste. Die Längsachse kann z.B. der Breitenrichtung der Faserstoffbahn bzw. des Siebes entsprechen. Man könnte auch sagen, dass die Längsachse somit im Wesentlichen parallel zur Ebene, die von dem Sieb bzw. von der der Faserstoffbahn beim Überstreichen der Entwässerungsleiste aufgespannt wird, verläuft. Im Wesentlichen bedeutet hier, dass eine Abweichung um 10°, bevorzugt um 20° nach beiden Seiten möglich ist. Die Lage dieser Drehachse kann auch nicht-stationär sein, d.h. die Drehachse kann sich infolge des Oberteils selbst verschwenken. Durch die entsprechende Schwenkbewegung kann erreicht werden, dass die Vorderkante des Oberteils in der Siebebene bleibt.

Bezogen auf ein kartesisches Koordinatensystem, indem die Faserstoffbahn bzw. das Sieb in einer X- Y-Ebene verlaufen, kann die Breitenrichtung der Faserstoffbahn bzw. des Siebs die X-Richtung sein und die Laufrichtung der herzustellenden Faserstoffbahn bzw. des Siebs die positive Y-Richtung. Als Z-Richtung (Lotrichtung) ergibt sich dann die Dickenrichtung der Faserstoffbahn bzw. des Siebs. In der X-Y- Ebene befindet sich dann das stationäre Unterteil der Entwässerungsleiste. Ausgehend von dieser Definition kann der erfindungsgemäße Neigungswinkel als jener Winkel verstanden werden, der sich durch Drehung des Oberteils relativ zum Unterteil um die X-Achse ergibt. Der Neigungswinkel könnte jedoch auch eine entsprechende Drehung der Entwässerungsleiste bzw. deren Oberteil relativ zur Horizontalebene um eine oder mehrere der genannten Achsen (X-, Y-, Z-Achse) beschreiben. Dies wird nachfolgend mit Bezug auf den Neigungssensor ausgeführt. Der Neigungssensor, die Steuereinrichtung bzw. die Anzeigeeinrichtung können derart eingerichtet sein, dass der tatsächliche (aktuelle) Neigungswinkel der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste z.B. in Grad als Absolutwert in Bezug auf eine Horizontalebene oder als Relativwert in Bezug auf den Grundkörper ermittelt oder angezeigt wird. Der Neigungswinkel kann als elektrisches Signal vorliegen. Grundsätzlich wäre es denkbar, dass der Neigungssensor derart eingerichtet ist, dass er nicht nur eindimensionale Winkel, also im obigen Beispiel die Drehung lediglich um eine der drei Achsen (X-, Y- oder Z-Achse), sondern mehrdimensionale Winkel erfasst. Im letztgenannten Fall wäre der Neigungssensor somit ein Lagesensor und könnte damit eine Kombination mehrere Neigungswinkel gleichzeitig um mehrere der drei Achsen (X-, Y- oder Z-Achse) detektieren. Eine Detektion in zumindest zwei Achsen, z.B. der X- und Y-Achse hat den Vorteil, dass beim Installieren der Entwässerungsleisten auf dem Grundkörper der Entwässerungsvorrichtung die Messwerte der Neigungssensoren gleich eine waagrechte Ausrichtung entlang der X- Achse ermögliche, da ungewollte Abweichungen um die Y-Achse sofort von diesen detektiert werden. So kann auch überprüft werden, ob die gesamte Entwässerungsvorrichtung mit den Entwässerungsleisten korrekt ausgerichtet ist. Zu einem besseren Messresultat kann der Neigungssensor im Bereich der Drehachse angeordnet sein.

Dabei können jeder Entwässerungsleiste jeweils eine entsprechende Schwenkeinrichtung sowie ein Neigungssensor zugeordnet sein. Beide können innerhalb der entsprechenden Entwässerungsleiste - bevorzugt gegen den Eintritt von Medien von außerhalb gekapselt - untergebracht sein.

Die Schwenkeinrichtung kann derart ausgeführt sein, dass das Oberteil der Entwässerungsleiste relativ gegen das Unterteil (bzw. die Horizontalebene) um wenigstens 10°, bevorzugt um wenigstens 20° verschwenkbar ist.

