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Title:
DYNAMIC DATA-RATE ADAPTIVE SIGNAL PROCESSING METHOD IN A WIRELESS INFRA-RED DATA TRANSFER SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/136126
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to achieve an increase in the capacity of data transfer systems. This is achieved by an adaptive signal processing method, in which the control data is returned via a backward channel. In dynamic adaptive signal processing, the transfer channel is subdivided into a number N of independent sub-carriers, which are processed according to time or frequency, a processing according to frequency having significant advantages. In wireless optical channels, where fundamentally other transfer conditions prevail than those in radio channels, only an adaptation according to time is known. The signal processing method disclosed by the invention provides signal processing using an electrical sub-carrier sub-division according to frequency, the electrical sub-carrier with the lowest carrier frequency being permanently used as the backward channel (RC) for transferring control information relating to the current transfer quality of each sub-carrier. An electrical modulation on N parallel sub-carriers takes place in the transmitter (Tx) and then an optical intensity modulation is carried out for a serial data transfer in the optical channel (IRWC). The discrete division of the information to be transferred to the sub-carriers in a real-time operation can take place by the implementation of specific bit-loading algorithms.

Inventors:
GRUBOR JELENA (DE)
JUNGNICKEL VOLKER (DE)
LANGER KLAUS-DIETER (DE)
VON HELMOLT CLEMENS (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/000750
Publication Date:
December 28, 2006
Filing Date:
April 26, 2006
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
GRUBOR JELENA (DE)
JUNGNICKEL VOLKER (DE)
LANGER KLAUS-DIETER (DE)
VON HELMOLT CLEMENS (DE)
International Classes:
H04B10/114
Other References:
GRUBOR J ET AL: "Capacity analysis in indoor wireless infrared communication using adaptive multiple subcarrier transmission", TRANSPARENT OPTICAL NETWORKS, 2005, PROCEEDINGS OF 2005 7TH INTERNATIONAL CONFERENCE BARCELONA, CATLONIA, SPAIN JULY 3-7, 2005, PISCATAWAY, NJ, USA,IEEE, 3 July 2005 (2005-07-03), pages 171 - 174, XP010834591, ISBN: 0-7803-9236-1
THOMAS KELLER ET AL: "Adaptive Multicarrier Modulation: A Convenient Framework for Time-Frequency Processing in Wireless Communications", PROCEEDINGS OF THE IEEE, IEEE. NEW YORK, US, vol. 88, no. 5, May 2000 (2000-05-01), XP011044362, ISSN: 0018-9219
DIANA L ET AL: "Rate-adaptive modulation techniques for infrared wireless communications", COMMUNICATIONS, 1999. ICC '99. 1999 IEEE INTERNATIONAL CONFERENCE ON VANCOUVER, BC, CANADA 6-10 JUNE 1999, PISCATAWAY, NJ, USA,IEEE, US, 6 June 1999 (1999-06-06), pages 597 - 603, XP010333787, ISBN: 0-7803-5284-X
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Claims:
Patentansprüche
1. Dynamisches datenratenadaptives Signalverarbeitungsverfahren für die Übertragung von Datensignalen mit einer vorgegebenen Signalleistung in einem drahtlosen InfrarotDatenübertragungssystem mit einem ungerichteten, bidirektional betreibbaren optischen Übertragungskanal (IRWC) mit Infrarotlicht einer vorgegebenen Frequenz zwischen einem stationären Sender (Tx) und einem mobilen Empfänger (Rx) im Innenraumbereich, vorgesehen, dass beim Sender (Tx) das elektrische Datensignal in eine Anzahl N paralleler Datensignalströme aufgeteilt und einer Vielzahl von orthogonalen elektrischen Subträgem unterschiedlicher Subträger frequenzen zugeordnet wird, die aktuell zu übertragende Datenrate der Datensignalströme für jeden elektrischen Subträger durch individuelle Auswahl eines Modula tionsformats und der Datenübertragungsgeschwindigkeit quasikontinuierlich in Abhängigkeit von der jeweiligen Übertragungsqualität des Subträgers bestimmt wird, wobei die optische Signalleistung auf die einzelnen Subträger unter Einhaltung von sicherheitstechnischen Vorschriften verteilt wird, • entsprechend der gewählten Modulationsformate nach ParallelSerien Wandlung die Intensität des zu sendenden Infrarotlichts direkt moduliert wird, am Empfänger (Rx) das seriell übertragene optische Signal direkt im Basisband detektiert wird, • die Anzahl N paralleler elektrischer Datensignalströme demoduliert wird, jeder elektrische Datensignalstrom separat prozessiert wird und dass der Subträger mit der niedrigsten Subträgerfrequenz dauerhaft als Rückkanal (RC) vom Empfänger (Rx) zum Sender (Tx) zur Übermittlung von Steuerinformationen bezüglich der aktuellen Übertragungsqualität jedes Subträgers für die adaptive Bestimmung der aktuell zu übertragenden Datenrate in jedem Subträger genutzt wird.
2. Dynamisches datenratenadaptives Signalverarbeitungsverfahren nach Anspruch 1 mit einer Bitverteilung mittels eines reale Betriebsbedingungen berücksichtigenden BitLoadingVerfahrens auf die einzelnen Subträger mit einem ZweiStufenBitLoadingAlgorithmus in Stufe A. mit einem QAMModulationsformat mit einer Auswahl der Symbolkonstellationen aus dem Set [0,2,4,6] auf N Subträgern mit der in diesen Subträger ausreichend vorhandenen optischen Signalleistung und Stufe B. mit einem PPMModulationsformat mit einer Auswahl der Symbolkonstellationen aus dem Set [0,1/4,1/2] auf den nach Durchführung von Stufe A aufgrund zu geringer vorhandener optischer Leistung noch freien Subträgern mit der nach Durchführung von Stufe A noch verbliebenen optischen Signalleistung.
3. Dynamisches datenratenadaptives Signalverarbeitungsverfahren nach Anspruch 2 mit einer Überprüfung des Einflusses der ausgewählten Symbolkonstellationen gemäß Stufen A und B auf den Ausnutzungsgrad der optischen Signalleistung, indem in einem OptimalenBitLoadingAlgorithmus ausgehend von Stufe A unter Beibehaltung der dort ermittelten Datenrate solange immer ein Subträger mehr mit einem PPMModulationsformat moduliert und die sich ergebende Neuverteilung der optischen Signalleistung ermittelt wird, bis ein maximale diskrete Ausnutzung der optischen Leistung erreicht ist.
Description:
Dynamisches datenratenadaptives Signalverarbeitungsverfahren in einem drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystem.

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf ein dynamisches datenratenadaptives Signalverarbeitungsverfahren für die Übertragung von Datensignalen mit einer vorgegebenen Signalleistung in einem drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystem mit einem ungerichteten, bidirektional betreibbaren optischen Übertragungskanal mit Infrarotlicht einer vorgegebenen Frequenz zwischen einem stationären Sender und einem mobilen Empfänger im Innenraumbereich.

Die Vorteile der Infrarotübertragung - sehr große, freie und verfügbare Bandbreite, keine beeinträchtigende Überlagerung mit Funksystemen,

Benutzung gleicher Arbeitsfrequenzen in benachbarten Sendesystemen, hohe Datensicherheit, definierte Begrenzung der Datenübertragung an Wänden - machen sie zu einer nutzbaren und attraktiven Technologie für Innenraum- kommunikation, beispielsweise in Büros, Krankenhäusern oder Flugzeugen.

