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Title:
EARTHQUAKE-PROOF WALL ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/136220
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an earthquake-proof wall assembly (1) composed of hollow blocks (2) which each have a horizontal opening (26) and at least one passage (24) arranged perpendicularly to the opening (26). Through the hollow blocks are formed horizontal channels (12) and vertical channels (11) through which are guided reinforcing struts (32, 31) which form a reinforcing fabric. Also provided are L-shaped reinforcing elements (4) having one leg (41) embedded in a vertical channel (11) and their other leg (42) embedded in the ceiling element (5). The invention further relates to a method of producing an earthquake-proof wall assembly and to a building having at least one storey, formed from earthquake-proof wall assemblies, comprising at least four walls, a floor element (5) and a ceiling element (5), the side walls being connected to the floor element (5) and the ceiling element (5) by means of L-shaped reinforcing elements (4) in such a way that a cuboidal lattice structure is formed by the reinforcing struts and elements (31, 32, 4).

Inventors:
KILICKAYA KENAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/003222
Publication Date:
December 28, 2006
Filing Date:
April 08, 2006
Export Citation:
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Assignee:
KILICKAYA KENAN (DE)
International Classes:
E04B2/54; E04H9/02
Domestic Patent References:
WO1996024735A21996-08-15
Foreign References:
FR2181611A11973-12-07
US5960604A1999-10-05
US4319440A1982-03-16
DE3727956A11988-05-05
FR2575778A11986-07-11
FR2556387A11985-06-14
FR2759401A11998-08-14
GB715645A1954-09-15
FR1558457A1969-02-28
US4075808A1978-02-28
GB2188079A1987-09-23
US6321492B12001-11-27
Other References:
See also references of EP 1899543A1
Attorney, Agent or Firm:
DÖRNER, KÖTTER & KOLLEGEN (Hagen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Erdbebensicherer Mauerverband (1), im Wesentlichen bestehend aus lagenweise versetzt angeordneten Reihen von Hohlblocksteinen (2), in den wenig stens ein im Wesentlichen orthogonal angeordnetes Deckenelement (5) eingebracht ist, wobei die Hohlblocksteine (2) jeweils eine horizontale Ausnehmung (26) und jeweils wenigstens einen senkrecht zur Ausnehmung (26) angeordneten Durchbruch (24) aufweisen und wobei die Hohlblocksteine (2) derart versetzt angeordnet sind, dass die Durchbrüche (24) übereinander an geordneter Hohlblocksteine (2) sowie die horizontalen Ausnehmungen (26) nebeneinander angeordneter Hohlblocksteine (2) fluchten, so dass horizontale Kanäle (12) und vertikale Kanäle (11) gebildet sind, wobei durch die horizontalen und vertikalen Kanäle (12, 11) Bewehrungsstreben (32, 31) geführt sind, durch die ein Bewehrungsgeflecht gebildet ist und wobei Lförmige Be wehrungselemente (4) vorgesehen sind, deren einer Schenkel (41) in einem vertikalen Kanal (11) und deren anderer Schenkel (42) in dem Deckenelement (5) eingebettet sind.
2. Mauerverband nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlblocksteine (2) übereinander und nebeneinander trocken angeordnet sind.
3. Mauerverband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontalen und vertikalen Kanäle (12, 11) mit Beton verfüllt sind.
4. Mauerverband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Betonfüllmasse (6) Glasfasermaterial und / oder Metallfasermaterial (62) eingebracht ist.
5. Mauerverband nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Längsseitenwänden (21) der Hohlblocksteine (2) entlang der Längsseitenwände (21) Kanäle (23) eingebracht sind.
6. Mauerverband nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass Halterungen (33) vorgesehen sind, durch welche die Bewehrungsstreben (32) in den horizontalen Kanälen (12) mittig positioniert sind.
7. Mauerverband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (33) in Eingriffe (222), die in den Hohlblocksteinen (2) vorgesehen sind, eingreifen.
8. Mauerverband nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlblocksteine (2) an ihren Querseitenwänden (22) ein Rippenprofil (221) aufweisen, wobei das Rippenprofil (221) der einen Quer seitenwand (22) relativ zu dem Rippenprofil der anderen Querseitenwand (22) derart versetzt ausgebildet ist, dass die Profile (221) der Querseiten wände (22) zweier nebeneinander angeordneter Hohlblocksteine (2) miteinander korrespondieren.
9. Mauerverband nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass zwischen wenigstens einem Deckenelement (5) und einer Hohlblocksteinreihe ein Entkopplungselement (7) angeordnet ist, über das das Deckenelement (5) mit der Hohlblocksteinreihe horizontale verschiebbar verbunden ist.
10. Mauerverband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Entkopplungselement ein Rundstahl (71) ist.
11. Mauerverband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Entkopplungselement ein elastisches Dämpfungselement (72) ist.
12. Mauerverband nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine vertikale Bewehrungsstrebe (31) vorgesehen ist, welche eine Ringkopplung (311) aufweist.
13. Gebäude mit mindestens einem Geschoss, gebildet aus Mauerverbänden nach einem der vorgenannten Ansprüche, mit wenigstens vier Wänden, einem Bodenelement (5) und einem Deckenelement (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände mit dem Bodenelement (5) und dem Deckenelement (5) derart mit Lförmigen Bewehrungselementen (4) verbun den ist, dass durch die Bewehrungsstreben und elemente (31 , 32, 4) ein Gitterquader gebildet ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Mauerverbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Bodenelement (5) Hohlblock steine (2) im Verband trocken verlegt werden, derart, dass durch die Ausnehmungen (26) und Durchbrüche (24) der Hohlblocksteine (2) horizontale und vertikale Kanäle (12, 11) gebildet werden, wobei lagenweise in die hori zontalen Kanäle (12) Bewehrungsstreben (32) eingebracht werden, nachfolgend Bewehrungsstreben (31) in die vertikalen Kanäle (11) des Mauerverbandes (1) eingeführt werden, wobei die Bewehrungsstreben so lang sind, dass sie aus dem Mauerverband 1 herausragen, die horizontalen und verti kalen Kanäle (12, 11) nachfolgend mit Verfüllmaterial (6) verfüllt werden und vor dem Einziehen einer Decke (5) die herausragenden Teile der Bewehrungsstreben (31) im Wesentlichen rechtwinklig abgewinkelt werden und diese abgewinkelten Teile der Bewehrungsstreben (31) beim Einziehen der Decke (5) in diese eingebettet werden.
15. Verfahren zur Herstellung eines Gebäudes nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mauerverbände mit einem Verfahren gemäß Anspruch 14 hergestellt werden, wobei jeweils nur die erste Hohlblocksteinreihe auf einem Boden bzw. Deckenelement (5) mit einem Kleber an diesem fixiert sind.
Description:
Erdbebensicherer Mauerverband

