LORENTZ VINCENT (DE)
MÄRZ MARTIN (DE)
WO2001083182A1 | 2001-11-08 |
US20130115511A1 | 2013-05-09 | |||
EP2642582A2 | 2013-09-25 | |||
DE3721754A1 | 1989-01-12 | |||
DE102012005979A1 | 2013-09-26 | |||
US20120315518A1 | 2012-12-13 |
Patentansprüche Elektrische Energiespeicherzelle, die - ein zumindest teilweise elektrisch leitfähiges Gehäuse (10), - wenigstens zwei Pole (11, 12) am elektrisch leitfähigen Gehäuse (10), von denen ein erster Pol (12) gegenüber dem Gehäuse (10) isoliert und ein zweiter Pol (11) elektrisch leitend mit dem Gehäuse (10) verbunden ist, und - eine Überbrückungseinrichtung aufweist, die sich durch ein externes Signal ansteuern lässt, um die beiden Pole (11, 12) der Energiespeicherzelle elektrisch miteinander zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung zwischen dem ersten Pol (12) und dem Gehäuse (10) der Energiespeicherzelle wirkt. Energiespeicherzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung in den ersten Pol (12) der Energiespeicherzelle integriert ist. Energiespeicherzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung bei Ansteuerung mit dem externen Signal eine elektrisch leitende Verbindung zwischen einem ersten elektrischen Leiter und einem zweiten elektrischen Leiter (14) herstellt, wobei der erste elektrische Leiter mit dem ersten Pol (12) verbunden oder durch den ersten Pol gebildet ist und der zweite elektrische Leiter (14) mit dem Gehäuse (10) verbunden ist. Energiespeicherzelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung ein elektrisch leitfähiges Überbrückungselement (17) aufweist, das durch ein elastisches Element (24) gebildet oder mit einem elastischen Element (20) verbunden ist, wobei das elastische Element (20, 24) durch einen Rückhaltedraht (50) in einem vorgespannten ersten Zustand gehalten wird und bei Durchtrennung oder Lösung des Rückhaltedrahtes (50) in einen zweiten Zustand übergeht, in dem es den ersten und zweiten elektrischen Leiter (14) über das elektrisch leitfähige Überbrückungselement (17) elektrisch miteinander verbindet. Energiespeicherzelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückhaltedraht (50) so ausgebildet ist, dass er bei Ansteuerung der Überbrückungs¬ einrichtung durch das externe Signal schmilzt oder durchbrennt . Energiespeicherzelle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite elektrische Leiter (14) so angeordnet sind, dass wenigstens ein erster in eine Raumrichtung orientierter Oberflächenbereich des ersten Leiters über einen Spalt von wenigstens einem zweiten in die gleiche Raumrichtung orientierten Oberflächenbereich des zweiten Leiters (14) beabstandet ist, über den beiden Oberflächenbereichen das Überbrückungselement (17) angeordnet und mit dem elastischen Element (20) so verbunden ist, dass das elastische Element (20) bei Durchtrennung oder Lösung des Rückhaltedrahtes (50) das Überbrückungselement (17) gegen die Oberflächenbereiche der beiden elektrischen Leiter drückt. Energiespeicherzelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbereiche und/oder eine zu den Oberflächenbereichen gerichtete Seite des Überbrückungselementes (17) mit einer lotfähigen, elektrisch leitfähigen Beschichtung (16, 18, 22) versehen sind, und ein reaktives Element (19) über den Oberflächenbereichen angeordnet ist, in dem durch die Ansteuerung der Überbrückungseinrichtung mit dem externen Signal eine exotherme Reaktion ausgelöst wird, durch deren Wärmeentwicklung die lotfähigen Schichten (16, 18, 22) miteinander verschmelzen und/oder eine Lotverbindung zwischen dem Überbrückungselement (17) und den beiden elektrischen Leitern