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Patent Searching and Data


Title:
DRIVE TRAIN AND METHOD FOR OPERATING A DRIVE TRAIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/100991
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a drive train comprising a drive shaft (2), a drive machine (4), and a planetary gearbox (3) having three drives and three outputs, wherein one output is connected to the drive shaft (2), one drive is connected to the drive machine (4), and a second drive is connected to an electric differential drive (5). According to the invention, the differential drive (5) can be connected directly to a network (12) without a frequency converter, in order that the operation of the drive train is possible without a frequency converter.

Inventors:
HEHENBERGER GERALD (AT)
Application Number:
PCT/AT2015/000162
Publication Date:
June 30, 2016
Filing Date:
December 22, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HEHENBERGER GERALD (AT)
International Classes:
H02P5/753; H02P3/20; H02P25/20
Domestic Patent References:
WO2014183142A12014-11-20
WO2005074120A12005-08-11
WO2012001138A22012-01-05
Foreign References:
DE19502224C11996-02-15
AT507394A22010-04-15
Attorney, Agent or Firm:
BEER & PARTNER PATENTANWÄLTE KG (AT)
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Claims:
Ansprüche :

1. Triebstrang mit einer Antriebswelle (2), einer Antriebsmaschine (4) und mit einem Planetengetriebe (3) mit drei An- bzw.

Abtrieben, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle (2) , ein erster Antrieb mit der Antriebsmaschine (4) und ein zweiter Antrieb mit einem elektrischen Differenzialantrieb (5) verbunden ist, der über einen Frequenzumrichter (6a, 6b) mit einem Netz (12) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Differenzialantrieb (5) alternativ ohne Frequenzumrichter direkt an das Netz (12)

schaltbar ist.

2. Triebstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der

Differenzialantrieb (5) polschaltbar ist.

3. Triebstrang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfeldrichtung des Differenzialantriebes (5), z.B. durch eine Wende-Schützschaltung, veränderbar ist.

4. Triebstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch

gekennzeichnet, dass der Differenzialantrieb (5) alternativ über einen Frequenzumrichter (6a, 6b) und eine parallel zum

Frequenzumrichter (6a, 6b) liegende Leitung (15, 18) an ein Netz (12) schaltbar ist.

5. Triebstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch Verzögerungseinrichtung, z.B. eine kraft- und/oder formschlüssige Bremse (13, 14), Retarder, Sperre oder dergleichen, die auf den zweiten Antrieb, z.B. ein Sonnenrad des Planetengetriebes (3), wirkt .

6. Triebstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (1) eine Pumpe, ein Kompressor, ein Ventilator, ein Förderband, eine Mühle oder eine Pumpturbine ist.

7. Triebstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass mit der Antriebswelle (2) eine

Arbeitsmaschine (1) verbunden ist und dass die Arbeitsmaschine (1) eine Fördereinrichtung ist und nach der Arbeitsmaschine (1) eine Drosseleinrichtung angeordnet ist.

8. Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstrangs mit einer

Antriebswelle (2), einer Antriebsmaschine (4) und mit einem

Differenzialgetriebe (3) mit drei An- bzw. Abtrieben, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle (2), ein erster Antrieb mit der Antriebsmaschine (4) und ein zweiter Antrieb mit einem

elektrischen Differenzialantrieb (5) verbunden ist, der über einen Frequenzumrichter (6a, 6b) mit einem Netz (12) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Differenzialantrieb (5) mit einer Synchrondrehzahl betrieben wird, während er direkt bzw. nur über einen Transformator (11) an ein Netz (12) angeschlossen ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der

Differenzialantrieb (5) alternativ über einen Frequenzumrichter (6a, 6b) und eine parallel zum Frequenzumrichter (6a, 6b) liegende Leitung (15) an ein Netz (12) geschaltet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der

Differenzialantrieb (5) über die Leitung (15, 18) an das Netz (12) geschaltet wird, wenn der Frequenzumrichter (6a, 6b) einen Defekt hat .

11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (1) bei einem drehzahlfesten Betriebspunkt mit einer Grunddrehzahl (T) betrieben wird, wenn der zweite Antrieb, z.B. ein Sonnenrad (9), des Differenzialgetriebes (3) still steht.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch

gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (1) durch einen

polschaltbaren Differenzialantrieb (5) bei einem oder mehreren drehzahlfesten Betriebspunkten betrieben wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch

gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (1) durch Umdrehen der Drehfeldrichtung des Differenzialantriebes (5) bei einem oder mehreren drehzahlfesten Betriebspunkten betrieben wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch

gekennzeichnet, dass während des Betriebes zwischen

Betriebspunkten gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13 gewechselt wird .

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch

gekennzeichnet, dass der zweite Antrieb bei einem Ausfall des Frequenzumrichters (6a, 6b) und einem Betrieb der Arbeitsmaschine (1) unter der Grunddrehzahl (T) mittels einer

Verzögerungseinrichtung, z.B. eine kraft- und/oder formschlüssige Bremse (13, 14), ein Retarder, eine Sperre oder dergleichen, die auf den zweiten Antrieb, z.B. ein Sonnenrad des Planetengetriebes (3), wirkt, gebremst wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch

gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (1) bei einem Ausfall des Frequenzumrichters (6a, 6b) bei einem nächsthöheren drehzahlfesten Betriebspunkt betrieben wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch

gekennzeichnet, dass bei einem Ausfall des Frequenzumrichters (6a, 6b) , während der Differenzialantrieb (5) unterhalb der

Grunddrehzahl (T) betrieben wird, die Verzögerungseinrichtung so lange aktiviert wird, bis der nächsthöhere drehzahlfeste

Betriebspunkt oder einer der nächsthöheren drehzahlfesten

Betriebspunkte erreicht ist, jedoch maximal bis zur Grunddrehzahl (T) .