Im Forschungsgebiet der drahtlosen, ungerichteten Infrarot-Kommunikation im Innenraumbereich erreichen bekannte Systeme eine hohe Datenrate durch winklig (engl, angular) oder räumlich (engl, spatial) gerichtete Diversität. Aus dem Stand der Technik bekannte optische Systeme mit Diversität benötigen jedoch relativ komplexe optische Systeme (winkeldiverse Empfänger oder Mehrstrahlsender oder beides). Daher sind auch elektronische Signalverarbeitungsverfahren, die zur Verbesserung von Funksystemen eingesetzt

werden, sinnvoll für die Infrarotübertragung. Da diese beiden Medien jedoch grundsätzlich andere Eigenschaften aufweisen, kann eine einfache Anwendung der bekannten Funkkanaltechniken auf den Infrarotkanal nicht erfolgen, sondern erfordert eigene Untersuchungen. Aufgrund der hohen Dynamik bezüglich Bandbreite und Leistung der Übertragungsantwort des Infrarotkanals, die in erster Linie von der Qualität der Sichtverbindung (LOS, Line of Sight) zwischen Sender und Empfänger abhängt, ist es schwierig, ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis für hohe Datenraten unter Verwendung angemessener Datensignalleistungen zu erreichen. Um den Nutzergebrauch und die Nutzermobilität ohne Signalunterbrechungen zu gewährleisten, werden die bekannten Infrarotsysteme statisch so ausgelegt, dass eine zuverlässige Signalausbreitung im gesamten Innenraum erreicht wird. Das System wird dabei für den schlechtesten Ausbreitungsfall ausgelegt. Dadurch bleibt aber ein großer Betrag der Kanalkapazität, die unter guten Übertragungsbedin- gungen zur Verfügung steht, ungenutzt. Um aber die System-Daten rate zu maximieren und dabei trotzdem die sichere Übertragung und die volle Raumabdeckung zu gewährleisten, muss das Übertragungssystem adaptiv bezüglich der Datenübertragungsrate gestaltet, das heißt, dynamisiert werden. Dies erlaubt - bei Kenntnis des Verhaltens des Übertragungskanals - unter nachteiligen Bedingungen eine Senkung der Übertragungsgeschwindigkeit bis zum Erreichen einer vorgegebenen Fehlerwahrscheinlichkeit. Bei der adaptiven Signalprozessierung werden die Daten, ausgehend von einer Kanalschätzung, zeit- oder frequenzbezogen aufbereitet und gesendet. Über einen Rückkanal werden die aktuellen Kanaleigenschaften entsprechend dem Zeit- oder Frequenzbezug vom Empfänger zum Sender zurückgeführt und dort in die adaptive Signalprozessierung einbezogen. Ein adaptives System stellt daher einen geschlossenen Regelkreis dar und bewirkt eine automatische Anpassung der Datenübertragungsrate im Zeit- oder Frequenzbereich in Abhängigkeit von der aktuellen Übertragungsqualität im Kanal. Durch die Auslegung auf den aktuellen Kanalzustand und nicht auf den schlechtesten Kanalzustand kann eine wesentlich höhere Datenrate und bessere Ausnutzung der Signalleistung erreicht werden.

Stand der Technik

Ein physikalisches Modell des drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystems mit einem ungerichteten optischen Übertragungskanal zwischen einem stationären Sender und einem mobilen Empfänger im Innenraumbereich ist aus der Veröffentlichung I „A Physical Model of the Wireless Infrared Communication Channel" von V. Jungnickel et al. ( in IEEE Journal on Selected Areas in Communications, Vol. 20, No.3, April 2002, p. 631-640) bekannt. Durchgeführte Messungen für ein derartiges Kommunikationssystem wurden schon in der Veröffentlichung Il „Indoor Propagation Measurements at Infrared Frequencies for Wireless Local Area Networks Applications" von H. Hashemi et al. (in Proc. of Vehicular Technology Conference, vol. 43, No. 3, August 1994, pp. 562-576) bekannt gemacht. Die Anwendung von Vielfachsendern in Kombination mit winkeldiversen Empfängern zur Erreichung winkliger Diversität in einem ungerichteten optischen Übertragungskanal ist aus der Veröffentlichung III "Angle Diversity for Nondirected Wireless Infrared Communication" von J.B. Carruthers et al. (in IEEE Transactions on Commu- nications, Vol. 48, No. 6, June 2000, pp. 960-969) bekannt. Es wird eine Methode mit einem statischen Kanal im Innenraum offenbart, der für den schlechtesten Übertragungsfall ausgelegt ist. Nachteilig ist hier einerseits die unbefriedigende Ausnutzung der zur Verfügung stehen Kanalkapazität und andererseits der relativ große Ausrüstungsaufwand durch ein Nachführsystem und eine komplexe Optik. Der Wunsch nach einer effizienten Ausnutzung der Kanalkapazität führt zur Auslegung eines adaptiven Systems. Die Erreichung von gerichteten Verbindungen zwischen Sender und Empfänger durch nachführende Trackingsysteme zur Erzielung einer räumlichen Diversität ist aus der Veröffentlichung IV „Electronic Tracking for Wireless Infrared Communications" von V. Jungnickel et al. (in IEEE Transactions of Wireless Communications, Vol. 2, No. 5, Sept. 2003, pp. 989-999) bekannt. Hier wird die Möglichkeit des Umschaltens zwischen zwei Modi (direkt und diffus)

beschrieben, wodurch die Kanalkapazität zwar besser ausgenutzt werden kann, ein komplexes elektronisches Tracking- und Pointing-System wird allerdings noch benötigt. Bei der Erzielung von Systemadaptivität ausschließlich durch Signalprozessierung ist es möglich, ohne komplexe Elektronik hohe Übertragungsgeschwindigkeiten mit einer effizienten Ausnutzung der Kanalkapazität zu erreichen.

Bislang wird bei bekannten Infrarot-Systemen eine Datenraten-Adaption im Zeitbereich prozessiert mit einer seriellen Basisbandübermittlung. Eine Verän- derung der Übertragungsgeschwindigkeit wird durch adaptive Kodierung mittels variabler Codelänge oder -rate (vergleiche Veröffentlichung V „Rate- Adaptive Modulation Techniques for Infrared Wireless Communication" von L. Diana et al. (in Proc. of IEEE Intl. Conf. on Communications, Vancouver, B.C., Canada, pp. 597-603, June 1999) und der Veröffentlichung VI „Performance Evaluation of Rate-Adaptive Transmission Techniques for Optical Wireless Communication" von J. M. Garrido-Balsells et al. (in Proc. of Vehicular Technology Conference, pp. 914-918, 2004) oder durch Kombination von adaptiver Kodierung und leistungseffizienter Modulation (Grad der L-PPM) erreicht (vergleiche Veröffentlichung VII „Rate-Adaptive Indoor Infrared Wireless Communications Systems Using Punctured Convolutional Codes and Adaptive PPM" von M. Matsuo et al., 1998. The Ninth IEEE International Symposium on Personal, Indoor and Mobile Radio Communications, Volume 2, 8-11 Sept. 1998, pp. 693 - 697 vol.2). Jedoch ist eine derartige breite Basisband-Übertragung aufgrund der Mehrfachwegausbreitung in einem Infrarot-System sehr anfällig gegenüber Inter-Symbol-Interferenz. Außerdem ist eine adaptive Angleichung in Form einer komplexen Signalprozessierung am Empfänger erforderlich. Weiterhin werden Systeme vorgeschlagen, welche sich mit einer Kombination der adaptiven seriellen Übertragung mit Winkel- diversität beschäftigen (vergleiche Veröffentlichung VIII „Angle diversity and rate adaptive transmission for indoor wireless optical Communications" von A.Tavares et al., Communications Magazine, IEEE Volume 41 , Issue 3, March 2003, pp. 64 - 73). Allerdings sind hierbei wiederum komplexe Optiken

zur Erzeugung der Diversität und die adaptive Angleichung für die serielle Übertragung erforderlich. Anwendungen für Infrarot-Übertragungssysteme für eine datenratenadaptive Übertragung im Zeitbereich sind den oben genannten Veröffentlichungen V und VI zu entnehmen, von denen die vorliegende Erfindung als nächstliegendem Stand der Technik ausgeht. Dabei erfolgt die adaptive Anpassung der Datenrate jedoch ausschließlich im Zeitbereich durch Anpassung der Übertragungsgeschwindigkeit der seriellen Daten, deren blockweisen Bestimmung mit einer Veränderung der Blockgeschwindigkeit, der Variation der Codewortlänge oder der komplexen Kodierung zur Veränderung der Datenrate.