Die Erfindung betrifft einen erdbebensicheren Mauerverband, im Wesentlichen bestehend aus lagenweise versetzt angeordneten Reihen von Hohlblocksteinen, in denen wenigstens ein im Wesentlichen orthogonal angeordnetes Deckenelement eingebracht ist.

Es sind verschiedene Ansätze bekannt, Bauwerke erdbebensicher zu gestalten. Zum Einen besteht die Möglichkeit, Energiedissipationszonen in ein Bauwerk ein- zubauen, welche die während eines Erdbebens in das Bauwerk eingetragene Energie durch bewusst in Kauf genommene Zerstörung aufnehmen, wobei insbesondere zu fordern ist, dass der Gebäudedeckenabstand erhalten bleibt. Es ist weiterhin bekannt, zwischen dem Fundament und dem Oberbau des Bauwerks schwingungsisolierende Auflager vorzusehen. Weiterhin kann die Gebäudekon- struktion so steif ausgelegt werden, dass sie im Erdbebenfall aller Voraussicht nach im linearen Verformungsbereich bleibt.

Den genannten Maßnahmen ist gemein, dass diese sehr aufwendig in der Herstellung sind, wodurch hohe Kosten verursacht werden. Gerade im Wohngebäudebereich sind derartige Maßnahmen jedoch oftmals nicht finanzierbar. Das gilt insbesondere für die teilweise wirtschaftlich schwach entwickelten erdbebengefährdeten Gebiete.

Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen erdbebensicheren Mauerverband, insbesondere für Gebäudewände zu schaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist. Gemäß der Erfin- düng wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst

Mit der Erfindung ist ein erdbebensicherer Mauerverband, insbesondere für Gebäudewände geschaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist. Durch die in jeden vertikalen und horizontalen Kanal eingebrachten Bewehrungsstreben werden Zug- und Biegebelastungen aufgenommen, gegenüber denen Steine naturgemäß nicht stark belastbar sind, im Gegensatz zu Druckbelastungen. Durch die L-förmigen Bewehrungselemente ist eine Verbindung der Bewehrungen in dem Deckenelement mit den Bewehrungsstreben des Mauerverbands geschaffen, so dass ein durchgehendes Bewehrungsgeflecht gebildet ist, welches die notwen- dige Aufnahme von Zug- und Biegebelastungen ermöglicht.

In Weiterbildung der Erfindung sind die Hohlblocksteine übereinander und nebeneinander trocken angeordnet. Hierdurch ist eine Relativbewegung zwischen den horizontalen Steinlagen ermöglicht, so dass Spannungsrisse in den Steinen durch Schwingungseinwirkungen auf den Mauerverband vermieden sind. Unter einer „trockenen" Anordnung wird vorliegend eine Anordnung von Hohlblocksteinen ohne jegliche Klebemittel wie beispielsweise Mörtel verstanden.

In Ausgestaltung der Erfindung sind die horizontalen und vertikalen Kanäle mit Beton verfüllt. Hierdurch werden einzelne vertikale Betonsäulen gebildet, welche horizontal miteinander verbunden sind, wodurch ein stabiles Gebäudeskelett gebildet ist.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist in die Betonfüllmasse Glasfasermaterial und / oder Metallfasermaterial eingebracht. Hierdurch ist die Festigkeit des Betonskeletts weiter erhöht.

Bevorzugt sind in den Längsseitenwänden der Hohlblocksteine entlang der Längsseitenwände Kanäle eingebracht. Hierdurch ist eine erhöhte Wärme- und Schalldämmung erzielt, verbunden mit einem reduzierten Gewicht der Hohlblocksteine.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Halterungen vorgesehen, durch wel- che die Bewehrungsstreben in den horizontalen Kanälen mittig positioniert sind. Hierdurch ist eine optimale Ummantelung des Bewehrungsgeflechts bewirkt. Bevorzugt greifen die Halterungen in hierfür in den Hohlblocksteinen vorgesehene Eingriffe ein.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Hohlblocksteine an ihren

Querseitenwände ein Rippenprofil auf, wobei das Rippenprofil der einen Quersei- tenwand relativ zu dem Rippenprofil der anderen Querseitenwand derart versetzt ausgebildet ist, dass die Profile der Querseitenwände zweier nebeneinander angeordneter Hohlblocksteine miteinander korrespondieren. Hierdurch ist eine er- höhte Stabilität des Mauerverbands erzielt. Weiterhin ist eine einfache Ausrichtung nebeneinander angeordneter Hohlblocksteine bewirkt.

In Weiterbildung der Erfindung ist zwischen wenigstens einem Deckenelement und einer Hohlblocksteinreihe ein Entkopplungselement angeordnet, über das das Deckenelement mit der Hohlblocksteinreihe verschiebbar verbunden ist. Durch die hierdurch ermöglichte Verschiebung, die im Millimeterbereich angesiedelt ist, werden im Falle von durch ein Erdbeben indizierten Schwingungen Risse im Mauerwerk verhindert. Vorteilhaft ist das Deckenelement derart ausgebildet, dass es einige Zentimeter über die Hohlblocksteinreihe hinausragt.

Bevorzugt ist das Entkopplungselement ein Rundstahl. Dieser wird zwischen dem Deckenelement und der Hohlblocksteinreihe in die Ausnehmungen der Hohlblock-

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steine eingelegt und weist vorzugsweise einen Außendurchmesser auf, der etwa dem Innendurchmesser der Ausnehmungen entspricht. Der Rundstahl bildet für das Deckenelement eine punktförmige Auflage, sodass die gewünschte Verschiebbarkeit der Decke erzielt wird.

In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist das Entkopplungselement ein elastisches Dämpfungselement. Hierdurch wird ebenfalls eine Verschiebbarkeit des Deckenelements im Millimeterbereich erzielt. Zusätzlich erlaubt das Dämpfungselement auch eine begrenzte Neigung, wodurch erdbebenbedingte Schwingungen besser aufgenommen werden können. Das Dämpfungselement ist beispielsweise aus Kunststoff, bevorzugt aus Recyclingmaterial hergestellt.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine vertikale Bewehrungsstrebe vorgesehen, welche eine Ringkopplung aufweist. Bei einer solchen Ringkopplung sind zwei Bewehrungsstrebenteile, an denen jeweils ein Ring angeformt ist, dadurch miteinander verbunden, dass die Ringe in Art einer Kette durch den jeweils anderen Ring verlaufen. Hierdurch wird eine übermäßige Verschiebung des Deckenelements relativ zur Hohlblocksteinreihe verhindert, der Freiheitsgrad somit begrenzt.

