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Patent Searching and Data


Title:
DRILLING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/139668
Kind Code:
A1
Abstract:
In the case of a drilling tool (1), comprising a drilling stub (6), a cutting element attached to the drilling stub (6) and an attachment portion for attachment to a tool holder (3), wherein the attachment portion is divided into at least one guiding region and a locking region, on the locking region there is formed at least one interlocking geometry (17) protruding in an axial direction beyond the rest of the locking region, in particular a bulge (18), for transmitting a torque from the tool holder (3) to the drilling tool (1), and the at least one interlocking geometry (17) has two abutting surfaces respectively in the tangential direction, it is intended that, when a torque is transmitted from the tool holder (3) to the drilling tool (1), substantially no axial compressive forces ejecting the drilling tool (1) from the tool holder (3) are transmitted to the drilling tool (1). This object is achieved by a first of the two abutting surfaces being formed substantially parallel to a longitudinal axis of the drilling tool (1) and the first abutting surface serving for the transmission of the torque.

Inventors:
VOGEL ANDREAS (DE)
TAACK-TRAKRANEN JOHN VAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/055190
Publication Date:
September 26, 2013
Filing Date:
March 14, 2013
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B23B31/00; B23B31/107; B23B51/04; B28D1/04
Domestic Patent References:
WO2004085104A12004-10-07
Foreign References:
DE19810911A11999-09-16
EP1275459A12003-01-15
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Claims:
ANSPRÜCHE

Bohrwerkzeug (1), umfassend

- einen Bohrstutzen (6),

- ein an dem Bohrstutzen (6) befestigtes Schneidelement (8),

- einen Befestigungsabschnitt (11) zur Befestigung an einem

Werkzeughalter (3), wobei der Befestigungsabschnitt (11) in wenigstens einen Führungsbereich (12) und in einen

Verriegelungsbereich (53) unterteilt ist,

- wobei an dem Verriegelungsbereich (53) wenigstens eine in

axialer Richtung den übrigen Verriegelungsbereich (53) überragende Formschlussgeometrie (17), insbesondere eine Auswölbung (18), ausgebildet ist zur Übertragung eines

Drehmomentes von dem Werkzeughalter (3) auf das

Bohrwerkzeug (1), und wobei die wenigstens eine

Formschlussgeometrie (17) in tangentialer Richtung je zwei Anlageflächen (19, 20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine erste der beiden Anlageflächen (19) im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) ausgebildet ist und die wenigstens eine erste Anlagefläche (19) zur Übertragung des Drehmomentes dient.

Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Anlagefläche (19) in axialer Richtung eine größere Ausdehnung aufweist als die wenigstens eine zweite der beiden Anlageflächen (20)

und/oder die wenigstens eine erste Anlagefläche (19) in axialer Richtung in eine äußere und innere Anlageteilfläche (21 , 22) unterteilt ist und die wenigstens eine innere Anlageteilfläche (21) im Wesentlichen parallel zu der Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) ausgebildet ist und/oder

sämtliche erste Anlageteilflächen (19) im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) ausgebildet sind.

Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine äußere Anlageteilfläche (22) in einem spitzen

Winkel zu der Längsachse (4) ausgebildet ist

und/oder

an dem Bohrwerkzeug (1) wenigstens zwei oder drei

Formschlussgeometrien (17) ausgebildet sind

und/oder

die wenigstens eine Formschlussgeometrie (17), insbesondere Auswölbung (18), zwischen den beiden Anlageflächen (19, 20) in axialer Richtung eine im Wesentlichen konstante Ausdehnung aufweist.

Bohrwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verriegelungsbereich (53) wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens zwei oder drei, Verriegelungsnase (23) bzw.

Verriegelungsnasen (23) ausgebildet ist bzw. sind und an der wenigstens einen Verriegelungsnase (23) die Formschlussgeometrie (17), insbesondere an einer einem hinteren Ende (16) des

Bohrwerkzeuges (1) zugewandten hinteren Verriegelungsfläche (24), ausgebildet ist.

5. Bohrwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrwerkzeug (1) ein Kernbohrwerkzeug (2) ist mit einem

Hohlrohrstutzen (7) als Bohrstutzen (6) und einem Schneidring (9) als Schneidelement (8) und vorzugsweise der Schneidring (9) mit

Diamanten bestückt ist.

