HOETGER MICHAEL (DE)
JPH08144850A | 1996-06-04 | |||
DE102004019668A1 | 2004-11-11 | |||
US20050144949A1 | 2005-07-07 | |||
US4733536A | 1988-03-29 | |||
FR2418872A1 | 1979-09-28 |
Patentansprüche
1. Antriebssystem für Kraftfahrzeuge enthaltend einen Abwärme erzeugenden Verbrennungsmotor und einen Kreislauf zum Abführen zumindest eines Teils dieser Abwärme mit einem Arbeitsfluid, welches in einer Expansionsmaschine entspannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) das Arbeitsfluid mehrere Komponenten umfasst, von denen zumindest eine Komponente durch Aufnahme von Wärme aus dem Verbrennungsmotor und/oder weiteren Wärmequellen innerhalb des Antriebssystems in die
Gasphase überführbar ist, und
(b) Mittel zum Abtrennen des flüssigen Anteils des Arbeitsfluids vor der Entspannung in der Expansionsmaschine vorgesehen sind.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor von einem ersten Kühlkreislauf gekühlt ist und zweiter Kreislauf vorgesehen ist, wobei der erste Kühlkreislauf von dem zweiten Kreislauf kühlbar ist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Abtrennen des flüssigen Anteils des Arbeitsfluids von einem Phasentrenner gebildet sind.
4. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Expansionsmaschine die Antriebswelle des Verbrennungsmotors antreibt.
5. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem ersten Kühlkreislauf weitere Wärmequellen vorgesehen sind, welche von dem zweiten Kreislauf in der Reihenfolge ihrer Temperatur innerhalb des Kreislaufs, beginnend mit der niedrigsten Temperatur, angeordnet sind.
6. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor mit einer Abgasrückführung versehen ist, deren Abwärme den Kreislauf beaufschlagt.
7. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor mit einem Turbolader versehen ist, dessen Ladeluftkühlung und/oder Abwärme den Kreislauf beaufschlagt.
8. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Expansionsmaschine über eine Kupplung mit der Antriebswelle verbunden ist und unabhängig vom Verbrennungsmotor betreibbar ist.
9. Antriebssystem nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Brenner als Wärmequelle zum Betrieb der Expansionsmaschine unabhängig vom Verbrennungsmotor.
10. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche 2 bis 9, gekennzeichnet durch einen Plattenwärmetauscher für den Wärmeübergang von dem ersten Kühlkreislauf auf den zweiten Kreislauf.
11. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreislauf eine Pumpe umfasst, mit der das Arbeitsfluid auf einem erhöhten Druckniveau förderbar ist.
12. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreislauf einen mehrstufigen Luftkühler umfasst.
13. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsfluid ein flüssiges Trägermedium und wenigstens ein in dem Trägermedium gelöstes Medium mit niedrigerem Siedepunkt umfasst.
14. Antriebssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet dass das Trägermedium so ausgewählt ist, daß alle übrigen Medien darin gut lösbar sind.
15. Antriebssystem nach Anspruch 14, soweit er auf Anspruch 5 zurückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass Art und Anteil der in dem Trägermedium gelösten Medien an die in den Wärmequellen vorliegenden Druck- und Temperaturverhältnisse angepasst sind, so daß bei diesen Verhältnissen ein möglichst großer Anteil zumindest eines Mediums verdampfbar ist.
16. Antriebssystem nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet dass das Trägermedium Wasser ist.
17. Antriebssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eines der in dem Wasser gelösten Medien Ammoniak ist.
18. Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsfluid öl oder ein anderes Schmiermittel enthält.
19. Antriebssystem nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch einen Abscheider für öl oder das andere Schmiermittel, der in dem Kreislauf hinter dem Expander angeordnet ist und Mittel zum Zuführen des öls oder Schmiermittels vor dem Expander.
