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Patent Searching and Data


Title:
DRILLING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/006990
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a drilling tool (1) comprising a clamping shaft (2) and a cutting element (3) contiguous with said clamping shaft (2). The cutting element (3) comprises at least one flute (4) having a flute surface that has a concave cross-section. The at least one flute (4) has a cut-in section (12) in the chip-forming zone adjacent to the main cutting edge (9) in the area of the flute front and/or the back segment to enlarge the flute cross-section.

Inventors:
BOZKURT LUTFI (DE)
Application Number:
PCT/DE2011/001172
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
May 30, 2011
Export Citation:
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Assignee:
GUEHRING OHG (DE)
BOZKURT LUTFI (DE)
International Classes:
B23B51/02
Domestic Patent References:
WO2002004158A12002-01-17
Foreign References:
DE202005000994U12006-06-01
DE3319718A11984-12-06
DE102008023856A12009-11-19
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Claims:
Ansprüche

1. Bohrwerkzeug (1) mit einem Spannschaft (2) und einem sich an den Spannschaft (2) anschließenden Schneidteil (3), der zumindest eine Spannut (4) mit einer im Querschnitt konkaven Spannutfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

die zumindest eine Spannut (4) in der an die Hauptschneidkante (9) angrenzenden Spanbildungszone im Bereich der Spannutbrust und/oder des Stegrückens zur Vergrößerung des Spannutquerschnitts eingeschliffen (12) ist.

2. Bohrwerkzeug (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Einschliff (12) radial innerhalb der Schneidenecke (6) liegt, die von den der zumindest einen Spannut (4) zugeordneten Haupt- und Nebenschneidkanten (9, 10) gebildet wird.

3. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Einschliff (12) die Schneidenecke (6) erfasst, die von den der zumindest einen Spannut (4) zugeordneten Haupt- und Nebenschneidkanten (9, 10) gebildet wird.

4. Bohrwerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschliff (12) radial innerhalb der der zumindest einen Spannut (4) zugeordneten Nebenschneidkante (10) allmählich ausläuft.

5. Bohrwerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen plättchenförmigen Schneideinsatz (7), der in einer in die Spannut (4) eingearbeiteten Aufnahmetasche (8) sitzt.

6. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmetasche (8) so ausgebildet ist, dass der plättchenförmige Schneideinsatz (7) die Schneidenecke (6) bildet.

7. Bohrwerkzeug (1) nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschliff (12) eine Planfläche (12a) definiert und die Aufnahmetasche (8) in Abhängigkeit von der Geometrie des plättchenförmigen Schneideinsatzes (7) so ausgebildet ist, dass sie eine mit der Planfläche (12a) im Wesentlichen bündige oder um einen vorge- gebenen Überstand über die Planfläche (12a) hinausragende Anordnung des Schneideinsatzes (7) gestattet.

8. Bohrwerkzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschliff (12) eine Planfläche (12a) ausbildet, die unter einem definierten Winkel zur Werkzeugachse (13) angeordnet ist.

9. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Planfläche (12a) die Hauptschneidkante (9) zumindest teilweise ausbildet.

10. Bohrwerkzeug (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Planfläche (12a) zur Werkzeugachse (13) kleiner-gleich dem Spanwinkel oder dem Drallwinkel der Spannut (4) ist.

11. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zweischneidigen Spitzenanschliff mit punktsymmetrischer Schneidenanordnung und ausgespitzter Querschneide (14).

12. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen der Querschneidenausspitzung (15) und der angrenzenden Hauptfreifläche (18) gebildete Kante (17) zur Stabilisierung abgezogen ist.