6. Werkzeughalter (3) zur Aufnahme eines Bohrwerkzeuges (1),

insbesondere eines Bohrwerkzeuges (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, umfassend

- ein Aufnahmeteil (26) mit wenigstens einer

Gegenformschlussgeometrie (35), insbesondere einer Ausnehmung (36), zur formschlüssigen Übertragung eines Drehmomentes von der wenigstens einen Gegenformschlussgeometrie (35) auf eine Formschlussgeometrie (17) an dem Bohrwerkzeug (1) und die wenigstens eine Gegenformschlussgeometrie (35) in tangentialer Richtung je zwei Gegenanlageflächen (37, 38) aufweist,

- vorzugsweise einen Auswerfer (27) zum Aufwerfen des

Bohrwerkzeuges (1) aus dem Werkzeughalter (3),

- eine das Aufnahmeteil (26) und gegebenenfalls den Auswerfer (27) umschließende Hülse (28), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine erste der beiden Gegenanlageflächen (37) im

Wesentlichen parallel zu einer Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) ausgebildet ist und die wenigstens eine erste Gegenanlagefläche (37) zur Übertragung des Drehmomentes dient. Werkzeughalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Gegenanlageflache (37) in axialer Richtung eine größere Ausdehnung aufweist als eine zweite der beiden

Gegenanlageflachen (38)

und/oder

die wenigstens eine erste Gegenanlageflache (37) in axialer Richtung in eine äußere und innere Gegenanlageteilfläche (39, 40) unterteilt ist und die wenigstens eine äußere Gegenanlageteilfläche (39) im

Wesentlichen parallel zu einer Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) und/oder Werkzeughalters (3) ausgebildet ist

und/oder

sämtliche erste Gegenanlageflächen (37) im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse (4) des Bohrwerkzeuges (1) ausgebildet sind.

Werkzeughalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine innere Gegenanlageteilfläche (40) in einem spitzen Winkel zu der Längsachse (4) ausgebildet ist

und/oder

an dem Werkzeughalter (3) wenigstens zwei oder drei

Gegenformschlussgeometrien (35) ausgebildet sind

und/oder

die wenigstens eine Gegenformschlussgeometrie (35), insbesondere Ausnehmung (36), zwischen den beiden Gegenanlageflächen (37, 38) in axialer Richtung eine im Wesentlichen konstante Ausdehnung aufweist.

Werkzeughalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer (27) ringförmig ausgebildet ist

und/oder

der Auswerfer (27) von einer Auswerferfeder (41) mit Druckkraft beaufschlagt ist zum Auswerfen des Bohrwerkzeuges (1) aus dem Werkzeughalter (3)

und/oder

das Aufnahmeteil (26) von einer Aufnahmefeder (43) mit Druckkraft beaufschlagt ist, so dass das Aufnahmeteil (26) unter einer Druckkraft auf einer hinteren Verriegelungsfläche (24) des Bohrwerkzeug (1) auflegbar ist

und/oder

der Werkzeughalter (3) eine Bajonettverbindung (45) zur Befestigung des Bohrwerkzeuges (1) in dem Werkzeughalter (3) aufweist. Werkzeughalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bajonettverbindung (45) die Hülse (28), das Aufnahmeteil (26) und die Aufnahmefeder (43) umfasst.

Description:
Bohrwerkzeug

BESCHREIBUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und einen Werkzeughalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 6. Bohrwerkzeuge, insbesondere Kernbohrwerkzeuge, werden zum Einarbeiten von Bohrungen in verschiedene Werkstoffe, z. B. Beton, Stahlbeton, Stahl oder Gestein, eingesetzt. Das Bohrwerkzeug ist dabei an einem Werkzeughalter lösbar befestigt bzw. aufgenommen, so dass mittels eines Elektro- oder Verbrennungsmotors an dem Werkzeughalter das Bohrwerkzeug in eine Rotationsbewegung um eine Längsachse des Bohrwerkzeuges versetzbar ist. Der Werkzeughalter ist erforderlich, um mit verschiedenen Bohrwerkzeugen mit unterschiedlichem Durchmesser Bohrungen mit verschiedenen Durchmessern einarbeiten zu können. Darüber hinaus ist auch ein Austausch der Bohrwerkzeuge aufgrund Verschleiß erforderlich.

