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Patent Searching and Data


Title:
ELECTRODE FOR A WELDING TORCH OR A CUTTING TORCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/034776
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrode (16) for a welding torch (17) or a cutting torch, comprising a main body (1) and a tip (3) arranged on an end surface (2) of the main body (1). The main body (1) is designed as a hollow body that is open on at least one side. On a side opposite one of the tips (3), the main body has an opening (4) for introducing a cooling medium into an interior space (7) of the main body (1), and at least two regions (5, 6) in the interior space (7), the two inner diameters of which are different from one another, and a transition region (8) located between the two regions (5, 6) having an inner diameter that decreases in the direction of the tip (3).

Inventors:
SCHNICK MICHAEL (DE)
DREHER MICHAEL (DE)
SCHUSTER HENNING (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/072327
Publication Date:
February 21, 2019
Filing Date:
August 17, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KJELLBERG STIFTUNG (DE)
International Classes:
B23K9/167; B23K9/28; B23K35/02
Foreign References:
DE102015001455A12016-01-21
US6268583B12001-07-31
DE102015001456A12016-01-21
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
1

KJ ELLBERG -STIFTUNG

188PCT 2493

Patentansprüche

1. Elektrode (16) für einen Schweißbrenner (17) oder einen Schneidbrenner mit einem Grundkörper (1) und einer auf einer Abschlussfläche (2) des Grundkörpers (1) angeordneten Spitze (3), wobei der Grundkörper (1) als mindestens einseitig offener Hohlkörper ausgebildet ist, an einer der Spitze (3) gegenüberliegenden Seite eine Öffnung (4) zum Einführen eines Kühlmediums in einen Innenraum (7) des Grundkörpers (1) und mindestens zwei Bereiche (5, 6) in dem Innenraum (7) mit zwei voneinander verschiedenen Innendurchmessern sowie einen zwischen den beiden Bereichen (5, 6) befindlichen Übergangsbereich (8) mit einem sich in Richtung der Spitze (3) verkleinernden Innendurchmesser aufweist.

2. Elektrode (16) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) an einer die Öffnung (4) umschließenden Außenfläche mit einem Gewinde (23) versehen ist, wobei ein Durchmesser des Gewindes (23) größer ist als ein Durchmesser der Abschlussfläche (2).

3. Elektrode (16) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Gewindes (23) um mindestens 15 Prozent, vorzugsweise um mindestens 30 Prozent bis 70 Prozent, besonders Vorzugs- 2

weise um mindestens 40 Prozent bis 60 Prozent größer ist als der Durchmesser der Abschlussfläche (2).

4. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (3) aus einem von einem Werkstoff des Grundkörpers (1) verschiedenen Werkstoff ausgebildet ist.

5. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) in seinem Innenraum (7) der Öffnung (4) gegenüberliegend eine, vorzugsweise ebene, Endfläche (10) aufweist, die parallel zu der Abschlussfläche (2) ausgerichtet ist.

6. Elektrode (16) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) in seinem Innenraum (7) an der Endfläche (10) mindestens einen Eckenradius (25) von mindestens 0,5 mm aufweist.

7. Elektrode (16) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen der Abschlussfläche (2) und der Endfläche (10) befindlicher Steg (11) des Grundkörpers (1) eine Dicke aufweist, die maximal 40 Prozent einer ursprünglichen Höhe der Spitze (3) entspricht.

8. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (3) eine kantenfreie und/oder stufenlos konvexe Oberfläche an ihrer dem Grundkörper (1) abgewandten Seite aufweist.

9. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) an seiner Außenseite mindestens eine Zentrierfläche (12) aufweist.

10. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) an seiner Außenseite eine Vertiefung (13) aufweist, in die ein Dichtring (14) eingebracht ist. 3

11. Elektrode (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (3) auf der Anschlussfläche (2) durch eine Lötverbindung oder eine Schweißverbindung befestigt ist.

