HERBOLD MARCUS (DE)
LERCH HEIKO (DE)
HERBOLD MARCUS (DE)
WO2004042884A1 | 2004-05-21 | |||
WO2007062612A1 | 2007-06-07 |
DE102006042038B3 | 2008-02-07 | |||
US20050050965A1 | 2005-03-10 | |||
DE102008026759A1 | 2009-01-02 | |||
EP2309641A2 | 2011-04-13 |
Patentansprüche: 1. Antriebssystem, umfassend zumindest einen einen Elektromotor speisenden Umrichter und einen Sicherheitswächter, wobei dem Elektromotor mittels steuerbarer Leistungshalbleiter der Leistungselektronik des Umrichters ein Wechselstrom, insbesondere ein mehrphasiger Strom, zuführbar ist, wobei in mindestens zwei Phasen des Wechselstroms ein Stromsensor angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Stromsensoren erfassten Stromwerte auch einer Steuerelektronik des Umrichters zugeführt werden, die gemäß einem Maschinenmodell Ansteuersignale, insbesondere pulsweitenmodulierte Ansteuersignale, für die Leistungshalbleiter erzeugt, insbesondere abhängig von den erfassten Stromwerten, wobei in der Steuerelektronik Mittel zur Bestimmung eines ersten Modellwertes für eine physikalische Größe vorgesehen sind und die Steuerelektronik zum Datenaustausch, insbesondere mittels elektrischer Leitungen, mit einem Sicherheitswächter verbunden ist, so dass der ermittelte erste Modellwert dem Sicherheitswächter zuführbar ist, wobei die in einer dritten Phase erfassten Stromwerte auch einem Sicherheitswächter zugeführt werden, der zumindest ein Mittel zur Bestimmung eines zweiten Modellwertes für eine physikalische Größe aufweist, wobei der Sicherheitswächter Vergleichsmittel umfasst, mit welchen der erste Modellwert mit dem zweiten Modellwert vergleichbar ist. 2. Antriebssystem nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitswächter nur mit einem der dritten Phase zugeordneten Stromsensor verbunden ist, und/oder dass die in der dritten Phase erfassten Stromwerte nur dem Sicherheitswächter zugeführt werden. 3. Antriebssystem nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungshalbleiter in Halbbrücken angeordnet sind, insbesondere wobei jede Halbbrücke eine jeweilige Phase des dem Motor zugeführten Wechselstroms speist, und/oder dass die physikalische Größe ein Drehmoment ist, insbesondere das vom Motor erzeugte Drehmoment, und/oder dass der mehrphasige Strom ein Drehstrom ist, insbesondere wobei der Elektromotor ein Drehstrommotor ist. 4. Antriebssystem nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass statt der elektrischen Leitungen zwischen Steuerelektronik und Sicherheitswächter der von der Steuerelektronik bestimmte Modellwert kontaktlos übertragen wird, insbesondere mittels Funkverbindung. 5. Antriebssystem nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitswächter einen Speicher umfasst zur Abspeicherung eines Wertes für ein kritisches Drehmoment, wobei der Sicherheitswächter ein Vergleichsmittel aufweist, das einen Vergleich des aus den erfassten Stromwerten bestimmten Modellwertes und/oder des von der Steuerelektronik übermittelten ersten Modellwertes mit dem abgespeicherten Wert für ein kritisches Drehmoment ausführbar macht, und mittels des Vergleichsmittels abhängig vom Ergebnis des Vergleichs ein Abschalten der Leistungselektronik des Umrichters bewirkbar ist. 6. Antriebssystem nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitswächter zwei separate elektronische Schaltungen, insbesondere die auf einer einzigen Leiterplatte angeordnet sind, aufweist, wobei die erfassten Stromwerte beiden Schaltungen zugeführt werden und der jeweils von einer Schaltung bestimmte Modellwert der jeweils anderen zugeführt wird, wobei mittels jeder der Schaltungen ein Abschalten der Leistungselektronik des Umrichters bewirkbar ist. 7. Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems, umfassend zumindest einen einen Elektromotor speisenden Umrichter und einen Sicherheitswächter, wobei einem Elektromotor ein mehrphasiger Ausgangsstrom eines Umrichters zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in zwei Phasen des Ausgangsstroms jeweils der Strom erfasst wird und die erfassten Stromwerte einer Steuerelektronik des Umrichters zugeführt werden, die gemäß einem Maschinenmodell pulsweitenmodulierte Ansteuersignale für die Leistungshalbleiter erzeugt, wobei im Maschinenmodell der Steuerelektronik ein erster Modellwert für eine physikalische Größe bestimmt wird und der erste Modellwert dem Sicherheitswächter zugeführt wird, wobei die in einer dritten Phase erfassten Stromwerte dem Sicherheitswächter zugeführt werden, der daraus einen zweiten Modellwert für die physikalische Größe bestimmt, wobei der erste Modellwert mit dem zweiten Modellwert verglichen wird und bei Überschreiten einer zulässigen Abweichung eine Aktion ausgelöst wird, insbesondere wobei die physikalische Größe ein Drehmoment ist, insbesondere das vom Motor erzeugte Drehmoment. 8. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Sicherheitswächter ein dritter Modellwert für die physikalische Größe berechnet wird. 9. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Sicherheitswächter aus dem Verlauf der Stromwerte der dritten Phase ein zu einem Zeitintervall zugehöriger Spitzenwert und/oder Effektivwert bestimmt wird und daraus der zweite beziehungsweise der dritte Modellwert für die physikalische Größe, insbesondere wobei das Zeitintervall die halbe Periodendauer oder ein ganzzahliges Vielfaches der halben Periodendauer des Stromwerteverlaufs ist, insbesondere wobei die Periodendauer aus den Nulldurchgängen bestimmt wird, insbesondere indem der zweite beziehungsweise der dritte Modellwert für die physikalische Größe aus dem Spitzenwert und/oder Effektivwert mittels Multiplikation mit einem Motor-abhängigen Faktor bestimmt wird. 10. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Modellwert in anderer Weise bestimmt wird als der zweite und/oder erste Modellwert, insbesondere ohne Berücksichtigung von erfassten Spannungswerten, insbesondere wobei der zweite Modellwert mittels dem im Sicherheitswächter bestimmten Effektivwert des Stroms berechnet wird und der dritte Modellwert mittels dem im Sicherheitswächter bestimmten Spitzenwert des Stroms bestimmt wird. 1 1. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste, zweite und/oder dritte Modeilwert im Sicherheitswächter paarweise verglichen werden und bei Überschreiten einer zulässigen Abweichung eine Aktion ausgelöst wird. 12. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umrichter den Motor mit einer mehrphasigen Spannung, insbesondere Drehspannung, speist, deren elektrische Drehfrequenz größer ist als Null oder als ein vorgegebener Minimalwert, und/oder dass der vom Umrichter gestellte, den Motor speisende Spannungsraumzeiger eine elektrische Drehfrequenz aufweist, welche größer ist als Null oder als ein vorgegebener Minimalwert. 13. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wert für ein kritisches Drehmoment in einem Speicher des Sicherheitswächters abgespeichert wird, und/oder dass der erste, dritte und/oder der zweite Modellwert mit einem oder dem kritischen Wert, insbesondere dem Wert für ein kritisches Drehmoment, verglichen wird und bei Abweichungen, die ein zulässiges Maß überschreiten, vom Sicherheitswächter eine Aktion ausgelöst wird. 14. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktion - eine Warninformation herausgegeben wird, eine Warnanzeige aktiviert wird, der Umrichter deaktiviert oder abgeschaltet wird, die Leistungselektronik des Umrichters deaktiviert und/oder abgeschaltet wird, die Ansteuersignale der Leistungselektronik des Umrichters abgeschaltet wird und/oder - das vom Motor erzeugte Drehmoment sicher abgeschaltet wird, - eine mechanische Bremse des Antriebs aktivieren. |
Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines
Antriebssystems.
Es ist bekannt, mittels eines Umrichters einem Elektromotor einen mehrphasigen
Wechselstrom zuzuführen und den somit zugeführten Motorstrom zu erfassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit eines Antriebssystems in einfacher Weise zu erhöhen.