Die Übertragung des Drehmomentes für die Rotationsbewegung des Bohrwerkzeuges erfolgt form- und kraftschlüssig. Ein Aufnahmeteil bzw. ein Trägerkörper des Werkzeughalters weist an einem hinteren Ende eine Ausnehmungen mit einer ersten und zweiten Gegenanlagefläche auf, die mit einem Winkel ca. 30° bis 45° zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges und des Werkzeughalters geneigt sind. Das Bohrwerkzeug weist an einer hinteren Verriegelungsfläche Auswölbungen mit einer ersten und zweiten Anlagefläche auf und die Anlageflächen sind mit einem Winkel von ca. 30° bis 45° zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges und des Werkzeughalters geneigt. Bei einem an dem Werkzeughalter befestigen Bohrwerkzeug sind die Auswölbungen an dem Bohrwerkzeug in den Ausnehmungen des Aufnahmeteiles angeordnet und die erste Anlagefläche liegt auf der ersten Gegenanlagefläche auf zur Übertragung einer Kraft von dem Aufnahmeteil auf das Bohrwerkzeug. Aufgrund der Neigung der ersten Anlage- und Gegenanlagefläche bedingt dies eine auf das Bohrwerkzeug resultierende Druckkraft, welche dahingehend gerichtet ist, das Bohrwerkzeug aus dem Werkzeughalter heraus zu werfen, so dass dadurch eine Aufnahmefeder an dem Aufnahmeteil groß zu dimensionieren ist. Dadurch treten in nachteiliger Weise größere Druckkräfte an dem Bohrwerkzeug und dem Werkzeughalter auf. Die Berührung an den ersten Anlage- und Gegenanlageflächen führt bei Punktberührungen zu hohen Kraftspitzen und damit abrasiven Verschleißerscheinungen.

Die DE 198 10 91 1 A1 zeigt ein Bohrwerkzeug mit einem Einsteckende, wobei das Einsteckende einen im Wesentlichen zylindrischen Führungsbereich mit wenigstens einer Führungsfläche und einen den Führungsbereich radial überragenden Verriegelungsbereich aufweist, wobei der Verriegelungsbereich im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Bohrwerkzeugs verlaufende Verriegelungsflächen sowie senkrecht zur Längsachse des Bohrwerkzeugs einen von einem kreisrunden Querschnitt abweichenden Querschnitt aufweist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Bohrwerkzeug und einen Werkzeughalter zur Verfügung zu stellen, bei dem bei einer Übertragung eines Drehmomentes von dem Werkzeughalter auf das Bohrwerkzeug im Wesentlichen keine das Bohrwerkzeug aus dem Werkzeughalter auswerfende axialen Druckkräfte auf das Bohrwerkzeug übertragen werden.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Bohrwerkzeug, umfassend einen Bohrstutzen, ein an dem Bohrstutzen befestigtes Schneidelement, einen Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem Werkzeughalter, wobei der Befestigungsabschnitt in wenigstens einen Führungsbereich und in einen Verriegelungsbereich unterteilt ist, wobei an dem Verriegelungsbereich wenigstens eine in axialer Richtung den übrigen Verriegelungsbereich überragende Formschlussgeometrie, insbesondere eine Auswölbung, ausgebildet ist zur Übertragung eines Drehmomentes von dem Werkzeughalter auf das Bohrwerkzeug und die wenigstens eine Formschlussgeometrie in tangentialer Richtung je zwei Anlageflächen aufweist, wobei wenigstens eine erste der beiden Anlageflächen im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges ausgebildet ist und die wenigstens eine erste Anlagefläche zur Übertragung des Drehmomentes dient.

