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Title:
EFFERVESCENT SYSTEM WITH AN ALKALI- AND/OR METAL-SENSITIVE PHARMACEUTICAL ACTIVE SUBSTANCE AND PROCESS FOR PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/034283
Kind Code:
A1
Abstract:
In a pharmaceutical composition containing at least one alkali-sensitive active substance and an effervescent system, the active substance is embedded in at least one of the following compounds: an edible organic acid, a higher alcohol, an hydrocolloid, a long-chain polyvinyl pyrrolidone, and is preferably coated with at least one of said compounds. The carbonate component is preferably also embedded in at least one edible organic acid and preferably coated by the same or another acid. The contact zone between active substance and effervescent system must have a pH value of maximum 4.5. Both effervescent system and active substance particles thus embedded and if required coated may be applied on a substrate made of crystals of the same or another acid. The mixture is preferably pressed into tablets. The acid used for embedding or coating may comprise 0.1 to 3 mg ethylene diamine tetra-acetic acid per tablet.

Inventors:
GERGELY GERHARD (AT)
GERGELY IRMGARD
GERGELY THOMAS
Application Number:
PCT/EP1994/001934
Publication Date:
December 21, 1995
Filing Date:
June 14, 1994
Export Citation:
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Assignee:
GERGELY GERHARD (AT)
International Classes:
A61K9/00; A61K9/46; A61K9/16; A61K31/405; A61K31/44; A61K31/525; (IPC1-7): A61K9/00
Domestic Patent References:
WO1993000886A11993-01-21
Foreign References:
EP0624364A11994-11-17
EP0181564A11986-05-21
US4678661A1987-07-07
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Pharmazeutische Zubereitung in Form einer Mischung von wenigstens einem alkali und/oder metallempfindlichen Wirkstoff mit einem Brausesystem aus wenigstens einem Al¬ kali oder Erdalkalicarbonat oder bicarbonat und wenig¬ stens einer festen, essbaren, organischen Säure, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff von wenigstens einer der folgenden Verbindungen: eine feste, essbare, organi¬ sche Säure, wie z.B. Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäu¬ re, Ascorbinsäure, Adipinsäure; ein höherer Alkohol, wie z.B. Mannit, Sorbit, Xylit; ein Hydrokolloid, wie z.B. Maltodextrin, Guargum, Gelatine oder Gummi arabicu ; Lö sung eines längerkettigen Polyvinylpyrrolidons abgedeckt, vorzugsweise in eine solche Verbindung eingebettet ist, wobei die Zubereitung gegebenenfalls zu Tabletten ver presst ist.
2. Zubereitung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die karbonatischen und wenigstens ein Teil der sau¬ ren Bestandteile des Brausesystems auf Trägerkristallen wenigstens einer festen, essbaren, organischen Säure vorzugsweise in Mischung mit oder eingebettet in dieselbe oder eine andere essbare, organische Säure aufgebracht und gegebenenfalls auch mit derselben oder einer anderen festen, essbaren, organischen Säure abgedeckt sind.
3. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffteilchen auf Träger¬ kristallen wenigstens einer festen, essbaren, organischen Säure aufgebracht und entweder eingebettet in wenigstens eine oder abgedeckt mit wenigstens einer der genannten Verbindungen sind.
4. Zubereitung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die carbonatischen und wenigstens ein Teil der sau¬ ren Bestandteile des Brausesystems granuliert und vor¬ zugsweise mit derselben oder einer anderen festen, essba ren, organischen Säure abgedeckt sind.
5. Zubereitung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffteilchen in Mischung mit wenigstens ei¬ ner der genannten Verbindungen vorliegen.
6. Zubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Einbettung bzw. Abdeckung vorgesehene Säure Äthylendiamintetraessigsäure enthält, und zwar bevorzugt 0,01 bis 2 Gewichtsteile für die Abdeckung von 100 Gewichtsteilen Brausegranulat, bzw. bevorzugt 0,05 bis 2 Gewichtsteile für die Abdeckung von 100 Gewichtsteilen Wirkstoffphase.
7. Zubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ein ACEHem mer, insbesondere Captopril ist.
8. Zubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschicht des Brausesystems einen pHWert von höchstens 4,5 aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Zubereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass getrennt voneinander je eine Brausephase und eine Wirkstoffphase hergestellt und anschliessend gemischt, sowie gegebenenfalls zu Tabletten verpresst werden, wobei die Brausephase durch Einbetten pulverisierter Alkali und/oder Erdalkalicarbonate bzw. bicarbonate, die Wirk¬ stoffphase durch Einbetten pulverisierter Wirkstoffteil chen, jeweils in Granulatkörner aus einer essbaren, orga¬ nischen Säure, gebildet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Granulatkörner der Brausephase und/oder der Wirk¬ stoffphase von einer Schicht aus wenigstens einer der folgenden Verbindungen: eine essbare, organische Säure, wie z.B. Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Ascorbin säure, Adipinsaure; ein höherer Alkohol, wie z.B. Mannit, Sorbit, Xylit; ein Hydrokolloid, wie z.B. Maltodextrin, Guargum, Gelatine oder Gummi arabicum; Lösung eines län gerkettigen Polyvinylpyrrolidons gegebenenfalls in Ge genwart von Äthylendiamintetraessigsäure vorzugsweise in einer VakuumMischtrommel, abgedeckt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die Schichte etwa 1 bis etwa 5 mg pro Tabletten¬ menge an Äthylendiamintetraessigsäure eingebaut wird.
Description:
Brausesystem mit einem alkali- und/oder metallempfindlichen, pharmazeutischen Wirkstoff, und Verfahren zur Herstellung

Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zubereitung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 , sowie ein erfahren zu de¬ ren Herstellung.

Bei der derzeitigen Tendenz, immer mehr neue Wirkstoffe in Brausegranulate einzubauen, treten in zunehmendem Masse - bei der Verarbeitung besonders empfindlicher Wirkstoffe in Brausegranulate Instabilitäten auf. Solche Wirkstoffe kann man in Bezug zur Brause generell in zwei Gruppen einteilen: in Wirkstoffe, die extrem alkaliempfindlich sind, und in Wirkstoffe, die extrem säureempfindlich sind. Dazu kommt häufig eine hohe Empfindlichkeit gegen Metallionen, die dazu führen kann, dass eine gewisse Zersetzung oder ein Abbau schon bei Verwendung eines Drahtsiebes beginnt. Beispiele für alkaliempfindliche Wirkstoffe sind Acetylsalicylsäure, Pethidin, Chloramphenicol, Phenobarbital, Nicotinamid, Benzylpenicillin, sowie die ACE-Hemmer Enalapril, Perindo- pril-tertiäres Butylamin und Ramipril; Beispiele für Alkali- und Schwermetallionen-Empfindlichkeit sind Morphin^ Ace- tylcystein, Ascorbinsäure, Thiamin (Vitamin B1 ) , Riboflavin (Vitamin B2) , Pyridoxin (Vitamin B6) und Cyanocobalamin (Vitamin B12) .

Geht man bei diesen empfindlichen Wirkstoffen so vor, dass der Wirkstoff einer fertigen Brausemischung - gegebenenfalls mit zusätzlichen Füllstoffen - zugesetzt wird, um den Kon- takt zur Brausemischung möglichst gering zu halten, so zeigt es sich häufig, dass es trotzdem zu einem Abbau des Wirk¬ stoffes kommt. Bei solchen Systemen zeigen auch die Vitamine der B-Gruppe, wie Riboflavin, Pyridoxin und Thiamin, bereits einen Abbau bis zu 2%, nach 6 bis 12 Monaten einen solchen von bis zu 5%! Wird z. B. der Wirkstoff Captopril, der sehr alkali- und metallempfindlich ist, nach diesem Stand des Wissens einer Standard-Brausemischung zugefügt, so zeigt

sich schon nach zwei Monaten ein Abbau des Captoprils durch Dimerisierung von ca. 6%. Schon beim Sieben durch ein ge¬ wöhnliches Drahtsieb kann es zu Dimerisierungen von 0,2% und mehr kommen. Andererseits hat das Brausegranulat auch noch genügend freie Alkalien, die in Kontakt mit dem Captopril kommen. Auch die Verankerung dieses Wirkstoffs auf einem Säurekristall mit Hilfe eines Bindemittels reicht für den Schutz nicht aus: nach 2 Monaten zeigt sich noch immer ein Abbau von ca. 4%. Ebenso bringt die Einbettung des Wirkstof- fes in einen neutralen Füllstoff keine Lösung des Problems:

Tabelle 1 :

Abbau nach 2 Mten: Captopril / Brausebasis 6,06%

Captopril-Weinsäure-Phase / Brausebasis 3,88% Captopril-Mannit-Phase / Brausebasis 3,18%

Weiters war einerseits versucht worden, der Metallempfindlichkeit von Captopril durch Behandlung der