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein erdbebensicheres Gebäude zu schaffen, das einfach und kostengünstig herstellbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 9 gelöst.

Mit der Erfindung ist ein erdbebensicheres Gebäude geschaffen, das einfach und kostengünstig herstellbar ist. Durch die Verbindung der Seitenwände mit den Boden- und Deckenelementen über L-förmige Bewehrungselemente ist ein Gitterquader gebildet, welches erdbebenbedingte Schwingungen optimal aufnehmen kann.

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Mauerverbandes zu schaffen, dass eine einfache und kostengünstige

Herstellung eines erdbebensicheren Mauerverbands ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 10 gelöst.

Mit der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Mauerverbandes ge- schaffen, das die einfache und kostengünstige Herstellung erdbebensicherer Mauerverbände ermöglicht.

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Gebäudes zu schaffen, das die einfache und kostengünstige Herstel- lung erdbebensicherer Gebäude ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 11 gelöst. Dadurch, dass nur die erste Hohlblocksteinreihe auf einem Boden- bzw. Deckenelement mit einem Kleber, wie beispielsweise Mörtel an diesem befestigt sind, wodurch der Mauerverband relativ zu dem Boden- bzw. Deckenelement fixiert ist und dennoch die Hohl- blocksteine innerhalb des Mauerverbandes relativ zueinander verschieblich sind, wird Spannungsrissen in den Hohlblocksteinen auf Grund erdbebenbedingter Schwingungseinflüsse entgegengewirkt.

Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 Die räumliche Darstellung eines Mauerverbandes mit einem

Bodenelement; Fig. 2 die räumliche Darstellung eines Mauerverbandes mit aufgesetztem Deckenelement; Fig. 3 den Mauerverband gemäß Figur 2 vor dem Gießen des

Deckenelementes;

Fig. 4 die Detailansicht eines Ausschnitts eines Mauerverbands mit ein- gebrachter Halterung zur Positionierung einer horizontalen Bewehrungsstrebe;

Fig. 5 die schematische Darstellung eines mehrgeschossigen

Mauerverbandes mit Anordnung der vertikalen Bewehrungsstreben und der Bewehrungselemente;

Fig. 6 die Draufsicht auf einen Mauerverband mit Eckstoß; Fig. 7 die Draufsicht auf einen Mauerverband mit T-Stoß;

Fig. 8 die räumliche Darstellung eines Hohlblocksteins;

Fig. 9 die Draufsicht des Hohlblockssteins aus Figur 8;

Fig. 9a die schematische Darstellung alternativer Rippenprofile des Hohlblocksteins gemäß Figur 8; Fig. 10 die räumliche Darstellung eines Hohlblocksteins in einer anderen

Ausführungsform;

Fig. 11 die Draufsicht zweier aneinander angeordneter Hohlblocksteine gemäß Figur 10;

Fig. 12 die Seitenansicht eines Mauerverbands mit teilweiser Schnittdarstellung;

Fig. 13 die schematische Darstellung eines mehrgeschossigen

Mauerverbandes mit durch Rundstahlauflagen entkoppelten Decken;

Fig. 14 die schematische Darstellung eines mehrgeschossigen Mauerverbandes mit durch Dämpfungselemente entkoppelten

Decken und

Fig. 15 den Mauerverband gemäß Figur 14 in räumlicher Darstellung.

Der als Ausführungsbeispiel gewählte Mauerverband besteht im Wesentlichen aus Hohlblocksteinen 2, Bewehrungsstreben 3 (unterteilt in vertikale Bewehrungsstreben 31 und horizontale Bewehrungsstreben 32), L-förmigen Bewehrungselementen 4, wenigstens einem Boden- bzw. Deckenelement 5 sowie Verfüllmaterial 6.

