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Title:
ELECTROMAGNETIC POSITIONING SYSTEM AND OPERATING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/059890
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electromagnetic positioning system (1), in particular a valve train adjustment system for internal combustion engines, comprising a bistable electromagnetic setting device (2) having a setting element (3) for interaction with a setting partner, said setting element being adjustable along an adjusting axis (A) between an entry position (E) and a discharge position (A) and having permanent magnet means (5), at least in sections.

Inventors:
BÜRSSNER JÖRG (DE)
VINCON PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/072323
Publication Date:
April 05, 2018
Filing Date:
September 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
ETO MAGNETIC GMBH (DE)
International Classes:
H01F7/16
Foreign References:
CH386564A1965-01-15
DE10141764A12002-06-27
DE10310448A12003-09-18
DE102011081893B32012-11-15
DE10240774B42011-05-05
DE102004030779A12006-01-19
Attorney, Agent or Firm:
WAGNER, Kilian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Elektromagnetisches Stellsystem (1 ), insbesondere Ventiltnebverstellsystem für Verbrennungsmotoren, umfassend eine bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung (2) mit einem entlang einer Verstellachse (A) zwischen einer Einzugsposition (E) und einer Ausschubposition (A) verstellbaren, zumindest abschnittsweise Permanentmagnetmittel (5) aufweisenden Stellelement (3) zum Zusammenwirken mit einem Stellpartner, wobei die Permanentmagnetmittel (5) durch Verstellen des Stellelementes (3) entlang der Verstellachse (V) zwischen einem ersten und einem zweiten, axial voneinander beabstandeten Kernbereich (8, 9) verstellbar sind, und in der Einzugsposition (E) des Stellelementes (3) mit einer permanentmagnetischen Haltekraft am ersten Kernbereich (8) und in der Ausschubposition (A) des Stellelementes (3) mit einer permanentmagnetischen Haltekraft an dem zweiten Kernbereich (9) halten, und mit einer ersten und einer zweiten Spuleneinrichtung die über Ansteuermittel ansteuerbar sind und die Ansteuermittel die erste und die zweite Spuleneinrichtung (10, 1 1 ) derart ansteuernd ausgebildet sind, dass in einem ersten Betriebszustand zum Verstellen des Stellelementes (3) aus der Einzugsposition (E) in die Ausschubposition (A) die erste Spuleneinrichtung (10) als Reaktion auf ein elektrisches Ansteuersignal der Ansteuermittel eine der Haltekraft der Permanentmagnetmittel (5) entgegenwirkende, die Permanentmagnetmittel (5) abstoßende und von dem ersten Kernbereich (8) lösende Gegenkraft erzeugt und in einem zweiten Betriebszustand zum Verstellen des Stellelementes (3) aus der Ausschubposition (A) in die Einzugsposition (E) die zweite Spuleneinrichtung (1 1 ) als Reaktion auf ein elektrisches Ansteuersignal der Ansteuermittel eine der Haltekraft der Permanentmagnetmittel (5) entgegenwirkende, die Permanentmagnetmittel (5) abstoßende und von dem zweiten Kernbereich (9) lösende Gegenkraft erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Spuleneinrichtung (1 1 ) Auswertemittel (13) zum Detektieren eines durch Verstellen des Stellelementes (3) entlang der Verstellachse (V) von der Einzugsposition (E) in die Ausschubposition (A) erzeugbares Induktionssignals zugeordnet sind, und dass die Ansteuermittel derart ausgebildet sind, dass diese die zweite Spuleneinrichtung (1 1 ) im ersten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten ersten Betriebszustandes, unbestromt schalten,

und/oder

dass der ersten Spuleneinrichtung (10) Auswertemittel (13) zum Detektieren eines durch Verstellen des Stellelementes (3) entlang der Verstellachse (V) von der Ausschubposition (A) in die Einzugsposition (E) erzeugbares Induktionssignals zugeordnet sind, und dass die Ansteuermittel derart ausgebildet sind, dass diese die erste Spuleneinrichtung (10) im zweiten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten zweiten Betriebszustandes, unbestromt schalten.

