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Patent Searching and Data


Title:
EDM DRILLING OF CERAMICS AND DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/060023
Kind Code:
A1
Abstract:
Ceramics or ceramic layer systems can be machined due to the use of high speeds of an EDM electrode.

Inventors:
KAMENZKY SUSANNE (DE)
MÜNZER JAN (DE)
THOMAIDIS DIMITRIOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/071082
Publication Date:
April 13, 2017
Filing Date:
September 07, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B23H5/06; B23H9/14; B23H3/04; B23H9/10
Foreign References:
DE102014201006A12015-07-23
EP1997581A12008-12-03
DE102011014364A12012-09-20
US20100320172A12010-12-23
EP1629922A12006-03-01
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren

zum Bohren von Keramiken oder keramisch beschichteten Bau- teilen,

bei dem eine EDM-Elektrode (1 `, 1``, 1```) verwendet wird und

wobei die EDM-Elektrode (1`, 1``, 1```) mit einer Drehzahl von mindestens 1000U/min,

insbesondere von mindestens 10000U/min,

zum Bohren durch die Keramik oder durch das

keramikbeschichtete Bauteil gedreht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

bei dem durch ein Inneres (4 `, 4``, 4 `` `; 5``, 6``; 5```, 6`` `, 7`` `, 8```) der EDM-Elektrode (1`, 1``, 1```) eine Flüssigkeit geleitet wird,

die beim Bohren durch die Keramik als Kühlungsmittel und/oder Transportmittel für abgetragenes Material dient und

beim optionalen Bohren durch Metall ein Elektrolyt durch das Innere (4`, 4``, 4 `` `; 5``, 6` `; 5```, 6```, 7```, 8```) der EDM-Elektrode (1`, 1``, 1```) geleitet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

bei dem ein Schichtsystem aus keramischer Schicht und metallischem Substrat bearbeitet wird,

bei dem zuerst die Keramik mit höheren Umdrehungszahlen von mindestens 1000 U/min bearbeitet wird und

danach der metallische Teil des Schichtsystems,

wobei dann ein Elektrolyt verwendet wird und

insbesondere kleinere Umdrehungszahlen streng kleiner 1000U/min verwendet werden. EDM-Vorrichtung,

insbesondere zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3,

das eine EDM-Elektrode (1`, 1``, 1```) aufweist,

die bei Drehzahlen von 1000U/min,

insbesondere von mindestens 10000U/min drehbar ist.

5. Verfahren oder Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, bei dem die EDM-Elektrode (1`, 1``, 1```) mehrere innere Kanäle ( 5``, 6 ` `; 5```, 6```, 7```, 8```) aufweist, insbesondere zwei (4``) drei oder vier (4```) innere Kanäle aufweist .

6. Verfahren oder Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, oder 5,

bei dem verschiedene Arten von EDM-Elektroden (1`, 1``, 1```) verwendet werden oder verwendbar sind,

insbesondere für die Bearbeitung der Keramik und des Me¬ talls .

Description:
EDM-Bohren von Keramik und Vorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bohren von Keramiken mittels EDM und eine Vorrichtung.

Es können derzeit nur metallische Bauteile mittels EDM ge ¬ bohrt werden, da die Keramik nicht elektrisch leitfähig ist.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung oben genanntes Problem zu lösen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch 4. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig miteinander kombiniert werden kön ¬ nen, um weitere Vorteile zu erzielen.

Es zeigen die Figuren 1, 2 und 3 verschiedene Ausführungsbei- spiele von EDM-Elektroden .

Die Figuren und die Beschreibung stellen nur Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. Die Lösung des Problems erfolgt durch Verwendung hoher Drehzahlen. Die Drehzahl liegt bei mindestens 1000U/min, insbe ¬ sondere bei mindestens 10000U/min und reicht bis 30000U/min - 50000U/min. Statt Standardhohlelektroden 1 `, die nur über einen einzigen inneren Kanal 4` (Fig. 1) verfügen, werden vorzugsweise Mehrkanalelektroden 1``, 1``` eingesetzt (Fig. 2, 3) werden.

Diese Elektroden 1`, 1``, 1``` (Fig. 1, 2, 3) werden mit ei- ner höheren Drehzahl auf ein Werkstück zugestellt. Dabei wirken der oder die Stege der Innenkanäle 5``, 6 `` ; 5```, 6```, 7``` 8``` (Fig. 2, 3) als Schneiden und tragen die

Keramikschicht ab. Sobald die Keramikschicht durchbohrt ist und das elektrisch leitende Metall freiliegt, startet der Erodierprozess wie sonst bei metallischen Werkstoffen üblich.

Dabei können die zum Keramikabtragen und die zum Erodieren eingesetzten Elektroden die gleichen sein.

Es können auch zum Keramikabtragen andere Elektroden eingesetzt werden als für das Erodieren des Metalls. Dies würde aus Bearbeitungsdauergründen Sinn machen, wenn mit einer Mehrkanalelektrode 1``, 1``` schneller durch die Keramik gearbeitet werden kann und mit einer Einkanalelektrode 1 ` schneller erodiert werden kann. In diesem Fall könnte erst bei allen keramikbeschichteten Bauteilen die Keramik entfernt werden, dann die Elektrode getauscht werden und dann die Kühlbohrungen mit derselben EDM-Vorrichtung ohne Ausspannen des Bauteils auferodiert werden.

Der erfinderische Schritt liegt darin, dass mit dem beschrie ¬ benen Verfahren, d. h. eine Kombination aus einem spanendem und einem abtragenden Fertigungsverfahren mit einem einzigen Werkzeug, der Erodierelektrode, nun auf einer Erodiermaschine mit der Erodierelektrode selbst in einem Zweischrittverfahren Kühlluftbohrungen in ein heißgasführendes Bauteil mit einer elektrisch nicht leitenden keramischen Wärmedämmschicht ge- bohrt werden können. Dies verbessert die Wirtschaftlichkeit der Bearbeitung, da das Bauteil nun nicht mehr nach der metallischen Beschichtung gebohrt, maskiert und dann keramisch beschichtet werden muss, sondern nach der Komplettbeschich- tung in einem Arbeitsgang auf einer Maschine gebohrt werden kann. Die Qualität des Bearbeitungsergebnisses wird ebenfalls verbessert, da die Geometrie der Bohrung im Bereich der Kera ¬ mik nahezu ausgeführt werden kann, während beim

Maskierverfahren dort immer starke Unstetigkeiten entstehen, die negativen Einfluss auf die Kühlwirkung und die Integrität der Schichtanbindung haben können. Die Durchlaufzeit wird aufgrund der vereinfachten technischen Abläufe und der ver- schlankten Logistik ebenfalls verkürzt.