Unter Elektromotor wird auch eine elektrische Maschine verstanden, also auch ein
Generator.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei dem Antriebssystem nach den in Anspruch 1 und bei dem Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems nach den in Anspruch 7 angegebenen Merkmalen gelöst.
Wichtige Merkmale der Erfindung bei dem Antriebssystem sind, dass es zumindest einen einen Elektromotor speisenden Umrichter und einen Sicherheitswächter umfasst, wobei dem Elektromotor mittels steuerbarer Leistungshalbleiter der Leistungselektronik des Umrichters ein Wechselstrom, insbesondere ein mehrphasiger Strom, zuführbar ist, wobei in mindestens zwei Phasen des Wechselstroms ein Stromsensor angeordnet ist, wobei die von den Stromsensoren erfassten Stromwerte auch einer Steuerelektronik des Umrichters zugeführt werden, die gemäß einem Maschinenmodell Ansteuersignale, insbesondere pulsweitenmodulierte Ansteuersignale, für die Leistungshalbleiter erzeugt, insbesondere abhängig von den erfassten Stromwerten,
BESTÄTIGUNGSKOPIE wobei in der Steuerelektronik Mittel zur Bestimmung eines ersten Modellwertes für eine physikalische Größe vorgesehen sind und die Steuerelektronik mittels elektrischer Leitungen mit einem Sicherheitswächter verbunden ist, so dass der ermittelte erste Modellwert dem Sicherheitswächter zuführbar ist, wobei die in einer dritten Phase erfassten Stromwerte auch einem Sicherheitswächter zugeführt werden, der zumindest ein Mittel zur Bestimmung eines zweiten
Modellwertes für eine physikalische Größe aufweist, wobei der Sicherheitswächter Vergleichsmittel umfasst, mit welchen der erste Modellwert mit dem zweiten Modellwert vergleichbar ist.
Von Vorteil ist dabei, dass ein Sicherheitswächter, also eine vom Umrichter separate
Komponente, aus den erfassten Strom messwerten Modellwerte bestimmt und somit das Antriebssystem überwachbar ist. Einerseits ist auf diese Weise eine Überwachung des Modellwertes ermöglicht und andererseits ist eine Überwachung der Stromsensoren ermöglicht.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die von den Stromsensoren erfassten
Stromwerte auch einer Steuerelektronik des Umrichters zugeführt, die pulsweitenmodulierte Ansteuersignale für die Leistungshalbleiter erzeugt, insbesondere abhängig von den erfassten Stromwerten. Von Vorteil ist dabei, dass der Umrichter in bekannter Weise aufbaubar ist. Zusätzlich ist nur ein Abschalten der Leistungselektronik durch den
Sicherheitswächter zu ermöglichen, beispielsweise also ein durch den Sicherheitswächter bewirkbares Unterbrechen der Stromversorgung der Treiber für die Ansteuersignale der Leistungshalbleiter.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Sicherheitswächter nur mit einem der dritten Phase zugeordneten Stromsensor verbunden, und/oder die in der dritten Phase erfassten Stromwerte werden nur dem Sicherheitswächter zugeführt. Von Vorteil ist dabei, dass die Stromerfassung für den Sicherheitswächter vollständig unabhängig ausgeführt ist von der Stromerfassung für die Steuerelektronik. Somit ist also auch die Berechnung des Modellwertes für Drehmoment vollständig unabhängig ausführbar und dadurch die Sicherheit der Überwachung erhöhbar. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Leistungshalbleiter in Halbbrücken angeordnet, insbesondere wobei jede Halbbrücke eine jeweilige Phase des dem Motor zugeführten Wechselstroms speist. Von Vorteil ist dabei, dass durch Abschalten der Leistungshalbleiter auch ein Abschalten des Motors bewirkbar ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die physikalische Größe ein Drehmoment, insbesondere das vom Motor erzeugte Drehmoment. Von Vorteil ist dabei, dass ein
Modellwert für eine fundamentale Größe des Antriebssystems bestimmt wird. Somit ist auch ein belastungsabhängiger Drehmomentverlauf herausgebbar und dadurch eine Diagnose der den Antrieb umfassenden Anlage durchführbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der mehrphasige Strom ein Drehstrom,
insbesondere wobei der Elektromotor ein Drehstrommotor ist. Von Vorteil ist dabei, dass Strommesswerte in drei Phasen bestimmbar sind und somit das Drehmoment aus