Elektromagnetisches Stellsystem nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Auswertemittel (13) als Reaktion auf ein Ausbleiben eines Induktionssignals und/oder als Reaktion auf ein zeitlich verzögertes Induktionssignal ein Fehlersignal ausgebend und/oder eine Fehlerinformation speichernd ausgebildet sind und/oder dass die Auswertemittel als Reaktion auf ein, insbesondere rechtzeitiges, Induktionssignal ein Quittiersignal ausgebend und/oder oder eine Quittierinformation speichernd ausgebildet sind.

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuermittel (12) als Reaktion auf ein Ausbleiben eines Induktionssignals ein erneutes Ansteuersignal an die erste oder zweite Spuleneinrichtung (10, 1 1 ) ausgebend ausgebildet sind.

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Stellelement (3), vorzugsweise ausschließlich, den zweiten Kernbereich (9) mit einem Stößelabschnitt (4) axial durchsetzend angeordnet ist.

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Stellelement (3) mit einem Stellpartner, insbesondere einem Nockenfolger, zusammenwirkend angeordnet ist, der keine mechanische Rückstellkraft zum Verstellen des Stellelementes (3) von der Ausschubposition (A) in die Einzugsposition (E) ausübend ausgebildet und angeordnet ist.

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spuleneinrichtung (10) bei betragsmäßig gleicher Bestromung ein stärkeres Magnetfeld erzeugend ausgebildet ist als die zweite Spuleneinrichtung (1 1 ).

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Permanentmagnetmittel (5), zumindest abschnittsweise, bevorzugt vollständig, axial zwischen den axial beabstandeten Spuleneinrichtungen (10, 1 1 ), insbesondere mit Axialabstand zu diesen, angeordnet sind.

Elektromagnetisches Stellsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Auswertemittel (13) und die Ansteuermittel von einer gemeinsamen Logikmittel insbesondere einer Motorsteuerung, gebildet sind.

Verfahren zum Betreiben eines elektromagnetischen Stellsystems (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass in dem ersten Betriebszustand die Ansteuermittel die erste Spuleneinrichtung (10) mit einem Ansteuersignal beaufschlagen und dadurch das Stellelement (3) von der Einzugsposition (E) in die Ausschubposition (A) verstellt wird, und dass während dieser Verstellbewegung mit den der zweiten Spuleneinrichtung (1 1 ) zugeordneten Auswertemitteln (13) ein durch das Verstellen des Stellelementes (3) in der zweiten Spuleneinrichtung (1 1 ) erzeugtes Induktionssignals detektiert wird, und dass die Ansteuermittel die zweite Spuleneinrichtung (1 1 ) in dem ersten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten ersten Betriebszustandes, unbestromt schalten,

und/oder

dass in dem zweiten Betriebszustand die Ansteuermittel die zweite Spuleneinrichtung (1 1 ) mit einem Ansteuersignal beaufschlagen und dadurch das Stellelement (3) von der Ausschubposition (A) in die Einzugsposition (E) verstellt wird, und dass während dieser Verstellbewegung mit den der ersten Spuleneinrichtung (10) zugeordneten Auswertemitteln (13) ein durch das Verstellen des Stellelementes (3) in der ersten Spuleneinrichtung (10) erzeugtes Induktionssignals detektiert wird, und dass die Ansteuermittel die erste Spuleneinrichtung (10) in dem zweiten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten ersten Betriebszustandes, unbestromt schalten.

Verwendung eines elektromagnetischen Stellsystems (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Verstellen eines Nockenfolgers eines Ventiltriebs eines Verbrennungsmotors, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.