Bei drahtlosen Kommunikationssystemen auf Funkbasis ist die adaptive Signalprozessierung mit den Vorteilen einer Anpassung an die Ausbreitungsbedingungen und höherer Übertragungskapazitäten sowohl im Zeit- als auch im Frequenzbereich bekannt. Der erforderliche Rückkanal wird dabei auch ständig in Abhängigkeit von der aktuellen Kanalqualität neu festgelegt. Funksysteme sind zwar mit optischen Systemen nicht einfach durch Analogie vergleichbar, da die Kanäle grundsätzlich unterschiedliches Übertragungsverhalten aufzeigen (Funkkanal : Modulation durch Veränderung der Feldstärke (Signalamplitude), positive und negative Werte im Komplexen sind möglich, optischer Kanal : nur positive Werte im Reellen sind möglich, direkte Modulation nur durch eine Veränderung der Lichtintensität, d.h. der Amplitude der optischen Leistung. Die Unterscheidung der Adaptivität im Zeit- und im Frequenzbereich bezieht sich darauf, ob der Nutzer die Daten seriell auf einer Frequenz (Zeitansatz) oder parallel aufgespalten auf verschiedene Frequenzen (Frequenzansatz). Beim Funkkanal werden diese zwei Methoden mit Einzelträger- und Vielfachträger-Übertragungstechnik (single carrier, multiple carrier) bezeichnet. In einem optischen Infrarotsystem, das mit einer Wellenlänge arbeitet, existiert jedoch nur ein optischer Träger. Dieser optische Träger kann direkt mit seriellen Daten moduliert werden (Basisband-Übertragung, entsprechend zur Einzelträgertechnik im Funkkanal). Eine andere Methode ist es, den elektrischen Datenstrom zunächst aufzuteilen, um eine Vielzahl von

elektrischen Trägern parallel zu modulieren. Mit diesem gesamten modulierten elektrischen Signal kann dann der optische Träger moduliert werden (Mehrfachträger-Modulation, entsprechend zur Mehrfachträger-Modulation im Funkkanal).

Eine ausführliche Beschreibung der adaptiven Signalprozessierung im Frequenzbereich für einen Funkkanal ist der Veröffentlichung IX: „Adaptive Multicarrier Modulation: A Convenient Framework for Time-frequency Processing in Wireless Communications" von Th. Keller et al. (in IEEE Proc. of the IEEE, Vol.88, No.5, May 2000, pp. 611- 640) zu entnehmen. Aus den genannten Druckschriften wird auch durch die angewendeten Algorithmen deutlich, dass eine einfache Analogie zwischen Funkkanal und optischem Kanal nicht möglich ist.

Die adaptive Signalprozessierung mit Mehrfachträger wird für den drahtgebundenen elektrischen Übertragungskanal mit DMT (Discrete Multi-Tone), für den drahtungebundenen Funkkanal mit AOFDM ( Adaptive Orthogonal Frequency Division Multiplexing) und für den optischen Übertragungskanal mit MOSM-IR (Multiple Orthogonal Subcarrier Modulation) bezeichnet, wobei hier sende- und empfangsseitig je ein zusätzlicher Funktionsblock zur Intensitäts- mdoulation bzw. direkten Detektion erforderlich ist. Bei den drahtungebundenen Systemen geht es grundsätzlich darum, Signalverzerrungen durch Mehrwegeausbreitung zu minimieren. Dabei handelt es sich um die gleichen Techniken (Mehrfachträger, adaptive Wahl des Modulationsformats für jeden Träger, Rückkanal für die Steuerinformationen), wobei DMT Übersprechen und AOFDM Mehrwegeausbreitung unterdrücken soll. In beiden Techniken werden Mehrfachträger verwendet, um unterschiedliche physikalische Probleme zu beheben, die in den physikalisch unterschiedlichen Übertragungskanälen auftreten.

Auf gabenstel I ung

Die Aufgabe für die vorliegende Erfindung ist daher darin zu sehen, das zuvor erläuterte gattungsgemäße Signalverarbeitungsverfahren so weiterzubilden, dass eine adaptive Signalprozessierung in einem drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystem, bei dem die Eigenschaften des optischen Übertragungskanals bekanntlich in einem großen Frequenzbereich schwanken, auch im Frequenzbereich durchgeführt werden kann, um auch bei optischen Übertragungskanälen die bei den Funkkänalen durch Adaption im Frequenzbereich vorhandenen Vorteile erreichen zu können. Die erfindungsgemäße Lösung für diese Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Vorteilhafte Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen aufgezeigt und im Folgenden im Zusammenhang mit der Erfindung näher erläutert.

Dabei ist bei dem gattungsgemäßen dynamischen datenratenadaptiven Signalverarbeitungsverfahren für die Übertragung von Datensignalen mit einer vorgegebenen Signalleistung in einem drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystem mit einem ungerichteten, bidirektional betreibbaren optischen Übertragungskanal aus Infrarotlicht einer vorgegebenen Frequenz zwischen einem stationären Sender und einem mobilen Empfänger im Innenraumbereich, vorgesehen, dass

• das elektrische Datensignal in eine Anzahl N paralleler Datensignal- ströme aufgeteilt und einer Vielzahl von orthogonalen elektrischen Subträgern unterschiedlicher Subträgerfrequenzen zugeordnet wird, • die aktuell zu übertragende Datenrate der Datensignalströme für jeden elektrischen Subträger durch individuelle Auswahl eines Modulationsformats und der Datenübertragungsgeschwindigkeit quasikontinuierlich in Abhängigkeit von der jeweiligen Übertragungsqualität des Subträgers bestimmt wird, wobei die optische Signalleistung auf die einzelnen Subträger unter Einhaltung von sicherheitstechnischen

Vorschriften verteilt wird,

• entsprechend der gewählten Modulationsformate nach Parallel-Serien- Wandlung die Intensität des zu sendenden Infrarotlichts direkt moduliert wird,

• am Empfänger das seriell übertragene optische Signal direkt im Basisband detektiert wird,

• die Anzahl N paralleler elektrischer Datensignalströme demoduliert wird,

• jeder elektrische Datensignalstrom separat prozessiert wird und dass

• der Subträger mit der niedrigsten Subträgerfrequenz dauerhaft als Rückkanal vom Empfänger zum Sender zur Übermittlung von Steuer- Informationen bezüglich der aktuellen Übertragungsqualität jedes

Subträgers für die adaptive Bestimmung der aktuell zu übertragenden Datenrate in jedem Subträger genutzt wird.