12. Schweißbrenner (17) oder Schneidbrenner mit einer als Anode fungierenden Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

13. Schweißbrenner (17) oder Schneidbrenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schweißbrenner (17) als Wolfram-Inertgas- Schweißbrenner oder als Wolfram-Inertgas-Schneidbrenner ausgebildet ist.

14. Verfahren zum Schweißen, bei dem durch einen Schweißbrenner (17) oder einen Schneidbrenner nach einem der Ansprüche 12 oder 13 mit einer Elektrode (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als einer Anode und einem Werkstück (15) als einer Kathode durch Beaufschlagen der Anode und der Kathode mit einem elektrischen Schweißstrom ein Lichtbogen (19) zwischen der Spitze (3) der Elektrode (16) und einem Bearbeitungsbereich des Werkstücks (15) ausgebildet wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Schweißbrenner (17) oder den Schneidbrenner zusätzlich zu einem Schutzgas (20) ein Fokussiergas (22) auf den Bearbeitungsbereich des Werkstücks (15) geführt wird.

Description:
Elektrode für einen Schweißbrenner oder einen Schneidbrenner

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrode für einen Schweißbrenner oder einen Schneidbrenner, einen Schweißbrenner oder einen

Schneidbrenner mit einer derartigen Elektrode und ein Verfahren, bei dem die Elektrode eingesetzt wird.

Bei Lichtbogenschweißverfahren wird durch einen Lichtbogen ein Werkstück wenigstens teilweise aufgeschmolzen. Typischerweise dient hierbei das Werkstück als Anode und eine Wolframelektrode eines Schweißbrenners als Kathode.

Aus der Druckschrift DE 10 2015 001 456 AI ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Wolframelektrode die Anode bildet und das Werkstück die Kathode, wodurch sich eine auf dem Werkstück befindliche Oxidschicht aufgelöst werden kann. Allerdings ist die thermische Belastung der Wolframelektrode in diesem Fall deutlich höher als bei einem Einsatz als Kathode, was eine verbesserte Kühlung erfordert.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Elektrode für einen Schweißbrenner oder einen Schneidbrenner vorzuschlagen, die die genannten Nachteile vermeidet, die also eine verbesserte Kühlung aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemä gelöst durch eine Elektrode nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Eine Elektrode für einen Schweißbrenner oder einen Schneidbrenner weist einen Grundkörper und eine auf einer Abschlussfläche des Grundkörpers angeordnete Spitze auf. Der Grundkörper ist als mindestens einseitig offener Hohlkörper ausgebildet und weist an einer der Spitze gegenüberliegenden Seite eine Öffnung zum Einführen eines Kühlmediums in einen Innenraum des

Grundkörpers auf. Außerdem weist der Grundkörper mindestens zwei Bereiche in dem Innenraum auf, die mit zwei voneinander verschiedenen Innendurchmessern versehen sind. Außerdem ist ein zwischen den beiden Bereichen befindlicher Übergangsbereich im Innenraum des Grundkörpers ausgebildet, der einen sich in Richtung der Spitze verkleinernden

Innendurchmesser aufweist.

Durch die Ausbildung als einseitig offener Hohlkörper kann durch die Öffnung ein Kühlmedium, typischerweise Wasser, aber auch ein anderes Fluid, in den Kühlkörper eingebracht werden. Durch die Ausgestaltung des Innenraums mit mindestens drei Bereichen, wobei sich ein Durchmesser startend vom

Durchmesser der Öffnung in Richtung der Abschlussfläche und der Spitze verjüngt, wird eine günstige Strömungsgeometrie geschaffen, in der das Kühlmedium mit ausreichend hoher Geschwindigkeit anströmt und entsprechend Wärme abführen kann. Somit wird eine thermische Belastung der Elektrode deutlich reduziert.