Description:
Elektromagnetisches Stellsystem sowie Betriebs verfahren

Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Stellsystem, insbesondere ein Ventiltriebverstellsystem für Verbrennungsmotoren, bevorzugt in Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , umfassend eine bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung mit einem entlang einer Verstellachse zwischen einer Einzugsposition und einer Ausschubposition verstellbaren, zumindest abschnittsweise Permanentmagnetmittel aufweisenden, insbesondere tragenden, Stellelement zum Zusammenwirken mit einem Stellpartner, insbesondere einem Nockenfolger, wobei die Permanentmagnetmittel durch Verstellen des Stellelementes entlang der Verstellachse zwischen einem ersten und einem zweiten, axial voneinander beabstandeten Kernbereich verstellbar sind, und in der Einzugsposition des Stellelementes mit einer permanentmagnetischen Haltekraft am ersten Kernbereich und in der Ausschubposition des Stellelementes mit einer permanentmagnetischen Haltekraft an dem zweiten Kernbereich halten, insbesondere haften, und mit einer ersten und einer zweiten Spuleneinrichtung, die über Ansteuermittel ansteuerbar sind, und die Ansteuermittel die erste und die zweite Spuleneinrichtung derart ansteuernd ausgebildet sind, dass in einem ersten Betriebszustand zum Verstellen des Stellelementes aus der Einzugsposition in die Ausschubposition die erste Spuleneinrichtung als Reaktion auf ein elektrisches Ansteuersignal der Ansteuermittel eine der Haltekraft der Permanentmagnetmittel entgegenwirkende, die Permanentmagnetmittel abstoßende und von dem ersten Kernbereich lösende Gegenkraft erzeugt und in einem zweiten Betriebszustand zum Verstellen des Stellelements aus der Ausschubposition in die Einzugsposition und die zweite Spuleneinrichtung als Reaktion auf ein elektrisches Ansteuersignal der Ansteuermittel eine der Haltekraft der Permanentmagnetmittel entgegenwirkende, die Permanentmagnetmittel abstoßende und von dem zweiten Kernbereich lösende Gegenkraft erzeugt. Vorzugsweise dienen der erste und der zweite Kernbereich als Axialanschläge für das Stellelement, welches dann den Verstellendpositionen an jeweils einem Kernbereich anliegt. Bevorzugt sind die Permanentmagnetmittel zwischen zwei axial beabstandeten Polscheiben eingefasst, die dann in den Endpositionen unmittelbar am jeweiligen Kernbereich anliegen. Die Polscheiben haben dabei insbesondere eine mechanische Schutzfunktion beim axialen Anschlagen des Stellelements für die in der Regel spröden Permanentmagnetmittel. Die Permanentmagnetmittel sind bevorzugt in axialer Richtung magnetisiert.

Solche elektromagnetischen Stellsysteme werden insbesondere dann zur Nockenwellenverstellung eingesetzt, wenn das Stellelement durch Rotation der Nockenwelle nicht automatisch nach erfolgter Nockenwellenverstellung aus der Ausschubposition in die Einzugsposition zurückverstellt wird. Bei derartigen Nockenverstellsystemen muss das Stellelement über die zweite Spuleneinrichtung aktiv zurück in die Einzugsposition verstellt werden. Bei einem derartigen gattungsgemäßen Stellsystem wird die Verstellbewegung des Stellelementes von einem dem Stellelement zugeordneten, in einem Bereich zwischen den Spuleneinrichtungen angeordneten Hall-Sensor überwacht.

Neben den zuvor erläuterten elektromagnetischen Stellsystemen sind beispielsweise in der DE 102 40 774 B4 der Anmelderin beschriebene Nockenwellenverstellsysteme bekannt, deren elektromagnetische Stellvorrichtung nur eine einzige Spuleneinrichtung umfasst, mit der das Permanentmagnetmittel tragende Stellelement in Richtung seiner Ausschubposition beschleunigbar ist. Die Rückversteilung erfolgt bei derartigen Stellsystemen durch mechanische Kraftbeaufschlagung des Stellelementes über die Nockenwelle. Aus der DE 10 2004 030 779 A1 ist ein weiteres, nicht gattungsgemäßes elektromagnetisches Stellsystem mit einer einzigen Spuleneinrichtung bekannt. Diese Spuleneinrichtung dient als Sensorspule zur Detektion eines Induktionssignals, welches erzeugt wird durch die mechanische Rückversteilung des Stellelementes aus der Ausschubposition in die Einzugsposition, um eine Fehlfunktionalität der Ventilhubverstellung zurück in die Einzugsposition bei ausbleibendem Induktionssignal detektieren zu können. Die bekannte Stellvorrichtung ist nicht für den Einsatz bei Stellaufgaben geeignet, bei denen keine automatische Rückversteilung des Stellelementes gegeben ist, da das Stellelement dann mit seinen Permanentmagnetmitteln permanentmagnetisch in der Ausschubposition haften bleibt. Darüber hinaus können mit dem bekannten Stellsystem keine Fehlfunktionalitäten in Bezug auf das Verstellen des Stellelementes von der Einzugsposition in die Ausschubposition detektiert werden.