Brausemischung mit einer Lösung von Äthylendiamintetraessig- säure (EDTA) entgegenzuwirken, und andererseits auch die Wirkstoffphase selbst mit EDTA zu behandeln. EDTA bildet mit Schwermetallen Komplexverbindungen, aus denen das Metall nicht mehr schädlich wirken kann. Diese Massnahmen und Kom¬ binationen zeigen bereits eine Verbesserung des Abbauverhal¬ tens, jedoch noch nicht in zufriedenstellendem Umfang:

Tabelle 2: Abbau nach 2

Mten bei Raumtempera¬ tur:

Captopril + Weinsäure + EDTA / Brausebasis 2,88% Captopril + Weinsäure / Brausebasis + EDTA 1,45%

Captopril + Weinsäure + EDTA / Brausebasis + EDTA 0,80%

Da diese Vorgangsweisen alleine nicht zielführend waren, mussten Strukturen gefunden werden, die dem Wirkstoff gegen¬ über Alkalien ausreichenden Schutz'bieten. Nun ergab sich in überraschender Weise eine Lösung der geschilderten Probleme durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 geschilderten Mass¬ nahmen. Sie gelten für alle pharmazeutischen Wirkstoffe, die extrem alkaliempfindlich, und auch für solche, die alkali- und metallempfindlich sind. Vorteilhafte Weiterungen der Er¬ findung sind in den Kennzeichen der abhängigen Ansprüche be- schrieben.

Das Prinzip beruht darauf, dass der Wirkstoff von wenigstens einer Säure oder einem Neutralstoff abgedeckt, vorzugsweise eingebettet ist. Vorteilhafterweise wird auch die Brausemi- schung so gestaltet, dass die Alkali- oder Erdalkalicarbo- nate oder -bicarbonate auf einen Träger aus kristalliner, organischer Säure mit pulverisierter Zitronensäure oder in Mischung mit pulverisierter Säure aufgetragen werden, worauf diese Schicht noch mit Hilfe einer weiteren pulverisierten, essbaren organischen Säure - mittels einer Säurelösung als Bindemittel - abgedeckt wird, so dass die Kontaktzone zwi¬ schen Wirkstoff und Brausegranulat, bzw. die Oberfläche der- Teilchen des Brausesystems einen pH-Wert von höchstens 4,5 aufweist. Dieser kann bestimmt werden, indem einzelne Granu- latkörner auf einem befeuchteten pH-Papier abgerollt werden, worauf man an Hand der Farbentwicklung den pH-Wert fest¬ stellt.

Das gesteckte Ziel kann man auch erreichen, indem man die Carbonate und/oder Bicarbonate gemeinsam mit pulverisierter Zitronensäure granuliert, sodass sie eingebettet sind, und dieses so hergestellte Granulat mittels einer Säurelösung noch mit einer Schicht von einer pulverisierten, essbaren, organischen Säure abdeckt.

Je nachdem, wie gut die Einbettung ist, kann gegebenenfalls auf die zusätzliche Abdeckung auch verzichtet werden. Werden

Vitamine der B-Gruppe, z.B. Pyridoxin, mit solcherart herge¬ stellten Brausegranulaten gemischt und zu Tabletten ver- presst, so zeigen sich bei Lagerung bereits eine verbesserte Stabilität und ein um etwa die Hälfte verringerter Abbau.

Andererseits zeigt sich beispielsweise, dass mit ein und derselben Captopril-Phase das Produkt nur dann eine wesent¬ lich verbesserte Stabilität aufweist, wenn die Oberfläche des Brause-Grundgranulates mit einer Säureschicht abgedeckt wurde.

Während eine Brausebasis nach Beispiel 2 aus 50 % Zitronen¬ säure-Träger, 30 % Natriumcarbonat-EDTA/Zitronensäurelösung und nur 7 % Abdeckung mit Zitronensäurepulver nach 3 Monaten einen Abbau von immerhin noch 0,70% zeigt, zeigt eine Brau¬ sebasis gleicher Zusammensetzung mit einer Zitronensäureab¬ deckung von 20 % nach 3 Monaten bei Raumtemperatur einen Ab¬ bau von nur noch 0,18%.

Man erreicht das dadurch, dass man (vorzugsweise im Vakuum) Zitronensäure-Trägerkristalle mit der erforderlichen Menge Alkalibicarbonat und pulverisierter organischer Säure, durch Zugabe von Wasser, Äthanol, oder einer Mischung von beiden anreagieren lässt, das Produkt trocknet und hernach mit Zi- tronensäure-Lösung (äthanolisch, oder wässerig, oder Mi¬ schung) benetzt und mit pulversierter Zitronensäure, Fumar- säure, Adipinsäure oder Äpfelsäure - allseitig geschlossen - abdeckt. Die dazu notwendigen Lösungen können bereits EDTA enthalten, bzw. kann EDTA in separaten Lösungen aufgetragen werden.

