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Title:
ELECTRICALLY DRIVEN TWO-WHEELED VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/149902
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrically driven two-wheeled vehicle (1) comprising at least one electric machine (4) which has a stator (6) that is fixed to the axle and a rotor (7) that is fixed to the rim. The rotor (7) has a back iron ring (9) with a plurality of permanent magnets (8) which are distributed over the circumference of the back iron ring. The back iron ring (9) has pockets (10) on the back iron ring inner face (11) facing the stator (6), one permanent magnet (8), in particular a ferrite magnet, being at least substantially arranged in each said pocket. The invention further relates to a method for actuating such a two-wheeled vehicle.

Inventors:
EVANS STEVEN ANDREW (DE)
STUBNER ARMIN (DE)
MARTIN NORBERT (DE)
DIETRICH MICHEL (FR)
CHENG FENGMEI (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/056501
Publication Date:
October 10, 2013
Filing Date:
March 27, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B62M6/65; B62M6/40; H02K1/27; H02K21/22
Foreign References:
US20040140725A12004-07-22
DE10219332A12002-12-12
JP2002331986A2002-11-19
US20080197737A12008-08-21
EP0044987A21982-02-03
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1 . Elektrisch angetriebenes Zweirad (1 ) mit wenigstens einer elektrischen

Maschine (4), die einen achsfesten Stator (6) und einen felgenfesten Rotor (7) aufweist, wobei der Rotor (7) einen Rückschlussring (9) mit einer Vielzahl von daran über den Umfang verteilt angeordneten Permanentmagneten (8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschlussring (9) an seiner dem Stator (6) zugewandten Innenseite (1 1 ) Taschen (10) aufweist, in denen jeweils ein Permanentmagnet (8), insbesondere ein Ferrit-Magnet, zumindest im Wesentlichen angeordnet ist.

2. Zweirad nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen benachbarten Permanentmagneten (8) mindestens doppelt so groß ist wie eine Luftspaltweite zwischen Rotor (7) und Stator (6)

3. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die dem Stator (6) jeweils zugewandte Fläche (13) der Permanentmagnete (8) freiliegt.

4. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass ein zwischen benachbarten Permanentmagneten (8) befindlicher Steg (12) des Rückschlussrings (9) bündig mit den dem Stator (6) zugewandten Flächen (13) der Permanentmagnete (8) abschließt.

5. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der jeweilige Steg (12) ein halbkreisförmiges dem Stator (6) zugewandtes Ende (14) aufweist.

6. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (8) in den Taschen (10) vollständig von dem Rückschlussring (9) umgeben sind.

7. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass zwischen den Permanentmagneten (8) und den Stegen (12) jeweils eine Lufttasche (16) vorgesehen ist.

8. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (8) speichenförmig in dem Rückschlussring (9) angeordnet/ausgerichtet sind.

9. Zweirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass benachbarte Permanentmagnete (8) V-förmig, insbesondere mit einer alternierenden Ausrichtung benachbarter

Permanentmagnetpaare, zueinander angeordnet sind.

10. Verfahren zum Betreiben eines elektrisch angetriebenen Zweirads (1 ), das nach einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine (4) mit einer elektrischen Vorkommutierung oder Nachkommutierung zum Erzeugen eines Reluktanzmomentes angesteuert wird.

Description:
Elektrisch angetriebenes Zweirad

Die Erfindung betrifft eine elektrisch angetriebenes Zweirad mit wenigstens einer elektrischen Maschine, die einen achsfesten Stator und einen felgenfesten Rotor aufweist, wobei der Rotor einen Rückschlussring mit einer Vielzahl von daran über den Umfang verteilt angeordneten Permanentmagneten aufweist.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Zweirads.