Die Spitze ist typischerweise aus einem von einem Werkstoff des

Grundkörpers verschiedenen Werkstoff ausgebildet, es kann aber auch ein gleicher bzw. identischer Werkstoff für den Grundkörper und die Spitze verwendet werden. Es sollten jedoch generell mindestens zwei verschiedene Werkstoffe verwendet werden, auch wenn diese in einer Legierung oder als Matrixwerkstoff bzw. Verbundwerkstoff vorliegen.

Der Grundkörper selbst kann aus Kupfer oder einem anderen Metall ausgebildet sein, um die entsprechend hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit dieses Werkstoffs auszunutzen. In bevorzugter Weise ist der Grundkörper aus Cu-HCP, also aus einem desoxidierten Kupfer mit niedrigem Restphosphorgehalt, oder aus schwefelversetztem Kupfer Cu-S mit verbesserter Spanfähigkeit ausgebildet.

Die Spitze ist vorzugsweise aus Wolfram ausgebildet, kann jedoch auch aus Wolfram mit einer Dotierung zur Erhöhung einer Elektronenemission an einer Anode ausgebildet sein, beispielsweise mit einer Dotierung von Lanthanoxid oder von Ceroxid. Es kann auch vorgesehen sein, eine Dotierung zum

Vermindern einer Sauerstoffaffinität in der Spitze aus Wolfram vorzusehen. Derartige Dotierungen weisen typischerweise Yttrium oder Zirkon auf.

Der Grundkörper und die Spitze können jedoch auch einteilig oder einstückig aus gemischtem Kupfer und Wolfram, gegebenenfalls mit den beschriebenen Zusätzen, ausgebildet sein.

Typischerweise sind der Grundkörper und die Spitze einteilig ausgeführt, um einen mechanische stabilen Aufbau zu gewährleisten.

Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper an einer die Öffnung umschließenden Außenfläche bzw. Seitenfläche mit einem Gewinde versehen ist, wobei ein Durchmesser des Gewindes vorzugsweise größer ist als ein Durchmesser der Abschlussfläche. Dies ermöglicht ein vereinfachtes

Einschrauben des Grundkörpers in den Schweißbrenner bzw. den

Schneidbrenner und unterstützt die verbesserte Strömungsführung des Kühlmediums. Der Durchmesser des Gewindes kann um mindestens

15 Prozent, vorzugsweise um mindestens 30 Prozent bis 70 Prozent, besonders vorzugsweise um mindestens 40 Prozent bis 60 Prozent größer sein als der Durchmesser der Abschlussfläche. Das Gewinde kann beispielsweise für einen besseren Stromübergang als Feingewinde nach DIN 13-21 ausgelegt sein kann. Die beiden Bereiche des Innenraums mit voneinander verschiedenen

Innendurchmessern sind typischerweise mit einem runden Querschnitt versehen, weisen also ein zylinderförmiges Volumen auf. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Querschnitt mehreckig, beispielsweise sechseckig oder achteckig ist. Auch in diesem Fall kann ein Durchmesser definiert werden, der aber auch als Breite verstanden werden kann.

In seinem Innenraum der Öffnung gegenüberliegend kann der Grundkörper über eine Endfläche verfügen, die vorzugsweise als ebene Endfläche ausgeführt ist und typischerweise parallel zu der Abschlussfläche ausgerichtet ist. Durch eine geschlossene ebene bzw. flache Endfläche, d. h. eine

Oberfläche ohne signifikante Erhebungen oder Vertiefungen, wird ein Wärmeabtransport durch Ausbilden einer gewünschten Anströmung erleichtert. Der Grundkörper ist dann also als einseitig offener Hohlkörper ausgebildet. Alternativ kann die Endfläche auch eine, typischerweise mittig angeordnete, Erhebung verfügen. Die Erhebung kann beispielsweise kegelförmig oder zylinderförmig ausgebildet sein.

Es kann aber auch vorgesehen sein, den Grundkörper als beidseitig offenen Hohlkörper auszuführen und an einer Öffnung der Abschlussfläche, die nun nicht mehr als geschlossene Fläche vorliegt, die Spitze anzuordnen.

