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Title:
ELECTROMAGNETIC VALVE DEVICE AND SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/207130
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electromagnetic valve device, comprising armature elements (12, 14), which can be moved in an axial direction in response to energization of stationary coil elements (16) in order to actuate a valve slide assembly (28) and which are accommodated together with the coil elements and stationary core elements in an actuator housing (17, 19, 20, 22) preferably as a structural unit and/or module and which assume a pushed-in and/or reacted armature position (Fig. 1) in a deenergized state of the coil elements, wherein, at one axial end, the valve slide assembly (28), which is guided in a valve housing (26), is designed for contacting interaction with the armature elements (14) in a manner not permitting tensile loading and is designed in such a way that a fluid path from a first fluid connection (P) of the valve housing to a second fluid connection (A) of the valve housing can be opened or blocked in accordance with an axial position of the valve slide assembly, wherein the valve housing (26) has at least one axially fluid-conducting channel section (50) on the inside, in particular at an axial end opposite the armature elements, for interaction with the valve slide assembly (28) guided in the valve housing, which channel section is designed in such a way that, in the axial position of the valve slide assembly corresponding to the pushed-in or retracted armature position, the valve slide assembly blocks the fluid path and, in an axial position of the valve slide assembly moved out of the pushed-in or retracted armature position, the valve slide assembly opens the fluid path via the flow-conducting channel section (50).

Inventors:
PYZA ANDRZEJ (PL)
NIEWEGLOWSKI MARCIN (PL)
FEINDLER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/057622
Publication Date:
December 07, 2017
Filing Date:
March 30, 2017
Export Citation:
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Assignee:
ETO MAGNETIC GMBH (DE)
International Classes:
F16K11/07; F15B13/044; F16K27/04; F16K31/06
Foreign References:
DE10213554A12002-10-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BEHRMANN, Niels (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Elektromagnetische Ventilvorrichtung mit

zur Betätigung einer Ventilschieberbaugruppe (28) als Reaktion auf eine Bestromung stationärer Spulenmittel (16) entlang einer axialen Richtung bewegbaren Ankermitteln (12, 14),

die zusammen mit den Spulenmitteln und stationären Kernmitteln in einem Aktorgehäuse (17, 19, 20, 22) bevorzugt als bauliche Einheit und/oder Modul aufgenommen sind und in einem unbestromten Zustand der Spulenmitteln eine eingeschobene und/oder zurückgezogene Ankerposition (Fig. 1 ) einnehmen,

wobei die in einem Ventilgehäuse (26) geführte Ventilschieberbaugruppe (28) axial einends zum berührenden, nicht zugbelastbaren Zusammenwirken mit den Ankermitteln (14) und so ausgebildet ist, dass in Abhängigkeit von einer axialen Position der Ventilschieberbaugruppe ein Fluidpfad von einem ersten Fluidanschluss (P) des Ventilgehäuses zu einem zweiten Fluidanschluss (A) des Ventilgehäuses geöffnet oder versperrt werden kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Ventilgehäuse (26) innenseitig zum Zusammenwirken mit der darin geführten Ventilschieberbaugruppe (28), insbesondere axial endseitig den Ankermitteln gegenüberliegend, mindestens einen axial fluidleitenden Kanalabschnitt (50) aufweist, der so ausgebildet ist, dass in der der eingeschobenen bzw. zurückgezogenen Ankerposition entsprechenden axialen Position der Ventilschieberbaugruppe (Fig. 1 ) diese den Fluidpfad versperrt

und in einer aus der eingeschobenen bzw. zurückgezogenen Ankerposition bewegten axialen Position der Ventilschieberbaugruppe (Fig. 4) diese den Fluidpfad über den flussleitenden Kanalabschnitt (50) öffnet. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet dass, der mit dem ersten Fluidanschluss (P) verbundene fluidleitende Kanalabschnitt (50) axial in Richtung auf die Ankermittel so profiliert und/oder geschlossen ist, dass die Ventilschieberbaugruppe (28, 50) bei dem Versperren des Fluidpfades dichtend im Ventilgehäuse (26) sitzt und bei der bewegten axialen Position der Ventilschieberbaugruppe diese den fluidleitenden Kanalabschnitt (50) zum zweiten Fluidanschluss (A) freilegen kann.

Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der fluidleitende Kanalabschnitt (50) als Mehrzahl von in einem hohl- zylinderischen Bereich des Ventilgehäuses um den Innenumfang bevorzugt gleichmäßig verteilt vorgesehenen Einzelkanalabschnitten ausgebildet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fluidanschluss (P) stirnseitig des Ventilgehäuses und/oder entlang der axialen Richtung und der zweite Fluidanschluss (A) an einem seitlichen Gehäusebereich, insbesondere Mantelbereich, des Ventilgehäuses (26) so vorgesehen ist, dass der fluidleitende Kanalabschnitt des Ventilgehäuses in der axialen Richtung zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss liegt.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch auf die Ventilschieberbaugruppe (28) und/oder die Ankermittel (14) in die eingeschobene bzw. zurückgezogene Ankerposition rückstellend wirkende Kraftspeichermittel (32), welche insbesondere als Druckfeder ausgebildet sind.

Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftspeichermittel stirnseitig und/oder in einem zu den Ankermitteln entgegengesetzten axialen Endbereich (52) der Ventilschieberbaugruppe an diese angreifend vorgesehen sind und sich bevorzugt von einem Abschnitt des Ventilgehäuses abstützen.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen im Ventilgehäuse vorgesehenen dritten Fluidanschluss (T), welcher dem zweiten Fluidanschluss (A) in Richtung auf das Aktorgehäuse (10) benachbart vorgesehen und so ausgebildet ist, dass bei der den Fluidpfad zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss sperrenden axialen Position der Ventilschieberbaugruppe diese einen weiteren Fluidpfad vom zweiten zum dritten Fluidanschluss öffnet und/oder freigibt, und der gesperrt wird, wenn der Fluidpfad zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss geöffnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilvorrichtung als 3/2-Schalt- oder Proportionalventil ausgebildet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetische Ventilvorrichtung durch axiales Aneinanderfügen des Aktorgehäuses als bauliche Einheit bzw. Modul mit dem die Ventilschieberbaugruppe aufweisenden Ventilgehäuse montierbar ausgestaltet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse oder eine Baugruppe eines mehrteilig ausgeführten Ventilgehäuses einstückig mit einem Spulenträger der stationären Spulenmittel ausgebildet ist. System aufweisend die elektromagnetische Ventilvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie eine zusätzliche, zum Austauschen gegen die Ventilschieberbaugruppe ausgebildete Ventilschieberbaugruppe und/oder ein zusätzliches, zum Austauschen gegen das Ventilgehäuse ausgebildetes Ventilgehäuse, welches mit einer weiteren Ventilschieberbaugruppe ausgestaltet ist, so dass beim Zusammenwirken der weiteren Ventilschieberbaugruppe mit den Ankermitteln im Ankergehäuse bei der eingeschobenen bzw. zurückgezogenen Ankerposition ein Fluidpfad zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss geöffnet und in der bewegten axialen Position der weiteren Ventilschieberbaugruppe der Fluidpfad zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss versperrt werden kann.

Description:
Elektromagnetische Ventilvorrichtung und System

Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetische Ventilvorrich- tung nach dem Oberbegriff des Hautpanspruchs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein System aufweisend eine derartige elektromagnetische Ventilvorrichtung.

Elektromagnetische Aktoren, bei welchen eine als Reaktion auf eine Bestromung stationärer Spulenmittel relativ zu stationären Kernmitteln bewegbare Ankereinheit eine Ventilschiebereinheit antreibt und, entsprechend einer jeweiligen Stellposition, die Ventilfunktionalität bewirkt, sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Nicht zuletzt aufgrund ihrer einfachen konstruktiven Realisierung, ihrer großserientauglichen Fer- tigbarkeit und ihrer mechanischen Zuverlässigkeit sind daher gattungsgemäße Ventilvorrichtungen für eine große Vielzahl von Anwendungen gängig. Dabei sind Verwendungen im Zusammenhang mit dem Schalten von Fluid in einem Fahrzeug- bzw. automotiven Kontext bevorzugt, jedoch ist der Einsatz nicht auf dieses technische Gebiet beschränkt.

