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Patent Searching and Data


Title:
EDGE STRIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/131615
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an edge strip (1) for fixing to a workpiece, in particular for the narrow surface coating of furniture boards, worktops, or similar material boards (2), having a base layer (3) of a thermoplastic, the upper side (3a) of which is structured, and a covering layer (4) of a transparent or translucent thermoplastic which is arranged on the base layer (3), wherein the upper side (4a) of the covering layer (4) completely or partly forms the visible face of the edge strip and the underside (4b) of said covering layer (4) completely or partly adjoins the profiled upper side (3a) of the base layer (3).

Inventors:
SCHUNCK STEPHAN (DE)
PETRAKIS JORDANIS (DE)
SCHULTE PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/051617
Publication Date:
August 25, 2016
Filing Date:
January 27, 2016
Export Citation:
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Assignee:
DÖLLKEN-KUNSTSTOFFVERARBEITUNG GMBH (DE)
International Classes:
A47B96/20
Foreign References:
GB2355398A2001-04-25
DE202013103738U12014-08-26
DE102013014111A12014-03-06
DE202006017983U12007-02-01
DE102010051291A12012-05-16
Attorney, Agent or Firm:
VON DEM BORNE, Andreas (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Kantenleiste (1 ) für die Befestigung an einem Werkstück, insbesondere für die Schmalflächenbeschichtung von Möbelplatten, Arbeitsplatten oder dergleichen Werkstoffplatten (2), mit - einer Grundschicht (3) aus einem thermoplastischen Kunststoff, deren Oberseite (3a) strukturiert ist und einer auf der Grundschicht (3) angeordneten Deckschicht (4) aus einem transparenten oder transluzenten thermoplastischen Kunst- Stoff, wobei die Deckschicht (4) mit ihrer Oberseite (4a) vollständig oder teilweise die Sichtfläche der Kantenleiste bildet und mit ihrer Unterseite (4b) vollständig oder teilweise an die profilierte Oberseite (3a) der Grundschicht (3) angrenzt.

2. Kantenleiste nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (3) und die Deckschicht (4) stoffschlüssig miteinander verbunden sind.

3. Kantenleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (3) und die Deckschicht (4) durch Coextrusion oder Post-

Coextrusion oder durch Nachbeschichtung hergestellt und miteinander verbunden sind.

4. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (3) transparent oder transluzent ausgebildet ist.

5. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (3) deckend eingefärbt ist.

6. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (3b) der Grundschicht (3) mit einem Dekor, z. B. einem Dekordruck, einer Dekorfolie oder einer Farbbeschichtung versehen ist, welche bevorzugt durch die Deckschicht und die Grundschicht hindurch sichtbar ist.

7. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (3a) der Grundschicht (3) mit einem durch die Deckschicht (4) hindurch sichtbaren Dekor, z. B. einem Dekordruck, einer Dekorfolie oder einer Farbbeschichtung versehen ist.

8. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (3b) der Grundschicht (3) für die Befestigung an einem Werkstück (2) mit einer Haftvermittlerschicht (5) oder einer Schmelzschicht (6) versehen ist.

9. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (3b) der Grundschicht (3) plan ausgebildet ist.

10. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (4a) der Deckschicht (4) plan/glatt oder gewölbt/glatt ausgebildet ist.

1 1 . Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (4a) der Deckschicht (4) mit einer Veredelung, z. B. einer Folie oder Lackierung, versehen ist.

12. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht aus PMMA, PS, ABS, PC, PVC, PET, PP, PP-Copolymer, PE-Copolymer, EVA, EMA oder TPU gefertigt ist.

13. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht aus PMMA, PS, ABS, PC, PVC, PET, PP, PP-Copolymer, PE-Copolymer, EVA, EMA oder TPU gefertigt ist.

14. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenleiste eine Dicke (d) von 1 mm bis 10 mm aufweist und/oder eine Breite von 2 mm bis 100 mm aufweist. 15. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Dicke (d1 ) der Deckschicht (4) 10 % bis 80 % der mittleren Dicke (d2) der Grundschicht (3) beträgt.

16. Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung der Grundschicht (3) eine Nut (8) bildet, in welche ein

Einlegeteil (9), z. B. ein LED-Lichtband, einlegbar oder eingelegt ist.