Die wenigstens eine erste der beiden Anlageflächen ist dabei im Wesentlichen, d. h. mit einer Abweichung von weniger als 30°, 20° oder 10°, parallel zu der Längsachse des Bohrwerkzeugs ausgebildet oder ausgerichtet. Bei der Befestigung des Bohrwerkzeugs an einem Werkzeughalter wird von einer ersten Gegenanlagefläche auf die erste Anlagefläche eine Druckkraft aufgebracht zur Übertragung eines Drehmoments von dem Werkzeughalter auf das Bohrwerkzeug zum Versetzen des Bohrwerkzeugs in eine Rotationsbewegung. Aufgrund der im Wesentlichen parallelen Ausrichtung der wenigstens einen ersten Anlagefläche zu der Längsachse des Bohrwerkzeugs treten dadurch als resultierende dieser Druckkraft an der wenigstens einen ersten Anlage- und Gegenanlagefläche im Wesentlichen keine resultierenden Druckkräfte auf, welche dahingehend ausgerichtet sind, dass das Bohrwerkzeug aus dem Werkzeughalter ausgeworfen wird. Dadurch können die auftretenden Druckkräfte an dem Bohrwerkzeug sowie dem Werkzeughalter deutlich reduziert werden und auch der Verschleiß verringert. Die resultierenden Druckkräfte sind dadurch sehr gering oder es treten dadurch im Wesentlichen keine Druckkräfte auf, welche das Bohrwerkzeug aus dem Werkzeughalter heraus bewegen, sodass dadurch die Aufnahmefeder, welche auf ein Aufnahmeteil bzw. einen Trägerkörper eine Druckkraft aufbringt, wesentlich kleiner dimensioniert ist als im Stand der Technik. In einer ergänzenden Variante weist die wenigstens eine erste Anlagefläche in axialer Richtung eine größere Ausdehnung auf als die wenigstens eine zweite der beiden Anlageflächen und/oder die wenigstens eine erste Anlagefläche ist in axialer Richtung in eine äußere und innere Anlageteilfläche unterteilt und die wenigstens eine innere Anlageteilfläche, insbesondere sämtliche innere Anlageteilflächen, ist bzw. sind im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Bohrwerkzeuges ausgebildet und/oder sämtliche erste Anlageflächen sind im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges ausgebildet.

In einer zusätzlichen Ausführungsform ist die wenigstens eine äußere Anlageteilfläche in einem spitzen Winkel zu der Längsachse ausgebildet und/oder an dem Bohrwerkzeug sind wenigstens zwei oder drei Formschlussgeometrien ausgebildet und/oder die wenigstens eine Formschlussgeometrie, insbesondere Auswölbung, weist zwischen den beiden Anlageflächen in axialer Richtung eine im Wesentlichen konstante Ausdehnung auf. Die wenigstens eine Formschlussgeometrie, insbesondere Auswölbung oder Ausnehmung, ist zwischen den beiden Anlageflächen als ebene oder plane Fläche ausgebildet. Dies ist erforderlich, da bei einer Anordnung der Auswölbung an dem Bohrwerkzeug in einer Ausnehmung an dem Werkzeughalter ein Spiel oder ein Abstand zwischen den beiden Anlageflächen sowie den Gegenanlageflächen besteht und beim Aufbringen eines Drehmoments es dadurch zu einer Relativbewegung zwischen der ebenen oder planen Fläche an den beiden Anlageflächen und einer analog ausgebildeten ebenen oder planen Fläche zwischen den beiden Gegenanlageflächen an dem Werkzeughalter kommt. Dabei ist vorzugsweise die ebene oder plane Fläche an der Formschlussgeometrie und/oder an der Gegenformschlussgeometrie im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse ausgerichtet.

In einer zusätzlichen Ausführungsform ist bzw. sind an dem Verriegelungsbereich wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens zwei oder drei, Verriegelungsnase bzw. Verriegelungsnasen ausgebildet und an der wenigstens einen Verriegelungsnase ist die Formschlussgeometrie, insbesondere an einer einem hinteren Ende des Bohrwerkzeuges zugewandten hinteren Verriegelungsfläche, ausgebildet. In einer zusätzlichen Ausgestaltung ist das Bohrwerkzeug ein Kernbohrwerkzeug mit einem Hohlrohrstutzen als Bohrstutzen und einem Schneidring als Schneidelement und vorzugsweise ist der Schneidring mit Diamanten bestückt. Kernbohrwerkzeuge werden insbesondere zum Einarbeiten von Bohrungen in Beton oder Stahlbeton eingesetzt.

Erfindungsgemäßer Werkzeughalter zur Aufnahme eines Bohrwerkzeuges, insbesondere eines in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Bohrwerkzeuges, umfassend ein Aufnahmeteil mit wenigstens einer Gegenformschlussgeometrie, insbesondere einer Ausnehmung, zur formschlüssigen Übertragung eines Drehmomentes von der wenigstens einen Gegenformschlussgeometrie auf eine Formschlussgeometrie an dem Bohrwerkzeug und die wenigstens eine Gegenformschlussgeometrie in tangentialer Richtung je zwei Gegenanlageflächen aufweist, vorzugsweise einen Auswerfer zum Aufwerfen des Bohrwerkzeuges aus dem Werkzeughalter, eine das Aufnahmeteil und den Auswerfer umschließende Hülse, wobei wenigstens eine erste der beiden Gegenanlageflächen im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges ausgebildet ist und die wenigstens eine erste Gegenanlagefläche zur Übertragung des Drehmomentes dient.