Die Fig. 5 zum Stand der Technik verdeutlicht in der Art einer schematischen Längsschnittansicht den prinzipiellen Aufbau einer (weitgehend radialsymmetrisch um eine sich horizontal erstreckende Längsachse realisierten) Ventilvorrichtung gemäß Oberbegriff. So weist eine bevorzugt modulartig aufgebaute Aktorbaugruppe 10, in der Ansicht der Fig. 5 umrandet von der linksseitig gezeigten gestrichelten Linie, Ankermittel auf, welche einen Ankerkörper 12 und einen daran fest ansitzenden, im Durchmesser verringerten Ankerstößel 14 aufweisen. Diese Ankermittel sind entlang der axialen Richtung (d.h. entlang der horizontal verlaufenden Symmetrielinie in Fig. 1 ) aus der in Fig. 5 gezeigten zurückgezogenen bzw. eingeschobenen Ankerposition durch Bestromung einer stationären Spuleneinheit 16 in eine ausgeschobene Position (in Richtung nach rechts in der Fig. 5) bewegbar, wobei ein elektromagnetisch erzeugter Flusskreis für diese Ankerbewegung von einem Anker- bzw. Jochabschnitt 18, einem mantelseitigen, magnetisch leitenden Gehäuseabschnitt 20 sowie einem linksseitig-stirnseitigen Deckel- bzw. Jochabschnitt 22 geschlossen wird, so dass entlang Pfeilrichtung in Fig. 5 die Aktorbewegung bei der Bestro- mung erfolgt.

Diese modulartige Aktoreinheit 10 wirkt zusammen mit einer die Ventil- Fluidanschlüsse P (als typischen Druckanschluss), A (als Arbeitsan- schluss) sowie T (als Belüftungsanschluss) ausbildenden Ventilgehäuseeinheit 24 (symbolisch durch die rechtsseitige gestrichelte Umrandung in der Fig. 5 gezeigt), in welcher die Anschlüsse P, A sowie T als Öffnungen in einem polymeren, sich entlang der axialen Richtung langgestreckten Ventilgehäuse 26 gebildet sind. Im Inneren dieses Ventilgehäuses 26 ist eine Ventilschieberbaugruppe 28 axial bewegbar geführt, welche sich an einem linksseitigen Ende 30 (Stirnfläche) von einer äußeren Stirnfläche des Ankerstößelabschnitts 14 berührend abstößt, ohne dass die Baugruppen 14 und 28 fest miteinander verbunden sind. Eine im rechtsseitigen Endbereich der Ventilschieberbaugruppe 28 vorgesehene und sich von einem stirnseitigen Endbereich (im Bereich des Druckanschlusses P) abstoßende Druckfeder 32 spannt die Ventilschieberbaugruppe 28 gegen die Ankermittel 12, 14 (genauer: gegen die endseitige Stirnfläche des Ankerstößelabschnitts 14) vor.

Auf die so aufgebaute und schematisch in Fig. 5 gezeigte Weise ist ein 3/2-Ventil realisiert, nämlich ein Ventil, bei welchem durch Bewegung der Ankermittel 12, 14 und entsprechend Antreiben der Ventilschieberbaugruppe 28 zwei Stellpositionen (alternativ bzw. in Weiterbildung auch in der Art eines Proportionalventils geeignete Zwischenpositionen) stell- bzw. ansteuerbar sind, und wobei die gezeigte Technologie zum Stand der Technik gemäß Fig. 5 einen sogenannten stromlos offenen Zustand darstellt, nämlich einen geöffneten Fluidkanal zwischen dem stirnseitig am Ventilgehäuse vorgesehenen (ersten) Fluidanschluss P und dem benachbarten, mantelseitig am Ventilgehäuse 26 vorgesehenen (zweiten) Flui- danschluss als Arbeitsanschluss A; der gebogene Pfeil 34 symbolisiert diesen im dargestellten unbestromten Zustand der Spulenmittel 16 geöffneten Fluidpfad 34.

