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Title:
ELECTRO-PHOTOGRAPHICALLY PRODUCED OFFSET PRINTING PLATE WITH HYDROPHILIC TONERED AREAS AND OLEOPHILIC UNTONERED AREAS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/004153
Kind Code:
A1
Abstract:
The novel electro-photographically produced offset printing plate comprises an electrically conductive dimensionally stable substrate (A), at least one photoconductive layer (B) and a printing surface (C) composed of hydrophilic, water-bearing, unprinted tonered areas (c¿1?) and oleophilic, colour-bearing printing untonered areas (c¿2?). The novel offset printing plate can be made by the prior art manner making use of hydrophilic toner or toner which can be easily hydrophilised chemically by conversion with suitable reagents, thermo-chemically by heating and/or photo or radio-chemically by irradiation with electromagnetic or particle radiation.

Inventors:
JAECKEL KLAUS-PETER (DE)
LEYRER REINHOLD J (DE)
MUENCH VOLKER (DE)
STROHRIEGL PETER (DE)
HAARER DIETRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/001540
Publication Date:
April 04, 1991
Filing Date:
September 12, 1990
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
International Classes:
G03G13/26; B41C1/10; G03G9/09; G03G13/28; (IPC1-7): B41C1/10; G03G13/26
Foreign References:
US3578444A1971-05-11
EP0262475A21988-04-06
EP0289056A21988-11-02
US4491628A1985-01-01
DE3705439A11988-09-01
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Claims:
Patentansprüche
1. Auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte mit A) einem elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger, B) mindestens einer photoleitenden Schicht und C) einer druckenden Oberfläche, welche aus Ci) hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus c2) oleophilen farbführenden unbetonerten Bereichen zusammengesetzt ist.
2. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitende Schicht (B) von einer 0,1 bis 5 μm dicken, elektrisch isolierenden, oleophilen Schicht (D) bedeckt ist, deren unbetonerten Oberflächenbereiche die oleophilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereiche (c2) der druckenden Oberfläche (C) bilden.
3. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die betonerten Bereiche (ci) mit der Oberfläche (C) verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch verbunden sind.
4. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Verknüpfung der betonerten Bereiche (ci) mit der Oberfläche (C) durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Belichten mit elektro¬ magnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo oder radio¬ chemisch bewerkstelligt worden ist.
5. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (ex) miteinander verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch miteinander verbunden sind.
6. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Verknüpfung der Tonerteilchen untereinander durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermo¬ chemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo oder radiochemisch bewerkstelligt worden ist.
7. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die betonerten Bildbereiche (ci) chemisch gebundene unpolare funktionelle Gruppen enthalten, welche sich durch Umsetzung mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermo¬ chemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo oder radiochemisch in chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen umwandeln lassen.
8. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die betonerten Bildbereiche (ci) chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen enthalten, welche aus chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen durch Umsetzung mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo oder radiochemisch erzeugt worden sind.
9. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die unbetonerten Bereiche (c2) der Oberfläche (C) mattiert sind.
10. Verfahren zur Herstellung einer Offsetdruckplatte durch i) bildmäßiges Belichten eines elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladenen elektrophotographischen Aufzeichnungs¬ elements, welches einen elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger (A) und mindestens eine photoleitende Schicht (B) auf¬ weist, mit aktinischem Licht, wodurch auf der Oberfläche (C) des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein latentes elektrostatisches Ladungsbild erzeugt wird, ii) Entwickeln des latenten elektrostatischen Ladungsbildes mittels eines Toners, wodurch auf der Oberfläche (C) ein betonertes Bild resultiert, iii) Fixieren des betonerten Bildes, wodurch die Offsetdruckplatte erhalten wird, sowie gegebenenfalls iv) Nachbehandeln der Offsetdruckplatte, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei einen hydrophilen Toner oder einen Toner verwendet, welcher während des Verfahrensschritts iii) und/oder während des Nachbehandlungsschritts iv) auf der Oberfläche (C) hydrophiliert wird.
11. Das Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei zum Zwecke des Fixierens im Verfahrensschritt iii) das betonerte Bild erhitzt, mit geeigneten chemischen Reagentien umsetzt und/oder mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung bestrahlt.
12. Das Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Nachbehandeln iv) die Offsetdruckplatte erhitzt, mit geeigneten Reagentien umsetzt und/oder mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung bestrahlt.
13. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die photoleitende Schicht (B) von einer 0,1 bis 5 μm dicken, elektrisch isolierenden, oleophilen Schicht (D) bedeckt ist, deren unbetonerten Oberflächenbereiche nach dem Verfahrens¬ schritt iii) oder dem Nachbehandlungsschritt iv) die oleophilen farbführenden druckenden Bereiche (c2) der Oberfläche (C) bilden.
14. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, daß man im Verfahrensschritt iii) und/oder im Nachbehand¬ lungsschritt iv) die Tonerteilchen durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikel¬ strahlung photo oder radiochemisch hydrophiliert.
15. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man im Verfahrensschritt iii) oder im Nachbehandlungs¬ schritt iv) die Tonerteilchen miteinander verklebt oder verschmilzt und/oder durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektro¬ magnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung photo oder radiochemisch miteinander verbindet.
16. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man hierbei feste oder flüssige Toner verwendet, deren Tonerteilchen chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen enthalten.
17. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man hierbei feste oder flüssige Toner mit Tonerteilchen verwendet, welche chemisch gebundene unpolare Gruppen enthalten, die im Verfahrensschritt iii) und/oder im Nachbehandlungsschritt iv) 10 durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung photo oder radiochemisch chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen liefern. 15 18.
18. Das Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den chemisch gebundenen unpolaren Gruppen um Carbon, Sulfon und Phosphonsäureanhydridgruppen ; um Anhydridgruppen saurer Sulfat oder Phosphatester; um Carbon, Sulfon, Phosphon, Schwefel und Phos¬ phorsäureestergruppen; um Silylether und Silylestergruppen; um 0 Aryl, Alkyl oder Arylalkyloxycarbonylaminogruppen ; um NCyclohexyl carbodi imidgruppen; um oNitrobenzylacrylatgruppen ; oChinondiazid gruppen; Epoxygruppen; um cyclische Acetalgruppen oder um andere Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe beieinander liegenden Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen, mindestens zweifach 5 funktionellen Schutzgruppe verbunden sind; und um ethylenisch ungesättigte Gruppen handelt.
19. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es sich bei den chemisch gebundenen polaren funktio 0 nellen Gruppen um Carbon, Sulfon und Phosphonsäuregruppen; um saure Schwefelsäure und Phosphorsäureestergruppen; um Amino und Hydroxyl¬ gruppen; und um Alkylenoxidgruppen handelt.
20. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekenn 5 zeichnet, daß es sich bei den geeigneten chemischen Reagentien um wäßrige oder organische Lösungen von sauren oder basischen, oxidierend oder reduzierend wirkenden, komplexierenden oder nicht komplexierenden, organischen, anorganischen und metallorganischen Stoffen oder um die betreffenden reinen Stoffe selbst oder um deren 0 Gemische handelt.
21. Das Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Stoffen um Alkancarbon und Mineralsäuren sowie deren Salze; um Alkali und Erdalkalihydroxide und alkoholate; um organische Amine und Ammoniak; um Verbindungen mit zwei oder mehr chelatisieren 5 den funktionellen Gruppen; um Epoxide und um Radikale liefernde Stoffe handelt.
22. Das Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die betreffenden Stoffe in den Tonerteilchen enthalten sind.*& 10.
23. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Tonerteilchen große Mengen an feinverteilten hydrophilen anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden enthalten.
24. 15 24.
25. Das Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonerteilchen pyrogene Kieselsäure und/oder Aluminiumoxid enthalten.
26. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 24, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Oberfläche (C) zumindestens in ihren unbetonerten 20 Bereichen (c2) mattiert ist.
27. Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man sie gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 25 hergestellt hat.*& 25.
28. 30*& 35.
29. 40.
Description:
Auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte mit hydrophilen betonerten Bereichen und oleophilen unbetonerten Bereichen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte, welche einen elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger und eine photoleitende Schicht aufweist.