herstellen. Energiespeicherzelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Überbrückungselement (17) eine reaktive Schicht als das reaktive Element (19) aufweist. Energiespeicherzelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite elektrische Leiter (14) so angeordnet sind, dass wenigstens ein erster in eine Raumrichtung orientierter Oberflächenbereich des ersten Leiters über einen Spalt von wenigstens einem zweiten in die gleiche Raumrichtung orientierten Oberflächenbereich des zweiten Leiters (14) beabstandet ist, über den beiden Oberflächenbereichen ein elektrisch leitfähiges Überbrückungselement (17) angeordnet ist, die Oberflächenbereiche und/oder eine zu den Oberflächenbereichen gerichtete Seite des Überbrückungselementes (17) mit einer lotfähigen, elektrisch leitfähigen Beschichtung (16, 18, 22) versehen sind, und ein reaktives Element (19) über den Oberflächenbereichen angeordnet ist, in dem durch die Ansteuerung der Überbrückungseinrichtung mit dem externen Signal eine exotherme Reaktion ausgelöst wird, durch deren Wärmeentwicklung die lotfähigen Schichten (16, 18, 22) miteinander verschmelzen und/oder eine Lotverbindung zwischen dem Überbrückungselement (17) und den beiden elektrischen Leitern herstellen. Energiespeicherzelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Überbrückungselement (17) eine reaktive Schicht als das reaktive Element (19) aufweist. Energiespeicherzelle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Überbrückungselement (17) als elastisches, plattenförmiges Element (24) gebildet ist, das mit dem ersten elektrischen Leiter fest verbunden und durch den Rückhaltedraht (50) in einem gebogenen, vorgespannten Zustand von dem zweiten elektrischen Leiter (14) beabstandet gehalten wird. Energiespeicherzelle nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Triggersignaleingang der Überbrückungs- einrichtung, über den sich die Überbrückungs- einrichtung mit dem externen Signal ansteuern lässt, über das Überbrückungselement (17) mit einem der elektrischen Leiter elektrisch leitend verbunden ist. Energiespeicherzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung teilweise oder vollständig innerhalb des Gehäuses (10) angeordnet ist . |
Technisches Anwendungsgebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
elektrische Energiespeicherzelle, die ein zumindest teilweise elektrisch leitfähiges Gehäuse, wenigstens zwei Pole am elektrisch leitfähigen Gehäuse, von denen ein erster Pol gegenüber dem Gehäuse isoliert und ein zweiter Pol elektrisch leitend mit dem Gehäuse
verbunden ist, und eine Überbrückungseinrichtung aufweist, die sich durch ein externes Signal ansteuern lässt, um die beiden Pole der Energiespeicherzelle elektrisch miteinander zu verbinden. Elektrische Energiespeicherzellen, insbesondere galvanische Zellen, werden zur Bildung einer Batterie in der Regel in Reihe miteinander verschaltet. Die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems, d.h. der aus den einzelnen Zellen gebildeten Batterie, stellt dabei ein wichtiges Kriterium dar. Ohne weitere Maßnahmen fällt bei Ausfall einer Zelle in einer derartigen Reihenschaltung das gesamte System aus, obwohl die Batterie noch immer eine ausreichende Anzahl von intakten Zellen umfasst. Defekte Zellen müssen daher während des
Betriebs elektrisch überbrückt werden, um diese
Problematik zu vermeiden. Hierbei ist es bekannt, die einzelnen Zellen jeweils mit einem Überbrückungselement zu versehen, das im Fehlerfall entweder automatisch oder durch externe Auslösung eine elektrische
Verbindung zwischen den Polen der fehlerhaften Zelle herstellt und diese damit in der Reihenschaltung überbrückt .