Das gezeigte Ventil weist drei Fluidanschlüsse auf; neben den bereits dis- kutierten und den (ersten) Fluidpfad 34 ausbildenden Anschlüssen P und A ist ein dritter, axial dem Arbeitsanschluss (zweiten Fluidanschluss) in Richtung auf die Aktoreinheit 10 benachbart vorgesehener dritter Fluidanschluss, hier als Entlüftungsanschluss T, vorgesehen, welcher durch geeignete Ausbildung bzw. Profilierung der Ventilschieberbaugruppe im Betriebszustand der Fig. 5 (unbestromte Spuleneinheit, damit Fluidpfad 34 P-A geöffnet) den weiteren Fluidpfad A-T verschließt. Dagegen würde, bei erfolgter Bestromung der Spulenmittel 16 und dadurch bewirkter Rechtsbewegung der Ankermittel 12, 14 und mithin der Mitnahme der Ventilschieberbaugruppe 28 nach rechts gegen die Rückstellwirkung der Druck- feder 32, eine Vertiefung bzw. Ausnehmung 36 mantelseitig an der Ventilschieberbaugruppe so positioniert, dass beim Verschließen des ersten Fluidpfades (Pfeilrichtung 34 unterbrochen) statt dessen eine Fluidkom- munikation zwischen A und T ermöglicht ist. Entsprechend wird die in Fig. 5 gezeigte Technologie auch als stromlos geöffnete (NO = normally open) Ventilausbildung, bezogen auf P-A, bezeichnet.

Während sich eine derartige, in Fig. 5 schematisch gezeigte Technologie in der Alltagspraxis bewährt hat und in zahlreichen technischen Anwendungsgebieten Einsatz findet, ist es gleichwohl häufig auch bevorzugt, eine elektromagnetische Ventilvorrichtung nicht, wie in der Fig. 5, als stromlos offen (NO) auszubilden, häufig ist es von Vorteil, etwa um einen Ventil-Sperrzustand für den Fall eines Stromausfalls oder dergleichen sicherzustellen, ein Elektromagnetventil der gezeigten Art, insbesondere als 3/2-Ventil, stromlos geschlossen (NC = normally closed) auszugestalten, derart, dass eine stromlose (und etwa durch angreifende Federmittel definierte) Ankerposition den Fluidpfad P-A verschließt.

Allerdings lässt sich mit der in Fig. 5 gezeigten prinzipiellen Geometrie eine stromlos geschlossene (NC) Ventiltopologie nicht ohne weiteres realisieren. Vielmehr ist hierfür eine Modifikation insbesondere der Aktorbaugruppe erforderlich, wie dies in Fig. 6 ebenso schematisch gezeigt ist; es wird für die weitere Diskussion davon ausgegangen, dass auch die Realisierung gemäß Fig. 6 prinzipiell bekannt ist. Bei der weiteren Diskussi- on, insbesondere auch für die spätere Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, gelten gleiche Bezugszeichen für gleiche bzw. funktional äquivalente Baugruppen bzw. Funktionselemente.

In der Fig. 6 ist die Aktorbaugruppe realisiert durch einen Ankerkörper 12', welcher als Reaktion auf die Bestromung der Spulenmittel 16 in Richtung auf eine linksseitige Kerneinheit 18' angezogen wird, wobei eine zwischen dem Ankerkörper 12' und dem stationären Kern 18' vorgesehen Druckfeder 32' bei der Bestromung und der damit bewirkten (nach links entsprechend dem Pfeil in Fig. 6 gezeigten) Bewegung der Ankereinheit 12' komprimiert wird.