17. Werkstoffplatte, z. B. Möbelplatte, mit einer daran befestigten Kantenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 16.

Description:
Kantenleiste

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Kantenleiste für die Befestigung an einem Werkstück, insbesondere für die Schmalflächenbeschichtung einer Möbelplatte, einer Arbeitsplatte oder dergleichen Werkstoffplatte. Eine solche Kantenleiste bzw. Deckleiste wird auch einfach als Kante oder Kantenband oder auch als Um- leimer bezeichnet. Sie dient bevorzugt der Beschichtung der Schmalflächen bzw. Stirnflächen von Werkstoffplatten, das heißt plattenförmigen Werkstücken, wie z. B. Möbelplatten oder Arbeitsplatten (z. B. Küchenarbeitsplatten). Solche Werkstoffplatten sind z. B. als Holzplatten oder Holzwerkstoffplatten (z. B. Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen) oder auch als Verbundplatten aus- gebildet. Die Befestigung der Kantenleiste an der jeweiligen Werkstoffplatte erfolgt z. B. in herkömmlicher Weise mittels Schmelzklebstoffen. Die Kantenleisten können aber auch bereits im Zuge der Fertigung mit einer Schmelzschicht bzw. Funktionalschicht versehen werden, die dann bei der Verarbeitung mit geeigneten Quellen (z. B. Laserstrahlung, Heißluft, Plasma, Mikrowelle oder dergleichen) aufgeschmolzen wird. Die Kantenleiste ist bevorzugt aus thermoplastischem Kunststoff gefertigt.

Eine Kantenleiste der eingangs beschriebenen Art ist z. B. aus der EP 0 857 442 A2 bekannt. Die Kantenleiste weist einen transparenten Leistenkörper oder Leistenkern auf und rückseitig auf diesem transparenten Leistenkern ist eine Dekorbeschichtung oder Farbbeschichtung angeordnet. Diese Kantenleiste wird in der Praxis auch als„3D-Kante" bezeichnet. Die Kante wird mit ihrer Unterseite bzw. Rückseite, auf der die Dekorbeschichtung oder Farbbeschichtung angeordnet ist, auf der Stirnfläche der Möbelplatte befestigt, so dass das Dekor durch den transparenten Leistenkörper hindurch sichtbar bleibt, und zwar auch nach einer nachträglichen spanabhebenden Oberflächenbearbeitung der Kunststoffleiste. Die Oberseite und/oder Unterseite der transparenten Leiste kann mit

einer Prägung versehen sein, so dass in gewissem Maße eine Strukturierung der Oberfläche möglich ist.

Die DE 20 2014 103 706 U1 beschreibt eine 3D-Kante, bei welcher in den Leistenkörper Lamellen integriert sind, so dass der optische Eindruck der Leiste insbesondere von dem Betrachtungswinkel abhängt.

Außerdem kennt man aus der DE 200 16 842 U1 eine Profilleiste mit einem transparenten Leistenkern, wobei im Innern der Profilleiste ein Dekorstreifen an- geordnet ist, der von der Profilleiste umschlossen ist. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass der Dekorstreifen im Zuge der Verarbeitung und insbesondere bei einer nachträglichen Profilierung beschädigt wird.

Die bekannten 3D-Kanten (z. B. gemäß EP 0 857 442 A2) haben sich in der Praxis hervorragend bewährt, sie sind jedoch hinsichtlich des Aufbaus und der Designvielfalt weiterentwicklungsfähig. - Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kantenleiste der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche sich bei einfacher und kostengünstiger Herstellung durch ein besonderes Design auszeichnet, ohne dass die Haltbarkeit und die Reinigungsmöglichkeit beeinträchtigt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Kantenleiste für die Befestigung an einem Werkstück, insbesondere für die Schmalflächenbeschich- tung einer Möbelplatte, Arbeitsplatte oder dergleichen Werkstoffplatte, mit einer Grundschicht aus einem thermoplastischen Kunststoff, deren Oberseite strukturiert ist und

einer auf der Grundschicht angeordneten Deckschicht aus einem transparenten oder transluzenten thermoplastischen Kunststoff, wobei die Deckschicht mit ihrer Oberseite die Sichtfläche bildet und mit ihrer Unterseite zumindest bereichsweise, bevorzugt jedoch vollständig an die strukturierte Oberseite der Grundschicht angrenzt.