verschiedenen Messwertpaaren bestimmbar ist und diese bestimmten Werte miteinander vergleichbar sind. Außerdem ist in der Steuerelektronik ein Wert für Drehmoment im
Maschinenmodell bestimmbar. Diese Bestimmung ist in jedem Fall dann notwendig, wenn eine Drehmomentsollwertvorgabe an die Steuerelektronik des Umrichters erfolgen soll.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Sicherheitswächter einen Speicher zur Abspeicherung eines Wertes für ein kritisches Drehmoment, wobei der Sicherheitswächter ein Vergleichsmittel aufweist, das einen Vergleich des aus den erfassten Stromwerten bestimmten Modellwertes und/oder des von der Steuerelektronik übermittelten ersten Modellwertes mit dem abgespeicherten Wert für ein kritisches
Drehmoment ausführbar macht, und mittels des Vergleichsmittels abhängig vom Ergebnis des Vergleichs ein Abschalten der Leistungselektronik des Umrichters bewirkbar ist. Von Vorteil ist dabei, dass somit eine Drehmomentbegrenzung ausführbar ist. Denn, wenn ein unzulässig hoher Wert an Drehmoment erreicht wird, wird eine Abschaltung des
Antriebssystems ausgeführt. Genauso ist der von der Steuerelektronik bestimmte und übermittelte Modellwert für Drehmoment vergleichbar mit dem abgespeicherten Wert für kritisches Drehmoment. Auf diese Weise ist die Sicherheit weiter erhöhbar. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Sicherheitswächter einen redundanten und/oder zweikanaligen Aufbau auf, insbesondere zwei separate elektronische Schaltungen, auf, wobei die erfassten Stromwerte beiden Schaltungen zugeführt werden und der jeweils von einer Schaltung bestimmte Modellwert der jeweils anderen zugeführt wird, wobei mittels jeder der Schaltungen ein Abschalten der Leistungselektronik des Umrichters bewirkbar ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Sicherheit mittels Redundanz erhöht ist.
Insbesondere sind die Schaltungen diversitär ausführbar und somit die Sicherheit weiter erhöhbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die separaten Schaltungen auf einer einzigen Leiterplatte angeordnet, insbesondere galvanisch getrennt angeordnet und mittels Optokopplern signalverbunden. Von Vorteil ist dabei, dass eine kostengünstige Herstellung ausführbar ist und zusätzlich die Signalverbindung zwischen den
Schaltungen besonders sicher mittels entsprechender galvanischer Trennmittel, wie Optokoppler und/oder Transformatoren, ausführbar ist. Die Gefahr von
Spannungsüberschlägen zwischen den Schaltungen ist somit verhinderbar oder zumindest reduzierbar. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit einer
Signalunterbrechung reduzierbar, die beispielsweise bei einer sich lösenden
Steckverbindung eintreten könnte.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird statt der elektrischen Leitungen zwischen
Steuerelektronik und Sicherheitswächter der von der Steuerelektronik bestimmte Modellwert berührungslos übertragen, insbesondere mittels Funkverbindung. Von Vorteil ist dabei, dass elektrische Leitungen einsparbar sind.
Wichtige Merkmale bei dem Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems, umfassend zumindest einen einen Elektromotor speisenden Umrichter und einen Sicherheitswächter, sind, dass einem Elektromotor ein mehrphasiger Ausgangsstrom eines Umrichters zugeführt wird, wobei zumindest in zwei Phasen des Ausgangsstroms jeweils der Strom erfasst wird und die erfassten Stromwerte einer Steuerelektronik des Umrichters zugeführt werden, die gemäß einem Maschinenmodell pulsweitenmodulierte Ansteuersignale für die Leistungshalbleiter erzeugt, wobei im Maschinenmodell der Steuerelektronik ein erster Modellwert für die physikalische Größe bestimmt wird und der erste Modellwert dem Sicherheitswächter zugeführt wird, wobei die in einer dritten Phase erfassten Stromwerte dem Sicherheitswächter zugeführt werden, der daraus einen zweiten Modellwert für die physikalische Größe bestimmt, wobei der erste Modellwert mit dem zweiten Modellwert verglichen wird und bei Überschreiten einer zulässigen Abweichung, insbesondere zwischen den beiden Modellwerten, eine Aktion ausgelöst wird.