Eine Ventilschieberbaugruppe 40 sitzt mit ihrem linksseitigen Endabschnitt 48 an einer Verbindungsstelle 42 fest (z.B. durch Verkleben oder eine andere feste Verbindungstechnik) an einer an Fig. 6 rechtsseitig gezeigten Stirnfläche des Ankerkörpers 12, so dass bei der durch Bestromung bewirkten entsprechend Pfeilrichtung links gerichteten Bewegung des An- kers die Ventilschieberbaugruppe 40 entsprechend nach links mitgenommen wird. Der unbestromte Zustand ist in der Fig. 6 gezeigt; während ein Fluidpfad 44 A-T geöffnet ist, ist, symbolisch gezeigt durch das Bezugszeichen 46, eine Fluidkommunikation P-A gesperrt. Das Bestromen der Spulenmittel 16 und das darauf folgende Bewegen des Ankers 12' in Richtung nach links öffnet an der Position 46 den Fluidpfad P-A, während gleichzeitig durch den rechtsseitigen (verdickten) Endbereich der Ventilschieberbaugruppe 40, 42 der Fluidpfad A-T (Pfeil 44) versperrt wird. Während auch eine derartige technische Realisierung verbreitet und bewährt ist, stellt doch insbesondere die Realisierung der Aktorbaugruppe für eine NC-Konfiguration (Fig. 6) gegenüber der NO-Konfiguration (Fig. 5) einen großen konstruktiven Abstand dar, so dass insbesondere eine flexible Anpassung oder Umstellung der Elektromagnetventile von NO auf NC oder umgekehrt im Wege einer Produktion schwierig bzw. unmöglich ist; es müssten jedes Mal die Aktorbaugruppen geändert werden, wobei im Fall der NC-Konfiguration gemäß Fig. 6 als zusätzliches Problem hinzu kommt, dass die notwendige und auch auf Zug belastbare Verbindung zwischen den Ankermitteln der Ventilschieberbaugruppe fest sein muss, also etwa ein gesonderter Verbindungs- (Klebe-)Vorgang erforderlich ist, welcher zudem, etwa im Fall von Vibrationsbelastungen oder dergleichen, störungs- und beschädigungsempfindlich ist. Auch ist es aus magnetischen bzw. Hysterese Gründen generell sinnvoll bzw. vorteilhaft, die Ankermittel von der Ventilschieberbaugruppe mechanisch zu entkoppeln, insbesondere wenn diese aus magnetisch relevantem Material realisiert ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine elektromagnetische Ventilvorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs so auszu- gestalten weiterzubilden, dass insbesondere unter weitgehender Beibehaltung der Aktorrealisierung in einem Aktorgehäuse mit geringem zusätzli- chen Aufwand für Ventilgehäuse bzw. Ventilschieber eine Umrüstung bzw. Produktionsumstellung von einer für einen stromlos offenen Betrieb geeigneten Ventilvorrichtung auf eine für einen stromlos geschlossenen Betrieb geeignete elektromagnetische Ventilvorrichtung ermöglicht ist. Dabei soll insbesondere ein Anteil von Gleichteilen erhöht werden, und es soll weiter bevorzugt eine kostengünstige, automatisierbare Fertigung ermöglicht sein.

Die Aufgabe wird durch die elektromagnetische Ventilvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ist dabei das Ventilgehäuse zum Zusammenwirken mit der darin geführten Ventilschieberbaugruppe mit mindestens einem axial flussleitenden Kanalabschnitt versehen, der so ausgebildeten ist, dass in der der eingeschobenen bzw. zurückgezogenen Ankerposition entsprechenden axialen Position der Ventilschieberbaugruppe - diese ist erfindungsgemäß nicht fest und zugbelastbar mit den Ankermitteln verbunden, sondern wird von diesen lediglich mit Schubkraft beaufschlagt - der Fluidpfad versperrt ist, während, nach Bestromung der Spulenmittel und Herausbewegen der Ankermittel aus der eingeschobenen bzw. zurückgezogenen Ankerposition, über den mindestens einen axial fluidleitenden Kanalabschnitt der Fluidpfad vom ersten Flui- danschluss (bevorzugt P) vom zweiten Fluidanschluss (bevorzugt A) ge- öffnet ist.