Außerdem betrifft die Erfindung ein neues elektrophotographisches Verfahren zur Herstellung von Offsetdruckplatten.

Offsetdruckplatten und Methoden für ihre Herstellung auf elektrophoto¬ graphischem Wege sind beispielsweise aus der EP-A-0 131 215, der EP-B-0 031 481, der EP-A-0 150 419, der EP-A-0 162 216, der EP-A-0 156 308, der EP-A-0 131 292, der EP-A-0 152 889 oder der EP-A-0 198488 bekannt.

Für die Herstellung der Offsetdruckplatten auf dem bekannten elektro- photographischen Wege wird üblicherweise ein elektrophotographisches

Aufzeichnungselement verwendet, welches einen elektrisch leitenden Träger und mindestens eine photoleitende Schicht aufweist, wobei die photo¬ leitende Schicht mindestens ein Bindemittel, mindestens eine Ladungsträger erzeugende Verbindung (Sensibilisator), mindestens eine Ladungsträger transportierende Verbindung (Photoleiter) sowie gegebenenfalls Zusatz¬ stoffe enthält. Bekanntermaßen wird dieses elektrophotographische Aufzeichnungselement z.B. mittels einer Hochspannungskoronaentladung elektrisch positiv oder elektrisch negativ aufgeladen. Hiernach wird die elektrisch aufgeladene photoleitende Schicht mit aktinischem Licht bild- mäßig belichtet, wobei je nach verwendetem Sensibilisator ultraviolettes, sichtbares oder infrarotes Licht in Betracht kommt. Durch die Belichtung wird die photoleitende Schicht in ihren belichteten Bereichen elektrisch leitend, so daß die zuvor erzeugte elektrostatische Aufladung in diesen Bereichen über den elektrisch leitenden Träger abfließen kann. Hierdurch wird ein latentes elektrostatisches Bild auf dem Aufzeichnungselement erzeugt, welches mit Hilfe geeigneter flüssiger oder fester Toner zu einem sichtbaren Bild entwickelt werden kann. Diese Technik der bildmäßigen Informationsaufzeichnung wird allgemein auch als Xerographie bezeichnet, wobei der dem Aufzeichnungsverfahren zugrundeliegende physikalische Prozeß auch unter dem Namen "Carlson-Prozeß" bekannt ist.

Für die Herstellung der Offsetdruckplatte wird dann das Tonerbild bekanntermaßen auf der photoleitenden Schicht durch Erhitzen fixiert. Hiernach werden die unbelichteten und daher tonerfreien Bereiche der photoleitenden Schicht mit Hilfe geeigneter Entwicklerlösungsmittel weggewaschen oder entschichtet. Hierbei werden die belichteten Bereiche der photoleitenden Schicht durch den hierauf fixierten Toner vor dem Entschichten geschützt. Die in dieser bekannten Weise hergestellte Offsetdruckplatte nimmt im allgemeinen an ihren hydrophoben Tonerbild¬ bereichen ölige Druckfarben und an ihren durch die EntSchichtung frei- gelegten hydrophilen Bereiche Wasser an, so daß sie für offsettypische Druckverfahren geeignet ist.

Der grundlegende Nachteil dieses bekannten Verfahrens zur Herstellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege liegt darin, daß das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement nach dem

Fixieren des Tonerbildes mit Entwicklerlösungsmitteln entschichtet werden muß, damit die offsettypische Differenzierung der Druckplattenoberfläche in oleophile oder hydrophobe farbführende druckende Bereiche und hydro¬ phile wasserführende nichtdruckende Bereiche eintritt. Bei diesem Ent- schichtungsschritt muß höchste Sorgfalt angewandt werden, weil ansonsten die druckenden Bereiche geschädigt werden, was naturgemäß eine Ver¬ schlechterung der Abbildungsqualität zur Folge hat. Außerdem können bei diesem Verfahren nur solche Träger verwendet werden, welche sowohl elektrisch leitend sind als auch eine hydrophile Oberfläche aufweisen, was die Auswahlmöglichkeiten empfindlich einschränkt.

Verfahren zur Herstellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophoto¬ graphischem Wege, bei welchen der Entschichtungsschritt entfällt, gehen aus der EP-A-0 289 056, der EP-A-0 326 132 oder der EP-A-0 326 169 hervor.

Bei dem aus der EP-A-0 289 056 bekannten Verfahren wird ein elektro¬ photographisches Aufzeichnungselement verwendet, dessen photoleitende Schicht mit einer speziellen Deckschicht bedeckt ist. Diese Deckschicht ist an und für sich hydrophob bzw. oleophil, sie kann aber durch Behandeln mit geeigneten chemischen Reagentien hydrophiliert werden, was in der EP-A-0 289 056 als "oil-desensitization treatment" bezeichnet wird. Hier¬ bei werden in der Deckschicht vorhandene chemisch gebundene unpolare funktionelle Gruppen hydrolysiert oder verseift, so daß chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen entstehen, welche der Oberfläche der Deck- Schicht hydrophile wasserführende Eigenschaften verleihen. Bei der Herstellung der Offsetdruckplatte werden die betonerten Bereiche der Oberfläche der Deckschicht von dem hierauf fixierten hydrophoben bzw. oleophilen Toner vor der Hydrophilierung geschützt, so daß letztlich eine

Offsetdruckplatte resultiert, deren druckende Oberfläche sich aus hydro¬ philen wasserführenden nichtdruckenden unbetonerten Bereichen und aus oleophilen farbführenden druckenden betonerten Bereichen zusammensetzt.

Bei dem aus der EP-A-0 326 132 bekannten Verfahren enthält die photo¬ leitende Schicht des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein teilweise vernetztes Bindemittel mit chemisch gebundenen unpolaren funktioneilen Gruppen, welche sich durch das "oil-desensitization treat¬ ment" in Carbonsäuregruppen umwandeln lassen. Die hierfür geeigneten chemischen Reagentien werden im Detail in der EP-A-0 326 132 beschrieben.

Bei dem aus der EP-A-0 326 169 bekannten Verfahren enthält die photo¬ leitende Schicht des elektrophotographischen Aufzeichnungselements neben dem Bindemittel mit unpolaren funktionellen Gruppen, welche sich in Carbonsäuregruppen umwandeln lassen, ein Polymer, welches durch Erhitzen thermisch oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photo¬ chemisch vernetzt werden kann, sowie ein Vernetzungshilfsmittel. Ansonsten unterscheidet sich dieses Verfahren nicht von dem aus der EP-A-0 289 056 oder der EP-A-0 326 132 bekannten Verfahren.