20. Arbeitsfluid zur Verwendung in einem Antriebssystem nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Mehrstoffsystem aus einem Trägermedium und wenigstens einem in dem Trägermedium gelösten Medium gebildet ist, dessen Art und Anteil an die in den Wärmequellen vorliegenden Druck und Temperaturverhältnisse angepasst sind, so dass bei diesen Verhältnissen ein möglichst großer Anteil zumindest eines gelösten Mediums verdampfbar ist.
21. Arbeitsfluid nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermedium Wasser ist.
22. Arbeitsfluid nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das im Wasser gelöste Medium Ammoniak ist.
23. Verwendung eines Arbeitsfluids nach einem der Ansprüche 20 bis 22 in einer
Antriebsmaschine. |
Patentanmeldung
Amovis GmbH, Voltastrasse 5, D-13355 Berlin
Antriebseinrichtung
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem für Kraftfahrzeuge, enthaltend einen Abwärme erzeugenden Verbrennungsmotor und einen Kreislauf zum Abführen zumindest eines Teils dieser Abwärme mit einem Arbeitsfluid, welches in einer Expansionsmaschine entspannbar ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Arbeitsfluid zur Verwendung in einem solchen Antriebssystem und dessen Verwendung.
Ein solches Antriebssystem ist zum Beispiel ein Motor mit interner Verbrennung, wie ein
Diesel- oder Ottomotor in einem Personen- oder Lastkraftwagen. Der Verbrennungsmotor verbrennt Kraftstoff in einem Zylinder. Dabei wird die entstehende Verbrennungswärme in Arbeit umgewandelt. Die Arbeit wirkt auf die Antriebswelle, mit der das Fahrzeug angetrieben wird. Das Arbeitsfluid ist bei bekannten Kühlkreisläufen üblicherweise Wasser.
Aufgrund der thermodynamischen Gesetze ist es praktisch nicht möglich, die gesamte anfallende Verbrennungswärme zu nutzen. Es entsteht daher eine große Menge Abwärme, die an die Umwelt abgeführt wird. Ein Teil der Abwärme wird direkt mit dem heißen Abgas in die Umgebung abgegeben. Ein weiterer Teil wird über einen
Kühlkreislauf abgeleitet.
Stand der Technik
Bei Motoren mit hoher Leistung fallt eine entsprechend große Menge an Wärme an, die abgeführt werden muss. Es ist ein Entwicklungsziel, kompakte Kühler mit hoher Kühlleistung zu entwickeln. üblicherweise werden Luftkühler zur Kühlung des Kühlmittels verwendet, die den Fahrtwind ausnutzen. Wenn diese Kühlung nicht ausreicht, wird ggf. ein Ventilator zugeschaltet. Problematisch dabei ist es, dass der Ventilator seinerseits einen Anteil der Motorenergie braucht. Die Deckung dieses Energiebedarfs führt unter Umständen zu einer weiteren Erhöhung der Temperatur des Antriebssystems.
Es hat in der Vergangenheit Versuche gegeben, die Abwärme aus thermodynamischen Prozessen zu nutzen.
Aus der DE 100 54 022 Al ist eine Kühlung bekannt, bei der Heißdampf eines Arbeitsmediums mittels einer Entspannungseinrichtung in Bewegungsenergie umgewandelt wird. Um den unterschiedlichen Druck- und Temperaturbedingungen rechnung zu tragen, wird ein Siedebehälter vorgesehen, in dem ein Wärmeübergang bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck erfolgt und ein Druckkessel, in den das flüssige Arbeitsmedium aus dem Siedebehälter bei hoher Temperatur und hohem Druck eingespritzt wird. Das Arbeitsmedium verdampft in dem Druckbehälter. Bei diesem
System werden zwei Behälter verwendet und es entsteht eine große Menge an
Wasserdampf, so dass die Anordnung sehr voluminös wird.