Damit ist erfindungsgemäß vorteilhaft realisiert, dass, konstruktiv einfach und unter praktisch unveränderter Nutzbarkeit einer Aktoreinheit der in Fig. 5 gezeigten Art, lediglich durch Druckbeaufschlagung auf einen lösbar aufsitzenden Ventilschieber eine NC-Funktionalität bewirkbar ist, nämlich dadurch, dass im unbestromten Zustand im Zusammenwirken zwischen Ventilschieberbaugruppe und umgebendem Abschnitt des Ventilgehäuses der erfindungsgemäße Kanalabschnitt geschlossen und entsprechend der Fluidpfad gesperrt ist, während ein durch Bestromung bewirktes Herausfahren der Ankereinheit und entsprechend ein druckbeauftragtes Mitneh- men der Ventilschieberbaugruppe diesen mindestens einen Kanalabschnitt so öffnet bzw. freilegt, dass dadurch der Fluidfluss ermöglicht ist.

Dabei ist im Rahmen bevorzugter Weiterbildungen der Erfindung der flussleitende Kanalabschnitt in Mehrzahl vorgesehen, weiter bevorzugt und bei weitgehend radialsymmetrischer Ausgestaltung insbesondere am betreffenden Ende des Ventilgehäuses bzw. der Ventilschieberbaugruppe, ein derartiger Kanalabschnitt in Mehrzahl um den Innenumfang des Gehäuseabschnitts herum angeordnet, so dass auch mit geringem Strömungswiderstand der Fluidpfad durch die Summe der einzelnen Kanalabschnitte realisiert ist.

Auch ist es im Rahmen bevorzugter Weiterbildungen der Erfindung vorteilhaft, den ersten Fluidanschluss vorteilhaft weiterbildend als Druckan- schluss vorgesehen, stirnseitig des Ventilgehäuses und damit bevorzugt entlang der axialen Richtung vorzusehen, während der zweite Fluidanschluss (ggf. weitere Fluidanschlüsse) an einem seitlichen Gehäusebereich, insbesondere einem Mantelbereich, des Ventilgehäuses vorgesehen sind. Damit ist es dann geometrisch ermöglicht, dass der erfindungsgemäße fluidleitende Kanalabschnitt des Ventilgehäuses, sich zu- mindest abschnittsweise entlang der axialen Richtung bzw. parallel zu dieser erstreckend, zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss (wiederum entlang der axialen Richtung) liegt.

Besonders bevorzugt ist es ferner, wenn bei einer Ausführungsform der elektromagnetischen Ventilvorrichtung Kraftspeichermittel auf die Ventilschieberbaugruppe und/oder die Ankermittel so wirken, dass eine rück- stellende Kraft in die eingeschobene bzw. zurückgezogene Ankerposition entsteht; besonders vorteilhaft geschieht dies durch Ausgestaltung der weiterbildenden Kraftspeichermittel als Druckfeder, welche zusätzlich vorteilhaft und weiterbildend etwa stirnseitig und/oder in einem zu den An- kermitteln entgegengesetzten axialen Endbereich der Ventilschieberbaugruppe angreifen, wobei es dann wiederum vorteilhaft ist, eine derartige Druckfeder anderenends von einem entsprechenden Abschnitt bzw. Widerlager des Ventilgehäuses abzustützen. Besonders bevorzugt ist die Realisierung der vorliegenden Erfindung als 3/2-Ventil, entweder als Schalt- oder Proportionalventil, wobei zu diesem Zwecke ein weiterer (dritter) Anschluss bevorzugt vorgesehen ist, welcher weiter bevorzugt in einem seitlichen Bereich des Ventilgehäuses, benachbart dem zweiten Fluidanschluss in Richtung auf die Ankermittel, vorgese- hen ist. Durch geeignete Ausgestaltung insbesondere der Ventilschieberbaugruppe lässt sich dabei eine Funktionalität dergestalt erzeugen, dass bei der den Fluidpfad zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss sperrenden axialen Position der Ventilschieberbaugruppe (also im unbestromten Zustand) die Ventilschieberbaugruppe einen weiteren Fluidpfad von dem zweiten zum zusätzlichen dritten Fluidpfad öffnet bzw. freigibt. Dagegen würde die Ventilschieberbaugruppe (durch entsprechende Ein- bzw. Ausformung) so ausgebildet sein, dass bei einer Bestromung und Bewegung der Ankermittel aus der zurückgezogenen Position mit dem Öffnen des Fluidpfades zwischen dem ersten und dem zweiten Flui- danschluss der weitere Fluidpfad (zweiter zum dritten Fluidanschluss) versperrt wird. Diese Funktionalität kann sowohl als Schalt-, als auch als Proportionalventil realisiert sein, wobei dies i.Ü. auch für die prinzipiell mögliche Realisierung der Erfindung 2/2-Ventil, also lediglich mit dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss, ermöglicht ist. Die durch die vorliegende Erfindung erreichte weitgehend unveränderte Geometrie in der Gestaltung der Aktorbaugruppe, welche im Rahmen bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung insbesondere auch als bauliche Einheit bzw. (gesondert vorsehbares und fertigbares) Modul ausgestaltet sein kann, ermöglicht nunmehr in der Art eines erfindungsgemäßen Systemgedankens, lediglich durch Austauschen bzw. Vorsehen eines für einen NO-Modus (etwa analog der Ausgestaltung gemäß Fig. 5) einen Baukasten zu schaffen, bei welchem dann, zum Wechseln von NO auf NC und umgekehrt, jeweils lediglich noch eine Ventilbaugruppe bestehend aus Ventilgehäuse und darin geführter Ventilschieberbaugruppe, auszutauschen bzw. zu montieren ist, so dass signifikante Vorteile insbesondere bei einer flexiblen (und weitgehend automatisierbaren) Serienfertigung realisiert sind. Diese vorteilhafte Weiterbildung schließt gleichwohl nicht aus, dass auch die vorliegende Erfindung, konstruktiv günstig, etwa einen Spulenträger der erfindungsgemäß im Spulenmittel einstückig mit dem erfindungsgemäßen Ventilgehäuse ausgestaltet (dies würde dann auch gelten können für die Modifikation im Rahmen des Systems), so dass auf diese Weise dann auch Herstellungs- bzw. Werkzeugkosten vermindert werden können.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese Zeichnungen zeigen in