Der im Ausführungsbeispiel eingesetzte Hohlblockstein 2 ist im Wesentlichen qua- derförmig ausgebildet und umfasst zwei parallel zueinander angeordnete Längsseitenwände 21 sowie zwei parallel zueinander angeordnete Querseitenwände 22. Entlang der Längsseitenwände 21 sind in diese senkrechte Kanäle 23 einge-

bracht, welche einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen. In dem Hohlblockstein 2 sind weiterhin drei parallel zueinander angeordnete Durchbrüche 24 vorgesehen, welche durch Trennwände 25 voneinander getrennt sind. Die Durchbrüche 24 haben einen weitgehend rechteckigen Querschnitt mit abgerun- deten Ecken.

Die Querseitenwände 22 und die Trennwände 25 sind jeweils an der Oberseite sowie an der Unterseite des Hohlblocksteins 2 mittig mit einer im Wesentlichen halbkreisförmigen Ausnehmung 26 versehen, so dass durch zwei aufeinander angeordnete Hohlblocksteine 2 ein horizontaler Kanal 12 mit kreisförmigem Querschnitt gebildet ist. An ihren Außenseiten sind die Querseitenwände 22 mit einem Rippenprofil 221 versehen, wobei das Rippenprofil 221 der einen Querseitenwand 22 relativ zu dem Rippenprofil der gegenüberliegenden Querseitenwand 22 derart versetzt ausgebildet ist, dass die Profile 221 der Querseitenwände 22 zweier ne- beneinander angeordneter Hohlblocksteine 2 in Art einer Nut und Feder - Verbindung miteinander in Eingriff gebracht werden können, derart, dass die Längsseitenwände 21 der beiden Hohlblocksteine 2 zueinander fluchten. Die Hohlblocksteine 2 sind im Ausführungsbeispiel aus gebranntem Ziegelton hergestellt. Alternativ können die Hohlblocksteine unter anderem auch aus Blähton, Kies, Schotter, Kalk-Sandstein, Lehm, Ton, Zement und Perlitt hergestellt sein. Insbesondere durch den Einsatz von Blähton erhält der Mauerverband gute schall- und wärmedämmende Eigenschaften. In Figur 9a sind verschiedene Ausführungsformen von Rippenprofilen 221 dargestellt.

Die Bewehrungsstreben 3 sind im Ausführungsbeispiel als zylindrisch ausgebildete Stahlstäbe ausgeführt. Dabei ist der Außendurchmesser der horizontalen Bewehrungsstreben 32 so gewählt, dass er deutlich kleiner ist, als der Innendurchmesser der durch die Ausnehmungen 26 zweier übereinander angeordneter Hohlblocksteine 2 gebildeten Kanäle und der Außendurchmesser der vertikalen Bewehrungsstreben 32 ist so gewählt, dass er deutlich kleiner ist, als die durch die Querseitenwände 22 und die Trennwände 25 begrenzten Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2. Dadurch ist ein ausreichender Raum für die zu verfüllende

Verfüllmasse 6 gewährleistet, welche die Bewehrungsstreben „ummantelt". Horizontale und vertikale Bewehrungsstreben 32, 31 können unterschiedlich ausgeführt sein.

Die Bewehrungselemente 4 sind im Ausführungsbeispiel ebenfalls als zylindrisch ausgebildete Stahlstäbe ausgeführt, welche in Form eines „L" abgewinkelt sind. Der Durchmesser der Bewehrungselemente 4 ist derart gewählt, dass ein Schenkel 41 des Bewehrungselementes 4 neben eine vertikale Bewehrungsstrebe 31 innerhalb eines Durchbruchs 24 eines Hohlblocksteins 2 eingebracht werden kann.

Die Bewehrungsstreben 3 sowie die L-förmigen Bewehrungselemente 4 können alternativ auch aus Kunststoff hergestellt sein. Bevorzugt sind hier auch Recyclingwerkstoffe einsetzbar, deren Eigenschaften gleichermaßen auf die Anforde- rungen des erdbebensicheren Mauerverbandes einstellbar sind.

Der Mauerverband 1 ist im Ausführungsbeispiel derart gebildet, dass mehrere Reihen von Hohlblocksteinen 2 lagenweise versetzt übereinander angeordnet sind, wobei die Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2 benachbarter Lagen jeweils zueinander fluchten. Die Hohlblocksteine 2 sind dabei trocken und ohne jeglichen Klebstoff wie beispielsweise Mörtel aufeinander gesetzt; lediglich die jeweils erste Reihe auf einem Boden- bzw. Deckenelement 5 ist mit Mörtel fixiert. Die Dicke der Mörtelschicht wird dabei zur Angleichung von Höhe und Flucht der ersten Steinreihe genutzt.