Es ist weiterhin bekannt, heißes Abgas als Wärmequelle in einem zusätzlichen Kreisprozess mit einem Expander und einem Kondensator zu nutzen. Dabei wird die in dem Kondensator anfallende Wärme zusätzlich zu der in dem Verbrennungsmotor anfallenden Wärme dem bereits vorhandenen Kühlsystem zugeführt. Das Kühlsystem wird dadurch zusätzlich belastet.
Offenbarung der Erfindung
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Antriebseinrichtung der oben angegebenen Art mit einer Kühleinrichtung zu schaffen, die eine verbesserte Kühlleistung aufweist und kompakter ausgestaltet werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Arbeitsfluid mehrere Komponenten umfasst, von denen zumindest eine Komponente durch Aufnahme von Wärme aus dem Verbrennungsmotor und/oder weiteren Wärmequellen innerhalb des Antriebssystems in die Gasphase überführbar ist, und Mittel zum Abtrennen des flüssigen Anteils des Arbeitsfluids vor der Entspannung in der Expansionsmaschine vorgesehen sind. Dabei kann der Verbrennungsmotor von einem ersten Kühlkreislauf gekühlt sein und es kann ein zweiter Kreislauf vorgesehen sein, wobei der erste Kühlkreislauf von dem zweiten Kreislauf kühlbar ist. Die Mittel zum Abtrennen des flüssigen Anteils des Arbeitsfluids können von einem Phasentrenner gebildet sein.
Ein solcher, zweiter Kreislauf kann ohne großen Aufwand in bestehende Antriebssysteme integriert werden. Dabei wird die Abwärme des ersten Kühlkreislaufs genutzt, so dass dieser kompakter gestaltet werden kann und eine erhöhte Kühlleistung hat. Zusätzlich zur Wärme, die bei der Temperaturerhöhung des Arbeitsfluids aufgenommen wird, wird die bei der Verdampfung der einen Komponente erforderliche Verdampfungsenthalpie aufgenommen. Dadurch kann die Kühlleistung bei gleichem Massenstrom wesentlich erhöht werden.
Ein Teil der Abwärme wird in nutzbare Energie umgewandelt. Wenn die
Expansionsmaschine die Antriebswelle des Verbrennungsmotors antreibt, hat das Antriebssystem insgesamt eine höhere Leistung und einen höheren Wirkungsgrad. Der Verbrennungsmotor kann dann in einem Arbeitsbereich mit höherem Wirkungsgrad arbeiten und braucht weniger Kühlleistung.
Alternativ kann die Expansionsmaschine auch einen Generator zur Stromerzeugung antreiben. Bei einer solchen Verwendung als Hilfsaggregat kann die Expansionsmaschine über eine Kupplung mit der Antriebswelle verbunden sein und ist
unabhängig vom Verbrennungsmotor betreibbar. In diesem Fall ist vorzugsweise ein zusätzlicher Brenner als Wärmequelle vorgesehen zum Betrieb der Expansionsmaschine unabhängig vom Verbrennungsmotor.
Durch die Verwendung einer Komponente mit niedrigerem Siedepunkt in dem
Arbeitsfluid wird nach der Expansion eine geringere Minimaltemperatur erreicht. Dagegen kann der zweite Kreislauf über die vom Fahrtwind gekühlten Wärmetauscher bei einer höheren mittleren thermodynamischen Temperatur arbeiten.
Durch die bessere Wärmeaufnahme kann bei Verwendung einer Ladeluftkühlung die maximale Temperatur der Verbrennung gesenkt werden. Dies führt zu einer Verringerung der Stickoxid (NO x )-Emissionen.
Da die Komponente mit niedrigerem Siedepunkt im allgemeinen auch einen niedrigeren Gefrierpunkt hat, ist die Lösung weiterhin auch ein guter Frostschutz.
Zusätzlich zu dem ersten Kühlkreislauf können weitere Wärmequellen vorgesehen sein, welche von dem zweiten Kreislauf in der Reihenfolge ihrer Temperatur innerhalb des Kreislaufs, beginnend mit der niedrigsten Temperatur, angeordnet sind. Diese Wärmequellen können genutzt werden, ohne den ersten Kühlkreislauf zu belasten. Damit ist eine effiziente Nutzung der Abwärme möglich.