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch

gekennzeichnet, dass die Förderleistung der Arbeitsmaschine (1) bei einem Betrieb bei einem drehzahlfesten Betriebspunkt mittels einer Drosseleinrichtung verringert wird.

Description:
Antriebsstrang und Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstranges

Die Erfindung betrifft einen Triebstrang mit einer Antriebswelle, einer Antriebsmaschine und mit einem Differenzialgetriebe mit drei An- bzw. Abtrieben, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle, ein Antrieb mit der Antriebsmaschine und ein zweiter Antrieb mit einem

elektrischen Differenzialantrieb verbunden ist.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines Triebstranges mit einer Antriebswelle, einer Antriebsmaschine und mit einem Differenzialgetriebe mit drei An- bzw. Abtrieben, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle ein Antrieb mit der Antriebsmaschine und ein zweiter Antrieb mit einem elektrischen Differenzialantrieb verbunden ist.

Eine häufig gestellte Anforderung an Arbeitsmaschinen, wie

Fördereinrichtungen, z.B. Pumpen, Kompressoren und Ventilatoren, oder wie Mühlen, Brecher, Fahrzeuge, oder wie Energiegewinnungsanlagen usw., ist ein effizienter drehzahlvariabler Betrieb.

Im Weiteren werden elektrische Maschinen als Beispiel für in diesem Zusammenhang eingesetzte Antriebsmaschinen herangezogen, das Prinzip gilt aber für alle möglichen Arten von Antriebsmaschinen, so wie z.B. für Verbrennungskraftmaschinen.

Die am häufigsten verwendeten elektrischen Antriebe sind heutzutage Drehstrommaschinen, wie z.B. Asynchronmotore und Synchronmotore . Um diese drehzahlvariabel betreiben zu können, werden sie in Kombination mit einem Frequenzumrichter an ein Netz angebunden. Damit kann man zwar einen drehzahlvariablen Betrieb des Antriebs realisieren, die Lösung ist jedoch teuer und mit wesentlichen Wirkungsgradeinbußen verbunden .

Eine vergleichsweise kostengünstigere und auch bezüglich Wirkungsgrad bessere Alternative ist der Einsatz von Differenzialsystemen - beispielsweise gemäß AT 507 394 A. Der Kern eines Differenzialsystems ist ein Differenzialgetriebe , das in einer einfachen Ausführung eine einfache Planetengetriebestufe mit drei An bzw. Abtrieben ist, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle einer Arbeitsmaschine, ein erster Antrieb mit der Antriebsmaschine und ein zweiter Antrieb mit einem Differenzialantrieb verbunden ist. Damit kann die Arbeitsmaschine bei konstanter Drehzahl der Antriebsmaschine drehzahlvariabel betrieben werden, indem ein drehzahlvariabler Differenzialantrieb eine

entstehende Drehzahldifferenz ausgleicht. Dieser drehzahlvariable Differenzialantrieb ist meist eine im Vergleich zur Antriebsmaschine kleine Drehstrommaschine, welche mittels eines entsprechend kleinen Frequenzumrichters an ein Netz angebunden ist.

Frequenzumrichter sind jedoch fehleranfälliger als elektrische

Maschinen und haben eine wesentlich kürzere Nutzungsdauer.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein

Betrieb des Triebstranges ohne Frequenzumrichter möglich ist.

Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Triebstrang mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Gelöst wird diese Aufgabe des Weiteren bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8.

Wenn der Differenzialantrieb alternativ über einen Frequenzumrichter und eine parallel zum Frequenzumrichter liegende Leitung an ein Netz schaltbar ist, liegt der Vorteil erfindungsgemäß darin, dass der Triebstrang wie an sich bekannt über einen Frequenzumrichter betrieben werden kann, dass aber auch wenn der Frequenzumrichter einen Defekt hat bzw. ausfällt, der Triebstrang weiter betrieben werden kann, auch wenn dessen Drehzahlvariabilität wegfällt oder eingeschränkt ist.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der

Unteransprüche .

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die angeschlossenen Zeichnungen erläutert. Es zeigt: Fig. 1 das Prinzip eines Differenzialsystems für einen Antrieb einer

Pumpe gemäß Stand der Technik,

Fig. 2 eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform eines

Differenzialsystems ,

Fig. 3 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines

Differenzialsystems ,

Fig. 4 die Drehzahl- und Leistungsparameter eines erfindungsgemäßen

Differenzialsystems einer Pumpen und

Fig. 5 eine Kennlinie einer Drehstrommaschine.