Typischerweise ragt die Spitze in diesem Fall auch in den Innenraum der Elektrode, um eine Wärmeabfuhr zu unterstützen.

An der Endfläche kann der Grundkörper in seinem Innenraum mindestens einen Eckenradius von mindestens 0,5 mm aufweisen, durch den ein

Ausbilden eines Totwasserbereichs unterbunden und somit eine

kontinuierliche Strömung unterstützt wird.

Es kann vorgesehen sein, dass ein zwischen der Abschlussfläche und der Endfläche befindlicher Steg des Grundkörpers eine Dicke aufweist, die maximal 40 Prozent einer ursprünglichen Höhe der Spitze entspricht. Unter dem Begriff "ursprüngliche Höhe" soll hierbei eine Höhe im

Auslieferungszustand verstanden werden, die sich im Betrieb verkleinern kann. Die Abschlussfläche und die Endfläche liegen in diesem Fall jeweils als geschlossene Flächen vor. Die Höhe der Spitze soll dabei definiert sein als ein Abstand zwischen einem Punkt auf einer der Abschlussfläche abgewandten Seite der Spitze, der einen maximalen Abstand zu der Abschlussfläche aufweist, und einem Punkt der Spitze, der als senkrechte Projektion des ersten Punkts auf die Abschlussfläche in unmittelbar berührendem Kontakt mit der Abschlussfläche steht. Typischerweise beträgt diese ursprüngliche Höhe, d. h. die Höhe vor Durchführen eines Schweißvorgangs, zwischen 1,2 mm und 5 mm. Durch eine derartige Geometrie wird einerseits eine ausreichende mechanische Stabilität und andererseits eine genügend große Wärmeabfuhr gewährleistet.

Alternativ oder zusätzlich kann die Spitze eine kantenfreie und bzw. oder stufenlos konvexe Oberfläche an ihrer dem Grundkörper abgewandten Oberfläche aufweisen. Dies erlaubt eine gleichmäßigere Ausbildung eines Lichtbogens aufgrund eines stetigen Oberflächenverlaufs.

Der Grundkörper kann an seiner Außenseite mindestens eine Zentrierfläche aufweisen, durch die ein Einbau in den Schweißbrenner bzw. den

Schneidbrenner erleichtert wird. Typischerweise ist, vorzugsweise korrespondierend zu den beiden Bereichen unterschiedlichen

Innendurchmessers im Innenraum, auch auf der Außenseite ein erster Außenbereich mit einem kleineren Außendurchmesser als ein zweiter Außenbereich vorgesehen, der dementsprechend einen größeren

Außendurchmesser aufweist. Zwischen diesem ersten Außenbereich und dem zweiten Außenbereich kann ein äußerer Übergangsbereich vorgesehen sein, in dem sich der Außendurchmesser zum zweiten Außenbereich hin vergrößert. Die Zentrierfläche ist typischerweise als Abschluss des äußeren Übergangsbereichs ausgebildet.

Vorzugsweise verändern sich sowohl der Innendurchmesser im inneren Übergangsbereich als auch der Außendurchmesser im äußeren

Übergangsbereich stetig, also ohne Sprünge, Stufen, oder Kanten.

Der Grundkörper kann an seiner Außenseite eine Vertiefung aufweisen, in die typischerweise ein Dichtring eingebracht ist. Der Dichtring kann aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere aus einem Kunststoff, vorzugsweise Polytetrafluorethylen, oder einem Metall, ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Dichtring auch aus Polytetrafluorethylen, oder einem metallischen Werkstoff ausgebildet sein. Durch die Vertiefung mit dem Dichtring kann nach dem Einbau in den Schweißbrenner bzw. den

Schneidbrenner eine fluiddichte Abdichtung erreicht werden.