Zweckmäßig weist die wenigstens eine erste Gegenanlagefläche in axialer Richtung eine größere Ausdehnung auf als eine zweite der beiden Gegenanlageflächen und/oder die wenigstens eine erste Gegenanlagefläche ist in axialer Richtung in eine äußere und innere Gegenanlageteilfläche unterteilt und die wenigstens eine äußere Gegenanlageteilfläche, insbesondere sämtliche äußere Gegenanlageteilflächen, ist bzw. sind im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges und/oder Werkzeughalters ausgebildet und/oder sämtliche erste Gegenanlageflächen sind im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Bohrwerkzeuges ausgebildet.

In einer ergänzenden Variante ist die wenigstens eine innere Gegenanlageteilfläche in einem spitzen Winkel zu der Längsachse ausgebildet und/oder an dem Werkzeughalter wenigstens zwei oder drei Gegenformschlussgeometrien ausgebildet sind und/oder die wenigstens eine Gegenformschlussgeometrie, insbesondere Ausnehmung, zwischen den beiden Gegenanlageflächen in axialer Richtung eine im Wesentlichen konstante Ausdehnung aufweist.

In einer zusätzlichen Ausführungsform ist der Auswerfer ringförmig ausgebildet und/oder der Auswerfer ist von einer Auswerferfeder mit Druckkraft beaufschlagt zum Auswerfen des Bohrwerkzeuges aus dem Werkzeughalter und/oder das Aufnahmeteil ist von einer Aufnahmefeder mit Druckkraft beaufschlagt, so dass das Aufnahmeteil unter einer Druckkraft auf einer hinteren Verriegelungsfläche des Bohrwerkzeug auflegbar ist und/oder der Werkzeughalter weist eine Bajonettverbindung zur Befestigung des Bohrwerkzeuges in dem Werkzeughalter auf.

In einer ergänzenden Variante umfasst die Bajonettverbindung die Hülse, das Aufnahmeteil und die Aufnahmefeder.

In einer ergänzenden Ausführungsform ist die Formschlussgeometrie an dem Bohrwerkzeug, insbesondere dem Verriegelungsbereich, als Ausnehmung ausgebildet und die Gegenformschlussgeometrie am Werkzeughalter, insbesondere am Aufnahmeteil, als eine Auswölbung ausgebildet. In einer zusätzlichen Ausführungsform ist die Gegenformschlussgeometrie im Wesentlichen geometrisch komplementär zur Formschlussgeometrie ausgebildet. Zweckmäßig besteht das Bohrwerkzeug und/oder der Werkzeughalter wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Metall, insbesondere Stahl.

Ein erfindungsgemäßes Bohrsystem umfasst ein in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenes Bohrwerkzeug und einen in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Werkzeughalter und einen Antriebsmotor, insbesondere Elektromotor, sowie vorzugsweise einen Standrahmen.

In einer weiteren Ausführungsform ist an dem Bohrsystem das Bohrwerkzeug an dem Werkzeughalter befestigt.

Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt eines Bohrwerkzeuges,

Fig. 2 einen tangentialen Schnitt einer Ausnehmung an einem

Aufnahmeteil eines aus dem Stand der Technik bekannten Werkzeughalters,

Fig. 3 einen tangentialen Schnitt der Ausnehmung an dem Aufnahmeteil des erfindungsgemäßen Werkzeughalters und einer Auswölbung an einer Verriegelungsnase eines erfindungsgemäßen Bohrwerkzeuges,

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen

Bohrwerkzeuges und der erfindungsgemäßen

Werkzeugaufnahme,

Fig. 5 eine weitere perspektivische Ansicht des Bohrwerkzeuges und der

Werkzeugaufnahme gemäß Fig. 4, Fig. 6 eine Vorderansicht der Werkzeugaufnahme gemäß Fig. 4,

Fig. 7 einen Längsschnitt X-X der Werkzeugaufnahme gemäß Fig. 6 und Fig. 8 eine Seitenansicht eines Bohrsystems.