Das erfindungsgemäße datenratenadaptive Signalverarbeitungsverfahren mit einer dynamischen Ermittlung der aktuellen Übertragungsrate pro Subträger ermöglicht erstmals eine Datenprozessierung im Frequenzbereich zur Übertragungsoptimierung in einem einfachen optischen Übertragungssystem ohne aufwändige optische oder elektronische Komponenten. Die Verbesserung der Übertragung, die im Übertragungskanal bidirektional möglich ist, wird ausschließlich durch eine Signalprozessierung erreicht. Es werden orthogonale elektrische Subträger im Frequenzbereich gemultiplext. Die Modulation und entsprechend die Demodulation der Datensignale erfolgt zweistufig. Beim Sender wird zunächst eine elektrisch und anschließend eine optische Modula- tion durchgeführt. Auf der Empfängerseite erfolgt die Demodulation in umgekehrter Reihenfolge. Weiterhin kann eine zusätzliche adaptive Kodierung der Subträger erfolgen, wenn eine unkodierte Übertragung betrachtet wird. Die durch den Kanal zur Verfügung gestellte Übertragungskapazität wird effizient ausgenutzt: Unter guten Übertragungsbedingungen können sehr hohe Daten- raten übertragen werden, unter schlechteren Übertragungsbedingungen hingegen werden die Datenraten gesenkt. Es ergibt sich ein Nutzen-Kosten-

optimierter optischer Übertragungskanal mit hoher Servicequalität (QoS). Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Rückkanal dauerhaft auf den elektrische Subträger mit der niedrigsten Subträgerfrequenz, die eine Übertragung gewährleistet, gelegt, Durch diese Belegung kann zuverlässig eine dauerhafte Rückmeldung im System gewährleistet werden, die sich auch einfach überprüfen lässt. Wird der Rückkanal nämlich bewusst unterbrochen, ist der Ausfall der Adaption durch eine abrupte Verschlechterung der Signalübertragung und damit die Effektivität des Adaptionssystems sofort erkennbar. Ein Analysierer im Rückkanal kann erfassen, wie sich die Steuerinformationen ändern, wenn sich der Übertragungskanal ändert.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren galt es das Problem zu lösen, die Mehrwegausbreitung in einer drahtlosen Verbindung mit einem Infrarotkanal (mit positiven Realwerten der Lichtintensität) zu lösen, wodurch sich die Bedingungen für das zu übertragende optische Signal verschärfen gegenüber bekannten Übertragungsverfahren. Durch die Aufteilung in N parallele Subträger kann die Übertragungsgeschwindigkeit pro Subträger reduziert werden, was gleichbedeutend mit einer geringeren Bandbreite ist. Dadurch kann der Einfluss der Inter-Symbol-Interferenz verringert werden, was sich wiederum positiv auf den Empfänger auswirkt, an dem nur eine einfache Signalprozessierung durchgeführt werden muss. Weitere Einzelheiten zum erfindungsgemäßen Verfahren sind dem speziellen Beschreibungsteil zu entnehmen. Dort sind auch Erläuterungen zu Ausführungsformen des Signalbearbeitungsverfahrens zu finden, die sich mit der konkreten Auswahl der Modulationsformate für jeden Subträger nach einem Bit-Loading-

Algorithmus unter realen Betriebsbedingungen (momentanes Kanalrauschen, maximal zulässige optische Signalleistung, zulässige BER) befassen.

Ausführungsbeispiele

Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen datenratenadaptiven Signalverarbeitungsverfahrens wird nachfolgend anhand der schematischen Figuren näher erläutert. Dabei zeigt:

Figur 1 eine Darstellung eines kleinen Büros mit einem Infrarot-

Datenübertragungssystem,

Figur 2 ein Diagramm der frequenzabhängigen Infrarotkanalantwort bei unterschiedlichen K-Faktoren,

Figur 3 ein Diagramm der K-Faktor-Verteilung für verschiedene

Reichweiten und Empfängerorientierungen , Figur 4 ein Blockschaltbild des Verfahrens,

Figur 5 ein Diagramm für die optimale Leistungsverteilung für unterschiedliche Kanalzustände,

Figur 6 ein Diagramm der gesamten maximal möglichen Datenrate in

Abhängigkeit vom K-Faktor,

Figur 7 ein BER-Diagramm für unterschiedliche Modulationsformate,

Figur 8 ein Diagramm der Kanalkapazität in Abhängigkeit vom Kanalzustand,

Figur 9A ein OPC-Diagramm für einen IR-Kanal,

Figur 9B ein OPC-Diagramm für einen DSL-Kanal,

Figur 10 ein Beispiel für verschiedene Bit-Verteilungen zum Zwei-

• Stufen-Bit-Loading-Algorithmus und Figur 11 ein Flussdiagramm für einen optimalen Bit-Loading-

Algorithmus.

Eine typische Anwendung eines drahtlosen Infrarotübertragungssystems ist in Figur 1 in Form eines kleinen Büros dargestellt. Der Sender Tx ist in der

Deckenmitte angeordnet, der Empfänger Rx kann beliebig, beispielsweise auf

einem Schreibtisch, angeordnet sein und hat eine beliebige Ausrichtung unter Einhaltung der Sichtverbindung LOS zum Sender Tx. Eine derartige Anordnung mit einem ungerichteten Übertragungskanal ermöglicht vorteilhaft sowohl eine diffuse als auch eine direkte Kommunikationsverbindung zwischen Sender Tx und Empfänger Rx. Wenn eine direkte Verbindung zwischen ihnen besteht, kann die Sichtverbindung zur Kommunikation verwendet werden. Wenn die direkte Verbindung unterbrochen ist, kann die diffuse Verbindung die Kommunikation bei einer verminderten Datenrate aufrechterhalten.

Die Übertragungsfunktion des Infrarotkanals in einer derartigen ungerichteten Sichtverbindung ergibt sich zu:

H{f) = η L os +H dιl! (f) 00

mit 77 LOS = Anteil der Sichtverbindung bezüglich Wegamplitudendämpfung, welche grundsätzlich unabhängig von der Modulationsfrequenz / ist, und # ΛIΓ (/) = Anteil der diffusen Reflexion im Raum, welcher durch eine Tiefpassfunktion erster Ordnung abgeschätzt werden kann. Es kann erkannt werden, dass die Kanalantwort im Frequenzbereich eine große Dynamik aufweist, die von dem Leistungsverhältnis zwischen der Sichtverbindung und dem diffusen Signal abhängt. Diese Abhängigkeit kann durch den K-Faktor in dB mit quantifiziert werden , wobei η m die Verteilung der diffusen Verbindung bezüglich Wegamplitudendämpfung st.

In der Figur 2 ist eine Kanaldynamik mit den Parametern Frequenz und K- Faktor für den Büroraum gemäß Figur 1 dargestellt. Das Diagramm zeigt den Verlauf der logarithmisch skalierten und genormten Kanalamplitude über der Übertragungsfrequenz für verschiedene K-Faktoren. Wenn die Sichtverbindung blockiert ist oder sehr schlecht, entspricht die Kanalantwort angenähert einem Tiefpass und die Kanalbandbreite ist gering. Wenn die Sichtverbindung besser wird, variiert die Kanalantwort stark und zeigt Einschnitte, bis sie für

ausreichende K-Faktoren glatt verläuft und eine Bandbreite aufweist, die um eine Größenordnung größer ist als im diffusen Fall.

Das Szenario gemäß Figur 1 ist so ausgewählt, dass die Werte der K- Faktoren für reale Umgebungsbedingungen erhalten werden. Die Verteilung der K-Faktoren im Raum ist in der Figur 3 für drei verschiedene Werte des Lambert-Strahlungsindex m beim Sender Tx dargestellt, die die Strahlbreite Φ max =arccos^ϊ/2 bestimmen und das Gebiet der Sichtverbindung begrenzen, wenn diese nicht blockiert ist. Die Figur 3 zeigt den Verlauf der K-Faktor-Werte in Abhängigkeit von der horizontalen Entfernung r zwischen Sender Tx und Empfänger Rx und am Empfängerwinkel der Richtwirkung ψ . Es ist zu erkennen, dass der K-Faktor-Bereich größer ist mit einer besseren Ausrichtung des Sender Tx (größere m), dennoch verkleinert sich der Bereich für eine mögliche Sichtverbindung, sodass mehrere Sender erforderlich wären, um den ganzen Raum sicher abzudecken. Der Figur 3 ist aber auch zu entnehmen, dass für m=1 für einen Übertragungskanal mit moderater Richtwirkung eine schlechte Übertragung nur in den Raumecken gegeben ist. Trotzdem können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren höhere Datenraten als für einen diffusen Kanal erreicht werden. Das Anwachsen des K-Faktors erfolgt unmittelbarer für einen stärker gerichteten Sender Tx. Gleichzeitig ist der

Richtwinkel zum Empfänger Rx kritischer als seine Entfernung zum Sender Tx.