Fig. 1 eine schematische Teil-Schnittansicht der elektromagnetischen Ventilvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in NC-Konfiguration, wobei die Fig. 1 den unbestromt-geschlossenen bzw. versperrten Zustand zeigt; Fig. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie A-A in Fig.

1 ; Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie B-B in Fig.

1 ;

Fig. 4 eine Längsschnittansicht analog Fig. 1 , jedoch im bestromten

Zustand der Spulenmittel und damit in aus der eingeschobe- nen bzw. zurückgezogenen Ankerposition (in Richtung nach rechts vorgeschobenen Ankerposition) zum Öffnen des Flu- idpfades P-A; eine Schemadarstellung einer als bekannt vorausgesetzten elektromagnetischen Ventilvorrichtung in NO-Topologie nach dem Stand der Technik und

Fig. 6 in schematischer Längsschnittansicht analog Fig. 5 eine als aus dem Stand der Technik bekannt vorausgesetzte elekt- romagnetische Ventilvorrichtung in NC-Topologie nach dem

Stand der Technik.

Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 -4 verdeutlicht eine Möglichkeit, den Erfindungsgedanken umzusetzen; wiederum entsprechen die in den Fig. 1 -4 verwendeten Bezugszeichen, soweit identisch mit Fig. 5, Fig. 6, identischen bzw. funktional vergleichbaren Baugruppen.

So sind die (lediglich in Form des Stößels 14 gezeigten) Ankermittel in einem umgebenden stationären Kernabschnitt 18 geführt, welcher wieder- um magnetisch flussleitend mit einem Jochabschnitt 19 sowie einer umgebenden Gehäuseschale 20 in Verbindung steht. Eine Spulenwicklung 16 ist auf einem (Kunststoff-)Spulenträger 17 gehalten, welcher beim gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig übergeht in ein Ventilgehäuse 26, welches sich, im Inneren hohlzylindrisch ausgebildet, koaxial zur horizontal verlaufenden Symmetrie- bzw. Längsachse erstreckt, stirnseitig zum Realisieren des ersten Fluidanschlusses P und mantelseitig für den zweiten (A) bzw. dritten (T) Fluidanschluss geöffnet ist. Eine Ventilschieberbaugruppe 28, locker aufsitzend auf dem freien Ende des Ankerstößels 14, gegen die Bewegungsrichtung der Ankermittel vorspannend, ist im rechtsseitigen Innenbereich der Ankerstößelbaugruppe eine Druckfeder 32 ausgebildet, welche sich im rechtsseitigen Ende vom Ventilgehäuse 26, linksseitig von einem im Inneren der Ventilschieberbaugruppe gebildeten Ringabsatz 33 abstützt.