Gattungsgemäße Stellsysteme werden im Rahmen von Kfz-Ventiltrieben von Verbrennungsmotoren zum Schalten von Nockenfolgern, wie Kniehebeln, zur Betätigung von Gaswechselventilen mit unterschiedlichen Ventilhüben und/oder Ventilsteuerzeiten oder zu deren zeitweiser Deaktivierung eingesetzt.

Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Stellsystem, insbesondere zum Verstellen eines Nockenfolgers als Bestandteil eines Ventiltriebes eines Kfz- Verbrennungsmotors anzugeben, das eine bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung umfasst, deren

Permanentmagnetmittel aufweisendes Stellelement mit zwei Spuleneinrichtungen aktiv elektromagnetisch in zwei einander entgegengesetzte Axialrichtungen verstellbar ist und sich zudem durch erweiterte Diagnose- bzw. Überwachungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Verstellbewegung des Stellelementes auszeichnet. In einer bevorzugten Ausführungsform soll es möglich sein Verstellbewegungen des Verstellelementes in beide Axialrichtungen zu prüfen. Dabei soll auf den im Stand der Technik notwendigen (zusätzlichen) Hall-Sensor verzichtet werden können.

Ferner besteht die Aufgabe darin, ein entsprechend verbessertes Betriebsverfahren für ein solches elektromagnetisches Stellsystem anzugeben.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des elektromagnetischen Stellsystems mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, d.h. bei einem gattungsgemäßen Stellsystem dadurch, dass der zweiten Spuleneinrichtung Auswertemittel zum Detektieren eines durch Verstellen des Stellelementes entlang der Verstellachse von der Einzugsposition in die Ausschubposition erzeugbares Induktionssignals, insbesondere eines elektrischen Spannungssignals, zugeordnet sind, und dass die Ansteuermittel derart ausgebildet sind, dass diese die zweite Spuleneinrichtung im ersten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten ersten Betriebszustandes, unbestromt (stromlos) schalten, und/oder dass der ersten Spuleneinrichtung Auswertemittel zum Detektieren eines durch Verstellen des Stellelementes entlang der Verstellachse von der Ausschubposition in die Einzugsposition erzeugbares Induktionssignals, insbesondere eines elektrischen Spannungssignals, zugeordnet sind, und dass die Ansteuermittel derart ausgebildet sind, dass diese die erste Spuleneinrichtung im zweiten Betriebszustand zumindest während einer Detektionsphase zum Detektieren des Induktionssignals, bevorzugt während des gesamten zweiten Betriebszustandes, unbestromt (stromlos) schalten. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei den der zweiten Spuleneinrichtung und den der ersten Spuleneinrichtung zugeordneten Auswertemittel um gemeinsame Auswertemittel.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.

Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale auch als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein gattungsgemäßes elektromagnetisches Stellsystem bzw. dessen bistabile elektromagnetische Stellvorrichtung derart anzusteuern, dass in dem ersten Betriebszustand (Betriebsmodus), in welchem das Stellelement durch Bestromen der ersten Spuleneinrichtung von der Einzugposition in die Ausschubposition verstellt wird die zweite Spuleneinrichtung als Sensorspule genutzt wird. Zu diesem Zweck sind dieser Auswertemittel zugeordnet, mit denen ein Induktionssignal, insbesondere ein elektrisches Spannungssignal detektierbar ist, welches durch elektromagnetische Induktion erzeugt wird, wenn das Permanentmagnetmittel aufweisende Stellelement durch Bestromen der ersten Spuleneinrichtung axial entlang der Verstellachse von der Einzugsposition in die Ausschubposition verstellt wird. Damit die zweite Spuleneinrichtung die Sensorspulenfunktion erfüllen kann ist weiter vorgesehen, dass die zweite Spuleneinrichtung so beschaltet ist, dass diese zumindest zeitweise während des ersten Betriebszustandes, insbesondere während einer Bestromung der ersten Spuleneinrichtung unbestromt ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn dieser unbestromte Zustand über die gesamte Zeitdauer des ersten Betriebszustandes anhält, also von Beginn der Bestromung der ersten Spuleneinrichtung bis zum Erreichen der Ausschubposition durch das Stellelement. Während der unbestromten Zeitspanne der zweiten Spuleneinrichtung im ersten Betriebszustand steht diese somit nicht für eine elektromagnetische Kraftbeaufschlagung des Stellelementes zur Unterstützung seiner Verstellbewegung zur Verfügung. Durch die zuvor beschriebene Ausführungsvariante der Erfindung ist es erstmals möglich, bei einem gattungsgemäßen Stellsystem zu überwachen, (überhaupt) ob und/oder ob rechtzeitig innerhalb vorgegebener Zeitgrenzen, eine Verstellung des Stellelementes von der Auszugsposition in die Ausschubposition erfolgt ist.

Alternativ oder bevorzugt zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Ausführungsvariante bzw. Funktionalität eines erfindungsgemäßen Stellsystems ist vorgesehen, dass, insbesondere auch, eine Überwachung des Stellvorgangs von der Ausschubposition zurück in die Einzugsposition realisiert ist, indem im zweiten Betriebszustand (Betriebsmodus) der ersten Spuleneinrichtung die zuvor erläuterte Sensorspulenfunktionalität zukommt, indem dieser Auswertemittel zugeordnet sind, um ein Induktionssignal, insbesondere ein elektromagnetisches Spannungssignal zu detektieren, welches von dem Stellelement in der ersten Spuleneinrichtung induziert wird, wenn das Stellelement durch Bestromen der zweiten Spuleneinrichtung aus der Ausschubposition in Richtung der Einzugsposition beschleunigt bzw. verstellt wird. Damit die erste Spuleneinrichtung ihre Sensorspulenfunktionalität erfüllen kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass diese von den Ansteuermitteln zumindest zeitweise während des zweiten Betriebszustandes, insbesondere während die zweite Spuleneinrichtung bestromt ist bzw. wird, unbestromt ist. Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die erste Spuleneinrichtung über die gesamte Zeitdauer des zweiten Betriebszustandes unbestromt ist, also von Beginn der Bestromung der zweiten Spuleneinrichtung an bis zum Erreichen der Einzugsposition durch das Stellelement.

Bei Realisierung der ersten Ausführungsvariante ist also eine Überwachung der Verstellbewegung während des ersten Betriebszustandes, also im Hinblick auf ein Verstellen des Stellelementes von der Einzugsposition in die Ausschubposition möglich und gemäß der zweiten Variante in die entgegengesetzte Richtung. Wie bereits angedeutet ist eine Ausführungsform der Erfindung besonders bevorzugt, in der beide Funktionalitäten gemeinsam (zeitlich nach einander) realisiert sind. Wie eingangs bereits erläutert weist das magnetisch leitende Stellelement zumindest abschnittsweise Permanentmagnetmittel auf, die wiederum zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig zwischen den beiden Kernbereichen aufgenommen bzw. angeordnet und zwischen den Kernbereichen verstellbar sind. Bevorzugt sind die Permanentmagnetmittel scheibenförmig ausgebildet und auf oder an einem Stößel bzw. Stößelabschnitt des Stellelementes angeordnet, welcher ein- oder mehrteilig ausgebildet sein kann und, wie später noch erläutert werden wird, insbesondere ausschließlich, den zweiten Kernbereich axial durchsetzt um mit einem Eingriffsabschnitt, insbesondere einem Endabschnitt mit einem Stellpartner, insbesondere einem Nockenwellenfolger zusammenzuwirken, insbesondere um diesen im Rahmen eines Ventiltriebes eines Kfz- Verbrennungsmotors beispielsweise zur Betätigung wenigstens eines Gaswechselventils mit unterschiedlichen Ventilhüben und/oder unterschiedlichen Steuerzeiten oder zu dessen Zeitweiser Deaktivierung zu schalten. Das erfindungsgemäße Stellsystem sowie das erfindungsgemäße