Unter einer Faserstoffbahn im Sinne der Erfindung ist ein Gelege bzw. Gewirre von Fasern, wie Cellulose, Kunststofffasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Zusatzstoffen, Additiven oder dergleichen zu verstehen. So kann die Faserstoffbahn beispielsweise als Papier-, Karton- oder Tissuebahn ausgebildet sein. Sie kann im Wesentlichen Holzfasern umfassen, wobei geringe Mengen anderer Fasern oder auch Zusatzstoffe und Additive vorhanden sein können. Dies bleibt je nach Einsatzfall dem Fachmann überlassen.

Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung kann dann allen Schwenkeinrichtung der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten gemeinsam zugeordnet sein. Die einzelnen Schwenkeinrichtungen sowie die Neigungssensoren der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten können über entsprechende Kommunikationskanäle mit der Steuereinrichtung verbunden sein. Wenn gemäß der Erfindung von einem Kommunikationskanal die Rede ist, dann ist damit eine Einrichtung zur Informationsübertragung z.B. mittels eines elektrischen Signals gemeint. Derartige Einrichtungen können in Form von kabelgebundenen Leitungen als auch in Form von Drahtloskommunikationseinrichtungen (Funk) vorliegen. Auch ist es denkbar, dass das aus dem wenigstens einen Neigungssensor stammende Signal an ein mobiles Endgerät, wie ein Smartphone, einen Tablet-PC oder ähnliches übertragen wird.

Mit der Sorte einer Faserstoffbahn ist die Eigenschaft der Faserstoffbahn hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, Herstellung, sowie Erscheinungs- und Verwendungsform gemeint. Ist die Faserstoffbahn ein Papier, dann ist unter einer Papiersorte z.B. ein gestrichenes Papier, Kopierpapier, Etikettenpapier etc. zu verstehen.

Unter dem Begriff bestimmungsgemäßer Betrieb wird jener Zustand der Maschine verstanden, in dem die gewünschte Faserstoffbahn aus der Faserstoffsuspension hergestellt und auf der Maschine weiterverarbeitet wird. Im Einzelnen bewegt sich in diesem Zustand das Sieb der Siebpartie relativ zu der Entwässerungsvorrichtung kontinuierlich an dieser vorbei, die Faserstoffsuspension gelangt auf das Sieb und das überschüssige Wasser wird zur Entwässerung durch die Entwässerungsschlitze abgeführt. In Abgrenzung dazu ist in einem Nicht-Betriebszustand der Maschine, also bei Außerbetriebnahme dieser beispielsweise mit dem Ziel der Wartung, eine solche Herstellung der Faserstoffbahn nicht möglich. Als Betriebsbeginn ist jener Zeitpunkt gemeint, zu dem die Maschine bereit ist, die Faserstoffbahn tatsächlich herzustellen. In diesem Zustand ist Maschine auf die Faserstoffbahn gerüstet und bereit den bestimmungsgemäßen Betrieb unmittelbar aufzunehmen.