Stand der Technik
So zeigt beispielsweise die DE 37 21 754 AI eine Überbrückungseinrichtung zur Sicherung der Energiespeicherzellen einer Batterie, die eine irreversible Überbrückung von hochohmig ausfallenden, zerstörten Speicherzellen ermöglicht. Die Überbrückungseinrichtung besteht aus zwei schichtweise in Serie angeordneten Halbleiterbauelementen mit jeweils unterschiedlicher Strom/Spannungs-Charakteristik . Bei hochohmigem Ausfall einer zerstörten Speicherzelle fließt der hohe Lade- ström durch die beiden Halbleiterbauelemente, die aufgrund der daraus resultierenden starken Temperaturerhöhung durchlegieren und die Speicherzelle dadurch irreversibel niederohmig kurzschließen. Eine derartige passive Überbrückungseinrichtung wird allerdings nur ausgelöst, wenn die Akkumulatorzelle bereits stark degradiert ist. Ein vorzeitiges Auslösen, etwa zur Verhinderung hoher Verlustleistungen, ist nicht
möglich . Aus der DE 10 2012 005 979 AI ist ein elektrisches
Überbrückungselement für die Überbrückung von defekten Speicherzellen in Energiespeichern beschrieben, das sich prinzipiell auch für Batterien hoher elektrischer Leistung eignet. Bei diesem Überbrückungselement ist zwischen zwei elektrischen Leitern eine Schichtfolge mit wenigstens einer elektrischen Isolationsschicht und einem oder mehreren reaktiven Schichtstapeln ausgebildet, in denen sich eine exotherme Reaktion auslösen lässt. Die reaktiven Schichtstapel und die Isolations ¬ schicht sind so aufeinander abgestimmt, dass sich die Isolationsschicht durch die bei der exothermen Reaktion abgegebene Wärmeenergie auflöst und eine elektrische Verbindung zwischen den elektrischen Leitern hergestellt wird.
Die US 2012/0315518 beschreibt ein elektrisch triggerbares Überbrückungselement auf Basis eines durch ein Heizelement schmelz- bzw. erweichbaren Isolierkörpers zwischen zwei elektrischen Kontakten. Diese elektrischen Kontakte werden mit den beiden Polen der im Bedarfsfall zu überbrückenden Energiespeicherzelle verbunden. Um die Triggerenergie niedrig zu halten, muss der Isolierkörper aus niedrig schmelzendem
Material bestehen. Wachsartige Materialien sind dafür zwar prinzipiell geeignet. Diese Materialien neigen jedoch am oberen Ende des Temperaturbereichs vieler Speicherzellen, beispielsweise üblicher Li-Ionen-Zellen (60 bis 80°C), bereits zu starkem Kriechen, wodurch die Gefahr einer ungewollten Auslösung des Überbrückungs- elementes mit der Zeit ansteigt. Damit kann somit keine Langzeitstabilität erreicht werden. Wird als Isolier ¬ körper ein etwas stabileres, niedrig schmelzendes
Material eingesetzt, so ist zum Auslösen eine deutlich erhöhte Triggerenergie erforderlich. So benötigt ein Plättchen von 5x5x1 mm 3 aus LD-Polyethylen beispielsweise zur Erwärmung von Raumtemperatur auf eine
Erweichungstemperatur von 100 °C eine Energiemenge von etwa 3,5 J. Weiterhin besteht bei diesem Überbrückungs ¬ element auch die Gefahr, dass Reste des Isolations ¬ materials im Kontaktbereich verbleiben, wodurch der Restwiderstand bei ausgelöstem Überbrückungselement sehr hohe Parameterschwankungen zeigen kann.
Ein prinzipielles Problem bei den bisher
verfügbaren Lösungen stellen die Gesamtkosten für die Realisierung eines Batteriesystems aus mehreren
Speicherzellen dar, zu denen insbesondere die Montage ¬ kosten für die Anbringung der Überbrückungsein- richtungen an die einzelnen Speicherzellen beitragen. Dieser Montageaufwand kann auch die Fehleranfälligkeit des Batteriesystems erhöhen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine elektrische Energiespeicherzelle mit einer Überbrückungseinrichtung bereitzustellen, die sich kostengünstig herstellen lässt und eine hohe
mechanische Robustheit aufweist.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe wird mit der elektrischen Energie ¬ speicherzelle gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteil ¬ hafte Ausgestaltungen der Energiespeicherzelle sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung sowie den
Ausführungsbeispielen entnehmen.
Die vorgeschlagene Energiespeicherzelle weist ein zumindest teilweise elektrisch leitfähiges Gehäuse, wenigstens zwei Pole bzw. Zellenanschlüsse am Gehäuse sowie eine Überbrückungseinrichtung auf, die sich durch ein externes Signal ansteuern lässt, um die beiden Pole der Energiespeicherzelle bei Bedarf elektrisch miteinander zu verbinden. Die Überbrückungseinrichtung wird durch ein externes Triggersignal, beispielsweise einen Strom- oder Spannungspuls, ausgelöst. Ein erster Pol der Energiespeicherzelle ist dabei gegenüber dem Gehäuse isoliert und ein zweiter Pol elektrisch leitend mit dem Gehäuse verbunden, wie dies bei Energie ¬ speicherzellen üblich ist. Die vorgeschlagene Energie ¬ speicherzelle zeichnet sich dadurch, dass die
Überbrückungseinrichtung zwischen dem ersten Pol und dem Gehäuse der Energiespeicherzelle wirkt.