Verfahren ermöglichen den Verzicht auf den bei gattungsgemäßen

Stellsystemen zwingend zum Einsatz kommenden zusätzlichen Hall- Sensor zur Überwachung der Stellfunktionalität.

Im Hinblick auf die konkrete Auswertung bzw. Verarbeitung eines erhaltenen, nicht erhaltenen oder verzögert erhaltenen Induktionssignals gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Insbesondere dient die Auswertung bzw. Erfassung des Induktionssignals der On-Board- Diagnose von Motorsteuersystemen zur Überwachung der Ventilhubverstellung mit Funktionsüberprüfung. Mit anderen Worten ist mit dem erfindungsgemäßen System erfassbar, ob eine angeforderte bzw. angesteuerte Verstellbewegung des Stellelementes axial in Richtung Ausschubposition und/oder axial in Richtung Einzugsposition erfolgreich war, d.h. beispielsweise überhaupt und/oder rechtzeitig erfolgt ist. Insbesondere kennen die Auswertemittel und/oder die Steuermittel die tatsächliche bzw. aktuelle Position des Stellelementes und können diese entsprechend berücksichtigen.

In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Auswertemittel als Reaktion auf ein Ausbleiben eines Induktionssignals und/oder auf ein zeitlich verzögertes Induktionssignal ein entsprechendes Fehlersignal ausgeben, welches eine nicht erfolgte oder eine verzögert erfolgte Verstellbewegung charakterisiert und/oder die Auswertemittel speichern eine entsprechende Fehlerinformation. Zusätzlich oder alternativ können die Auswertemittel als Reaktion auf ein, insbesondere zeitgerecht, erhaltenes Induktionssignal ein entsprechendes Quittiersignal ausgebend ausgebildet sein und/oder eine entsprechende Quittierinformation speichern. Denkbar ist auch eine Ausführungsform, bei der die Steuermittel ausgebildet sind als Reaktion auf ein Ausbleiben eines Induktionssignals ein erneutes Ansteuersignal an die erste oder zweite Spuleneinrichtung auszugeben, um das Stellelement nach nicht erfolgter Stellbewegung in die gewünschte Axialrichtung zu verstellen bzw. nochmals in diese Richtung anzusteuern.

Im Hinblick auf die Ausgestaltung der Stellvorrichtung des erfindungsgemäßen Stellsystems ist es, insbesondere im Hinblick auf Nockenfolgerschaltaufgaben bevorzugt, wenn das Stellelement den zweiten Kernbereich mit einem Stößelabschnitt axial durchsetzend angeordnet ist. Bevorzugt ist im zweiten Kernbereich hierzu eine entsprechende Durchgangsöffnung, insbesondere Durchgangsbohrung, vorgesehen. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn das Stellelement ausschließlich den zweiten Kernbereich axial durchsetzt, nicht jedoch den ersten Kernbereich, der insoweit dann bevorzugt keine axiale Durchgangsöffnung aufweist. Eine derartige Stellvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement nur einends ein Gehäuse der Stellvorrichtung durchsetzt.

Besonders zweckmäßig ist es, wenn dem Stellelement im Rahmen des Systems ein Stellpartner zugeordnet ist, insbesondere ein Nockenfolger, der sich dadurch auszeichnet, dass von diesem keine oder zumindest keine ausreichende mechanische Rückstellkraft zum Verstellen des Stellelementes von der Ausschubposition in die Einzugsposition ausgeübt wird bzw. ausübbar ist.