Im Ausführungsbeispiel weisen die Hohlblocksteine 2 jeweils drei Durchbrüche 24 auf, so dass jeweils ein oder zwei Durchbrüche 24 zweier übereinander angeordneter Hohlblocksteine zueinander fluchten, wodurch vertikale Kanäle 11 innerhalb des Mauerverbandes 1 gebildet sind. Durch die halbkreisförmigen Ausnehmungen 26 der Hohlblocksteine 2 sind jeweils zwischen zwei übereinander angeordneten Hohlblocksteinreihen weiterhin horizontale Kanäle 12 gebildet. In die horizontalen Kanäle 12 sind horizontale Bewehrungsstreben 32 eingebracht. Im Ausführungs-

beispiel wird die horizontale Bewehrungsstrebe 22 durch eine Halterung 33 in einer zentrierten Position innerhalb des horizontalen Kanals 12 gehalten.

Die Halterung 33 ist weitgehend als zylindrischer Stab ausgebildet, in dem mittig eine Mulde 331 vorgesehen ist, wobei die Mulde 331 derart dimensioniert ist, dass sie mit dem Außendurchmesser der horizontalen Bewehrungsstrebe 32 korrespondiert. An ihren Enden weist die Halterung 33 Haken 332 auf, welche in hierfür in den Querseitenwänden 22 des Hohlblocksteins 2 vorgesehene Eingriffe 222 eingreifen. Im Ausführungsbeispiel sind die Halterungen 33 als Stahlstäbe ausge- führt, sie können alternativ auch aus Kunststoff, insbesondere auch aus Recyclingwerkstoffen hergestellt sein.

In die durch die Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2 gebildeten vertikalen Kanäle 11 sind vertikale Bewehrungsstreben 31 eingebracht. Wie in Fig. 5 schema- tisch dargestellt, setzen die Bewehrungsstreben 31 dabei jeweils auf dem Bodenelement 5 innerhalb der ersten Hohlblocksteinreihe auf und ragen über die letzte Hohlblocksteinreihe einer Geschoßhöhe, auf die ein Deckenelement 5 angeordnet ist, hinaus, wobei das überstehende Ende in einem Winkel von etwa 90 Grad abgewinkelt ist und in das Deckenelement 5 eingebettet ist. Vorteilhaft ist alternativ auch ein Winkel von etwa 110 Grad. In jedes Boden- bzw. Deckenelement 5 ist weiterhin ein L-förmiges Bewehrungselement 4 mit seinem horizontalen Schenkel 42 eingebettet; der vertikale Schenkel 41 des Bewehrungselements 4 ragt in einen Durchbruch 24 eines Hohlblocksteins 2 des auf dem jeweiligen Boden- bzw. Deckenelement 5 angeordneten Mauerverbandes 1 hinein.

Die vertikalen Kanälen 11 und die horizontalen Kanäle 12 des Mauerverbands 1 sind mit einer Verfüllmasse 6 verfüllt, welche im Anwendungsbeispiel aus Dünnbettbeton gebildet ist, in den Blähton 61 sowie Metallfasern oder Kunststoffglasfasern 62 eingebracht sind. Die Hohlblocksteinanordnung ist somit durch das Skelett aus mit Verfüllmaterial 6 umgebenen Bewehrungsstreben 3 und Bewehrungselementen 4 fixiert. Wird der Mauerverband 1 mit erdbebenbedingten Schwingungen beaufschlagt, so können sich die Hohlblocksteine 2 innerhalb des Mauerverban-

des 1 relativ zueinander bewegen, wobei gegebenenfalls lediglich das Verfüllma- terial 6, welches nur eine geringe Stabilität hinsichtlich der Beaufschlagung von Querkräften aufweist, beschädigt wird. Dadurch, dass der Mauerverband durch die mögliche Relativbewegung zwischen den Hohlblocksteinen 2 quasi „elastisch" ausgebildet ist, werden Risse oder sonstige Beschädigungen in den Hohlblocksteinen 2 vermieden. Das durch die Bewehrungsstreben 3 und Bewehrungselemente 4 gebildete Geflecht, das den gesamten Mauerverband durchdringt, ist ausreichend stabil, um die durch die erdbebenbedingten Schwingungen verursachten Kräfte aufzunehmen.