Das Gehäuse muss dabei nicht vollständig elek ¬ trisch leitfähig ausgebildet sein, wenigstens jedoch in einem Gehäusebereich zwischen den beiden Polen, der die beiden Pole umfasst oder zumindest nahe an die beiden Pole heranreicht. Vorzugsweise ist das Gehäuse jedoch vollständig elektrisch leitfähig ausgebildet.
Bei der vorgeschlagenen Ausgestaltung der
Energiespeicherzelle mit der Überbrückungseinrichtung wirkt der Überbrückungsmechanismus zwischen dem ersten Pol und einer Kontaktstelle am Gehäuse bzw. am
elektrisch leitfähigen Gehäusebereich. Dies ermöglicht einen robusten Aufbau, da die Überbrückungseinrichtung nicht mechanisch mit beiden Polen der Energiespeicherzelle verbunden werden muss. Damit ist auch eine
Reduzierung der Herstellungs- , insbesondere Montage ¬ kosten von Batteriesystemen verbunden, in denen
derartige Energiespeicherzellen eingesetzt werden. Bei der vorgeschlagenen Ausgestaltung lässt sich die
Überbrückungseinrichtung auch direkt in die Energiespeicherzelle integrieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die
Überbrückungseinrichtung daher in den ersten Pol der Energiespeicherzelle integriert, der hierzu
entsprechend ausgeformt ist.
Vorzugsweise stellt die Überbrückungseinrichtung bei der Ansteuerung mit dem externen Signal eine elektrische Verbindung zwischen einem ersten und einem zweiten elektrischen Leiter her, wobei der erste elektrische Leiter mit dem ersten Pol der Energie ¬ speicherzelle verbunden ist oder durch den ersten Pol der Energiespeicherzelle gebildet wird. Der zweite elektrische Leiter ist mit dem Gehäuse der
Energiespeicherzelle verbunden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die
Überbrückungseinrichtung ein elektrisch leitfähiges Überbrückungselement auf, das durch ein elastisches Element gebildet oder mit einem elastischen Element verbunden ist. Das elastische Element wird durch einen Rückhaltedraht in einem vorgespannten ersten Zustand gehalten und geht bei Durchtrennung oder Lösung des Rückhaltedrahtes in einen zweiten Zustand über, in dem es den ersten und zweiten elektrischen Leiter über das elektrisch leitfähige Überbrückungselement elektrisch miteinander verbindet. Bei Ansteuerung der Überbrückungseinrichtung mit dem externen Signal wird der Rückhaltedraht entsprechend durchtrennt oder gelöst. Dies kann durch einen geeignet hohen Strom oder
Strompuls erfolgen, der durch den Rückhaltedraht geleitet wird, wodurch dieser schmilzt oder
durchbrennt. Der Rückhaltedraht kann auch aus einem reaktiven Material gebildet sein, in dem sich durch den Strom oder Strompuls eine exotherme Reaktion auslösen lässt, durch die der Rückhaltedraht seine
Rückhaltewirkung verliert. In einer Weiterbildung der vorangehend erläuterten bevorzugten Ausgestaltung sind der erste und zweite elektrische Leiter so angeordnet, dass wenigstens ein erster in eine Raumrichtung orientierter Oberflächenbereich des ersten Leiters über einen Spalt von
wenigstens einem zweiten in die gleiche Raumrichtung orientierten Oberflächenbereich des zweiten Leiters beabstandet ist. Unter der Orientierung eines
Oberflächenbereiches in eine Raumrichtung ist dabei zu verstehen, dass der Oberflächenbereich aus dieser
Raumrichtung als Flächenbereich zu erkennen ist.