Insbesondere für eine Ventiltriebverstellung ist es vorteilhaft, wenn die erste Spuleneinrichtung insbesondere durch das Vorsehen einer größeren Anzahl von Wicklungen, leistungsstärker dimensioniert ist als die zweite Spuleneinrichtung, da insbesondere die Verstellbewegung von der Einzugsposition in die Ausschubposition zeitkritisch ist, während die Rückversteilung eine längere Zeitspanne in Anspruch nehmen kann.

Im Hinblick auf die Realisierung der Auswertemittel hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Auswertemittel, insbesondere beider eingangs ausgeführter Ausführungsvarianten zum Detektieren eines Induktionssignals zum Verstellen sowohl in die eine als auch in die andere Axialeinrichtung sowie die Ansteuermittel für die Spuleneinrichtungen von einer gemeinsamen Logikeinheit, insbesondere einer Motorsteuerung gebildet sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.

Diese zeigt in der einzigen Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung einer bevorzugten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen elektromagnetischen Stellsystems. In Fig. 1 ist stark schematisiert ein bevorzugtes, nach dem Konzept der Erfindung ausgebildetes elektromagnetisches Stellsystem 1 , vorliegend beispielhaft ein Ventiltriebverstellsystem für Verbrennungsmotoren, insbesondere in Kraftfahrzeugen, gezeigt. Das elektromagnetische Stellsystem 1 umfasst eine bistabile, elektromagnetische Stellvorrichtung 2 mit einem entlang einer Verstellachse V zwischen einer dargestellten Einzugsposition E und einer axial davon beabstandeten Ausschubposition A verstellbaren Stellelement 3. Das Stellelement 3 umfasst einen magnetisch leitenden Stößelabschnitt 4, welcher axial magnetisierte Permanentmagnetmittel 5 trägt, die axial zwischen zwei magnetisch leitenden, hier bevorzugt metallischen Polscheiben 6, 7 angeordnet sind. In der dargestellten Einzugsposition E wird das Stellelement 3 mit einer von den Permanentmagnetmitteln 5 erzeugten permanentmagnetischen Haltekraft an einem ersten Kernbereich 8 gehalten.

Die Permanentmagnetmittel 5 befinden sich innerhalb eines den magnetischen Fluss leitenden Stellvorrichtungsgehäuse 15, über welches die beiden, vorzugsweise wechselseitig von den beiden Spuleneinrichtungen 10, 1 1 erzeugten magnetischen Flusskreisläufe geschlossen werden. In der Ausschubposition A, die axial von der Einschubposition E beabstandet ist, haftet das Stellelement 3 über eine permanentmagnetische Haftkraft der Permanentmagnetmittel 5 in analoger Weise an einem zweiten Kernbereich 9, der axial von dem ersten Kernbereich 8 beabstandet ist. Die Kernbereiche 8, 9 bilden gleichzeitig Axialanschläge für das Stellelement 3, indem die Polscheiben 6, 7 in der entsprechenden Position an dem jeweiligen Kernbereich 8, 9 anliegen.

Ferner umfasst die Stellvorrichtung 2 eine erste Spuleneinrichtung 1 0, die vorliegend den ersten Kernbereich 8 radial au ßen umgibt. Zudem umfasst die Stellvorrichtung 2 eine weitere axial beabstandete, zweite Spuleneinrichtung 1 1 , die den zweiten Kernbereich 9 umschließt. Den beiden Spuleneinrichtungen 1 0, 1 1 sind Steuermittel 12 zugeordnet, sowie später noch zu erläuternde Auswertemittel 13, wobei Steuermittel 12 und Auswertemittel 13 von gemeinsamen Logikmitteln 14 gebildet sind. In einem ersten Betriebszustand steuern die Steuermittel 12 die erste Spuleneinrichtung 10 mit einem Ansteuersignal (elektrische Bestromung) an, auf Basis dessen die erste Spuleneinrichtung 10 ein Magnetfeld erzeugt, welches dem permanentmagnetischen Magnetfeld entgegenwirkt. Anders ausgedrückt erzeugt die erste Spuleneinrichtung 1 0 durch das Ansteuersignal eine Gegenkraft zur permanentmagnetischen Halte- bzw. Haftkraft der Permanentmagnetmittel 5, wodurch die Permanentmagnetmittel 5 bzw. das Stellelement 3 von dem ersten Kernbereich 8 in Richtung der Ausschubposition A abgestoßen werden, wodurch sich das Stellelement 3 in seine Ausschubposition A bewegt und somit der Stößelabschnitt 4 axial weiter aus dem Stellvorrichtungsgehäuse 15 herausbewegt wird, um mit einem nicht gezeigten Stellpartner, vorliegend beispielhaft einem Nockenfolger in an sich bekannter Weise zusammenzuwirken.