Die Spitze kann auf der Anschlussfläche durch eine Lötverbindung oder eine Schweißverbindung befestigt sein, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Ein Schweißbrenner oder ein Schneidbrenner weist typischerweise eine als

Anode fungierende Elektrode mit den beschriebenen Eigenschaften auf. Die Elektrode kann aber natürlich auch als eine Kathode in dem Schweißbrenner oder dem Schneidbrenner verwendet werden. Ebenso kann der

Schweißbrenner oder der Schneidbrenner auch mit einem elektrischen Wechselstrom betrieben werden.

Der Schweißbrenner oder der Schneidbrenner kann als Wolfram-Inertgas- Schweißbrenner oder Wolfram-Inertgas-Schneidbrenner ausgebildet sein. Unter einem Inertgas sollen im Rahmen dieser Schrift in erster Linie Argon und Helium sowie Gemische dieser beiden Gase verstanden werden.

Außerdem sollen als Inertgas allerdings auch Mischungen der genannten Gase mit Aktivgasen wie Sauerstoff, Wasserstoff und bzw. oder Kohlenstoffdioxid verstanden werden. Die Aktivgase liegen dabei typischerweise in

Konzentrationen kleiner als 5 Masseprozent in dem Inertgas vor.

Bei einem Verfahren zum Schweißen, vorzugsweise zum Wolfram-Inertgas- Schweißen, kann ein Schweißbrenner oder ein Schneidbrenner mit den beschriebenen Eigenschaften, also insbesondere mit einer Elektrode mit den zuvor beschriebenen Eigenschaften als einer Anode und einem Werkstück als einer Kathode durch Beaufschlagen der Anode und der Kathode mit einem elektrischen Schweißstrom ein Lichtbogen zwischen der Spitze der Elektrode und einem Bearbeitungsbereich des Werkstücks ausgebildet werden.

Bei dem Verfahren kann zusätzlich zu einem Schutzgas, das typischerweise beim Wolfram-Inertgas-Schweißen eingesetzt wird, ein Fokussiergas auf den

Bearbeitungsbereich des Werkstücks geführt werden. Der Schweißbrenner oder der Schneidbrenner weist hierfür typischerweise zwei verschiedene Gaszufuhrkanäle auf, wobei der Gaszufuhrkanal für das Fokussiergas vorzugsweise zwischen der Elektrode und dem Gaszuführkanal für das Schutzgas angeordnet ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittansicht einer Elektrode;

Fig. 2 eine schematische Ansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten Wolfram-Inertgas-Schweißverfahrens;

Fig. 3 eine Figur 2 entsprechende Ansicht eines Wolfram-Inertgas- Schweißverfahrens unter Einsatz der Elektrode;

Fig. 4 eine Figur 1 entsprechende Darstellung mit einer geometrisch

modifizierten Endfläche und

Fig. 5 eine Figur 1 entsprechende Darstellung mit einer in den Innenraum ragenden Spitze.

Figur 1 zeigt in einer Schnittdarstellung eine Elektrode 16. Die Elektrode 16 weist einen Grundkörper 1 aus Kupfer auf, der als einseitig offener Hohlkörper gestaltet ist, also als Hohlelektrode ausgebildet. Durch eine Öffnung 4 kann ein Kühlmedium wie Wasser in einen Innenraum 7 des Grundkörpers 1 eingefüllt werden. Die Öffnung 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel rund und hat einen Durchmesser von 7 mm. In weiteren

