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Title:
ELECTRO-MECHANICAL BRAKE ACTUATOR WITH A REFEEDING FUNCTION FOR A PARKING BRAKE OF A RAIL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/042860
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electro-mechanical brake actuator with a refeeding function for a parking brake of a rail vehicle and to a corresponding method. The electro-mechanical brake actuator has a pressing part (4) for pressing against a brake disc (5); means (1, 2, 3) for moving the pressing part (4) onto or away from the brake disc (5); a locking device (7) which is configured so as to lock the pressing part (4) against the brake disc (5) in a fixed manner; and a refeeding device (6, 7, 8) which has a lock release device (7, 8) that is configured so as to release the lock of the pressing part (4) against the brake disc (5) if a specified refeeding condition has been satisfied; wherein the refeeding device (6, 7, 8) is configured so as to actuate the means (1, 2, 3) for moving the pressing part (4) when the pressing part (4) is unlocked by the lock release device (7, 8) and causes the locking device (7) to again lock the pressing part (4) against the brake disc (5) in a fixed manner.

Inventors:
SÜSSMANN ALEXANDER (DE)
MOSBACH CHRISTIAN (DE)
ELSTORPFF MARC-GREGORY (DE)
MÜLLER CLAUS (DE)
JUNG ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/072768
Publication Date:
March 07, 2019
Filing Date:
August 23, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
International Classes:
B60T13/66; B60T17/16; B60T17/22; F16D65/18
Foreign References:
DE10325414A12004-09-30
EP0995657A22000-04-26
EP2826684B12016-04-20
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Elektro-mechanischer Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines

Schienenfahrzeugs, mit:

einem Anpressteil (4) zum Anpressen an eine Bremsscheibe (5);

Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der

Bremsscheibe (5); und

einer Verriegelungsvorrichtung (7), die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil (4) ortsfest an der Bremsscheibe (5) zu verriegeln,

gekennzeichnet durch

eine Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8), die folgendes aufweist:

eine Verriegelungslösevorrichtung (7, 8), die dazu konfiguriert ist, die

Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) zu lösen, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; wobei

die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) zu betätigen und die Verriegelungsvorrichtung (7) wieder zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5) zu veranlassen.

2. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 1 , des Weiteren mit:

einer Anpresskrafterfassungsvorrichtung (6), die dazu konfiguriert ist, eine Ist- Anpresskraft (F) zwischen dem Anpressteil (4) und der Bremsscheibe (5) zu erfassen; einer Vergleichsvorrichtung (8), die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist- Anpresskraft (F) mit einer Soll- Anpresskraft zu vergleichen; wobei

die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert

überschreitet, so dass die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) löst;

die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, das Mittel (1 , 2, 3) zum

Bewegen des Anpressteils (4) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft der Soll- Anpresskraft annähert; und die Nachspeisungsvorrichtung (6, 7, 8) dazu konfiguriert ist, die

Verriegelungsvorrichtung (7) zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5) zu veranlassen, wenn die Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und das Anpressteil (4) durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegelt ist.

3. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 2,

wobei die Anpresskrafterfassungsvorrichtung (6) dazu konfiguriert ist, die

Anpresskraft (F) kontinuierlich oder getaktet zu erfassen.

4. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß Anspruch 1 ,

des Weiteren mit einer Zeitmessvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen;

wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das

vorbestimmten Zeitintervall verstrichen ist.

5. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) vorzugsweise einen elektro-mechanischen Spindeltrieb oder einen Linearantrieb aufweist.

6. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) aktiv betrieben wird.

7. Elektro-mechanischer Bremsaktuator gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Soll-Anpresskraft entweder als die maximal mögliche Anpresskraft des

Bremsaktuators bestimmt ist oder die Soll-Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des Schienenfahrzeugs, einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das

Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder

funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt ist.

8. Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs, wobei der elektro-mechanische

Bremsaktuator ein Anpressteil (4) zum Anpressen an eine Bremsscheibe (5); Mittel (1 , 2, 3) zum Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der Bremsscheibe (5); und eine Verriegelungsvorrichtung (7) aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil (4) ortsfest an der Bremsscheibe (5) zu verriegeln,

gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

Lösen der Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5), falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist;

Bewegen des Anpressteils (4) bei entriegeltem Anpressteil (4); und

erneutes ortsfestes Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5). 9. Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators gemäß Anspruch 8, des Weiteren mit den folgenden Schritten:

Erfassen einer Ist-Anpresskraft zwischen einem Anpressteil (4) und einer

Bremsscheibe (5) des Schienenfahrzeugs;

Vergleichen der erfassten Ist-Anpresskraft (F) mit einer Soll-Anpresskraft, wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist- Anpresskraft (F) und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet, so dass die Verriegelung des Anpressteils (4) an der Bremsscheibe (5) gelöst wird;

Bewegen des Anpressteils (4) an die oder von der Bremsscheibe (5) bei durch die Verriegelungslösevorrichtung (7, 8) entriegeltem Anpressteil (4) derart, dass sich die Ist- Anpresskraft (F) der Soll- Anpresskraft annähert; und

ortsfestes Verriegeln des Anpressteils (4) an die Bremsscheibe (5), wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft (F) und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und die Verriegelung des Anpressteils (4) an der

Bremsscheibe (5) gelöst ist.

10, Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators gemäß Anspruch 8, des Weiteren mit dem folgenden Schritt:

Messen eines vorbestimmten Zeitintervalls, wobei die vorbestimmte

Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das vorbestimmte Zeitintervall verstrichen ist.

Description:
BESCHREIBUNG

Elektro-mechanischer Bremsaktuator mit Nachspeisung für eine

Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von

Anspruch 1 und auf ein Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen

Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß dem

Oberbegriff von Anspruch 8. Derartige elektro-mechanische Bremsaktuatoren können entweder passiv oder aktiv betrieben werden.

Fig. 2 zeigt einen passiv betriebenen Bremsaktuator, der ein Anpressteil 4 zum

Anpressen an eine Bremsscheibe 5; Mittel 1 , 2 zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5 weg und eine Verriegelungsvorrichtung 7 aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 1 , 2 zum Bewegen des Anpressteils 4 hat einen Energiespeicher 2, wie zum Beispiel einen Federspeicher, der das Anpressteil 4 an die Bremsscheibe 5 drückt, und der durch einen Aktuator 1 wie zum Beispiel einen elektro-mechanischen Krafterzeuger, einen Pneumatikzylinder oder einen Hydraulikzylinder beim Lösen der Feststellbremse so betätigt wird, das sich das Anpressteil 4 von der Bremsscheibe 5 entfernt.

Fig. 3 zeigt einen aktiv betriebenen Bremsaktuator, der ein Anpressteil 4 zum

Anpressen an eine Bremsscheibe 5; eine aktuatorbetätigte Bremsmechanik 3 als ein Mittel zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5 weg und eine Verriegelungsvorrichtung 7 aufweist, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 3 zum Bewegen des

Anpressteils 4 kann zum Beispiel ein Linearmotor, ein Spindeltrieb oder ein elektro- mechanischer Krafterzeuger, ein Pneumatikzylinder oder ein Hydraulikzylinder sein.

EP 2 826 684 B1 beschreibt einen verriegelbaren Bremsaktuator für eine

Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs. Dieser Bremsaktuator hat ein Anpressteil, das an eine Bremsscheibe angepresst wird, ein Mittel zum Bewegen des Anpressteils an die oder von der Bremsscheibe, und eine Verriegelungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteii ortsfest an der Bremsscheibe zu verriegeln. Wenn die Feststellbremse eingelegt werden soll, werden zunächst aktiv Bremskräfte aufgebaut, und dann wird das an die Bremsscheibe gedrückte Anpressteil verriegelt. Damit bei verriegelter Feststellbremse eine konstante Bremskraft auch bei thermischer