Stand der Technik

Zweiräder der Eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere Elektroroller werden in der Leistungsklasse bis 4 kW, teilweise auch bis 1 1 kW, häufig mit getriebelosen Radnaben-Motoren am Hinterrad betrieben. Bei diesen Motoren handelt es sich in der Regel um bürstenlose, elektrisch kommutierte Motoren. Diese weisen einen achsfesten Stator mit einer in der Regel hohen Nutzahl auf. Der mit dem Stator zusammenwirkende Rotor ist unmittelbar Bestandteil der Felge beziehungsweise felgenfest angeordnet und weist typischerweise einen, auf einem eisernen Rückschlussring angeordneten Kranz von Permanentmagneten, insbesondere Seltene-Erde-Magneten in hoher Polzahl auf. Die Permanentmagneten sind dabei üblicherweise auf der

Innenseite des Rückschlussrings seitlich aneinander anliegend angeordnet. Die verwendete Menge an Seltene-Erde-Magneten trägt den höchsten Anteil zu den Gesamtkosten des Antriebs bei.

Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist es, dass der Motor nur im

Ankerstellbereich nutzbar betrieben werden kann. Sobald die durch die Drehung des Rotors in den Statorphasen induzierte Spannung die maximal aus der Betriebsspannungsquelle verfügbare Phasenspannung erreicht, regelt sich der Elektromotor ab und das Drehmoment fällt ab gegen Null, wodurch die mögliche Maximaldrehzahl begrenzt wird/ist.

Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße elektrisch angetriebene Zweirad mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass der Rotor eine ausgeprägte Salienz aufweist. Unter einer Salienz wird eine Schenkligkeit der durch den Statorstrom und die Permanentmagnete erzeugten magnetischen Flüsse verstanden. Hierdurch kann der Maschine zum einen ein Reluktanzmoment hinzugefügt werden, und zum anderen können durch Schwächung des Erregerfeldes mittels des Statorfeldes höhere Motordrehzahlen erreicht werden. Erfindungsgemäß ist das elektrisch angetriebene Zweirad dazu derart ausgebildet, dass der Rückschlussring an seiner dem Stator zugewandten Innenseite Taschen aufweist, in denen jeweils ein Permanentmagnet, insbesondere ein Ferrit-Magnet, zumindest im

Wesentlichen angeordnet ist. Die Permanentmagneten liegen somit nicht auf der Innenseite des Rotors beziehungsweise des Rückschlussrings auf, sondern sind in das Material des Rückschlussrings eingelassen beziehungsweise vergraben angeordnet. Da für jeden Permanentmagneten eine Tasche vorgesehen ist, sind die Permanentmagnete in Umfangsrichtung gesehen beabstandet zueinander in dem Rückschlussring angeordnet. Hierdurch wird auf einfache Art und Weise die Salienz der elektrischen Maschine erreicht, die zu den oben genannten Vorteilen führt.

Besonders bevorzugt ist der Abstand zwischen benachbarten

Permanentmagneten mindestens doppelt so groß wie eine Luftspaltweite zwischen Rotor und Stator. Die Luftspaltweite ist der radiale Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Rotorinnenfläche und Statoraußenfläche. Durch die eingelassene Anordnung der Permanentmagnete in den Taschen des Rückschlussrings sind die Zwischenräume zwischen benachbarten Magneten mit Material des Rückschlussrings ausgefüllt und bevorzugt magnetisch mit diesen verbunden. Hierdurch ergibt sich eine vorteilhafte Salienz beziehungsweise Schenklichkeit der Magnetflüsse. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die dem Stator jeweils zugewandte Fläche der Permanentmagneten freiliegt.

Während die Permanentmagnete somit im Übrigen bevorzugt von dem Material des Rückschlussrings umschlossen oder umgeben sind, sind die Flächen, die dem Stator zugewandt sind, frei vom Material des Rückschlussrings, wodurch ein radial schmal bauender Rotor geboten wird.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass ein zwischen zwei benachbarten Permanentmagneten befindlicher Steg des Rückschlussrings bündig mit der dem Stator zugewandten Flächen der Permanentmagnete abschließt. Der Steg wird von dem Material des Rückschlussrings, wie oben beschrieben, gebildet. Durch die bündige Ausbildung wird innenseitig eine durchgehende Oberfläche gebildet, die im Betrieb insbesondere geräuschvermindernd wirkt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der jeweilige Steg ein halbkreisförmiges Ende aufweist. Das halbkreisförmige Ende beziehungsweise die D-förmige Ausbildung des Steges im Bereich zwischen benachbarten Permanentmagneten führt dazu, dass ein magnetischer Streufluss zwischen benachbarten Permanentmagneten weitestgehend minimiert wird.