Zu erkennen ist, dass das Stellelement 3 hierzu eine zentrische Durchgangsöffnung 16 in dem zweiten Kernbereich 9 durchsetzt - der erste Kernbereich 8 ist geschlossen bzw. weist keine Durchgangsöffnung 16 auf. Die Steuermittel 12 schalten während dieses ersten Betriebszustandes die zweite Spuleneinrichtung 1 1 , welche leistungsschwächer ausgelegt ist als die erste Spuleneinrichtung 1 0 stromlos. Während dieser Zeit hat die zweite Spuleneinrichtung 1 1 die Funktion einer Sensorspule, in welcher durch die zuvor erläuterte Verstellbewegung aus der Einzugsposition E in die Ausschubposition A ein Induktionssignal, vorliegend eine elektrische Spannung induziert wird. Diese wird von den Auswertemitteln 13 erfasst und, insbesondere im Zusammenspiel mit den Steuermitteln 12 weiterverarbeitet. Auf diese Weise ist es möglich den Ausschubvorgang bzw. Betätigungsvorgang zum Betätigen des Stellpartners zu überwachen. Es ist also erfassbar, ob die gewollte bzw. angesteuerte Verstellbewegung des Stellelementes 3 tatsächlich stattfindet bzw. stattgefunden hat.

In einem zweiten Betriebszustand wird das sich in der Ausschubpostion A befindliche Stellelement 3 zurück in die dargestellte Einzugsposition E verstellt. Zu diesem Zweck steuern die Steuermittel 12 die zweite Spuleneinrichtung 1 1 mit einem Ansteuersignal an, welches eine abstoßende Gegenkraft zur permanentmagnetischen Haltekraft auf das Stellelement 3 ausübt, wodurch dieses von dem zweiten Kernbereich 9 in Richtung hin zum ersten Kernbereich 8 abgestoßen wird. Während dieses zweiten Betriebszustandes schalten die Steuermittel 12 die erste Spuleneinrichtung 1 0 stromlos, die dadurch die Funktionalität einer Sensorspule aufweist und ein Induktionssignal erfasst, welches durch die axiale Verstellbewegung des Stellelementes 3 mit seinen Permanentmagnetmitteln 5 in der Wicklung der ersten Spuleneinrichtung 10 in Form einer elektrischen Spannung induziert wird. Dieses Induktionssignal, vorliegend ein elektrisches Spannungssignal wird von den Auswertemitteln 13 detektiert und, bevorzugt gemeinsam mit den Steuermitteln 12 weiterverarbeitet. Auf diese Weise ist es möglich, eine Verstellbewegung des Stellelementes 3 von der Ausschubposition A zurück in die Einzugsposition E zu überwachen.

Bezugszeichen

1 elektromagnetisches Stellsystem

2 bistabile, elektromagnetische Stellvorrichtung 3 Stellelement

4 Stößelabschnitt des Stellelementes

5 Permanentmagnetmittel des Stellelementes

6 Polscheibe des Stellelementes

7 Polscheibe des Stellelementes

8 erster Kernbereich

9 zweiter Kernbereich

10 erste Spuleneinrichtung

1 1 zweite Spuleneinrichtung

12 Steuermittel

13 Auswertemittel

14 Logikmittel

15 Stellvorrichtungsgehäuse

16 Durchgangsöffnung

E Einzugsposition

A Ausschubposition

V Verstellachse