Oberseite meint dabei die im montierten Zustand an einem Werkstück die Sichtseite bildende Seite der Kantenleiste und Unterseite meint die im montierten Zustand dem Werkstück bzw. der Verarbeitungsfläche zugewandten Seite. Bevorzugt sind die Grundschicht und die Deckschicht stoffschlüssig miteinander verbunden. Dazu ist es besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Grundschicht und die Deckschicht durch Coextrusion oder Post-Coextrusion oder durch Nachbeschichtung hergestellt sind.

Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich eine 3D-Kante mit besonderen optischen Eigenschaften im Sinne einer Oberflächenstrukturierung herstellen lässt, indem die Strukturierung nicht in die (transparente) Oberfläche der Kantenleiste direkt eingebracht wird, sondern indem eine Grundschicht mit strukturierter Oberfläche zur Verfügung gestellt wird, welche mit einer transparenten oder transluzenten Deckschicht abgedeckt wird. Die strukturierte Grundschicht ist folglich durch die transparente oder transluzente Deckschicht hindurch sichtbar, so dass insgesamt der Eindruck einer strukturierten Kantenleiste entsteht. Dennoch kann eine Kantenleiste mit einwandfreier, planer Oberfläche zur Verfügung gestellt werden, so dass die Kantenleiste insgesamt sehr reinigungsfreundlich ist. Da die Strukturierung der Grundschicht durch die aufgebrachte Deckschicht abgedeckt ist, ist die Struktur auch hervorragend vor Beschädigungen geschützt.

Strukturierung der Grundschicht meint dabei eine Strukturierung, die in Querrichtung der Kante sichtbar ist, das heißt die Erhebungen und Vertiefungen der Strukturierung verlaufen entlang der Längsrichtung der Kantenleiste (das heißt, z. B. der Extrusionsrichtung), so dass sich eine solche Strukturierung sehr ein- fach im Zuge der Herstellung durch geeignete Ausgestaltung des Extrusions- werkzeuges herstellen lässt.

Die Deckschicht deckt die strukturierte Grundschicht ab, so dass die Deckschicht bevorzugt mit einer Unterseite ausgestaltet ist, deren Strukturierung über die gesamte Breite oder gegebenenfalls einen Teil der Breite komplementär zu der Strukturierung der Oberseite der Grundschicht ausgebildet ist. Zwischen Deckschicht und Grundschicht ist folglich eine strukturierte Grenzschicht verwirklicht. Jedenfalls lassen sich sichtbare, tiefe und prägnante Oberflächenstrukturen erzeugen.

So besteht z. B. die Möglichkeit, dass die Grundschicht gefärbt bzw. deckend eingefärbt und folglich nicht transparent und auch nicht transluzent ausgebildet ist. Durch die transparente oder transluzente Deckschicht ist dann die Grundschicht mit ihrer strukturierten Oberfläche sichtbar. In abgewandelter Ausfüh- rungsform besteht die Möglichkeit, dass auch die Grundschicht transparent oder transluzent ausgebildet ist, jedoch gegebenenfalls in einer abweichenden Einfärbung oder einem abweichenden Transparenzgrad, so dass die Grundschicht mit ihrer strukturierten Oberfläche aufgrund der abweichenden optischen Eigenschaften durch die Deckschicht hindurch sichtbar ist.

Ferner besteht die Möglichkeit, dass die Oberseite der Grundschicht mit einem durch die Deckschicht hindurch sichtbaren Dekor, z. B. einem Dekordruck, einer Dekorfolie oder einer Farbbeschichtung versehen ist. Insgesamt bestehen

im Rahmen der Erfindung vielfältige Möglichkeiten, um eine 3D-Kante mit Struktureinbettung zu realisieren.