Vorzugsweise ist der Verbrennungsmotor mit einer Abgasrückführung versehen, deren Abwärme den zweiten Kreislauf beaufschlagt. Neben den bekannten Vorteilen einer Abgasrückführung, bei der die Emissionen verringert werden, steht mit dem Abgas eine
Wärmequelle mit hoher Temperatur für den zweiten Kreislauf zur Verfügung. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad des zweiten Kreislaufs.
Der Verbrennungsmotor kann weiterhin mit einem Turbolader versehen sein, dessen Ladeluftkühlung und/oder Abwärme den Kreislauf beaufschlagt. Dabei kann der
Massenstrom des zweiten Kreislaufs vor der Kühlung mit dem ersten Kühlkreislauf durch die Niedertemperaturseite der Ladeluftkühlung des Turboladers geleitet werden. Nach der Wärmeaufnahme aus dem ersten Kühlkreislauf kann weiterhin Wärme auf der
Hochtemperaturseite der Ladeluftkühlung des Turboladers aufgenommen werden.
Für den Wärmeübergang von dem ersten Kühlkreislauf auf den zweiten Kreislauf kann ein Plattenwärmetauscher vorgesehen sein. Der zweite Kreislauf umfasst vorzugsweise eine Pumpe, mit der das Arbeitsfluid auf einem erhöhten Druckniveau förderbar ist.
Vorzugsweise umfasst der zweite Kreislauf einen mehrstufigen Luftkühler.
Das Arbeitsfluid umfasst in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ein flüssiges Trägermedium und wenigstens ein in dem Trägermedium gelöstes Medium mit niedrigerem Siedepunkt. Dieses Medium kann auch ein gasförmiges Medium sein.
Vorzugsweise ist das Trägermedium so ausgewählt, das alle übrigen Medien darin gut lösbar sind. Dabei sind Art und Anteil der in dem Trägermedium gelösten Medien an die in den Wärmequellen vorliegenden Druck- und Temperaturverhältnisse angepasst, so dass bei diesen Verhältnissen ein möglichst großer Anteil zumindest eines Mediums verdampfbar ist. Auf diese Weise wird ein homogenes Arbeitsmedium gebildet, das mit steigender Wärmeaufnahme gasförmige Komponenten bildet, die in einem Phasentrenner abgetrennt werden können. Bei der Verdampfung dieser gasförmigen Komponenten wird zusätzliche Verdampfungsenthalpie aufgenommen. Dadurch wird eine besonders effektive Kühlung erreicht. Durch die Auswahl der Komponenten derart, dass ein möglichst großer Anteil einer Komponente verdampft wird, wird besonders viel
Verdampfungsenthalpie aufgenommen und damit der Wärmeübergang optimiert.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Trägermedium Wasser und eines der in dem Wasser gelösten Medien Ammoniak. Beide Komponenten sind polar, gut ineinander lösbar und haben eine hohe Verdampfungsenthalpie. Entsprechend kann auch z.B. Ethanol, Methanol, Essigsäure oder CO 2 verwendet werden. Es ist aber auch möglich unpolare Komponenten, etwa eine Lösung von Benzin in öl zu verwenden.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein
Ausführungsbeispiel ist anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Figur ist eine schematische Darstellung eines wassergekühlten Verbrennungsmotors und mit Abgasrückführung und Turbolader.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In der Figur ist ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung schematisch anhand eines aufgeladenen Dieselmotors für Personenkraftwagen erläutert. Es versteht sich, dass die Erfindung auch für jeden anderen Verbrennungsmotor geeignet ist und neben Kraftwagen auch Lastkraftwagen, Züge, Landmaschinen oder dergleichen angetrieben werden können.