Das grundsätzliche Blockschema zum erfindungsgemäßen Signalprozessie- rungsverfahren ist der Figur 4 zu entnehmen. Gemäß Figur 1 wird eine Kommunikation zwischen einem an der Raumdecke fixierten Sender Tx und einem mobilen Empfänger Rx angenommen. Das elektrische Datensignal data wird am Sender Tx in N parallele Ströme aufgeteilt, die anschließend auf eine entsprechende Anzahl N von Subträgern in geeigneter Weise aufmoduliert werden. Das für jeden Subträger optimale Modulationsformat wird in Über- einstimmung mit Steuerinformationen, die in Form eines Vektors der Modulationscodes pro Subträger über einen Rückkanal RC mit niedriger Geschwin-

digkeit im Uplink vom mobilen Empfänger Rx zum stationären Sender Tx gesendet werden, ausgesucht. Verschiedene Modulationsverfahren für optische Signalübertragung, beispielsweise BPSK, QPSK, OOK, LPPM, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Nach der adaptiven Erstmodulation APM werden die zu übertragenden Datensymbole durch digitale Signalpro- zessierung DMTM erzeugt. DMT-Modulation ist aus dem Stand der Technik für leitungsgebundene elektrische Übertragungskanäle gut bekannt. Beim optischen Übertragungskanal wird DMT zur direkten Modulation einer Lichtquelle LD genutzt. Vorher wird den prozessierten Signalen in einem weiteren funktionellen Block eine Gleichkomponente DC hinzugefügt, um die Lichtquelle LD korrekt anzusteuern.

Die modulierten optischen Signale erreichen dann den mobilen Empfänger Rx, nachdem sie vom optischen Übertragungskanal IRWC und dem natürlichen Umgebungslicht, das Rauschen hervorruft, beeinflusst worden sind. Am Empfänger Rx erfolgt zunächst eine direkte Signaldetektion mittels einer Photodiode PD, anschließend wird die Gleichkomponente DC eliminiert, DCB, und eine DMT-Demodulation, DMTD, durchgeführt. Weiterhin werden alle N Subträger einzeln prozessiert. Ein Teil der Signalleistung in jedem Subträger wird abgezogen für die Kanalabschätzung CE. Anschließend werden die Daten ausgeglichen, EQ, was durch eine Multiplikation mit den inversen Kanalkoeffizienten erfolgen kann. Unterschiedliche Wege zur Kanalschätzung und zum Signalabgleich sind allgemein aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Weiterhin wird vom Empfänger Rx der aktuelle Vektor für die besten Modulationsformate pro Subträger in Abhängigkeit vom momentanen Kanalstatus erzeugt und über den Rückkanal RC zum Sender Tx geschickt. Der Vektor kann dabei folgendermaßen erzeugt werden : der Datenausgleich EQ erbringt einen Vektor für die Signal-zu-Rausch-Rate SNR oder Rauschverstärkung, auf dessen Betrag ein geeignetes Bit-Loading-Schema implementiert wird, um die Bitzahl und die Verteilung der Signalleistung auf jeden Subträger unter Bezugnahme auf die Konstellationsbedingungen, die das Modulations-

format und die Alphabetgröße festlegen, zu bestimmen. Verschiedene Bit- Loading-Verfahren sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei wird für einen guten Subträger, der eine gute Kanaldämpfung und eine relativ geringe Rauscherhöhung aufweist, ein Modulationsschema mit einer größeren Bandbreiteneffizienz genutzt, sodass eine große Informationsmenge übertragen werden kann. Ein schlechter Subträger hingegen wird nur wenig oder gar keine Informationen übertragen. Eine Übertragung mit einer vorbestimmten Bitfehlerrate kann aber trotz der Kanalschwächung realisiert werden. Der Rückkanal RC kann den niedrigsten Subträger, der immer noch für eine Übertragung geeignet ist, belegen, um die erforderliche Rückkopplung zur Umsetzung des adaptiven Systems zu realisieren.

Die Kapazitätsanalyse der Subträger zur optimalen Leistungsverteilung erfolgt folgendermaßen. Aus dem Umstand, dass bei einem Infrarotsystem Intensitätsmodulation und direkte Detektion angewendet werden, folgt direkt, dass die elektrische Signal-zu-Rausch-Rate SNR proportional zum Quadrat des Mittelwertes der empfangenen optischen Leistung ist. Die elektrische Signal-zu-Rausch-Rate SNR ist definiert als das Verhältnis aus der elektrischen Signalleistung p AR und der elektrischen Rauschleistung N d am Empfänger Rx, woraus sich ergibt:

wobei / ph der erzeugte Photostrom, σ 2 die Rauschvarianz, R die Empfänger- ansprechempfindlichkeit und |H| die Amplitude der Kanalfrequenzantwort ist, während die optische Leistung am Empfänger Rx und am Sender Tx bezeichnen. Dabei wird angenommen, dass die elektrische Rauschleistung von Hintergrundbeleuchtungsrauschen als dem bedeutendsten Beiträger im Infrarotsystem (bei 900 nm) herrührt.

Ein Infrarotsystem mit N orthogonalen Subträgem kann als System aus N parallelen unabhängigen Gaußschen Kanälen mit unabhängigem Rauschen angesehen werden. Die gesamte Systemkapazität (bits/Übertragung), nach den Formeln der Shannonschen Informationstheorie, ergibt sich aus der Summe der Kapazitäten von allen Subträgem, woraus nach Einsetzen von Gleichung (2) folgt:

wobei p optιT> , , \ u\ and a, = & -R- 2 die optische Leistung, die Amplitude der Kanalantwort und das effektive Rauschen des i-ten Subträgers darstellen. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass der Term der optischen Leistung gemäß Gleichung (3) im Quadrat steht. Dadurch ergibt sich ein gravierender Unterschied in der Kapazitätsfunktion zwischen dem optischen Kanal und dem Funkkanal, bei dem der entsprechende Term unquadriert ist. Daraus ergibt sich das Erfordernis eines speziellen Leistungsverteilungsschemas, das im Folgenden beschrieben wird.

Infrarotübertragungssysteme sind von Sicherheitsbestimmungen (Augen- und Hautschutz) abhängig, welche eine obere Grenze für die vom Sender Tx zu übertragende mittlere Gesamtleistung p τoτ festlegen. Diese Gesamtleistung p τoτ ist nun so auf die unabhängigen Subträger zu verteilen, dass eine maximale Systemkapazität erreicht wird. Hierbei handelt es sich um ein aus dem Stand der Technik bekanntes Optimierungsproblem, das mit Hilfe von Lagrange-Faktoren gelöst werden kann.

Bei der mathematischen Berechnung soll ein Vektor P = (^, P 1 , ..., P N ) SO bestimmt werden, dass die N-variable Funktion c(P) gemäß Gleichung (3) maximiert wird unter der Bedingung g (P) = ∑,l i ^ ~ p τoτ =° ■ Zunächst wird die Lagrange-Funktion gebildet zu L(P) = C(P)-A g(P) , wobei für den Lagrange-

Faktor gilt Λ = const.e R . Die optimierte Lösung kann dann aus einem System von N Gleichungen dL(p t )/dP, =o , i=i...N erhalten werden, welche nach einigen Umformungen resultieren zu:

, _ J (A-In 4) " ' +yj(λ-la 4) "2 -α, if λ ≤ (in 4 • Ja 1 J

0 otherwise.

mit „otherwise" in der Bedeutung für alle anderen Fälle außerhalb des in der ersten Zeile genannten Falles.