Vorzugsweise sind die Permanentmagnete in den Taschen vollständig vom Material des Rückschlussrings umgeben. Die Taschen sind insofern als geschlossene Taschen ausgebildet, die die Permanentmagnete vollständig aufnehmen und umschließen. Vorzugsweise sind die Permanentmagnete dabei in ihrer Längserstreckung tangential an dem Rückschlussring angeordnet, so dass die Taschen flach ausgebildet sind. Vorzugsweise weist der

Rückschlussring auf der Innenseite im Bereich der Permanentmagnete, also in dem die freie Fläche der Permanentmagnete überdeckenden Bereich eine zykloidenartige Ausformung in Richtung des Luftspaltes beziehungsweise des Rotors derart auf, dass die Aufsetzpunkte der Zykloide jeweils in der Mitte der Stege liegen, und besonders bevorzugt auf einem Radius außerhalb der inneren Magnetoberfläche, wodurch der magnetische Streufluss zwischen benachbarten Permanentmagneten weiter minimiert wird. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen dem Permanentmagneten und den Stegen jeweils eine Lufttasche vorgesehen ist. Die Lufttasche befindet sich somit seitlich beziehungsweise in Umfangsrichtung gesehen zwischen dem Permanentmagneten und den zwischen benachbarten Permanentmagneten befindlichen Stegen des

Rückschlussrings. Hierdurch wird der Streufluss zwischen den benachbarten Permanentmagneten weiter verringert. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die jeweilige Lufttasche derart gestaltet ist, dass sie einen möglichst schmalen, magnetisch schnell sättigenden Quersteg im Rückschlussringmaterial zwischen benachbarten Überdeckungsbereichen des Rückschlussrings bildet, wodurch der magnetische Streufluss zwischen benachbarten

Permanentmagneten minimiert wird. Vorzugsweise sind die Magneten auch in diesem Fall in ihrer Längserstreckung tangential an dem Rückschlussrings beziehungsweise den jeweiligen Taschen angeordnet, so dass flache Taschen und damit ein flacher Rückschlussring gewährleistet werden.

Vorzugsweise sind die Permanentmagnete speichenförmig, insbesondere mit einer alternierenden tangentialen Magnetisierung, in dem Rückschlussring angeordnet. Die Permanentmagnete weisen zweckmäßigerweise eine quadratisch oder rechteckförmige Grundform auf, mit einer im Vergleich zur Grundform niedrigen Höhe. In diesem Fall sind sie mit ihrer Längserstreckung radial ausgerichtet, so dass die Permanentmagnete mit ihren großen

Oberflächen einander gegenüberliegen, während eine schmale Randfläche dem Stator zugewandt ist. In Verbindung mit ihrer alternierenden Magnetisierung führt dies zu einer radial in Statorrichtung wirksamen Flusskonzentration, wobei die Magnete in ihrer speichenförmigen Anordnung tangential magnetisiert sind, so dass sich unterschiedliche magnetische Pole benachbarter Permanentmagnete gegenüber liegen. Vorteilhafterweise sind die Taschen des Rückschlussrings in diesem Fall radial beidseitig offen ausgebildet. Die radialen Seitenflächen der Permanentmagnete liegen somit frei, wodurch ein in diesem Fall unerwünschter Rückschluss durch das Material des Rückschlussrings vermieden wird. Bei der speichenförmigen Anordnung der Permanentmagnete verliert der

Rückschlussring somit seine eigentliche Rückschlusswirkung. Ist es aus konstruktiven Gründen notwendig, die Permanentmagneten einer Radialseite, beispielsweise auf der Innenseite, mit Material des Rückschlussrings zu überdecken, so wird vorzugsweise ein Verbindungssteg, der insbesondere einstückig mit den zwischen den Permanentmagneten liegenden

Rückschlussringsegmenten verbunden ist, vorgesehen, der derart dünn ausgebildet ist, dass er schnell sättigt und insoweit magnetische Streuflüsse vermindert. Bevorzugt ist jedoch -wie bereits erwähnt- der Rückschlussring im Bereich der Permanentmagnete unterbrochen, so dass er aus mehreren insbesondere einzelnen zwischen benachbarten Permanentmagneten liegenden Rückschlussringsegmenten besteht. Diese können beispielsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung mit den Permanentmagneten verbunden sein.