Fig. 1 zeigt das Prinzip eines Differenzialsystems für einen

Triebstrang am Beispiel einer Pumpe. Dabei ist die Arbeitsmaschine 1 der Rotor einer Pumpe, welcher über eine Antriebswelle 2 und ein Differenzialgetriebe 3 von einer Antriebsmaschine 4 angetrieben wird. Die Antriebsmaschine 4 ist vorzugsweise eine Mittelspannungs- Drehstrommaschine , welche an ein Netz 12, welches im gezeigten

Beispiel aufgrund einer Mittelspannungs -Drehstrommaschine ein

Mittelspannungsnetz ist, angeschlossen wird. Das gewählte

Spannungsniveau hängt jedoch vom Einsatzfall und vor allem dem

Leistungsniveau der Antriebsmaschine 4 ab und kann, ohne Einfluss auf die Grundfunktion des erfindungsgemäßen Systems, jedes gewünschte Spannungsniveau haben. Entsprechend der Polpaarzahl der

Antriebsmaschine 4 ergibt sich ein bauartspezifischer

Betriebsdrehzahlbereich. Der Betriebsdrehzahlbereich ist dabei jener Drehzahlbereich, in dem die Antriebsmaschine 4 ein definiertes oder gewünschtes bzw. erforderliches Drehmoment liefern kann bzw. im Falle einer elektrischen Antriebsmaschine mit dem Netz 12 synchronisiert werden kann. Ein Planetenträger 7 ist mit der Antriebswelle 2

verbunden, eine Antriebsmaschine 4 mit einem Hohlrad 8 und ein

Sonnenrad 9 des Differenzialgetriebes 3 mit dem Differenzialantrieb 5. Der Kern des Differenzialsystems ist in dieser Ausführungsform somit eine einfache Planetengetriebestufe mit drei An- bzw. Abtrieben, wobei ein Abtrieb mit der Antriebswelle 2 der Arbeitsmaschine 1, ein erster Antrieb mit der Antriebsmaschine 4 und ein zweiter Antrieb mit dem Differenzialantrieb 5 verbunden ist.

Der Triebstrang besteht damit im Wesentlichen aus Antriebsmaschine 4, Differenzialgetriebe 3 und Differenzialantrieb 5. Um den Drehzahlbereich des Differenzialantriebs 5 optimal anpassen zu können, wird ein Anpassungsgetriebe 10 zwischen dem Sonnenrad 9 und dem Differenzialantrieb 5 implementiert. Alternativ zur gezeigten Stirnradstufe kann das Anpassungsgetriebe 10 beispielsweise auch mehrstufig sein bzw. als Zahnriemen oder Kettentrieb und/oder

Planetenstufe oder Winkelgetriebe ausgeführt werden. Mit dem

Anpassungsgetriebe 10 kann man darüber hinaus einen Achsversatz für den Differenzialantrieb 5 realisieren, der aufgrund der koaxialen Anordnung der Arbeitsmaschine 1 und der Antriebsmaschine 4 eine einfache Ausführung des Differenzialantriebes 5 ermöglicht. Mit dem Differenzialantrieb 5 ist eine Motorbremse 13 verbunden, welche den Differenzialantrieb 5 bei Bedarf bremst. Elektrisch ist der

Differenzialantrieb 5 mittels eines vorzugsweisen Niederspannungs - Frequenzumrichters, bestehend aus einem - je nach Betriebsart als Motor oder Generator - differentialantriebsseitigen Gleich- bzw.

Wechselrichter 6a und einem netzseitigen Wechsel- bzw. Gleichrichter 6b, und einem Transformator 11 an das Netz 12 angebunden. Der

Transformator gleicht allfällige vorhandene Spannungsdifferenzen zwischen dem Netz 12 und dem netzseitigen Wechsel- bzw. Gleichrichter 6b aus und kann bei Spannungsgleichheit zwischen der Antriebsmaschine 4, dem netzseitigen Wechsel- bzw. Gleichrichter 6b und dem Netz 12 entfallen. Der Gleich- bzw. Wechselrichter 6a und der Wechsel- bzw. Gleichrichter 6b sind durch einen Gleichstromzwischenkreis verbunden und können bei Bedarf örtlich getrennt sein, wobei vorzugsweise der differentialantriebsseitige Gleich- bzw. Wechselrichter 6a so nah wie möglich beim Differenzialantrieb 5 positioniert ist.

Um eine hohe Ausfallsicherheit des Gesamtsystems zu erzielen, kann der Frequenzumrichter auch redundant, wie z.B. in der WO 2012/001138 A vorgeschlagen, ausgeführt werden.

Wesentlicher Vorteil eines Differenzialsystems ist, dass die

Antriebsmaschine 4, sofern es sich um eine elektrische Maschine handelt, direkt, das heißt ohne Leistungselektronik, an ein Netz 12 angebunden werden kann. Der Ausgleich zwischen variabler Rotordrehzahl und fixer Drehzahl der netzgebundenen Antriebsmaschine 4 wird durch den drehzahlvariablen Differenzialantrieb 5 realisiert. Die Drehmomentgleichung für das Differenzialsystem lautet: DrehmomentDifferenziaiantrieb = DrehmomentAntriebsweiie * y / X, wobei der Größenfaktor y/x ein Maß für die Übersetzungsverhältnisse im Differenzialgetriebe 3 und im Anpassungsgetriebe 10 ist. Die Leistung des Differenzialantriebs 5 ist im Wesentlichen proportional dem

Produkt aus prozentueller Abweichung der Pumpendrehzahl von deren Grunddrehzahl x Antriebswellenleistung. Dementsprechend erfordert ein großer Drehzahlbereich grundsätzlich eine entsprechend große

Dimensionierung des Differenzialantriebs 5. Darin ist auch der Grund zu sehen, warum Differenzialsysteme für kleine Drehzahlbereiche besonders gut geeignet sind, wobei aber grundsätzlich jeder

Drehzahlbereich realisierbar ist.

Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines

Differenzialsystems . Der gezeigte Triebstrang weist auch hier wie in

Fig. 1 eine Antriebsmaschine 4, ein Differenzialgetriebe 3, einen

Differenzialantrieb 5 und einen Frequenzumrichter 6a, 6b auf, welcher mittels eines Transformators 11 an ein Netz 12 angeschlossen ist. Auch hier wird eine Arbeitsmaschine 1 mittels einer Antriebswelle 2 angetrieben.

Der Transformator gleicht bei Bedarf vorhandene Spannungsdifferenzen zwischen dem Netz 12 und dem Differenzialantrieb 5 aus und kann bei Spannungsgleichheit entfallen.

Die Motorbremse 14 ist in dieser Ausführungsvariante (alternativ zur Position der Motorbremse 13 in Fig. 1) zwischen Differenzialantrieb 5 und Sonnenrad 9 positioniert. Sie ist beispielhaft mit einer

Zahnradwelle des Anpassungsgetriebes 10 verbunden, kann aber

entsprechend den konstruktiven Erfordernissen grundsätzlich überall zwischen Sonnenrad 9 und Differenzialantrieb 5 angeordnet sein. Damit kann der Differenzialantrieb 5 für eine allfällig notwendige

Reparatur abgebaut und das Differenzialsystem trotzdem mit einer Grunddrehzahl „T" (Fig. 4) weiter betrieben werden. Alternativ zur Motorbremse 13 und/oder 14 kann jede Art einer kraft- und/oder formschlüssigen Arretierung bzw. Sperre vorgesehen werden. Diese Arretierung ist entweder standardmäßig vorgesehen oder wird bei Bedarf eingesetzt.

Frequenzumrichter 6a, 6b sind jedoch, wie schon eingangs erwähnt, fehleranfälliger als elektrische Maschinen und haben eine wesentlich kürzere Nutzungsdauer. Aus diesem Grund ist es für einen

Anlagenbetreiber wichtig eine Lösung zu haben, welche eine Fortsetzung des Betriebes ermöglicht, sobald ein Frequenzumrichter nicht (mehr) betriebsbereit ist.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass man, im

Fehlerfall des Frequenzumrichters 6a, 6b, diesen vom

Differenzialantrieb 5 trennt und den Differenzialantrieb 5 direkt (oder sofern erforderlich über einen Transformator 11) über eine Leitung 15 mit dem Netz 12 verbindet. Dazu sind zwei Schalter 16, 17 vorgesehen, mit denen der Differenzialantrieb 5 alternativ an den Frequenzumrichter 6a, 6b oder an die Leitung 15 geschalten werden kann. Damit kann wenigstens ein drehzahlfester Betriebspunkt

eingestellt werden.

Wird der Differenzialantrieb 5 als polumschaltbare Drehstrommaschine ausgeführt, können mindestens zwei, jedoch bei Bedarf auch mehrere Synchrondrehzahlen realisiert werden, indem man zwei oder mehrere elektrisch getrennte Wicklungen im Stator der Drehstrommaschine unterbringt. Üblich sind Paarungen von 4 und 6 oder 4 und 8 Polen. So hat z.B. in einem 50Hz~Netz eine 4-pol Drehstrommaschine eine

Synchrondrehzahl von 1.500 1/min, eine 6-pol Drehstrommaschine eine Synchrondrehzahl von 1.000 l/min und eine 8 -polige Drehstrommaschine eine Synchrondrehzahl von 750 1/min.

D.h. man kann damit, entsprechend einer implementierten

Polumschaltbarkeit , zwei oder mehrere drehzahlfeste Betriebspunkte für die Arbeitsmaschine (1) realisieren. Aber auch wenn der

Differenzialantrieb 5 nicht polumschaltbar ist, kann der Triebstrang immer noch mit der (einen) Synchrondrehzahl weiter betrieben werden. Ein weiterer drehzahlfester Betriebspunkt für die Arbeitsmaschine (1) liegt bei der Grunddrehzahl „T". Das ist der Betriebspunkt, bei dem das Sonnenrad (9) steht, z.B. wenn die Bremse 13, 14 aktiviert ist.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Differenzialsystems . Grundsätzlich ist das Differenzialsystem gleich wie in Fig. 2 dargestellt aufgebaut. In dieser erfindungsgemäßen Erweiterung des Systems, kann der als Drehstrommaschine ausgeführte Differenzialantrieb 5 mit unterschiedlicher Drehfeldrichtung mit dem Netz 12 verbunden werden.

Zur Änderung der Drehrichtung muss der Drehsinn des Ständerdrehfeldes geändert werden. Beim Betrieb am Drehstromnetz genügt dabei das

Vertauschen zweier Außenleiter, z. B. der Außenleiter LI und L3. Eine übliche Schaltung dazu ist die Wende-Schützschaltung.

