MOSBACH CHRISTIAN (DE)
ELSTORPFF MARC-GREGORY (DE)
MÜLLER CLAUS (DE)
JUNG ALEXANDER (DE)
DE10325414A1 | 2004-09-30 | |||
EP0995657A2 | 2000-04-26 | |||
EP2826684B1 | 2016-04-20 |
PATENTANSPRÜCHE 1. Elektro-mechanischer Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs, mit: einem Anpressteil (4) zum Anpressen an eine Bremsscheibe (5); Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der Bremsscheibe (5); und einer Verriegelungsvorrichtung (7), die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil (4) ortsfest an der Bremsscheibe (5) zu verriegeln, gekennzeichnet durch eine Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8), die folgendes aufweist: eine Verriegelungslösevorrichtung (7, 8), die dazu konfiguriert ist, die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) zu lösen, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; wobei die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) zu betätigen und die Verriegelungsvorrichtung (7) wieder zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5) zu veranlassen. 2. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 1 , des Weiteren mit: einer Anpresskrafterfassungsvorrichtung (6), die dazu konfiguriert ist, eine Ist- Anpresskraft (F) zwischen dem Anpressteil (4) und der Bremsscheibe (5) zu erfassen; einer Vergleichsvorrichtung (8), die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist- Anpresskraft (F) mit einer Soll- Anpresskraft zu vergleichen; wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet, so dass die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) löst; die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft der Soll- Anpresskraft annähert; und die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, die Verriegelungsvorrichtung (7) zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5) zu veranlassen, wenn die Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und das Anpressteil (4) durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegelt ist. 3. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 2, wobei die Anpresskrafterfassungsvorrichtung (6) dazu konfiguriert ist, die Anpresskraft (F) kontinuierlich oder getaktet zu erfassen. 4. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 1 , des Weiteren mit einer Zeitmessvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen; wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das vorbestimmten Zeitintervall verstrichen ist. 5. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) vorzugsweise einen elektro-mechanischen Spindeltrieb oder einen Linearantrieb aufweist. 6. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) aktiv betrieben wird. 7. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Soll-Anpresskraft entweder als die maximal mögliche Anpresskraft des Bremsaktuators bestimmt ist oder die Soll-Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des Schienenfahrzeugs, einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt ist. 8. Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs, wobei der elektro-mechanische Bremsaktuator ein Anpressteil (4) zum Anpressen an eine Bremsscheibe (5); Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der Bremsscheibe (5); und eine Verriegelungsvorrichtung (7) aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil (4) ortsfest an der Bremsscheibe (5) zu verriegeln, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: Lösen der Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5), falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; Bewegen des Anpressteils (4) bei entriegeltem Anpressteil (4); und erneutes ortsfestes Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5). 9. Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators gemäß Anspruch 8, des Weiteren mit den folgenden Schritten: Erfassen einer Ist-Anpresskraft zwischen einem Anpressteil (4) und einer Bremsscheibe (5) des Schienenfahrzeugs; Vergleichen der erfassten Ist-Anpresskraft (F) mit einer Soll-Anpresskraft, wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist- Anpresskraft (F) und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet, so dass die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) gelöst wird; Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der Bremsscheibe (5) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) derart, dass sich die Ist- Anpresskraft (F) der Soll- Anpresskraft annähert; und ortsfestes Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5), wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) gelöst ist. 10, Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators gemäß Anspruch 8, des Weiteren mit dem folgenden Schritt: Messen eines vorbestimmten Zeitintervalls, wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das vorbestimmte Zeitintervall verstrichen ist. |
Elektro-mechanischer Bremsaktuator mit Nachspeisung für eine
Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und auf ein Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen
Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 8. Derartige elektro-mechanische Bremsaktuatoren können entweder passiv oder aktiv betrieben werden.