Dabei besteht außerdem die Möglichkeit, dass die Unterseite der Grundschicht mit einem Dekor, z. B. einem Dekordruck, einer Dekorfolie oder einer Farb- beschichtung versehen ist. Diese Option ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn nicht nur die Deckschicht, sondern auch die Grundschicht aus einem transparenten oder transluzenten Material besteht, so dass das unterseitige Dekor dann durch die Deckschicht und die Grundschicht hindurch sichtbar ist. Durch die gegebenenfalls unterschiedlichen optischen Eigenschaften von Deckschicht und Grundschicht kommt der„inneren" Strukturierung aber auch bei dieser Ausführungsform eine besondere Bedeutung zu.

Die Unterseite der Grundschicht dient der Befestigung an einem Werkstück, z. B. an einer Schmalfläche einer Möbelplatte. Die Befestigung an dem Werkstück kann in grundsätzlich bekannter Weise erfolgen. So besteht die Möglichkeit, dass die Unterseite der Grundschicht mit einer Haftvermittlerschicht versehen ist, so dass die Befestigung anschließend im Wege einer herkömmlichen Verklebung möglich ist. Alternativ liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Unterseite der Grundschicht mit einer Schmelzschicht bzw. Funktionalschicht versehen ist, die im Zuge der Verarbeitung mit geeigneten Quellen, z. B. Laserstrahlung, Heißluft, Plasma oder dergleichen, aufschmelzbar ist. Sofern die Unterseite der Grundschicht mit dem oben erwähnten Dekor versehen ist, versteht es sich, dass die Haftvermittlerschicht oder die Schmelzschicht unter- seitig bzw. rückseitig auf dieses Dekor aufgebracht ist.

Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Unterseite der Grundschicht plan, das heißt nicht profiliert und nicht strukturiert, ausgebildet ist.

Außerdem ist es zweckmäßig, dass auch die Oberseite der Deckschicht - mit Ausnahme der Randbereiche - plan bzw. glatt oder gewölbt (jedoch trotzdem mit glatter Oberfläche) und folglich nicht profiliert und nicht strukturiert ausgebildet ist. Optional liegt es jedoch ebenso im Rahmen der Erfindung, dass die Oberseite der Deckschicht mit einer Prägung oder ähnlichen Strukturierung versehen ist.

Die Oberseite der Deckschicht kann im Übrigen mit einer Veredelung, z. B. einer Folienbeschichtung (z. B. Metallisierung) oder auch einer Lackierung versehen sein.

Bei den für die Herstellung der Kantenleiste verwendeten thermoplastischen Kunststoffen kann auf grundsätzlich bekannte Kunststoffe zurückgegriffen werden. So kann die Grundschicht aus PMMA, PS, ABS, PVC, PC, PET, TPU, PP, PP-Copo., PE-Copo., EVA, EMA usw. hergestellt sein.

Die Deckschicht kann aus PMMA, PS, ABS, PVC, PC, PET, TPU, PP, PP-Copo., PE-Copo., EVA, EMA usw. hergestellt sein. Folgende Materialkombinationen können besonders bevorzugt eingesetzt werden:

Grundschicht aus PVC, Deckschicht aus TPU. Grundschicht aus PS, Deckschicht aus PMMA.

Grundschicht aus PMMA, Deckschicht aus PMMA.

Grundschicht aus ABS, Deckschicht aus PMMA,

Grundschicht aus ABS, Deckschicht aus EVA,

Grundschicht aus EVA, Deckschicht aus PMMA,

Grundschicht aus PP, Deckschicht aus PP-Copo..

Die eingesetzten thermoplastischen Kunststoffe für die Grund- und Deckschicht können sich in der Härte unterscheiden (hart-hart, hart-weich, weich-weich, weich-hart). Das bedeutet, dass die Grundschicht härter als die Deckschicht oder weicher als die Deckschicht ausgebildet sein kann oder dass Grundschicht und Deckschicht dieselbe Härte aufweisen.

Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Strukturschicht einerseits und die Deckschicht andererseits aus unterschiedlichen thermoplastischen Kunststoffen hergestellt sind. Zumindest ist es zweckmäßig, wenn der thermoplastische Grundstoff der Grundschicht und der thermoplastische Kunststoff der Deckschicht unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen, so dass durch geeignete Polymerpaarungen und/oder geeignete Zusatzstoffe die ge- wünschten optischen Eigenschaften erreicht werden.