Description:
Beschreibung

Bohrwerkzeug

Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Gattungsgemäße Bohrwerkzeuge, wie sie beispielsweise aus der DE 202005000994 U1 , DE 3319718 A1 oder DE 102008023856 A1 bekannt sind, haben einen Spannschaft zum Einspannen des Bohrwerkzeugs in einem Spannfutter und einem sich an den Spannschaft anschließenden Schneidteil, der eine oder mehrere gerade- oder spiralgenutete, d.h. geradlinig oder wendeiförmig um die Werkzeugachse verlaufende, Spannuten aufweist. Die mit Hilfe einer entsprechenden Profil- bzw. Formschleifscheibe in den Schneidteil eingeschliffenen Spannuten weisen üblicherweise eine konkave Spannutfläche auf, deren Querschnitt gekrümmt oder abgewinkelt sein kann. Abgesehen von Sonderanfertigungen für spezielle Anwendungen zeichnen sich gattungsgemäße Bohrwerkzeuge dadurch aus, dass der Spannutquerschnitt von der an die Hauptschneidkante angrenzenden Spanbildungszone bis zum Auslauf auf der Seite des Spannschafts gleich bleibt. Der Spannutquerschnitt ist für einen guten Spanablauf in Richtung Spannschaft entscheidend. Ein allzu großer Spannnutquerschnitt geht aber zu Lasten der Werkzeugstabilität. Die Spanbildungszone beginnt an der Hauptschneidkante und ist daher durch die Schneidkeilgeometrie der Hauptschneidkante definiert. Bei einem positiven Spanwinkel bildet der Schneidkeil eine spitze Hauptschneidkante, die in Abhängigkeit von dem zu bearbeitenden Werkstoff zum Ausbrechen neigt. Um die Stabilität der Hauptschneidkante zu erhöhen, wird daher oftmals ein kleiner oder sogar negativer Spanwinkel gewählt. Andererseits lässt ein positiver Spanwinkel die Späne eher leichter über den Schneidkeil gleiten.

Hiervon ausgehend liegt dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug die Aufgabe zugrunde, ein Bohrwerkzeug bereitzustellen, das sich durch eine verbesserte Spanabfuhr und eine hohe Standzeit auszeichnet.

Diese Aufgabe wird durch ein Bohrwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Ein erfindungsgemäßes Bohrwerkzeuge hat einen Spannschaft und einen sich an den Spannschaft anschließenden Schneidteil, der zumindest eine, vorzugsweise wendeiförmig um die Werkzeugachse verlaufende Spannut mit einer im Querschnitt konkaven, insbesondere konkav gekrümmten, Spannutfläche aufweist. In der an die Hauptschneidkante des Bohrwerkzeugs angrenzenden Spanbildungszone ist die Spannut im Bereich der Spannutbrust und/oder des Stegrückens zur Vergrößerung des Spannutquerschnitts eingeschliffen.

Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug kann ein- oder mehrschneidig mit einer bzw. mehreren, vorzugsweise wendeiförmig um die Werkzeugachse verlaufenden Spannnuten ausgeführt sein. Die zumindest eine Spannut ist im Bereich der Spanbildungszone, d.h. im Bereich der für die Spanbildung maßgeblichen Zone, die an die Hauptschneidkante anschließt, eingeschliffen. Der Einschliff ist daher unabhängig von einer ggf. zusätzlich vorhandenen Kern- oder Querschneidenausspitzung, wie sie bei Bohrwerkzeugen aus der DIN 1412 an sich bekannt ist. Die ggf. zusätzlich vorhandene Kern- oder Querschneidenausspitzung liegt außerhalb der Spanbildungszone, während der erfindungsgemäße Einschliff zumindest teilweise in der Spanbildungszone liegt, d.h. in dem für die Spanbildung maßgeblichen Bereich der Spannut. Durch den Einschliff, der sich mit Hilfe einer geeigneten Formschleifscheibe, die in Spannut eingetaucht wird, relativ einfach bewerkstelligen lässt, wird zunächst einmal der Querschnitt der Spannut im Bereich der Spanbildungszone vergrößert. Durch den Einschliff, dessen Querschnitt über das Profil der Formschleifscheibe und deren Vorschub- oder Zustellbewegung relativ zum Bohrwerkzeug definiert wird, wird im Bereich der Spanbildungszone Material abgetragen. Der Querschnitt der Spannut wird im Bereich des Einschliffs daher vergrößert. Dem an der Hauptschneidkante gebildeten Span steht somit im Bereich der Spanbildungszone ein im Querschnitt vergrößerter Spanraum zur Verfügung, in dem der Span in Richtung Spannschaft ablaufen kann. Daher wird einem bei herkömmlichen Bohrwerkzeugen häufig zu beobachtenden Spanstau entgegengewirkt. Im Ergebnis wird die Spanbildung an der Hauptschneidkante verbessert. Des Weiteren ergibt sich durch den Einschliff ein die Spannutbrust und/oder den Stegrücken erfassender Bereich, der im Querschnitt idealerweise stärker gekrümmt ist als der Querschnitt der Spannut außerhalb des Einschliffs. Im Bereich des Einschliffs erfährt der in der Span daher eine stärkere Krümmung als im Bereich der Spannut außerhalb des Einschliffs. Die stärkere Spankrümmung trägt zu einem relativ frühzeitigen Spanbruch bei, so dass am Ausgang des Einschliffs bzw. der Spanbildungszone kurze Spanbruchstücke vorliegen, die dann problemlos über die an den Einschliff anschließenden Bereich der Spannut ablaufen können.