Die optimale Leistungsverteilung für drei verschiedene Kanalzustände

(unterschiedliche K-Faktoren) ist in der Figur 5 aufgezeigt. In einer Simulation wurden 128 Subträger über eine Bandbreite von 300 MHz verteilt, der Si-APD (bei einem Faktor M=100 und einem hoch angenommenen Rauschfaktor x = 0,35) wird mit einer effektiven Gesamtoberfläche A R = 30 mm 2 ange- nommen. Die optische Leistungsbedingung ist in Übereinstimmung mit den Sicherheitsbestimmungen für erweiterte diffuse Lichtquellen bei 900 nm festgelegt bei p τoτ =p Tx =400 mW . Für einen nahezu diffusen (mit einem niedrigen K-

Faktor) oder diffusen Übertragungskanal ist zu erkennen, dass die Signalleistung nur auf die wenigen ersten Subträger verteilt ist. Verbessert sich das Kanalverhalten zu größere Bandbreite, werden nach und nach mehr Subträger mit einer geringeren Leistung aufgefüllt und für die Übertragung genutzt. Für K- Faktoren bei einer breiten Kanalantwort ergibt sich eine gleichmäßige Leistungsverteilung auf alle Subträger.

Die potenziellen Datenraten eines infraroten Übertragungssystems mit der zuvor beschriebenen adaptiven Signalprozessierung für drei verschiedene Werte der Sendeleistung P Tx sind in der Figur 6 dargestellt. Als Vergleich sind Graphen für ein statisches Subträgersystem gezeigt, bei denen eine Übertragung im gesamten Raum mit einem diffusen Übertragungskanal sicher gewährleistet ist. Die Vorteile der adaptiven Signalprozessierung sind deutlich erkennbar, wenn die K-Faktoren den 0 dB-Bereich erreichen und in einer

Weise anwachsen, dass für moderate Werte des K-Faktors ein großer Zuwachs in der Datenrate erreicht werden kann. Nach einem Erreichen der K- Faktoren von 15 dB steigen die Vorteile noch stärker an. Für größere Leistungen des Sender Tx ist der Unterschied zwischen der adaptiven und der nicht-adaptiven Signalprozessierung besonders auffällig. Festzustellen ist, dass bei einer Skalierung gemäß Figur 3 auch bei den Resultaten gemäß Figur 6 eine optimale Verteilung der potenziellen Datenraten in einem Raum gemäß Figur 1 erhalten werden kann.

Eine derartige Optimierung ist bekannt für die Kapazitätsmaximierung in drahtlosen Funkkanälen und wird als „Water-Filling-Prinzip" bezeichnet. Dabei wird die Kapazität maximiert gemäß

unter der elektrischen Leistungsbedingung g (P) = ∑^ ,CI -- P TOT,CI = O ' welche sich grundlegend von der zu maximierenden Kapazitätsfunktion im Infrarotkanal unterscheidet und linear von der Leistung abhängt. Da die Kapazität eines Infrarotkanals genauso wie bei einem Funkkanal als Funktion der elektrischen Signalleistung am Sender Tx ausgedrückt werden kann, liegt es nahe zu versuchen, eine optimale Leistungsverteilung entsprechend dem Water-Filling-Prinzip zu erreichen. Gezeigt werden konnte aber, dass die optimale Leistungsverteilung ein anderes Aussehen hat und das Water-Filling- Prinzip bei der Infrarotübertragung, die in der optischen leistung durch die Sicherheitsbestimmungen begrenzt ist, nur zu suboptimalen Leistungsverteilungen führt. Bei einer beispielsweise durch die verwendete Hardware bedingten Sendeleistung unterhalb der Sicherheitsbedingungen führt das Water-Filling-Prinzip auch bei Infrarot-Systemen zwar zu einer maximalen Kapazitätsauslastung des Systems, jedoch nicht zu einer maximalen Daten- rate. Die optischen Bedingungen in einem Infrarot-System sind daher genau zu

berücksichtigen. Dann kann eine Optimierung der Systemparameter im Hinblick auf die Anzahl der Subträger, der Wahl der geeigneten Bit-Loading- Systeme und Modulationsformate, das ausreichende Niveau der Modulation, Grad der Adaption usw. zu Erreichung der theoretisch maximalen Kapazität in einem Infrarot-Übertragungssystem durchgeführt werden.

Mit dem Verfahren nach der Erfindung kann die Übertragungskapazität eines drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystems durch eine geschickte Verteilung der gesamten optischen Übertragungsleistung auf die Subträger maxi- miert werden. Dabei erfolgt die Leistungsverteilung jedoch kontinuierlich und unter der Annahme infinitesimal kleiner Informationsquanten und ohne Berücksichtigung von Modulationsformaten. Weiterhin wird eine fehlerfreie Übertragung im Übertragungskanal angenomrηen. In der Praxis werden die Informationen jedoch in Bits ausgedrückt. Außerdem unterliegt der Übertragungskanal Störeinflüssen. Aufgrund der Kanaldynamik ist jeder Subträger beim Empfänger einem bestimmten äquivalenten Kanalrauschen unterworfen, das die übertragenen Signale verzerrt und zu Fehlentscheidungen im Demodula- tionsprozess führen kann. Zur Berücksichtigung der realen Störeinflüsse bei Übertragungssystemen wird deshalb in der Praxis eine garantierte Übertragungsqualität (QoS Quality of Service) definiert, z.B. durch die

Festlegung einer maximal tolerierbaren Fehlerrate am Empfänger (BER Bit Error Rate).

Die im theoretischen Idealfall mit dem erfindungsgemäßen dynamischen datenratenadaptiven Signalverarbeitungsverfahren nach der Erfindung erreichbare maximale Übertragungskapazität ist daher in der Praxis nur mit einem Abschlag in Abhängigkeit von den realen Implementierungsverhältnissen erreichbar. In der praktischen Ausführung kann die zu Verfügung stehende optische Sendeleistung nur stufenweise verteilt werden. Bei einem Ansteigen des Kanalrauschens kann zur Gewährleistung der QoS entweder die

Symbolleistung erhöht oder die Symbolkomplexität verringert werden. Da aber ein Infrarotsystem zu Schutzzwecken einer Beschränkung der optischen

Sendeleistung unterliegt, kann die Symbolleistung nicht beliebig erhöht werden. Deshalb kann auch für den realen Fall unter Annahme von Störeinflüssen für jeden einzelnen Subträger in Abhängigkeit von dem aktuell auftretenden Rauschen das Modulationsformat und damit die Datenrate angepasst werden. Die Wahl des Modulationsformates bestimmt die Komplexität der Symbolkonstellation. Dabei erfordert jede Symbolkonstellation einen bestimmten elektrischen Signal-zu-Rausch-Abstand (SNR) am Empfänger, um mit einer vorgegebenen BER übertragen werden zu können. In der Figur 7 sind verschiedene BER-Kurven über der SNR mit dem Modulations- format in unterschiedlicher Ordnung als Parameter aufgetragen. Diese können aus der Standardliteratur hergeleitet werden. In einem DMT-basierten System wird ein M-PPM-Symbol über M-DMT-Symbole auf demselben Subträger übertragen und legt die minimale Blocklänge fest. In einem adaptiven Übertragungssystem tragen die Subträger mit einem guten Kanalkoeffizienten mehr Information (es wird ein Modulationsformat mit einer höheren Komplexität gewählt) als die Subträger mit einem schlechteren Kanalkoeffizienten (es wird ein Modulationsformat mit einer geringeren Komplexität gewählt).