Ein in Fig. 8 dargestelltes Bohrsystem 5 umfasst ein als Kernbohrwerkzeug 2 ausgebildetes Bohrwerkzeug 1 , einen Werkzeughalter 3 und einen als Elektromotor 52 ausgebildeten Antriebsmotor sowie einen Standrahmen 51 . Abweichend hiervon kann der Antriebsmotor auch als Verbrennungsmotor ausgebildet sein. Mittels des Bohrsystems 5 kann in eine nicht dargestellte Wand, einen Boden oder eine Decke eines Gebäudes aus Stahlbeton eine Kernbohrung eingearbeitet werden. Der Standrahmen 51 steht dabei unbeweglich auf einem Boden und mittels einer Vortriebsvorrichtung kann der Elektromotor 52 mit dem Werkzeughalter 3 sowie dem Kernbohrwerkzeug 2 in Richtung einer Längsachse 4 zu dem Boden bewegt werden.

Das Bohrwerkzeug 1 (Fig. 1 ) umfasst einen als Hohlrohrstutzen 7 ausgebildeten Bohrstutzen 6 und ein Befestigungsteil 10. Das Bohrwerkzeug 1 weist somit ein vorderes Ende 15 und ein hinteres Ende 16 auf. An dem Bohrstutzen 6 ist ein als Schneidring 9 ausgebildetes Schneidelement 8 befestigt und der Schneidring 9 ist mit nicht dargestellten Diamanten bestückt. Der Schneidring 9 bildet somit das vordere Ende 15 des Bohrwerkzeugs 1 und mittels des Schneidrings 9 wird in den Boden eines Gebäudes eine Kernbohrung eingearbeitet.

Das Befestigungsteil 10 umfasst einen Befestigungsabschnitt 1 1 mit einem Führungsbereich 12 und einem Verriegelungsbereich 53 (Fig. 1 ). Der Führungsbereich 12 ist in einen ersten Führungsbereich 13 und in einen zweiten Führungsbereich 14 unterteilt, wobei der erste Führungsbereich 13 einen kleineren Außenradius oder Außendurchmesser aufweist als der zweite Führungsbereich 14. An dem Verriegelungsbereich 53 sind drei Verriegelungsnasen 23 (Fig. 1 , 4 und 5) mit einer hinteren Verriegelungsfläche 24 und einer vorderen Verriegelungsfläche 25 ausgebildet. An der hinteren Verriegelungsfläche 24 ist eine als Auswölbung 18 ausgebildete Formschlussgeometrie 17 vorhanden. Die Auswölbung 18 weist in tangentialer Richtung eine erste Anlagefläche 19 und eine zweite Anlagefläche 20 (Fig. 3) auf. Die erste Anlagefläche 19 ist in eine innere Anlageteilfläche 21 und in eine äußere Anlageteilfläche 22 unterteilt. Die innere Anlageteilfläche 21 ist dabei im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse 4 ausgerichtet und die äußere Anlageteilfläche 22 ist in einem spitzen Winkel vom im Wesentlichen 45° zu der Längsachse 4 ausgerichtet. Der Bohrstutzen 6 und der Führungsbereich 12 des Befestigungsteils 10 sind im Querschnitt ringförmig ausgebildet.

Der Werkzeughalter 3 (Fig. 4 bis 7) umfasst eine als Spannhülse 29 ausgebildete Hülse 28, ein Aufnahmeteil 26 bzw. einen Trägerkörper 26 und einen ringförmigen Auswerfer 27 bzw. einen Ring 27. Dabei sind der Auswerfer 27 und das Aufnahmeteil 26 aus Stahl innerhalb der Hülse 28 aus Stahl angeordnet. Der ringförmige Auswerfer 27 ist dabei koaxial bzw. konzentrisch innerhalb der Hülse 28 angeordnet und innerhalb des Auswerfers 27 ist koaxial bzw. konzentrisch das Aufnahmeteil 26 angeordnet. Das im Wesentlichen im Querschnitt ringförmig ausgebildete Aufnahmeteil 26 weist am hinteren Ende eine Durchgangsöffnung 30 mit einem kleinen Durchmesser auf und an diesem hinteren Endbereich des Aufnahmeteils 26 durchstößt das Aufnahmeteil 26 die Hülse 28 (Fig. 5 und 7). Im Anschluss an die Durchgangsöffnung 30 in Richtung zu einem vorderen Ende 54 des Aufnahmeteils 26 weist dieses eine Führungsöffnung 31 auf, die in eine erste und zweite Führungsöffnung 32, 33 unterteilt ist. Die zweite Führungsöffnung 33 an dem vorderen Ende 54 des Aufnahmeteils 26 weist dabei einen größeren Innenradius bzw. Innendurchmesser auf als die erste Führungsöffnung 32. Eine als Spiralfeder 42 ausgebildete Auswerferfeder 41 bringt auf den Auswerfer 27 eine Druckkraft in Richtung zu einem vorderen Ende des Auswerfers 27 auf, d. h. in Richtung zu einer Anschlussschulter 34 des Auswerfers 27. Eine als Tellerfeder 44 ausgebildete Aufnahmefeder 43 bringt auf das Aufnahmeteil 26 eine Druckkraft in Richtung zu dem vorderen Ende 54 des Aufnahmeteils 26 auf. Am hinteren Ende der ersten Führungsöffnung 32 liegt ein Haltering 50 aus Stahl auf und in einer Ringnut an dem Haltering 50 ist ein Dichtring 49 aus einem elastischen Material, z. B. Gummi angeordnet.