Kontraktion oder Ausdehnung der Reibpartner gewährleistet ist, hat dieser

Bremsaktuator hinreichend elastische Hebelmechaniken, die aufgrund ihrer Elastizität die thermische Kontraktion oder Ausdehnung ausgleichen können. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektro-mechanischen

Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs und ein Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs vorzusehen, bei denen die Konfiguration des Bremsaktuators vereinfacht ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch den elektro-mechanischen

Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch das Verfahren zum Betreiben eines elektro- mechanischen Bremsaktuators für eine Feststeilbremse eines Schienenfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Die vorliegende Erfindung ist so weitergebildet, wie es in den Unteransprüchen definiert ist.

Der elektro-mechanische Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines

Schienenfahrzeugs hat ein Anpressteil zum Anpressen an eine Bremsscheibe; Mittel zum Bewegen des Anpressteils an die oder von der Bremsscheibe; und eine

Verriegelungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil ortsfest an der Bremsscheibe zu verriegeln. Darüber hinaus ist eine Nachspeisungsvorrichtung vorgesehen, die folgendes aufweist: eine Verriegelungslösevorrichtung, die dazu konfiguriert ist, die Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe zu lösen, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; wobei die

Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, das Mittel zum Bewegen des

Anpressteils bei durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegeltem Anpressteil zu betätigen und die Verriegelungsvorrichtung wieder zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteil an die Bremsscheibe zu veranlassen. In vorteilhafter Weise kann auf diese Weise eine Mindestbremskraft ungeachtet von äußeren Einflüssen wie zum Beispiel einer thermischen Kontraktion gewährleistet werden, ohne dass eine aufwendige Konfiguration mit hinreichend elastischen Hebelmechaniken verwendet werden muss.

Vorzugsweise hat der elektro-mechanische Bremsaktuator des Weiteren eine

Anpresskrafterfassungsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, eine Ist-Anpresskraft zwischen dem Anpressteil und der Bremsscheibe zu erfassen; eine

Vergleichsvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist-Anpresskraft mit einer Soll- Anpresskraft zu vergleichen; wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft und der Soll- Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet, so dass die Verriegelungslösevorrichtung die Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe löst; wobei die

Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, das Mittel zum Bewegen des

Anpressteils bei durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegeltem Anpressteil so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft der Soll-Anpresskraft annähert; und die Nachspeisungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, die Verriegelungsvorrichtung zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils an die Bremsscheibe zu veranlassen, wenn die Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert unterschreitet und das Anpressteil durch die Verriegelungslösevorrichtung entriegelt ist. Dadurch kann insbesondere aber nicht ausschließlich bei einem aktiv betriebenen Bremsaktuator die gewünschte Anpresskraft über einen beliebigen Zeitraum aufrecht erhalten werden.

Die Anpresskrafterfassungsvorrichtung kann dazu konfiguriert sein, die Anpresskraft kontinuierlich erfassen. Damit ist gewährleistet, dass eine plötzliche Änderung der Bremskraft umgehend korrigiert werden kann. Alternativ kann die Anpresskraft getaktet erfasst werden. Damit kann Rechenleistung und Energie eingespart werden, da die Nachspeisungsvorrichtung nicht kontinuierlich betrieben wird.

Alternativ hat der elektro-mechanische Bremsaktuator für ein Schienenfahrzeug vorzugsweise eine Zeitmessvorrichtung, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen, wobei die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist, wenn das vorbestimmte Zeitintervall verstrichen ist. Dadurch kann insbesondere aber nicht ausschließlich bei einem passiv betriebenen Bremsaktuator die gewünschte Anpresskraft über einen beliebigen Zeitraum aufrecht erhalten werden.

Das Mittel zum Bewegen des Anpressteils kann einen elektromechanischen

Spindeltrieb oder Lineartrieb aufweisen und aktiv oder passiv betrieben werden.