Ausführungsbeispielen kann jedoch auch eine andere Form der Öffnung 4 und bzw. oder ein anderer Durchmesser verwendet werden. Die in Figur 1 angegebenen Maßangaben sind ebenfalls lediglich als beispielhaft angesehen und können natürlich in weiteren Ausführungsbeispielen auch andere Werte annehmen. An einer entlang einer Längsachse des Grundkörpers 1 der Öffnung 4 gegenüberliegenden Abschlussfläche 2 bzw. Stirnfläche ist eine Spitze 3 aus Wolfram aufgebracht und mittels einer Lötverbindung auf der Abschlussfläche 2 befestigt. Die Abschlussfläche 2 und eine Grundfläche der Spitze 3 liegen in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel fluchtend übereinander, sind jeweils rund und weisen einen Durchmesser von 5 mm auf. In weiteren Ausführungsbeispielen kann der Durchmesser aber auch bis zu 9 mm betragen. Die Abschlussfläche 2 ist zudem unter einem Winkel von 90° zur umgebenden Außenfläche des Grundkörpers 1 angeordnet. Es kann außerdem vorgesehen sein, den Übergang zwischen dem Grundkörper 1 und der Spitze 3 mit einem Radius von 5 mm zu versehen. Dieser Radius sollte zumindest größer als 0,5 mm sein. Die Abschlussfläche 2 ist somit in Richtung eines zu bearbeitenden Werkstücks orientiert, was auch als lichtbogenseitig bezeichnet werden kann.

Die Spitze 3 weist eine ursprüngliche Höhe von 3 mm bis 5 mm in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf.Typischerweise ist ein Steg 11 des

Grundkörpers 1, der zwischen der Abschlussfläche 2 auf der Außenseite des Grundkörpers 1 und einer dazu korrespondierenden, parallel zu der

Abschlussfläche 2 verlaufenden Endfläche 10 auf einer Innenseite des Grundkörpers 1 verläuft, zwischen 0,5 mm und 2 mm dick.

Die Spitze 3 weist in ihrem ursprünglichen Zustand, also vor Durchführen eines Schweißverfahrens bzw. im Auslieferungszustand, eine typischerweise kantenfreie Oberfläche auf, die an ihrem vorderen, dem Grundkörper 1 abgewandten Ende abgeflacht ist und somit in diesem Bereich parallel zu der Abschlussfläche 2 verläuft. Dieses Ende kann ebenfalls mit einem Radius als Übergang zur restlichen Oberfläche der Spitze 3 versehen sein. Der Radius beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel 2 mm, sollte aber größer als 0,5 mm sein. Durch die derartige ballige Spitze 3 bzw. eine Spitze 3 mit einer

Freiformfläche mit ähnlichen Krümmungsparametern können zeitlich möglichst konstante Lichtbogeneigenschaften erreicht werden.

Im Innenraum 7 des Grundkörpers 1 ist ein erster Bereich 5 in dem Innenraum 7 mit einem Innendurchmesser von 4-5 mm vorgesehen, ein zweiter Bereich 6 des Innenraums 7 mit einem Innendurchmesser von 7 mm, also einem Innendurchmesser, der gerade dem Durchmesser der an den zweiten Bereich 6 anschließenden Öffnung 4 entspricht, sowie ein innerer Übergangsbereich 8, in dem der Innendurchmesser startend von dem ersten Bereich 5 sich konisch vergrößert bis zu dem Innendurchmesser des zweiten Bereichs 6. Im Übergangsbereich 8 beträgt die Steigung zwischen 5° und 30°, vorzugsweise zwischen 10° und 20°. Durch diese Innendurchmesser wird eine hohe

Strömungsgeschwindigkeit an einer Elektrodenspitze erreicht und somit ein Wärmeabtransport unterstützt, während an einem Elektrodenschaft, an dem auch die Öffnung 4 angeordnet ist, sich eine geringere

Strömungsgeschwindigkeit mit einem geringeren Strömungswiderstand, respektive einem geringeren Druckabfall ausbildet.

Die Außenseite des Grundkörpers 1 ist in ähnlicher Weise in drei Bereiche unterteilt. In einem ersten äußeren Bereich entspricht ein Außendurchmesser in dem gezeigten Ausführungsbeispiel dem Durchmesser der Spitze 3, in einem zweiten Bereich dagegen einem Durchmesser eines auf einer die Öffnung 4 umschließenden Seitenfläche angeordneten metrischen Gewindes 23, das mit einem Außendurchmesser M 10 x 0,75 ausgeführt sowie nach DIN 13-21 bis -23 ausgestaltet ist. Zusätzlich kann eine Einführhilfe 9 vorgesehen sein, bei der zwischen einem der Spitze 3 abgewandten Ende des

Grundkörpers 1 und dem Gewinde 23 ein Freiraum mit einer Länge von 1 mm bis 5 mm vorgesehen ist.