Um die Datenrate im Übertragungskanal auch unter realen Verhältnissen mit dem erfindungsgemäßen Signalverarbeitungsverfahren maximieren zu können, können deshalb spezielle Bit-Loading-Algorithmen verwendet werden, die Symbolkonstellationen aus einem vorgegebenen Set auswählen und zu einer Datenratenmaximierung unter Berücksichtigung von Leistungsbeschränkungen und Störeinflüssen führen. Dabei berücksichtigen sie jedoch nicht die theore- tische optimale Leistungsverteilung. Auf Grund der diskreten Informationszuordnung führen Bit-Loading-Algorithmen nicht zu einer vollständigen Nutzung der zur Verfügung stehenden Gesamtleistung , sodass ein kleiner Rest ungenutzt bleibt. Für drahtgebundene DSL-Systeme ist der Bit-Loading- Algorithmus nach Krongold bekannt (vergleiche Veröffentlichung von B. S. Krongold, K. Ramchandran, D. L. Jones,"Computationally Efficient Optimal Power allocation Algorithms for Multicarrier Communication Systems" IEEE Trans, on Communications, Vol. 48, No.1 (2000) pp1018-1022). Der Krongold-

Algorithmus nutzt die Lagrange-Multiplikationsmethode zur Maximierung der schrittweisen diskreten Funktion des gesamten Systemdurchsatzes. Dabei hängen die elektrische SNR und die elektrische Leistung bei einem drahtgebundenen System aber linear voneinander ab. Dieser für drahtgebundene DSL-Systeme optimale Bit-Loading-Algorithmus kann auf das erfindungsgemäße Signalverarbeitungsverfahren in einem drahtlosen Infrarot-Datenübertragungssystem übertragen werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass dort die elektrische SNR und die optische Leistung quadratisch voneinander abhängen und die bei geringeren Kanalleistungen besonders die effiziente PPM-Technik (vergleiche Figur 7) benötigt wird.

Die Figur 8 zeigt ein Diagramm der Kanalkapazität C als gesamte theoretisch erreichbare Datenrate in Abhängigkeit vom realen Kanalzustand für einen Innenraum-Infrarotsystem. Der reale Kanalzustand wird auch durch den K- Faktor beschrieben, der sich aus dem Verhältnis zwischen der LOS- und der diffusen Komponente für eine vorgegebene geometrische Anordnung von Sender und Empfänger im Raum ergibt. Die Kurve C sollte durch die Wahl der Modulationsformate möglichst gut nachvollzogen werden. Da jedoch im Realfall die Leistungsverteilung aufgrund der Informationsquantelung diskret auf die Subträger erfolgt, kann kein Modulationsformat gefunden werden, das diese Bedingung erfüllt. Vielmehr folgt im Bereich schlechter Kanäle (Kanalzustände) mit einem geringen K-Faktor das PPM-Modulationsformat der Kapazitätskurve C, bleibt dann aber ab einer relativ geringen Übertragungskapazität C konstant (Kurve PPM). Für gute Kanäle ist das QAM-Modulationsformat sehr geeignet, es überschneidet sich mit dem PPM-Modulationsformat und wird für schlechtere Kanäle zu Null (Kurve QAM). Die Anwendung des komplexeren Modulationsformats auf schlechte Kanäle führt zu einer Übertragungsunterbrechung, das Anwenden von weniger komplexen Modulationsformaten auf guten Kanäle führt zu einer Unterforderung des Kanals, es werden geringere Datenraten übertragen als möglich sind. Nahe liegend ist bei dieser

Betrachtungsweise also eine gleichzeitige Verwendung mehrerer geeigneter Modulationsformate.

Die vorstehende Tabelle 1 zeigt die spektrale Effizienz, Rj (auf dem i-ten

Subträger übertragene Anzahl von Bits pro DMT Symbol) und die erforderliche SNR in dB für verschiedene Modulationsformate MF bei einer angenommenen BER von 10 ~6 . Zu erkennen ist, dass für schlechtere Kanäle das PPM-Modula- tionsformat und für bessere Kanäle das QAM-Modulationsformat (mit QPSK = 4 QAM) besonders geeignet ist. (Anmerkung : das BPSK-Modulationsformat ist in seiner Natur dem QAM-Modulationsformat verwandt und kann daher zu diesem gezählt werden.) Mit dem QAM-Modulationsformat kann je nach gewählter Ordnung ab zwei Bits jede Bitanzahl pro Symbol übertragen werden. Mit dem PPM-Modulationsformat, das sich völlig von dem QAM-Modula- tionsformat unterscheidet, können Bruchteile eines Bits pro DMT-Symbol übertragen werden. Deshalb kann der Fall auftreten, dass ein M-PPM-Symbol über mehrere M-DMT-Symbolperioden übertragen wird.

In der Figur 9A sind die Werte gemäß der Tabelle 1 über der erforderlichen optischen Leistung unter der Annahme von einheitlichem Rauschen (unitiy noise = 1). Die sich aus der Verbindung der einzelnen Punkte ergebende Kurve zeigt die Betriebscharakteristik (Operational Characteristic) des Übertragungssystems. Diese korrespondiert bei einem Infrarot-Übertragungssystem mit dem Quotienten aus der spektralen Effizienz und der Quadratwurzel von SNR, da die elektrische SNR und die optische Leistung quadratisch voneinander abhängen.

Im Vergleich dazu zeigt die Figur 9B die OPC des Krongold-Algorithmus, der für die drahtgebundene DSL optimal ist. Die OPC zeigt einen konkaven Verlauf mit äquidistanten Abschnitten. Die OPC für Infrarot hingegen ist nicht konkav und zeigt auch keine äquidistanten Abschnitte. Da aber der Krongold-Algorith- mus für DSL-Systeme ein optimales Ergebnis erbringt, kann für Infrarotsysteme darauf geschlossen werden, dass hier die optimale OPC ebenfalls konkav mit äquidistanten Abschnitten verlaufen sollte. Auf der anderen Seite müssen bei Infrarotsystemen aber die zueinander völlig unterschiedlichen Modulationsformate PPM und QAM berücksichtigt werden (Krongold benutzt nur ein Modulationsformat in unterschiedlicher Ordnung). Bei einem Infrarotsystem kann der Krongold Bit-Loading-Algorithmus unter Erfüllung der optimalen Kriterien also immer nur zumindest zwischen zwei aufeinander folgenden und voneinander separaten Schritten implementiert werden.

Eine Realisierung eines Bit-Loading-Verfahrens zur konkreten Auswahl der Modulationsformate kann so gestaltet sein, dass in einer ersten Stufe A nur das QAM-Modulationsverfahren und in einer zweiten Stufe B nur das PPM- Modulationsverfahren genutzt wird. Die Möglichkeiten des jeweils anderen Modulationsverfahrens werden in beiden Stufen nicht betrachtet. Subträger, die bereits mit einem Modulationsverfahren erfasst wurden, werden nach einer Belegung aller Subträger nicht für eine bessere Umverteilung der Gesamtleistung mit einem noch geringeren Anteil an genutzter Leistung betrachtet.