Der Dieselmotor ist allgemein mit 10 bezeichnet. Der Dieselmotor 10 treibt eine Antriebswelle 12 an. Die Funktionsweise eines Dieselmotors ist übliche Technik und braucht daher nicht näher erläutert werden. Der Dieselmotor 10 arbeitet in einem typischen Leistungsbereich von 100 kW. Er erzeugt Abwärme im Bereich von 250 kW. Die entstehende Abwärme wird einerseits über ein erstes Kühlsystem 14 bzw. 16 an Kühlwasser abgegeben. Andererseits wird heißes Abgas erzeugt, wovon ein Teilstrom zur Vermeidung von Emissionsbildung über eine Abgasrückführung 18 dem Motor erneut zugeführt wird. Dies ist durch eine gestrichelte Linie 20 repräsentiert.
Die soweit beschriebenen Komponenten sind bekannte Komponenten eines Dieselmotor- Antriebssystems. Im Gegensatz zu herkömmlichen Antriebssystemen wird nun der Kühlkreislauf 14 bzw. 16 von einem weiteren Kreislauf gekühlt. In diesem Kreislauf wird eine Mehrkomponentenlösung als Arbeitsfluid mit einer Pumpe 28 auf einem erhöhten Druckniveau von etwa 15 bar umgepumpt. Das Arbeitsfluid besteht im vorliegenden Fall aus einer Trägersubstanz, nämlich Wasser, in die ein Gas, nämlich Ammoniak gelöst ist. Das Massenverhältnis Wasser: Ammoniak beträgt 65:35.
Die wässrige Ammoniaklösung nimmt zunächst von dem mit etwa 90°C betriebenen
Kühlkreislauf des Motors Wärme über einen Plattenwärmetauscher 32 auf. In diesem Plattenwärmetauscher wird der erste Kühlkreislauf des Verbrennungsmotors 10 gekühlt. Das ca.90°C heiße Kühlwasser 14 wird dabei auf etwa 83°C gekühlt. Das Arbeitsfluid
erwärmt sich bei diesem Wärmeübergang auf annähernd 90°C. Dadurch wird ein Teil des gelösten Ammoniak-Gases verdampft. Die Wärmeaufnahme des Arbeitsfluids ist infolge des teilweisen Verdampfens des Ammoniaks aus dem Arbeitsfluid derart groß, das mit kleinen Volumenströmen die gesamte anfallende Abwärme des Kühlsystems in das Arbeitsfluid übertragen werden kann.
Bei einem zweiten Wärmeübergang wird dem Arbeitsfluid die Wärme des Abgases der Abgasrückführung 18 zugeführt. Der Wärmeübergang liegt im Bereich von 17 kW. Die Temperatur des rückgeführten Abgases sinkt dabei erheblich, so daß auch durch diese Maßnahme die Spitzentemperatur der Verbrennung im Verbrennungsmotor und damit die Stickoxid-Emissionen gesenkt werden. Die mittlere Temperatur des Arbeitsfluids liegt dann bei etwa 110°C.
In einem dritten Wärmetauscher wird nun ein der Teil der Abgaswärme auf das Arbeitsfluid übertragen, der die gewünschte Endtemperatur des Arbeitsfluids herbeiführt. Die Temperatur des Arbeitsfluids erreicht dann 150 °C und ein Großteil des ursprünglich im Wasser gelösten Ammoniaks ist ausgedampft.