Obwohl eine Wirkstoffphase mit einem ausreichenden Gehalt an EDTA in der Abdeckung - z.B. 0.05 bis 0.5 Gewichtsteile bei Aufbringen in wässeriger Lösung oder Suspension bzw. bis zu 2 Gewichtsteile bei Aufbringen des trockenen Pulvers, bezo¬ gen auf 100 Gewichtsteile der gesamten Wirkstoffphase, ins¬ besondere 0.4 bis 2 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile

Wirkstoff - schon eine gute Stabilität in Mischung mit einem erfindungsgemäss abgedeckten Brausegranulat zeigt, hat sich in vielen Fällen doch auch ein Gehält an EDTA in der Abdek- kung des Brausegranulats als zweckmässig erwiesen, und zwar 0.01 bis 0.5 Gewichtsteile bei Aufbringen in wässeriger Lö¬ sung oder Suspension bzw. 0.1 bis 2 Gewichtsteile bei Auf¬ bringen des trockenen Pulvers, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Brausegranulats. Das Aufbringen in wässeriger Lösung ist aber bevorzugt. Die Gesamtmenge an EDTA in einer Brause- tablette liegt insbesondere im Bereich von 0.1 bis 3 mg pro Tablette.

Für die Herstellung des Brausegranulates gibt es - wie oben bereits erwähnt - zwei Verfahren, um die Alkalien einzubet- ten:

Beispiel 1 :

3000 Teile einer kristallisierten Zitronensäure, 1000 Teile pulverisierter Zitronensäure, 2000 Teile Natriumbicarbonat ' und 300 Teile Natriumcarbonat werden mit Äthanol so granu¬ liert, dass die Alkalien auf der kristallisierten und in der pulverisierten Zitronensäure eingebettet sind; anschliessend wird das Produkt getrocknet, entweder bei 70°C oder mittels Vakuum bei 60°C auf 15 mbar. Das resultierende Granulat wird dann mit einer Lösung von 400 Teilen Zitronensäure und 1 bis 5 Teilen EDTA in 200 ml Wasser-Äthanol 1:1 benetzt, mit 1000 Teilen pulverisierter Zitronensäure abgedeckt und anschlies¬ send getrocknet.

Beispiel 2:

Nimmt man pulverisierte Zitronensäure zur Einbettung von Alkalien oder Erdalkalien, so kann man folgendermassen vor¬ gehen: 4000 Teile pulverisierte Zitronensäure werden mit 1700 Teilen pulverisiertem Natriumbicarbonat und 500 Teilen Natriumcarbonat mit einer Lösung von 200 g Zitronensäure in 130 ml Äthanol so behandelt, dass von dieser Lösung zwei Mal 80 ml aufgebracht werden; dazwischen wird getrocknet.

Vor dem Trocknen der zweiten Lösung wird nochmals eine EDTA- Lösung aufgebracht und anschliesseήd mit 1000 Teilen Zitronensäure pulvis abgedeckt. Das Granulat wird sodann bei Temperaturen von 80°C oder im Vakuum unter 10 mbar getrock¬ net.

Beispiel 3:

Es kann auch Weinsäure als Träger Verwendung finden; das Granulat wird dann ganz entsprechend Beispiel 1 hergestellt.

Beispiel 4:

Es können auch 500 Teile Fumarsäure zum Abdecken Verwendung finden; das Granulat wird dann ganz entsprechend Beispiel 2 hergestellt.

Beispiel 5:

Man arbeitet entsprechend dem Beispiel 2, bettet jedoch an Stelle von Natriumbicarbonat und Natriumcarbonat Calcium- carbonat in die Säure ein.

Der zweite notwendige Schritt besteht-darin, den alkaliemp¬ findlichen Wirkstoff selbst auf eine organische Säure auf¬ zubringen und dort zu verankern, oder in eine Säure einzu- betten. Von diesen Grundprinzipien ausgehend, zeigt sich, dass es nicht genügt, den Wirkstoff auf der Zitronensäure zu verankern, sondern der Wirkstoff muss zusätzlich mit einer Säure und/oder einem Hydrokolloid und/oder mit einem höheren Alkohol, wie z.B. Mannitol oder Sorbitol, abgedeckt werden, sodass er gegen•'den Einfluss von Alkalien geschützt ist. Dazu kommen Verbindungen wie Maltodextrin, Guargum, Gela¬ tine, oder auch Gummi arabicum in Frage. Auch hier wird bei den Lösungen, die dazu notwendig sind, vorteilhafterweise EDTA zugefügt. Bei der Kombination verschiedener Wirkstoff- Phasen mit der gleichen Brausebasis zeigten sich die ent¬ sprechenden Unterschiede hinsichtlich Stabilität:

Tabelle 3:

Abbau nach 3 mon bei Raumtemperatur:

Brausebasis nach Beispiel 2 - Captoprilphase A1 0,54 Brausebasis nach Beispiel 2 - Captoprilphase A2 0,78

Brausebasis nach Beispiel 2 - Captoprilphase A10 0,28

Brausebasis nach Beispiel 2 - Captoprilphase A12 0,28

Erläuterung der Wirkstoff-Phasen: A1 : Captopril wird mit einer PVP-Lösung, in der EDTA ge¬ löst ist, an der Oberfläche von Weinsäure verankert. A2: Captopril wird mit einer PVP-Lösung, in der EDTA ge¬ löst ist, auf Zitronensäure verankert. A10: Captopril wird mit einer wässrigen EDTA-Lösung auf der Weinsäure verankert und anschliessend mit Malto- dextrin und Fumarsäure abgedeckt. A12: Captopril wird mit einer wässrigen Vitamin C- und EDTA-Lösung auf der Weinsäure verankert und an¬ schliessend mit Fumarsäure und Maltodextrin abge- deckt.

Sowohl die Weinsäure-Oberfläche als auch - nur geringfügig, aber immerhin - die Captopril-Oberfläche werden nämlich angelöst, sodass sie klebrig werden und das Maltodextrin so- wie die Fumarsäure darauf haften bleiben.

Es kann auch Vitamin C oder Tocopherolacetat als Radikalfän¬ ger in der Wirkstoff-Phase eine Stabilitätsverbeserung brin¬ gen. Dabei zeigt sich, dass auch die optimale Einbettung des Wirkstoffes in die Säurephase für die Stabilität eine we¬ sentliche Rolle spielt.

Die folgenden Beispiele zeigen das Prinzip eines optimalen Schutzes des Wirkstoffes durch Einbettung:

Beispiel 6:

25 Teile Captopril werden mit 90 Teilen gemahlenem Vitamin C vermischt und mit Hilfe einer Lösung von 10 Teilen Zitronen¬ säure und 0,2 Teilen EDTA in 2 Teilen Alkohol und 4 Teilen Wasser granuliert. Darauf werden 25 Teile Maltodextrin und 10 Teile Fumarsäure aufgebracht und bei 60°C - vorzugsweise mittels Vakuum - getrocknet.

Beispiel 7: 25 Teile Captopril werden mit 100 Teilen Weinsäure vermischt und mit einer Lösung von 10 Teilen Maltodextrin in 5 Teilen Wasser und 0,2 Teilen EDTA benetzt. Sodann wird mit 50 Tei¬ len Mannit und 20 Teilen Fumarsäure abgedeckt und getrock¬ net.

Beispiel 8:

25 Teile Captopril werden mit 100 Teilen Zitronensäure pul- vis vermischt und mit einer Lösung aus 0,2 Teilen EDTA und 1 Teil Wasser benetzt; anschliessend wird mit einer Lösung aus 1 Teil PVP in 3 Teilen Äthanol granuliert und mit 10 Teilen pulverisiertem Vitamin C abgedeckt.

Beispiel 9: 10 Teile Riboflavin werden mit 5 Teilen pulveri¬ sierter Äpfelsäure gemischt, mit 1 Teil PVP in Äthanol-Lö- sung granuliert und anschliessend mit 10 Teilen pulverisier¬ tem Sorbitol und 10 Teilen Zitronensäure abgedeckt.

Beispiel 10:

10 Teile Pyridoxin-Hydrochlorid werden mit 80 Teilen Zitronensäure vermischt und mit einer Lösung von 1 Teil As- corbinsäure und 0,2 Teilen EDTA in 3 Teilen Wasser granu¬ liert; das Granulat wird anschliessend mit 10 Teilen pulve¬ risierter Zitronensäure abgedeckt.

Kombinationen dieser Wirkstoff-Phasen mit den angeführten Brausebasen zeigen nach einer Lagerung von 2 Monaten bei Raumtemperatur einen Abbau von nur 0,03 - 0,2 %.

Die Erfindung ist nicht auf die angeführten Beispiele be¬ schränkt. Sie gilt selbstverständlich für alle alkali- und/oder metallempfindlichen Wirkstoffe; auch können andere essbare, organische Säuren zum Einsatz gelangen.