Der Nachteil des aus der EP-A-0 289 056 bekannten Verfahrens liegt darin, daß die photoleitende Schicht stets von einer Deckschicht spezieller stofflicher Zusammensetzung bedeckt sein muß, was indes die Haftung der Tonerteilchen an der Oberfläche des betreffenden bildmäßig belichteten elektrophotographischen Aufzeichnungselements beim Betonern verschlech¬ tert. Was die Verfahren der EP-A-0 326 132 und der EP-A-0 326 169 be¬ trifft, sind diese auf die Verwendung von elektrophotographischen Auf¬ zeichnungselementen mit Zinkoxid enthaltenden photoleitenden Schichten beschränkt. Außerdem muß bei all diesen Verfahren immer die Desensibili- sierung gegenüber öl (oil-desensitization treatment) durchgeführt werden, bei welcher es gleichfalls zu einer Schädigung der druckenden Bereiche der Offsetdruckplatte kommen kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue auf elektrophoto- graphischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte und ein neues elektro¬ photographisches Herstellverfahren zu finden, welche die Nachteile der bekannten elektrophotographischen Offsetdruckplatten und der bekannten elektrophotographischen Verfahren zu ihrer Herstellung nicht mehr länger aufweisen. Hierbei soll die neue auf elektrophotographischem Wege her- gestellte Offsetdruckplatte vor allem auflagenstabil sein und in ihrer Oberfläche eine hervorragende Differenzierung in druckende und nicht- druckende Bereiche aufweisen, so daß exzellente Druckerzeugnisse in

besonders hoher Auflage hergestellt werden können. Dagegen soll das neue elektrophotographische Herstellverfahren die neue Offsetdruckplatte in einfacher und reproduzierbarer Weise liefern.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung konnte in überraschender Weise durch die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offset¬ druckplatte gelöst werden, deren druckende Oberfläche aus hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus oleophilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereichen zusammengesetzt ist. Zu dieser überraschenden Lösung hat die Verwendung von Tonern beigetragen, welche entweder für sich selbst gesehen bereits hydrophil sind oder welche während oder nach der Herstellung der neuen Offsetdruckplatte hydro¬ phil iert werden können.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte mit

A) einem elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger,

B) mindestens einer photoleitenden Schicht und

C) einer druckenden Oberfläche, welche aus

Ci) hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus c 2 ) oleophilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereichen

zusammengesetzt ist.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das neue Verfahren zur Herstellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege durch

i) bildmäßiges Belichten eines elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladenen elektrophotographischen Aufzeichnungselements, welches einen elektrisch leitenden Träger (A) und mindestens eine photo¬ leitende Schicht (B) aufweist, mit aktinischem Licht, wodurch auf der Oberfläche (C) des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein latentes elektrostatisches Ladungsbild erzeugt wird,

ii) Entwickeln des latenten elektrostatischen Ladungsbilds mittels eines Toners, wodurch ein betonertes Bild resultiert,

iii) Fixieren des betonerten Bildes auf der Oberfläche (C), wodurch die Offsetdruckplatte resultiert, sowie gegebenenfalls

iv) Nachbehandeln der Offsetdruckplatte,

wobei das neue Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierbei entweder einen hydrophilen Toner oder einen Toner verwendet, welcher beim Verfahrensschritt iii) und/oder beim Nachbehandlungsschritt iv) auf der Oberfläche (C) hydrophiliert wird.

Im folgenden wird die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte der Kürze halber als "erfindungsgemäße Offsetdruck¬ platte" bezeichnet. Dementsprechend wird das neue Verfahren zur Her¬ stellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege als "erfindungsgemäßes Verfahren" bezeichnet.

Das erfindungsgemäß wesentliche Merkmal oder der erfindungsgemäß wesent¬ liche Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte ist ihre druckende Oberfläche (C), welche aus hydrophilen wasserführenden nicht- druckenden betonerten Bereichen (ci) und aus oleophilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereichen (c 2 ) zusammengesetzt ist. Demnach werden die nichtdruckenden Bereiche (c ) von Tonerteilchen gebildet, welche in an sich bekannter Weise auf die Oberfläche eines elektrophotographischen Aufzeichnungselements aufgebracht worden sind. Dagegen werden die druckenden Bereiche (c 2 ) von demjenigen Teil der Oberfläche eines elektro¬ photographischen Aufzeichnungselements gebildet, welcher bei der Her¬ stellung der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nicht von Tonerteilchen bedeckt wurde.

Bei der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements wiederum kann es sich um die hydrophobe bzw. oleophile Oberfläche der photoleitenden Schicht (B) oder um die Oberfläche einer auf die photo¬ leitende Schicht (B) aufgebrachten 0,1 bis 5 μm dicken, elektrisch iso¬ lierenden, oleophilen Schicht (D) handeln. Desweiteren kann die Oberfläche durch Aufrauhen oder durch Einlagerung oleophiler polymerer Teilchen wie Polymethylmethacrylat, Polystyrol oder vernetzte Phenolharze mattiert werden.

Die oleophilen Eigenschaften der Oberfläche werden durch die stoffliche Zusammensetzung der photoleitenden Schicht (B) oder der Schicht (D) fest¬ gelegt. Demnach sind alle photoleitenden Schichten (B) oder Schichten (D), welche aufgrund ihrer stofflichen Zusammensetzung eine oleophile Ober ¬ fläche haben, als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte geeignet.

Indes kommen auch photoleitende Schichten (B) mit hydrophiler Oberfläche als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in Betracht. Allerdings enthält dann die betreffende erfindungsgemäße Offsetdruckplatte zwangsweise eine Schicht (D) mit oleophiler Oberfläche.

Unabhängig davon, um welche Oberfläche (C) es sich handelt, wird sie von den offsettypischen Druckfarben nicht angegriffen. Vorzugsweise ist die Oberfläche (C) durch Erhitzen thermisch, durch Umsetzen mit geeigneten chemischen Reagentien und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch partiell oder vollständig vernetzt worden.

Die photopolymerisierbaren Schichten (B) mit oleophiler Oberfläche werden bevorzugt als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte verwendet.

Beispiele geeigneter photoleitender Schichten (B), welche als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in Betracht kommen, sind die üblichen und bekannten anorganischen photoleitenden Schichten (B) aus Selen oder dotiertem Silizium und die organischen photoleitenden Schichten (B), welche mindestens ein Bindemittel (bi), mindestens eine Ladungsträger erzeugende Verbindung oder einen Sensibilisator (b 2 ), mindestens eine Ladungsträger transportierende, organische oder anorganische Verbindung oder einen Photoleiter (b3) und gegebenenfalls Zusatzstoffe (b^ enthalten.

Beispiele geeigneter Bindemittel (bi) sind Celluloseether, Polycarbonate, Polyesterharze, Polystyrol, Polyvinylchloride, Polymethacrylate und Styrol/Acrylnitril-Copolymerisate, von denen die vernetzten besonders bevorzugt verwendet werden.

Beispiele geeigneter Sensibilisatoren (b 2 ) sind aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt.

Beispiele geeigneter Photoleiter (b3) sind Zinkoxid oder die üblichen und bekannten niedermolekularen Oxazolderivate (DE-B-11 20 875), Oxdiazol- derivate (DE-B-10 58 836), Triazolderivate (DE-B-10 60 260), Azomethine (US-A-3 041 165), Pyrazolinderivate (DE-B-10 60 714), Imidazolderivate (DE-B-11 06 559), Arylamine (DE-B-27 12 557), 1, 3-Dithiolderivate (DE-B-33 38 204), Benzotriazolderivate (EP-A-0 131 292), Triazolylpyridin- derivate (EP-A-0 150 419), Pyrazolotriazolderivate (EP-A-0 156 308), Triphenyltriazolderivate (EP-A-0 162 216) oder Hydrazonderivate (EP-A-0 001 599, DE-A-29 19 791 entsprechend US-A-4 367 273 und

US-A-4 278747, GB-A-2 088074 und DE-A-31 40 571) oder die gleichfalls üblichen und bekannten oligo eren oder polymeren Polyvinylcarbazole oder Arylaminpolymere (EP-A-0 052 961) sowie (Meth)Acrylatpolymerisate und Organopolysiloxane mit seitenständigen Carbazolylgruppen.