In der praktischen Anwendung werden die Motorklemmen U2 , V2 und W2 gebrückt und beim rechten Drehfeld: LI an Ul , L2 an VI und L3 an Wl , bzw. beim linken Drehfeld: LI an Wl, L2 an VI und L3 an Ul geschaltet. Durch die Änderung des Drehfeldes arbeitet der Differenzialantrieb 5 entweder als Motor (Leistungsflußrichtung „a") oder als Generator (Leistungsflußrichtung „b") . Damit ergibt sich für die Arbeitsmaschine 1 ein weiterer drehzahlfester Betriebspunkt. Ist die Drehstrommaschine polumschaltbar , erhält man entsprechend mehr zusätzliche drehzahlfeste Betriebspunkte .

Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform von Fig. 3 symbolisiert die Leitung 15 das Drehfeld, mit dem der Differenzialantrieb 5 in den motorischen Bereich dreht und somit der Leistungsfluss Richtung „a" geht. Eine weitere Leitung 18, welche mittels Schalter 19 mit dem Differenzialantrieb 5 verbunden werden kann, symbolisiert das

Drehfeld, mit dem der Differenzialantrieb 5 in den generatorischen Bereich dreht und somit der Leistungsfluss Richtung „b" geht. In der Praxis kann natürlich auch nur eine der beiden Leitungen 15, 18 existieren und zur Änderung der Drehrichtung z.B. die Außenleiter wie beschrieben verschaltet werden. D.h. in einem Differenzialsystem gem. Fig. 3 sind zumindest drei drehzahlfeste Betriebspunkte realisierbar - unter Einsatz einer polumschaltbaren Drehstrommaschine mindestens 5. In einer

vereinfachten Ausführungsform eines Differenzialsystems kann der Frequenzumrichter 6a, 6b eliminiert und die Arbeitsmaschine 1 mit mehreren drehzahlfesten Betriebspunkten betrieben werden.

Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen ein Differenzialsystem in dem der erste Antrieb mit einem Hohlrad, der Abtrieb mit einem Planetenträger und der zweite Antrieb mit einem Sonnenrad verbunden sind. In einer weiteren erfindungsgemäßen Variante kann der zweite Antrieb mit dem Planetenträger 7, der erste Antrieb mit dem Hohlrad 8 und der Abtrieb mit dem Sonnenrad 9 verbunden werden. Weitere alternative

Kombinationen sind ebenfalls von der Erfindung erfasst.

Fig. 4 zeigt die Drehzahl- und Leistungsparameter eines

erfindungsgemäßen Differenzialsystems , beispielsweise für eine Pumpe. Die Darstellung zeigt Leistungs- und Drehzahlwerte für eine Pumpe als Arbeitsmaschine 1, eine Antriebsmaschine 4 und einen

Differenzialantrieb 5 jeweils aufgetragen über den Drehzahlwerten der Antriebswelle 2 („Pumpendrehzahl") . Die Antriebsmaschine 4 ist mit dem Netz 12 verbunden und damit ist ihre Drehzahl („Motordrehzahl") konstant - in dem gezeigten Beispiel ca. 1.500 1/min für eine

vierpolige Drehstrommaschine in einem 50 Hz-Netz. Der

Arbeitsdrehzahlbereich für die Antriebswelle 2 geht von 68% bis 100%, wobei bei 100% der gewählte Nenn- bzw. Maximalpunkt des

Differenzialsystems ist. Entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Differenzialsystems geht dabei die Drehzahl des Differenzialantriebes 5 („Servodrehzahl") von -2.000 1/min bis 1.500 l/min, wobei die

Drehzahl von ca. 1.500 1/min die für dieses Beispiel gewählte

Synchrondrehzahl (im dargestellten Beispiel ebenfalls eine 4 -polige Drehstrommaschine im 50Hz-Netz) des Differenzialantriebes 5 ist. In etwa bei dieser Synchrondrehzahl liefert der Differenzialantrieb 5 sein Nenndrehmoment. Das Nenndrehmoment bezeichnet dabei jenes maximale Drehmoment, welches eine Drehstrommaschine unter den

gegebenen Umgebungsbedingungen dauerhaft zur Verfügung stellen kann. Fig. 4 zeigt, dass der Differenzialantrieb 5 generatorisch (-) und motorisch (+) betrieben wird. Da die maximal erforderliche Leistung des Differenzialantriebes 5 im generatorischen (-) Bereich (ca. 110kW) geringer als die im motorischen (+) Bereich (ca. 160kW) ist, kann der Differenzialantrieb 5 dauerhaft im generatorischen (-) Bereich im sogenannten Feldschwächebereich betrieben werden, womit für den

Differenzialantrieb 5 eine höhere (über dessen Synchrondrehzahl liegende) Drehzahl - jedoch mit reduziertem Drehmoment - realisierbar ist. Damit kann auf einfache Weise der Drehzahlbereich für die

Arbeitsmaschine 1 bis zum Betriebspunkt „C" erweitert werden. Ist das Differenzialsystem gemäß Fig. 3 konfiguriert, so können durch Änderung des Drehfeldes die Arbeitspunkte „A" und „B" angefahren werden. D.h. das Differenzialsystem kann im Falle einer erfindungsgemäßen direkten Anbindung des Differenzialantriebes 5 an das Netz 12 (ohne

Frequenzumrichter 6a, 6b - entspricht einer erfindungsgemäßen

Ausführung wie zu Fig. 3 beschrieben) Betriebspunkte über fast den gesamten Betriebsdrehzahlbereich der Arbeitsmaschine 1 realisieren.