Am vorderen Ende des Aufnahmeteils 26 sind drei als Ausnehmungen 36 ausgebildete Gegenformschlussgeometrien 35 vorhanden (Fig. 3, 4 und 5). Die Ausnehmungen 36 sind in tangentialer Richtung von einer ersten Gegenanlagefläche 37 und einer zweiten Gegenanlagefläche 38 begrenzt. Die erste Gegenanlagefläche 37 ist in Richtung der Längsachse 4 in analoger Weise wie die erste Anlagefläche 19 in eine äußere Gegenteilanlagefläche 39 und in eine innere Gegenteilanlagefläche 40 unterteilt. Die innere Gegenteilanlagefläche 40 ist in einem spitzen Winkel von ca. 45° zu der Längsachse 4 ausgerichtet und die äußere Gegenteilanlagefläche 39 ist im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 4 ausgerichtet.

In dem in Fig. 4 dargestellten Zustand des Werkzeughalters 3, bei welchem das Bohrwerkzeug 1 ausgeworfen ist, ist die Anschlagschulter 34 als vorderes axiales Ende des Auswerfers 27 in axialer Richtung in einen geringeren Abstand zu drei Haltearmen 46 an der Hülse 28 positioniert als das vordere axiale Ende des Aufnahmeteils 26. Die drei Haltearme 46 sind in tangentialer Richtung an nur drei Teilabschnitten ausgebildet, sodass sich zwischen den drei Haltearmen 46 drei Teilbereiche der Spannhülse 29 ohne den Haltearmen 26 ausbilden. Zur Herstellung und Verbindung des Befestigungsteils 10 mit dem Werkzeughalter 3 werden die drei Verriegelungsnasen 23 in die Teilabschnitte zwischen den drei Haltearmen 46 eingeführt. Dabei ist die radiale Außenausdehnung oder der Außendurchmesser der drei Verriegelungsnasen 23 geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Hülse 28, sodass die drei Verriegelungsnasen 23 innerhalb der Spannhülse 29 eingeschoben werden können und aufgrund der Positionierung der drei Anschlagschultern 34 an dem Auswerfer 27 kommen zuerst die Auswölbungen 18 mit den Anschlagschultern 34 des Auswerfers 27 in Kontakt. Anschließend ist der Auswerfer 27 durch Aufbringen einer Druckkraft auf die Anschlagschultern 34 in axialer Richtung in Richtung zu einem hinteren Ende des Aufnahmeteils 26 entgegen der von der Auswerferfeder 41 auf den Auswerfer 27 aufgebrachten Druckkraft zu bewegen. Anschließend ist das Befestigungsteil 10 um ca. 60° zu verdrehen, sodass die vorderen Verriegelungsflächen 25 auf den Haltearmen 46 aufliegen und die hinteren Verriegelungsflächen 24 auf dem vorderen Ende des Aufnahmeteils 26 aufliegen. Dabei sind in dieser Drehwinkellage die Auswölbungen 18 an dem Befestigungsteil 10 innerhalb der Ausnehmungen 36 des Aufnahmeteils 26 angeordnet. Außerdem sind innenseitig in axialer Richtung an den Haltearmen 46 ausgebildete Rastnocken 47 innerhalb von axialen Rastbohrungen 48 an den Verriegelungsnasen 23 angeordnet. Beim Verdrehen des Befestigungsteils 10 bewegt sich somit das Befestigungsteil 10 nach einer Drehung um ca. 60° in axialer Richtung in Richtung zu dem vorderen Ende 15 des Bohrwerkzeugs 1 , da die Rastnocken 47 in die Rastbohrungen 48 einrasten aufgrund der von den Anschlagschultern 34 und dem vorderen Ende des Aufnahmeteils 26 aufgebrachten Druckkraft auf das Befestigungsteil 10. Mittels der Rastnocken 47 und der Rastbohrungen 48 ist somit das Befestigungsteil 10 drehgesichert in dem Werkzeughalter 3 befestigt und es bildet sich somit eine Bajonettverbindung 45 zwischen dem Befestigungsteil 10 und dem Werkzeughalter 3 aus.