In einem Phasentrenner 34 wird anschließend die flüssige Phase des Arbeitsfluids, im wesentlichen Wasser, von der Gasphase - überwiegend Ammoniak - getrennt. Das flüssige Wasser wird problemlos mit 150° auf ein niedrigeres Druckniveau von etwa 2 bar gebracht und direkt einem z.B. luftgekühlen Kühler zugeführt. Das unter einem Druck von 15 bar stehende Gas wird einer Expansionsmaschine 38, z.B. einer
Rotationskolbenmaschine, Kolbenmaschine, Schraubenmaschine oder einer Turbine zugeführt und dort auf einen Druck von 2 bar entspannt. Die dabei frei werdende, nutzbare Arbeit liegt im Bereich von bis zu 10 kW und kann der Welle 12 zugeführt werden. Bei der Entspannung wird nicht nur das Druckniveau, sondern auch die Temperatur dieser Komponente des Arbeitsfluids gesenkt. Das kalte Arbeitsfluid wird dann ebenfalls dem Kühler zugeführt. Dort löst es sich in dem heißen Trägermedium, wobei u.U. Lösungswärme frei wird. Von dem Kühler aus wird das gekühlte Arbeitsfluid über die Pumpe 28 wieder dem Kreislauf zugeführt wird. Der Kühler kann auch zeiteilig
ausgeführt werden, da die Vorgänge „Mischen" bzw. „Kühlen" des Arbeitsfluids unterschiedliche Anforderungen an die Bauteilauslegung stellen. So kann z.B. eine Mischstrecke unterhalb des Kühlers angeordnet sein um eine möglichst gute Mischung der Arbeitsfluidströme zu erreichen und um sie dann möglichst gut vermischt dem Kühler 36 zuzuführen.
Die von dem Kühlsystem 36 aufzubringende Kühlleistung ist trotz der Wärmeaufnahme aus dem Abgas gegenüber einem konventionellen Antriebssystem, das ohne den zweiten Kreislauf arbeitet, ähnlich.
Die hier beispielhaft genannten Werte für die Leistung des Verbrennungsmotors und die Wärmeübergänge können selbstverständlich an die verschiedenen Anwendungsfälle angepasst werden. So können weitere Wärmequellen, wie etwa eine ölkühlung, eine Ladeluftkühlung oder dergleichen, in den zweiten Kreislauf integriert werden. Es können auch Lösungen mit anderen und/oder weiteren Komponenten verwendet werden, die in
Art und Anteil an die jeweiligen Wärmequellen angepasst sind. Ziel ist es dabei, einen möglichst guten Wärmeübergang und eine hohe Aufnahme an Verdampfungsenthalpie zu ermöglichen. Dadurch können alle Komponenten kompakt ausgebildet werden. Die Antriebsleistung wird erhöht. Der Wirkungsgrad des gesamten Antriebs wird ebenfalls erhöht. Dadurch reduziert sich bei gleicher benötigter Gesamtleistung der
Schadstoffausstoß.
Die thermodynamisch mittlere Temperatur des vom Fahrtwind gekühlten Kühlers liegt bei etwa 110°C und ist damit höher, als bei gewöhnlichen Kühlkreisläufen mit etwa 90°C. Dies führt zu einer Verringerung der erforderlichen Kühlfläche. Dadurch kann die
Baugröße des Kühlers reduziert werden. Durch die Verwendung einer Komponente mit niedrigen Siedepunkt (Ammoniak) ist die höchste Temperatur mit etwa 150°C niedriger, als dies bei bekannten Einstoff- Systemen wie z.B. Wasser der Fall ist. Diese müssen bei etwa 500°C arbeiten, um einen ausreichenden Wirkungsgrad zu erreichen. Durch die niedrigere untere Temperatur von bis zu 10°C ist die minimale Temperatur des
Kreisprozesses erheblich niedriger als bei einem Einstoff System. Zum Vergleich: Ein mit Wasser arbeitendes Einstoff- System hat beispielsweise eine niedrigste Temperatur
von 100°C bei 1 bar. Durch diese geringere unterste Temperatur wird ein guter thermischer Wirkungsgrad erreicht.
Antriebssysteme, bei denen nicht ausreichend Wärmequellen zum Verdampfen des gesamten Anteils des Arbeitsfluids zur Verfügung stehen, können mit einer Bypass-
Leitung versehen werden. Diese führt einen entsprechenden Anteil an Arbeitsfluid unmittelbar nach dem Plattenwärmetauscher zurück zu dem Kühler.
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