Als Konstantwert wird eine Eigenschaft der herzustellenden Faserstoffbahn oder der Maschine selbst verstanden, die vor Betriebsbeginn vorliegt oder für die Herstellung der Faserstoffbahn theoretisch angenommen wird. Eine Eigenschaft der Faserstoffbahn kann der Rohstoff sein, aus dem diese hergestellt ist, die Chemikalien, die diese umfasst oder deren Sorte. Eine Eigenschaft der Maschine kann deren Bauart bezüglich der Form der Entwässerung sein, wie Langsiebmaschine oder Hybridformer, deren Ausstattungsmerkmale wie die Anzahl und Art von Sieben und Walzen oder deren errechnete, theoretische Maschinengeschwindigkeit, die zur Herstellung der Faserstoffbahn nötig ist. Der Konstantwert ist ein Parameter, der zu Betriebsbeginn der Maschine vorgegeben wird. Er wird daher als konstant angenommen, da unterstellt wird, dass sich dieser während des Betriebs der Maschine nicht ändert. Mit dem Begriff Verfahrensparameter ist ein während des (bestimmungsgemäßen) Betriebs der Maschine gemessener (direkt erfasster) oder bestimmter (indirekt, z.B. durch Berechnung ermittelter) Parameter gemeint, der die aktuelle Eigenschaft der Faserstoffsuspension, der aktuell hergestellten Faserstoffbahn oder eine tatsächliche, sich einstellende Größe der Maschine beschreibt. Ein solcher Verfahrensparameter kann beispielhaft sein: die aktuelle Maschinen- bzw. Siebgeschwindigkeit, die benötigte Energie, z.B. elektrische Energie, oder eine damit zusammenhängende Größe wie die Leistung, der Frischwasserbedarf der Maschine gemessen in Litern pro Stunde, eine optische oder physikalische Eigenschaft der eben hergestellten Faserstoffbahn, wie deren Formationsergebnis (Größenverteilung und Anisotropie von Flecken in der Durchsicht, Periodizität wiederkehrender Merkmale), Flächengewicht, Stoffdichte oder deren Trockengehalt - auch bezogen auf entsprechend ein- oder mehrlagige Faserstoffbahnen. Der Verfahrensparameter ist somit während des Herstellprozesses im Betrieb der Maschine Veränderungen unterworfen. Sowohl der Konstantwert als auch der Verfahrensparameter stellen zumindest einen Parameter im Sinne der vorliegenden Erfindung dar, auf dessen Basis die Regelung des Neigungswinkels der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten erfolgt. Grundsätzlich kann eine Regelung gleichzeitig auf Grundlage von beiden Parametern erfolgen. Dennoch wäre es auch denkbar, dass eine solche Regelung des Neigungswinkels während des Betriebs auch zeitlich getrennt, jeweils mit einem und dann mit einem anderen Parameter erfolgt. So wäre es gemäß einer Ausführungsform denkbar, den Neigungswinkel zu Betriebsbeginn entsprechend dem Konstantwert voreinzustellen (Grobregelung, äußerer Regelkreis) und nach dem Betriebsbeginn, also während des Betriebs, den Neigungswinkel dann in Abhängigkeit eines Verfahrensparameters zu regeln (Feinregelung, innerer Regelkreis).

Ist davon die Rede, dass Informationen in der Steuereinrichtung hinterlegt sind, dann können diese in einem der Steuereinrichtung zugeordneten Speicher gespeichert sein. So ist es auf diese Weise möglich, in der Steuereinrichtung Informationen z.B. in Form von Datenbanken, Tabellen, Kennlinien oder Kennfeldern zu hinterlegen, zu welcher Sorte der herzustellenden Faserstoffbahn welche Informationen gehören. So kann für jede mit der Maschine herstellbare Faserstoffbahnsorte ein entsprechender Datensatz mit den dafür nötigen Konstantwerten hinterlegt sein. Beispielsweise kann ausgehend von einem Konstantwert, der die herzustellende Faserstoffbahn charakterisiert, von der Steuereinrichtung ein Sollwert für den zu Betriebsbeginn der Maschine einzustellenden Neigungswinkel - auch Referenzwert genannt - berechnet werden. Der Speicher kann Teil der Steuereinrichtung selbst sein. Die Steuereinrichtung wiederum kann Teil des Leitstandes der Maschine sein. Eine erfindungsgemäße Entwässerungsleiste ist für gewöhnlich länger als die Breite der herzustellenden Faserstoffbahn. Die Erfindung soll nun anhand der Figuren exemplarisch erläutert werden. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische, teilweise Längsschnittdarstellung einer

Siebpartie einer lediglich ausschnittweise dargestellten Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn

Figur 2 eine schematische Querschnittdarstellung einer

Ausführungsform einer Entwässerungsvorrichtung

Figuren 3a und 3b eine teilgeschnittene Darstellung einer Ausführungsform der

Entwässerungsleiste

Figur 3c eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer

Entwässerungsleiste

Figur 4 eine Prinzipdarstellung eines Steuerungsschemas für eine

Maschine

Die Figur 1 zeigt eine schematische, teilweise Längsschnittdarstellung einer Siebpartie 200 einer lediglich ausschnittweise dargestellten Maschine 100 zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2 aus mindestens einer Faserstoffsuspension. Bei der Faserstoffbahn 2 kann es sich insbesondere um eine Papier-, Karton- oder Verpackungspapierbahn handeln. Die Faserstoffsuspension gelangt aus einem Stoffauflauf auf ein als Endlosband ausgeführtes Sieb, das relativ zur Entwässerungsvorrichtung 1 umläuft. Die auf der Oberseite des Siebs abgelegten Fasern werden mit diesem weitertransportiert. Das überschüssige Wasser der Faserstoffsuspension gelangt über die Unterseite des Siebs die in die Entwässerungsvorrichtung 1 . Die so auf der Oberseite des Siebs formierte Faserstoffbahn 2 wird mittels selbigem zur nächsten Bearbeitungsstation weitertransportiert.

In Figur 2 ist in einer schematischen Darstellung eine Entwässerungsvorrichtung 1 in einem Querschnitt senkrecht zur Breitenerstreckung der Faserstoffbahn gezeigt. Die Entwässerungsvorrichtung 1 kann Bestandteil der in der Figur 1 dargestellten Siebpartie 200 bzw. Maschine 100 sein.

Die Entwässerungsvorrichtung 1 umfasst einen kastenförmigen Grundkörper 4, der optional mit einer gestrichelt angedeuteten und vorzugsweise steuer-/regelbaren Unterdruckquelle 3 beaufschlagbar ist. Letztere dient der Verbesserung der Entwässerung der Faserstoffsuspension, ist der Siebpartie 200 zugeordnet und vorliegend innerhalb des Grundkörpers 4 angeordnet. An der der Unterseite des Siebs zugewandten Oberseite des Grundkörpers 4 sind mehrere sich quer zur Maschinenrichtung L (Pfeil in Figur 1 ) erstreckende und beabstandete Entwässerungsleisten 5 am Grundkörper 4 angeordnet.

Die Entwässerungsleisten 5 sind in Maschinenrichtung L gesehen, die der Laufrichtung der herzustellenden Faserstoffbahn in der Maschine entspricht, zueinander beabstandet. Im vorliegenden Fall sind diese hinsichtlich ihrer Längsachsen, die quer zur Maschinenrichtung in die Bildebene hinein verlaufen, parallel und beabstandet zueinander angeordnet. Jeweils zwei direkt benachbarte Entwässerungsleisten 5 begrenzen zusammen an ihren einander zugewandten Stirnseiten einen Entwässerungsschlitz 6. Werden die Entwässerungsleisten 5 wie in Figur 2 dargestellt angeordnet, dann bilden sie vorzugsweise eine ebene und mehrere Entwässerungsschlitze 6 aufweisende Entwässerungsfläche 5' miteinander aus. Letztere verläuft im Wesentlichen parallel zu dem dazu umlaufenden Sieb bzw. der darauf herzustellenden Faserstoffbahn 2. Jede der einzelnen Entwässerungsleiste 5 umfasst aus ein dem Sieb zugewandtes Oberteil 7 und ein dem Grundkörper 4 zugewandtes Unterteil 8. Letzteres ist stationär mit dem Grundkörper 4 verbunden. In den Figuren 3a und 3b ist jeweils ein Querschnitt durch die Entwässerungsleiste 5 senkrecht zu deren Längsachse dargestellt. Das Oberteil 7 ist vorliegend zweiteilig ausgeführt. Es umfasst ein U-förmiges erstes Teil, auf dem ein zweites Teil (auch Verschleißteil genannt), das der Faserstoffbahn zugewandt ist, angeordnet ist. Das zweite Teil kann zerstörungsfrei auswechselbar mit dem ersten Teil lösbar verbindbar sein. In der freien Öffnung, die das U des Oberteils 7 begrenzt, greift das Unterteil 8 hinein, wie dies hier durch die gestrichelte Darstellung angedeutet ist.