Die Dicke der Kantenleiste kann 1 mm bis 10 mm betragen. Die Breite der Kantenleiste kann 2 mm bis 100 mm betragen. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau aus Grundschicht und Deckschicht lassen sich Strukturierungen mit großen Strukturtiefen erzeugen. So kann die Gesamttiefe bzw. Gesamtdicke der Strukturierung bis zu 2/3 der Gesamtdicke (bzw. Gesamthöhe) der Kantenleiste betragen.

Die Trennung zwischen Grundschicht und Deckschicht kann in unterschiedlicher Tiefe angeordnet sein. So kann die mittlere Dicke der Deckschicht 10 % bis 80 % der mittleren Dicke der Grundschicht betragen. Bei der Strukturierung kann es sich bevorzugt um eine über die Breite der Kantenleiste verlaufende kantige bzw. zackige Strukturierung handeln, die folglich mehrere Unstetigkeitsstellen aufweist. Es liegt jedoch ebenso im Rahmen der Erfindung, dass die Strukturierung im Sinne einer Profilierung eine konkave oder konvexe Struktur bildet. Damit kann die Struktur z. B. einen Reflektor für eine Lichtfokussierung bilden.

Alternativ liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass die Strukturierung eine Nut bildet, welche der Aufnahme von z. B. LED-Lichtbändern, Schnüren, Gewebebändern, Fasern, Metallstreifen oder Echtholzfurnieren dient, so dass solche LED-Lichtbänder oder Einlegeteile vor der Nachbeschichtung mit der Deckschicht eingelegt und somit in die Kantenleiste integriert werden können.

Insgesamt können erfindungsgemäß besonders tiefe Strukturen, Konturen und Raumformen in das Kantenband integriert werden, da diese Strukturen z. B. im Wege der Extrusion durch Ausgestaltung des Extrusionswerkzeuges erzeugt werden.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Deckschicht die Grundschicht vollständig abdeckt, so dass die Deckschicht vollständig die Sichtfläche der Kantenleiste bildet. Alternativ liegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Deckschicht die Grundschicht nur teilweise abdeckt, so dass die Deckschicht auch nur teilweise die Sichtfläche bildet und folglich auch nicht abgedeckte Teile der Grundschicht freiliegen und folglich die Sichtfläche bilden.

Die Dickenverteilung bzw. Stärkenverteilung der Grundschicht zu der Deckschicht kann über die Leistenbreite symmetrisch oder alternativ auch asymmetrisch ausgestaltet sein. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Möbelplatte mit einer daran befestigten Kantenleiste, Fig. 2 den Gegentand nach Fig. 1 in einer abgewandelten Ausfüh- rungsform

Fig. 3 eine Kantenleiste in einer weiteren Ausführungsform und Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 in abgewandelter Ausführungsform

Fig. 5 bis 8 weitere Ausführungsformen der Erfindung.

In den Figuren sind Kantenleisten 1 für die Befestigung an einem Werkstück, insbesondere für die Schmalflächenbeschichtung von Möbelplatten 2 oder dergleichen Werkstoffplatten dargestellt.

In Fig. 1 ist eine solche Möbelplatte 2 mit einer daran stirnseitig befestigten Kantenleiste 1 schematisch vereinfacht gezeigt. Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Möbelplatte 2. Die Erfindung betrifft die Ausgestaltung der Kantenleiste 1 .

Diese Kantenleiste weist eine Grundschicht 3 und eine Deckschicht 4 auf, die jeweils aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt sind, und zwar z. B. durch Coextrusion, Post-Coextrusion oder auch im Sinne einer Nachbeschichtung. Die Unterseite 3b der Grundschicht 3 ist der Möbelplatte 2 zugewandt, sie dient der Befestigung an der Möbelplatte 2. Die der Möbelplatte 2 abgewandte Oberseite 3a der Grundschicht 3 ist strukturiert ausgebildet. Auf der Grundschicht 3 ist die Deckschicht 4 angeordnet, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Unterseite 4b der Deckschicht 4 ebenfalls entsprechend profiliert ist. Die Deckschicht 4 grenzt folglich mit ihrer profilierten/strukturierten Unterseite 4b an die profilierte Oberseite 3a der Grundschicht 3. Zumindest die Deckschicht 4 ist dabei aus einem transparenten oder transluzenten thermoplastischen Kunststoff gefertigt, so dass die profilierte Oberseite 3a der Grundschicht 3 durch die Deckschicht 4 hindurch sichtbar ist.

Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Oberseite 3a der Grundschicht 3 bedruckt oder foliert ist, so dass der oberseitige Druck oder die Folie durch die Deckschicht 4 hindurch sichtbar ist. Einzelheiten sind dazu in den Figuren nicht dargestellt. Fig. 1 zeigt dabei eine Ausführungsform, bei welcher die Unterseite 3a der Grundschicht 3 mit einer Haftvermittlerschicht 5 versehen ist, wobei die Kantenleiste 1 im Zuge der Verarbeitung mit einem herkömmlichen Klebstoff, z. B. einem Schmelzklebstoff 7 an der Möbelplatte 2 befestigt ist.

Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei welcher die Grundschicht 3 unterseitig mit einer Schmelzschicht 6 vorbeschichtet ist, welche eine Funktionalschicht bildet, wobei diese Funktionalschicht z. B. mittels Laserstrahlung oder einer anderen Quelle aufgeschmolzen wird, um die Kantenleiste 1 an der Möbelplatte 2 zu befestigen.

Die Strukturierungen können in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Dazu sind weitere Beispiele in den Fig. 3 und 4 dargestellt, wobei diese Figuren die Kantenleiste 1 ohne Möbelplatte zeigen. Während die Fig. 1 , 2 und 4 Ausfüh- rungsformen mit kantigen Strukturierungen zeigen, ist in Fig. 3 eine Ausfüh- rungsform dargestellt, bei welcher die Strukturierung im Sinne einer Profilierung konkav oder konvex ausgebildet sein kann, um z. B. einen Reflektor zu bilden.

Im Übrigen ist in den Figuren angedeutet, dass sich die Strukturierung über eine sehr große Strukturtiefe t erstrecken kann. Diese Strukturtiefe t kann bis zu 2/3 der Gesamtdicke d der Kantenleiste betragen. Strukturtiefe t meint dabei den vertikalen Abstand zwischen den maximalen Erhebungen und Vertiefungen der Struktur. Die mittlere Dicke d1 der Deckschicht kann 10 % bis 80 % der mittleren Dicke d2 der Grundschicht betragen. Wie bereits erläutert ist die Oberseite 4a bzw. Oberfläche der Deckschicht 4 plan und glatt ausgebildet. Dieses schließt jedoch nicht aus, dass die Oberseite 4a - so wie in Fig. 5 gezeigt - eine gewölbte bzw. gekrümmte (aber dennoch glatte) Oberfläche aufweist, z. B. eine konvex gekrümmte oder konkav gekrümmte Oberfläche.

Im Übrigen liegt es gemäß Fig. 6 im Rahmen der Erfindung, dass die Dickenverteilung bzw. Stärkenverteilung der Grundschicht zu der Deckschicht über die Leistenbreite asymmetrisch ist. Fig. 6 zeigt dazu ein Beispiel, in welchem die Dicke der Grundschicht 3 von links nach rechts abnimmt und dementsprechend die Dicke der Deckschicht 4 von links nach rechts zunimmt. Die Strukturierung wird folglich hier von einer "schräg verlaufenden" Grenzfläche gebildet.

Fig. 7 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei welcher die Strukturierung eine Nut 8 bildet, welche der Aufnahme eines Einlegeteils 9 dient. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Einlegeteil ein LED-Lichtband dargestellt.

Die Fig. 1 bis 7 zeigen dabei Ausführungsbeispiele, bei denen die Deckschicht 4 die Grundschicht 3 vollständig abdeckt, so dass die Sichtfläche vollständig von der Deckschicht 4 gebildet wird. Demgegenüber zeigt Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform, bei welcher die Deckschicht 4 die Grundschicht 3 (über die Breite) nur teilweise abdeckt, so dass ein Teil der Grundschicht 3 ohne Abdeckung durch die Deckschicht 4 freiliegt und damit einen Teil der Sichtfläche der Leiste bildet.