Das passive Mittel zum Bewegen des Anpressteils kann einen Federspeicher als Energiespeicher aufweisen, der bei seiner Aktivierung die Bremskraft freisetzt. Ein Aktuator lädt den Federspeicher beim Lösen der Bremse auf, um das Anpressteil von der Bremsscheibe weg zu bewegen.

Vorzugsweise kann die Soll-Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des

Schienenfahrzeugs bestimmt werden. Dies kann zum Beispiel dadurch bewirkt werden, dass das Schienenfahrzeug eine Luftfeder und eine Wandlereinheit aufweist. Je stärker das Schienenfahrzeug beladen ist, desto stärker wird die Luftfeder komprimiert und stellt einen entsprechenden Druck bereit. Die Wandlereinheit wandelt diesen Druck in ein entsprechendes Belastungssignal um. Alternativ oder zusätzlich kann die Soll- Anpresskraft in Abhängigkeit einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das

Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder

funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt sein. Als weitere Alternative kann die Soll-Anpresskraft stets die maximal mögliche Anpresskraft des Bremsaktuators sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines elektro-mechanischen

Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeug weist die folgenden Schritte auf: Lösen der Verriegelung des Anpressteils an der Bremsscheibe, falls eine vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; Bewegen des Anpressteils bei entriegeltem Anpressteil; und erneutes ortsfestes Verriegeln des Anpressteils an die Bremsscheibe. Damit werden dieselben Vorteile wie bei dem elektro-mechanischen Bremsaktuator nach Anspruch 1 erreicht.

Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 einen passiv betriebenen elektro-mechanische Bremsaktuator gemäß dem

Stand der Technik; und einen aktiv betriebenen elektro-mechanischen Bremsaktuator gemäß dem Stand der Technik.

Fig. 1 zeigt einen elektro-mechanischen Bremsaktuator für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der elektro-mechanische Bremsaktuator hat ein Anpressteil 4 zum Anpressen an eine Bremsscheibe 5, ein Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 an die oder von der Bremsscheibe 5, und eine Verriegelungsvorrichtung 7, die dazu konfiguriert ist, das Anpressteil 4 ortsfest an der Bremsscheibe 5 zu verriegeln. Das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann zum Beispiel einen Aktuator 1 wie zum Beispiel einen elektro-mechanischen Aktuator aufweisen. Dazu ist ein Energiespeicher 2 vorgesehen, der einen elektrischen Strom bereitstellen kann. Darüber hinaus hat das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 eine Bremsmechanik 3, die den Aktuator 2 mit dem Anpressteil 4 koppelt. Gemäß der vorliegenden Erfindung hat der

Bremsaktuator darüber hinaus eine Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8, die Folgendes aufweist: eine Anpresskrafterfassungsvorrichtung 6, die dazu konfiguriert ist, eine Ist- Anpresskraft F zwischen dem Anpressteil 4 und der Bremsscheibe 5 zu erfassen, eine Vergleichsvorrichtung 8, die dazu konfiguriert ist, die erfasste Ist- Anpresskraft F mit einer Soll-Anpresskraft zu vergleichen, und eine Verriegelungslösevorrichtung 7, 8, die dazu konfiguriert ist, die Verriegelung des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5 zu lösen, falls eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft F und der Soll-Anpresskraft einen ersten Schwellwert überschreitet und somit die vorbestimmte

Nachspeisungsbedingung erfüllt ist. Darüber hinaus ist die Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 dazu konfiguriert, das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 bei durch die Verriegelungslösevorrichtung 7, 8 entriegeltem Anpressteil 4 so zu betätigen, dass sich die Ist-Anpresskraft F der Soll-Anpresskraft annähert. Wenn eine Differenz zwischen der Ist-Anpresskraft F und der Soll-Anpresskraft einen zweiten Schwellwert

unterschreitet und das Anpressteil 4 durch die Verriegelungslösevorrichtung 7, 8 entriegelt ist, ist die Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 dazu konfiguriert, die

Verriegelungsvorrichtung 7 zum ortsfesten Verriegeln des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5 zu veranlassen.