Fig. 2 zeigt einen passiv betriebenen Bremsaktuator, der ein Anpressteil 4 zum
Anpressen an eine Bremsscheibe 5; Mittel 1 , 2 zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5 weg und eine Verriegelungsvorrichtung 7 aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 1 , 2 zum Bewegen des Anpressteils 4 hat einen Energiespeicher 2, wie zum Beispiel einen Federspeicher, der das Anpressteil 4 an die Bremsscheibe 5 drückt, und der durch einen Aktuator 1 wie zum Beispiel einen elektro-mechanischen Krafterzeuger, einen Pneumatikzylinder oder einen Hydraulikzylinder beim Lösen der Feststellbremse so betätigt wird, das sich das Anpressteil 4 von der Bremsscheibe 5 entfernt.
Fig. 3 zeigt einen aktiv betriebenen Bremsaktuator, der ein Anpressteil 4 zum
Anpressen an eine Bremsscheibe 5; eine aktuatorbetätigte Bremsmechanik 3 als ein Mittel zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5 weg und eine Verriegelungsvorrichtung 7 aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 3 zum Bewegen des
Anpressteils 4 kann zum Beispiel ein Linearmotor, ein Spindeltrieb oder ein elektro- mechanischer Krafterzeuger, ein Pneumatikzylinder oder ein Hydraulikzylinder sein.
EP 2 826 684 B1 beschreibt einen verriegelbaren Bremsaktuator für eine
Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs. Dieser Bremsaktuator hat ein Anpressteil, das an eine Bremsscheibe angepresst wird, ein Mittel zum Bewegen des Anpressteils an die oder von der Bremsscheibe, und eine Verriegelungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteii ortsfest an der Bremsscheibe zu verriegeln. Wenn die Feststellbremse eingelegt werden soll, werden zunächst aktiv Bremskräfte aufgebaut, und dann wird das an die Bremsscheibe gedrückte Anpressteil verriegelt. Damit bei verriegelter Feststellbremse eine konstante Bremskraft auch bei thermischer
Kontraktion oder Ausdehnung der Reibpartner gewährleistet ist, hat dieser
Bremsaktuator hinreichend elastische Hebelmechaniken, die aufgrund ihrer Elastizität die thermische Kontraktion oder Ausdehnung ausgleichen können. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektro-mechanischen
Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs und ein Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs vorzusehen, bei denen die Konfiguration des Bremsaktuators vereinfacht ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch den elektro-mechanischen
Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch das Verfahren zum Betreiben eines elektro- mechanischen Bremsaktuators für eine Feststeilbremse eines Schienenfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Die vorliegende Erfindung ist so weitergebildet, wie es in den Unteransprüchen definiert ist.
Der elektro-mechanische Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines
Schienenfahrzeugs hat ein Anpressteil zum Anpressen an eine Bremsscheibe; Mittel zum Bewegen des Anpressteils an die oder von der Bremsscheibe; und eine
Verriegelungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil ortsfest an der Bremsscheibe zu verriegeln. Darüber hinaus ist eine Nachspeisungsvorrichtung vorgesehen, die folgendes aufweist: eine Verriegelungslösevorrichtung, die dazu konfiguriert ist, die Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe zu lösen, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; wobei die
Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, das Mittel zum Bewegen des
Anpressteils bei durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegeltem Anpressteil zu betätigen und die Verriegelungsvorrichtung wieder zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteil an die Bremsscheibe zu veranlassen. In vorteilhafter Weise kann auf diese Weise eine Mindestbremskraft ungeachtet von äußeren Einflüssen wie zum Beispiel einer thermischen Kontraktion gewährleistet werden, ohne dass eine aufwendige Konfiguration mit hinreichend elastischen Hebelmechaniken verwendet werden muss.
Vorzugsweise hat der elektro-mechanische Bremsaktuator des Weiteren eine
Anpresskrafterfassungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, eine Ist-Anpresskraft zwischen dem Anpressteil und der Bremsscheibe zu erfassen; eine
Vergleichsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist-Anpresskraft mit einer Soll- Anpresskraft zu vergleichen; wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet, so dass die Verriegelungslösevorrichtung die Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe löst; wobei die
Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, das Mittel zum Bewegen des
Anpressteils bei durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegeltem Anpressteil so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft der Soll-Anpresskraft annähert; und die Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, die Verriegelungsvorrichtung zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils an die Bremsscheibe zu veranlassen, wenn die Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und das Anpressteil durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegelt ist. Dadurch kann insbesondere aber nicht ausschließlich bei einem aktiv betriebenen Bremsaktuator die gewünschte Anpresskraft über einen beliebigen Zeitraum aufrecht erhalten werden.