Hiermit soll vor allem klargestellt werden, dass die beiden Oberflächenbereiche weder gegeneinander
gerichtet sind, noch unter einem senkrechten Winkel zueinander stehen. Das Überbrückungselement ist über den beiden Oberflächenbereichen angeordnet und mit dem elastischen Element so verbunden, dass das elastische Element bei Durchtrennung oder Lösung des Rückhalte ¬ drahtes das Überbrückungselement gegen die Oberflächen ¬ bereiche der beiden elektrischen Leiter drückt.
Überbrückungselement und elastisches Element sind hier als getrennte Elemente ausgeführt, wobei das
Überbrückungselement eine ausreichende Steifigkeit aufweisen muss. Das Überbrückungselement kann hierzu beispielsweise als Metallplättchen oder als Teil einer Leiterplatte mit Oberflächenmetallisierung ausgeführt sein. Als elastisches Element kann beispielsweise ein Federelement eingesetzt werden. Vorzugsweise sind die oben genannten Oberflächenbereiche der elektrischen Leiter und/oder eine zu diesen Oberflächenbereichen gerichtete Seite des
Überbrückungselementes mit einer lotfähigen, elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen und es ist ein zusätzliches reaktives Element über den Oberflächen ¬ bereichen angeordnet, beispielsweise als weitere
Schicht des Überbrückungselementes oder als separates Element, in dem durch die Ansteuerung der Über- brückungseinrichtung mit dem externen Signal eine exotherme Reaktion ausgelöst wird, durch deren
Wärmeentwicklung die lotfähigen Schichten miteinander verschmelzen und/oder eine Lotverbindung zwischen dem Überbrückungselement und den beiden elektrischen
Leitern herstellen. Bei einer Ausbildung als separates Element liegt das reaktive Element vorzugsweise am Überbrückungselement an, ist aber nicht Stoffschlüssig mit dem Überbrückungselement verbunden. Ein Beispiel für ein reaktives Element bzw. eine reaktive Schicht ist eine reaktive Nanofolie, bspw. eine reaktive Ni/Al-Folie, wie sie bspw. aus der
WO 01/83182 AI bekannt ist. Derartige Nanofolien setzen sich aus einer großen Anzahl von Nanoschichten
zusammen, bspw. mit Schichtdicken im Bereich von 1 nm bis 500 nm, wobei sich in der Regel Schichten aus zwei unterschiedlichen Materialien abwechseln, die durch geeigneten Energieeintrag exotherm miteinander
reagieren. Auch andere reaktive Schichten sind im vorgeschlagenen Überbrückungselement einsetzbar, bspw. Schichten aus Nanothermit oder anderen exotherm
reagierenden Materialien. In einer alternativen Weiterbildung der
vorangehend erläuterten bevorzugten Ausgestaltung ist das elektrisch leitfähige Überbrückungselement selbst als elastisches Element ausgebildet. Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein plattenförmiges Element, das an einem Ende mit dem ersten elektrischen Leiter fest verbunden und durch den Rückhaltedraht in einem gebogenen, vorgespannten Zustand vom zweiten
elektrischen Leiter beabstandet gehalten wird. Bei Durchtrennen oder Lösen des Rückhaltedrahtes bewegt es sich dann aufgrund seiner Vorspannung gegen den zweiten elektrischen Leiter und schließt dadurch den Kontakt zwischen den beiden elektrischen Leitern. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind der erste und zweite elektrische Leiter wiederum so angeordnet, dass wenigstens ein erster in eine
Raumrichtung orientierter Oberflächenbereich des ersten Leiters über einen Spalt von wenigstens einem zweiten in die gleiche Raumrichtung orientierten Oberflächenbereich des zweiten Leiters beabstandet ist. Über den beiden Oberflächenbereichen ist ein elektrisch
leitfähiges Überbrückungselement angeordnet,
wobei die Oberflächenbereiche und/oder eine zu den Oberflächenbereichen gerichtete Seite des Über- brückungselementes mit einer lotfähigen, elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen sind. Weiterhin ist ein reaktives Element, insbesondere in Form einer reaktiven Nanofolie, über den beiden Oberflächen- bereichen angeordnet, in dem durch die Ansteuerung der Überbrückungseinrichtung mit dem externen Signal eine exotherme Reaktion ausgelöst wird, durch deren
Wärmeentwicklung die lotfähigen Schichten miteinander verschmelzen und/oder eine Lotverbindung zwischen dem Überbrückungselement und den beiden elektrischen
Leitern herstellen. Das reaktive Element kann dabei als reaktive Schicht Bestandteil des Überbrückungselementes oder auch als separates Element angeordnet sein. Bei einer Ausbildung als separates Element liegt das reaktive Element vorzugsweise am Überbrückungselement an, ist aber nicht Stoffschlüssig mit dem Über ¬ brückungselement verbunden.