Der Ablauf der Späne bzw. der Spanbruchstücke in Richtung Spannschaft kann durch die Einspeisung von Kühl-/Schmiermittel in das Bohrloch weiter verbessert werden. Hierzu kann das Bohrwerkzeug in an sich bekannter Weise mit einem innenliegenden Kühl-/Schmiermittelzufuhrsystem ausgestattet sein.

Da der Einschliff auf den Bereich der Spanbildungszone beschränkt ist, d.h. den Kern des Bohrwerkzeugs zumindest im Wesentlichen nicht erfasst, wird der Querschnitt des Bohrwerkzeugs insgesamt betrachtet nicht übermäßig stark geschwächt. Im Besonderen kann der Einschliff so ausgeführt sein, dass er sich nur über eine relativ kurze axiale Länge des Schneidteils erstreckt, die vorteilhaft in Abhängigkeit vom Werkzeugdurchmesser definiert ist. Die axiale Länge, über die sich der Einschliff erstreckt, liegt beispielsweise im Bereich des 0,5 bis 1 ,5-fachen des Werkzeugdurchmessers. Der Kernquerschnitt des Bohrwerkzeugs lässt sich daher trotz des Einschliffs der Spannut zumindest im Wesentlichen erhalten, wodurch eine hohe Werkzeugstandzett gewährleistet werden kann. Durch die Beschränkung der axialen Erstreckungslänge des Einschliffs auf die Spanbildungszone lässt sich daher auch bei einem bereits fertig geschliffenen Bohrwerkzeug der Spannutenquerschnitt nachträglich den jeweiligen Bedürfnissen Rechnung tragend optimieren, ohne dass eine kostenintensive Formgebung des Querschnitts des Bohrwerkzeugs erforderlich ist.

Im Besonderen kann durch den Einschliff nicht nur der Spannutquerschnitt vergrößert werden, sondern auch die Lage und/oder der Verlauf der Hauptschneidkante vorteilhaft geändert werden. Beispielsweise kann bei einem herkömmlichen Bohrwerkzeug, bei dem die Hauptschneidkante normalerweise in einer Ebene liegt, die in einem vorgegebenen Abstand vor einer Axialebene des Bohrwerkzeugs liegt, der Einschliff so ausgeführt werden, dass unter Erhaltung der Schneidenecke eine korrigierte Hauptschneidkante gebildet wird, die zumindest im Wesentlichen in einer Axialebene des Bohrwerkzeugs liegt. Ferner kann der Einschliff der Spannut so ausgeführt sein, dass in der Spanbildungszone Spanleitstufen ausbildet sind, die die Späne brechen und in Richtung der sich zum Schaftabschnitt hin fortsetzenden Spannut leiten.

Des Weiteren eröffnet der erfindungsgemäße Einschliff im Bereich der an die Hauptschneidkante angrenzenden Spannbildungszone die Möglichkeit, den die Hauptschneidkante mitbildenden Spanwinkel bzw. die die Hauptschneidkante definierende Schneidkeilgeometrie von der Schneidenecke ausgehend zur Werkzeugachse hin ohne einen der an sich bekannten Sonderanschliffe zu korrigieren. Beispielsweise kann durch den Einschliff der Spannut in der Spanbildungszone die Schneidkeilgeometrie zumindest über einen Längenabschnitt der Hauptschneidkante in der Weise korrigiert werden, dass der Keilwinkel des die Hauptschneidkante definierenden Schneidkeils entlang der Hauptschneidkante in Richtung Werkzeugachse zunimmt bzw. der Spanwinkel zwischen Spannutbrust (Spanfläche) und Werkzeugachse in Richtung Werkzeugachse abnimmt.

Bei dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug liegt der Einschliff vorzugsweise radial innerhalb der Schneidenecke zwischen Haupt- und Nebenschneidkante. Durch diese Gestaltung wird sichergestellt, dass der Einschliff die Schneidenecke nicht erfasst, sondern sich in radialer Richtung von einer Position innerhalb der Schneidenecke in Richtung Werkzeugachse erstreckt. Da die Schneidenecke erhalten bleibt, kann der Einschliff auch nachträglich an einem herkömmlichen Werkzeug vorgenommen werden.