Beispielsweise kann hier für ein Verkleben der Rückschlussringsegmente mit dem Permanentmagneten vorgesehen werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass benachbarte Permanentmagnete V-förmig, insbesondere mit alternierender Ausrichtung benachbarter Permanentmagnetpaare zueinander angeordnet sind. Diese Anordnung eignet sich besonders zur Verwendung von Ferrit-Magneten. Die V-förmige Ausrichtung unterscheidet sich von einer speichenförmigen Anordnung dahingehend, dass die Permanentmagnete nicht radial bezüglich der Rotationsachse ausgerichtet sind, sondern von der radialen Ausrichtung abweichend einen größeren Winkel zwischen sich aufweisen. In Verbindung mit paarweise alternierender Magnetisierung der Permanentmagnete führt dies zu einer radial in Statorrichtung wirksamen Flusskonzentration. Die V-förmige Aufspreizung der benachbarten Permanentmagnete erhöht dabei das wirksame Reluktanzmoment der elektrischen Maschine. Vorzugsweise sind auch in diesem Fall in Richtung senkrecht zur Magnetisierungsrichtung zwischen

Permanentmagneten und Rückschlussmaterial Lufttaschen eingebracht, wodurch magnetische Streuflüsse zwischen benachbarten Permanentmagneten minimiert werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich dadurch aus, dass die elektrische Maschine mit einer elektrischen Vorkommutierung oder Nachkommutierung zum Erzeugen eines

Reluktanzmomentes angesteuert wird. Besonders bevorzugt wird je nach vorliegendem Betriebszustand die elektrische Maschine elektrisch vorkommutiert oder nachkommutiert, um jeweils das zusätzliche Reluktanzmoment zu erhalten, wodurch der Drehzahlbereich und Drehmomentbereich der elektrischen

Maschine erweitert wird. Vorteilhafterweise werden für jeden statischen oder dynamischen Betriebszustand des Motors beziehungsweise der elektrischen

Maschine für eine Optimierung der Ansteuerung ein Satz optimierter Ansteuerparameter beispielsweise in einem entsprechenden Kennfeld hinterlegt, um im Betrieb berücksichtigt zu werden.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen

Figur 1 ein Zweirad in einer perspektivischen Darstellung,

Figuren 2A und 2B die Salienz von magnetischen Flüssen einer elektrischen

Maschine des Zweirads,

Figur 3 ein Ersatzschaltbild virtueller Induktivitäten der

elektrischen Maschine,

Figur 4 ein erstes Ausführungsbeispiel einer vorteilhaften

Ausbildung eines Rotors der elektrischen Maschine,

Figur 5 ein zweites Ausführungsbeispiel des Rotors,

Figur 6 ein drittes Ausführungsbeispiel des Rotors,

Figur 7 ein viertes Ausführungsbeispiel des Rotors,

Figur 8 ein fünftes Ausführungsbeispiel des Rotors und

Figur 9 ein sechstes Ausführungsbeispiel des Rotors, jeweils in einer vereinfachten Schnittdarstellung.

Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein elektrisch angetriebenes Zweirad 1 , dessen Vorderrad 2 lenkbar und dessen Hinterrad 3 durch eine elektrische Maschine 4, die vorliegend als Radnabenmotor 5 ausgebildet ist, antreibbar ist. Die elektrische Maschine 4 weist einen achsfesten Stator 6 sowie einen felgenfesten Rotor 7 auf, wobei der Rotor 7 koaxial zu dem Stator 6 angeordnet und ausgerichtet ist. Üblicherweise ist der Rotor 7 mit einer Vielzahl von nebeneinander auf der Innenseite angeordneten Permanentmagneten, typischerweise Seltene-Erden- Magneten, versehen. Die übliche Bauweise weist den Nachteil auf, dass bekannte Rotoren so gut wie keine ausgeprägte Salienz aufweisen. Der Begriff der Salienz, der aus dem Englischen„salience" kommt, soll in Bezug auf Figuren 2A und 2B näher erläutert werden. Im Rotor-festen Koordinatensystem einer permanenterregten Synchronmaschine beschreibt die sogenannte q-Achse die Richtung eines durch den Statorstrom erzeugten, magnetischen Flusses eines Rückschlussrings 9, senkrecht zur Erregung, die von den Permanentmagneten 8 erzeugt wird, wie in Figuren 2A und 2B dargestellt. Die d-Achse bezeichnet die Richtung des magnetischen Flusses, der primär durch die Permanentmagnete 8 erzeugt wird.

Bei Ansteuerung der elektrischen Maschine (ohne Vorkommutierung) erzeugt der Stator 6 keinen Flussanteil in d-Richtung. Die Flüsse in d- und q-Richtung sowie das Motormoment M M i berechnen sich bei einem zum Beispiel dreiphasigen Motor gemäß: ψ T d - ~ ^d . 1 Tά +^ ψ τ ΡΜ - ~ ψ τ ΡΜ I\ ld=0

M Mi = - Z p - V PM - I q

Wobei L d , L q die instantanen, virtuellen Stator-Induktivitäten in d- und q-Richtung darstellen, Z p der Polpaarzahl entspricht, und Ψ d , Ψ ς und Ψ ΡΜ der jeweilige Flussanteil in d- und q-Richtung sowie der Permanentmagnete PM ist.

Die virtuellen Induktivitäten L d und L q ergeben sich in einer Motor-Topologie nach Rückwärtsberechnung aus einem Ringintegral entlang der betrachteten

Magnetflüsse. Da die magnetische Permeabilität ferromagnetischer Materialien nahezu gleich der von Luft ist, ist ersichtlich, dass bei Motoren mit

Permanentmagneten in der typischen Oberflächenanordnung die virtuellen Induktivitäten L d und L q nahezu gleich sind, wobei es unerheblich ist, ob zwischen den Permanentmagneten ein Luftspalt vorgehalten wird oder ob wie üblich die Permanentmagnete seitlich aneinander anliegend aufgebracht werden.

Vorteilhafterweise sind die Permanentmagnete der elektrischen Maschine 4 zumindest bereichsweise vergraben, wie in Figuren 4 bis 9 dargestellt, angeordnet. Durch die vorteilhafte Anordnung der Permanentmagnete innerhalb des die Permanentmagnete 8 tragenden Rückschlussrings 9, liefern die

Ringintegrale unterschiedliche Werte für L d und L q . Da L d und L q instantane, virtuelle Induktivitäten beschreiben, sind diese typischerweise auch abhängig vom Betriebszustand der elektrischen Maschine 4, insbesondere von deren

Drehzahl.

Wird vorteilhafterweise für die derart ausgebildete elektrische Maschine 4 ein aus Sicht des Rotor-festen Koordinatensystems zeitinvarianter Phasenvoreilwinkel gewählt, der die L d -Komponente nicht verschwinden lässt, dann ergeben sich die

Betriebsgrößen Fluss Ψ ά , Ψ φ Ψ ΡΜ , Phasenspannung U d ,U q , Drehmoment M M i, elektrische Rotationsgeschwindigkeit Q L , Anzahl der Polpaare Z p und Summe der Phasenströme l a , lb, l c wie folgt: V d = L d - I d + ^ PM ί/„ = R - I r , +—— - Ω, · Ψ

dt

dt

M MI = - Z p . (ψ Μ - I q + (L d - L q l d - I q ) n L = z p n m Die Formeln gelten bei einer Sinus-Kommutierung der elektrischen Maschine 4. Eine elektrische unaufwändigere Block-Kommutierung würde den Gleichungen höhere harmonische Terme hinzufügen, die grundsätzlichen Zusammenhänge jedoch nicht ändern.