In einem äußeren Übergangsbereich findet wiederum eine Vergrößerung des Außendurchmessers statt. Eine Steigung in diesem Bereich kann zwischen 5° und 30°, vorzugsweise zwischen 10° und 20° betragen. Wie in Figur 1 dargestellt, können sowohl in dem inneren Übergangsbereich als auch in dem äußeren Übergangsbereich der Innendurchmesser und der

Außendurchmesser stetig, also ohne Stufen, verändert werden. Der

Außendurchmesser des Gewindes 23 ist typischerweise um mindestens

15 Prozent größer als der Durchmesser der Abschlussfläche 2.

Außerdem ist anschließend an den äußeren Übergangsbereich auf der Außenseite des Grundkörpers 1 eine dem zweiten äußeren Bereich, also auch der Öffnung 4 zugewandte Zentrierfläche 12 vorgesehen, die ebenfalls einer vereinfachten Befestigung der Elektrode 16 dient. Dementsprechend kann ein Schweißbrenner eine korrespondierende Gegenfläche zu der Zentrierfläche 12 im Elektrodenhalter aufweisen die eine Spielpassung H7g7 bzw. H7f7 bildet. An die Zentrierfläche 12 in Richtung der Öffnung 4 anschließend ist der Grundkörper 1 auf seine Außenseite zudem mit einer Vertiefung 13 versehen, in die ein Dichtring 14 aus einem elastischen Kunststoff eingelassen ist. Ein

Abstand zwischen der Zentrierfläche 12 und einem Ende der Spitze 3 beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel 19 mm. Der Dichtring 14 kann je nach Ausführungsform sowohl links als auch rechts von der Zentrierfläche 12 angeordnet sein, also entweder zwischen der Zentrierfläche 12 und der Öffnung 4 oder zwischen der Zentrierfläche 12 und der Spitze 3.

Um einen optimierten Strömungsverlauf des Kühlmediums im Innenraum 7 des Grundkörpers 1 zu gewährleisten, ist die Endfläche 10 mit einem

Eckenradius 25 von 1 mm versehen, der in weiteren Ausführungsbeispielen aber auch zwischen 0,25 mm und 2 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und

1,5 mm liegen kann. Die Endfläche 10 kann auch spitz zulaufend mit einem Öffnungswinkel zwischen 150° und 210° beiden Schenkeln ausgebildet sein, wobei bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel gerade ein Öffnungswinkel von 180° erreicht wird.

Für eine effiziente Kühlung kann ein Verhältnis einer Länge des ersten Bereichs 5 zu dem Innendurchmesser in diesem Bereich zwischen 0,5 und 1,5 betragen. Die zuvor beschriebene Elektrode 16 wird typischerweise in einem

Schweißbrenner als Anode eingesetzt. Damit kann ein Wolfram-Inertgas- Schweißen durchgeführt werden, der Schweißbrenner ist in diesem Fall also ein Wolfram-Inertgas-Schweißbrenner. In weiteren Ausführungsbeispielen kann statt eines Schweißbrenners auch ein Schneidbrenner verwendet und mit der zuvor und im Folgenden beschriebenen Elektrode versehen werden.

Zum Aufbringen der Spitze 3 auf den Grundkörper 1 können generell

Lötverfahren oder Schweißverfahren verwendet werden, die die zum Fügen notwendige Temperatur auf eine unmittelbare Fügezone des Werkstücks, d. h. des Grundkörpers 1, beschränken und dadurch kaltverfestigte

Materialeigenschaften (insbesondere eine höhere Festigkeit) im überwiegenden Teil der Elektrode 16 erhalten bleiben, was insbesondere für spanende Bearbeitung wichtig ist. Mögliche Verfahren sind daher

Reibschweißen, z.B. Rotationsreibschweißen, Trägheitsreibschweißen, Direktantrieb Reibschweißen, Perkussionsschweißen, z.B.