Vorzugsweise läuft der Einschliff zudem radial innerhalb der Nebenschneidkante allmählich aus. Durch diese Gestaltung bleiben die Nebenschneide und damit eine entlang der Nebenschneide gebildete Führungsfase erhalten. Der Einschliff erstreckt sich daher in radialer Richtung vollständig innerhalb der Nebenschneide.

Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug kann einstückig aus einem geeigneten Werkstoff, z. B. Vollhartmetall, ausgebildet sein. In einer bevorzugten Weiterbildung ist das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug jedoch aus einem mit einem oder mehreren plätt- chenförmigen Schneideinsätzen bestückten Grundkörper gebildet, und zwar in der Weise, dass die Haupt- und Nebenschneidkanten jeweils {wenigstens teilweise) an einem plättchenförmigen Schneideinsatz ausgebildet sind, der in einer in die Spannut eingearbeiteten stirn- und umfangsseitig offenen Aufnahmetasche angeordnet ist. Der Schneideinsatz bildet daher die Haupt- und Nebenschneidkanten zumindest im Bereich der Schneidenecke mit aus.

Mittels einer entsprechenden Formschleifscheibe lässt sich, beispielsweise dadurch dass die Formschleifscheibe durch eine geradlinig erfolgende Vorschub- oder Zustellbewegung relativ zum Bohrwerkzeug geführt wird, der Einschliff so ausführen, dass in einer Spannut mit einer im Querschnitt konkav gekrümmten Spannutfläche eine Planfläche gebildet wird. Die Planfläche lässt sich zur Ausbildung der Aufnahmetasche für den plättchenförmigen Schneideinsatz relativ leicht bearbeiten. Der plättchenförmige Schneideinsatz kann aus einem hochverschleißfesten Werkstoff, z.B. polykristallem Diamant (PKD), Cubic Boron Nitride (CBN), CVD-Diamant, Cermet oder dergleichen ausgebildet sein. Der Einsatz eines derartigen Schneideinsatzes bei Bohrwerkzeugen ist an sich bekannt. Durch eine entsprechende Gestaltung der Aufnahmetasche lässt sich aber besonders einfach erreichen, dass der der Schneideinsatz mit der Planfläche des Einschliffs im Wesentlichen bündig oder mit einem definierten (geringen) Überstand gegenüber der Planfläche angeordnet ist.

Unabhängig davon, ob das Bohrwerkzeug einstückig ausgebildet oder mit einem oder mehreren plättchenförmigen Schneideinsätzen bestückt ist, liegt die Planfläche, sofern der Einschliff eine Planfläche ausbildet, in einem definierten Winkel zur Werkzeugachse, der vorzugsweise kleiner-gleich dem Spanwinkel bzw. Drallwinkel der Spannut ist. Die Planfläche führt zu einer geradlinig verlaufenden Hauptschneidkante. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass es durch die Planfläche auf besonders einfache Weise gelingt, die Hauptschneidkante beispielsweise radial auszurichten. Durch den Winkelunterschied zwischen dem Winkel der Planfläche und dem Spanwinkel bzw. Drallwinkel der Spannut relativ zur Werkzeugachse erfährt der in der Spannut ablaufende Span beim Übergang von der Planfläche in die Spannutfläche zudem einen Drall, der für einen Spanbruch förderlich ist.

Die Aufnahmetasche ist vorzugsweise in der Weise an die Geometrie des plättchenförmigen Schneideinsatzes ist, dass sie eine mit der Planfläche des Einschliffs im Wesentlichen bündige oder eine gegenüber der Planfläche des Einschliffs definiert überstehende Anordnung des Schneideinsatzes in der Aufnahmetasche gestattet. Das erfind ungsgemäße Bohrwerkzeug kann ein- oder mehrschneidig mit einer bzw. mehreren geradlinig, beispielsweise achsparallel, oder wendeiförmig um Werkzeugachse verlaufenden Spannnuten ausgeführt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform hat das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug einen zweischneidigen Spitzenanschliff mit punktsymmetrischer Schneidenanordnung und ausgespitzter Querschneide. Ein Spitzenanschliff mit ausgespitzter Querschneide ist an sich bekannt. Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug kombiniert jedoch die sich aus der Querschneidenausspitzung ergebenden, bekannten Vorteile mit den oben erläuterten Vorteilen des Einschliffs der Spanbildungszone.