Werden polymere Photoleiter (b ß ) verwendet, dann kann auf die Mit¬ verwendung von Bindemitteln (bi) verzichtet werden.

Beispiele geeigneter Zusatzstoffe (b ) sind die üblichen und bekannten Verlaufmittel, Netzmittel, Füllstoffe und Verstärkungsfüllstoffe sowie Vernetzungshilfsmittel wie organische Peroxide, organische Silane oder Epoxyharze.

In der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte ist die photoleitende Schicht (B) im allgemeinen 0,5 bis 40, vorzugsweise 0,8 bis 25, vorteilhafterweise 1 bis 20 und insbesondere 1,5 bis 15 μm dick.

Die Herstellung der photoleitenden Schicht (B) der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte weist methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie wird in üblicher und vom Stand der Technik her bekannter Weise herge¬ stellt, wobei ihre Bestandteile in üblichen und beka ten Mengen verwendet werden. Hierzu sei beispielhaft auf die eingangs genannten Patentschriften verwiesen.

Beispiele geeigneter Schichten (D) sind Schichten aus vernetzten oder unvernetzten organischen Polymeren wie Cellulseether, Polyesterharze, Polyvinylchloride, Polycarbonate, Polyolefine, Styrol/Acrylnitril- copolymerisate und photopolymerisierte Gemische, welche in üblicher und bekannter weise durch vollflächiges Belichten von Schichten aus den vor- stehend genannten Polymeren, photopolymerisierbaren Monomeren und Photo¬ polymerisationsinitiatoren mit aktinischem Licht erhältlich sind. Darüber hinaus können die Schichten (D) auch noch die vorstehend genannten Zusatz¬ stoffe (b ) enthalten.

Auch die Herstellung der Schichten (D) weist methodisch keine Besonder¬ heiten auf, sondern sie erfolgt üblicherweise durch Gießen v ~ ι - ung und Trocknen der hierbei erhaltenen Naßschicht, wonach die so e i .-,.ιe Schicht (D) in üblicher und bekannter Weise, beispielsweise ÜJ , -:T Photo¬ polymerisation, vernetzt werden kann.

Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte enthält einen dimensionsstabilen elektrisch leitfähigen Träger. Hierfür kommen die üblichen und bekannten Aluminium-, Zink-, Magnesium-, Kupfer-, Stahl- oder Mehrmetallplatten,

Polymerfolien mit metallisierter Oberfläche, wie mit Aluminium bedampfte Polyethylenterephthalatfolien oder elektrisch leitende Spezialpapiere in Betracht. Auch die Herstellung der elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger (A) weist methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie erfolgt nach den üblichen und bekannten Methoden der Herstellung von Metall¬ platten, metallisierten Polymerfolien und elektrisch leitfähigen Spezial¬ papieren.

In der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte sind der elektrisch leitende dimensionsstabile Träger (A), die photoleitende Schicht (B) und gegebenen¬ falls die Schicht (D) in der angegebenen Reihenfolge übereinander ange¬ ordnet und haftfest miteinander verbunden. Diese Anordnung wird üblicher¬ weise als elektrophotographisches Aufzeichnungselement bezeichnet. Auch die Herstellung des elektrophotographischen Aufzeichnungselements weist methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie erfolgt in üblicher und bekannter Weise nach den vom Stand der Technik her bekannten Methoden.

Für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte ist es von Vorteil, wenn die betonerten Bildbereiche (cj) mit der druckenden Oberfläche (C) verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch verbunden sind, weil hierdurch eine besonders abriebfeste erfindungsgemäße Offsetdruckplatte resultiert. Hierbei kann die chemische Verknüpfung der betonerten Bildbereiche (ci) in der Oberfläche (C) durch Umsetzung mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektro- magnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch bewerkstelligt worden sein.

Außerdem ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von Vorteil, wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (cj) miteinander verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch miteinander verbunden sind. Hierbei kann die chemische Verknüpfung der Tonerteilchen untereinander durch Umsetzen der Tonerteilchen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch bewerkstelligt worden sein.

Desweiteren ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von Vorteil, wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (ci) chemisch gebundene unpolare funktionelle Gruppen enthalten, welche sich durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photo- oder radio¬ chemisch unter Bildung chemisch gebundener polarer funktioneller Gruppen zersetzen lassen.

Hierbei ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von ganz beson¬ derem Vorteil, wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (cj) chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen enthalten, welche aus den in den betonerten Bereichen (ci) ursprünglich vorhandenen chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch erzeugt worden sind.

Erfindungsgemäß sind alle chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen geeignet, welche ganz allgemein durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch in chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen umge- wandelt werden können. Demnach sind für den erfindungsgemäßen Verwendungs¬ zweck all diejenigen unpolaren funktionellen Gruppen geeignet, welche das vorstehend genannte Eigenεchaftsprofil haben. Diese unpolaren funktio¬ nellen Gruppen können in den betonerten Bereichen (ci) an die Pigmente zur Einfärbung, die oberflächenaktiven Substanzen zur Stabilisierung und/oder an die Substanzen zur Ladungskontrolle der für die Herstellung der betonerten Bereiche (cj) ursprünglich verwendeten Tonerteilchen gebunden sein.

Beispiele g< - geeigneter chemisch gebundener unpolarer funktioneller Gruppen sir. aus der EP-A-0 019 770 (DE-A-29 22 748), der EP-A-0 289 056, der DE-A-37 21 741, der EP-A-0 326 132, der EP-A-0 134 574, der EP-A-0 101 587 oder der EP-A-0 326 169 oder aus dem Artikel von Ito et al., "A Sensitive Deep UV Resist System", in SPE Regional Technical Conference, Ellenville, New York, November 1982 bzw. der US-A-4 491 628 bekannt.

Beispiele besonders gut geeigneter chemisch gebundener unpolarer funktio¬ neller Gruppen sind Carbon-, Sulfon- oder Phosphonsäureanhydridgruppen ; die Anhydride saurer Sulfat- oder Phosphatestergruppen; Carbon-, Sulfon-, Phosphon-, Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen; Silylether- und Silylesterςruppen; Aryl-, Alkyl- und Arylalkyloxycarbonyla inogruppen; N-Cyclohexyl-carbodiimidgruppen; o-Nitrobenzylacrylatgruppen; tert.- Butoxicarbonylgruppen; o-Chinondiazidgruppen; Epoxygruppen; cyclische Acetalgruppen oder andere Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe beieinander liegenden Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen, mindestens zweifach funktionellen Schutzgruppe verbunden sind; und ethylenisch ungesättigte photopoly erisierbare und/oder radiochemisch vernetzbare Gruppen.

Chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen, welche für den erfindungs¬ gemäßen Verwendungszweck geeignet sind, sind insbesondere polare funktio¬ nelle Gruppen, welche an die Pigmente zur Einfärbung, die oberflächen¬ aktiven Substanzen zur Stabilisierung und/oder die Substanzen zur Ladungs- kontrolle der für die Herstellung der betonerten Bereiche (ci) ursprüng¬ lich verwendeten Tonerteilchen gebunden sind und welche den betonerten Bereichen (cj) hydrophile Eigenschaften verleihen. Demnach sind für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck all diejenigen polaren funktionellen Gruppen geeignet, welche dieses Eigenschaftsprofil haben.