Kondensatorentladungsschweißen, Ultraschallschweißen,

Explosionsschweißen, Diffusionsschweißen und bzw. oder

Widerstandsschweißen. Als Lötverfahren können Autogenlöten,

Induktionslöten, Schutzgaslöten, Vakuumlöten, Laserlöten, und bzw. oder Infrarotlöten verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können als Lote spezielle silberhaltige Hartlote mit benetzungsfördernden Mitteln für

Hartmetall wie Mangan oder Nickel und bzw. oder Sandwichlote mit

Kupfereinlage zur Minderung thermischer Spannungen Anwendung finden.

In Figur 2 ist in einer schematischen seitlichen Ansicht ein konventionelles, aus dem Stand der Technik bekanntes Wolfram-Inertgas-Schweißverfahren dargestellt. Ein Schweißbrenner 21 weist eine Elektrode 18 auf, die einen Lichtbogen 19 ausbildet und somit ein Werkstück 15 bearbeitet. Die Elektrod 18 fungiert als Kathode und ein Schutzgas 20 wird auf eine zu bearbeitende Oberfläche des Werkstücks 15 geleitet. Wiederkehrende Merkmale sind in dieser Figur wie auch in der folgenden Figur mit identischen Bezugszeichen versehen.

In Figur 3 ist in einer Figur 2 entsprechenden Ansicht ein Hochleistungs- Pluspol-Wolfram-Inertgas-Schweißverfahren dargestellt. Ein Schweißbrenner 17 weist nun die mittig in dem Schweißbrenner 17 gelagerte Elektrode 16 mit den zuvor beschriebenen Eigenschaften auf, die nun allerdings als Anode dient. Durch Anlegen eines elektrischen Schweißstroms zwischen der

Elektrode 16 und dem Werkstück 15 bildet sich der Lichtbogen 19 auf einem Bearbeitungsbereich des Werkstücks 15 aus. Zusätzlich zu dem Schutzgas 20, das typischerweise ein inertes Gas wie Helium oder Argon ist, wird nun ein

Fokussiergas 22, beispielsweise ein inertes Gas mit 100-1000 ppm Sauerstoff, vorzugsweise Argon mit 300 ppm Sauerstoff, durch den Schweißbrenner 17 auf den Bearbeitungsbereich des Werkstücks 15 geleitet.

In Figur 4 ist in einer Figur 1 entsprechenden Darstellung wiederum ein Querschnitt der Elektrode 16 gezeigt, bei dem die Endfläche 10 nun aber nicht eben ist, sondern eine mittig angeordnete Erhebung 24 aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Höhe der Erhebung 24 kleiner einem Abstand einer Seitenfläche der Erhebung 24 zu einer die Erhebung 24 umgebenden Wand des Innenraums 7. Die Erhebung 24 ist einteilig mit dem Grundkörper 1 in einer stoffschlüssigen Verbindung ausgeführt und dient einem verbesserten Wärmetransport von der Spitze 3 in den Innenraum 7, so dass anfallende Wärme auch einfacher im Innenraum 7 abgeleitet werden kann.

In entsprechender Weise zeigt Figur 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Abschlussfläche 2 nicht geschlossen ist, sondern eine Öffnung aufweist, in die die Spitze 3 eingebracht ist. Der Grundköper ist somit ein beidseitig geöffneter Hohlkörper, wobei beide Öffnungen einander gegenüberliegen. Die Spitze 3 weist nun ebenfalls eine kegelförmige, in den Innenraum 7 weisende

Erhebung 24 auf, durch die ein verbesserter Wärmetransport gegeben ist.

Leidglich in den Ausführungsbeispielen offenbarte Merkmale der

verschiedenen Ausführungsformen können miteinander kombiniert und einzeln beansprucht werden.