Zur der zwischen der Ausspitzung und der angrenzenden Hauptfreifläche des in Drehrichtung voreilenden Stegs gebildeten Kante kann diese abgezogen bzw. abgeschliffen sein.

Anhand der Zeichnungen werden im Folgenden eine bevorzugte Ausführungsform und verschiedene Abwandlungen des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs in der bevorzugten Ausführungsform.

Fig. 2 zeigt eine Schneidteilspitzenabschnitt des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs aus Fig. 1

Fig. 3 zeigt den Schneidteilspitzenabschnitt gemäß Fig. 2 mit einer durch Schraffur kenntlich gemachten Planfläche.

Fig. 4 zeigt schematisch das Konzept des erfindungsgemäßen Einschliffs.

Fig. 5 bis 9 zeigen Schneidteilspitzenabschnitte abgewandelter Bohrwerkzeuge.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist das Bohrwerkzeug 1 als ein zweischneidiger Spiralbohrer ausgeführt. Das in Fig. 1 gezeigte Bohrwerkzeug lässt sich funktional in einen Spannschaft 2 zum Einspannen des Bohrwerkzeugs 1 in einer (nicht gezeigten) Werkzeugaufnahmevorrichtung, z.B. einem Spannfutter, und einen sich an den Spannschaft 2 anschließenden Schneidteil 3 untergliedern. Der Schneidteil 3 hat zwei wendeiförmig um die Werkzeugachse verlaufende Spannuten 4, die sich jeweils durch eine im Querschnitt konkav gekrümmte Spannutfläche auszeichnen, sowie eine mit einem Spitzenanschliff versehene Schneidteilspitze 5.

Bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug 1 ist der Schneidteil 3 aus einem Grundkörper gebildet, der im Bereich der Schneidenecken 6 (vgl. Fig. 2) jeweils mit einem plätt- chenförmigen Schneideinsatz 7 bestückt ist. Die Schneideinsätze 7 sind jeweils in einer im Bereich der Schneidecke 6 der entsprechenden Spannut eingearbeiteten stirn- und umfangsseitig offenen Aufnahmetasche 8 angeordnet. Die Schneideinsätze 7 bilden daher jeweils die Haupt- und Nebenschneidkanten 9, 0 im Bereich der Schneidenecke 6 mit aus. Die plättchenförmigen Schneideinsätze 7 sind aus einem hochverschleißfesten Werkstoff, z.B. polykristallem Diamant (PKD), Cubic Boron Nitride (CBN), CVD- Diamant, Cermet oder dergleichen ausgebildet.

Bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug 1 sind die beiden Spannuten 4 erfindungsgemäß jeweils in der an die Hauptschneidkante 9 angrenzenden Spanbildungszone eingeschliffen und zwar im Besonderen in der Weise, dass der Einschliff die Spannutbrust, d.h. die Spanfläche, und den Stegrücken des in Drehrichtung vorauseilenden Stegs 11 erfasst. Durch den Einschliff 12, der sich mit Hilfe einer geeigneten Formschleifscheibe, die von der Seite her in die jeweilige Spannut 4 eingetaucht und dann in Richtung Schneidteilspitze 5 geführt wird, relativ einfach bewerkstelligen lässt, wird der Querschnitt der Spannut 4 im Bereich der Spanbildungszone vergrößert. Dem an der Hauptschneidkante 9 gebildeten Span steht daher im Bereich der Spanbildungszone ein im Querschnitt vergrößerter Spanraum zur Verfügung, in dem die Späne in Richtung Spannschaft 2 ablaufen können. Des Weiteren ergibt sich durch den Einschliff 12 ein die Spannutbrust und den Stegrücken erfassender Oberflächenbereich, der im Querschnitt stärker gekrümmt ist als der Querschnitt der Spannut 4 außerhalb des Einschliffs 12.