Einige oder alle der in den Figuren dargestellten Entwässerungsleisten 5 der Entwässerungsvorrichtung 1 können schwenkbar ausgeführt sein. Diesen Entwässerungsleisten 5 kann dann jeweils eine Schwenkeinrichtung 9 zugeordnet sein, um die Entwässerungsleiste 5 relativ zu dem Grundkörper 4, auf dem diese montiert ist, zu verschwenken.

Zum Beispiel kann einen solche Schwenkeinrichtung 9 innerhalb der Entwässerungsleiste 5 zwischen dem Unterteil 8 und dem Oberteil 7 angeordnet sein. Sie kann vollständig gegen den Eintritt von Medien von außen gekapselt sein. Damit kann das bewegliche Oberteil 7 relativ zum feststehenden Unterteil 8 und damit relativ zum Grundkörper 4, der ebenfalls stationär mit der Maschine verbunden ist, verdreht bzw. verschwenkt werden. Die Drehachse, um die das Oberteil 7 mittels der Schwenkeinrichtung 9 verschwenkt werden kann, ist vorliegend parallel zur Längsachse des Entwässerungselements 5 und damit quer zur Maschinenlaufrichtung. Sie verläuft, wie dargestellt, in die Zeichenebene hinein und ist in den Figuren mit einem Punkt angedeutet. In dem Abschnitt des U, das die beiden seitlichen Schenkel des Oberteils 7 verbindet, ist ein Neigungssensor 10 angeordnet. Wie dies in der Figur 3b dargestellt ist, kann mittels des Neigungssensors 10 der aktuell an der/den entsprechenden Entwässerungsleiste/n 5 tatsächlich vorliegende Neigungswinkel des Oberteils 7 zu einer Horizontalebene (gestrichelt dargestellt) oder dem Grundkörper 4 unmittelbar erfasst werden. Der Neigungssensor 10 kann dabei derart innerhalb des Oberteils 7 angeordnet sein, dass er den Neigungswinkel des Oberteils 7, bevorzugt der äußeren, der Unterseite des Siebs oder der Faserstoffbahn zugewandten Seite des Oberteils 7 gegen die Horizontalebene erfasst.

Unabhängig von der dargestellten Ausführungsform, kann der Neigungssensor 10 einteilig mit der Entwässerungsleiste, hier dem Oberteil 7 ausgeführt sein oder separat dazu vorgesehen sein. Im letztgenannten Fall ist dieser stoff-, kraft- und/oder formschlüssig mit der Entwässerungsleiste bzw. dem Oberteil 7 verbunden.

In Figur 3c ist eine Entwässerungsleiste 5 über deren gesamte Länge in einer Draufsicht senkrecht auf die herzustellende Faserstoffbahn (nicht gezeigt) dargestellt.

Der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleiste 5 sind hier über deren Länge gesehen gleich mehrere Neigungssensoren 10 zugeordnet. Denkbar wäre es, dass die Entwässerungsleiste 5 entlang ihrer Länge (entspricht der Breitenrichtung der herzustellenden Faserstoffbahn) in mehrere Sektionen unterteilt ist. Dies ist durch die strichpunktierten Linien angedeutet. Dabei können jeder Sektion eine separate Schwenkeinrichtung 9 sowie ein separater Neigungssensor 10 zugeordnet sein. Dadurch können die einzelnen Sektionen einer einzelnen Entwässerungsleiste 5 unabhängig voneinander einen anderen Neigungswinkel einnehmen.

Unabhängig von der dargestellten Ausführungsform können die Neigungssensoren 10 innerhalb der Entwässerungsleiste 5, z.B. innerhalb des von dem Ober- und Unterteil 7, 8 begrenzten Raumes angeordnet sein. Sie können ebenfalls gegen den Eintritt von Medien von außen abgedichtet bzw. gekapselt sein. ln Figur 4 ist eine schematische Darstellung eines Steuerkreises zur Steuerung der erfindungsgemäßen Entwässerungsvorrichtung 1 bzw. der erfindungsgemäßen Maschine 100 gezeigt. Dargestellt ist lediglich eine Entwässerungsleiste 5. Dieses Steuerschema ist jedoch auch auf die verbleibenden Entwässerungsleisten 5 der Entwässerungsvorrichtung 1 anwendbar.