Die letztgenannten Ausgestaltungen mit dem Rückhaltedraht und der reaktiven Schicht bzw. dem reaktiven Element haben den Vorteil, dass die Auslösung der
Überbrückungseinrichtung durch einen elektrischen
Impuls mit einer Triggerenergie zwischen 10 und 1000 mJ erfolgen kann. Dadurch wird die Gefahr einer Fehlauslösung durch elektromagnetische Störungen oder ESD- Ereignisse minimiert. Grundsätzlich ist hierzu eine Mindestenergie von 1 mJ zu fordern, bis zu der sicher keine Auslösung erfolgt. Andererseits ist bei völlig entladener Zelle eine Auslösung nur möglich, wenn die benötigte Triggerenergie in einem lokalen Speicher, beispielsweise einem Kondensator, in der Überwachungs ¬ elektronik bereitgehalten wird. Um die Kosten für diesen Speicher in Grenzen zu halten, sollte eine sichere Auslösung bereits ab einer Energie von 500 mJ erfolgen können. Auch diese Voraussetzung kann durch den Einsatz des Rückhalte- oder Schmelzdrahtes und der reaktiven Schicht bzw. des reaktiven Elementes
eingehalten werden. Diese lassen sich ohne weiteres so dimensionieren, dass sie die obigen Anforderungen erfüllen. Die vorgeschlagenen Ausgestaltungen zeigen auch keine Probleme der Langzeitstabilität, d.h. einer geforderten Lebensdauer von >10, vorzugsweise 15 Jahren bei 60° Umgebungstemperatur, über die die Ausfallrate der Überbrückungseinrichtung nicht nennenswert
ansteigen darf.
Durch geeignete Ausgestaltung des elektrisch leitfähigen Überbrückungselementes kann ein Rest ¬ widerstand des ausgelösten Überbrückungselements von < 50 μΩ eingehalten werden. Dies ermöglicht eine
thermische Abführung der Verlustleistung im ausgelösten Zustand des Überbrückungselementes auch bei den in typischen Anwendungen auftretenden Dauerströmen von mehreren 100, kurzzeitig auch bis zu mehreren 1000 Ampere. Weiterhin tritt bei Triggerung der Über- brückungseinrichtung der dargestellten Ausgestaltungen nur eine geringe zeitliche Verzögerung zwischen dem Senden des elektrischen Triggerimpulses und der Überbrückung der Zelle auf, die zwischen 1 ms und 20 ms liegt .
Die beschriebenen Ausgestaltungen lassen sich jeweils so umsetzen, dass der Triggereingang über den Rückhaltedraht bzw. die reaktive Schicht und das
Überbrückungselement im nichtausgelösten Zustand elektrisch mit einem der beiden elektrischen Leiter und damit auch mit einem Pol der Energiespeicherzelle verbunden ist. Dies ermöglicht die Durchführung von Zelldiagnosefunktionen über den Triggereingang.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die vorgeschlagene elektrische Energiespeicher ¬ zelle mit extern triggerbarer Überbrückungseinrichtung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals näher
erläutert. Hierbei zeigen: ein erstes Beispiel für eine
Ausgestaltung der Überbrückungs- einrichtung an der Energiespeicherzelle;
Fig. 2 ein zweites Beispiel für eine
Ausgestaltung der Überbrückungs- einrichtung an der Energiespeicherzelle; und
Fig. 3 ein drittes Beispiel für eine
Ausgestaltung der Überbrückungs- einrichtung an der Energiespeicherzelle
Wege zur Ausführung der Erfindung
In Figur 1 ist in der oberen Teilabbildung a) eine beispielhafte Ausgestaltung der vorgeschlagenen
Energiespeicherzelle mit der integrierten Über- brückungseinrichtung im Querschnitt dargestellt. Die Energiespeicherzelle weist dabei in bekannter Weise die beiden Pole 11, 12 auf, die aus dem Gehäuse 10
herausragen. Das Gehäuse 10 ist zumindest an seiner Oberseite elektrisch leitfähig ausgebildet, wobei der zweite Batteriepol 11 elektrisch leitfähig mit dem Gehäuse verbunden und der erste Batteriepol 12
gegenüber dem Gehäuse 10 isoliert ist. Der isolierte Batteriepol 12 weist eine Ausformung mit einem
Durchbruch auf. In diesem Durchbruch ist ein Kontakt- teil 14 als elektrischer Leiter der Überbrückungs- einrichtung platziert, das elektrisch leitend mit dem Gehäuse 10 und damit auch mit dem nicht isolierten zweiten Batteriepol 11 verbunden ist. Vorteilhaft bildet der Isolationskörper 15, der den ersten
Batteriepol 12 vom Batteriegehäuse 10 isoliert, einen Kragen aus, der das Kontaktteil 14 innerhalb des
Durchbruchs zentriert und zuverlässig isoliert.