Zum Drehmoment addiert sich aufgrund der zumindest bereichsweise vergrabenen Anordnungen der Permanentmagnete 8 in dem Rückschlussring 9 ein zusätzlicher Drehmomentanteil, das sogenannte Reluktanz-Moment (L d - L q ) * l d * lq. Durch Optimierung der Ansteuerung, zum Beispiel nach MTPA (Max Torque per Ampere = maximales Drehmoment pro Ampere) oder MTPV (Max

Torque per Volt (maximales Drehmoment pro Volt)) ist es nun möglich, für jeden statischen oder dynamischen Betriebszustand des Motors einen Satz optimierter Ansteuerparameter zu wählen. Gleichzeitig addiert sich zur Permanent-Errregung der elektrischen Maschine eine Komponente L d * l d - Bei der Vorkommutierung (l d <0) reduziert sich dazu der Erregerfluss in d-Richtung und damit die induzierte, elektromotorische

Gegenspannung, wodurch dem Motor höhere Drehzahlen ermöglicht werden.

Die messbare Terminal-Induktivität L T eines 3-Phasenmotors berechnet sich mit den virtuellen Induktivitäten mit der in Figur 3 dargestellten Anordnung wie folgt:

Hierbei beschreibt Θ den elektrischen Rotorlagewinkel des Rotors 7. Bei ausgeprägter Salienz schwingt die gemessene Terminal-Induktivität mit dem Cosinus des Lagewinkels zwischen 3/2 L d und 3/2 L q . Zur eindeutigen Erkennung der Rotorlage genügt danach eine zusätzliche Vorzeichenerkennung zur Unterscheidung der Intervalle 0 - π und π - 2ττ. Bei Messung der Terminal- Induktivität, zum Beispiel durch Aufmodellieren eines hochfrequenten Signals mit vorgegebener d/q-Orientierung auf die Statorspannungen und getrennter Ermittlung der resultierenden Phasenströme l d und l q , kann durch geeignete Iterationsverfahren die Mehrdeutigkeit des Cosinus hierzu auch ohne

zusätzlichen Sensor aufgelöst und somit eine geberlose

Rotorlagewinkelerkennung durchgeführt werden. Figuren 4 bis 9 zeigen, wie eingangs bereits erwähnt, unterschiedliche

Ausführungsbeispiel für die vorteilhafte Anordnung der Permanentmagneten 8 an dem Rückschlussring 9.

Figur 4 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel, bei welchem der Rückschlussring 9 an seiner Innenseite mit nach innen geöffneten Taschen 10 versehen ist, in welchen jeweils einer der Permanentmagnete 8 einliegt. Die Permanentmagnete 8 weisen eine im Wesentlichen rechteckförmige oder quadratische Grundform auf mit einer im Vergleich zur Längserstreckung geringen Höhe. Die Taschen 10 sind derart ausgebildet, dass die Permanentmagnete 8 flach an der Innenseite 1 1 des Rückschlussrings 9 angeordnet sind, so dass sich ihre Höhe im

Wesentlichen radial erstreckt. Die Taschen 10 sind dabei in ihrer Form der Form der Permanentmagnete 8 angepasst, so dass diese im Wesentlichen spielfrei in den Taschen 10 aufgenommen gehalten sind. Die Taschen 10 beziehungsweise Permanentmagnete 8 sind dabei an der Innenseite 1 1 des Rückschlussrings 9 in Umfangsrichtung betrachtet jeweils beabstandet zueinander angeordnet, wobei zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 beziehungsweise Taschen 10 jeweils ein Steg 12 vom Material des Rückschlussrings 9 verbleibt. Durch die Anordnung der Permanentmagnete 8 in den Taschen 10, die durch die Stege 12 insofern voneinander getrennt werden, sind die Permanentmagnete 8 in den Taschen 10 beziehungsweise in dem Rückschlussring 9 vergraben angeordnet. Vorzugsweise ist die Breite der Stege 12 und damit der Mindestabstand zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 mindestens doppelt so groß gewählt, wie die Luftspaltweite zwischen Rotor 7 und dem innenliegenden Stator 6. Der Steg 12 ist dabei magnetisch mit den Permanentmagneten 8 verbunden und liegt insofern insbesondere an den Seiten der benachbarten

Permanentmagneten 8 derart an, dass sie in Berührungskontakt miteinander stehen. Weiterhin ist die radiale Tiefe der Taschen 10 derart gewählt, dass die Permanentmagnete 8 mit ihrer freiliegenden Fläche 13 mit den Stegen 12 bündig auf der Innenseite 1 1 abschließen, so dass im Wesentlichen eine durchgehende Innenfläche auf der Innenseite 1 1 gebildet wird, die zur Geräuschreduzierung beiträgt.