Von Vorteil ist dabei, dass ein Modellwert in vom Umrichter unabhängiger Weise bestimmbar ist und somit die verschieden bestimmten Werte vergleichbar sind. Eine die Sicherheit erhöhende Aktion ist abhängig vom Ergebnis ausführbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die physikalische Größe ein Drehmoment, insbesondere das vom Motor erzeugte Drehmoment. Von Vorteil ist dabei, dass ein
Modellwert für eine fundamentale Größe des Antriebssystems bestimmt wird. Somit ist auch ein belastungsabhängiger Drehmomentverlauf herausgebbar und dadurch eine Diagnose der den Antrieb umfassenden Anlage durchführbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird im Sicherheitswächter ein dritter
Modellwert für die physikalische Größe berechnet. Von Vorteil ist dabei, dass durch einen weiteren Modellwert der erste und zweite Modellwert überprüfbar sind. Die Sicherheit ist somit erhöhbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird im Sicherheitswächter aus dem Verlauf der Stromwerte der dritten Phase ein zu einem Zeitintervall zugehöriger Spitzenwert und/oder Effektivwert bestimmt und daraus ein Modellwert für die physikalische Größe. Von Vorteil ist dabei, dass die Strommesswerte einer einzigen
Motorphasenleitung ausreichen zur Bestimmung des Modellwertes für die
physikalische Größe. Dabei sind diese Strommesswerte vollständig unabhängig von der Stromwerteerfassung für die Steuereinrichtung erfassbar. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Zeitintervall die halbe Periodendauer oder ein ganzzahliges Vielfaches der halben Periodendauer des Stromwerteverlaufs. Von Vorteil ist dabei, dass die Drehmomentbestimmung in sehr kurzer Zeit ausführbar ist, insbesondere innerhalb einer halben Periodendauer. Also ist eine kurze
Reaktionszeit des Sicherheitswächters bis zum Ausführen einer
sicherheitsgerichteten Aktion ermöglicht.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Periodendauer aus den
Nulldurchgängen bestimmt. Von Vorteil ist dabei, dass der Nulldurchgang in einfacher Weise detektierbar ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Modellwert für die physikalische Größe aus dem Spitzenwert und/oder Effektivwert mittels Multiplikation mit einem Motorabhängigen Faktor bestimmt. Von Vorteil ist dabei, dass das Drehmoment in einfacher Weise mit geringem Rechenaufwand oder sogar mittels analoger Bauelemente, also ohne MikroController oder Mikroprozessoren, bestimmbar ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der dritte Modellwert in anderer Weise bestimmt als der zweite und/oder erste Modellwert, insbesondere ohne
Berücksichtigung von erfassten Spannungswerten. Von Vorteil ist dabei, dass die
Sicherheit erhöht ist, weil bei Verwendung der gleichen Berechnungsmethode bei den Drehmomentbestimmungen systematische Fehler nicht festgestellt werden könnten.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der zweite Modellwert mittels dem im Sicherheitswächter bestimmten Effektivwert des Stroms berechnet und der dritte Modellwert mittels dem im Sicherheitswächter bestimmten Spitzenwert des Stroms bestimmt. Von Vorteil ist dabei, dass die Berechnung des Modellwertes unabhängig ausführbar ist, wodurch die Sicherheit erhöhbar ist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung werden der erste, zweite und/oder dritte
Modellwert im Sicherheitswächter paarweise verglichen und bei Überschreiten einer zulässigen Abweichung wird eine Aktion ausgelöst. Von Vorteil ist dabei, dass die Sicherheit erhöhbar ist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung speist der Umrichter den Motor mit einer mehrphasigen Spannung, insbesondere Drehspannung, deren elektrische
Drehfrequenz größer ist als Null oder als ein vorgegebener Minimalwert, und/oder der vom Umrichter gestellte, den Motor speisende Spannungsraumzeiger weist eine elektrische Drehfrequenz auf, welche größer ist als Null oder als ein vorgegebener Minimalwert. Von Vorteil ist dabei, dass ein Drehstrommotor an den Umrichter anschließbar ist. Außerdem ist schon zu Beginn eines Einklemm-Unfalls, also bei noch drehendem Motor, ein Detektieren des beginnenden Einklemmens ausführbar, da die schon bei Berührung des vom Motor angetriebenen Teils auftretende