Ringförmig um den Durchbruch ist die Oberfläche der Ausformung des Batteriepols 12 mit einem niedrigschmelzenden Material, bevorzugt einem Lotmaterial 22 beschichtet, wie dies in der vergrößerten Darstellung der unteren Teilabbildung b) der Figur 1 ersichtlich ist. Das Kontaktteil 14 ist auf der Oberseite ebenfalls mit einem niedrigschmelzenden Material, bevorzugt einem Lotmaterial 16, beschichtet. Die Höhenverhältnisse sind so gewählt, dass die Oberseite der Lotbeschichtung 16 des Kontaktteils 14 die Oberseite der Lotbeschichtung 22 der benachbarten Oberflächenbereiche des Batterie- pols 12 überragt, vorteilhaft um etwa 0,2 mm.
Über diesen Oberflächenbereichen des Batteriepols 12 und des Kontaktteils 14 ist eine elektrisch
leitfähige Folie 19 aus einem reaktiven Nanomaterial platziert und darauf ein Kontaktplättchen 17, bevorzugt aus Kupfer, mit einer Lotbeschichtung 18 auf der der reaktiven Folie 19 zugewandten Seite. Die reaktive Folie liegt dabei auf der Lotbeschichtung 16 des
Kontaktteils 14 auf, ist jedoch aufgrund des oben beschriebenen Höhenverhältnisse von der Lotbeschichtung 22 des Batteriepols 12 beabstandet. Wird die reaktive Folie über die Triggersignalleitung 23 gezündet, so schmilzt durch die freigesetzte thermische Energie das Lotmaterial der Lotbeschichtungen 16, 18 und 22 zu beiden Seiten der reaktiven Folie auf und das
Kontaktplättchen 17 wird mit dem Kontaktteil 14 und dem Batteriepol 12 verlötet. Das Kontaktplättchen 17 wird dabei mit dem elastischen Federelement 20 gegen die
Oberflächen des Batteriepols 12 und des Kontaktteils 14 gedrückt. Durch die Lotverbindung ist die Batteriezelle zuverlässig und langzeitstabil mit einem sehr geringen Widerstand von typischerweise wenigen 10 μΩ überbrückt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform besteht das Kontaktplättchen 17 aus einer Leiterplatte 17b, die beidseitig mit einer Oberflächenmetallisierung 17c beschichtet ist, beispielsweise aus Kupfer. Die Metall- bzw. Kupferdicke dieser Oberflächenmetalli ¬ sierung auf der Kontaktseite zum Kontaktteil 14 liegt vorteilhaft im Bereich von 100 bis 300 μη. Das
Leiterplattenmaterial sorgt für mechanische Stabilität und mit seiner geringen thermischen Leitfähigkeit dafür, dass möglichst wenig von der beim Zünden der reaktiven Folie freigesetzten Energie ungenutzt
verlorengeht. Die obere Oberflächenmetallisierung 17c der Leiterplatte 17b dient bevorzugt als Kontaktfläche für das Triggersignal. Dazu kann an diese obere Ober- flächenmetallisierung 17c die Triggersignalleitung 23 beispielsweise angelötet oder die Fläche mit beliebigen sonstigen mechanischen Kontaktlösungen ankontaktiert werden. Zur Durchführung des Triggersignals durch die Leiterplatte 17b an die reaktive Folie 19 ist die
Leiterplatte 17b vorteilhaft mit mindestens einer
Durchkontaktierung 17d versehen. Das federnde Element 20 sorgt für eine Fixierung der Position von Kontaktplättchen 17 und reaktiver Folie 19 auf dem Kontaktteil 14 und dafür, dass bei der schlagartigen Freisetzung der Energie nach dem Zünden der reaktiven Folie 19 das Kontaktplättchen 17 nicht weggeschleudert sondern in das aufgeschmolzene Lot gedrückt wird.