Zum Auswerfen des Bohrwerkzeugs 1 aus dem Werkzeughalter 3 ist auf das Bohrwerkzeug 1 eine axiale Druckkraft in Richtung zu einem hinteren Ende des Aufnahmeteils 26 aufzubringen, sodass das Befestigungsteil 10 entgegen der von der Anschlagschulter 34 an dem Auswerfer 27 und dem hinteren Ende des Auswerfers 27 auf das Befestigungsteil 10 aufgebrachten Druckkraft in Richtung zu einem hinteren Ende des Auswerfers 27 bewegt wird und dabei auch das Aufnahmeteil 26 und der Auswerfer 27 in axialer Richtung nach hinten bewegt werden, sodass dadurch die Rastnocken 47 aus den Rastbohrungen 48 herausbewegt werden können und anschließend eine Drehbewegung des Befestigungsteils 10 um ca. 60° möglich ist, sodass dadurch die Verriegelungsnasen 23 aus den Zwischenräumen zwischen den Haltearmen 46 wieder aus der Hülse 28 herausbewegt werden können. Das hintere Ende des Aufnahmeteils 26 ist an dem Bohrsystem 5 mit dem Elektromotor 52 verbunden. Zum Aufbringen eines Drehmoments auf das Bohrwerkzeug 1 mittels des Elektromotors 52 wird von den äußeren Gegenteilanlageflächen 39 an den Ausnehmungen 36 eine Druckkraft auf die inneren Anlagenteilflächen 21 an den Auswölbungen 18 aufgebracht. Diese Druckkraft wird aufgrund der Geometrie der Auswölbungen 18 und der Ausnehmungen 36 im Wesentlichen ausschließlich von den inneren Anlageteilflächen 21 und den äußeren Gegenteilanlageflächen 39 übertragen, da bei einem Kontakt zwischen den inneren Anlageteilflächen 21 und den äußeren Gegenteilanlageflächen 39 im Wesentlichen kein Kontakt zwischen den inneren Gegenteilanlageflächen 40 und den äußeren Anlageteilflächen 22 besteht. In tangentialer Richtung ist ferner der Abstand zwischen den ersten und zweiten Gegenteilanlageflächen 37, 38 größer als der Abstand zwischen den ersten und zweiten Anlageflächen 19, 20. Bei der Übertragung eines Drehmoments von den äußeren Anlageteilflächen 39 als Druckkraft auf die inneren Anlageteilflächen 21 wird somit auf das Befestigungsteil 10 und damit auf das Bohrwerkzeug 1 im Wesentlichen keine axiale Druckkraft aufgebracht, sodass dadurch auf das Aufnahmeteil 26 keine hieraus resultierende Druckkraft wirkt und dadurch die Aufnahmefeder 43 im Wesentlichen nur eine ausreichende Druckkraft auf das Befestigungsteil 10 aufzubringen hat, sodass die Rastnocken 47 innerhalb der Rastbohrungen 48 im Betrieb sicher angeordnet sind.

Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug 1 und dem erfindungsgemäßen Werkzeughalter 3 wesentliche Vorteile verbunden. Die Übertragung des Drehmoments von dem Aufnahmeteil 26 auf das Befestigungsteil 10 des Bohrwerkzeugs 1 bedingt im Wesentlichen keine axialen Druckkräfte an dem Befestigungsteil 10 bzw. dem Aufnahmeteil 26, so dass dadurch die Aufnahmefeder 43 kleiner dimensioniert werden kann und damit bei der axialen Bewegung des Aufnahmeteils 26 zur Herstellung der Verbindung zwischen dem Befestigungsteil 10 und dem Werkzeughalter 3 nur geringere Druckkräfte zu überwinden sind. Darüber hinaus können dadurch Verschleißerscheinungen vermindert werden.