Drehmomenterhöhung detektierbar ist und davon abhängig ein sicheres Abschalten des Motors ermöglicht ist und/oder eine andere sicherheitsgerichtete Aktion. Zur sicheren Funktion sollte allerdings eine Mindestdrehzahl des Motors vorhanden sein.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der erste, zweite und/oder dritte Modellwert mit einem kritischen Wert, insbesondere einem Wert für ein kritisches Drehmoment, verglichen und bei Abweichungen, die ein zulässiges Maß überschreiten, wird vom Sicherheitswächter ein Abschalten der Leistungselektronik bewirkt. Von Vorteil ist dabei, dass die Sicherheit erhöhbar ist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird ein Wert für ein kritisches Drehmoment in einem Speicher des Sicherheitswächters abgespeichert. Von Vorteil ist dabei, dass eine
Drehmomentbegrenzung auf diesen gespeicherten Wert hin ermöglicht ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird mittels des Sicherheitswächters eine Warninformation herausgegeben oder eine Warnanzeige aktiviert. Von Vorteil ist dabei, dass eine Person im Arbeitsbereich eines Motors informiert wird, sobald eine sicherheitsrelevante Fehlfunktion eintritt. Dadurch wird diese Person den
Gefährdungsbereich verlassen, so dass Unfälle verhinderbar sind. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Umrichter mittels des
Sicherheitswächters deaktiviert oder abgeschaltet. Von Vorteil ist dabei, dass der Umrichter vollkommen stromlos ist und keine Gefahr von elektrischen Strömen ausgeht. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Leistungselektronik des Umrichters deaktiviert und/oder abgeschaltet. Von Vorteil ist dabei, dass die Steuerelektronik des Umrichters weiterhin betriebsbereit ist und beispielsweise mit einer übergeordneten Steuereinheit kommuniziert. Des Weiteren ist ein schneller und reibungsloser Neustart der Leistungselektronik nach erfolgreicher Problembehebung ermöglicht.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Ansteuersignale der
Leistungselektronik des Umrichters mittels des Sicherheitswächters abgeschaltet. Von Vorteil ist dabei, dass fehlerhafte Signale von der Steuerelektronik nicht zur Leistungselektronik geleitet werden. Dadurch ist die Sicherheit erhöht.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird mittels des Sicherheitswächters das
Drehmoment sicher abgeschaltet. Von Vorteil ist dabei, dass der Motor nicht einfach abgeschaltet wird, sondern in eine sichere Position gefahren wird. Beispielsweise bei Hubwerken ist somit ein Herabstürzen der Last verhinderbar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung aktiviert der Sicherheitswächter eine
mechanische Bremse des Antriebs. Von Vorteil ist dabei, dass ein ungewolltes
Wiederanlaufen des Motors verhinderbar ist.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und/oder einzelnen
Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
Die Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert: In der Figur 1 ist das Prinzip der Erfindung schematisch skizziert.
Die Steuerelektronik 1 erzeugt pulsweitenmodulierte Ansteuersignale 5 für die
Leistungshalbleiterschalter der Leistungselektronik 2, insbesondere Endstufe, eines
Umrichters, welcher zur Speisung eines Elektromotors M vorgesehen ist. Dabei ist die Leistungselektronik 2 vorzugsweise aus drei Halbbrücken zusammengesetzt, welche aus einer unipolaren Spannung, insbesondere Gleichspannung, versorgt werden. Diese unipolare Spannung wird von einem Netz-gespeisten Gleichrichter erzeugt oder aus einer
Gleichspannungsquelle bereit gestellt.
Jede Halbbrücke besteht aus zumindest zwei in Reihe geschalteten ansteuerbaren
Leistungshalbleiterschaltern, wie beispielsweise IGBT oder MOSFET-Transistoren.