In einer besonders einfachen Ausführungsform eines Differenzialsystems kann der Frequenzumrichter als sogenanntes 2Q-System (2 -Quadranten- Frequenzumrichter) ausgelegt sein, wodurch das Differenzialsystem dann nur für den motorischen (+) Bereich konzeptioniert ist. Damit kann der netzseitige Gleichrichter 6b z.B. auch als einfacher

Diodengleichrichter ausgeführt werden. In dieser Auslegungsvariante eines Differenzialsystems , kann man auch hier die Arbeitsmaschine 1 im Falle einer erfindungsgemäßen direkten Anbindung des

Differenzialantriebes 5 an das Netz 12 (ohne Frequenzumrichter 6a, 6b - entspricht einer erfindungsgemäßen Ausführung wie zu Fig. 2

beschrieben) sowohl in ihrem Minimal- als auch in ihrem Maximalpunkt betreiben.

Ist der Differenzialantrieb 5 als polumschaltbare Drehstrommaschine ausgelegt, kann man durch entsprechende Umschaltung der Polpaarzahl auch Drehzahlen zwischen Minimal- und Maximaldrehzahl realisieren.

Der Punkt „T" in Fig. 4 markiert die sogenannte „Grunddrehzahl" der Antriebswelle 2, bei der die Drehzahl des Differenzialantriebes 5 gleich Null ist. Idealerweise wird dieser Punkt „T" in einen Arbeitsbereich gelegt, in dem die Anlage über große Zeitanteile betrieben wird. In diesem Betriebspunkt kann die Motorbremse 13, 14 aktiviert werden, womit der Differenzialantrieb 5 nicht betrieben werden muss und in weiterer Folge damit zusammenhängende Verluste und Verschleiß vermieden werden. Im motorischen (+) Bereich des Kennfeldes wird der Antrieb parallel von der Antriebsmaschine 4 und dem

Differenzialantrieb 5 angetrieben. Die Summe beider Leistungen ist die Antriebsleistung für die Antriebswelle 2 („Systemleistung") abzüglich anfallender Systemverluste. Im generatorischen (-) Bereich muss die Antriebsmaschine 4 die Leistung des Differenzialantriebes 5

(„ Servoleistung" ) kompensieren, wodurch die Systemgesamtleistung („Systemleistung") die Antriebsleistung der Antriebsmaschine 4

(„Motorleistung") abzüglich der Leistung des Differenzialantriebes 5 ist. D.h., dass wirkungsgradmäßig der motorische (+) Bereich besser ist .

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Leistungsfluss über den Differenzialantrieb 5 umso kleiner und somit der

Systemgesamtwirkungsgrad umso höher ist, je näher die Pumpendrehzahl („Pumpendrehzahl") bei der Grunddrehzahl „T" liegt. Da mit zunehmender Pumpendrehzahl auch die erforderliche Antriebsleistung steigt, kann jedoch im Vergleich zu einem Antrieb gemäß Stand der Technik durch den parallelen Antrieb der Antriebsmaschine 4 und des Differenzialantrieb 5 die erforderliche Größe der Antriebsmaschine 4 um die Größe des Differenzialantriebes 5 reduziert werden.

Die einzelnen beschriebenen Maßnahmen zum Sperren bzw. zum Betreiben des Differenzialantriebes 5 bei den beschriebenen Betriebspunkten können selbstverständlich entweder einzeln oder in beliebiger

Kombination miteinander eingesetzt werden, sodass sich je nach

Anwendungsfall wenigstens ein Betriebspunkt aber auch beliebig viele Betriebspunkte für den Triebstrang realisieren lassen, auch wenn der Frequenzumrichter oder sogar der Differenzialantrieb außer Betrieb ist .

Während des Betriebes des Triebstranges kann auch zwischen den beschriebenen Betriebspunkten gewechselt werden, womit ein

drehzahlvariabler Betrieb möglich wird. Bei diesen Betriebspunkten wird der Differenzialantrieb 5, sofern er in Betrieb ist, jeweils mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben, bei denen es sich aber jeweils um Synchrondrehzahlen handelt, da der Differenzialantrieb direkt bzw. gegebenenfalls nur über den Transformator 11 an das Netz 12

angeschlossen ist.

Als Arbeitsmaschine 1 ist in Fig. 1 bis 3 beispielhaft symbolisch eine Pumpe dargestellt. Das hier beschriebene Konzept ist jedoch auch bei Antrieben für alle anderen Arten vom Arbeitsmaschinen anwendbar, wie z.B. Kompressoren, Ventilatoren und Förderbänder, Mühlen, Brecher, etc. oder Energiegewinnungsanlagen und dergleichen.

Im Falle des Einsatzes des erfindungsgemäßen Systems bei einer

Energiegewinnungsanlage arbeitet die Antriebsmaschine 4 im

Wesentlichen im generatorischen Betrieb und demzufolge dreht sich der Leistungsfluss im gesamten Triebstrang um.

Fährt man das erfindungsgemäße Differenzialsystem mit direkt (ohne Frequenzumrichter 6a, 6b) an das Netz 12 anschließbarem

Differenzialantrieb 5 hoch, so wird vorzugsweise zuerst die

Antriebsmaschine 4 an das Netz geschaltet, während der zweite Antrieb (Sonnenwelle 9 bzw. Differenzialantrieb 5) vorzugsweise mittels

Betriebsbremse 13, 14 oder mittels Arretierung eingebremst bleibt. Damit erreicht die Arbeitsmaschine 1 den Betriebspunkt „T".