Zur Montageerleichterung besitzt der bevorzugt aus Kunststoff hergestellte obere Isolationskörper 21 vorteilhaft eine Struktur 25, die die laterale Position des Kontaktplättchens 17 definiert. Weiterhin besitzt der Isolationskörper 21 bevorzugt eine Ausformung 26, so dass der obere Isolationskörper 21 und der untere Isolationskörper 15 mechanisch zuverlässig - und ohne
Beschädigung nicht wieder lösbar - ineinander einrasten und damit ein Gehäuse für die Überbrückungseinrichtung bilden. Dies ist in der Figur schematisch angedeutet. Figur 2 zeigt eine weitere beispielhafte
Ausgestaltung der Überbrückungseinrichtung. In dieser Ausgestaltung ist ein elektrisch leitfähiges
Kontaktplättchen 24 mit dem Batteriepol 12 verbunden. Das Kontaktplättchen 24 ist elastisch ausgebildet und wird durch den Rückhaltedraht 50 in einer vorgespannten Position über dem Kontaktteil 14 gehalten, das mit dem elektrisch leitfähigen Gehäuseoberteil verbunden ist. Die Auslösung des Überbrückungselementes erfolgt durch Schmelzen (Durchbrennen) des Rückhaltedrahts 50, indem über die Triggersignalleitung 23 ein geeigneter Strom oder Strompuls durch den Rückhaltedraht 50 geleitet wird. Vorzugsweise besitzt der Rückhaltedraht 50 einen Durchmesser im Bereich von 0,1 bis 0,2 mm. Damit lässt sich eine maximale Auslöseenergie im Bereich von 0,5 J erreichen. Die Zugfestigkeit ist dabei ausreichend, um Kontaktkräfte von mehreren Newton und damit ein ausreichend dickes Kontaktplättchen zu halten, mit dem ein elektrischer Widerstand von unter 100 μΩ in ausgelöstem Zustand erreicht wird.
Dieses Überbrückungselement kann sowohl außerhalb wie bei Figur 2 als auch innerhalb des Zellgehäuses 10 integriert werden, wie in Figur 3 schematisch
angedeutet. In dieser Ausgestaltung ist das
Kontaktplättchen 24 mit dem elektrisch leitfähigen Gehäuse 10 verbunden und am ersten Batteriepol 12 innerhalb des Gehäuses eine geeignete Gegenfläche ausgebildet, gegen die das gespannte Kontaktplättchen 24 im ausgelösten Zustand gedrückt wird. Der nicht ausgelöste Zustand ist dabei in der oberen
Teilabbildung, der ausgelöste Zustand in der unteren Teilabbildung der Figur 3 schematisch dargestellt. Der Rückhaltedraht 50 wird bei dieser Ausgestaltung über eine isolierte Durchführung durch das Gehäuse 10 geführt .
Bezugs zeichenliste
10 Gehäuse der Batteriezelle
11 Zweiter Batteriepol
12 Erster Batteriepol
14 Elektrisch leitfähiges Kontakttei
15 Isolationskörper
16 Beschichtung mit Lotmaterial
17 Kontakt lättchen
17b Leiterplatte
17c Oberseitenmetallisierung
17d Durchkontaktierung
18 LotbeSchichtung
19 Reaktive Nanofolie
20 Federelement
21 Oberer Isolationskörper
22 Beschichtung mit Lotmaterial
23 Triggersignalleitung
24 Elektrisch leitfähiges Plättchen
25 Zentrierstruktur
26 Ausformung
50 Rückhaltedraht