Jede Halbbrücke speist eine der drei Motorphasen (U, V, W) des Elektromotors M. Die jeweiligen zu den Motorphasen zugehörigen Ströme werden mittels der Stromerfassung 3 erfasst, wobei entsprechende Sensoren vorgesehen sind. Ein erster Stromsensor macht somit den Stromwert in der U-Phase, ein zweiter in der V-Phase und ein dritter in der W- Phase erfassbar.
Zumindest zwei der erfassten Stromwerte, beispielsweise U und V, werden einerseits der Steuerelektronik 1 zugeführt, so dass die pulsweitenmodulierten Ansteuersignale 5 als Stellgrößen unter Verwendung eines Maschinenmodells bestimmbar sind und hierbei die erfassten Stromwerte einer Reglerstruktur als Istwerte zuführbar sind. Gemäß dem
Maschinenmodell wird hierbei ein Modellwert für. Drehmoment, also für das vom Motor abgegebene Drehmoment, bestimmt. Insbesondere ist zur Bestimmung des Drehmoments die Bestimmung eines Modellwertes für den Statorfluss notwendig, also ist eine Integration im Modell vorgesehen.
Außerdem wird zumindest einer der erfassten Stromwerte - im Beispiel also W - einem Sicherheitswächter 4 zugeführt, der als elektronische Schaltung ausgeführt ist. Dabei ist dieser zugeführte Stromwert vorzugsweise einer anderen Motorphase zugeordnet als diejenigen beiden Stromwerte, welche der Steuerelektronik 1 zugeführt werden. Im Sicherheitswächter 4 wird der zugeführte Stromwert - im Beispiel also der der W- Phase zugeordnete erfasste Stromwert - verarbeitet. Insbesondere wird der zu einem Zeitintervall zugehörige Effektivwert und/oder der innerhalb eines Zeitintervalls auftretende Spitzenwert bestimmt. Vorzugsweise wird als Zeitintervall die halbe oder ganze Periodendauer des zugehörigen erfassten Stromwertesignals verwendet. Eine einfache Bestimmung der Periodendauer ist mittels der Bestimmung der
Nulldurchgänge des Signals ausführbar. Aus diesem verarbeiteten Wert wird auf den Motorstromraumzeiger geschlossen und daraus wiederum auf das vom Motor erzeugte Drehmoment.
Dabei wird vorausgesetzt, dass das Drehfeld eine zum Zeitintervall zugehörige
Mindestdrehfrequenz aufweist. In diesem Fall ist der Wert des Drehmoments bestimmbar durch Multiplikation des Spitzenwertes beziehungsweise des
Effektivwerts mit einem Motor-abhängigen Faktor.
Außerdem wird dem Sicherheitswächter 4 auch der von der Steuerelektronik 1 bestimmte Modellwert für das Drehmoment zugeführt zum Vergleich mit dem über den Faktor bestimmten Drehmomentwert.
Auf diese Weise ist bei Erreichen eines kritischen Zustandes vom Sicherheitswächter aus ein sicheres Abschalten der Endstufe bewirkbar. Beispielsweise ist dies erreichbar, indem die Versorgungsspannung der Treiber für die Leistungshalbleiter der Leistungselektronik abgeschaltet wird.
Somit ist beispielsweise ein vollständiges Einklemmen einer Person zwischen einem beweglichen Teil einer Maschine und einer Wand verhinderbar. Denn sobald sich die Person das bewegliche Teil berührt, erhöht sich das Drehmoment. Bei Überschreiten eines vorgegebenen kritischen Drehmomentwertes ist ein Abschalten oder sogar
Zurückfahren ausführbar. Alternativ ist auch die zeitliche Ableitung des Drehmoments überwachbar auf Überschreiten eines zulässigen Grenzwertes, wobei wiederum nach Überschreiten abgeschaltet oder zurückgefahren wird. Der Sicherheitswächter ist ein zweikanalig aufgebautes sicherheitsgerichtetes System. Die erfassten Stromwerte in einer der Phasen werden im Sicherheitswächter verwendet, um auf mindestens eine von der in der Steuerelektronik des Umrichters verwendete
Maschinenmodellwertbestimmung unterschiedliche Weise einen Wert für Drehmoment zu bestimmen. Sobald dieser Wert von dem an den Sicherheitswächter übermittelten Wert voneinander abweicht um mehr als einen kritischen Wert, wird eine Abschaltung der Leistungselektronik veranlasst.