Beispiele gut geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender chemisch gebunde¬ ner polarer funktioneller Gruppen sind Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäure- gruppen, saure Schwefel- und Phosphorsäureestergruppen, Amino- und Hydroxylgruppen sowie Polyalkylenoxid-, insbesondere Polyethylenoxid- gruppen, von denen die Hydroxylgruppen und die Polyethylenoxidgruppen von besonderem Vorteil sind und deshalb erfindungsgemäß besonders bevorzugt verwendet werden.

Für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte ist es außerdem von ganz besonderem Vorteil, wenn die betonerten Bereiche (ci) große Mengen, d.h. 10 bis 90 Gew.%, bezogen auf die betonerten Bereiche (cj), an hydrophilen anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden enthalten. Hierbei sind pyrogene Kieselsäure und Aluminiumoxid von ganz besonderem Vorteil. Sie werden deshalb erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt verwendet.

Ein weiterer besonderer Vorteil ergibt sich für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte, wenn zumindest die oleophilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereiche (c 2 ) ihrer druckenden Oberfläche (C) mattiert sind.

Die für die Erfindung wesentliche druckende Oberfläche (C) der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte kann in beliebiger Weise hergestellt werden. Es ist indes von besonderem Vorteil, die druckende Oberfläche (C) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen.

Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von den vorstehend im Detail beschriebenen elektrophotographischen Aufzeichnungselement, das zumindest einen elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger (A), mindestens eine photoleitende Schicht (B) und gegebenenfalls die Schicht (D) enthält. Dieses elektrophotographische Aufzeichnungselement wird in üblicher und bekannter Weise nach seiner Herstellung mittels einer Hochspannungscorona- entladung elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladen und

hiernach mit einer reprographischen Kamera oder einem computergesteuerten Lasers bildmäßig belichtet, wodurch bekanntermaßen ein latentes elektro¬ statisches Ladungsbild erzeugt wird.

Dieses latente elektrostatische Ladungsbild wird dann bekanntermaßen mit Hilfe eines flüssigen oder festen Toners betonert, wodurch ein betonertes Bild resultiert.

Erfindungsgemäß wird hierbei ein Toner verwendet, dessen Tonerteilchen den betonerten Bereichen (ci) der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach deren Herstellung hydrophile wasserführende Eigenschaften verleihen. Somit werden für das erfindungsgemäße Verfahren entweder hydrophile Toner oder Toner verwendet, welche bei dem Fixieren der Toner oder beim Nachbehandeln der resultierenden erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte hydrophiliert werden, d.h., hydrophile wasserführende Eigenschaften erhalten. Hierdurch wird sichergestellt, daß die betonerten Bereiche (ci) der in dieser Weise erhaltenen druckenden Oberfläche (C) bei der Verwendung der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte keine Offsetdruckfarben sondern Wasser führen und demnach nicht drucken.

Für das erfindungsgemäße Verfahren sind diejenigen Toner bevorzugt, welche erst während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hydro¬ philiert werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem Betonern des latenten elektrostatischen Ladungsbildes das hierdurch resultierende betonerte Bild auf der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements fixiert.

Diesem Verfahrensschritt kann sich ein geeigneter Nachbehandlungsschritt anschließen.

Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt verwendeten Toner, welche beim Fixieren und/oder beim Nachbehandlungsschritt hydrophiliert werden, enthalten die vorstehend im Detail beschriebenen chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen, aus denen sich durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch die für die Funktion der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte wesentlichen chemisch gebundenen polaren funktionellen Gruppen herstellen lassen. Der Gehalt der erfindungsgemäß bevorzugt zu verwendenden Toner an diesen chemisch gebundenen und polaren funktionellen Gruppen wird grundsätzlich so eingestellt, daß sich im Verlauf des

erfindungsgemäßen Verfahrens die hydrophilen wasserführenden Eigenschaften der betonerten Bereiche (ci) ergeben. Der geeignete Gehalt der erfindungs¬ gemäß bevorzugt zu verwendenden Toner an chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen kann vom Fachmann leicht anhand von Vorversuchen oder einfachen Überlegungen ermittelt werden, indem er beispielsweise die aus der EP-A-225 547 oder der DE-A-38 21 199 bekannten festen oder die aus der US-A-4 661 431 bekannten flüssigen Toner in an sich bekannter Weise unter Verwendung von Pigmenten zur Einfärbung, oberfächenaktiven Substan¬ zen zur Stabilisierung und Substanzen zur Ladungskontrolle, welche die im Detail beschriebenen unpolaren funktionellen Gruppen enthalten, herstellt. Hierbei kann er beispielsweise die aus der EP-A-0 326 132, der EP-A-0 326 169, der EP-A-0 289 056, der DE-A-37 21 741, der US-A-4 491 628, der EP-A-0 101 587, der EP-A-0 134 574 und der EP-A-0 019 770 bekannten hoch- und niedermolekularen Stoffe zur Herstellung der betreffenden Tonerteilchen verwenden, wobei diese Stoffe die Funktion der oberflächenaktiven Substanzen zur Stabilisierung und/oder der Substanzen zur Ladungskontrolle übernehmen können. Den geeigneten Gehalt an unpolaren funktionellen Gruppen kann dann der Fachmann ganz einfach daran erkennen, daß die nach den Vorversuchen resultierenden Toner noch immer die für ihre Funktion als Toner wesentlichen Eigenschaften aufweisen, wobei sie zugleich durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch oder durch Bestrahlen mit elektro¬ magnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch hydrophiliert werden können. Deshalb kann der Fachmann unter Beachtung dieser beiden Randbedingungen die für das erfindungsgemäße Verfahren besonders bevorzugt verwendeten Toner entweder durch Variation der üblichen und bekannten Toner erhalten oder er kann sie aus den üblichen und bekannten Tonern auswählen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden insbesondere diejenigen Toner der vorstehend beschriebenen Art verwendet, welche große Mengen, d.i. 10 bis 90 Gew.%, bezogen auf den Toner, an feinverteilten hydrophilen anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden, insbesondere pyrogene Kieselsäure und/oder Aluminiumoxid, enthalten.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die besonders bevorzugt ver¬ wendeten Tonerteilchen beim Fixieren mit der Oberfläche des elektro¬ photographischen Aufzeichnungselements und/oder miteinander verklebt oder verschmolzen oder durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch verbunden. Dies kann auch während des Nachbehandlungsschritts erfolgen bzw. zu Ende geführt werden.

Erfindungsgemäß werden bei der Durchführung dieser beiden Verfahrens¬ schritte die vorstehend im Detail beschriebenen chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen in die für die Funktion der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte essentiellen chemisch gebundenen polaren funktionellen Gruppen, insbesondere in die Carbon-, Sulfon- oder Phosphon- säuregruppen, in die sauren Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen, in die A ino- und Hydroxylgruppen oder in die Polyalkylenoxidgruppen umgewandelt.