Durch die vorteilhafte Ausbildung des Rotors 7 wird die zuvor beschriebene ausgeprägte Salienz der elektrischen Maschine 4 erzeugt, die den nutzbaren Drehmoment-Drehzahlbereich der elektrischen Maschine 4 vergrößert, ohne dass die Größe der elektrischen Maschine 4 selbst erweitert werden müsste. Die ausgeprägte Salienz erlaubt es, dass die elektrische Maschine 4 bis zu 30 Sekunden Boostleistung von bis zu 50% über der Nennleistung bereitstellen kann ohne zu überhitzen. Darüber hinaus kann die elektrische Maschine 4 zur

Ansteuerung und Regelung mittels geberloser Rotorlage Erfassung betrieben werden, wobei die Rotorposition insbesondere auch im Stillstand genau erkannt werden kann. Die Ansteuerung kann dabei durch die zweckmäßigerweise elektrisch kommutierte elektrische Maschine 4 in Verbindung mit einer Feld- orientierten Regelung zur geberlosen Rotorlage Erfassung durch Messung der

Motorimpendanz, beispielsweise durch Einleiten eines hochfrequenten

Testsignals in den Stator und Messung der induktiven Antwort, bestimmt werden.

Darüber hinaus sind die Permanentmagneten 8 vorliegend als Ferrit-Magneten ausgebildet, die im Vergleich zu den sonst verwendeten Seltene-Erde-Magneten sehr viel kostengünstiger in der Anschaffung sind, wodurch die

Herstellungskosten für die elektrische Maschine 4 beziehungsweise das Zweirad 1 gesenkt werden. Die weiteren Ausführungsbeispiele des Rotors 7, wie in Figuren 5 bis 9 gezeigt, führen zu den bereits genannten Vorteilen. Aus der Figur 4 bereits bekannte Elemente sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so dass insofern auf die oben stehende Beschreibung verwiesen wird. Im Folgenden soll im Wesentlichen auf die Unterscheide eingegangen werden.

Das in Figur 5 gezeigte zweite Ausführungsbeispiel des Rotors 7 unterscheidet sich zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel dahingehend, dass die zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 liegenden Stege 12 nicht bündig mit den freien Flächen 13 der Permanentmagnete 8 abschließen, sondern ein halbkreisförmiges Ende 14 aufweisen, das dem jeweiligen Steg 12 eine D-Form verleiht. Der höchste Punkt des Stegs 12, beziehungsweise der radial am weitesten nach innen ragende Punkt des Endes 14 des Stegs 12, liegt dabei im Wesentlichen auf Höhe der freien Flächen 13. Durch die halbkreis- beziehungsweise kuppeiförmige Ausbildung des Endes 14 wird ein magnetischer Streufluss zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 weitestgehend minimiert. Figur 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, das sich von dem Ausführungsbeispiel aus Figur 4 dahingehend unterscheidet, dass die Taschen 10 geschlossen ausgebildet sind, so dass die Permanentmagnete 8 vollständig in dem Rückschlussring 9 vergraben angeordnet sind. Dazu sind die Taschen 10 an der Innenseite 1 1 des Rückschlussrings 9 mit einer Überdeckung 15 versehen, die aus dem Material des Rückschlussrings 9 gebildet ist und insbesondere einstückig mit diesem ausgebildet ist. Die jeweilige Überdeckung 15 erstreckt sich von einem Steg 12 zum Nächsten über eine Tasche 10 und den darin liegenden Permanentmagneten 8. Wie in Figur 6 dargestellt ist die

Überdeckung 15 vorteilhafterweise in Richtung des Luftspalts, also in Richtung des Stators 6, mit einer zykloidenartigen Ausformung versehen, so dass der Aufsatzpunkt der Zykloide jeweils in der Mitte des jeweiligen Stegs 12 liegt, und zwar auf einem Radius außerhalb der inneren Magnetoberfläche

beziehungsweise der zuvor freien Fläche 13 des jeweiligen Permanentmagnets

8, um den magnetischen Streufluss zwischen benachbarten

Permanentmagneten 8 zu minimieren.