In vorteilhafter Weise kann auf diese Weise eine konstante Bremskraft F ungeachtet von äußeren Einflüssen wie zum Beispiel eine thermische Kontraktion oder

Ausdehnung des Anpressteils 4, der Bremsscheibe 5 oder der damit gekoppelten Bremsmechanik 3 gewährleistet werden, ohne dass hierzu eine aufwendige

Konfiguration mit hinreichend elastischen Hebelmechaniken verwendet werden muss.

Der zweite Schwellwert kann gleich dem ersten Schwellwert sein. Alternativ kann zwischen beiden eine Hysterese vorgesehen sein.

Der Bremsaktuator kann des Weiteren eine Zeitmessvorrichtung (nicht gezeigt) aufweisen, die dazu konfiguriert ist, ein vorbestimmtes Zeitintervall zu messen, um den Betrieb der Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 in dem vorbestimmten Zeitintervall durchzuführen. Damit kann Rechenleistung und Energie eingespart werden, da die

Nachspeisungsvorrichtung 6, 7, 8 nicht kontinuierlich betrieben wird. Alternativ kann die Anpresskrafterfassungsvorrichtung 6 dazu konfiguriert sein, die Anpresskraft F kontinuierlich oder getaktet zu erfassen. Damit ist gewährleistet, dass eine plötzliche Änderung der Anpresskraft F umgehend korrigiert werden kann.

Das Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann entweder aktiv oder passiv betrieben werden.

Im Ausführungsbeispiel hat das aktive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 einen Spindeltrieb als den Aktuator 1 und eine Stromversorgung als den

Energiespeicher 2, der den Spindeltrieb 1 mit elektrischem Strom versorgt. Das aktive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann alternativ durch einen Linearmotor gebildet sein, der bei seiner Aktivierung bestromt wird und das Anpressteil 4 gegen die Bremsscheibe 5 drückt.

Das passive Mittel 1 , 2, 3 zum Bewegen des Anpressteils 4 kann einen Federspeicher als den Energiespeicher 2 aufweisen, der bei seiner Aktivierung die Bremskraft F freisetzt. Ein Aktuator kann beim Lösen der Bremse den Federspeicher 2 aufladen, damit sich das Anpressteil 4 von der Bremsscheibe 5 löst bzw. weg bewegt.

Die Soll-Anpresskraft kann zusätzlich in Abhängigkeit einer Beladung des

Schienenfahrzeugs bestimmt werden. Dies kann zum Beispiel dadurch bewirkt werden, dass das Schienenfahrzeug eine Luftfeder und eine Wandlereinheit (jeweils nicht gezeigt) aufweist. Je stärker das Schienenfahrzeug beladen ist, desto stärker wird die Luftfeder komprimiert und stellt einen entsprechenden Druck bereit. Die Wandlereinheit wandelt diesen Druck in ein entsprechendes Belastungssignal um. Dadurch kann eine noch genauere Nachspeisung erzielt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Soll- Anpresskraft in Abhängigkeit einer Beladung des Schienenfahrzeugs, einer Steigung eines Gleises, auf dem sich das Schienenfahrzeug befindet, und/oder einer Anzahl an gewünschten oder funktionsfähigen Bremsaktuatoren des Schienenfahrzeugs bestimmt sein.

Der Betrieb des elektro-mechanischen Bremsaktuators für eine Feststellbremse eines Schienenfahrzeugs entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Lösen der Verriegelung des Anpressteils 4 an der Bremsscheibe 5, falls die vorbestimmte Nachspeisungsbedingung erfüllt ist; Bewegen des Anpressteils 4 bei entriegeltem Anpressteil 4; und erneutes ortsfesten Verriegeln des Anpressteils 4 an die Bremsscheibe 5.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Aktuator

2 Energiespeicher

3 Bremsmechanik

4 Anpressteil

5 Bremsscheibe

6 Anpresskrafterfassungsvorrichtung

7 Verriegelungsvorrichtung

8 Vergleichsvorrichtung

F Ist-Anpresskraft