Die Auswahl der Methoden des Verklebens oder Verschmelzens oder der chemischen Verknüpfung der Tonerteilchen mit der Oberfläche des elektro¬ photographischen Aufzeichnungselements und/oder untereinander kann der Fachmann sehr leicht anhand der in den Tonerteilchen vorliegenden chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen treffen. So wird er beispiels- weise

die Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäureanhydridgruppen, die Anhydride saurer Sulfat- oder Phosphatestergruppen, die Carbon-, Sulfon-, Phosphon-, Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen, die Silylether- und Silylestergruppen, die Aryl-, Alkyl- und Arylalkyloxycarbonyl- aminogruppen, die N-Cyclohexyl-carbodiimidgruppen, die Epoxygruppen, die cyclischen Acetalgruppen oder die anderen Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe beieinander liegenden Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen, mindestens zweifach funktionellen Schutzgruppe ver- bunden sind durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch,

die Epoxygruppen durch Erhitzen thermisch,

die o-Nitrobenzylacrylatgruppen, die tert.-Butoxicarbonylgruppen, die o-Chinondiazidgruppen oder die ethylenisch ungesättigten Gruppen durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photochemisch oder

die ethylenisch ungesättigten Gruppen durch Bestrahlen mit Partϊkel- strahlung radiochemisch

umsetzen. Zu diesem Zweck kann er außerdem den Tonerteilchen noch geeignete Vernetzungshilfsmittel wie Photopolymerisationsinitiatoren, Initiatoren der thermischen radikalischen Polymerisation, organische Silane oder Epoxyharze beigeben.

Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn bei dem in vorstehender Art und Weise ausgeführten Verkleben oder Verschmelzen und/oder bei der chemischen Verknüpfung die Tonerteilchen zugleich hydrophiliert werden.

Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es außerdem von besonderem Vorteil, wenn die Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements durch mechanisches oder elektrisches Aufrauhen mittels einer Hoch- spannungsentladungscorona und/oder durch Einlagerung feinteiliger organischer Füllstoffe mattiert ist.

Für das Betonern des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten elektrophotographischen Aufzeichnungselements können die üblichen und bekannten Methoden und Apparaturen zum Betonern mit festen oder flüssigen Tonern angewandt werden, z.B. das Gerät Elfasolautomat® EA 692 der Firma Hoechst, das Gerät OPC® 200 der Firma Polychrome oder bevorzugt der Performer® der Firma Chemco Engineering.

Für das Erhitzen des in erfindungsgemäßer Verfahrensweise betonerten elektrophotographischen Aufzeichnungselements können bei dem erfindungs¬ gemäßen Verfahren gleichfalls an sich bekannte Methoden und Apparaturen verwendet werden. Beispielhaft seien das Erhitzen in Trockenschränken oder das Bestrahlen mit Infrarotlampen genannt.

Auch für das Bestrahlen des betonerten elektrophotographischen Aufzeich¬ nungselements mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung können die üblichen und bekannten Methoden und Apparaturen verwendet werden. Beispielhaft genannt seien die Apparaturen mit Quellen für Röntgenstrahlung, UV-Strahlung, sichtbares Licht oder Elektronenstrahlung, wie sie üblicherweise auf dem Gebiet der Reprographie oder der Röntgen- oder Elektronenstrahl-Lithographie verwendet werden.

Desgleichen sind die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten geeigneten Reagentien üblich und bekannt. Ihre Auswahl richtet sich in erster Linie nach den in den Tonerteilchen vorliegenden chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen einerseits und nach den hieraus herzustellenden chemisch gebundenen polaren funktionellen Gruppen anderer¬ seits. Desweiteren können diese geeigneten Reagentien entweder Bestandteil der Tonerteilchen sein oder sie können erst während des Fixierens und/oder bei dem Fixieren der Tonerteilchen auf der Oberfläche des elektrophoto¬ graphischen Aufzeichnungselements und/oder bei dem Nachbehandeln der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in geeigneter Weise als Gase, als Feststoffe oder in der Form von Lösungen hinzugegeben werden. Hierbei wird ihre Zugabe in der Form von wäßrigen oder organischen Lösungen bevorzugt.

Bei den geeigneten chemischen Reagentien handelt es sich demnach um saure oder basische, oxidierend oder reduzierend wirkende, ko plexierende oder nicht komplexierende, organische, anorganische oder metallorganische

Stoffe, deren Gemische oder deren wäßrige oder organische Lösungen, von denen die Lösungen bevorzugt verwendet werden.

Beispiele gut geeigneter chemischer Reagentien sind Alkancarbonsäuren und Mineralsäuren sowie deren Salze, Alkali- und Erdalkalihydroxide und -alkoholate, organische Amine, Ammoniak, Verbindungen mit zwei oder mehr chelatisierenden funktionellen Gruppen wie Nitrilotriessigsäure und deren Salze, Epoxide, organische Silane, Borane und Radikale liefernde Verbin¬ dungen wie Initiatoren der thermischen radikalischen Polymerisation und der Photopolymerisation.

Weitere Beispiele gut geeigneter chemischer Reagentien gehen aus der EP-A-0 136 132 hervor.

Auch die Behandlung des betonerten elektrophotographischen Aufzeichnungs¬ elements und/oder der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte mit diesen Lösungen erfolgt in üblicher und bekannter Weise, beispielsweise durch Eintauchen der betreffenden elektrophotographischen Aufzeichnungselemente und/oder der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatten in diese Lösungen oder durch Besprühen der elektrophotographischen Aufzeichnungselemente und/oder der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatten mit diesen Lösungen.

Sofern das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung dieser Lösungen durchgeführt wird, wird die hierbei erhaltene erfindungsgemäße Offset- druckplatte in üblicher und bekannter Weise, z.B. in einem Umluft- trockenschrank, getrocknet.

Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der Methoden und Apparaturen zum Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung, d.h. photochemisch, sowie unter Verwendung der entsprechenden vorstehend beschriebenen Tonerteilchen, welche die entsprechenden photoempfindl chen chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen enthalten, durch¬ geführt. Hierbei kann man auf jegliche Behandlung mit entschichtenden Lösungen oder mit chemischen Reagentien verzichten.

Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte weist bei ihrer Herstellung und ihrer Verwendung besondere technische Vorteile auf. So ist bei ihrer Herstellung kein Entschichtungsschritt mehr notwendig, bei welchem es bekanntermaßen zu einer Schädigung oder gar zum Ablösen der druckenden Bereiche der betreffenden Offsetdruckplatte kommen kann. Des weiteren kann die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte in der Praxis sehr leicht vorge¬ gebenen Druckbedindungen angepaßt werden. Darüber hinaus gestattet die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte im Gegensatz zu den herkömmlichen in

einfacher Weise die Herstellung von Druckerzeugnissen, welche in Bezug auf die zu vervielfältigende Bildvorlage "negativ" sind. Dies beruht darauf, daß bei den herkömmlichen auf elektrophotographischem Wege hergestellten Offsetdruckplatten die betonerten Bereiche letztlich die oleophilen farbführenden druckenden Bereiche bilden, wogegen dies bei der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte gerade nicht der Fall ist. Hieraus resultieren Anwendungsmöglichkeiten, welche mit bekannten auf elektrophotographischem Wege hergestellten Offsetdruckplatten bislang noch nicht realisiert werden konnten.

Auch das erfindungsgemäße Verfahren weist besondere unerwartete technische Vorteile auf. Es ist sowohl im Hinblick auf die elektrophotographischen Aufzeichnungselemente, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ver¬ arbeitet werden können, als auch im Hinblick auf seine Ausgestaltungs- möglichkeiten außerordentlich variabel und anpassungsfähig. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es deshalb, erfindungsgemäße Offset¬ druckplatten herzustellen, welche in der Praxis dem jeweiligen Anwendungs¬ zweck in hervorragender Weise angepaßt sind.

Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte, insbesondere aber die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, gibt auch diejenigen Bild¬ elemente, welche sich ansonsten nur schwer zuverlässig reproduzieren lassen, in bester Qualität wieder. Beim Drucken auf einem Offsetdruckwerk mit Offsetdruckfarben vom Typ "öl-in-Wasser" nehmen die druckenden Bereiche (c 2 ) ihrer druckenden Oberfläche (C) die öligen Farben hervor¬ ragend an, wogegen ihre nichtdruckenden Bereiche (cj) hervorragend wasser¬ führend sind. Hierdurch resultiert ein ausgezeichneter Kontrast und ein äußerst präziser Druck, was insgesamt zu exzellenten Druckerzeugnissen führt. Da die Offsetdruckplatte unter den Druckbedingungen eine vorteil- haft lange Lebensdauer hat, wird überdies eine hohe Auflage erzielt.

Beispiele

Für die nachfolgenden Beispiele wurden drei elektrophotographische Auf¬ zeichnungselemente nach der folgenden allgemeinen Vorschrift hergestellt:

I. Herstellung von elektrophotographischen Aufzeichnungselementen; allgemeine Versuchsvorschrift:

I.l Die Herstellung von Poly (6-N-carbazolylhexyl-methacrylat)

In einem ausgeheizten 500 ml-Dreihalskolben wurden 200 ml einer Lösung von 9-Borabicyclo[3.3.1.]nonan (9-BBN) in Tetrahydrofuran (0,5 mol/l) vorge¬ legt. Nach Zutropfen einer Lösung von 100 mrnol N-5-Hexenylcarbazol in 100 ml trockenem Tetrahydrofuran wurde die resultierende Reaktionsmischung 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden nacheinander

60 ml Ethanol, 20 ml 6-normale Natronlauge und 40 ml Wasserstoffperoxid (30 %ig) zu der Reaktionsmischung hinzugegeben. Nach einstündigem Erhitzen am Rückfluß wurden zur Aufarbeitung der Reaktionsmischung 200 ml Wasser zugesetzt und anschließend wurde das Tetrahydrofuran abgezogen. Das ent- standene N-(6-Hydroxyhexyl)carbazol wurde mit Ether extrahiert, und die Etherlösung wurde getrocknet und verdampft. Hiernach wurde das resul¬ tierende Rohprodukt noch aus Hexan/Aceton (9:1) umkristallisiert. Das in

61 %iger Ausbeute erhaltene reine N-(6-Hydroxyhexyl)carbazol lag in Form weißer Kristalle vor.

Zu einer Lösung von 25 mrnol N-(6-Hydroxyhexyl)carbazol und 30 nimol Tri- ethylamin in 100 ml trockenem Dichlor ethan wurde eine Lösung von 30 mrnol Methacrylsäurechlorid in 10 ml Dichlormethan zugetropft. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und danach zur Aufarbeitung mit 2-normaler Natronlauge und Wasser gewaschen. Das gebildete 6-(N-Carbazolyl)hexylmethacrylat wurde nach Einengen des Reak¬ tionsgemisches durch Säulenchromatographie an Kieselgel (Eluent:Dichlor- methan) isoliert. Das so in einer Ausbeute von 70 % erhaltene 6-(N-Carba- zolyl)hexylmethacrylat lag als farbloses öl vor und zeigte folgende Kenn- daten:

IR (Film): 1715 cm" 1 (Ester), 1635 cm "1 (C=C)

1625, 1595, 750, 720 cm -1 (Carbazol)

1H-NMR (CDC1 3 ): δ = 1,3-1,9 (m), 4,02 (t), 4,23 (t), 5,46 (m), 6,00 (m),

7,1-7,2 (m), 7,3-7,5 ( ), 8,0-8,1 (m) Intensitätsverhältnis: 11:2:2:1:1:2:4:2

17,6 mrnol 6-(N-Carbazolyl)hexylmethacrylat und 0,18 mrnol Azobisisobutyro- nitril wurden in 50 ml trockenem Toluol gelöst. Die Lösung wurde entgast und dann für 48 Stunden unter Rühren auf 60°C erhitzt. Nach Abkühlen wurde das erhaltene Polymer aus der Lösung durch Zugabe von Methanol ausgefällt und zur weiteren Reinigung zweimal aus Chloroform/Methanol umgefällt. Auf diese Weise wurde Pol (6-N-carbazolylhexyl-methacrylat) in einer Ausbeute von 88 % erhalten. Das Polymere wurde durch IR-Spektroskopie und GPC charakterisiert. Die Kenndaten sind nachfolgend wiedergegeben.

IR (Film): 1720 cπT 1 (Ester), 1625, 1595, 750, 720 cm "1 (Carbazol)

Gelpermeationschromatographie, GPC: Das mittels GPC (Polystyrolstandard) bestimmte Molekulargewicht lag bei 66.000 (M w : 84.000, M n : 28.000,

In dieser Weise wurde soviel an Poly(6-N-carbazolyl-methacrylat) herge¬ stellt, daß die Menge für die Herstellung der elektrophotographischen AufZeichnungselemente ausreichte.

1.2 Herstellung der elektrophotographischen Aufzeichnungselemente

Aus dem gemäß Ziffer 1.1 hergestellten seitenständige Carbazolyl-Gruppen enthaltenden Polymethacrylat wurden drei 14 %ige Lösungen in Tetrahydro- furan hergestellt. Diese Lösungen wurden nach einer Filtration auf drei selenbedampfte Trägerfolien gegossen und das Tetrahydrofuran abgedampft. Die resultierenden drei Photoleiterschichten hatten nach dem Trocknen eine Dicke von 10 μm. Bei der selenbedampften Trägerfolie handelte es sich um eine ca. 100 μ dicke Polyethylenterephthalat-Folie, die mit einer dünnen Aluminiumschicht bedampft war. Die auf dem Aluminium aufgedampfte Selen- Schicht hatte eine Stärke von ca. 1 μm.

Es resultierten drei identische elektrophotographische Aufzeichnungs¬ elemente, bei denen die Photoleiterschichten aus dem seitenständige Carbazolyl-Gruppen enthaltenden Polymethacrylat fest auf den selenbe¬ dampften Trägerfolien hafteten und auch beim Biegen der Aufzeichnungs¬ elemente nicht brachen oder abblätterten. Die elektrophotographischen Aufzeichnungselemente wiesen die folgenden, in üblicher und bekannter Weise nach dem Carlson-Prozeß gemessenen anwendungstechnischen Eigenschaften auf:

• maximale Potentialakzeptanz E max : 229 kV/m

• Dunkelabfall während 20 Sekunden nach der elektrostatischen Aufladung: 8 %

• Photoabfall, hervorgerufen durch die 5 Sekunden währende vollflächige 5 Belichtung mit sichtbarem Licht: 80 %

Beispiel 1

Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach dem 10 erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Toners, welcher photochemisch hydrophiliert werden kann; Versuchsvorschrift:

1.1 Die Herstellung des flüssigen Toners, welcher chemisch gebundene unpolare funktionelle Gruppen enthält, die bei Belichten mit UV-Licht 15 chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen liefern; Versuchs¬ vorschrift:

Zunächst wurde aus

20 1400 g Benzin (isopar H der Firma Exxon),

283 g eines üblichen und bekannten Rosins (Kollophoniumharz), 557 g des Diazoharzes der Formel

welches durch partielle Veresterung eines p-Kresol-Novolaks mit l,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid hergestellt worden 5 war und einen 1,2-Naphthochinondiazid-Gehalt von 65 Gew.% auf¬ wies (RP2 der Firma PCAS), 168 g eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (AC 400 der Firma

Allied Corp.), 168 g eines Ethylen-Acrylsäure-Copoly eren (AC 540 der Firma Allied), 0 200 g eines Aluminiumoxid-Pigments mit einer mittleren Teilchengröße von < 1 μm, und 83 g eines Phthalocyaninpigments,

durch lOminütiges Rühren in einem Impeller-Rührer mit einer Umdrehungszahl von 8000 Umdrehungen pro Minute (Upm) bei einer Temperatur von 70 bis 80°C eine Mischung hergestellt.