Die Anpresskrafterfassungsvorrichtung kann dazu konfiguriert sein, die Anpresskraft kontinuierlich erfassen. Damit ist gewährleistet, dass eine plötzliche Änderung der Bremskraft umgehend korrigiert werden kann. Alternativ kann die Anpresskraft getaktet erfasst werden. Damit kann Rechenleistung und Energie eingespart werden, da die Nachspeisungsvorrichtung nicht kontinuierlich betrieben wird.
Alternativ hat der elektro-mechanische Bremsaktuator für ein Schienenfahrzeug vorzugsweise eine Zeitmessvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen, wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das vorbestimmte Zeitintervall verstrichen ist. Dadurch kann insbesondere aber nicht ausschließlich bei einem passiv betriebenen Bremsaktuator die gewünschte Anpresskraft über einen beliebigen Zeitraum aufrecht erhalten werden.
Das Mittel zum Bewegen des Anpressteils kann einen elektromechanischen
Spindeltrieb oder Lineartrieb aufweisen und aktiv oder passiv betrieben werden.
Das passive Mittel zum Bewegen des Anpressteils kann einen Federspeicher als Energiespeicher aufweisen, der bei seiner Aktivierung die Bremskraft freisetzt. Ein Aktuator lädt den Federspeicher beim Lösen der Bremse auf, um das Anpressteil von der Bremsscheibe weg zu bewegen.
Vorzugsweise kann die Soll-Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des
Schienenfahrzeugs bestimmt werden. Dies kann zum Beispiel dadurch bewirkt werden, dass das Schienenfahrzeug eine Luftfeder und eine Wandlereinheit aufweist. Je stärker das Schienenfahrzeug beladen ist, desto stärker wird die Luftfeder komprimiert und stellt einen entsprechenden Druck bereit. Die Wandlereinheit wandelt diesen Druck in ein entsprechendes Belastungssignal um. Alternativ oder zusätzlich kann die Soll- Anpresskraft in Abhängigkeit einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das
Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder
funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt sein. Als weitere Alternative kann die Soll-Anpresskraft stets die maximal mögliche Anpresskraft des Bremsaktuators sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen
Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeug weist die folgenden Schritte auf: Lösen der Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; Bewegen des Anpressteils bei entriegeltem Anpressteil; und erneutes ortsfestes Verriegeln des Anpressteils an die Bremsscheibe. Damit werden dieselben Vorteile wie bei dem elektro-mechanischen Bremsaktuator nach Anspruch 1 erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen passiv betriebenen elektro-mechanische Bremsaktuator gemäß dem
Stand der Technik; und einen aktiv betriebenen elektro-mechanischen Bremsaktuator gemäß dem Stand der Technik.
Fig. 1 zeigt einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der elektro-mechanische Bremsaktuator hat ein Anpressteil 4 zum Anpressen an eine Bremsscheibe 5, ein Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5, und eine Verriegelungsvorrichtung 7, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann zum Beispiel einen Aktuator 1 wie zum Beispiel einen elektro-mechanischen Aktuator aufweisen. Dazu ist ein Energiespeicher 2 vorgesehen, der einen elektrischen Strom bereitstellen kann. Darüber hinaus hat das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 eine Bremsmechanik 3, die den Aktuator 2 mit dem Anpressteil 4 koppelt. Gemäß der vorliegenden Erfindung hat der
Bremsaktuator darüber hinaus eine Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8, die Folgendes aufweist: eine Anpresskrafterfassungsvorrichtung 6, die dazu konfiguriert ist, eine Ist- Anpresskraft F zwischen dem Anpressteil 4 und der Bremsscheibe 5 zu erfassen, eine Vergleichsvorrichtung 8, die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist- Anpresskraft F mit einer Soll-Anpresskraft zu vergleichen, und eine Verriegelungslösevorrichtung 7, 8, die dazu konfiguriert ist, die Verriegelung des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5 zu lösen, falls eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft F und der Soll-Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet und somit die vorbestimmte
Nachspeisungsbedingung erfüllt ist. Darüber hinaus ist die Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 dazu konfiguriert, das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 bei durch die Verriegelungslösevorrichtung 7, 8 entriegeltem Anpressteil 4 so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft F der Soll-Anpresskraft annähert. Wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft F und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert
unterschreitet und das Anpressteil 4 durch die Verriegelungslösevorrichtung 7, 8 entriegelt ist, ist die Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 dazu konfiguriert, die
Verriegelungsvorrichtung 7 zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5 zu veranlassen.