Die Herstellung eines Mauerverbandes 1 erfolgt derart, dass in eine Bodenplatte entlang eines geplanten Mauerverbandes 1 L-förmige Bewehrungselemente 4 derart eingebettet werden, dass die horizontalen Schenkel 42 der Bewehrungselemente 4 innerhalb des Bodenelementes eingebettet sind und die vertikalen Schen- kel 41 senkrecht entlang des geplanten Mauerverbandes 1 aus dem Bodenelement 5 herausragen. Anschließend wird eine erste Reihe auf dem Bodenelement 5 angeordnet, wobei die vertikalen Schenkel 41 der Bewehrungselemente 4 durch die Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2 hindurchragen.

Die erste Hohlblocksteinreihe wird auf dem Bodenelement 5 mittels Kleber, Mörtel oder ähnlicher Fixierungsmittel auf dem Bodenelement 5 befestigt. Nachfolgend werden auf die erste Hohlblocksteinreihe nacheinander weitere Reihen von Hohlblocksteinen 2 lagenweise versetzt übereinander angeordnet, wobei nach jeder fertiggestellten Reihe horizontale Bewehrungsstreben 32 in den durch die Ausneh- mungen 26 der Hohlblocksteine 2 gebildeten horizontalen Kanal 12 eingelegt und mit Hilfe von Halterungen 33 zentriert innerhalb des horizontalen Kanals 12 positioniert werden. Der Aufbau eines derart gebildeten Mauerverbandes ist in Figur 5 schematisch dargestellt.

Stoßen zwei Mauerverbände aneinander, beispielsweise bei einer Gebäudeecke (vgl. Figur 6), so wird in den Ecksteinen in Richtung des angrenzenden Mauerverbandes 1 in dessen Längsseitenwand 21 eine halbkreisförmige Ausnehmung 26

eingebracht. Die aus dem angrenzenden Mauerverband hinausragenden horizontalen Bewehrungsstreben 32 werden um etwa 90 Grad in Richtung des angrenzenden Mauerverbandes 1 abgewinkelt, sodass der abgewinkelte Teil in die Hohlblocksteine 2 des angrenzenden Mauerverbandes 1 hineinragen. Der hineinragen- de Schenkel sollte dabei etwa eine Länge von 60 Zentimetern aufweisen.

Im Falle eines T-Stoßes eines Mauerverbandes orthogonal zu einem zweiten Mauerverband (vgl. Figur 7) werden in den horizontalen Kanälen 12 des anstoßenden Mauerverbandes U-förmig gebogene Bewehrungsstreben 32 derart einge- bracht, dass diese die in dem angrenzenden Mauerverband verlaufenden geraden Bewehrungsstreben 32 umschließen und die Schenkel der U-förmig gebogenen Bewehrungsstreben 32 in einer Länge von etwa 60 Zentimetern in die Hohlblocksteine 2 des anstoßenden Mauerverbandes 1 hineinragen.

Nach Erreichen einer Geschosshöhe werden vertikale Bewehrungsstreben 31 in die durch die Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2 gebildeten vertikalen Kanäle 11 eingeführt, wobei die vertikalen Bewehrungsstreben 31 etwa 60 Zentimeter über die oberste Hohlblocksteinlage hinausragen. Die herausragenden Abschnitte der vertikalen Bewehrungsstreben 31 werden anschließend etwa im Winkel von 90 Grad abgewinkelt, um in dem anschließend einzuziehenden Deckenelement 5 eingebettet zu werden. In diesem Deckenelement 5, das durch längs und quer eingezogene Bewehrungsstreben 34, 35 bewehrt wird, werden wiederum L- förmige Bewehrungselemente 4 mit ihrem horizontalen Schenkel 42 derart eingebettet, dass die jeweiligen vertikalen Schenkel 41 aus dem Deckenelement 5 senkrecht herausragen. Auf diesem eingezogenen Deckenelement 5 wird wiederum die erste Hohlblocksteinlage des nachfolgenden Geschosses derart auf dem Deckenelement 5 mittels Kleber befestigt, dass die senkrecht aus dem Deckenelement 5 hinausragenden vertikalen Schenkel 41 der Bewehrungselemente 4 durch die Durchbrüche 24 der Hohlblocksteine 2 hindurchragen. Der Aufbau weiterer Ge- schösse erfolgt nach demselben Schema.