Diese Mischung wurde in dem Impeller-Rührer mit einer Umdrehungszahl von 8000 Upm bei 70 bis 80°C während 10 Minuten mit 2000 g eines Latex aus

1000 g eines Benzins (Isopar H der Firma Exxon),

50 g eines Stabilisators (Polymerisat aus, bezogen auf das Poly- erisat, 40 Gew.% o-Nitrobenzylacrylat, 56 Gew.% Laurylmeth- acrylat und 3 Gew.% Glycidylmethacrylat, welches mit 1 Gew.% Methacrylsäure verestert worden war) und 950 g Latexteilchen (0,4 bis 1 μm große Teilchen aus einem Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 45 Gew.% o-Nitrobenzylacrylat, 52 Gew.% Methylmethacrylat und 3 Gew.% Methacrylsäure)

sowie 670 g einer Stabilisatorlösung aus

Isopar H und des vorstehend genannten Stabilisators

Die hierbei resultierende Mischung wurde noch mit 3700 g Isopar H versetzt und hiernach während 30 Minuten im Impeller-Rührer mit 1500 Upm bei einer Temperatur von 50 bis 55°C nachgerührt. Hiernach lagen 9061 g einer soge¬ nannten Prädispersion vor, welche zur Herstellung der eigentlichen Toner¬ dispersion, d.h. des flüssigen Toners, verwendet wurden.

Hierzu wurden

920 g der Prädispersion,

56 g Carnaubawachs,

60 g der Polymerdispersion Neocryl EX 550 der Firma Polyvinyl Chemical Industries, Division of Beatrice, und

822 g Isopar H

in einer Kugelmühle mit einer Umdrehungszahl von 300 Upm bei Raum¬ temperatur vermischt. Nach dem Vermischen wurden weitere 1000 g Isopar H hinzugegeben.

Der so erhaltene flüssige Toner wurde noch 30 Minuten lang auf 60°C erhitzt, wonach er gebrauchsfertig war.

1.2 Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; Versuchsvorschrift

Eines der drei elektrophotographischen Aufzeichnungselemente wurde in üblicher und bekannter Weise mit einer Gleichspannungscorona aus einem Abstand von 1 cm binnen 20 Sekunden aufgeladen und hiernach in einer reprographischen Kamera mit sichtbarem Licht bildmäßig belichtet. Das hierbei resultierende Ladungsbild wurde in an sich bekannter Weise in dem Flüssigtonergerät Performer® der Firma Chemco Engineering elektro- phoretisch betonert.

Das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement wurde getrocknet und hiernach kurz auf 130°C erhitzt, so daß die Tonerteilchen miteinander und mit der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements verschmolzen bzw. verklebten.

Im Anschluß daran wurde das betonerte elektrophotographische Aufzeich¬ nungselement in einem Röhrenflachbelichter (Emissionsmaximum im Wellen¬ längenbereich von λ = 350 bis 420 n ) während 2 Minuten vollflächig mit UV-Licht bestrahlt. Hierbei wurden sowohl die o-Nitrobenzylacrylatgruppen als auch die 1, 2-Naphthochinondiazidgruppen in den betonerten Bereichen des elektrophotographischen Aufzeichnungselements unter Bildung von chemisch gebundenen Carbonsäuregruppen (polare funktionelle Gruppen) gespalten, wodurch die betonerten Bereiche hydrophiliert wurden und die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte resultierte.

Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte wurde auf einen Druckzylinder aufgespannt und in einem Offsetdruckwerk unter Verwendung üblicher und bekannter Offsetdruckfarben vom Typ "öl-in-Wasser" zur Herstellung von Druckerzeugnissen verwendet.

Hierbei nahmen die oleophilen oder hydrophoben farbführenden druckenden unbetonerten Bereiche (c 2 ) der druckenden Oberfläche (C) der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte die Ölfarben hervorragend an, wogegen die hydro¬ philen wasserführenden nichtdruckenden Bereiche (ci) völlig farbfrei blieben. Dadurch resultierten in hoher Auflage ganz vorzügliche Druck¬ erzeugnisse, welche das Motiv der zur bildmäßigen Belichtung verwendeten Vorlage auch in den allerfeinsten Bildelementen detailgetreu wiedergaben.

Bei spiel 2

Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Toners, 5 welcher photochemisch hydrophiliert werden kann; Versuchsvorschrift:

Das Beispiel 1 wurde wiederholt, nur daß zur Herstellung des flüssigen Toners anstelle des Diazoharzes gemäß Beispiel 1 ein Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 50 Gew.% o-Nitrobenzylacrylat, 45 Gew.% 0 Methylmethacrylat und 5 Gew.% Methacrylsäure verwendet wurde.

Die erhaltene erfindungsgemäße Offsetdruckplatte wies die gleichen hervor¬ ragenden anwendungstechnischen Eigenschaften wie die des Beispiels 1 auf.

15 Beispiel 3

Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines festen Zweikomponenten- toners, welcher photochemisch hydrophiliert werden kann; Versuchs- 0 Vorschrift:

3.1 Die Herstellung des festen Toners, welcher chemisch gebundene unpolare funktionelle Gruppen enthält, die bei Belichten mit UV-Licht chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen liefern; Versuchs- 25 Vorschrift:

In einem Mixer werden 80 Gew.-Teile eines Polymerisats aus, bezogen auf das Polymerisat, 50 Gew.% o-Nitrobenzylacrylat, 30 Gew.% Styrol und 20 Gew.% Butyl ethacrylat, 15 Gew.-Teile feinstgemahlenes AI2O3 (mittlere 30 Teilchengröße < 1 μm), 4 Gew.-Teile Ruß und 1 Gew.-Teil Stearyl- pyrrolidino[l,2-α-benzimidazolium]bromid (vgl. die DE-A-38 21 199) intensiv gemischt, bei 120°C geknetet, extrudiert und vorgemahlen.

Durch eine Mahlung in einer Fließbettgegenstrahlmühle mit Sichtrad und 35 anschließender Sichtung wurden Tonerteilchen zwischen 5 und 25 μm mit einer mittleren Teilchengröße von 15 μm erzeugt.

Zur Herstellung des sogenannten Developers wurden 1 Gew.-Teil der Toner¬ teilchen mit 99 Gew.-Teilen eines Eisenpulvers mit Teilchengrößen zwischen 40 75 und 175 μm, einer mittleren Teilchengröße von 120 μm und sphärischer Form genau eingewogen und während 10 Minuten auf einem Rollenbock aktiviert.

3.2 Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; Versuchsvorschrift:

Das dritte elektrophotographische Aufzeichnungselement wurde, wie bei Beispiel 1, Ziffer 1.2 beschrieben, aufgeladen und bildmäßig belichtet. Das resultierende elektrostatische Ladungsbild wurde in dem handels¬ üblichen Trockentonergerät "Elfasolautomat® EA 692" der Firma Hoechst unter Verwendung des gemäß Ziffer 3.1 hergestellten aktivierten Developers betonert. Danach wurde das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungs- element, wie bei Beispiel 1, Ziffer 1.2 beschrieben, zu der erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatte weiterverarbeitet. Diese wies die gleichen hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften wie die erfindungs¬ gemäßen Offsetdruckplatten der Beispiele 1 und 2 auf.