Der Neigungssensor 10 einer entsprechenden Entwässerungsleiste 5 ist über einen ersten Kommunikationskanal 1 1 mit einer Steuereinrichtung 12 verbunden, um den tatsächlichen Neigungswinkel der Entwässerungsleiste 5 an die Steuereinrichtung 12 zu übertragen. Weiterhin ist zur Neigungseinstellung der Entwässerungsleiste 5 die Steuereinrichtung 12 über einen zweiten Kommunikationskanal 13 mit der Schwenkeinrichtung 9 der Entwässerungsleiste 5 verbunden. Die Steuereinrichtung 12 kann also die Schwenkeinrichtung 9 über den zweiten Kommunikationskanal 13 ansprechen, um einen bestimmten Neigungswinkel einzustellen. Ferner ist die Steuereinrichtung über einen dritten Kommunikationskanal 14 mit einer Anzeigeeinrichtung 15 verbunden, um den/die Neigungswinkel einer oder mehrerer Entwässerungsleisten 5 z.B. graphisch anzuzeigen. Über einen vierten Kommunikationskanal 16 ist die Steuereinrichtung 12 mit der Steuerung der Maschine 100, wie deren Leitstand (nicht dargestellt) verbunden. Hierdurch werden sowohl aktuelle Betriebsparameter der Maschine, wie z.B. deren Energiebedarf oder Arbeitsgeschwindigkeit als auch Eigenschaften der Faserstoffsuspension oder der daraus hergestellten Faserstoffbahn, wie deren Rohstoffe oder Stoffdichte als Parameter an die Steuereinrichtung 12 übertragen.

Ferner kann der Steuereinrichtung 12 ein Speicher 17 zugeordnet sein, in dem Konstantwerte, z.B. die auf der Maschine herstellbaren Sorten an Faserstoffbahnen, beispielsweise in Form einer Datenbank, abgespeichert sind. Dabei kann für alle schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten 5 lediglich eine einzige Steuereinrichtung 12 vorgesehen sein. Für jede, daran angeschlossene Entwässerungsleiste 5 werden entsprechende Kommunikationskanäle 1 1 , 13 vorgesehen.

In Abhängigkeit des übermittelten Parameters wird dann, z.B. zu Beginn des Herstellungsprozesses der Faserstoffbahn (auch Betriebsbeginn genannt) bzw. im Betrieb der Maschine 100 ein entsprechender Neigungswinkel einer bzw. aller Entwässerungsleisten 5 von der Steuereinrichtung 12 bestimmt. Daraufhin wird dieser errechnete Neigungswinkel über den zweiten Kommunikationskanal 13 an die entsprechende Schwenkeinrichtung 9 der Entwässerungsleisten 5 übermittelt. Mittels der Schwenkeinrichtung 9 wird dann der berechnete Neigungswinkel entsprechend eingestellt. Er bleibt dann bevorzugt im bestimmungsgemäßem Betrieb der Maschine 100 fest eingestellt. Die wirksame Einstellung des Neigungswinkels, also der tatsächlich vorliegende Neigungswinkel der entsprechenden Entwässerungsleiste 5 wird dann von der Steuereinrichtung 12 über den ersten Kommunikationskanal 1 1 abgefragt.

Unabhängig von den dargestellten Ausführungsformen wäre es grundsätzlich denkbar, dass die entsprechende Schwenkeinrichtung 9 der schwenkbar ausgeführten Entwässerungsleisten 5 auch derart eingerichtet sein könnte, dass sie zusätzlich zur Schwenkbewegung auch eine Axialbewegung des Oberteils 7 relativ zum Unterteil 8 in Richtung einer Lotrechten auf die Faserstoffbahn ermöglicht. Damit könnte neben dem Neigungswinkel auch die Höhe des Oberteils 7 gegenüber dem Unterteil 8 bzw. dem Grundkörper 4 eingestellt werden.

Die Erfindung bringt den Vorteil, dass in Maschinen 100, bei denen die Betriebsbedingungen häufig wechseln eine entsprechende Veränderung des genannten Neigungswinkels an den Entwässerungsleisten 5 einfach und schnell realisierbar ist.