Alternativ können auch anders ausgebildete Hohlblocksteine zum Einsatz kommen. In einer alternativen Ausführungsform gemäß Figuren 11 und 12 umfasst der Hohlblockstein im Wesentlichen zwei parallel zueinander angeordnete Seitenwände 21 , welche über zwei Querseitenwände 22 miteinander verbunden sind. Dabei weisen die Querseitenwände 22 eine geringere Höhe auf, als die Seitenwände 21 , so dass durch die Ober- bzw. Unterseiten der Querseitenwände 22 und die angrenzenden Seitenwände 21 Ausnehmungen 26 gebildet sind. Weiterhin sind die Querseitenwände 22 in Bezug auf die vertikalen Seiten der Seitenwände 21 zur Mitte hin versetzt angeordnet, so dass durch die äußeren Abschnitte der Quer- seitenwände 22 und die Seitenwände 21 vertikale Nuten 27 gebildet sind. Zwischen den beiden Querseitenwänden 22 ist, begrenzt durch die Seitenwände 21 , ein Durchbruch 24 gebildet. Weiterhin sind die Seitenwände 21 an ihren seitlichen Enden angefast, so dass ein Dehnfugenprofil 28 gebildet ist.

Der in einem weiteren Ausführungsbeispiel mit den Hohlblocksteinen 2 gemäß Figur 10 gebildete Mauerverband 1 gemäß Fig. 12 ist derart aufgebaut, dass mehrere Reihen von Hohlblocksteinen 2 lagenweise versetzt übereinander angeordnet sind, wobei in die durch die Ausnehmungen 26 gebildeten horizontalen Kanäle 12 horizontale Bewehrungsstreben 32 eingebracht sind (in Fig. 12 gestrichelt darge- stellt) und weiterhin vertikale Bewehrungsstreben 31 in den korrespondierenden Durchbrüchen 24 mehrerer übereinander angeordneter Hohlblocksteine positioniert sind. Lagenweise sind die Hohlblocksteine 2 mit einer Verfüllmasse 6 verfüllt; die Hohlblocksteine 2 selbst sind trocken im Verband verlegt. Die Hohlblocksteine 2 sind jeweils in einer Reihe derart aneinander positioniert, dass durch die Fasen 211 der Seitenwände 21 Dehnfugenprofile 28 gebildet sind.

In einer anderen Ausführungsform gemäß Figur 13 sind jeweils zwischen einem Deckenelement 5 und der darunter angeordneten Hohlblocksteinreihe Entkopplungselemente in Form von Rundstählen 71 angeordnet. Der Durchmesser der Rundstähle 71 entspricht dabei im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Ausnehmungen 26 der Hohlblocksteine 2, in denen sie aufliegen. Die vertikalen Bewehrungsstreben ragen in dieser Ausführungsform nicht über die Hohlblockstein-

reihe hinaus und sind somit auch nicht in das Deckenelement 5 eingebettet. Das Deckenelement ist in diesem Ausführungsbeispiel so dimensioniert, dass es um ein paar Zentimeter über die Hohlblocksteinreihe hinausragt.

In der Ausführungsform gemäß Figuren 14 und 15 sind die Entkopplungselemente als Dämpfungselemente 72 ausgeführt. Dabei sind die Ausnehmungen 26 der Hohlblocksteine 2 mit Verfüllmaterial 6 aufgefüllt, sodass die obere Hohlblocksteinreihe eine im Wesentlichen plane Oberfläche aufweist, auf der die Dämpfungselemente 72 aufliegen. Die Dämpfungselemente 72 sind im Ausführungs- beispiel aus Recyclingkunststoff hergestellt.

Die aus den vertikalen Kanälen 11 der Hohlblocksteinreihe zwischen den Dämpfungselementen 72 austretenden vertikalen Bewehrungsstreben 31 weisen jeweils eine Ringkopplungselement 311 auf, das zwischen der Hohlblocksteinreihe und dem Deckenelement 5 angeordnet ist. Bei der Ringkopplung 311 handelt es sich um zwei in Art einer Kette ineinander greifende Ringe, welche an dem aus der Hohlblocksteinreihe austretenden Teil bzw. an dem in das Deckenelement 5 eingebetteten Teil der vertikalen Bewehrungsstrebe 31 angeformt sind. Über die Ringkopplung 311 sind die beiden Teile der vertikalen Bewehrungsstrebe 31 somit miteinander verbunden.