Fig. 4 zeigt schematisch das Konzept des Einschliffs 12 in der Spannut 4. Die strichpunktierte Linie gibt den Querschnitt der Spannut 4 ohne bzw. in einem nicht eingeschliffenen Abschnitt an. Zu erkennen ist, dass sich durch den Einschliff 12 der Querschnitt der Spannut 4 vergrößert. Zudem wird über den im Querschnitt stärker ge- krümmten Einschliff 12 eine Spanleitstufe 16 ausgebildet. Im Bereich des Einschliffs 12 erfährt der Span daher eine stärkere Krümmung als im Bereich der Spannut 4 außerhalb des Einschliffs 12. Die stärkere Spankrümmung trägt zu einem relativ frühzeitigen Spanbruch bei, so dass am Ausgang des Einschliffs 12 bzw. der Spanbildungszone kurze Spanbruchstücke vorliegen, die dann problemlos über in den an den Einschliff 12 anschließenden Bereich der Spannut 4 ablaufen können.

Wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Spannuten 4 jeweils im Besonderen in der Weise eingeschliffen, dass sich der Einschliff 12 nur über eine relativ kurze axiale Länge des Schneidteils 3 erstrecken. Die axiale Länge, über die sich der Einschliff 12 erstreckt, liegt beispielsweise im Bereich des 0,5 bis 1,5-fachen des Werkzeugdurchmessers. Der Kernquerschnitt des Bohrwerkzeugs lässt sich daher trotz der Einschliffe 12 der Spannuten 4 über eine wesentliche axiale Länge erhalten, wodurch eine hohe Werkzeugstandzeit gewährleistet werden kann.

Bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug 1 bilden der Einschliff 12 in der jeweiligen Spannut 4, die grundsätzlich eine im Querschnitt konkave gekrümmte Spannutfläche hat, jeweils eine Planfläche 12a. Eine der Planflächen 12a ist in Fig. 3 durch eine Schraffur angedeutet. Die Planflächen 12a sind jeweils in einem definierten Winkel zur Werkzeugachse 13 ausgerichtet, der vorzugsweise kleiner-gleich dem Spanwinkel bzw. Drallwinkel der Spannut 4 ist.

Obwohl bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug 1 die Planflächen 12 sich nicht bis zu dem jeweiligen plättchenförmigen Schneideinsatz 7 erstrecken, gestatten die Planflächen 12a dennoch eine Angleichung bzw. Annäherung des Niveaus der Oberfläche der Spannutbrust zumindest im Bereich der Spanbildungszone an das Niveau der Oberfläche der am Schneideinsatz 7 gebildeten Spanfläche. Den an den Hauptschneidkanten 9 gebildeten Spänen steht daher ein durch den Einschliff 12 vergrößerter Spannutquerschnitt zur Verfügung.

Durch den stirnseitig über die Schneidteilspitze 5 hinaus ausgeführten Einschliff 12 sind die Lage und der Verlauf der Hauptschneidkante 9 in der Weise korrigiert, dass die Hauptschneidkanten 9, die bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug von den Schneid- einsätzen 7 und dem Werkzeuggrundkörper gebildet werden, jeweils im Wesentlichen in einer Axialebene des Bohrwerkzeugs 1 liegen.

Bei dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug 1 liegen die Einschliffe 12 jeweils radial innerhalb der Schneidenecke 6 zwischen Haupt- und Nebenschneidkante 9, 10. Des Weiteren laufen die Einschliffe 12 noch vor der jeweiligen Nebenschneidkante 8, die bei dem in Fig. 1 gezeigten Bohrwerkzeug 1 von den Schneideinsätzen 7 und dem Werkzeuggrundkörper gebildet werden, allmählich aus.

Das in Fig. 1 gezeigte Bohrwerkzeug 1 hat, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, einen zweischneidigen Spitzenanschliff mit punktsymmetrischer Schneidenanordnung und ausgespitzter Querschneide 14. Ein Spitzenanschliff mit ausgespitzter Querschneide ist an sich bekannt. Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug 1 kombiniert jedoch die sich aus der Querschneidenausspitzung 15 ergebenden, bekannten Vorteile mit den oben erläuterten Vorteilen des Einschliffs 12 der Spanbildungszone. Bei den erfindungsgemäßen Einschliffen 12 handelt es sich daher um von der an sich bekannten Querschneidenausspitzung 15 unabhängige, zusätzliche konstruktive Maßnahmen, die den Spanablauf im Bereich der Spanbildungszone positiv beeinflussen. Zur Vergrößerung der Werkzeugstandzeit bzw. um Ausbrüche der zwischen den Ausspitzungen 15 und der angrenzenden Hauptfreifläche 16 des in Drehrichtung jeweils voreilenden Stegs 11 gebildeten Kanten 17 zu verhindern sind diese Kanten 17 vorzug weise abgezogen bzw. abgeschliffen.