Hierbei wird im Sicherheitswächter 4 von einem ersten Mikrocontroller ein erster Drehmomentwert bestimmt unter Verwendung des Stromwertes, welcher der W-Phase zugeordnet ist, und indem der Spitzenwert im Zeitintervall bestimmt wird. Unabhängig davon wird im Sicherheitswächter 4 von einem zweiten Mikrocontroller ein zweiter Drehmomentwert bestimmt unter Verwendung des Stromwertes, welcher der W-Phase zugeordnet ist, und indem der Effektivwert im Zeitintervall bestimmt wird.
Beide Werte werden jeweils mit einem jeweiligen Faktor multipliziert, um jeweils einen Modellwert für Drehmoment zu erhalten.
Somit sind paarweise die drei unterschiedlich bestimmten Drehmomentwerte vergleichbar und auf das Überschreiten einer unzulässig großen Abweichung überwach bar.
Auf diese Weise ist also die Sicherheit erhöhbar. Denn bei einem fehlerhaften Bauteil, wie Stromsensor, ist eine Abschaltung ermöglicht.
Außerdem ist dem Sicherheitswächter ein Wert für ein kritisches Drehmoment zuführbar. Beispielsweise ist dieser Wert als Parameter mit Eingabemitteln, welche mit dem
Sicherheitswächter elektrisch verbunden sind, oder über Feldbus dem Sicherheitswächter zuführbar, insbesondere bei der Inbetriebnahme der Anlage. Somit ist ein Vergleich des Drehmomentwertes, welcher von dem Sicherheitswächter bestimmt wird, mit dem Wert für ein kritisches Drehmoment ausführbar. Auf diese Weise ist eine Drehmomentbegrenzung realisierbar, da bei Überschreiten des Wertes für ein kritisches Drehmoment die Abschaltung der Leistungsstufe ausgeführt wird. Alternativ oder zusätzlich ist auch ein Vergleich des Modellwertes für Drehmoment mit dem kritischen Drehmoment ausführbar. ln einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels werden die verschiedenen Berechnungen des Drehmoments im Sicherheitswächter von zwei separaten elektronischen Schaltungen ausgeführt oder beide Berechnungen von beiden separaten Schaltungen. Auf diese Weise ist somit die Sicherheit weiter erhöhbar. Das jeweilige von einer Schaltung bestimmte Ergebnis wird an die jeweils andere Schaltung übermittelt und von dieser mit dem eigen bestimmten, entsprechenden Ergebnis verglichen. Somit überwachen sich die beiden Schaltungen gegenseitig und können bei Abweichungen, die ein zulässiges Maß
überschreiten, eine Abschaltung der Leistungselektronik bewirken, wobei die Abschaltung dann bewirkt wird, wenn eine der Schaltungen kein Freigabesignal erzeugt.
Bei weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen sind die beiden Schaltungen auf einer einzigen Leiterplatte angeordnet, tauschen Daten aus und/oder führen die
Funktionalität des Überwachens des Drehmoments und des sicheren Abschaltens jeweils eigenständig aus.
Bei weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen sind die beiden Schaltungen diversitär ausgeführt. Bei weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen veranlasst der Sicherheitswächter abhängig vom Ergebnis des Vergleichs als Aktion, dass
eine Warnanzeige aktiviert wird,
der Umrichter deaktiviert oder abgeschaltet wird und/oder
die Leistungselektronik des Umrichters abgeschaltet wird.
Bezugszeichenliste
1 Steuerelektronik
2 Leistungselektronik, insbesondere Endstufe
3 Stromerfassung
4 Sicherheitswächter
5 pulsweitenmodulierte Ansteuersignale M Elektromotor
STO sichere Abschaltung der Leistungselektronik 2, insbesondere Endstufe μ01 erster Mikrocontroller
\JC2 zweiter Mikrocontroller
Next Patent: ELECTRONIC GAME AND/OR ENTERTAINMENT DEVICE