Die Verteilung der optischen Signalleistung und der Bits unter realen Betriebsbedingungen kann somit nach einer Fortführung des erfindungsgemäßen Signalverarbeitungsverfahren folgendermaßen mit einem Zwei- Stufen-Bit-Loading-Algorithmus erfolgen in:

Stufe A. mit einem QAM-Modulationsformat mit einer Auswahl der

Symbolkonstellationen aus dem Set [0,2,4,6] auf N Subträgern mit der in diesen Subträger ausreichend vorhandenen optischen Signalleistung

und

Stufe B. mit einem PPM-Modulationsformat mit einer Auswahl der Symbolkonstellationen aus dem Set [0,1/4,1/2] auf den nach Durchführung von Stufe A aufgrund zu geringer vorhandener optischer Leistung noch freien Subträgem mit der nach Durchführung von Stufe A noch verbliebenen optischen Signalleistung.

Bei dem Zwei-Stufen-Bit-Loading-Algorithmus werden jedoch beide Modula- tionsverfahren völlig unabhängig voneinander betrachtet. Es wird angenommen {NQAM}={N} (die Klammern zeigen dabei an, dass N nicht nur die Anzahl sondern auch das Set der Subträger bezeichnet) und bezüglich der optischen Leistung PQAM=PT O T- Zuerst werden alle energetisch möglichen Subträger mit dem QAM-Modulationsformat belegt, die danach noch verbleibenden, geringer energetischen Subträger werden anschließend mit dem PPM-Modulationsformat moduliert. Es können daher keine Fälle bei der Bitverteilung für eine maximale Datenrate berücksichtigt werden, in denen beispielsweise eine Verteilung auf mehrere Subträger mit einer geringeren Komplexitätsordnung eine geringere Leistung benötigt als eine Belegung nur einiger Subträger mit einer höheren Ordnung (vergleiche Figur 10, der Fall a wird mit dem Zwei-Stufen-Bit-Loading-Algorithmus erreicht, die Fälle b und c, die eine ggfs. günstigere Leistungsverteilung ermöglichen und dadurch eine höhere Übertragungsrate erreichen können, werden nicht berücksichtigt.). Zur Berücksichtigung solcher Fälle muss eine Belegung jedes Subträgers mit dem QAM- oder PPM-Modulationsformat unterschiedlicher Ordnungen unter zumindest der Beibehaltung der mit dem QAM-Modulationsformat maximal erreichbaren Datenrate in Betracht gezogen werden. Bei der Auswahl der dem jeweiligen Subträger optimal angepassten Symbolkonstellation aus einem vorgegebenen Set von Symbolkonstellationen des PPM- oder des QAM- Verfahrens werden dann die Auswirkungen dieser Auswahl auf die Verteilung der optischen Leistung unter realen Bedingungen berücksichtigt.

Eine Fortführung des Signalverarbeitungsverfahrens nach der Erfindung unter Implementierung eines Bit-Loading-Algorithmus zur Bit- und Leistungsverteilung auf die Subträger unter realen Bedingungen kann daher eine Überprüfung des Einflusses der ausgewählten Symbolkonstellationen gemäß Stufe A und B auf den Ausnutzungsgrad der optischen Signalleistung und damit auf deren Verteilung auf die einzelnen Subträger vorsehen, indem ausgehend von Stufe A solange immer ein Subträger mehr zusätzlich mit einem PPM-Modulationsformat moduliert und die sich ergebende Neuverteilung der optischen Signalleistung ermittelt wird, bis eine diskrete Verteilung mit einer maximalen Ausnutzung der optischen Leistung ermittelt ist, wobei die in Stufe A erreichte maximale Datenrate jeweils durch Wahl anderer Ordnungen des QAM-Modulationsformats erhalten und auf die verbliebenen Subträger aufgeteilt wird. Im Vergleich zu dem Zwei-Stufen-Bit-Loading-Algorithmus kann dieser Algorithmus als „Optimaler-Bit-Loading-Algorithmus" bezeichnet werden, weil er die optimale Leistungsverteilung für den Infrarotkanal angibt.

Dabei wird angenommen: {NQAM} + {NPPM} = {N} und PQAM+PPPM=PTOT- Sind die beiden Parameter NQAM und P QA M gefunden, ergeben sich die die Parameter Np PM und PPPM entsprechend. Bei der erforderlichen Iterations- rechnung wird in jedem Durchlauf des Optimalen-Bit-Loading-Algorithmus ein Vektor V errechnet. Dieser Vektor V umfasst alle Zwischen- und Endergebnisse unter Berücksichtigung von beiden Modulationsverfahren, die Lösungsmatrize hat die Größe 2N und besitzt N Spalten für die Subträger und zwei Zeilen für die spektrale Effizienz und die Leistung pro Subträger.

Der Optimale-Bit-Loading-Algorithmus besteht aus einer äußeren und einer inneren Schleife. In der äußeren Schleife wird die zulässige Leistung und in der inneren Schleife die Subträger für das QAM-Modulationsformat als Parameter festgelegt. In der inneren Schleife wird zunächst für jedes angenommene P QA M eine optimale Verteilung auf die Subträger mit QAM- oder PPM-Modulationsformat vorgenommen. Dabei wird die Iterationsrechnung gestartet mit der Annahme In einer inneren Schleife wird diese dann schrittweise

pro Durchlauf verringert und jeweils ein neuer Vektor V berechnet. Dabei erfolgt die Berechnung jedes Vektors zunächst nach dem zuvor erläuterten Zwei-Stufen-Bit-Loadung-Algorithmus, nach dem zuerst für alle leistungsstarken Kanäle das QAM-Modulationsformat und nur für die restlichen Kanäle das PPM-Modulationsformat gewählt wird. Schrittweise wird dann unter Beibehaltung der mit dem Qam-Modulationsformat erreichten Datenrate pro Iterationsdurchgang der inneren Schleife der ermittelte Vektor in der Weise umverteilt, dass jeweils ein Subträger mehr im PPM-Modulationsformat belegt wird. Stellt sich heraus, dass der neue Vektor eine höhere Datenrate oder eine gleiche Datenrate bei einem niedrigeren Leistungsbedarf bedingt, wird ausgehend von diesem neuen Vektor ein weiterer Durchlauf gestartet, in dem ein weiterer Subträger mit dem PPM-Modulationsformat belegt wird. Ist der errechnete neue Vektor nicht besser als der alte, wird der zuerst berechnete Vektor als Endergebnis genommen und die Iteration abgebrochen. Erst, wenn sich bei der Iteration zeigt, dass die Bit- und Leistungsverteilung über alle Subträger optimal ist, sodass die höchste Datenrate erreicht wird und nur ein minimaler Rest der zur Verfügung stehenden optischen Leistung ungenutzt bleibt, wird die jeweilige Symbolkonstellation des ausgewählten Modulationsverfahrens endgültig eingesetzt und die äußere Schleife mit der Berechnung der Gesamtleistung für die dann mit dem QAM-Modulationsverfahren belegten Subträger abgeschlossen. Ein Flussdiagramm zu dem zuvor erläuterten Optimalen-Bit-Loading- Algorithmus ist der Figur 11 zu entnehmen.

Ein Vergleich des Zwei-Stufen-Bit-Loading-Algorithmus und des Optimalen-Bit- Loading-Algorithmus hat jedoch gezeigt, dass der Zwei-Stufen-Algorithmus in der Praxis ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis erbringt. Daneben hat er aber den großen Vorteil, dass er in Echtzeit implementiert werden kann, wohin der der Optimale-Bit-Loading-Algorithmus eine relativ hohe Rechenzeit benötigt.

Bezugszeichenliste

APM adaptive Erstmodulation CE Kanalabschätzung data elektrisches Datensignal

DC Gleichkomponente

DCB Eliminierung der Gleichkomponente

DMTD DMT-Demodulation DMTM digitale Signalprozessierung (DMT-Modulation)

EQ Datenausgleich

IRWC optischer Übertragungskanal

LD Lichtquelle

N Anzahl Subträger P Signalleistung

PD Photodiode

RC Rückkanal

Rx mobiler Empfänger

Tx stationärer Sender