Das in Figur 7 gezeigte vierte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel dahingehend, dass zwischen den Stegen

12 und den Permanentmagneten 8 jeweils eine seitliche Lufttasche 16 vorgesehen ist. Vorteilhafterweise sind die Lufttaschen 16 derart zu den

Permanentmagneten 8 und den Stegen 12 eingebracht, dass sie jeweils luftspaltseitig einen jeweils schmalen, magnetisch schnell sättigenden Quersteg 17 aufweisen, der den Rückschlussring 9 innenseitig schließt, um den magnetischen Streufluss zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 zu minimieren. Die Lufttaschen 16 erstrecken sich radial somit über die Höhe der Permanentmagneten 8 hinaus in das Material des Rückschlussrings 9 bis zu den jeweiligen Querstegen 17 hinein.

Das in Figur 8 gezeigte fünfte Ausführungsbeispiel zeigt den Rückschlussring 9 des Rotors 7, in welchem die Permanentmagnete 8 ebenfalls vergraben angeordnet sind. Dabei sind die Permanentmagnete 8 speichenförmig in dem Rückschlussringmaterial angeordnet, so dass sie sich radial in dem

Rückschlussring 9 erstrecken. Benachbarte Permanentmagnete 8 liegen somit

V-förmig zueinander in dem Rückschlussring 9. Durch die speichenförmige Anordnung in Verbindung mit ihrer alternierenden tangentialen Magnetisierung, wie durch Pfeile angedeutet, führen die Permanentmagnete 8 zu einer radial in Statorrichtung wirksamen Flusskonzentration. Als vorteilhaft erweist es sich, wenn in radialer Richtung zwischen Permanentmagneten 8 und Rückschlussring 9 Lufttaschen (hier nicht dargestellt) zumindest auf der dem Luftspalt

beziehungsweise dem Stator zugewandten Seite, vorzugsweise auf beiden Seiten, eingebracht sind, um magnetische Streuflüsse zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 zu minimieren. Dabei werden die Lufttaschen von derart radial schmalen, die Permanentmagnete überdeckenden Stegen gebildet, die schnell sättigen, um die magnetischen Streuflüsse zu vermeiden. Alternativ können die Permanentmagnete 8 auch radial freiliegend in dem Rückschlussring 9 angeordnet sein, wobei dann der Rückschlussring 9 aus einer Vielzahl von Rückschlussringsegmenten gebildet wird, die jeweils zwischen benachbarten Permanentmagneten 8 vorgesehen sind.

Figur 9 zeigt ein sechstes Ausführungsbeispiel, bei welchem die

Permanentmagnete 8 in dem Rückschlussring 9 vollständig vergraben und V- förmig mit alternierender Ausrichtung benachbarter Permanentmagnetpaare angeordnet sind. Durch die alternierende Ausrichtung ergibt sich ein

zickzackförmiger Verlauf der Permanentmagnete 8 in dem Rückschlussring 9. In Verbindung mit der paarweise alternierenden Magnetisierung, wie durch Pfeile dargestellt, führt dies zu einer radial in Statorrichtung wirksamen

Flusskonzentration. Die Aufspreizung der Permanentmagnet-Paare erhöht dabei das wirksame Reluktanzmoment der elektrischen Maschine 4. Auch hier erweist es sich als vorteilhaft, wenn in Richtung senkrecht zur Magnetisierungsrichtung zwischen den Permanentmagneten und dem Material des Rückschlussrings 9 Lufttaschen eingebracht sind (hier nicht dargestellt), um magnetische Streuflüsse zwischen benachbarten Magneten zu minimieren.