Anschließend wird das Differenzialsystem entweder in diesem

Betriebspunkt betrieben oder der Differenzialantrieb 5 ans Netz geschaltet. Dabei stellt sich in Folge am Differenzialantrieb 5 jene Drehzahl ein, welche sich durch die gewählte/voreingestellte

Drehfeldrichtung bzw. Polpaarzahl am Differenzialantrieb 5 ergibt. Der sich in Folge für die Arbeitsmaschine 1 einstellende Betriebspunkt ergibt sich entsprechend der für den Differenzialantrieb 5 gewählten Drehfeldrichtung bzw. Polpaarzahl und den Übersetzungsverhältnissen des Differenzialgetriebes 3 und der Anpassungsgetriebestufe 10.

Das System kann aber natürlich auch auf jede andere Weise hochgefahren werden, z.B. dadurch, dass die Antriebsmaschine 4 und der

Differenzialantrieb 5 gleichzeitig ans Netz geschaltet werden oder dass zuerst der Differenzialantrieb 5 und dann die Antriebsmaschine 4 ans Netz geschaltet werden. Bei z.B. nicht elektrischen

Antriebsmaschinen kann der Differenzialantrieb 5 ebenfalls vor, gleichzeitig mit und nach der Antriebsmaschine zugeschaltet werden.

Die Arbeitsmaschine 1 kann in dieser Konfiguration, d.h. ohne

Frequenzumrichter nicht kontinuierlich drehzahlvariabel betrieben werden. Wenn die Arbeitsmaschine 1 z.B. eine Fördereinrichtung in einem Leitungssystem ist, kann im Leitungssystem nach der

Arbeitsmaschine 1 eine Drossel oder eine Klappe oder ein Bypass oder ein Ventil angeordnet sein. Damit kann man gegebenenfalls eine

Regelung der Durchflussmenge zwischen den sich aufgrund fixer

Drehzahlen des Differenzialsystem einstellenden ebenfalls fixen

Durchflussmengen oder Förderhöhen realisieren.

Für eine hohe Anlagenverfügbarkeit ist es von großem Vorteil, bei Ausfall des Frequenzumrichters 6a, 6b das Gesamtsystem ohne

Unterbrechung weiter betreiben zu können. Hierbei sind jedoch folgende Randbedingungen zu beachten:

Dies ist einerseits das Systemverhalten, vor allem im System- Betriebsbereich zwischen den Betriebspunkten „B" und „C", in dem der Differenzialantrieb 5 generatorisch (-) mit hoher Drehzahl arbeitet. Fällt der Frequenzumrichter 6a, 6b in diesem Betriebsbereich aus, so wird der Differenzialantrieb 5 augenblicklich beschleunigt und läuft Gefahr, in einen schädigenden Überdrehzahlbereich zu kommen.

Dies kann mit dem erfindungsgemäßen Antriebssystem verhindert werden, indem vorzugsweise die Bremse 13, 14 oder irgendeine andere, auf die Drehzahl des zweiten Antriebs wirkende Verzögerungsvorrichtung so schnell aktiviert wird, dass diese zwar nicht unbedingt den zweiten Antrieb zum Stillstand bringt, jedoch eine systemschädigende

Überdrehzahl des zweiten Antriebs des Differenzialsystems bzw. des Differenzialantriebes 5 verhindert.

Ist es gewünscht, den Betriebspunkt „T" anzufahren, wird der zweite Antrieb des Differenzialsystems eingebremst.

Soll einer der Betriebspunkte „B" oder „A" angefahren werden, so wird in einem weiteren, vorzugsweise parallelen Schritt der Differenzialantrieb 5 direkt mit dem Netz 12 verbunden. Geschieht dies ausreichend schnell, so kann auf eine Aktivierung einer der oben beschriebenen Verzögerungsvorrichtungen verzichtet werden. Verzichtet man darüber hinaus auf die Möglichkeit, den Betriebspunkt „B"

anzufahren, erspart man sich eine z.B. Wendeschütz -Schaltung und fährt gleich entweder vorzugsweise den Betriebspunkt „T" oder alternativ den Betriebspunkt „A" an, indem man den Differenzialantrieb 5 im dazu erforderlichen Drehsinn des Ständerdrehfeldes mit dem Netz 12

verbindet .

Will man den Betriebspunkt „B" anfahren, so kann man die

Verzögerungseinrichtung auch zur drehzahlgeregelten

Netzsynchronisation des Differenzialantriebes 5 einsetzen, indem diese so aktiviert wird, dass sich am Differenzialantrieb 5 im Wesentlichen dessen Synchrondrehzahl einstellt, bevor er mit dem Netz 12 verbunden wird .

Mit einer Verzögerungseinrichtung kann man prinzipiell auch einen kontinuierlichen drehzahlvariablen Betrieb im System-Betriebsbereich zwischen den Betriebspunkten „C" und „T" realisieren. Dies bietet sich z.B. dann an, wenn der Differenzialantrieb 5 ausfällt, oder die

Leistung des Differenzialantriebes 5 bzw. des Wechselrichters 6a, 6b nicht ausreicht ein gefordertes Betriebsdrehmoment bereitzustellen.