In vorteilhafter Weise kann auf diese Weise eine konstante Bremskraft F ungeachtet von äußeren Einflüssen wie zum Beispiel eine thermische Kontraktion oder
Ausdehnung des Anpressteils 4, der Bremsscheibe 5 oder der damit gekoppelten Bremsmechanik 3 gewährleistet werden, ohne dass hierzu eine aufwendige
Konfiguration mit hinreichend elastischen Hebelmechaniken verwendet werden muss.
Der zweite Schwellwert kann gleich dem ersten Schwellwert sein. Alternativ kann zwischen beiden eine Hysterese vorgesehen sein.
Der Bremsaktuator kann des Weiteren eine Zeitmessvorrichtung (nicht gezeigt) aufweisen, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen, um den Betrieb der Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 in dem vorbestimmten Zeitintervall durchzuführen. Damit kann Rechenleistung und Energie eingespart werden, da die
Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 nicht kontinuierlich betrieben wird. Alternativ kann die Anpresskrafterfassungsvorrichtung 6 dazu konfiguriert sein, die Anpresskraft F kontinuierlich oder getaktet zu erfassen. Damit ist gewährleistet, dass eine plötzliche Änderung der Anpresskraft F umgehend korrigiert werden kann.
Das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann entweder aktiv oder passiv betrieben werden.
Im Ausführungsbeispiel hat das aktive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 einen Spindeltrieb als den Aktuator 1 und eine Stromversorgung als den
Energiespeicher 2, der den Spindeltrieb 1 mit elektrischem Strom versorgt. Das aktive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann alternativ durch einen Linearmotor gebildet sein, der bei seiner Aktivierung bestromt wird und das Anpressteil 4 gegen die Bremsscheibe 5 drückt.
Das passive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann einen Federspeicher als den Energiespeicher 2 aufweisen, der bei seiner Aktivierung die Bremskraft F freisetzt. Ein Aktuator kann beim Lösen der Bremse den Federspeicher 2 aufladen, damit sich das Anpressteil 4 von der Bremsscheibe 5 löst bzw. weg bewegt.
Die Soll-Anpresskraft kann zusätzlich in Abhängigkeit einer Beladung des
Schienenfahrzeugs bestimmt werden. Dies kann zum Beispiel dadurch bewirkt werden, dass das Schienenfahrzeug eine Luftfeder und eine Wandlereinheit (jeweils nicht gezeigt) aufweist. Je stärker das Schienenfahrzeug beladen ist, desto stärker wird die Luftfeder komprimiert und stellt einen entsprechenden Druck bereit. Die Wandlereinheit wandelt diesen Druck in ein entsprechendes Belastungssignal um. Dadurch kann eine noch genauere Nachspeisung erzielt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Soll- Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des Schienenfahrzeugs, einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt sein.
Der Betrieb des elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Lösen der Verriegelung des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5, falls die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; Bewegen des Anpressteils 4 bei entriegeltem Anpressteil 4; und erneutes ortsfesten Verriegeln des Anpressteils 4 an die Bremsscheibe 5.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Aktuator
2 Energiespeicher
3 Bremsmechanik
4 Anpressteil
5 Bremsscheibe
6 Anpresskrafterfassungsvorrichtung
7 Verriegelungsvorrichtung
8 Vergleichsvorrichtung
F Ist-Anpresskraft