Zur Verbessserung des Ablaufs der Späne bzw. der Spanbruchstücke weist das in Fig. 1 gezeigte Bohrwerkzeug 1 in an sich bekannter Weise zusätzlich ein innenliegendes Kühl-/Schmiermittelzufuhrsystem mit stirnseitig sich öffnenden Austrittsöffnungen 18 auf.

Die Fig. 4 bis 9 zeigen in zum Teil perspektivischer Darstellung abgewandelte Schneid- teilspitzenabschnitte eines mit Schneideinsätzen 7 bestückten Bohrwerkzeugs.

Während bei dem in Fig. 1 bis 3 gezeigten Bohrwerkzeug 1 der Einschliff 12 jeweils so ausgeführt ist, dass er die Aufnahmetasche des Schneideinsatzes 7 nicht erfasst, kann der Einschliff 12 in radialer Richtung gesehen auch bis in den Bereich der Aufnahmeta- sehe 8 für den Schneideinsatz 7 ausgedehnt sein. Fig. 5 zeigt ein Beispiel für eine derart abgewandelte Schneidteilspitze 5. Die Aufnahmetasche 8 ist in diesem Fall im Besonderen so gestaltet, dass der Schneideinsatz 7 in Drehrichtung des Bohrwerkzeugs 1 betrachtet entweder bündig mit der durch den Einschliff 12 gebildeten Planfläche 12a angeordnet ist oder einen definierten, geringen Überstand gegenüber der durch Einschliff gebildeten Planfläche 12a hat.

Bei der in Fig. 6 gezeigten Abwandlung konzentriert sich der Einschliff 12 mehr auf den Stegrücken als auf die Spannutbrust.

Fig. 7 zeigt eine Abwandlung, bei der sich der Einschliff 12 großflächig über die Spannutbrust und den Stegrücken in der Spanbildungszone erstreckt. Die Querschneiden- ausspitzung 15 erstreckt sich bei dieser Abwandlung von der Schneidteilspitze bis zum Außenumfang des Bohrwerkzeugs 1. In der perspektivischen Darstellung nicht zu erkennen ist die Hauptfreifläche, die in Drehrichtung betrachtet vor der Fläche der Ausspitzung 5 liegt. Die zwischen der Ausspitzungsfläche und der nicht mehr zu erkennenden Hauptfreifläche gebildete Kante 17 ist im Bereich der Austrittsöffnung 18 des innenliegenden Kühl-/Schmiermittelzufuhrsystems und der Schneidteilspitze 14 abgezogen.

Fig. 8 zeigt eine Abwandlung bei der sich der Einschliff 12 sich auf auf ÜBergangsbe- reich zwischen Spannutbrust und Stegrücken konzentriert. Deutlich zu erkennen ist hier die Querschneidenausspitzung 15 sowie die Hauptfreifläche 16.

Bei der in Fig. 9 gezeigten Abwandlung ist der Einschliff 12 deutlich als eine die

Schneidenecke 6 erfassende Planfläche erkennbar, in der die Aufnahmetasche 8 für den Schneideinsatz 7 angeordnet ist. Am Übergang zur Spannut 4 bildet der Einschliff 12 eine Spanleitstufe 19.

Selbstverständlich sind weitere Abwandlungen möglich.

Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug alternativ zu den oben erlä- terten Bohrwerkzeugen einstückig aus einem geeigneten Werkstoff, z. B. Vollhartmetall, ausgebildet sein. In diesem Fall können die Spannuten in der Weise eingeschliffen sein, dass die Einschliffe die Schneidenecken und damit die Haupt- und Nebenschneidkanten maßgeblich definieren.

Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug kann alternativ zu den oben beschriebenen, zweischneidigen Bohrwerkzeug einschneidig ausgeführt sein oder mehr als zwei Schneiden aufweisen.

Die Spannuten können alternativ zu den oben beschriebenen wendeiförmig genuteten Bohrwerkzeuge auch geradlinig verlaufen.

Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass sich erfindungsgemäß die Merkmale der oben beschriebenen Bohrwerkzeuge in den Grenzen des technisch Realisierbaren sowie im Umfang der Ansprüche beliebig miteinander kombinieren lassen.