Im rechtsseitigen Bereich der Figurenebene weist das Ventilgehäuse 26 vier entlang des Innenumfangs verteilt angeordnete Kanalabschnitte 50 auf, welche in das Kunststoffmaterial des Ventilgehäuses 26, in Richtung auf die Ankermittel längsschnittlich spitz zulaufend, eingeformt sind. Dabei ist ein Endabschnitt 52 der Ventilschieberbaugruppe 28 zylindrisch so ausgebildet, dass er, im Betriebszustand der Fig. 1 (unbestromte Spulen- mittel 16, damit eingeschobener Betriebszustand der Ankermittel) den Flu- idpfad P-A versperrt, der Kanalabschnitt 50 liegt in dieser Relativstellung des Abschnitts 52 nicht frei, während demgegenüber der bestromte Betriebszustand der Ventilvorrichtung gemäß Fig. 4 (ausgefahrener Zustand der Ankermittel, damit nach rechts mitgenommener bzw. verschobener Positionszustand der Ventilschiebereinheit 28) der Abschnitt 52 die Kanalabschnitte 50 zum Arbeitsanschluss A öffnet bzw. freilegt, so dass durch den Druckanschluss P und die Kanalabschnitte 50 zum ersten Fluidanschluss A eine (im bestromten Zustand geöffnete) Fluidkommunikation ermöglicht ist. Parallel wird deutlich, dass eine an der Ventilschiebereinheit im mittleren Mantelbereich vorgesehene mantelseitige Vertiefung 56 den Fluidfluss zwischen A (zweiter Fluidanschluss) und P (dritter Fluidanschluss) beein- flusst: im Betriebszustand der Fig. 1 , NC für A-P, ist die Kommunikation A- P geöffnet, während im bestromten Zustand, A-P geöffnet, die Ventilschieberbaugruppe mit einem linksseitigen zylindrischen Dichtabschnitt 58 eine Fluidkommunikation A-T versperrt (Fig. 4). Ein Beenden der Bestro- mung bewirkt mittels der Spiralfeder 32 ein Zurückführen der Ventilschieberbaugruppe 28 bzw. der Ankermittel zurück in die eingeschobene, zu- rückgezogene Betriebsposition der Fig. 1 .

Es wird deutlich, dass es keiner festen, auf Zug belastbaren Verbindung etwa zwischen dem Ankerstößel 14 und der Ventilschieberbaugruppe 28 bedarf, vielmehr ist diese Funktionalität ausschließlich durch den Vor- schub der Ankereinheit 14 bzw. das Rücksteilen mittels der Federmittel 32 bewirkt.

Zusätzlich vorteilhaft ist durch diese Ausbildung ermöglicht, dass durch einfaches Austauschen des Ventilgehäuses 26 die im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 -4 gezeigte NC-Topologie des Elektromagnetventils geändert werden kann in eine analog der Schemadarstellung der Fig. 5 aufgebaute NO-Elektromagnetventiltopologie. Insbesondere der prinzipielle Aufbau der elektromagnetischen Aktorik bleibt unverändert, wobei zusätzlich weiterbildend es insbesondere auch möglich ist, anstelle der im Ausführungs- beispiel der Fig. 1 -4 gezeigten Einstückigkeit von Spulenträger (17) und Ventilgehäuse 26 hier getrennte Baugruppen vorzusehen, so dass insbesondere auch das vollständige Aktorgehäuse (welches im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 -4 eine Kunststoff-Umspritzung 21 der metallischen Gehäusebaugruppe 20 vorsieht) modulartig bzw. als bauliche Einheit ge- trennt vorgesehen und dann mit einer geeigneten Ventilgehäusetechnologie mit geeignet einsitzendem Ventilschieber kombiniert werden kann.