Fig. 5 zeigt eine Kennlinie einer Drehstrommaschine (beispielsweise einsetzbar. als Differenzialantrieb 5) bei der das Drehfeld so an ein Netz angeschlossen ist, dass sich erfindungsgemäß gem. Fig. 4 der Betriebspunkt „A" (in Fig. 5 „Nennpunkt" der Drehstrommaschine) einstellen würde. Im System-Betriebsbereich zwischen den Punkten „C" und „T" würde sich die Drehstrommaschine dabei entlang des punktierten Teils der Kennlinie („Gegenstrom-Bremsbereich") bewegen. Aus der Darstellung in Fig. 5 kann man erkennen, dass das durch eine

Drehstrommaschine im Gegenstrom-Bremsbereich typischerweise

realisierbare Drehmoment ( Mi/M iK ) wesentlich kleiner als deren Nenn- Drehmoment ist. Das Drehmoment im Gegenstrom-Bremsbereich kann man jedoch durch z.B. eine spezielle Ausführung der Rotorstäbe der

Drehstrommaschine erhöhen. Sollte dies nicht ausreichen, das

Differenzialsystem auf einen gewünschten drehzahlfesten Betriebspunkt hin zu regeln, so wird vorzugsweise zusätzlich eine

Verzögerungseinrichtung, beispielsweise eine bereits beschriebene Bremse, aktiviert. Dies wird auch dann bevorzugt, wenn der

Differenzialantrieb 5 bei Ausfall des Frequenzumrichters 6a, 6b im System-Betriebsbereich oberhalb von „T" (motorischer (+) Bereich) in den generatorischen (-) Bereich des Kennfeldes gem. Fig. 4 kommt.

Die Verzögerungseinrichtung wird in beiden Fällen vorzugsweise solange aktiviert, bis einerseits der Differenzialantrieb 5 direkt mit den Netz verbunden ist und andererseits die System-Betriebsdrehzahl sich im generatorischen (-) Bereich des Kennfeldes (< „T") bewegt.

Allfällige Betriebspunkte mit einer reduzierten Förderleistung der Arbeitsmaschine 1 zwischen den ohne Frequenzumrichter 6a, 6b

realisierbaren drehzahlfesten Betriebspunkten mit fixer Drehzahl werden mit einer Drosseleinrichtung geregelt. Diese Drosseleinrichtung kann beispielsweise eine Drossel, eine Klappe, ein Bypass oder ein Ventil, welche z.B. im Leitungssystem nach der Arbeitsmaschine 1 positioniert sein können, geregelt. Wenn die Arbeitsmaschine 1 z.B. ein mechanischer Antrieb ist, kann die Drosseleinrichtung

beispielsweise eine Bremse, ein Retarder oder dergleichen sein, um die Leistung der Antriebsmaschine 1 zu verringern.

In diesem Fall können jedoch nur Betriebspunkte „unterhalb" (in

Richtung kleinerer Drehzahl bzw. Fördermenge oder Leistung) des jeweiligen drehzahlfesten (fixen) Betriebspunktes angefahren werden. Um den gesamten Betriebsbereich des Systems wirkungsgradoptimal zu realisieren, kann erfindungsgemäß zwischen den fixen Drehzahlpunkten entsprechend den betrieblichen Erfordernissen variiert werden. Um das Gesamtsystem möglichst wirkungsgradoptimal zu betreiben, wird mit dem Differenzialantrieb 5 vorzugsweise immer der nächsthöhere (in Richtung höherer Drehzahl bzw. Fördermenge) drehzahlfeste Betriebspunkt („B", „T" oder „A") eingestellt und mittels der Drosseleinrichtung ein darunter liegender Betriebspunkt angefahren.

In einer bevorzugten, erfindungsgemäßen Ausführungsform wird

allerdings zur betriebsbedingt geforderten Regelung von

Durchflussmenge und Förderhöhe zwischen den drehzahlfesten Betriebspunkten „A" , „T" und „B" gewechselt, ohne eine

Drosseleinrichtung einsetzen zu müssen.

Befindet sich das System zum Zeitpunkt des Ausfalls des

Frequenzumrichters 6a, 6b in einem Betriebspunkt zwischen „B" und „T", so wird vorzugsweise der Differenzialantrieb 5 entweder direkt ans Netz 12 geschaltet, sodass der Betriebspunkt „A" angefahren wird, oder es wird durch Einbremsen des zweiten Antriebs des Differenzialsystems der Betriebspunkt „T" einstellt.

Befindet sich das System zum Zeitpunkt des Ausfalls des

Frequenzumrichters 6a, 6b in einem Betriebspunkt zwischen „T" und „A", so wird vorzugsweise der Differenzialantrieb 5 derart direkt ans Netz 12 geschaltet, dass direkt der Betriebspunkt „A" angefahren wird, ohne dass eine Verzögerungseinrichtung des zweiten Antriebs des

Differenzialsystems aktiviert werden muss (sofern wie oben beschrieben die System-Betriebsdrehzahl z.B. nicht unter „T" fällt).

Das beschriebene Regelungskonzept mit den drehzahlfesten

Betriebspunkten „A", „T" und „B" ist erfindungsgemäß auch auf Systeme mit einem polschaltbaren Differenzialantrieb 5 erweiterbar, wodurch sich eine entsprechend größere Anzahl drehzahlfester Betriebspunkte ergibt, zwischen denen dann betriebsoptimal umgeschaltet werden kann.